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18. Dezember 2020

- Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben und Co: So will die Politik für leistbaren Wohnraum sorgen - Sommer war besser als befürchtet: Grazer Hoteliers in Kampfeslaune - Bank zum Handy-Laden kommt am Hauptplatz - Baustellen-Gerümpel im Naherholungsgebiet - Veganer Tag im Land gefordert - Kreuzwirt am Rosenberg hat neu eröffnet

- Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben und Co: So will die Politik für leistbaren Wohnraum sorgen
- Sommer war besser als befürchtet: Grazer Hoteliers in Kampfeslaune
- Bank zum Handy-Laden kommt am Hauptplatz
- Baustellen-Gerümpel im Naherholungsgebiet
- Veganer Tag im Land gefordert
- Kreuzwirt am Rosenberg hat neu eröffnet

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<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong>, AUSGABE 42<br />

Experten-Talk I<br />

Wir diskutierten<br />

mit Spezialisten<br />

aus verschiedenen<br />

Bereichen darüber,<br />

wie man geistig<br />

und körperlich fit<br />

durch den Corona-<br />

Herbst kommt. <br />

SEITEN 16/17<br />

Experten-Talk II<br />

WK-Präsident Josef<br />

Herk und -Direktor<br />

Karl-Heinz Dernoscheg<br />

sprechen<br />

über die Herausforderungen<br />

in<br />

Sachen Bildung und<br />

Wirtschaftsstandort.<br />

SEITEN 26/27<br />

Parteien präsentieren ihre Strategien<br />

Das Wohnen<br />

in Graz muss<br />

leistbar bleiben<br />

Bau-Boom. In den nächsten Jahren werden laut aktuellen Studien in Graz mehr Wohnungen gebaut, als eigentlich gebraucht<br />

werden. Die Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Preise zu regulieren wären. SEITEN 4/5<br />

KK, SCHERIAU, FISCHER


2 die seite zwei<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

E D I T O R I A L<br />

von<br />

Tobit<br />

Schweighofer<br />

✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />

Werfen wir<br />

uns auf uns<br />

selbst zurück<br />

J<br />

etzt scheint es also<br />

tatsächlich so weit zu<br />

sein: Uns stehen schärfere<br />

Corona-Maßnahmen ins Haus.<br />

Was das im Detail bedeutet, wird<br />

wohl schon in den nächsten<br />

Tagen bekannt gegeben werden.<br />

Wir haben in dieser Ausgabe mit<br />

Experten aus Politik, Wirtschaft,<br />

Medizin und Psychotherapie<br />

gesprochen, die Möglichkeiten<br />

aufzeigen, wie wir mit dieser<br />

Situation umgehen können<br />

(siehe Seiten 16/17). Das Fazit ist<br />

recht erfreulich, denn eigentlich<br />

gibt es gar nicht viel zu tun, um<br />

den Corona-Herbst glücklich zu<br />

überstehen: Man muss nur den<br />

Blickwinkel ein wenig ändern.<br />

Statt sich über Beschränkungen<br />

zu ärgern oder im Selbstmitleid<br />

zu versinken, hat man jetzt die<br />

einmalige Möglichkeit, sich mit<br />

sich selbst auseinanderzusetzen.<br />

Wenn das Drumherum stillsteht<br />

oder zumindest langsamer wird,<br />

rückt man für sich selbst mehr<br />

ins Zentrum. Man wird sozusagen<br />

auf sich selbst zurückgeworfen.<br />

Für viele von uns wahrscheinlich<br />

zum ersten Mal im<br />

Leben. Und auch wenn uns das<br />

von außen aufgezwungen wird,<br />

muss das nichts Schlechtes sein,<br />

ganz im Gegenteil. Setzen wir<br />

uns mit uns selbst auseinander,<br />

gehen wir unseren Leidenschaften<br />

nach, suchen wir unsere<br />

Freiräume und geben sie<br />

unseren Liebsten. Üben wir uns<br />

in Achtsamkeit und lernen wir<br />

unser Leben neu kennen und<br />

lieben. Es kommt nur auf uns<br />

selbst an, was wir aus der<br />

sogenannten Krise machen. Also<br />

packen wir’s an!<br />

Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />

SONNTAGSFRÜHSTÜCK<br />

MIT ...<br />

...Caroline Pilhatsch<br />

Frühstück in<br />

noblem Ambiente.<br />

Aktuell<br />

startet Caroline<br />

Pilhatsch im<br />

Budapester<br />

Hotel in den<br />

Tag. Heute<br />

startet sie in<br />

die Vorrunden-<br />

Wettkämpfe<br />

der stark<br />

besetzten<br />

International<br />

Swimming<br />

League. <br />

KK<br />

Die Grazer Top-Schwimmerin startet bei der International Swimming League und<br />

spricht über Sport in Corona-Zeiten, den Polizei-Job, Hierarchie und Verantwortung.<br />

Was schwimmt bei der Schwimmerin im Frühstückshäferl?<br />

Kakao. Und am Teller liegt frisches Gebäck und ein<br />

weiches Ei parat. Und wichtig: ganz viel Käse!<br />

Kein Käse sind ja Ihre sportlichen Leistungen.<br />

Wie schöpfen Sie an freien Tagen Kraft?<br />

Am heutigen Sonntag bin ich ja bei der International<br />

Swimming League in Budapest im Einsatz.<br />

Aber wenn ich daheim bin, entspanne ich am<br />

liebsten daheim oder treffe mich mit Freunden<br />

in der Stadt oder im Kino. Momentan ja leider<br />

alles in sehr eingeschränktem Corona-Rahmen.<br />

Apropos Corona: Als Wassersportlerin haben<br />

Sie ein höheres Infektionsrisiko als Nicht-<br />

Sportler ...<br />

... richtig. Aber wie bei vielen anderen Sportarten<br />

– siehe Tennis und ab jetzt wieder Schifahren<br />

– leben auch wir Schwimmer bei Wettkämpfen<br />

wie jetzt in Ungarn in einer „Blase“. Wir<br />

kommen also mit niemandem in Kontakt, pendeln<br />

zwischen Hotel und Wettkampfstätte. Dazu<br />

kommen die sogenannten Covid-Marshals, die<br />

sich um die Abwicklung und Einhaltung der<br />

Regeln kümmern. Eigentlich sind wir Sportler<br />

damit eh am sichersten Ort, den man sich wünschen<br />

kann.<br />

Trotzdem: Haben Sie Angst vor dem Virus?<br />

Nein, nicht in dem Sinne. Ich fühle mich sicher.<br />

Furchtlosigkeit scheint Ihr Steckenpferd zu<br />

sein. Sie absolvieren die Polizeischule.<br />

Ja. Aber ich muss relativieren: Wenn man Polizei<br />

hört, denken viele gleich an heftige Einsätze auf<br />

Streife etc., aber es gibt so viel mehr spannende<br />

Arbeitsfelder. Ich habe etwa mein großes Interesse<br />

für den Hundeführer-Bereich entdeckt. Da<br />

kommt auch meine Tierliebe zum Tragen. Aber<br />

auch polizeiliche Fall-Ermittlungen auf psychologischer<br />

Ebene interessieren mich sehr.<br />

Woher kommt diese Leidenschaft?<br />

Vielleicht von meiner Liebe zu Literatur. Ich<br />

habe immer gern gelesen. Spannendes, Fantasy<br />

etc. Und im Fernsehen mag ich Krimi-Serien am<br />

liebsten. Ich habe immer noch die Träumerei,<br />

selbst einmal eine Geschichte zu erfinden und<br />

niederzuschreiben.<br />

Sie kommen aus einer Großfamilie mit fünf<br />

Geschwistern. Was gibt einem das?<br />

Zum einen jede Menge Freude. Daheim war und<br />

ist immer was los. Wir sind alle Sportler: Die Mädels<br />

machen rhythmische Sportgymnastik – ich<br />

früher auch –, die Buben schwimmen. Und was<br />

man auch lernt, ist ein Gefühl für Hierarchie.<br />

Die Großen helfen den Kleinen. Jede Generation<br />

kann der anderen etwas auf den Lebensweg<br />

mitgeben. Dazu kommt das Zusammentreffen<br />

so unterschiedlicher Charaktere.<br />

Und selbst? Sind sechs Kinder ein Thema?<br />

Ha, na ja, also ob es gleich sechs werden ... Eher<br />

weniger (lacht). Etwas Wunderbares ist Familie<br />

in jedem Fall.<br />

Und wichtig in Krisen-Zeiten. Wie sehr fühlen<br />

Sie sich von Corona als bekannt lebensfreudiger<br />

Mensch beengt?<br />

Anfangs war’s ungewohnt, klar. Aber eine gewisse<br />

Distanz zu anderen halte ich generell für angemessen.<br />

Dass sich viele übers Maskentragen<br />

aufregen, verstehe ich nicht – was ist tragisch<br />

daran, so seinen Teil zur solidarischen Gesellschaft<br />

beizutragen? Corona ist auch eine Chance<br />

zu erkennen, dass wir alle Verantwortung tragen.<br />

Und von deren Umsetzung profitieren wir<br />

ja auch alle.<br />

PHILIPP BRAUNEGGER<br />

Caroline Pilhatsch (geb. 1. März 1999, Graz) holte u. a. Gold<br />

über 50 m Rücken und Silber über 50 m Schmetterling bei<br />

den Europaspielen 2015, Silber bei der Kurzbahn-WM<br />

20<strong>18.</strong> Heuer wurde sie als erste Österreicherin zur Champions<br />

Swim Series eingeladen (3. Platz 50 m Rücken).


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 3


graz<br />

4 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

4<br />

redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />

Wenn wir es nicht überstehen,<br />

wer dann?“<br />

Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-<br />

Stremayr über die gute Ausgangslage der<br />

Stadt für den Corona-Herbst GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER<br />

Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben & Co<br />

So will die Politik für<br />

G. Fürntratt, K. Hohensinner, M.<br />

Marterer, H. C. Haberl (v. l.) FISCHER<br />

Entwicklung der<br />

Bildungsstadt<br />

■■<br />

Stadtrat Kurt Hohensinner<br />

präsentierte diese Woche<br />

die neue Bildungsstrategie der<br />

Stadt Graz bis zum Jahr 2025.<br />

Stärkenorientierung, digitaler<br />

Wandel und die wachsende<br />

Stadt sind einige Schwerpunkte<br />

daraus. Handwerklich ausgerichtete<br />

Mittelschulen sollen<br />

geschaffen, Bildungsräume als<br />

Cluster und Campusse ausgebaut<br />

werden. Insgesamt wurden<br />

43 Projektziele in zwanzig<br />

Programmen definiert.<br />

Bundesrat Ernest Schwindsackl und<br />

Ministerin Christine Aschbacher KK<br />

Ältere wichtig<br />

am Arbeitsmarkt<br />

■■<br />

Einen Besuch bei der Ministerin<br />

Christine Aschbacher nutzte<br />

der Grazer Seniorenobmann<br />

und Bundesrat Ernest Schwindsackl,<br />

um über die angespannte<br />

Lage am Arbeitsmarkt und die<br />

breite Inanspruchnahme des<br />

Kurzarbeitsmodells speziell für<br />

ältere Arbeitnehmer zu sprechen.<br />

„Die Altersgruppe 50 plus<br />

mit langjähriger Erfahrung ist<br />

ein unverzichtbares Potenzial,<br />

das zum österreichischen Wirtschaftswachstum<br />

und zur Produktivitätsentwicklung<br />

beiträgt!“<br />

Große Bauträger, aber auch sozialer Wohnbau: Im neuen Stadtteil Reininghaus wird gerade besonders viel gebaut.<br />

derGrazer<br />

Wie würden Sie leistbares Wohnen garantieren?<br />

ALLE FOTOS: DER GRAZER<br />

„Es sollte nicht<br />

erlaubt sein,<br />

Wohnungen<br />

nur aus Spekulationszwecken<br />

zu kaufen oder<br />

zu bauen.“<br />

Manfred Sammer,<br />

61, Pensionist<br />

„Durch staatliche<br />

Förderungen<br />

bzw. Wohnzuschüsse<br />

für Menschen<br />

in schlecht<br />

bezahlten<br />

Berufsgruppen.“<br />

Katrin Sochacky,<br />

29, Buchhalterin<br />

„Oft kostet gerade<br />

die Erneuerung<br />

von z. B.<br />

Aufzügen viel.<br />

Altsubstanz<br />

sollte öfter erhalten<br />

werden.“<br />

Lukas Portenschlager,<br />

32, Hausmeister<br />

Blitzumfrage<br />

„Es werden zu<br />

viele Wohnungen<br />

gebaut, die<br />

nicht auf den<br />

Markt kommen<br />

und die Preise<br />

hochtreiben.“<br />

Elisabeth Wimmer,<br />

56, Angestellte<br />

?<br />

KK<br />

„Leerstand und<br />

Zweitwohnsitze<br />

höher besteuern<br />

und das Geld<br />

in leistbare<br />

Wohnungen<br />

investieren.“<br />

Michael Köppel, 29,<br />

Kundenbetreuer


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

➜<br />

TOP<br />

STREET VIEW, GETTY<br />

Neuer Großauftrag für Magna<br />

Magna hat einen neuen Mega-Deal an<br />

Land gezogen: Ab Ende 2022 wird der<br />

Elektro-SUV Fisker Ocean in Graz gebaut.<br />

Steirerinnen verdienen weniger<br />

Gestern war Equal Pay Day in der Steiermark.<br />

Frauen verdienen noch immer<br />

um 20,7 Prozent weniger als Männer.<br />

FLOP<br />

➜<br />

leistbaren Wohnraum sorgen<br />

LÖSUNG. In den nächsten Jahren werden in Graz tausende neue Wohnungen gebaut, mehr als benötigt.<br />

Dabei werden sie immer teurer. Die Parteien haben unterschiedliche Strategien, um dem entgegenzuwirken.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Während sich laut Studie<br />

der Wirtschaftskammer<br />

4576 neue Wohnungen<br />

in Graz aktuell in der Vermarktung<br />

befinden, sind für die Jahre<br />

nach 2021 bereits jetzt 10.000<br />

weitere in der Pipeline. Und das,<br />

obwohl gemäß der prognostizierten<br />

Haushaltsentwicklung gar<br />

nicht annähernd so viele benötigt<br />

werden. Fast die Häfte davon<br />

werden Eigentumswohnungen.<br />

Es handelt sich dabei also hauptsächlich<br />

um Anlegerwohnungen.<br />

Die Mieten werden für den Endverbraucher<br />

immer teurer.<br />

Dabei betont Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl: „Wir bekommen<br />

jedes Jahr nachgewiesen, dass<br />

sich die Preise in Graz im Vergleich<br />

zu anderen Städten wie<br />

etwa Salzburg moderat entwickeln.“<br />

Während neben der ÖVP<br />

auch die Grazer NEOS rund um<br />

Sabine Reininghaus den Umstand<br />

begrüßen, dass viel gebaut<br />

wird – „Angebot und Nachfrage bestimmen<br />

den Preis, je mehr gebaut<br />

wird, desto günstiger werden die<br />

Wohnungen“ –, sind einige andere<br />

Parteien eher skeptisch und suchen<br />

nach Möglichkeiten, der Entwicklung<br />

entgegenzuwirken.<br />

Gemeindebau forcieren<br />

Der für das Thema Wohnen zuständige<br />

Stadtrat Vizebürgermeister<br />

Mario Eustacchio setzt<br />

zusammen mit dem Koalitionspartner<br />

ÖVP voll auf eine Gemeindebau-Offensive.<br />

„Erstmals<br />

seit fünfzig Jahren baut die Stadt<br />

Graz deswegen wieder selbst als<br />

Bauherr Wohnungen. Gleichzeitig<br />

werden die bestehenden rund<br />

11.000 Gemeindewohnungen<br />

erhalten und saniert.“ Besonders<br />

stolz ist man auf die Tatsache,<br />

dass es durch eine Änderung der<br />

Vergabe-Richtlinien seit Juni keine<br />

Wartezeiten mehr gibt.<br />

Für die Grünen ist das noch<br />

zu wenig. „Die Stadt soll doppelt<br />

so viel wie bisher in Gemeindewohnungen<br />

investieren. Dadurch<br />

würden jährlich rund 200 neue<br />

entstehen“, fordert Gemeinderätin<br />

Manuela Wutte. Außerdem stellt<br />

sie sich vor, dass die Stadt den<br />

Bauträgern vorschreibt, bei größeren<br />

Projekten 20 bis 25 Prozent geförderte<br />

Wohnungen zu errichten.<br />

Dafür bräuchte es eine Gesetzesänderung<br />

durch das Land.<br />

Das wünscht sich auch SP-Chef<br />

Michael Ehmann. „Wir als Kommune<br />

haben die Aufgabe, für viele<br />

und nicht für wenige da zu sein.“<br />

Umwidmungen würde er nur mehr<br />

genehmigen, wenn so ein Großteil<br />

geförderter Wohnbau entsteht.<br />

Leerstand verhindern<br />

Für Grüne und Rote ist eine Leerstandserhebung<br />

wichtige Voraussetzung<br />

für die Diskussion. Diese<br />

wird seit Jahren immer wieder gefordert.<br />

Bei der KPÖ ist man da eher<br />

zurückhaltend. „Man erwartet sich<br />

davon wohl zu viel. Was bringt es,<br />

wenn man weiß, wie viel leer steht,<br />

wenn sich dann nichts ändert. Man<br />

könnte ein Einweisungsrecht durch<br />

die Gemeinde oder eine Leerstandsabgabe<br />

überlegen“, meint<br />

Alfred Strutzenberger, Büroleiter<br />

von Stadträtin Elke Kahr. Eine solche<br />

Abgabe wünschen sich auch<br />

die Grünen und die SPÖ.<br />

Mieten deckeln<br />

Für eine Mietzinsobergrenze treten<br />

KPÖ und SPÖ ein. Es soll gesetzlich<br />

geregelt werden, wie viel Wohnungseigentümer<br />

maximal von ihren<br />

Mietern verlangen dürfen.<br />

Die Grünen würden gerne Mindestgrößen<br />

für neu gebaute Wohnungen<br />

vorschreiben, um teure Mikrowohnungen<br />

zu verhindern. Die<br />

KPÖ findet auch ein Einweisungsrecht<br />

in leerstehende Wohnungen<br />

durch die Gemeinde überlegenswert.<br />

Die SPÖ schlägt Mobilisierungsverträge<br />

mit Bauträgern vor.


