18. Dezember 2020
- Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben und Co: So will die Politik für leistbaren Wohnraum sorgen - Sommer war besser als befürchtet: Grazer Hoteliers in Kampfeslaune - Bank zum Handy-Laden kommt am Hauptplatz - Baustellen-Gerümpel im Naherholungsgebiet - Veganer Tag im Land gefordert - Kreuzwirt am Rosenberg hat neu eröffnet
- Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben und Co: So will die Politik für leistbaren Wohnraum sorgen
- Sommer war besser als befürchtet: Grazer Hoteliers in Kampfeslaune
- Bank zum Handy-Laden kommt am Hauptplatz
- Baustellen-Gerümpel im Naherholungsgebiet
- Veganer Tag im Land gefordert
- Kreuzwirt am Rosenberg hat neu eröffnet
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<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong>, AUSGABE 42<br />
Experten-Talk I<br />
Wir diskutierten<br />
mit Spezialisten<br />
aus verschiedenen<br />
Bereichen darüber,<br />
wie man geistig<br />
und körperlich fit<br />
durch den Corona-<br />
Herbst kommt. <br />
SEITEN 16/17<br />
Experten-Talk II<br />
WK-Präsident Josef<br />
Herk und -Direktor<br />
Karl-Heinz Dernoscheg<br />
sprechen<br />
über die Herausforderungen<br />
in<br />
Sachen Bildung und<br />
Wirtschaftsstandort.<br />
SEITEN 26/27<br />
Parteien präsentieren ihre Strategien<br />
Das Wohnen<br />
in Graz muss<br />
leistbar bleiben<br />
Bau-Boom. In den nächsten Jahren werden laut aktuellen Studien in Graz mehr Wohnungen gebaut, als eigentlich gebraucht<br />
werden. Die Parteien haben unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Preise zu regulieren wären. SEITEN 4/5<br />
KK, SCHERIAU, FISCHER
2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Werfen wir<br />
uns auf uns<br />
selbst zurück<br />
J<br />
etzt scheint es also<br />
tatsächlich so weit zu<br />
sein: Uns stehen schärfere<br />
Corona-Maßnahmen ins Haus.<br />
Was das im Detail bedeutet, wird<br />
wohl schon in den nächsten<br />
Tagen bekannt gegeben werden.<br />
Wir haben in dieser Ausgabe mit<br />
Experten aus Politik, Wirtschaft,<br />
Medizin und Psychotherapie<br />
gesprochen, die Möglichkeiten<br />
aufzeigen, wie wir mit dieser<br />
Situation umgehen können<br />
(siehe Seiten 16/17). Das Fazit ist<br />
recht erfreulich, denn eigentlich<br />
gibt es gar nicht viel zu tun, um<br />
den Corona-Herbst glücklich zu<br />
überstehen: Man muss nur den<br />
Blickwinkel ein wenig ändern.<br />
Statt sich über Beschränkungen<br />
zu ärgern oder im Selbstmitleid<br />
zu versinken, hat man jetzt die<br />
einmalige Möglichkeit, sich mit<br />
sich selbst auseinanderzusetzen.<br />
Wenn das Drumherum stillsteht<br />
oder zumindest langsamer wird,<br />
rückt man für sich selbst mehr<br />
ins Zentrum. Man wird sozusagen<br />
auf sich selbst zurückgeworfen.<br />
Für viele von uns wahrscheinlich<br />
zum ersten Mal im<br />
Leben. Und auch wenn uns das<br />
von außen aufgezwungen wird,<br />
muss das nichts Schlechtes sein,<br />
ganz im Gegenteil. Setzen wir<br />
uns mit uns selbst auseinander,<br />
gehen wir unseren Leidenschaften<br />
nach, suchen wir unsere<br />
Freiräume und geben sie<br />
unseren Liebsten. Üben wir uns<br />
in Achtsamkeit und lernen wir<br />
unser Leben neu kennen und<br />
lieben. Es kommt nur auf uns<br />
selbst an, was wir aus der<br />
sogenannten Krise machen. Also<br />
packen wir’s an!<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK<br />
MIT ...<br />
...Caroline Pilhatsch<br />
Frühstück in<br />
noblem Ambiente.<br />
Aktuell<br />
startet Caroline<br />
Pilhatsch im<br />
Budapester<br />
Hotel in den<br />
Tag. Heute<br />
startet sie in<br />
die Vorrunden-<br />
Wettkämpfe<br />
der stark<br />
besetzten<br />
International<br />
Swimming<br />
League. <br />
KK<br />
Die Grazer Top-Schwimmerin startet bei der International Swimming League und<br />
