9. August 2020
- Erstes Projekt startet in Kürze: Jetzt wird die Mur Richtung Norden attraktiviert - Gemeinderatswahl 2020 in Graz-Umgebung: Die neuen Bürgermeister stehen fest - Grazer Feuerwehr hat jetzt einen Löschroboter - Wirbel um Gastro-Gutschein: Neue Idee von Freiheitlichen im Spiel - Ortskern in St. Radegund wird belebt - Neuer Corona-Drive-in in Mariatrost eröffnet - Albert Kriwetz wird Gastgeber im Fischwirt: Neues Mitglied der Familie Grossauer - Das Kirscherl wird zur Shisha-Bar
- Erstes Projekt startet in Kürze: Jetzt wird die Mur Richtung Norden attraktiviert
- Gemeinderatswahl 2020 in Graz-Umgebung: Die neuen Bürgermeister stehen fest
- Grazer Feuerwehr hat jetzt einen Löschroboter
- Wirbel um Gastro-Gutschein: Neue Idee von Freiheitlichen im Spiel
- Ortskern in St. Radegund wird belebt
- Neuer Corona-Drive-in in Mariatrost eröffnet
- Albert Kriwetz wird Gastgeber im Fischwirt: Neues Mitglied der Familie Grossauer
- Das Kirscherl wird zur Shisha-Bar
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2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>9.</strong> AUGUST <strong>2020</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Naherholung<br />
gut, zu viel<br />
Ruhe schlecht<br />
B<br />
is zum Jahresende arbeitet<br />
die Stadt den Masterplan<br />
Mur Nord aus, um nach<br />
dem südlichen und mittleren<br />
Abschnitt auch den Teil der Mur<br />
von der Hauptbrücke bis zur<br />
nördlichen Stadtgrenze zu<br />
attraktivieren und für die Grazer<br />
zugänglich zu machen (siehe<br />
Seiten 4/5). Das ist auch gut so.<br />
Die Corona-Pandemie hat<br />
gezeigt, wie wichtig Erholungsgebiete<br />
in der unmittelbaren<br />
Umgebung sind. Und dass die<br />
Oasen an der Mur gut ankommen,<br />
zeigt etwa die Augartenbucht,<br />
in der man vor lauter<br />
Menschen nahezu um einen<br />
Platz am Wasser kämpfen muss.<br />
Bei der ganzen Fokussierung auf<br />
die Erholung und das Zur-Ruhe-<br />
Kommen sollten die Verantwortlichen<br />
aber aufpassen, dass es in<br />
Graz nicht zu erholsam und<br />
ruhig wird. Diese Woche wurde<br />
nämlich bekannt, dass die<br />
Modekette Zara mit Ende des<br />
Jahres aus der großen Filiale am<br />
Eisernen Tor ausziehen wird.<br />
Und auch allen, die dort nicht so<br />
gerne eingekauft haben, sollte<br />
klar sein, was für einen Verlust<br />
das für die City bedeutet. Schließlich<br />
zieht so ein Ankermieter<br />
andere Kunden und Geschäfte<br />
an. Wenn eine internationale<br />
Modekette Shopper in die<br />
Herrengasse holt, profitieren<br />
auch kleine und regionale Läden<br />
davon. Und die tun sich schwer,<br />
wie man unschwer erkennen<br />
kann, wenn man an den leeren<br />
Schaufenstern vorbeigeht: Im<br />
Landhaus stehen gerade sogar<br />
zwei Lokalitäten frei, im Rest der<br />
zentralen Einkaufsstraße sind es<br />
einige mehr. Da braucht es ein<br />
umfassendes Konzept, um die<br />
Innenstadt wieder attraktiver zu<br />
machen.<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK<br />
MIT ...<br />
... Trainer Christian Ilzer<br />
Apfelschlangel,<br />
Apfel-Tommerl<br />
etc., das ist im<br />
Apfeldorf Puch,<br />
Ilzers Heimat,<br />
Grundnahrungsmittel.<br />
Klar, dass da<br />
schon beim<br />
Frühstück ein<br />
Biss in seine<br />
Lieblingsfrucht<br />
Voraussetzung<br />
ist.<br />
LUEF<br />
Sturms Neo-Trainer spricht beim Apfel-Frühstück über Graz-Tage als Kind, Wien-Klischees,<br />
Trainer-Rollenspiele und erklärt, wie Sturm wieder „frisch, saftig, steirisch“ wird.<br />
Kommt bei jemandem aus dem „Apfeldorf“<br />
Puch ein Apfel auf den Frühstückstisch?<br />