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

K O M M E N T A R<br />

von<br />

Verena<br />

Leitold<br />

✏ verena.leitold@grazer.at<br />

Sparst du noch<br />

oder wohnst<br />

du schon?<br />

D<br />

as Thema Wohnen ist<br />

in Graz ein allzeit<br />

brisantes. Und auch ein<br />

allzeit aktuelles. Eine Studie<br />

der Wirtschaftskammer hat<br />

kürzlich nämlich ergeben,<br />

dass schon jetzt für die Jahre<br />

nach 2021 ganze 10.000<br />

Wohnungen geplant sind (wir<br />

berichteten). Und das,<br />

obwohl sie eigentlich gar<br />

nicht gebraucht werden. Das<br />

Angebot der Wohneinheiten<br />

übersteigt nämlich die<br />

prognostizierte Haushaltsentwicklung.<br />

Während die<br />

Bauprojekte vielerorts wie<br />

Schwammerl aus dem Boden<br />

schießen, wird das Wohnen<br />

für die Grazer aber immer<br />

teurer. Die Rechnung, dass<br />

ein großes Angebot auch zu<br />

einem günstigen Preis führen<br />

muss, geht nicht ganz auf. Die<br />

Miete pro Quadratmeter liegt<br />

laut Immopreisspiegel<br />

mittlerweile bei über elf Euro,<br />

in sogenannten Mikrowohnungen<br />

sind es sogar mehr als<br />

13 Euro pro Quadratmeter.<br />

Dass da dringend etwas getan<br />

werden muss, sehen eigentlich<br />

alle Parteien ein (siehe<br />

Seiten 4 und 5), die Ideen, wie<br />

leistbares Wohnen zu garantieren<br />

ist, sind aber unterschiedlich.<br />

Eigentlich egal<br />

wie: Es gilt ein starkes Zeichen<br />

für die sogenannten kleinen<br />

Leute zu setzen, die bei<br />

Wahlen ja immer so umworben<br />

werden, und zu zeigen,<br />

dass man sich mehr um sie<br />

kümmert als um große<br />

Bauträger und Investoren.<br />

Sommer war besser als befürchtet<br />

Grazer Hoteliers<br />

in Kampfeslaune<br />

Hotels wie das Hotel Mariahilf rüsten sich für den Herbst, haben aber Hoffnung für das nächste Jahr.<br />

IMMERHIN. Trotz drastischer<br />

Einbrüche kam<br />

der Grazer Tourismus<br />

im Städtevergleich bisher<br />

mit einem blauen<br />

Auge davon.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Vor allem der städtische Tourismus<br />

hat unter der Corona-Pandemie<br />

zu leiden.<br />

Die vielen abgesagten Veranstaltungen,<br />

die Reisebeschränkungen<br />

und die damit einhergehenden<br />

reduzierten Geschäftsreisenden<br />

machten sich auch in Graz klar<br />

bemerkbar. Dennoch zeigt sich die<br />

städtische Tourismus-Wirtschaft<br />

kämpferisch, wie Graz-Tourismus-<br />

Chef Dieter Hardt-Stremayr betont:<br />

„Mein Eindruck ist, dass die<br />

Stimmung bei den Hoteliers und<br />

Gastronomen eine kämpferische<br />

ist. Viele sehen es so: Auch wenn<br />

die nächsten Monate schwer werden,<br />

wir werden das schaffen und<br />

im nächsten Jahr stärker zurückkommen.“<br />

Im Sommer sei Graz immerhin<br />

noch glimpflich davonge-<br />

kommen: „Mitte Juni haben wir die<br />

Stimmung erhoben. Da war die Erwartung<br />

eine Auslastung zwischen<br />

15 und 25 Prozent, geworden ist es<br />

dann eine Auslastung von 25 bis 50<br />

Prozent – die Erwartungen wurden<br />

also deutlich übertroffen.“ Im Vergleich<br />

mit den anderen Städten<br />

kam Graz also durchaus mit einem<br />

blauen Auge davon (siehe Infobox<br />

rechts). Mit ein Grund war auch<br />

die gezielte Werbung in Österreich<br />

– insgesamt investierten die Stadt<br />

Graz und der Graz-Tourismus etwa<br />

167.000 Euro in die heurige Citylight-Kampagne.<br />

So kam die Stadt verhältnismäßig<br />

besser über den Sommer als<br />

andere Städte – für die Hotellerie<br />

waren die Einschnitte dennoch<br />

drastisch, wie Dominik Flasser,<br />

Direktor des Hotels Mariahilf,<br />

bestätigt: „Im Feber hatten wir<br />

noch top Prognosen für das Jahr.“<br />

Durch die Kurzarbeit konnte man<br />

großteils kostendeckend bleiben,<br />

im August schaffte das Hotel sogar<br />

eine Auslastung von über 80<br />

Prozent. Dabei hat man auch auf<br />

Gutscheine gesetzt, um liquid zu<br />

bleiben. „Jetzt merken wir mit den<br />

steigenden Zahlen bereits wieder<br />

einen Einbruch, hoffen aber natürlich<br />

auf das Weihnachtsgeschäft.“<br />

HOTEL MARIAHILF<br />

Ein Herz für Graz<br />

Gutscheine sollen laut Hardt-Stremayr<br />

auch ein wichtiges Mittel für<br />

den Herbst sein. Schon kurz vor<br />

Ostern präsentierte man die Plattform<br />

„Ein Herz für Graz“, bei der<br />

schon 88 Unternehmen Gutscheine<br />

anbieten, die Kunden einfach<br />

zuhause ausdrucken können. Über<br />

den Sommer geriet die Plattform<br />

etwas in Vergessenheit, nun soll sie<br />

wieder durchstarten: „Zuletzt haben<br />

wir aber wieder einen Anstieg<br />

der Nachfrage bemerkt“, erzählt<br />

Projektleiterin Regina Kropff.<br />

Städte im Vergleich<br />

Nächtigungsentwicklung<br />

<br />

Juli<br />

Graz:<br />

Innsbruck:<br />

Salzburg:<br />

Linz:<br />

Wien:<br />

August<br />

Graz:<br />

Innsbruck:<br />

Salzburg:<br />

Linz:<br />

Wien:<br />

–36,2 Prozent<br />

–53,6 Prozent<br />

–49,4 Prozent<br />

–50,4 Prozent<br />

–73,3 Prozent<br />

–25,2 Prozent<br />

–38,7 Prozent<br />

–43,8 Prozent<br />

–52,8 Prozent<br />

–71,5 Prozent<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich |<br />

ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina<br />

Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/254 09 76), Redaktion Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at |<br />

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(05/1795-0) | VERBREITETE AUFLAGE: 175.722 (Der Grazer, wö, ÖAK 1. HJ <strong>2020</strong>). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

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8 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Die Jugend will nach<br />

wie vor Führerschein<br />

Hans Roth, Bischof Wilhelm Krautwaschl<br />

und Schwester Elisabeth KK<br />

Marienstüberl: Start<br />

mit Krautfleckerl<br />

■■<br />

Wenn der Koch Lorenz Kumpusch<br />

morgen die neue Küche in<br />

der Begegnungsstätte „Marienstüberl“<br />

der Caritas in Graz einweiht,<br />

dann kocht er Krautfleckerl für<br />

160 Personen. Bei einer „Baustellenjause“<br />

wurde den Spendern<br />

für die Adaption und den Umbau<br />

von Küche und Lebensmittelausgabe<br />

im „Marienstüberl“ gedankt.<br />

Hans Roth dankte den „Freunden<br />

des Marienstüberls“. Bischof<br />

Wilhelm Krautwaschl lobte das<br />

Engagement der Firmen. Gedankt<br />

wurde auch Schwester Elisabeth<br />

und ihren vielen Helfern. Überraschungsgast<br />

war Schauspieler August<br />

Schmölzer.<br />

Lang: Wir lassen uns von dieser<br />

Krise sicher nicht unterkriegen. KK<br />

Oberste Pflicht ist<br />

Hilfe für Betroffene<br />

■■<br />

Schwerpunkte der Rede von<br />

LH-Stv. Anton Lang zum Landesbudget<br />

2021 waren: keine Kürzung<br />

im Sozial- und Gesundheitsbereich,<br />

kräftige Investitionen in<br />

den steirischen Arbeitsmarkt und<br />

mehr Geld für Gesundheit, Pflege<br />

und Klimaschutz. Lang: „Wir lassen<br />

den steirischen Arbeitsmarkt,<br />

die Wirtschaft und die Steirerinnen<br />

und Steirer nicht im Stich.“<br />

Oberste Pflicht, so Lang, sei es,<br />

den Betroffenen zu helfen. Weiters<br />

dürfe die Corona-Krise Investitionen<br />

für Umweltschutz nicht<br />

beeinflussen, so der Landesrat.<br />

UNGEBROCHEN. Der<br />

Run von jungen Menschen<br />

auf den Führerschein<br />

ist ungebrochen.<br />

Die Fahrschulen haben<br />

zudem coronabedingt<br />

jetzt „Hochsaison“.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Die Jugend pfeift auf Führerschein<br />

und Auto, hört man<br />

immer wieder. Die Jugend<br />

fährt lieber Rad oder mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln. Stimmt alles<br />

nicht. Der Prozentsatz, so Barbara<br />

Rauscher von der Präsidialabteilung<br />

der Stadt Graz, der jungen<br />

Fahrzeughalter bis 25 Jahre ist in<br />

den letzten zehn Jahren annähernd<br />

gleich geblieben, und somit ist der<br />

Run von jungen Menschen auf den<br />

Führerschein ungebrochen.<br />

Schaut man auf die Erstausstellungen<br />

von Führerscheinen, so<br />

haben 2019 in der Altersstufe 15-<br />

bis 24-Jährige 2166 junge Grazer<br />

den Führerschein gemacht. Zehn<br />

Jahre zuvor, 2009, waren es 2205.<br />

Bei den Kfz-Zulassungen lag der<br />

Anteil der Fahrzeughalter in der<br />

Altersstufe 18 bis 25 Jahre 2019 bei<br />

6292 Zulassungen (4,53 Prozent).<br />

2009 waren es 5242 und 4,40 Prozent.<br />

Im Gegensatz dazu ist der<br />

Anteil der Fahrzeughalter über<br />

60 Jahre deutlich gestiegen. Jedes<br />

vierte Auto in Graz ist der Statistik<br />

zufolge für einen über 60-Jährigen<br />

Anja Krenn, WK: Fahrschulen führen<br />

Konkurrenzkampf über den Preis. KK<br />

Der Führerschein ist nach wie vor ein wichtiger Abschnitt im Leben von<br />

jungen Menschen. Das Auto spielt nach wie vor eine wesentliche Rolle. GETTY<br />

zugelassen. Und wie beeinträchtigt<br />

die Corona-Krise die Führerscheinsituation?<br />

Anja Krenn, Fachvertretungsgeschäftsführerin<br />

für den<br />

Bereich Fahrschulen in der WK<br />

Steiermark: „Durch den mehrwöchigen<br />

Corona-Lockdown Anfang<br />

März kommt es jetzt sozusagen<br />

zur Hochsaison bei den Fahrschulen.<br />

Prüfungen müssen nachgeholt<br />

werden, es gibt Wartezeiten. Die<br />

Fahrschulen kämpfen mit einem<br />

enormen Rückstau bei den Kursen<br />

und Prüfungen. Erschwerend<br />

kommt dazu ein Engpass bei den<br />

Fahrschullehrern. Da ist es schwer,<br />

Nachwuchs zu finden. Die Ausbildung<br />

dauert lange, die Arbeitszeiten<br />

sind flexibel, auch abends und<br />

am Wochenende, und die Lehrsäle<br />

können coronabedingt nur halb<br />

besetzt werden. Die Jugend drängt<br />

nach wie vor auf den Führerschein.<br />

Die Fahrschulen, die letztlich mit<br />

einem blauen Auge aus der Corona-Krise<br />

aussteigen dürften, stöhnen<br />

zudem über einen harten Konkurrenzkampf,<br />

der noch dazu über<br />

den Preis ausgetragen wird.“<br />

Führerschein in Zahlen<br />

■■Ersterteilungen: Ingesamt<br />

gab es 2019 in Graz 2771 (2006:<br />

2486) Führerscheinerstausstellungen.<br />

In der Altersstufe 15-<br />

bis 19-Jährige waren das 1589<br />

(2006: 1877), bei den 20- bis<br />

24-Jährigen waren es 577 (328<br />

2006). 2015 gab es übrigens<br />

eine Führerscheinersterteilung<br />

für einen über 80-Jährigen.<br />

■■Auswertung der Grazer Kfz-<br />

Zahlen nach Altersgruppen:<br />

Bei den 18- bis 25-Jährigen gab<br />

es 2019 6292 Zulassungen, das<br />

sind 4,53 %. 2009 waren es<br />

5242 Zulassungen und 4,40 %.<br />

Bei den Kfz-Zulassungen ist die<br />

größte Altersgruppe 61+ mit<br />

32.339 (23,29 %) der Zulassungen.<br />

2009 waren es 13.017<br />

(10,93 %).<br />

(Quelle: Statistik Austria, Präsidialabteilung<br />

Statistik Graz)


10 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Festival sucht neue Weltsicht:<br />

Die Bildung wird<br />

Eröffnung mit R. Schwarz, E. Meixner,<br />

C. Purrer, T. Vogel und W. Jilek KK<br />

Klimawerkstatt<br />

Graz eröffnet<br />

■■<br />

Energieforum Steiermark, Klima-<br />

und Energiefonds und Energie<br />

Steiermark schaffen mit der<br />

Eröffnung der „Klima- und Energiewerkstatt<br />

Graz“ ein neues Angebot<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

rund ums Thema Energie und<br />

Klimaschutz. Kindern im Alter<br />

von 6 bis 14 Jahren soll anhand<br />

von konkreten Praxis-Arbeiten<br />

in einer Werkstatt technisches<br />

Wissen vermittelt werden und<br />

sie sollen Aha-Erlebnisse zum<br />

Thema Klima, Ressourcen und<br />

Energie bekommen.<br />

„Das Gramm“-Geschäftsführerin Verena Kassar plant noch einiges, Felicitas<br />

Karpf (Books4Life), Johanna Pscheider (Oikos), Judith Gabriel (KHG)<br />

und Lilia Yang (Oikos, kleines Bild) organisieren das ReThink-Festival. KK (2)<br />

INNOVATIV. Ein neuer<br />

Zugang zur Welt steht<br />

beim ReThink-Festival<br />

im Zentrum, Bildung und<br />

Information rücken immer<br />

mehr in den Fokus.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Immer mehr Menschen interessieren<br />

sich für das Thema Nachhaltigkeit<br />

und wollen einen<br />

Beitrag für eine bessere Zukunft<br />

leisten. Das zeigt sich auch an vielen<br />

diesbezüglichen Aktionen, die<br />

in und um Graz momentan laufen .<br />

Am Montag startet beispielsweise<br />

das ReThink-Festival in der Leechgasse,<br />

eine Kooperation zwischen<br />

dem Quartier Leech, Oikos Graz<br />

und Books4Life. Das Ziel: manche<br />

Dinge, wie der Name sagt, anders<br />

zu denken und Alternativen vor-<br />

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer begann im Glockenspielhaus seine<br />

Karriere und besuchte dort nun NEOS-Klubobmann Niko Swatek. FOTO FISCHER, STVP<br />

Zu Besuch bei NEOS<br />

■■<br />

Nach seiner zehntägigen Quarantäne<br />

aufgrund eines Coronafalles<br />

in seinem Büro besuchte<br />

Landeshauptmann Hermann<br />

Schützenhöfer am Freitag Niko<br />

Swatek im neuen Büro der NEOS<br />

im Glockenspielhaus in Graz. Das<br />

Besondere daran: Vor genau 50<br />

Jahren begann in diesen Räumlichkeiten<br />

Schützenhöfers Politikerkarriere<br />

als Landessekretär der<br />

Jungen ÖVP. „Ich freue mich, dass<br />

mich Niko Swatek eingeladen hat,<br />

denn dieses Haus ist für mich ein<br />

ganz besonderer Ort, der für mich<br />

mit vielen Erinnerungen verbunden<br />

ist. In meiner Zeit in der JVP<br />

war ich ebenso kritisch und habe<br />

vieles hinterfragt!“, so der Landeshauptmann.<br />

Von 1968 bis 1994<br />

hatte die JVP hier ihren Sitz. Swatek<br />

freute sich über den hohen<br />

Einstandsbesuch: „Offiziell eröffnen<br />

wir erst im kommenden Jahr.<br />

Das Glockenspielhaus beherbergt<br />

nun nach all den Jahren wieder frischen<br />

Wind, der von uns in die gesamte<br />

Steiermark gebracht wird.“


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 11<br />

nachhaltig<br />

zustellen. „Wir wollen aufzeigen,<br />

dass nachhaltiges Handeln ganz<br />

leicht im Alltag umzusetzen und<br />

oft auch noch geldsparend ist.<br />

So zeigen wir, dass der Weg aus<br />

dem Konsumwahn Spaß machen<br />

kann!“, erzählt Mitorganisatorin<br />

Felicitas Karpf von Books4Life.<br />

Im Zuge des Festivals wird es am<br />

Montag einen Diskussionsabend<br />

mit drei Wissenschaftlerinnen zu<br />

diesem Themenkomplex geben<br />

sowie einen bereits ausgebuchten<br />

Kochworkshop, einen Filmabend,<br />

bei dem die Dokumentation „Real<br />

Value“ gezeigt wird, einen Fahrrad-<br />

Repair-Workshop und den Books-<br />

4Life-Secondhand-Bücherflohmark<br />

für den guten Zweck. Gerade<br />

vor dem Winter eine gute Chance,<br />

sich mit Büchern einzudecken.<br />

Abgesehen vom Flohmarkt ist aufgrund<br />

der Corona-Situation bei allen<br />

Events eine Anmeldung nötig.<br />

Nachhaltiges Lesen rückt man<br />

dieses Wochenende auch in Hart<br />

bei Graz noch bis morgen in den<br />

Mittelpunkt. Da läuft der große Bücherflohmarkt<br />

in der Kulturhalle.<br />

Die Einnahmen gehen in neue Bücher<br />

für die Bibliothek und fließen<br />

so auch gleich in die Bildung.<br />

Zero-Waste-Akademie<br />

Zu den Grazer Nachhaltigkeits-<br />

Vorreitern zählen in Graz die beiden<br />

Geschäfte „Das Gramm“ und<br />

„Das Dekagramm“. Geschäftsführerin<br />

Verena Kassar hat jetzt bei<br />

der Vitalakademie Graz eine Ausbildung<br />

zum Selbstversorgungspädagogen<br />

abgeschlossen und<br />

plant damit nun weiter, besonders<br />

im Bewusstseinsbildungsbereich:<br />

Nächstes Jahr soll eine „Zero-<br />

Waste-Akademie“ entstehen, im<br />

Rahmen derer sich Interessierte in<br />

zwölf Modulen zu verschiedensten<br />

Bereichen der Kreislaufwirtschaft –<br />

seien es Lebensmittelproduktion,<br />

Müllvermeidung oder nachhaltiges<br />

Kochen – von spezifischen<br />

Experten ausbilden lassen und ein<br />

Zertifikat erwerben können.