spricht über Sport in Corona-Zeiten, den Polizei-Job, Hierarchie und Verantwortung.<br />
Was schwimmt bei der Schwimmerin im Frühstückshäferl?<br />
Kakao. Und am Teller liegt frisches Gebäck und ein<br />
weiches Ei parat. Und wichtig: ganz viel Käse!<br />
Kein Käse sind ja Ihre sportlichen Leistungen.<br />
Wie schöpfen Sie an freien Tagen Kraft?<br />
Am heutigen Sonntag bin ich ja bei der International<br />
Swimming League in Budapest im Einsatz.<br />
Aber wenn ich daheim bin, entspanne ich am<br />
liebsten daheim oder treffe mich mit Freunden<br />
in der Stadt oder im Kino. Momentan ja leider<br />
alles in sehr eingeschränktem Corona-Rahmen.<br />
Apropos Corona: Als Wassersportlerin haben<br />
Sie ein höheres Infektionsrisiko als Nicht-<br />
Sportler ...<br />
... richtig. Aber wie bei vielen anderen Sportarten<br />
– siehe Tennis und ab jetzt wieder Schifahren<br />
– leben auch wir Schwimmer bei Wettkämpfen<br />
wie jetzt in Ungarn in einer „Blase“. Wir<br />
kommen also mit niemandem in Kontakt, pendeln<br />
zwischen Hotel und Wettkampfstätte. Dazu<br />
kommen die sogenannten Covid-Marshals, die<br />
sich um die Abwicklung und Einhaltung der<br />
Regeln kümmern. Eigentlich sind wir Sportler<br />
damit eh am sichersten Ort, den man sich wünschen<br />
kann.<br />
Trotzdem: Haben Sie Angst vor dem Virus?<br />
Nein, nicht in dem Sinne. Ich fühle mich sicher.<br />
Furchtlosigkeit scheint Ihr Steckenpferd zu<br />
sein. Sie absolvieren die Polizeischule.<br />
Ja. Aber ich muss relativieren: Wenn man Polizei<br />
hört, denken viele gleich an heftige Einsätze auf<br />
Streife etc., aber es gibt so viel mehr spannende<br />
Arbeitsfelder. Ich habe etwa mein großes Interesse<br />
für den Hundeführer-Bereich entdeckt. Da<br />
kommt auch meine Tierliebe zum Tragen. Aber<br />
auch polizeiliche Fall-Ermittlungen auf psychologischer<br />
Ebene interessieren mich sehr.<br />
Woher kommt diese Leidenschaft?<br />
Vielleicht von meiner Liebe zu Literatur. Ich<br />
habe immer gern gelesen. Spannendes, Fantasy<br />
etc. Und im Fernsehen mag ich Krimi-Serien am<br />
liebsten. Ich habe immer noch die Träumerei,<br />
selbst einmal eine Geschichte zu erfinden und<br />
niederzuschreiben.<br />
Sie kommen aus einer Großfamilie mit fünf<br />
Geschwistern. Was gibt einem das?<br />
Zum einen jede Menge Freude. Daheim war und<br />
ist immer was los. Wir sind alle Sportler: Die Mädels<br />
machen rhythmische Sportgymnastik – ich<br />
früher auch –, die Buben schwimmen. Und was<br />
man auch lernt, ist ein Gefühl für Hierarchie.<br />
Die Großen helfen den Kleinen. Jede Generation<br />
kann der anderen etwas auf den Lebensweg<br />
mitgeben. Dazu kommt das Zusammentreffen<br />
so unterschiedlicher Charaktere.<br />
Und selbst? Sind sechs Kinder ein Thema?<br />
Ha, na ja, also ob es gleich sechs werden ... Eher<br />
weniger (lacht). Etwas Wunderbares ist Familie<br />
in jedem Fall.<br />
Und wichtig in Krisen-Zeiten. Wie sehr fühlen<br />
Sie sich von Corona als bekannt lebensfreudiger<br />
Mensch beengt?<br />
Anfangs war’s ungewohnt, klar. Aber eine gewisse<br />
Distanz zu anderen halte ich generell für angemessen.<br />
Dass sich viele übers Maskentragen<br />
aufregen, verstehe ich nicht – was ist tragisch<br />
daran, so seinen Teil zur solidarischen Gesellschaft<br />
beizutragen? Corona ist auch eine Chance<br />
zu erkennen, dass wir alle Verantwortung tragen.<br />
Und von deren Umsetzung profitieren wir<br />
ja auch alle.<br />
PHILIPP BRAUNEGGER<br />
Caroline Pilhatsch (geb. 1. März 1999, Graz) holte u. a. Gold<br />
über 50 m Rücken und Silber über 50 m Schmetterling bei<br />
den Europaspielen 2015, Silber bei der Kurzbahn-WM<br />
20<strong>18.</strong> Heuer wurde sie als erste Österreicherin zur Champions<br />
Swim Series eingeladen (3. Platz 50 m Rücken).