Ja, aber ins Müsli oder ins Joghurt geschnitten.<br />
Ich esse täglich Äpfel, am liebsten die Sorte Kronprinz.<br />
Mit der Familie gibt’s am Frühstückstisch<br />
vor allem in der Freizeit aber eine größere Palette<br />
an Köstlichkeiten.<br />
Sind Sie ein Familienmensch?<br />
Absolut. Meine Frau und meine zwei Söhne leben<br />
in Wien, wo ich letzte Saison die Austria betreut<br />
habe, weil mein Großer dort im Schulbetrieb ist<br />
und wir ihn nicht rausreißen wollten. Daher ist<br />
gemeinsame Zeit ein sehr hohes Gut. Wenn wir<br />
zusammen sind, wird einfach die gemeinsame<br />
Zeit genossen, immer wieder auch auf Wanderungen<br />
oder Spaziergängen.<br />
Kein Spaziergang war Ihr Jahr bei der Austria.<br />
Der Europacup wurde verpasst, es<br />
kam der Spruch auf vom „Steirerbua, der<br />
im großen Wien nicht zurecht kommt“ ...<br />
Ein totales Klischee! Der Job in Wien war genauso<br />
wie zuvor in Wolfsberg oder jetzt hier: Ich arbeit’<br />
mit Fußballern auf einer Kick-Wiesn. Mit der<br />
Herkunft hat das nix zu tun. Ein Unterschied war,<br />
dass ich in Wien mehr Restaurants zur Auswahl<br />
hatte als in Wolfsberg oder Hartberg.<br />
Restaurants gibt’s hier auch gute. Wie ist<br />
Ihre Beziehung zur Stadt Graz?<br />
Mein Papa hat früher in der Landesregierung gearbeitet.<br />
Ich bin dann manchmal mit meinen Geschwistern<br />
und der Mama mitgefahren – „Graz<br />
eini“! Diese Graz-Tage waren absolute Highlights:<br />
beim Kastner mit der Rolltreppe in den vierten<br />
Stock, Spielzeugabteilung. Dann Märchengrottenbahn,<br />
Schlossberg, Pfauen schauen im Pfauengarten<br />
... wunderschöne Erinnerungen.<br />
Apropos Kindheit: Hatten Sie einen<br />
Traumberuf vorm Fußball-Geschäft?<br />
Wenn nicht Fußballer, dann Schauspieler. In verschiedene<br />
Rollen schlüpfen – das hat mich fasziniert.<br />
Muss man auch als Trainer eine Art von<br />
Rolle spielen?<br />
Mehrere. Manchmal musst du stiller Beobachter<br />
sein, dann lauter Motivator oder ein anderes Mal<br />
wiederum musst du die Emotion bewusst unterdrücken,<br />
die dich gerade durchströmt. Aber letzten<br />
Endes ist das am wichtigsten: dass ich stets<br />
der echte Christian Ilzer bleibe, der sich nicht<br />
verstellt und sich treu bleibt.<br />
Haben Sie auch einen Lieblingsfilm?<br />
Eher Dokus und Serien. Die Corona-Zeit hat mich<br />
auf „Haus des Geldes“ gebracht. Und auf Dokus<br />
über den Drogenboss Pablo Escobar. Spannend,<br />
wie der sich in einem verbotenen Business so viel<br />
Macht und Einfluss sichern konnte. Aber: Ganz<br />
sicher kein berufliches Vorbild! (lacht)<br />
Noch einmal zurück zum Thema Apfel: Im<br />
Sturm-Apfel war zuletzt der Wurm drin.<br />
Was muss passieren, dass das Motto wieder<br />
„frisch, saftig, steirisch“ lautet?<br />
Zuerst gilt es jetzt einmal den Boden entsprechend<br />
zu bereiten, auf dem Gutes gedeihen und<br />
wachsen kann. Dann muss die Sorte passen –<br />
welche will ich, welche brauche ich, um das Ziel<br />
zu erreichen, das ich mir vorstelle? Und dann<br />
heißt es gießen, hegen und pflegen. Dass neben<br />
Sonnen- auch Regentage auf die Äpfel einwirken<br />
werden, ist einzuplanen. Doch auch die braucht<br />
es. Um am Ende reiche Ernte einzufahren.<br />
PHILIPP BRAUNEGGER<br />
Christian Ilzer (geboren am 21. Oktober 1977 in Puch/<br />
Weiz) ist seit Juli neuer Trainer des SK Sturm. Vorherige<br />
Trainer-Stationen waren u. a. Hartberg, wo er den erstmaligen<br />
Bundesliga-Aufstieg schaffte, WAC (erstmals<br />
in den Europacup geführt) und zuletzt Austria Wien.