12 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Das innovative System wird vor dem Manner-Shop am Grazer Hauptplatz<br />

getestet. Bewährt es sich, sind weitere Standorte geplant.<br />

Bank zum Handy-Laden<br />

kommt am Hauptplatz<br />

COOL. Vor dem Manner-Shop wird eine Bank aufgestellt,<br />

an der man sein Smartphone aufladen kann.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Noch diesen Herbst wird<br />

am Grazer Hauptplatz<br />

vor dem Manner-Store<br />

die erste smarte Bank aufgestellt,<br />

über deren Solarpanele Handys<br />

geladen werden können. Die<br />

sogenannte Smart-Bench der<br />

italienischen Firma Elios kann<br />

vier Smartphones oder Tablets<br />

über USB-Buchsen gleichzeitig<br />

laden. Außerdem gibt es zwei<br />

Pads für das drahtlose Aufladen.<br />

In der Nacht wird die Bank mittels<br />

LEDs beleuchtet. Außerdem<br />

fungiert sie als WLAN-Router.<br />

Sonnenstrom<br />

Die moderne Bank kann ihr<br />

integriertes Batteriesystem im<br />

Sommer innerhalb eines Tages<br />

aufladen, im Winter kann es bis<br />

zu zehn Tage dauern. Im Normalfall<br />

funktioniert die Bank bis<br />

zu fünf Tage einwandfrei ohne<br />

direkte Sonneneinstrahlung, danach<br />

werden erste Funktionen<br />

abgeschaltet, um die Batterie zu<br />

schonen.<br />

Besonders dafür eingesetzt<br />

hat sich der Wirtschaftsbund<br />

Innere Stadt, finanziert wird das<br />

Projekt aus dem Bezirksbudget<br />

im Rahmen der Sauberkeitsoffensive<br />

der Stadt und der Holding<br />

Graz. Kommt das System<br />

bei den Grazern gut an, soll es<br />

an weiteren Orten installiert<br />

werden. Dafür ist übrigens keine<br />

architektonische Veränderung<br />

notwendig. Die Bank kann<br />

auf Beton, Asphalt und Stein<br />

stehen und wird mit Schrauben<br />

fest mit dem Untergrund<br />

verbunden. Damit ist sie auch<br />

diebstahlsicher.<br />

KK<br />

So wird die<br />

moderne<br />

Solarbank<br />

aussehen.<br />

<br />

ELIOS<br />

Noch ergeben die in den Vincke-Steinbrüchen zwischengelagerten Maschinen<br />

und Bauutensilien ein unschönes Bild. Das soll sich ändern. GRAZER GRÜNE (2)<br />

Baustellen-Zeug im<br />

Naherholungsgebiet<br />

UNCOOL. Die Vincke-Steinbrüche werden zum Naherholungsgebiet.<br />

Noch sind sie aber Baustellen-Lager.<br />

Gestaltung beauftragt<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Nach mehr als dreieinhalb Jahren<br />

soll jetzt aber endlich Bewegung<br />

in die Sache kommen. Laut Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl wurde<br />

im September ein Landschaftsplanungsbüro<br />

mit der Erstellung eines<br />

Funktions- und Nutzungskonzeptes<br />

beauftragt. Dieses soll bis Jahresende<br />

vorliegen. Danach ist auch<br />

eine Bürgerbeteiligung geplant.<br />

„Die Aufgabenstellung lautet: keine<br />

intensive Bespielung oder Eventisierung,<br />

sondern Maßnahmen für<br />

Seit Jahren heißt es, dass die<br />

Vincke-Steinbrüche in Wetzelsdorf<br />

und Gösting zum<br />

Naherholungsgebiet für die Grazer<br />

werden sollen. Zu diesem<br />

Zweck hat die Stadt bereits im<br />

Jänner 2017 zwei große Flächen<br />

(66.400 und 27.300 Quadratmeter)<br />

um eine Million Euro gekauft.<br />

Am 20. März desselben Jahres<br />

wurde das Areal an die städtische<br />

Abteilung für Grünraum und Gewässer<br />

zur Ausgestaltung und Instandhaltung<br />

übergeben.<br />

Aktuell sorgen aber Bau-Container<br />

und andere Baustellen-Utensilien<br />

für Unmut bei den Anrainern<br />

– und auch bei Grünen-Gemeinderätin<br />

Andrea Pavlovec-Meixner.<br />

„Dieses wertvolle Naturareal wird<br />

als Zwischenlager für Bau- und<br />

Aushubmaterial sowie als Abstellplatz<br />

für Maschinen und als Parkplatz<br />

für die Baufirma missbraucht<br />

– mit allen damit verbundenen<br />

negativen Folgen: Im Steinbruch<br />

stehen Baufahrzeuge, es liegt Baumaterial<br />

herum und das, was da<br />

an Bäumchen gewachsen war, ist<br />

einem Baucontainer und ein paar<br />

großen Erdhaufen gewichen.“<br />

eine sanfte Öffnung eines sensiblen<br />

Landschaftsraumes entwickeln.<br />

Entstehen sollen nutzungsoffene<br />

Streif- und Beobachtungsräume in<br />

den Wald- und Wiesenflächen der<br />

ehemaligen Steinbruchsohle und<br />

am ehemaligen Werksgelände“,<br />

heißt es in einer Anfragebeantwortung<br />

des Bürgermeisters.<br />

Aufgrund der starken Verwitterung<br />

und der hohen Steinschlaggefahr<br />

seien noch Sicherungsmaßnahmen<br />

notwendig.<br />

Ein Maßnahmenpaket wird voraussichtlich<br />

in einer der nächsten<br />

Gemeinderatssitzungen<br />

beantragt werden. Bei positiver<br />

Behandlung soll die Umsetzung<br />

noch während der Vegetationsruhe<br />

(bis März) erfolgen.


14 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Lese-Lust<br />

Der Stromverbrauch in Graz, gemessen in Kilowattstunden, erreicht<br />

inzwischen wieder ungefähr das Verbrauchsniveau vom Vorjahr.<br />

Graz: Stromverbrauch<br />

normalisiert sich wieder<br />

CORONA. Der Stromverbrauch in Graz liegt wieder<br />

annähernd so hoch wie im September 2019.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Im Corona-Lockdown in<br />

den Monaten März, April,<br />

Mai <strong>2020</strong> sank der Stromverbrauch<br />

in ganz Österreich<br />

nach unten. Obwohl der Stromverbrauch<br />

in den Haushalten,<br />

da die meisten daheim waren,<br />

anstieg, sank der Verbrauch<br />

dennoch, weil viele Geschäfte<br />

und Betriebe schließen mussten<br />

und kaum Strom brauchten.<br />

Auch in Graz kein anderes<br />

Bild: weniger Stromverbrauch<br />

im strengen Corona-Lockdown<br />

und Normalisierung jetzt wieder<br />

auf dem Niveau des Vorjahres.<br />

Für die Schwankungen<br />

sorgten auch in Graz coronabedingte<br />

Schließungen von Betrieben<br />

in allen Bereichen.<br />

Jetzt beginnt sich in Graz der<br />

Stromverbrauch wieder zu normalisieren.<br />

Wie Sarah Spörk,<br />

Kommunikation Energie Graz,<br />

vermittelt, betrug die Netzabgabe<br />

der Stromnetz Graz GmbH<br />

& Co KG im März <strong>2020</strong> rund<br />

82,9 Millionen Kilowattstunden<br />

(kWh) und im August <strong>2020</strong><br />

rund 72,9 Millionen kWh.<br />

Im Vergleich dazu betrug die<br />

GETTY<br />

Netzabgabe via Energie Graz<br />

im März 2019 rund 84,8 Millionen<br />

kWh und im August<br />

2019 rund 72,6 Millionen kWh.<br />

Normalisierung<br />

Der Stromkonsum in Gesamtösterreich<br />

zeigt ähnliche Werte<br />

wie in Graz. Jetzt hat sich die<br />

Verbrauchslage wieder normalisiert.<br />

Im März <strong>2020</strong> wurden<br />

in Österreich, in Megawattstunden<br />

gemessen (MWh), 5,30<br />

Millionen MWh verbraucht. Im<br />

Vergleich dazu der Verbrauch<br />

in Megawattstunden im Vorjahr<br />

2019: 5,48 Millionen MWh.<br />

Im April <strong>2020</strong> ähnlich, hier<br />

wurden in Österreich 4,39 Millionen<br />

MWh verbraucht, gegenüber<br />

4,92 Millionen 2019.<br />

Im Mai <strong>2020</strong> waren es 4,62<br />

Millionen MWh gegenüber<br />

5,08 Millionen MWh 2019.<br />

Ab Juli <strong>2020</strong> begann sich<br />

der Stromverbrauch im ganzen<br />

Land zu normalisieren.<br />

Im Juli <strong>2020</strong> lag der Stromverbrauch<br />

in Österreich bei 4,79<br />

Millionen MWh (2019: 4,83<br />

Millionen MWh) und letztlich<br />

lag er im August <strong>2020</strong><br />

bei 4,73 Millionen MWh gegenüber<br />

4,71 Millionen 2019.<br />

LITERATUR. Die Grazer<br />

beweisen auch in der<br />

Corona-Krise ihre Liebe<br />

zum Buch. Wir kennen<br />

die „Best-Leiher“ der<br />

Stadtbibliothek.<br />

Von Philipp Braunegger<br />

philipp.braunegger@grazer.at<br />

Das Wetter soll in den kommenden<br />

Tagen ja eher<br />

zum Daheimbleiben einladen,<br />

wenn man den Vorhersagen<br />

Glauben schenken darf. Ideale<br />

Gelegenheit also, sich in den<br />

heurigen Lese-Herbst zu stürzen.<br />

Denn gelesen wird immer, und<br />

dass sich die Grazer auch in –<br />

oder vielleicht gerade wegen – der<br />

Corona-Pandemie mehr Zeit für<br />

entspannte Lesestunden nehmen,<br />

beweisen die Ausleih-Zahlen<br />

der Grazer Stadtbibliothek.<br />

Die können sich seit dem wieder<br />

real möglichen Bibliotheksbesuch<br />

wahrlich sehen lassen. Und<br />

wie sieht’s mit den angesprochenen<br />

Zahlen nun aus? Gut 800.000<br />

Entlehnungen fanden bei der<br />

Stadtbibliothek im aktuellen Kalenderjahr<br />

statt, davon ein großer<br />

Teil, rund 500.000 (das sind 63<br />

Prozent), für Printmedien. Außerdem<br />

wurden 50.000 Downloads<br />

von eBooks verzeichnet.<br />

Im Segment der Belletristik<br />

wurde Thomas Stipsits’ „Kopftuchmafia“<br />

am öftesten geliehen,<br />

gefolgt von Lucinda Rileys „Die<br />

sieben Schwestern, Band 6: Die<br />

Sonnenschwester“ und Jo Nesbos<br />

Werk „Messer“, Vea Kaisers<br />

„Rückwärtswalzer“ und Andreas<br />

Kiendls „Leibnitz“. Bunt gemischt<br />

geht’s bei den Sachbüchern zu:<br />

Platz 1 geht an die Guinness-Bücher<br />

der Rekorde 2018, 2019 und<br />

<strong>2020</strong>, gefolgt von Michelle Obamas<br />

„Becoming“ und den drei<br />

Ernährungsbüchern „Intervall-


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 15<br />

statt Krisen-Frust<br />

fasten“ (Petra Bracht), „Der Ernährungskompass“<br />

(Bas Kast)<br />

und „Brot backen“ (Christina<br />

Bauer). Der Lesenachwuchs<br />

setzt (nach wie vor) auf die Reihe<br />

„Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney:<br />

Die Plätze 1 bis 13 gehen an<br />

die Reihe! Nur Joanne K. Rowling<br />

unterbricht mit „Harry Potter<br />

und die Kammer des Schreckens“<br />

die Liste. In der Kategorie<br />

Jugendbuch siegt Ursula Poznanskis<br />

„Erebos“, gefolgt von<br />

Rick Riordans Percy-Jackson-<br />

Reihe (Platz 2 bis 6). „Gerade jetzt<br />

in einer Zeit, in der zahlreiche<br />

kulturelle Events und Bildungsangebote<br />

mit Absagen und Einschränkungen<br />

verbunden sind,<br />

gewinnen die Bibliotheken noch<br />

stärker an Bedeutung. Die Grazer<br />

Stadtbibliothek ist eine ungemein<br />

wichtige Ressource für niederschwellige<br />

Bildung und soziales<br />

Miteinander“, meint Bildungsstadtrat<br />

Kurt Hohensinner zur<br />

ungebrochenen Leselust.<br />

Beethoven und Kaffee<br />

Literaturfreunden wird seit Anfang<br />

Oktober aber mehr geboten als bedruckte<br />

Seiten. Kinder dürfen sich<br />

über Veranstaltungen bei der Leseinsel<br />

„Labuka“ freuen: Neben<br />

englischen gibt’s jetzt auch griechische<br />

Themenbezüge, außerdem<br />

setzt man sich mit dem 250. Geburtstag<br />

Ludwig van Beethovens<br />

auseinander. Musikalisch widmet<br />

Bibliotheksleiterin<br />

Roswitha<br />

Schipfer und<br />

Bildungsstadtrat<br />

Kurt Hohensinner<br />

dürfen<br />

sich über<br />

sensationelle<br />

Leih-Zahlen<br />

trotz harter<br />

Zeiten freuen.<br />

STADT GRAZ/FISCHER<br />

man sich Gute-Nacht-Liedern, bei<br />

der Veranstaltung „Einfach tierisch“<br />

kommt ein vierbeiniger Besucher<br />

aus dem Kleintierzentrum<br />

auf die Insel. Für Jugendliche gibt’s<br />

im „[kju:b]“-Programm Workshops<br />

zu „Dungeons and Dragons“,<br />

Videospielen und zum Thema Integration,<br />

Schreibwerkstätten und<br />

einen Nachhaltigkeits-Workshop<br />

zum aktuellen Thema „Cupping“<br />

inklusive Kaffee-Verkostung.<br />

7er: Bestehende<br />

Endstation bleibt<br />

■■<br />

Eine neue Wendeschleife der<br />

Straßenbahn-Linie 7, die durch<br />

ein Einfamilienhaus-Gebiet in<br />

Eggenberg geführt hätte, regte<br />

Anrainer auf. Stadträtin Elke<br />

Kahr stellte jetzt klar, dass die<br />

Pläne vom Tisch sind. „Diese<br />

Überlegungen, die auf dem älteren<br />

Plan einer Verlängerung bis<br />

zur Belgierkaserne fußten, haben<br />

keine Aktualität und werden aus<br />

dem Bebauungsplan gestrichen.“


16 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

„Geht optimistisch in<br />

Im Merano gibt es jetzt auch eine<br />

gut sortierte Weinbörse. MERANO<br />

Merano startet in<br />

den Partyherbst<br />

■■<br />

Als erstes Lokal im Univiertel<br />

lädt das Merano ab sofort<br />

zum After Uni Drink ab 18 Uhr.<br />

Mittwochs, donnerstags und<br />

freitags kann man von 18 Uhr<br />

bis 1 Uhr feiern und am Samstag<br />

ab 19 Uhr. Freitags und<br />

samstags wird es auch nach<br />

wie vor ein DJ-Line-up geben.<br />

Neu ist auch die Weinbörse<br />

mit ausgesuchten Spezialitäten.<br />

Eine dementsprechende<br />

Genehmigung vorausgesetzt,<br />

wird es heuer auch einen Wintergastgarten<br />

geben.<br />

RUNDER TISCH.<br />

Grazer Experten aus<br />

Politik, Medizin, Wirtschaft<br />

und Psychotherapie<br />

geben Wegweiser<br />

durch den Herbst.<br />

Von Tobit Schweighofer<br />

tobit.schweighofer@grazer.at<br />

sen auch die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden, um einen<br />

möglichst positiven Zugang zu<br />

ermöglichen“, betont Hohensinner.<br />

„Wir müssen unbedingt die<br />

Bezirkssportplätze und andere<br />

öffentliche Erholungsräume offen<br />

halten dürfen. Als die kurzzeitig<br />

gesperrt waren, hat man<br />

gesehen, dass vielen Menschen<br />

die Decke auf den Kopf gefallen<br />

ist.“ Da kann es in Familien zu einer<br />

„schlechten Nähe“ kommen,<br />

wie Wogrolly bestätigt.<br />

Positives Umdenken<br />

„Da sind dann Eskalationen vorprogrammiert.<br />

Man kann die<br />

Krise aber ganz anders sehen:<br />

nämlich als historisches Ereignis,<br />

das vorbeigeht. Jede Krise<br />

ist auch eine Zeit des Umbruchs<br />

und birgt die Chance auf positive<br />

Veränderung. Wenn man das<br />

so sieht und nicht als Bürde, die<br />

man tragen muss, dann kann<br />

man viel gewinnen und daraus<br />

mitnehmen. Zum Beispiel kann<br />

man sich in Achtsamkeit üben,<br />

auf diese Weise kann man das<br />

Leben auf ganz neue Art kennenlernen<br />

und genießen.“<br />

Manche Grazer haben diese<br />

Sichtweise intuitiv bereits umgesetzt.<br />

So haben während der<br />

Ausgangsbeschränkungen viele<br />

zum Sport und zu gesunder Ernährung<br />

gefunden, wie Pribitzer<br />

Heuer steht uns aufgrund<br />

von Corona ein Herbst<br />

bevor, wie ihn noch niemand<br />

von uns erlebt hat. Um<br />

eine Art Wegweiser durch die<br />

nächsten Monate zu finden,<br />

um die Zeit so gut wie möglich<br />

zu überstehen, haben wir Grazer<br />

Experten aus relevanten<br />

Bereichen zum Runden Tisch<br />

versammelt. Neben Sport- und<br />

Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner<br />

durften wir Psychotherapeutin<br />

Monika Wogrolly,<br />

WK-Fachgruppenobfrau für Tourismus<br />

und Freizeitwirtschaft<br />

Daniela Gmeinbauer („Fit im<br />

Job“) und Sportmediziner Klaus<br />

Pribitzer begrüßen.<br />

Grundsätzlich herrschte Einigkeit<br />

darüber, dass man sich<br />

gerade jetzt nicht fallen lassen<br />

dürfe, sondern aktiv an die Herausforderung<br />

Corona herangehen<br />

müsse. „Natürlich müsweiß.<br />

„Die Menschen fangen an,<br />

sich an die Zeit anzupassen, gehen<br />

aktiv und positiver mit der<br />

Situation um und hören auch bewusster<br />

in ihren Körper hinein.<br />

Ich merke das unter anderem an<br />

der enorm hohen Zahl an Patienten,<br />

die derzeit zu mir in die<br />

Praxis kommen. Man kann die<br />

körperlichen Defizite, die womöglich<br />

entstanden sind, sehr<br />

gut auffangen. Wichtig ist, dass<br />

man sich die Freiheit schafft, sich<br />

regelmäßig sportlich mit sich<br />

selbst zu beschäftigen.“<br />

Geistige Fitness<br />

Auch die Arbeitswelt hat sich<br />

schnell angepasst. „Viele gehen<br />

bereits in diese Richtung, aber<br />

im betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

wird man das Augenmerk<br />

weiter verstärkt auf die<br />

Digitalisierung legen müssen“,<br />

erklärt Gmeinbauer. „Geistig<br />

fit zu bleiben wird uns in den<br />

nächsten Monaten wohl am<br />

meisten beschäftigen, vielleicht<br />

sogar noch stärker als die körperliche<br />

Fitness. Viele fürchten um<br />

ihren Job, und der Druck steigt.<br />

Da muss man sehr achtsam sein.“<br />

Zusammenfassend, und auch<br />

hier waren sich alle Gesprächsteilnehmer<br />

einig, solle man keine<br />

Angst haben, die Zeit für sich<br />

selbst als einmalige Gelegenheit<br />

nutzen und sich selbst entfalten.<br />

Der Startschuss für das Bauprojekt<br />

Allee 10 ist gefallen. VENTA<br />

Eggenberg: 115<br />

neue Wohnungen<br />

■■<br />

Bis 2022 entstehen in der<br />

Allee 10 gegenüber der FH<br />

Joanneum 115 neue Wohnungen.<br />

Gemeinsam mit der<br />

Baufirma Sterlinger feierte<br />

die Venta Group jetzt den<br />

Spatenstich für das innovative,<br />

moderne Gebäude. Mit<br />

Wohnflächen ab ungefähr 30<br />

Quadratmetern bilden die<br />

Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen<br />

das Fundament für<br />

Menschen und Familien mit<br />

verschiedensten Bedürfnissen<br />

und Ansprüchen.<br />

Vor allem Kinder, Jugendliche<br />

und Familien sind in der<br />

Corona-Krise gefordert. Was nicht noch<br />

einmal passieren darf, ist, dass Spielplätze<br />

und Bezirkssportplätze gesperrt<br />

werden. Das Motto<br />

für den Herbst<br />

kann nur sein: die<br />

größtmögliche<br />

Sicherheit für die<br />

Risikogruppen<br />

und andererseits<br />

die größtmögliche<br />

Normalität<br />

Kurt Hohensinner,<br />

Stadtrat<br />

für Kinder und<br />

Familien.“<br />

Wichtig für den Herbst ist,<br />

dass man sich nicht in der<br />

Opferrolle verkriecht, sondern dass<br />

man die Situation akzeptiert und<br />

Ressourcen und Fähigkeiten entwickelt,<br />

um damit umzugehen.<br />

Man kann<br />

zum Beispiel<br />

Sport treiben<br />

oder Mentaltraining<br />

machen und<br />

das explizit als<br />

Zeit für sich selbst<br />

nutzen und diese<br />

Monika Wogrolly,<br />

Psychotherapeutin<br />

Zeit dementsprechend<br />

gestalten.“


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 17<br />

den Corona-Herbst“<br />

Video auf<br />

www.grazer.at<br />

Sportmediziner Klaus Pribitzer, WK-Spartenobfrau Daniela Gmeinbauer, Stadtrat Kurt Hohensinner, Psychotherapeutin<br />

Monika Wogrolly und „Grazer“-Chefredakteur Tobit Schweighofer (v. l.) sprachen über den Corona-Herbst.ALLE FOTOS: SCHERIAU<br />

Klaus Pribitzer,<br />

Sportmediziner<br />

Am besten kommen wir durch<br />

die Krise, wenn wir uns darauf<br />

einstellen und uns körperlich so gut es<br />

geht fit halten. Den inneren Schweinehund<br />

hat es vor Corona gegeben<br />

und es wird ihn<br />

auch danach<br />

geben. Nur die<br />

Ausrede fällt jetzt<br />

leichter. Wenn<br />

wir ihn trotzdem<br />

bezwingen, dann<br />

werden wir diese<br />

Zeit auch körperlich<br />

schon gut<br />

überstehen.“<br />

Ich nehme die Einschränkungen<br />

nicht als Verbote auf, sondern<br />

helfe mit, diese Einschränkungen<br />

auch mitzutragen. Damit wir diese Zeit<br />

gemeinsam ganz schnell vorbeibringen<br />

und dann<br />

wieder unseren<br />

gewohnten Alltag<br />

leben dürfen, wie<br />

wir ihn vor Corona<br />

gehabt haben.<br />

In diesem Sinne<br />

also: nicht an die<br />

Verbote denken,<br />

Daniela Gmeinbauer, Fachgruppenobfrau<br />

Tourismus<br />

sondern ans Mithelfen!“


18 graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

S E R V I C E<br />

Leser<br />

Briefe<br />

redaktion@grazer.at<br />

Vortritt für Risikogruppe<br />

Zum Bericht „Ich lasse mich nicht<br />

impfen“: Österreichweit ist heuer<br />

der Grippe-Impfstoff aufgrund<br />

der hohen Nachfrage äußerst<br />

knapp. Trotz aller Bemühungen<br />

der Kolleginnen und Kollegen der<br />

städtischen Impfstelle kann das<br />

Grazer Gesundheitsamt nicht das<br />

bundesweite Versäumnis einer<br />

fehlenden Impfstrategie ersetzen.<br />

Darum sollte man Personen mit<br />

erhöhtem Risiko – ältere Menschen,<br />

Schwangere, Kinder sowie<br />

chronisch kranke oder immungeschwächte<br />

Personen – den Vortritt<br />

lassen. Das werde ich als 33-jähriger<br />

Stadtrat für Gesundheit und<br />

Pflege natürlich so handhaben,<br />

weil man als Politiker nicht Wasser<br />

predigen und dann aber Wein<br />

trinken soll. Eigentlich sollte das<br />

eine selbstverständliche Geste sein.<br />

Leider hat „der Grazer“ in der vergangenen<br />

Woche daraus eine sehr<br />

tendenziöse Geschichte gestrickt.<br />

Erst im letzten Absatz war unter einer<br />

reißerischen Überschrift für die<br />

Leserinnen und Leser die entscheidende<br />

Information zu entnehmen,<br />

nämlich dass ich in diesem Jahr<br />

deswegen auf die Grippe-Impfung<br />

verzichten werde, um Personen der<br />

Risikogruppen den Vortritt zu lassen.<br />

Das möchte ich noch einmal<br />

ausdrücklich klarstellen.<br />

Robert Krotzer (Stadtrat für<br />

Gesundheit und Pflege, Graz)<br />

* * *<br />

Schock wegen Crashkurs<br />

Wir sind schockiert über diesen<br />

massiven Rückschritt, der zwangsläufig<br />

zu einer Verschlechterung<br />

der Situation für Kinder und Mitarbeiter<br />

führen wird. Seit Jahren<br />

sind unprofessionelle Arbeitsbedingungen<br />

für Fachkräfte im<br />

Sozialbereich feststellbar. Unter<br />

anderem machen ElementarpädagogInnen<br />

auf diverse Missstände<br />

und schwierige Rahmenbedingungen<br />

aufmerksam. Durch wachsende<br />

Herausforderungen in der<br />

täglichen Arbeit, wie etwa Veränderungen<br />

in der Gesellschaft, unterschiedliche<br />

Lebensmodelle und<br />

nicht zuletzt durch die Pandemie,<br />

spitzt sich eine angespannte Situation<br />

noch weiter zu. Wir fordern,<br />

dass Soziale Arbeit die öffentliche<br />

Wertschätzung bekommt, die sie<br />

in unserer Gesellschaft verdient,<br />

und dass diese sich auch im Entgelt<br />

ausdrückt, um adäquat auf<br />

wachsende Herausforderungen in<br />

der täglichen Arbeit reagieren zu<br />

können.<br />

Alex Mikusch, Graz<br />

* * *<br />

Kastner-Dach-Jubiläum<br />

Am 20. Oktober jährt sich die „Verarschung“<br />

der Grazer Bevölkerung<br />

zum 10. Mal, was die Sanierung<br />

des Daches der Firma Kastner &<br />

Öhler betrifft. Die Firma hatte zwar<br />

das Geld, kürzlich in Innsbruck (in<br />

der Coronazeit!) eine Filiale zu eröffnen,<br />

aber für die vorgeschriebene<br />

Dachfarbe gibt es offenbar keinen<br />

Willen zur Lösung. Obwohl die<br />

UNESCO uns droht, den Status als<br />

Weltkulturerbestadt zu entziehen.<br />

Luisa Sammer, Graz<br />

* * *<br />

Beidseitig steuerbare Züge<br />

Zum Bericht: „Neue Bim-Linien<br />

auf alten Gleisen“: Mit Interesse<br />

verfolge ich die Diskussionen um<br />

die Erweiterung des Grazer Straßenbahnnetzes<br />

und die Anschaffung<br />

neuer Straßenbahnzüge.<br />

Angeregt duch Ihren Beitrag in der<br />

Ausgabe des „Grazer“ am vergangenen<br />

Sonntag möchte ich folgende<br />

Frage stellen: Warum überlegt<br />

man in Graz nicht, wie in anderen<br />

Städten, z. B. in Karlsruhe, Züge<br />

anzuschaffen, die beidseitig steuerbar<br />

sind und die in beide Richtungen<br />

fahren können. Dies würde<br />

z. B. bei der Verwendung der<br />

vorhandenen Schleppbahngeleise<br />

eine flächenverbrauchende Schleife<br />

an den Endstellen erübrigen.<br />

Außerdem könnten solche Züge,<br />

wenn im Streckennetz zwischendurch<br />

Weichen eingebaut wären,<br />

unterwegs bei Verkehrsstörungen<br />

flexibel wenden. Das gab es in<br />

Graz in nicht allzu ferner Vergangenheit<br />

am Jakominiplatz und vor<br />

der Messe, um damals Einschubwagen<br />

im Pendelverkehr zwischen<br />

Jakominiplatz und Messe während<br />

der Messezeit einzusetzen. Züge<br />

mit beidseitigen Türen hätten auch<br />

sicherungstechnisch den Vorteil,<br />

dass im Notfall Personenbergungen<br />

von zwei Seiten möglich wären.<br />

Dies würde beispielsweise in<br />

der Sparbersbachgasse viele Parkplätze<br />

erhalten.<br />

Friedrich Bouvier, Graz<br />

Veganer Tag im<br />

GESUND. Die Grünen haben einen Antrag auf einen<br />

rein pflanzlichen Tag pro Woche in Landeseinrichtungen<br />

wie Schulen und Krankenhäusern gestellt.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Die seinerzeitige Grüne<br />

Gemeinderatsklubobfrau<br />

Christina Jahn forderte<br />

schon 2011 einen „Veggie Day“,<br />

2019 führte Bürgermeister Siegfried<br />

Nagl diesen in der Stadt<br />

ein – und <strong>2020</strong> beschäftigt sich<br />

jetzt auch der steirische Landtag<br />

mit dem Thema. Der Gesundheitssprecher<br />

der Grünen,<br />

Georg Schwarzl, will aber noch<br />

weiter gehen und statt einem<br />

vegetarischen gleich einen veganen<br />

Tag einführen. Er hat jetzt<br />

einen Antrag eingebracht und<br />

fordert, in sämtlichen Landeseinrichtungen<br />

– also in Schulen,<br />

Kindergärten, Krankenhäusern<br />

usw. – „einen Wochentag mit<br />

rein pflanzlichen Gerichten zu<br />

etablieren“. Außerdem soll es an<br />

allen Wochentagen zumindest<br />

die Möglichkeit geben, vegan zu<br />

essen.<br />

„Der jährliche Fleischverbrauch<br />

in Österreich liegt mit 96<br />

Kilo pro Person deutlich über<br />

dem EU-Durchschnitt von rund<br />

80 Kilo und weit über der von der<br />

Österreichischen Gesellschaft<br />

für Ernährung maximal empfohlenen<br />

Menge von 22 Kilo pro<br />

Person“, so Schwarzl in seiner<br />

Begründung.<br />

Umweltschonend<br />

Neben den gesundheitlichen Aspekten<br />

verweist der Abgeordnete<br />

auch darauf, dass „eine vorwiegend<br />

pflanzliche Ernährung<br />

auch das Potenzial hat, signifi-


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 19<br />

Land gefordert<br />

kante Einsparungen der Treibhausgasemissionen<br />

zu bewirken.<br />

Pflanzliche Lebensmittel haben<br />

im Schnitt eine acht- bis 30-mal<br />

bessere Klimabilanz als tierische<br />

Produkte, welche den Hauptteil<br />

der Treibhausgase im Ernährungssektor<br />

verursachen.“<br />

Sein Antrag soll jetzt im Unterausschuss<br />

„Klimaschutz“ diskutiert<br />

werden – einen Sitzungstermin<br />

gibt es dafür noch nicht,<br />

doch Schwarzl hofft, dass es<br />

möglichst bald so weit ist.<br />

Grünen-Landtagsabgeordneter Georg Schwarzl fordert einen veganen Tag pro<br />

Woche in Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern des Landes. PODESSER.NET, GETTY


szene<br />

graz<br />

22 www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

22<br />

Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Man muss einfach einmal Vollgas<br />

leben und sich was trauen und<br />

im Leben alles ausprobieren.“<br />

Der Grazer Dancingstar Willi Gabalier gibt im<br />

RealTalk-Podcast einen Ratschlag. KK<br />

Annemarie & Michael Gauster führen neben dem dreizehn<br />

ab sofort auch den Kreuzwirt in der Saumgasse.<br />

Die Inhaber Stefan Gary (l.) und Jörg Wiehn von<br />

Wiga Immobilien sind mit dem Ergebnis zufrieden.<br />

Kreuzwirt am Rosenberg neu eröffnet<br />

Mehr Fotos und Video<br />

auf www.grazer.at<br />

Der Gastraum wurde saniert, ein Großteil der<br />

Einrichtung im Landhausstil ist aber geblieben.LUEF (3)<br />

Drei Wochen nach dem Baby<br />

kam das neue Gastro-Baby<br />

AUFGESPERRT. Die<br />

Gausters, die auch das<br />

dreizehn führen, haben<br />

einem legendären<br />

Grazer Gasthaus neues<br />

Leben eingehaucht.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Nerven haben Annemarie<br />

und Michael Gauster.<br />

Nicht einmal ganz drei Wochen<br />

nach der Geburt ihres ersten<br />

Sohnes haben sie ihr neues Gasthaus,<br />

den legendären Kreuzwirt<br />

am Rosenberg, aufgesperrt. Cooler<br />

als der kleine Josef kann man<br />

das Leben als Wirtshaus-Kind<br />

aber gar nicht starten. Während<br />

der Eröffnung lag er schlafend im<br />

Wagerl, die Geräuschkulisse war<br />

ihm – auf gut Deutsch gesagt –<br />

herzlich wurscht.<br />

In seinen wachen Momenten<br />

wird er im Kreuzwirt wohl ähnliche<br />

Kindheitserinnerungen sammeln,<br />

die viele Grazer aus früheren<br />

Zeiten mit diesem Ort verbinden.<br />

Etliche Stammgäste haben in den<br />

ersten Tagen schon vorbeige-<br />

schaut, um sich zu vergewissern,<br />

dass der Charme der urigen Gaststube<br />

eh nicht verloren gegangen<br />

ist und dass die gutbürgerliche<br />

Wirtshausküche eh nicht durch<br />

modernes Chichi ersetzt wurde.<br />

Erinnerungskiste<br />

Da wurden beim ersten Besuch natürlich<br />

auch die besten Anekdoten<br />

zum Besten gegeben. Wie der ehemalige<br />

Eigentümer Johann Temmel,<br />

der das Lokal zusammen mit<br />

seiner Frau Gertrud mehr als fünfzig<br />

Jahre lang führte, regelmäßig<br />

trotz Hochbetrieb auf seinem Eckplatz<br />

mit Blick auf den Fernseher<br />

über der Theke eingenapserlt ist.<br />

Und Gäste, die zahlen wollten, am<br />

besten den Stecker der Mattscheibe<br />

ziehen mussten – dann ist er hochgeschreckt.<br />

Wie die Steigung zu den Fremdenzimmern<br />

von den Kindern als<br />

Rutschbahn verwendet wurde.<br />

Wie um das Haxerl vom Backhendl<br />

und das großte Stück der Buchteln<br />

mit Vanillesauce gerittert wurde.<br />

Die Gausters haben es jedenfalls<br />

geschafft, behutsam mit dem<br />

altehrwürdigen Lokal und den Erinnerungen<br />

umzugehen, es liebevoll<br />

zu sanieren, aber den besonderen<br />

Charme zu erhalten.<br />

Ochsenknecht<br />

erkundet Graz<br />

■■<br />

Reality-Star Natascha Ochsenknecht<br />

dürfte es in Zukunft<br />

öfters nach Graz ziehen.<br />

Anscheinend ist ihre Tochter<br />

Che yenne Savannah nämlich<br />

der Liebe wegen in die<br />

Stadt gezogen. Offiziell bestätigt<br />

wurde das noch nicht, der<br />

deutsche Promi postete kürzlich<br />

aber Fotos vom Grazer<br />

Casino, aus dem Miss Cho und<br />

dem Pink Elephant.<br />

Wunderbare Idee: Manuela und Konstantin Filippou sammelten<br />

bei der Taufe ihrer Tochter für Stöckls „ZUKI“. KK<br />

Taufe wurde Spenden-Gala<br />

■■<br />

Dass der Grazer Starkoch Konstantin Filippou<br />

bekannt ist für die feinsten Gerichte aller Art, ist so<br />

weit bekannt – jetzt wird er sich aber auch vermehrt<br />

um den ein oder anderen „Kinderteller“ kümmern<br />

müssen, immerhin freuen sich seine Gattin Manuela<br />

und er über die Ankunft von Töchterchen Athina<br />

Zoe Europa! Bei der Taufe sammelte das Paar für<br />

die Initiative „ZUKI – Zukunft für Kinder“ von Ö3-<br />

Frühstückerin Claudia Stöckl (Manuela Filippou<br />

ist dort seit Jahren im Vorstand), 845 Euro kamen<br />

zusammen! „Damit kann verlassenen, bedürftigen<br />

Kindern in Kalkutta geholfen werden“, freute sich<br />

Stöckl, die sich natürlich persönlich bei den edlen<br />

Spendern – und stolzen Eltern – bedankte.


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

szene graz 23<br />

KURG, HOLDING GRAZ<br />

Michael Gerstner<br />

Der Uhrmachermeister<br />

feiert am 22. Oktober<br />

seinen 61. Geburtstag.<br />

GEBURTSTAGSKINDER<br />

DER WOCHE<br />

Happy Birthday!<br />

Wolfgang Messner<br />

Der ehemalige Vorstand der<br />

Holding Graz muss am 20.<br />

Oktober 72 Kerzen ausblasen.<br />

Edle Tropfen zur edlen Knolle<br />

G’SCHMACKIG. Diese Woche<br />

wurden die offiziellen Weine<br />

für das Trüffel-Festival gekürt.<br />

Einige bekannte Grazer haben<br />

die Knolle übrigens auch<br />

schon im Garten gefunden.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.lleitold@grazer.at<br />

Schmucke<br />

Auszeichnung<br />

■■<br />

Anne Marie und Hans<br />

Schullin haben Grund zu feiern:<br />

Bei den Schmuckstars-Awards<br />

wurden sie als Premiumjuwelier<br />

des Jahres ausgezeichnet.<br />

In der GenussHauptstadt Graz<br />

geht es Schlag auf Schlag.<br />

Nach den Wild-Wochen steht<br />

kurz vor der Gansl-Saison das<br />

dritte Trüffel-Festival auf dem<br />

Programm – oder besser gesagt<br />

auf den Speisekarten. Aber: „Was<br />

wäre Essen ohne Wein? Das geht<br />

bei uns gar nicht!“, stellt Weinbaudirektor<br />

Werner Luttenberger<br />

klar. Diese Woche wurden<br />

deshalb bereits die offiziellen<br />

Trüffel-Weine zu den Gerichten,<br />

die es von 28. Oktober bis 8. November<br />

in den Grazer Lokalen<br />

und am Trüffelmarkt im Paradeishof<br />

geben wird, gekürt.<br />

Das Lustige: Unter 105 Einsendungen<br />

machten heuer ausgerechnet<br />

lauter Stradner das Rennen:<br />

der Grauburgunder Ried<br />

Hochstrandl 2018 vom Weingut<br />

Krispel, der Grauburgunder Straden<br />

2018 von Erzherzog Johann<br />

Weine und der Morillon Ried Puch<br />

2018 vom Weingut Frauwallner.<br />

Im Garten ausgegraben<br />

Im Jahr 2016 wurden in Graz<br />

zum ersten Mal Trüffeln gefunden.<br />

Ausgerechnet Naturschutzbeauftragter<br />

Wolfgang Windisch<br />

stieß in seinem Garten auf<br />

eine der edlen Knollen, die man<br />

sonst ja eher aus dem Piemont,<br />

dem Périgord oder aus Istrien<br />

kennt. Und auch GenussHauptstadt-Chefin<br />

Waltraud Hutter<br />

fing sofort Feuer und konzipierte<br />

das Trüffel-Festival, das es seit<br />

2017 gibt. „Die Trüffel setzt der<br />

GenussHauptstadt das Krön-<br />

Werner Luttenberger, Waltraud Hutter, Alexander<br />

Andreadis und Giuseppe Perna (v. l.) WEIN STEIERMARK<br />

chen auf“, wird sie nicht müde<br />

zu betonen. Das Krönchen trägt<br />

aber auch ihr schöner Garten in<br />

St. Oswald in Graz-Umgebung.<br />

Auch dort sind die Trüffelhunde<br />

von Gabriele Sauseng nämlich<br />

schon fündig geworden.<br />

In Graz werden zum Trüffelsuchen<br />

anders als etwa in Italien<br />

übrigens keine Lizenzen verkauft.<br />

Nur Sauseng und Marion<br />

Weissenbrunner, die auch die<br />

Trüffelwanderungen anbieten,<br />

dürfen in den städtischen Wäldern<br />

suchen.<br />

Anne Marie und Hans Schullin<br />

freuen sich über den Preis.<br />

Im Dienste der<br />

Schönheit<br />

KK<br />

■■<br />

Vor fünfzig Jahren gründete<br />

Josefine Kickmaier das Unternehmen<br />

Citykosmetik am<br />

Franziskanerplatz. Jetzt wurden<br />

sie und ihre Nichte Monika<br />

Jaušovec-Konrad von Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl mit<br />

dem Stadtwappen überrascht.<br />

Siegfried Nagl mit J. Kickmaier<br />

(r.) und M. Jaušovec-Konrad FISCHER<br />

steirischer herbst<br />

als Online-Event<br />

■ Der steirische herbst <strong>2020</strong> zieht<br />

Bilanz: Fast 25.000 Besucher aus<br />

117 Ländern haben die Online-<br />

Angebote des fiktiven herbstmedienkonzerns<br />

„Paranoia TV“<br />

gesehen, 65.863-mal wurde auf<br />

spezielle „Paranoia TV“-Videos mit<br />

künstlerischen Arbeiten zugegriffen.<br />

Erfolgsbilanz auf allen Kanälen<br />

trotz Corona, und vieles bleibt bis<br />

Jahresende im Netz. 2021 gibt’s das<br />

Festival von 23. 9. bis 14. 10.<br />

Franz Titschenbacher (l.) und Johann Seitinger krönten<br />

Hanna Mausser, die von Daniela Haas übernahm. LK DANNER<br />

Wo die Grazer den Most holen<br />

■■<br />

Standesgemäß im Aiola im Schloss St. Veit<br />

krönten Landesrat Johann Seitinger und Landwirtschaftskammer-Präsident<br />

Franz Titschenbacher<br />

diese Woche die neue Mostkönigin Hanna<br />

Mausser. Nahezu in die Wiege gelegt wurde der<br />

Hitzendorferin die Regentschaft als Most- und<br />

Fruchtsaftkönigin, stammt sie doch aus dem Hause<br />

des allseits bekannten steirischen Mostpioniers<br />

Martin Mausser in Hitzendorf. Die neue royale<br />

Botschafterin erinnert sich: „Schon als Kind begleitete<br />

ich meinen Vater bei den Arbeiten im Obstgarten<br />

und im Keller. Mit großer Freude beobachtete<br />

ich auch meinen Großvater beim Herstellen<br />

von Edelbränden.“


24 szene<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Tanja Filipovic und Erwin Adelmann (beide links) lassen gemeinsam mit<br />

der Big Band von Sigi Feigl legendäre „Rat Pack“-Zeiten aufleben. KK<br />

Komödie Graz: Big Band<br />

und Hypochonder-Club<br />

LOS GEHT’S. Die „Komödie Graz“ startet voll<br />

durch: Theater-Hit, Kabarett und Big-Band-Gala.<br />

Das gibt Hoffnung: Die „Komödie<br />

Graz“ trotzt der<br />

Corona-Depression und<br />

geht mit vollem Programm ins<br />

Rennen. Musikalisches Highlight<br />

ist eine Big-Band-Gala am 22. Oktober<br />

unter der Leitung der Big-<br />

Band-Ikone Sigi Feigl. Es gibt die<br />

legendären Hits des kultigen „Rat<br />

Packs“ (Frank Sinatra, Sammy<br />

Davis jr., Dean Martin) mit den<br />

grandiosen Sängern Tanja Filipovic<br />

und Erwin Adelmann.<br />

Weiters werden in der „Komödie<br />

Graz“, so der Geschäftsführer Urs<br />

Harnik, auch Österreichs Kabarett-Größen<br />

auftreten. So kommt<br />

Kabarettist und TV-Star Manuel<br />

Rubey mit „Goldfisch“ am 24. Oktober,<br />

Thomas Maurer gastiert mit<br />

„Woswasi“ am <strong>18.</strong> und 25. Oktober,<br />

Roland Düringer mit „Africa<br />

Twinis“ am 23. Oktober. Florian<br />

Klenk und Florian Scheuba, Johannes<br />

Silberschneider & Stub’n<br />

Tschäss und viele mehr ergänzen<br />

das Angebot (Spielplan: www.<br />

komödie-graz.at/Spielplan).<br />

Theater wird auch gespielt, und<br />

wie: „Der Club der Hypochonder“<br />

sorgt für Lachtränen im Publikum.<br />

Die Komödie steht bis<br />

Anfang Februar 26-mal am Programm.<br />

In dem pointenreichen<br />

Stück um die Midlife-Krise von<br />

drei Männern spielen u. a. Franz<br />

Gollner, Birgit Spuller, Michaela<br />

Haselbacher-Berner und Reinhardt<br />

Winter. Neu im Ensemble<br />

ist Dennis Kozeluh, er spielte zuletzt<br />

im Theater an der Wien.<br />

Harnik: „Unsere Covid-Schutzmaßnahmen<br />

sind umfangreich,<br />

aber schon die ersten Vorstellungen<br />

haben gezeigt: Der guten Stimmung<br />

tut das keinen Abbruch.“<br />

Nächste Vorstellung am 6. November.<br />

Auch zu Silvester wird gespielt,<br />

und das zweimal: um 16.30 und um<br />

19.30 Uhr. Karten für alle Vorstellungen<br />

gibt es im Ticketzentrum und<br />

auf www.komoedie-graz.at. VOJO<br />

Reinhardt Winter, Dennis Kozeluh und Stefan Moser (von links nach<br />

rechts) sorgen als Trio in der Midlife-Krise für Lachtränen.<br />

KK<br />

7 Ray: Ein<br />

Grazer mit<br />

Songs für<br />

Hollywood<br />

GROSSES KINO. Der<br />

Grazer Musiker Rene<br />

Probst lieferte als „7<br />

Ray“ Songs für Blockbuster<br />

und soll Musik<br />

für Netflix-Film liefern.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Aufregender kann eine Musiker-Karriere<br />

gar nicht<br />

sein als die des Grazers<br />

Rene Probst, der unter dem<br />

Künstlernamen 7 Ray auf unterschiedlichsten<br />

Musik-Geleisen<br />

weltweit Anerkennung und bejubelte<br />

Auftritte bekommt.<br />

Dabei begann alles ganz harmlos<br />

mit dem „Steirischen Bandwettbewerb“,<br />

den Rene mit der<br />

Band Tempelhof und deutscher<br />

Rockmusik gewonnen hatte.<br />

Ein Auftritt in einem Londoner<br />

Kult-Club und die Single „Zu wenig<br />

Zeit“ bei Polydor waren die<br />

Früchte dieses Sieges.<br />

Danach wurde es schon international.<br />

Neben seinem Studium<br />

der Gitarre im Bereich Jazz grün-<br />

dete er 1993 die geniale Band Tim<br />

Tim mit, und die schaffte mit dem<br />

Song „Under the Mango Tree“<br />

im Reggae-Stil einen weltweiten<br />

Hit. 7 Ray: „Die Nummer ist wie<br />

eine Bombe eingeschlagen. Wir<br />

hatten ziemlich schnell Goldstatus,<br />

und das Video dazu, das wir<br />

in Nassau gedreht haben, wurde<br />

weltweit ausgestrahlt – auch auf<br />

MTV und Viva. Wir durften beim<br />

Montego Bay Summer Festival<br />

auftreten mit Stars wie Boyz II<br />

Men und Ziggy Marley.“<br />

7 Ray arbeitete dann mit vielen<br />

Top-Produzenten zusammen,<br />

vor allem mit Robert Ponger.<br />

Und dann kam Hollywood<br />

ins Spiel: 7 Ray schaffte es, vier<br />

Hollywood-Filmtitelsongs in Los<br />

Angeles abzuliefern. Darunter<br />

„Scarlet sky“ und „Devil made<br />

me do it“ für „The Informers“ mit<br />

Kim Basinger und Mickey Rourke.<br />

Dieses Jahr sollte der Grazer<br />

den Titelsong für eine Netflix-<br />

Produktion liefern. Das Projekt<br />

wurde coronabedingt auf unbestimmte<br />

Zeit verschoben.<br />

7 Ray ist aber auch großartiger<br />

Jazzmusiker und ein ausgebildeter<br />

Opernsänger. Er sang als Te-


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at szene<br />

25<br />

Ob am Piano, an der Gitarre oder<br />

am Mikro: 7 Ray, das Multitalent KK<br />

nor bei vielen Galas und arbeitete<br />

mit großen Orchestern zusammen.<br />

Auch etliche Jazz-Alben prägen<br />

seinen Karriereweg. Das aktuellste<br />

Masterpiece soll im November<br />

als Doppel-Vinyl herauskommen:<br />

„7 Rays meets Wes“.<br />

Corona hält 7 Ray, der in Los<br />

Angeles ein Büro eingerichtet<br />

hat, derzeit in Graz fest. Musikalisch<br />

untätig ist er aber auch in<br />

der Corona-Krise nicht.<br />

7 Ray: „Abgesehen vom Arbeiten<br />

am neuen Album habe ich<br />

den traditionellen Jazz Brunch<br />

im Hotel Wiesler wieder aus dem<br />

Dornröschenschlaf geweckt. In<br />

Corona-Zeiten eine echte Herausforderung,<br />

aber es macht<br />

Spaß, Menschen musikalisch<br />

eine Freude zu bereiten.“<br />

<br />

Rene Probst alias<br />

„7 Ray“, ein Musiker,<br />

der es von<br />

Graz nach Hollywood<br />

schaffte KK<br />

7 Ray Jazz Brunch<br />

■■Location: Der Jazz Brunch<br />

findet, wie schon in früheren<br />

Zeiten, im Grand Hotel Wiesler<br />

von 11 bis 14.30 Uhr statt.<br />

■■Nächste Termine: 25. 10. und<br />

8. 11. Stargast: Nobuo Watanabe<br />

(Tokyo), Piano<br />

■■X-Mas-Specials gibt es an<br />

den Sonntagen 29. 11., 6. 12.,<br />

13. 12. und 20. 12.<br />

■■New Years Jazz Brunch:<br />

Sonntag, 3. 1. 2021.<br />

■■Informationen und Reservierung:<br />

www.7raymusic.com/<br />

brunch. Der Jazz Brunch findet<br />

unter Corona-Sicherheitsmaßnahmen<br />

statt.<br />

Mandaground aus der Steiermark präsentieren ihr Explosiv-Konzert als<br />

Livestream online inklusive Albumdebüt von „Enlightenment“.<br />

EXPLOSIV<br />

Explosiv gibt Vollgas:<br />

Metal und Rock ’n’ Roll<br />

VOLLE FAHRT. Das<br />

Jugendcenter Explosiv<br />

legt mit Live-Bands<br />

wieder voll los.<br />

Good News. Auf der Bühne<br />

im Grazer Explosiv<br />

dominiert jetzt wieder<br />

die Musik. Zwar unter strengen<br />

Covid-Sicherheitsmaßnahmen<br />

(Sitzplätze) und mit weniger Publikum<br />

als gewohnt, aber qualitativ<br />

in alter Frische und Güte. Hier<br />

der Programmüberblick.<br />

Donnerstag, 22. Oktober, Open<br />

Stage: In einer Open Acoustic<br />

Night gibt es die Bands The Guys,<br />

Reptile A Tribute To King King<br />

Unplugged, Die Bischöfliche<br />

Hauskapelle und Warantee.<br />

Freitag, 23. Oktober: Manda­<br />

HC Roth aus Graz liest, singt und<br />

spielt auch auf seiner Ukulele. EXPLO<br />

ground Virtual Release Show.<br />

Hier wird’s wieder virtuell. Kein<br />

Publikum, denn Headbanging<br />

geht nicht im Sitzen. Im<br />

Livestream-Konzert stellt die<br />

heimische Band ihr Debütwerk<br />

„Enlightenment“ virtuell vor. Mit<br />

dabei auch die Band Justice Lost<br />

mit Old School Trash Metal.<br />

Samstag, 24. Oktober: Da steht<br />

der Grazer Singer/Songwriter<br />

und Autor HC Roth auf der Open<br />

Stage. Kannte man ihn früher<br />

schreiend am Boden liegend,<br />

nimmt er jetzt gern seine Ukulele<br />

zu seinen Lesungen mit, liegt seltener<br />

auf Bühnen und sitzt lieber<br />

im Schaukelstuhl. Er wird lesen,<br />

u. a. aus dem Buch „Wie aus mir<br />

kein Rockstar wurde“, sowie sein<br />

Kinderbuch vorstellen, Songs<br />

singen und Ukulele spielen. VOJO


26<br />

eco<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Fabian Kleindienst<br />

26 fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Wir werden in dieser schwierigen<br />

Situation nicht auf dem Rücken<br />

der Menschen sparen.“<br />

Landeshauptmann-Stv. und Finanzlandesrat Anton<br />

Lang zum Budget für das Jahr 2021 FREISINGER<br />

„Wir können uns keinen<br />

INTERVIEW. WKO-Steiermark-Präsident<br />

Josef<br />

Herk und Kammerdirektor<br />

Karl-Heinz Dernoscheg<br />

über die Stimmung bei<br />

Betrieben, Ausbildung<br />

und den Ausbau vor Ort.<br />

Von F. Kleindienst & T. Schweighofer<br />

redaktion@grazer.at<br />

Wir befinden uns in der<br />

schwersten Wirtschaftskrise<br />

seit langem – beim<br />

letzten Wirtschaftsbarometer<br />

Anfang Sommer war die Stimmung<br />

bei den Grazer Unternehmen<br />

dementsprechend schlecht.<br />

Vorweg daher die Frage: Wie geht<br />

es den Betrieben, was hören Sie?<br />

Herk: „Eines ist klar: Konjunktur<br />

ist auch eine Kopfsache.<br />

Wenn ich an eine positive Zukunft<br />

glaube, dann resultieren daraus<br />

mehr Konsum und Investitionen.<br />

Grundsätzlich hat sich die Stimmung<br />

verbessert, wobei das natürlich<br />

nicht für alle Branchen gilt.<br />

Manche haben ein Hoch erlebt,<br />

andere – wie die Veranstaltungsbranche<br />

– befinden sich immer<br />

noch im Lockdown. Im Gesamten<br />

ist die Stimmung für die kommenden<br />

Monate aber nicht schlecht.“<br />

Dernoscheg: „Die Entwicklung<br />

hängt, gerade in der Steiermark,<br />

auch von der Weltwirtschaft ab.<br />

Reisebeschränkungen oder ein<br />

Lockdown wirken sich da natürlich<br />

stark negativ aus.“<br />

Aktuell werden ja wieder Verschärfungen<br />

diskutiert. Wie würden<br />

Sie einen Lockdown sehen,<br />

um künftigen Reisebeschränkungen<br />

zu entgehen?<br />

Herk: „Zur gesundheitlichen<br />

Thematik steht es mir nicht zu, die<br />

Lage zu beurteilen, immerhin bin<br />

ich mittlerweile ja einer der wenigen<br />

im Land, die keine Virologen<br />

sind (lacht). Aber einen Lockdown<br />

müssen wir vermeiden, das wäre<br />

nicht nur finanziell, sondern auch<br />

psychologisch ein Keulenschlag.<br />

Wir appellieren hier wirklich an<br />

die Eigenverantwortung, schließlich<br />

müssen wir lernen, mit dem<br />

Virus zu leben. Was wir brauchen,<br />

ist eine gemeinsame europäische<br />

Lösung – die aktuellen Reisebeschränkungen<br />

sind ein Versagen<br />

der Europäischen Union.“<br />

Diese Woche haben wir die Budgetreden<br />

von Land und Bund gehört.<br />

Tenor: Es wird investiert und<br />

nicht der Sparstift angesetzt. Wie<br />

wichtig ist das aus Ihrer Sicht?<br />

Herk: „Alle Maßnahmen, die<br />

Innovationen fördern, sind wichtig<br />

und werden den Markt auch im<br />

Herbst beleben. Einer der wesentlichsten<br />

Punkte war die Kurzarbeit<br />

– die hat den Betrieben Sicherheit<br />

gegeben. Am Ende muss aber auch<br />

klar sein, dass irgendwer die Schulden<br />

dann aber auch zurückzahlen<br />

wird müssen.“<br />

Dernoscheg: „Du musst jetzt natürlich<br />

investieren, denn jede Maßnahme,<br />

die den Konsum stärkt, ist<br />

gut. Die beste Förderung ist Umsatz.<br />

Entscheidend sind dabei nicht zuletzt<br />

die öffentlichen Investitionen.<br />

Wenn die Gemeinden sich da zurückhalten,<br />

wäre das fatal. Denn<br />

genau jetzt ist es wichtig – da muss<br />

man John Maynard Keynes hernehmen<br />

–, sinnvolle Investitionen zu tätigen.<br />

Jede Schule, die ich jetzt baue,<br />

jedes Glasfaserkabel, das jetzt verlegt<br />

wird, bleibt – und ist damit auch<br />

kein rausgeworfenes Geld, sondern<br />

bringt Infrastruktur. Da geht es um<br />

Investitionen in die Zukunft.“<br />

Womit wir beim Thema Bildung<br />

wären. Die Qualifizierung soll ja<br />

ein Mittel aus der Krise sein.<br />

Herk: „Einen Bildungslockdown<br />

können wir uns nicht leisten. Schon<br />

aufgrund der demografischen Entwicklung<br />

sind wir gefordert, alles<br />

zu unternehmen, um keinen auf<br />

seiner Bildungsreise zu verlieren.“<br />

Dernoscheg: „Wenn wir die<br />

Chance der Kurzarbeit auch in der<br />

Weiterbildung in Richtung Digitalisierung<br />

nutzen, dann ist in dieser<br />

Zeit sogar etwas sehr Positives geschehen.“<br />

Sie wollen da ja auch vor Ort<br />

noch deutlich ausbauen. Das hat<br />

bei Anrainern aber auch für kritische<br />

Stimmen gesorgt.<br />

Herk: „Ja, wir haben jetzt einen<br />

gültigen Bebauungsplan für das<br />

Center of Excellence und wir rechnen<br />

damit, dass wir nächstes Jahr<br />

damit beginnen. Damit wollen wir<br />

unserem Anspruch gerecht werden,<br />

ein optimales Ausbildungsangebot<br />

auch in Hinblick auf die Digitalisierung<br />

zu schaffen.“<br />

Dernoscheg: „Ökologisch wird<br />

das für diese Gegend noch eine<br />

weitere Verbesserung. Es wird moderner<br />

und grün. Außerdem: Der<br />

Verkehr hier am Gelände wird abgesperrt<br />

und ist nur für Kundenverkehr<br />

gedacht. Dazu kommen zwei<br />

neue Autobuslinien.“<br />

Herk: „Die Wirtschaft ist nicht das<br />

Problem, sondern die Lösung. Es ist<br />

Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk sieht Qualifizierung als Schlüsselmittel aus der Krise. FOTO FISCHER


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz eco 27<br />

➜<br />

TEURER<br />

GETTY (2)<br />

Fleisch +3,4 %<br />

Klimaschützer wird’s freuen, Fleischtiger<br />

weniger: Für Gegrilltes und Co.<br />

muss man tiefer in die Tasche greifen.<br />

Treibstoffe –14 %<br />

Das dürfte Umweltschützer wiederum<br />

kaum begeistern: Treibstoffe wurden<br />

insgesamt deutlich billiger.<br />

BILLIGER<br />

➜<br />

Bildungslockdown leisten“<br />

auch in unserem Interesse, mit Ressourcen<br />

vernünftig und ökologisch<br />

nachhaltig umzugehen.“<br />

Um noch kurz beim Ausbildungsthema<br />

zu bleiben: Gibt es<br />

schon einen neuen Termin für die<br />

EuroSkills?<br />

Herk: „Wir arbeiten mit Hochdruck<br />

daran, einen Alternativtermin<br />

zu bekommen. Das ist gerade natürlich<br />

auch nicht ganz einfach, weil<br />

selbst im kommenden Jahr noch<br />

viele Veranstaltungen schwierig<br />

sein werden – und der Urgedanke ist<br />

ja gerade, die steirische Jugend herzubekommen<br />

und zu begeistern.<br />

Aber wir lassen nicht locker.“<br />

Zum Schluss noch einmal zurück<br />

zur Corona-Krise. Die Wirtschaftskammer<br />

hat den Härtefallfonds<br />

abgewickelt. Wie hat<br />

die Umsetzung funktioniert?<br />

Herk: „Unsere Mitarbeiter haben<br />

da wirklich viel geleistet und in<br />

der größten Lockdown-Phase mit<br />

größter Leidenschaft für die Unternehmen<br />

gearbeitet. Wir konnten da<br />

schnell Ruhe reinbringen und zeigen,<br />

dass es rasch und kompetent<br />

bearbeitet wird.“<br />

Dernoscheg: „Beim Härtefallfonds<br />

1 gab es eine Erledigungsquote<br />

von 99,8 Prozent, in der<br />

Steiermark haben wir über 17 Millionen<br />

ausbezahlt – und 20.492 Anträge<br />

bearbeitet. Auch beim Härtefallfonds<br />

2 sind wir nach aktuellem<br />

Stand bei einer Erledigungsquote<br />

von 98 Prozent, haben über 65.000<br />

Anträge bearbeitet und fast 62 Millionen<br />

Euro ausbezahlt. Das funktioniert<br />

wirklich gut.“<br />

Kammerdirektor Karl-Heinz Dernoscheg ist stolz auf die Abwicklung des<br />

Härtefallfonds durch die Mitarbeiter der Wirtschaftskammer.<br />

FOTO FISCHER<br />

W I R T S C H A F T<br />

EcoNews<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

AMS-Offensive<br />

■■<br />

Das AMS Steiermark will in<br />

den nächsten Monaten tausende<br />

arbeitslose Steirer mit Fachausbildungen<br />

unterstützen. Zurzeit nehmen<br />

7012 Personen an Schulungen<br />

teil, 37.670 Personen sind beim<br />

AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf<br />

Schulungen in Zukunftsberufen in<br />

den Bereichen Metall und Elektro,<br />

IT, Umwelt und Pflege.<br />

Grüner Eco-Herbst<br />

■■<br />

Die Grüne Wirtschaft startete<br />

diese Woche in ihr Herbstprogramm.<br />

Der nächste Termin<br />

ist der 30. Oktober, online zum<br />

Thema „Wie viel Digitalisierung<br />

braucht mein Business?“. Weiter<br />

geht’s am 12. November mit „Gut<br />

im Geschäft sein in Zeiten von<br />

Corona“ und am 25. November<br />

mit „Nachhaltig und erfolgreich<br />

wirtschaften – Geht das?“.<br />

Uhren-Ausstellung<br />

■■<br />

Als „Master of Materials“ ist<br />

Rado dafür bekannt, die traditionelle<br />

Uhrenherstellung revolutioniert<br />

zu haben, und gilt mit<br />

seinen designorientierten Kollektionen<br />

mittlerweile zweifelsohne<br />

als Vorreiter der Branche. Das<br />

beweist unter anderem die neu<br />

lancierte True Thinline Les Couleurs<br />

Le Corbusier Kollektion, die<br />

neun farbenfrohe und auf je 999<br />

Stück limitierte Modelle umfasst.<br />

Für Grazer Uhrenfans gibt es gute<br />

Nachrichten: Noch bis 28. Oktober<br />

kann man sich die Modelle exklusiv<br />

in der Steiermark bei Uhren<br />

Weikhard ansehen.<br />

Bei Uhren Weikhard läuft eine<br />

exklusive Uhren-Ausstellung.<br />

KK<br />

Der neue Grazer Casino-Direktor<br />

heißt Christian Szentivanyi. UWE BRANDL<br />

Neu im Casino<br />

■■<br />

Am vergangenen Donnerstag,<br />

dem 15. Oktober <strong>2020</strong>, bekam das<br />

Casino Graz mit Christian Szentivanyi<br />

einen neuen Direktor.<br />

Er folgt damit Andreas Sauseng<br />

nach, der nach 36 erfolgreichen<br />

Jahren bei Casinos Austria seinen<br />

wohlverdienten Ruhestand<br />

antrat. Szentivanyi ist ein Casinokenner:<br />

Seine Laufbahn bei<br />

Casinos Austria begann 1984 als<br />

Croupier im Casino Salzburg, im<br />

Laufe der Zeit war er auch in den<br />

Casinos Seefeld, Kitzbühel, Linz<br />

und Graz tätig. „Ich freue mich<br />

auf die neue Aufgabe“, so der<br />

neue Direktor am Donnerstag.<br />

PR-Panther <strong>2020</strong><br />

■■<br />

Der PR-Panther ist wieder<br />

auf Stimmenfang: Ob Agentur,<br />

Unternehmen, Institution oder<br />

Kommunikator – gesucht sind<br />

die besten PR-Projekte der Jahre<br />

2019 und <strong>2020</strong>. Dabei ist egal,<br />

ob es um eine große Kampagne<br />

oder Einzelmaßnahme geht:<br />

Bis 19. Oktober <strong>2020</strong> kann jeder<br />

seine Favoriten für den Preis auf<br />

www.pr-panther.at beliebig oft in<br />

den Kategorien Tourismus, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft, Gesellschaft<br />

und Kommunikator nominieren.


28 eco<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Mit Visionen<br />

in den Herbst<br />

IDEEN. An der TU Graz starten gleich drei Forschungsprojekte<br />

in der FET-Open-Förderlinie, die revolutionären<br />

technologischen Durchbruch als Ziel hat.<br />

FET-Open-Projekte der EU<br />

werden extrem kompetitiv<br />

vergeben. Es ist schon ein<br />

Glücksfall, ein FET-Open-Projekt<br />

zu bekommen, aber gleich<br />

drei gleichzeitig ist schon fast<br />

ein Jackpot. Gefördert werden<br />

nur sehr visionäre Projekte mit<br />

langfristigem Potenzial und<br />

großer industrieller Wirkung.<br />

Es ist bemerkenswert und erfreulich,<br />

dass die TU Graz gleich<br />

drei Projekte aus unterschiedlichen<br />

Stärkefeldern in der FET-<br />

Open-Linie starten kann. Ich<br />

gratuliere allen Beteiligten und<br />

wünsche viel Erfolg. Noch mehr<br />

bin ich aber auf die Ergebnisse<br />

gespannt“, so Horst Bischof, Vizerektor<br />

für Forschung der TU<br />

Graz. Das Gesamtvolumen der<br />

drei Projekte beträgt 9,4 Millionen<br />

Euro, davon entfallen knapp<br />

1,5 Millionen Euro auf die TU<br />

Graz.<br />

An der TU Graz wird demnach<br />

in den nächsten Jahren an<br />

Zellfabriken für die industrielle<br />

Algenbiotechnologie, an einem<br />

Rapid-Prototyping-Ansatz für<br />

Mikro- und Nanodevices sowie<br />

an neuen Paradigmen für ultraschnelle<br />

Informationsverarbeitung<br />

gearbeitet.<br />

Die Forschung für die Algenbiotechnologie<br />

ist an der<br />

Robert Kourist, Anna Maria Coclite, Robert Legenstein und Francesco Greco<br />

(v. l.) freuen sich über die Förderung ihrer Forschungsarbeit. LUNGHAMMER/TUGRAZ<br />

TU Graz im Field of Expertise<br />

„Human & Biotechnology“ verankert,<br />

einem von fünf strategischen<br />

Forschungsschwerpunkten<br />

der TU Graz.<br />

Die Programmlinie FET (Future<br />

and Emerging Technologies)<br />

des EU-Forschungsförderungsprogramms<br />

Horizon<br />

<strong>2020</strong> fokussiert auf kooperative<br />

Forschung, die nach technologischen<br />

Durchbrüchen strebt und<br />

große gesellschaftliche oder industrielle<br />

Wirkung erzielt.<br />

Sauber im Einkaufszentrum<br />

AUFWÄNDIG. Viele Menschen machen sich beim Einkaufsbummel Sorgen wegen der steigenden Corona-Zahlen.<br />

Immerhin: In Einkaufszentren wird riesiger Hygiene- und Reinigungsaufwand betrieben.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Der Konsum ist ein zentrales<br />

Element, wenn es um<br />

die Stärkung der gebeutelten<br />

Wirtschaft geht, da sind sich<br />

praktisch alle einig. Gleichzeitig<br />

machen sich in Anbetracht<br />

steigender Corona-Infektionszahlen<br />

viele Menschen<br />

Sorgen – und gehen<br />

nicht so unbeschwert<br />

auf einen Shoppingbummel<br />

wie sonst. Gleichzeitig<br />

betreiben die Grazer Einkaufszentren<br />

aber einen<br />

großen Aufwand, wenn<br />

es darum geht, für ein möglichst<br />

großes Maß an Sicherheit zu<br />

sorgen, wie Waldemar Zelinka,<br />

Center Manager des Citypark, erzählt:<br />

„Wir haben uns das genau<br />

angeschaut und die Reinigungs-<br />

tätigkeiten massiv nach oben geschraubt.<br />

In der Hochphase haben<br />

wir in 14 Tagen 600 Stunden<br />

in die Reinigungszeit investiert,<br />

auch jetzt sind es noch 246 Stunden<br />

in der Woche.“ Eine deutliche<br />

Steigerung zum Normalbetrieb.<br />

Aber auch bei der Lüftung setzt<br />

man an: „Bisher haben<br />

wir auf einen Mix an<br />

Frischluft und wiederaufbereiteter<br />

Luft gesetzt – in Anbetracht<br />

der Pandemie<br />

haben wir aber<br />

rein auf Frischluft<br />

umgestellt“,<br />

so Zelinka. Damit<br />

will man der Ansteckung durch<br />

Aerosole zuvorkommen. Außerdem<br />

herrscht in den Einkaufszentren<br />

Maskenpflicht: „Hier können<br />

wir aber nur an die Eigenverantwortung<br />

appellieren.“<br />

Waldemar Zelinka<br />

Normalerweise werden beim Citypark 160 Stunden in der Woche für Reinigung<br />

und Desinfektion aufgewendet, aktuell sind es 246 Stunden. CITYPARK


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz 29


30<br />

viva<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> 2019<br />

Valentina Gartner<br />

30 daniel.windisch@grazer.at<br />

Menschen mit Blutgruppe 0 erkranken<br />

weniger oft an Covid-19 als Menschen<br />

mit anderen Blutgruppen.“<br />

Molekularbiologin Eva-Maria Matzhold über eine neue<br />

Studie der Med Uni. Med Uni Graz<br />

Herbstdepression:<br />

Herbstdepressionen treten zu dieser Jahreszeit gehäuft auf, sind laut Experten aber sehr gut behandelbar.<br />

HILFE. Viele Menschen<br />

leiden an Depressionen,<br />

in Herbst und<br />

Winter kommt es oft<br />

auch zu saisonalen<br />

Ausprägungen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Immer mehr Menschen leiden<br />

in Österreich an psychischen<br />

Erkrankungen – allein 400.000<br />

Menschen haben laut dem „Bündnis<br />

gegen Depression“ eine behandlungsbedürftige<br />

Depression.<br />

Viele schrecken aber davor zurück,<br />

sich Hilfe zu suchen – ein<br />

längst veraltetes Stigma trägt noch<br />

bittere Früchte und behaftet das<br />

Thema mit Scham. Dabei kann<br />

eine solche Erkrankung jeden treffen<br />

– die Auswirkungen sind nicht<br />

zu unterschätzen: „Antriebslosigkeit,<br />

Freudlosigkeit, Durchschlafstörungen<br />

oder fehlender Appetit<br />

sind häufige Begleiterscheinungen,<br />

ebenso wie ein inneres Leeregefühl<br />

und bei schweren Erkrankungen<br />

auch Lebensmüdigkeit“,<br />

erklärt Ulrike Schrittwieser, die<br />

ärztliche Leiterin der neuen psychiatrischen<br />

Reha in Leibnitz.<br />

Jetzt, wo es früher dunkel wird<br />

und die Temperaturen einem das<br />

Rausgehen durchaus verleiden,<br />

kommt es auch zu einer saisonalen<br />

Variante, der sogenannten<br />

„Herbstdepression“. Sie äußert<br />

sich oft in Energielosigkeit und<br />

vermehrtem Schlafbedürfnis,<br />

kann aber auch zu Heißhungerattacken<br />

auf Süßes führen. Wichtig<br />

ist jedenfalls eine Diagnose.<br />

„Im Vergleich zur herkömmlichen<br />

Depression ist diese zwar seltener,<br />

aber ebenfalls gut behandelbar“,<br />

erklärt Schrittwieser. „Neben psychiatrischer<br />

und therapeutischer<br />

Behandlung haben Studien gezeigt,<br />

dass in solchen Fällen auch<br />

eine Lichttherapie gute Erfolge erzielen<br />

kann.“ Schon Spaziergänge<br />

in der herbstlichen Sonne, frische<br />

Luft und Bewegung können hel­<br />

GETTY<br />

fen, ebenso wie Nahrungsergänzungsmittel<br />

wie Vitamin D.<br />

Hilfe suchen sollte man sich,<br />

wenn das Gefühl der Niedergeschlagenheit<br />

länger als zwei Wochen<br />

nicht mehr verschwindet.<br />

Depressionen dürfen keinesfalls<br />

unterschätzt werden. „Am wichtigsten<br />

ist eine rasche fachärztliche<br />

Abklärung. Wenn man sich<br />

niedergeschlagen fühlt, Schlafstörungen<br />

hat oder eine Verzweiflung<br />

verspürt, die man sich nicht erklären<br />

kann – dann ist es der richtige<br />

Moment,um sich Hilfe zu suchen.<br />

Natürlich ist nicht jede leichte<br />

Depression behandlungswürdig,<br />

viele werden allerdings verkannt<br />

– das betrifft gerade Männer, die<br />

unter Depressionen leiden. Das<br />

resultiert dann oft im Versuch<br />

einer Selbstmedikation durch<br />

beispielsweise Alkohol, oder in<br />

zunehmender Impulsivität und<br />

Aggressivität.“<br />

Grundsätzlich sind bei der saisonalen<br />

Depression statistisch Frauen<br />

häufiger betroffen als Männer,<br />

Letztere leiden offenbar aber noch


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

graz viva 31<br />

➜<br />

IN<br />

Fragen stellen<br />

Vielfach hilft es schon, sich Zeit für<br />

eine Person zu nehmen oder nachzufragen,<br />

wenn sie sich zurückzieht.<br />

Forderungen stellen<br />

Sätze wie „Reiß dich doch zusammen“<br />

helfen bei psychischen Erkrankungen<br />

ganz und gar nicht.<br />

GETTY (2)<br />

Rechtzeitig Hilfe suchen<br />

OUT<br />

➜<br />

stärker unter dem Stigma und suchen<br />

signifikant später Hilfe auf.<br />

Die Art der notwendigen Behandlung<br />

hängt von der Schwere der<br />

Erkrankung ab. „Bei schweren Depressionen<br />

braucht es jedenfalls<br />

auch medikamentöse Unterstützung“,<br />

plädiert Schrittwieser. „Viele<br />

haben die Sorge, dass Antidepressiva<br />

ihre Persönlichkeit verändern<br />

würden – mittlerweile gibt es aber<br />

schon sehr nebenwirkungsarme<br />

Medikamente. Die Kombination<br />

aus Therapie und Medikamenten<br />

ist oft der richtige Weg.“<br />

Achtsam sein<br />

Wichtig ist es laut der Expertin, ein<br />

genaues Auge darauf zu haben, ob<br />

Menschen beginnen, sich mehr<br />

und mehr zurückzuziehen, oder<br />

zur Selbstmedikation greifen. „Da<br />

muss man nachfragen, sich Zeit<br />

nehmen und eventuell weiter vermitteln.<br />

Was keinesfalls hilft, sind<br />

Forderungen, man solle sich zusammenreißen,<br />

oder Ähnliches.“<br />

Die aktuelle Krise kann dabei<br />

noch einiges verschlimmern. „Es<br />

ist zu befürchten, dass die reduzierten<br />

sozialen Kontakte, Einsamkeit<br />

und auch Themen wie<br />

die zunehmende Arbeitslosigkeit<br />

mit ihren Folgewirkungen viele<br />

Menschen destabilisieren werden<br />

und damit auch das Wieder- oder<br />

Neuauftreten von Depressionen<br />

verstärken. Deshalb ist es gerade<br />

in diesem Herbst wichtig, sich etwas<br />

Gutes zu tun und auch unter<br />

Menschen zu gehen“, appelliert<br />

Schrittwieser abschließend.<br />

Laut Studien kann auch eine Lichttherapie bei Herbstdepressionen helfen. GETTY


32 motor<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Peugeot 508<br />

mit Stecker<br />

Immer wieder eine Freude: das kleine Peugeot-Lenkrad im aufgeräumten<br />

Cockpit (oben). Coole Rückfahrkamera-Bilder (unten). ERWIN SCHERIAU (5)<br />

LÖWENELEGANZ. Hybrid ist das Antriebssystem<br />

der Stunde. Auch die Franzosen setzen beim neuen<br />

Peugeot 508 auf das Duo Batterie und Motor.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Die Franzosen haben viel<br />

vor, was den Ausbau von<br />

Elektro- und Hybrid-<br />

Antrieb betrifft. Vermutlich wird<br />

das unsägliche Coronavirus<br />

den ehrgeizigen Plänen der PSA<br />

Group hie und da einen<br />

Strich durch die Rechnung<br />

machen, aber<br />

das ändert nichts an<br />

dem Ziel der Autobauer,<br />

die Marken<br />

ihres Hauses und<br />

vor allem auch die<br />

Peugeot-Varianten<br />

umweltfreundlicher auszustatten.<br />

Ein weiteres gutes Beispiel aus<br />

dieser Serie ist der neue Peugeot<br />

508 SW. Der Löwe brüllt hier aus<br />

vollem Elektro- und Benzinherzen<br />

in vollendeter Harmonie.<br />

Das Duo Elektro-Batterie und<br />

Benzinmotor arbeiten beim 508<br />

perfekt zusammen. Gestartet<br />

wird elektrisch, die ersten Kilometer<br />

fährt man rein elektrisch,<br />

und der Benziner schaltet sich<br />

nur bei Bedarf zu, unaufdringlich,<br />

nur bemerkbar durch den aufkommenden<br />

Motorsound. Beim<br />

Start ist der 508 wie alle anderen<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge nahezu<br />

lautlos. Nur das in Grün gehaltene<br />

„Ready“-Zeichen sagt,<br />

dass der 508 startklar ist.<br />

Die Kraft nimmt<br />

der sehr elegant wirkende<br />

508 Peugeot<br />

aus einem 1,6-Liter-<br />

Benzinmotor mit<br />

180 PS. Dazu kommt<br />

ein Elektromotor mit<br />

110 PS. Als Systemleistung<br />

bringt es der Löwe auf<br />

225 PS. Die Reichweite für rein<br />

elektrisches Fahren wird mit 49<br />

bis 52 Kilometern angegeben.<br />

Das hängt auch sehr stark vom<br />

Fahrstil des jeweiligen Chauffeurs<br />

ab. Bleiben wir beim Motor.<br />

Der obligate Sprint von 0 auf 100<br />

km/h gelingt in 8,4 Sekunden. An


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

motor 33<br />

Spitze geht es beim 508 auf 240<br />

km/h, wenn man das Fahrmodul<br />

„Sport“ wählt und rein mit Benzinmotor<br />

fährt, und auf 135 km/h,<br />

wenn man elektrisch unterwegs<br />

ist. Geht man von den Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

auf unseren<br />

Straßen aus, reicht das.<br />

Die Mittelklasselimousine Peugeot<br />

508 macht von außen einen<br />

optisch guten Eindruck. Ganz<br />

in Perlmuttweiß und mit voller<br />

Löweneleganz steht er da. Im Inneren<br />

wirkt es im Cockpit sehr<br />

aufgeräumt, man sitzt gut, kann<br />

den Sitz auch noch individuell an<br />

seine eigenen Bedürfnisse anpassen.<br />

Druck auf den Startknopf, „ready“,<br />

und los geht’s. Der Verbrennungsmotor<br />

mischt sich nicht<br />

ein und ist absolut nicht aufdringlich.<br />

In der Stadt sollte man<br />

in erster Linie elektrisch fahren.<br />

Die Franzosen sind stolz auf das<br />

emissionsfreie sanfte, lautlose<br />

Dahingleiten. Das ist Autofahren<br />

mit grünem Touch. Beruhigt das<br />

eigene Gewissen.<br />

Beim Fahren liebe ich stets das<br />

typische kleine Peugeot-Lenkrad.<br />

Immer wieder das Gefühl, in einem<br />

Sportwagen zu sitzen und<br />

Richtung Red Bull Ring unterwegs<br />

zu sein für Testfahrten auf<br />

der Formel-1-Rennstrecke.<br />

Der Peugeot 508 macht seiner<br />

Limousinenattitüde alle Ehre. Das<br />

Fahren ist angenehm, komfortabel.<br />

Der 508 liegt sicher auf den<br />

Straßen, kommt auch bei engen<br />

Kurven nicht ins Schwitzen und<br />

steht wie ein Bock, wenn man bei<br />

einem spontanen Bremstest fest<br />

auf Bremse drückt.<br />

Was hat der 508 noch alles zu<br />

bieten: Da wäre einmal die Peugeot<br />

Full LED Technology mit<br />

vollen LED-Lichtern vorne und<br />

hinten. Auffallend bei den vielen<br />

Assistenzsystemen ist der aktive<br />

Toter-Winkel-Assistent, ein<br />

„Aufmerksamkeits-Assistent“<br />

macht lautstark auf etwaige Fehler<br />

aufmerksam und überwacht<br />

die Konzentration des Lenkers. Es<br />

gibt eine Rückfahrkamera, die gestochen<br />

scharfe Bilder liefert. Wer<br />

da nicht einparken kann, ist ein<br />

hoffnungsloser Fall. Panoramaschiebedach,<br />

sensorgesteuerte<br />

Heckklappe und ein ausgeklügeltes<br />

Multimedia- und Navigationssystem<br />

ergänzen das große Angebot.<br />

Mit dabei ein HiFi-System<br />

mit feiner Tonanlage. Da geht die<br />

Post ab.<br />

Fazit: Ein starker und überzeugender<br />

Auftritt, stilvoll und kultiviert.<br />

Steht bei den Leistungen<br />

und der Fahrdynamik den reinen<br />

Benzinbrüdern und Diesel-<br />

Freunden um nichts nach. Eine<br />

gute Auto-Alternative.<br />

Der neue Toyota Yaris Plug-in-Hybrid wurde den Mitarbeitern von Toyota-<br />

Gady in einer Produktschulung in Graz-Liebenau präsentiert.<br />

LUEF-LIGHT<br />

Yaris: Style und Energie<br />

■■<br />

Große Aufregung bei der<br />

Produktschulung bei Toyota in<br />

Graz-Liebenau: Der neue Toyota<br />

Yaris stand im Schweinwerferlicht<br />

und präsentierte<br />

sich den Gady-Mitarbeiterinnen<br />

und -Mitarbeitern. Am Schulungssort<br />

Michael Pachleitner<br />

Group konnte das Gady-Team<br />

den neuen Yaris in vollen Zügen<br />

kennenlernen und erleben. Die<br />

Schulung fand in Kooperation<br />

zwischen Toyota-Österreich<br />

und Toyota-Gady statt.<br />

Mit dem Slogan „Why Stop?“<br />

wird das neue Modell von Toyota<br />

stark ins Rampenlicht gestellt,<br />

und das nicht ohne Grund. Neben<br />

mehr als 20 Jahren Hybrid-<br />

Know-how, hervorragender<br />

Qualität und Innovation überzeugt<br />

der Yaris mit Perfektion im<br />

Design und mit komplett neuem<br />

Hybrid-Fahrerlebnis.<br />

Gady hat für seine Kunden<br />

dazu auch ein besonderes Leasing-Angebot.<br />

Toyota-Gady gibt<br />

es übrigens in Graz-Liebenau, in<br />

Graz-Seiersberg und auch noch<br />

in Deutschlandsberg.<br />

<br />

Peugeot 508 SW Plug-in-Hybrid<br />

■■Benzinmotor: Hubraum 1598 ccm, 4 Zylinder, Leistung 180 PS (133<br />

kW), Abgasnorm Euro 6d, Automatik, Beschleunigung 0–100 km/h in<br />

8,4 Sekunden, Spitze 240 km/h (rein elektrisch 135 km/h)<br />

■■Elektromotor: Leistung 110 PS (81 kW), Reichweite nach WLTP 49<br />

bis 52 Kilometer<br />

■■Hybridmotor: Systemleistung 225 PS (165 kW)<br />

■■Batterie: Lithium/Ionen 11,5 kWh, Ladesystem an Bord: 3,67 kW<br />

1-phasig serienmäßig, 7,4 kW 1-phasig optional<br />

■■Verbrauch: kombiniert nach WLTP 1,5 Liter/100 km, C0 2<br />

-Emissionen<br />

kombiniert 30–34 Gramm/Kilometer, Tank: 43 Liter<br />

■■Abmessungen: Länge 4,75 m, Breite 1,85 m, Höhe 1,40 m<br />

■■Preis: ab 46.500 Euro<br />

■■Autohaus: Edelsbrunner GmbH, Grabenstraße 221/226, Graz-Nord,<br />

Tel. 0 316/67 31 07, www.edelsbrunner.at. Den Peugeot 508 gibt es<br />

auch bei Autohaus Fior, Kärntner Str. 69–71, Graz. www.fior.at<br />

Stolzes Lächeln: Das Fiat-Team im Autohaus Vogl+Co freut sich sichtlich.<br />

Fiat 500 rein elektrisch<br />

■■<br />

Präsentation des Neuen Fiat<br />

500e La Prima – ein 100 % elektrisches<br />

Fahrzeug – exklusiv im<br />

Autohaus Vogl+Co Graz im Zuge<br />

der „La Prima“-Tour. Das zeitlose<br />

und nach wie vor beliebte Design<br />

dieser italienischen Ikone<br />

setzt gekonnt auch in der dritten<br />

Generation Konnektivität und<br />

Nachhaltigkeit in Szene. „Der<br />

vollelektrische Fiat 500e ist mehr<br />

als nur ein Auto – eine Lebenseinstellung<br />

voller Stil und Unbeschwertheit“,<br />

so Herbert Weiss<br />

vom Autohaus Vogl. Der Elektro-<br />

Fiat ist derzeit auf Österreich-<br />

Tour und kommt frühestens im<br />

<strong>Dezember</strong> in den Handel.<br />

Fiat 500, die Kult-Automarke, jetzt<br />

mit Elektroantrieb<br />

LUEFE-LIGHT<br />

KK


34 wohnen<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Ziel ist es, ein breitgefächertes<br />

Angebot im neuen Stadtteil Reininghaus<br />

zu garantieren.<br />

<br />

ARCHITEKTUR CONSULT<br />

Neue Förderung für den<br />

Branchen-Mix in Reininghaus<br />

TOP. Durch die Unterstützung<br />

bei den Mietkosten<br />

will die Stadt dafür sorgen,<br />

dass sich unterschiedliche<br />

Firmen im<br />

neuen Stadtteil ansiedeln.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

schen in zwanzig Quartieren<br />

wohnen, rund 5000 Arbeitsplätze<br />

werden direkt im 73 Fußballfelder<br />

großen Areal geschaffen.<br />

Das neue Viertel ist damit nicht<br />

nur Wohnquartier, sondern<br />

auch Arbeitsquartier. Um für<br />

eine ausgewogene Entwicklung<br />

im Handels- und Gastronomie-<br />

Angebot zu sorgen, hat die Stadt<br />

Graz diese Woche im Gemeinderat<br />

eine neue Förderung beschlossen.<br />

„Das Ziel ist es, mit einem wirtschaftlich<br />

förderlichen, räumlich<br />

ausgewogenen Mix das dort<br />

stattfindende urbane Leben um-<br />

Bis zum Jahr 2025 sollen im<br />

neuen Stadtteil Reininghaus<br />

rund 10.000 Menzusetzen.<br />

Die Etablierung und<br />

Gestaltung einer nachhaltigen<br />

Gewerbeentwicklung bedarf einer<br />

bestimmten Strategie und<br />

muss vom Stadtteilmanagement<br />

begleitet werden“, so Gemeinderat<br />

Michael Schunko, der den<br />

Antrag für die Agenda22-Koalition<br />

eingebracht hat.<br />

Mietkostenzuschuss<br />

Die Stadt will in den Jahren<br />

2021 bis 2025 monetäre Anreize<br />

schaffen und so die Dynamik der<br />

Entwicklung von Reininghaus<br />

erhöhen und Synergie-Effekte<br />

mit anderen Teilen der Stadt fördern.<br />

Dies wird mittels Mietsubventionen<br />

umgesetzt. Berechtigt<br />

sind Unternehmen mit maximal<br />

fünfzig Beschäftigten, die sich<br />

in Reininghaus ansiedeln wollen.<br />

Im ersten Jahr werden fünfzig<br />

Prozent der Nettomietkosten<br />

übernommen, im zweiten<br />

Jahr vierzig Prozent, im dritten<br />

Jahr zwanzig Prozent. Die Obergrenze<br />

für den Zuschuss liegt bei<br />

10.560 Euro.<br />

„Die Förderung richtet sich<br />

ganz klar an alle Branchen, deren<br />

Geschäftsmodelle klimafreundlich,<br />

nachhaltig und innovativ<br />

sind“, so Schunko.


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at wohnen<br />

35<br />

Rätsel-Lösung vom 11. 10. <strong>2020</strong><br />

V P E A M A<br />

C O N C E R T V E R E I N<br />

I N A L L E E G E L F<br />

W E T Z E L S D O R F E R<br />

P I L S B E T E N I I<br />

O L E H E X E R A C H E<br />

F A D E N B I T E D<br />

E A X P S Y C H E W<br />

I R R L E H R E H E N N A<br />

S E I N O D E O N U L<br />

T N E I S F R E U N D<br />

B O T O X T E E<br />

G R I P P E N U<br />

F E A R B T Lösung:<br />

R E U L E N Stolpersteine<br />

A U E R S P E R G Lösung:<br />

E N N S I N O STOLPERSTEINE<br />

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bestens<br />

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Sudoku-Lösung<br />

vom <strong>18.</strong> 10. <strong>2020</strong><br />

4 3 5 8 6 7 2 1 9<br />

7 9 6 4 2 1 5 3 8<br />

1 8 2 3 5 9 7 4 6<br />

5 4 9 6 7 8 3 2 1<br />

2 6 8 1 3 5 9 7 4<br />

3 1 7 2 9 4 6 8 5<br />

9 7 1 5 8 2 4 6 3<br />

8 5 3 7 4 6 1 9 2<br />

6 2 4 9 1 3 8 5 7


36<br />

sport<br />

graz<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

Philipp Braunegger<br />

philipp.braunegger@grazer.at<br />

36<br />

Wir haben mehr Möchtegern-Virologen<br />

im Land als Hobby-Fußball-<br />

Nationaltrainer.“<br />

Politologe und Barcelona-Fan Peter Filzmaiers<br />

Fazit im „Politik Café“ der KF-Uni Graz GEPA (3)<br />

Architekt für die Karrieren<br />

Dika (r.) und Magelinskas sind ein eingespieltes Team. Dika will längerfristig in<br />

Graz bleiben. „Eine Saison wäre zu kurz, um langfristig etwas aufzubauen.“GEPA<br />

ENTDECKER. HSG-<br />

Co-Trainer Jerko Dika<br />

förderte reihenweise<br />

Handball-Superstars.<br />

Und ist außerdem Experte<br />

für Architektur.<br />

Von Philipp Braunegger<br />

philipp.braunegger@grazer.at<br />

Das Spiel vorgestern gegen<br />

Westwien (nach Redaktionsschluss)<br />

dürfte für<br />

Jerko Dika, Co-Trainer von HSG-<br />

Chefcoach Romas Magelinskas<br />

sowie Trainer der Nachwuchsteams<br />

U16, U18 und U20, ein<br />

Déjà-vu dargestellt haben. Im-<br />

merhin wechselte der Kroate im<br />

Sommer von den Hauptstädtern<br />

an die Mur. Und mit ihm einer<br />

der wohl versiertesten Nachwuchsförderer,<br />

die man in Mitteleuropa<br />

bekommen kann. Dika<br />

gilt als Entdecker einer Vielzahl<br />

aktueller Handball-Superstars.<br />

Vor allem, was Spieler seiner<br />

Heimat angeht. „Ich habe Luka<br />

Cindric, Luka Radovic und Luka<br />

Stepancic 1994 bei meinem Heimatverein<br />

Rijeka trainiert. Wir<br />

haben die Großmacht RK Zagreb<br />

besiegt, wurden Meister. Cindric<br />

ist heute Spielmacher bei Barcelona<br />

und im Nationalteam.“<br />

Von seinem Standing durfte sich<br />

jeder im Jänner in der Grazer<br />

Stadthalle überzeugen, als die<br />

Kroaten im Zuge der EM zu Gast<br />

S P O R T<br />

Grazer im NFL Tryout<br />

In Bewegung<br />

philipp.braunegger@grazer.at<br />

Ferien-Kicker-Camp<br />

■■<br />

In Kooperation mit der Sportunion<br />

Steiermark bietet der SV<br />

Union Kainbach-Hönigtal von 27.<br />

bis 30. Oktober ein Fußballer-Ferien-Herbstcamp<br />

an. Das Angebot<br />

richtet sich an Vereinsmitglieder<br />

und Partnerschulen. Kosten: 50<br />

Euro. Inkludiert sind Mittagessen,<br />

ein Ball sowie ein Campshirt. Infos<br />

unter fussballferiencamps @gmail.<br />

com oder bei Camp-Leiter Jürgen<br />

Mayrhofer (067761807600),<br />

Anmeldungen unter www.rieskainbach.at,<br />

Kennwort „Grazer“<br />

angeben.<br />

In Kainbach wird auf Abstand geachtet. UBI<br />

Die Spende für Georg wurde in<br />

seiner Schulklasse übergeben.<br />

Spendenübergabe<br />

■■<br />

Großartiger Erfolg für die<br />

Organisatoren des 1. Schöcklplateaumarathons<br />

am 1. August!<br />

Die Sportler Simon Klasnic und<br />

Joachim Hirtenfellner sammelten<br />

bei der Veranstaltung ja für<br />

einen guten Zweck, jetzt konnte<br />

bekannt gegeben werden, dass<br />

für den 15-jährigen Georg aus St.<br />

Radegund – er leidet an der seltenen<br />

Muskelschwundkrankheit<br />

„Spinale Muskelatrophie Typ 2“<br />

(eine Behandlungseinheit kostet<br />

77.000 Euro) – 1000 Euro zusammenkamen,<br />

die noch auf 1200<br />

aufgestockt wurden.<br />

KK<br />

■ ■ Markus Schaberl, 23-jähriger<br />

Wide Receiver der Grazer<br />

Giants, wurde kürzlich zu einem<br />

Tryout der NFL-International<br />

eingeladen! Damit wandelt er auf<br />

den Spuren des Tirolers Sandro<br />

Platzgummer, der aktuell im<br />

erweiterten Kader der New York<br />

Giants reüssiert. „Noch ist es ein<br />

langer, steiniger Weg, den ersten<br />

Schritt hat Markus getan. Wir<br />

wünschen ihm viel Glück und<br />

gutes Gelingen!“, freut sich ein<br />

entsprechend stolzer Christoph<br />

Schreiner, Manager der Giants.<br />

Schaberl will seine Chance beim<br />

NFL Tryout nutzen. KUNZFELD PHOTOGRAPHY<br />

Mario Magagna darf sich jetzt Grazer<br />

Golf-Stadtmeister nennen. GEPA<br />

Golf-Stadtmeister<br />

■■<br />

Bei den Golf-Stadtmeisterschaften<br />

auf dem Golfclub Thalersee<br />

holten Mario Magagna (GC<br />

Gut Freiberg) und Katarzyna Zelenka<br />

(Grazer GC Thalersee) den<br />

Titel des Grazer Stadtmeisters.<br />

Nach der 18-Loch-Runde lagen<br />

bei den Herren zunächst noch<br />

drei Spieler gleichauf bei 70 Schlägen<br />

(1 unter Par), bei einem Stechen<br />

über drei Loch konnte sich<br />

Mario Magagna mit einem Birdie<br />

am letzten Loch durchsetzen.<br />

Spielberechtigt waren alle Spieler,<br />

die in Graz ihren Heimatklub oder<br />

ihren Hauptwohnsitz haben.


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

sport graz 37<br />

HERO➜<br />

Herwig Straka, Tennis-Manager<br />

Der Grazer holte als Direktor der Wiener<br />

Erste Bank Open Weltranglisten-Ersten<br />

Novak Djokovic zum Turnier.<br />

Daniel Stefanski, Schiedsrichter<br />

Bei Rumänien gegen Österreich<br />

übersah er jede Menge brutale Einstiege<br />

gegen Franco Fodas Team.<br />

ZERO<br />

➜<br />

der Top-Stars<br />

waren. Dort begeisterte auch<br />

Domagoj Duvnjak, „mit ihm<br />

habe ich mich letztens bei unserem<br />

Test gegen Kiel getroffen“, so<br />

Dika. Auch Janko Bozovic vom<br />

Vfl Gummersbach ging durch<br />

Dikas Hände. Und das kurios.<br />

„Seine Mutter spielte in der damaligen<br />

Star-Truppe von Hypo<br />

Niederösterreich. Janko wollte<br />

nur Tennis spielen. Dann hat er<br />

einmal bei uns mittrainiert – und<br />

wollte nie mehr was anderes als<br />

Handball spielen!“ Bozovic spielte<br />

inzwischen 156-mal für Österreichs<br />

Nationalteam. Conny Wilczynski<br />

ist ein weiteres Beispiel<br />

des Star-Entdeckers Dika. „Bei<br />

ihm wagte ich das Risiko, ihn als<br />

15-Jährigen in die Kampfmannschaft<br />

Westwiens einzubauen.“<br />

Der Start einer Top-Karriere, bei<br />

der Wilczynski u. a. zum Fan-<br />

Liebling der Füchse Berlin wurde<br />

und 578 Tore für Österreichs<br />

Auswahl erzielte. Dikas Sohn<br />

Mateo wandelt schon auf dessen<br />

Spuren. „Er spielt im Juniorennationalteam.“<br />

Und wechselte mit<br />

seinem Vater nach Graz.<br />

Übrigens: Dika hat eine Architekten-Ausbildung!<br />

In Wien arbeitete<br />

er bei der Umsetzung des<br />

Museumsquartiers mit, „Graz<br />

hatte ich aus Architektur-Sicht<br />

vor allem während des Kulturhauptstadt-Jahrs<br />

im Blick. Mich<br />

begeistert der Mut der Grazer Architektur<br />

zwischen Moderne und<br />

Denkmalschutz.“ Möge er auch<br />

hier zum Architekten großer Karrieren<br />

werden ...<br />

Fit dank Koschi-Coaching<br />

■■<br />

Michael Gregoritsch zählte<br />

bei den letzten Länderspielen<br />

Österreichs stets zu den Besten.<br />

In Nordirland sorgte er etwa<br />

per Kopf für den Siegestreffer<br />

– mit perfekter Körperhaltung.<br />

Auch dank Sturm- und GAK-<br />

Legende Günther Koschak!<br />

Der sorgte nämlich in der Vorbereitungszeit<br />

kürzlich für die<br />

nötige Fitness von „Gregerl“,<br />

wie er dem „Grazer“ verrät.<br />

„Zusammen mit seinem Papa,<br />

U21-Teamchef Werner, haben<br />

Michael<br />

Gregoritsch<br />

(l.) ist aktuell<br />

in Hochform.<br />

Koschak (M.)<br />

und der Papa<br />

halfen mit. KK<br />

wir uns dreimal pro Woche am<br />

Kickplatz in Thal getroffen, uns<br />

im Training auf Michis Vorzüge<br />

konzentriert: Stellungsspiel,<br />

Körpertäuschung, Abschluss.<br />

Bei Letzterem haben wir auf den<br />

Absprung beim Kopfball geachtet.“<br />

In der Nations League gab’s<br />

den Erfolgsbeweis! Die Vorteile<br />

des „Koschi-Coachings“ will<br />

Gregoritsch in der Liga für seine<br />

Augsburger fortsetzen, wo er zuletzt<br />

ja ebenfalls ordentlich auftrumpfen<br />

konnte. PHIL<br />

Abschied von einem Großen<br />

ABPFIFF. Gerald Stockenhuber, der Meisterpräsident des SK Sturm Graz, hat sein letztes Match gegen<br />

die heimtückische Krankheit verloren. Ein großer Mensch und treuer Freund ist nicht mehr.<br />

Von Gerhard Goldbrich<br />

gerhard.goldbrich@grazer.at<br />

Amoi seg ma uns wieda<br />

– das ergreifende Lied<br />

von Andreas Gabalier<br />

hat unseren „Stocki“ viele Wochen<br />

begleitet, es erklang auch<br />

vergangenen Donnerstag zum<br />

Abschied auf seinem letzten<br />

Weg. Wir verlieren einen erfolgreichen<br />

Unternehmer, der<br />

SK Sturm Graz verliert seinen<br />

ehemaligen Meisterpräsidenten<br />

und treuen Fan. Was aber<br />

am meisten fehlen wird, ist der<br />

Mensch Gerald Stockenhuber.<br />

Der Ehemann seiner geliebten<br />

Gattin Andrea, die ihn aufopfernd<br />

durch seine lange Zeit der<br />

tückischen Krankheit begleitete.<br />

Der Sohn, der Bruder, der Chef,<br />

der Freund. Dessen Charakter<br />

geprägt war von Aufrichtigkeit,<br />

Vertrauen, Lebensfreude, Treue<br />

und unbändiger positiver Energie.<br />

Für den es keine Probleme<br />

gab, nur Lösungen. Der harte<br />

Arbeit nicht scheute, aber auch<br />

wusste zu leben. Der mit seinem<br />

spitzbübischen Charme<br />

vom Schlossberg bis nach Rio<br />

de Janeiro die Welt unsicher<br />

machte. Der auch in schwierigsten<br />

Zeiten nicht klagte, sondern<br />

nach vorne blickte. Der bei seinen<br />

größten Erfolgen am Boden<br />

blieb, das Rampenlicht den anderen<br />

gönnte. Der stattdessen<br />

mit seinen Liebsten in Ruhe<br />

sein Bierchen trank. Nun ruht<br />

er für immer. „Amoi seg ma uns<br />

wieder“ sei uns ein stiller Trost.<br />

Bis dahin aber wird uns die Erinnerung<br />

an ihn begleiten, auch<br />

wenn die Lücke seines Verlustes<br />

sich niemals schließen lässt.<br />

Danke Stocki, Ruhe in Frieden!<br />

Gerald Stockenhuber, wie wir ihn in Erinnerung behalten: voller Lebensfreude<br />

mit seiner Andrea in seinem „zweiten Wohnzimmer“, dem San Pietro. LUEF


38 grazer sonntag<br />

www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />

SO ISST GRAZ<br />

Spitzenkoch Christof Widakovich serviert<br />

im Biergarten am Schlossberg ...<br />

... steirischen<br />

Apfelstrudel<br />

Frisch aus dem Ofen: Der Apfelstrudel<br />

von Christof Widakovich. WAGNER (2)<br />

Die Frage „Mit oder ohne Rosinen“<br />

hat schon in mancher Familie Diskussionen<br />

ausgelöst. In der Kindheit von<br />

Spitzenkoch Christof Widakovich wurde<br />

der Apfelstrudel deshalb zur Hälfte mit<br />

und zur Hälfte ohne gefüllt. Die einen begannen<br />

links zu essen, die anderen rechts.<br />

Seine klassisch steirische Kreation gibt’s<br />

ab sofort im Biergarten im Schlossberg<br />

für den guten Zweck zu kosten: Der Reinerlös<br />

geht im Rahmen der von Renate<br />

Zierler ins Leben<br />

gerufenen Aktion<br />

„Köche<br />

kochen für<br />

Kinder“ an<br />

die SOS Kinderdörfer.<br />

VENA<br />

Zutaten für 1 Strudel<br />

Strudelteig: 250 g glattes Mehl, 1/8 l<br />

Wasser, 2 EL Öl; Füllung: 1 kg gemischte<br />

steirische Äpfel (eher säuerlich), 100 g<br />

Butter, 100 g Kristallzucker, 80 g Semmelbrösel,<br />

50 g geriebene steirische<br />

Walnüsse, 50 g Rosinen (optional), 3 EL<br />

Zimt, Mark einer Vanilleschote<br />

Zubereitung:<br />

Mehl mit Wasser und Öl vermischen, kräftig<br />

kneten. Teigkugel formen, mit Öl bestreichen<br />

und abgedeckt mindestens eine<br />

halbe Stunde rasten lassen. Danach mit<br />

einem Nudelwalker von innen nach außen<br />

ausrollen und dann möglichst dünn ziehen.<br />

Für die Fülle Brösel hell rösten und<br />

mit Nüssen vermischen. Äpfel schälen<br />

und nach Belieben reiben oder blättrig<br />

schnei den und auf den Teig geben.<br />

Zucker mit Vanille und Zimt mischen<br />

und zusammen mit Rosinen über die<br />

Äpfel streuen. Strudel einrollen und mit<br />

zerlassener Butter beträufeln. Bei 180 bis<br />

200 Grad ca. 30 bis 40 Minuten backen.<br />

GRAZWORTRÄTSEL<br />

"unterirdische"<br />

Grazer<br />

Straße<br />

Grazer<br />

Weiher<br />

mit<br />

Schlössl<br />

3<br />

befestigtes<br />

Hafenufer<br />

Entgegenkommen,<br />

Gewogenheit<br />

blindwütiges<br />

Morden<br />

innerlich<br />

ergriffen<br />

Nebenfluss<br />

der Rhone<br />

steirische<br />

Mundart-<br />

Band<br />

tadeln,<br />

schelten<br />

eingehend,<br />

erschöpfend<br />

Namensgeber<br />

einer<br />

Grazer<br />

Schule<br />

14<br />

6<br />

sächliches<br />

Fürwort<br />

KFZ-Kz. für<br />

Leibnitz<br />

unzeitgemäß<br />

weder warm<br />

noch kalt<br />

Einfälle<br />

Hund bei<br />

Garfield<br />

KFZ-Kz.<br />

für Ried<br />

Kletterpflanze<br />

Reiz<br />

fremder<br />

Länder<br />

nicht übel<br />

Initialen<br />

des Malers<br />

Dalí †<br />

1<br />

Kürzel für<br />

"I see" im<br />

Internet<br />

Zeichen für<br />

Holmium<br />

10. Grazer<br />

Stadtbezirk<br />

Vorsilbe<br />

für "aus"<br />

ein<br />

Umlaut<br />

Umlaufbahn<br />

Gesprächsstoff<br />

stehendes<br />

Gewässer<br />

Stufe,<br />

Level,<br />

Niveau<br />

11 12<br />

9 10<br />

7<br />

donnern,<br />

knallen,<br />

rumsen<br />

Staatsschatz<br />

Domäne<br />

für Italien<br />

Abk. für<br />

"Montag"<br />

2<br />

Heil- u.<br />

Gewürzpflanze<br />

geistiges<br />

Gebaren<br />

das ganze<br />

Bienenvolk<br />

15<br />

chem.<br />

Zeichen<br />

für<br />

Nickel<br />

Fragewort<br />

Abkürzungszeichen<br />

Fluss in<br />

Ägypten<br />

Abk. f. "Nanosekunde"<br />

zur<br />

Verfügung<br />

stehende<br />

Geldmittel<br />

Erkenntlichkeit,<br />

Verbundenheit<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

13<br />

sich aufrecht<br />

halten<br />

männliches<br />

Fürwort<br />

"Einblicke<br />

bietendes<br />

Kleid"<br />

ehem. dt.<br />

Hauptstadt<br />

Karre,<br />

Vehikel<br />

4<br />

latein. für<br />

"Geht!"<br />

Zeichen<br />

für Selen<br />

"sonore" Quersträßlein<br />

Schule in<br />

der Dreihackengasse<br />

der Annenstraße<br />

beschämend,<br />

peinlich<br />

momentan<br />

zustimmende<br />

Antwort<br />

japanische<br />

Meile<br />

"langes I"<br />

13 12 14 15<br />

Spielplatz<br />

in Lend<br />

Lösung der Vorwoche: Stolpersteine Rätsellösungen: S. 35<br />

Aktuelles Lösungswort:<br />

SUDOKU<br />

6 3<br />

3 7 1<br />

9 6 4 1<br />

1 2 6<br />

4 9 6 8<br />

2 9 4<br />

8<br />

1 5 8 4<br />

3 4 2<br />

4<br />

1104<br />

Und so geht’s!<br />

Jede Ziffer darf in<br />

jeder Reihe in jedem<br />

Quadrat nur<br />

einmal vorkommen.<br />

Bleistift<br />

spitzen, los geht’s.<br />

Viel Spaß!<br />

12<br />

Truthenne<br />

französ.<br />

für "in"<br />

wiederholen<br />

Täschchen<br />

für die<br />

Brille<br />

G E W I N N S P I E L<br />

2 x 2 Tageseintritte<br />

ins Thermen- und Erlebnisbad<br />

des Thermenresorts Loipersdorf<br />

zu gewinnen!<br />

Wie lautet die Lösung?<br />

E-Mail mit Betreff „Rätsel“,<br />

Lösung und Telefonnummer an:<br />

gewinnspiel@grazer.at<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht<br />

übertragbar. Einsendeschluss: 21.10.<strong>2020</strong>. Gewinner<br />

werden telefonisch verständigt und sind<br />

mit der Veröffentlichung einverstanden.<br />

5<br />

8


<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />

grazer sonntag 39<br />

„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN <strong>18.</strong> OKTOBER <br />

Anatevka: Kultstück in der Oper<br />

Nach seinen erfolgreichen Arbeiten<br />

im Rahmen des Opern-Kurzgenusses<br />

(zuletzt „Mario und der<br />

Zauberer“) und am Stadttheater<br />

Leoben inszeniert Christian Thausing<br />

sein erstes Musical an der<br />

Oper Graz. 1964 am Broadway<br />

uraufgeführt, begeistert „Anatevka“<br />

seitdem nicht nur durch hinreißende<br />

Tanzszenen, großangelegte<br />

Shownummern und innige<br />

Momente, sondern hält deswegen<br />

das Publikum weltweit gefangen.<br />

Beginn des Erfolgsstücks ist heute<br />

um 15 Uhr! Zu berücksichtigen sind<br />

alle hygienischen Vorgaben der<br />

Corona-Sicherheitsbestimmungen<br />

im Publikumsbereich.<br />

Thomas Maurer fragt „Woswasi“<br />

„Wuchtel“-Fabrik Thomas Maurer<br />

ist in Graz und lädt seine Fans ein:<br />

„Gehören Sie zu denen, die ihre<br />

sieben Zwetschgen beisammen<br />

haben und bei denen der Lift eh<br />

bis ganz nach oben fährt? Oder<br />

eher zu denen, die irgendwann<br />

noch einmal ihren Kopf vergessen<br />

werden, weil sie echt nicht<br />

mehr wissen, wo ihnen der Hut<br />

steht, weil ihnen irgendwie gerade<br />

alles über den Schädel wächst?<br />

Wenn ja, warum? Und wenn nein:<br />

Sind Sie sicher? In jedem Fall:<br />

Willkommen in der Zielgruppe<br />

von Woswasi.“ An diese richtet<br />

sich das aktuelle Programm des<br />

Erfolgskabarettisten, der heute um<br />

18 Uhr das Theater der Komödie<br />

Graz beehrt. Pointen, die durchaus<br />

auch zum Nachdenken anregen,<br />

sind garantiert.<br />

Wanko-Stück feiert Premiere<br />

Der Grazer Autor Martin G. Wanko<br />

hat zuletzt nicht nur ein neues Buch<br />

geschrieben (Mit „Eisenhagel“<br />

begibt er sich diesmal ins eher<br />

gruselige Metier), er lädt heute<br />

auch in Sachen Theater ein. Das<br />

Theater im Keller (TiK) präsentiert:<br />

UA: „Die Vertriebenen“ um 20 Uhr.<br />

Ein kurzer Einblick: Monika und<br />

Herbert leben in einem bürgerlichen<br />

Altbau im besseren Teil der<br />

Stadt. Die Wohnung unter<br />

ihnen ist vakant. Eines Tages bekommen<br />

sie einen Brief zuge stellt,<br />

dieser besagt, dass der Wohnungsbesitzer<br />

die Wohnung einem Verein<br />

zur Verfügung stellt, der Flüchtlinge<br />

betreut. Ziel sei es, Flüchtlinge<br />

MAURER IN<br />

GRAZ!<br />

Kabarett um<br />

18 Uhr<br />

Kabarettist Thomas Maurer stellt sich heute die Frage „Woswasi“<br />

in der Komödie Graz.<br />

INGO PERTRAMER, GEPA, KK<br />

in die Wohnung zu nehmen. Die<br />

Flüchtlingsfamilie zieht ein und<br />

setzt die Bürger im Wohnhaus<br />

unüblichen Belastungen aus.<br />

Dagegen kann man nichts machen,<br />

doch sehr bald stellt sich die Frage,<br />

wie viel die Bewohner bereit sind<br />

zu geben. Um Voranmeldung wird<br />

gebeten, da pro Vorstellung unter<br />

Einhaltung aller Sicherheitsabstände<br />

nur zwölf Personen Platz<br />

finden (0 664/97 33 184).<br />

Flohmarkt – mit Abstand!<br />

Entrümpelt eure Schränke und<br />

Keller, heute darf wieder gestöbert<br />

und gefeilscht werden! Der<br />

Flohmarkt am Gelände des Center<br />

West ist zurück! Folgendes muss<br />

beim Gustieren und Verkaufen<br />

beachtet werden: Mund-Nasen-<br />

WOHIN AM SONNTAG<br />

Maske tragen, 1 m Abstand zu<br />

anderen Personen und zwischen<br />

den Ständen einhalten, 3 m breite<br />

Gänge freihalten – die Einhaltung<br />

der Schutzmaßnahmen wird kontrolliert.<br />

Von 6 bis 12 Uhr im Center<br />

West (Weblinger Gürtel 25).<br />

Sturms Damen wollen drei<br />

Punkte<br />

Die Damenmannschaft des SK<br />

Sturm kämpft auch heuer wieder<br />

um die Spitzenplätze der Damen-<br />

Bundesliga. Heute lädt das Team<br />

von Erfolgstrainer Christian Lang<br />

zum Heimspiel gegen den FC<br />

Bergheim. Ankick im Trainingszentrum<br />

Messendorf ist um 14 Uhr.<br />

Ladies First! Weibliche Kunst in<br />

der Grünen Mark<br />

Das Ausstellungsprojekt „Ladies<br />

First! Künstlerinnen in und aus<br />

der Steiermark 1850–1950“<br />

beleuchtet im ersten Teil die<br />

weibliche Kunstgeschichte der<br />

Steiermark im Zeitraum von etwa<br />

1850 bis 1950: Um 1850 wurde<br />

die erste Generation von Frauen<br />

geboren, für die eine Karriere<br />

als freischaffende Künstlerinnen<br />

überhaupt denkmöglich war. Ihre<br />

künst lerische Tätigkeit bewegte<br />

sich vornehmlich im Bereich des<br />

österreichischen Stimmungsrealismus<br />

und in der Grafik des<br />

Jugendstils. Treffpunkt: Neue<br />

Galerie Graz, Foyer. Kosten: 2,50<br />

Euro (exkl. Eintritt). Anmeldung:<br />

0 316/8017-9100 oder unter<br />

joanneumsviertel @museumjoanneum.at.<br />

Beginn ist um 15 Uhr.<br />

Gemütlich Frühstücken<br />

in fünf Grazer Lokalen<br />

Der „Grazer“-Frühstücks-Pass enthält je 1 Gutschein für:<br />

• Das Eggenberg<br />

• Ristorante Paradiso<br />

• Merano City<br />

• Lenz im Lend<br />

• Café Restaurant LEO<br />

Nur noch wenige Exemplare in den teilnehmenden Lokalen sowie im s´Fachl und<br />

in den oe-ticket Verkaufsstellen erhältlich!ich. Gültig bis 30. November <strong>2020</strong>.<br />

5-mal<br />

Frühstücken<br />

um<br />

€ 30,–<br />

der Grazer<br />

Frühstücks-<br />

Pass<br />

www.grazer.at

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