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 3
graz<br />
4 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
4<br />
redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />
Wenn wir es nicht überstehen,<br />
wer dann?“<br />
Graz-Tourismus-Chef Dieter Hardt-<br />
Stremayr über die gute Ausgangslage der<br />
Stadt für den Corona-Herbst GRAZ TOURISMUS/SCHIFFER<br />
Mietobergrenzen, Leerstandsabgaben & Co<br />
So will die Politik für<br />
G. Fürntratt, K. Hohensinner, M.<br />
Marterer, H. C. Haberl (v. l.) FISCHER<br />
Entwicklung der<br />
Bildungsstadt<br />
■■<br />
Stadtrat Kurt Hohensinner<br />
präsentierte diese Woche<br />
die neue Bildungsstrategie der<br />
Stadt Graz bis zum Jahr 2025.<br />
Stärkenorientierung, digitaler<br />
Wandel und die wachsende<br />
Stadt sind einige Schwerpunkte<br />
daraus. Handwerklich ausgerichtete<br />
Mittelschulen sollen<br />
geschaffen, Bildungsräume als<br />
Cluster und Campusse ausgebaut<br />
werden. Insgesamt wurden<br />
43 Projektziele in zwanzig<br />
Programmen definiert.<br />
Bundesrat Ernest Schwindsackl und<br />
Ministerin Christine Aschbacher KK<br />
Ältere wichtig<br />
am Arbeitsmarkt<br />
■■<br />
Einen Besuch bei der Ministerin<br />
Christine Aschbacher nutzte<br />
der Grazer Seniorenobmann<br />
und Bundesrat Ernest Schwindsackl,<br />
um über die angespannte<br />
Lage am Arbeitsmarkt und die<br />
breite Inanspruchnahme des<br />
Kurzarbeitsmodells speziell für<br />
ältere Arbeitnehmer zu sprechen.<br />
„Die Altersgruppe 50 plus<br />
mit langjähriger Erfahrung ist<br />
ein unverzichtbares Potenzial,<br />
das zum österreichischen Wirtschaftswachstum<br />
und zur Produktivitätsentwicklung<br />
beiträgt!“<br />
Große Bauträger, aber auch sozialer Wohnbau: Im neuen Stadtteil Reininghaus wird gerade besonders viel gebaut.<br />
derGrazer<br />
Wie würden Sie leistbares Wohnen garantieren?<br />
ALLE FOTOS: DER GRAZER<br />
„Es sollte nicht<br />
erlaubt sein,<br />
Wohnungen<br />
nur aus Spekulationszwecken<br />
zu kaufen oder<br />
zu bauen.“<br />
Manfred Sammer,<br />
61, Pensionist<br />
„Durch staatliche<br />
Förderungen<br />
bzw. Wohnzuschüsse<br />
für Menschen<br />
in schlecht<br />
bezahlten<br />
Berufsgruppen.“<br />
Katrin Sochacky,<br />
29, Buchhalterin<br />
„Oft kostet gerade<br />
die Erneuerung<br />
von z. B.<br />
Aufzügen viel.<br />
Altsubstanz<br />
sollte öfter erhalten<br />
werden.“<br />
Lukas Portenschlager,<br />
32, Hausmeister<br />
Blitzumfrage<br />
„Es werden zu<br />
viele Wohnungen<br />
gebaut, die<br />
nicht auf den<br />
Markt kommen<br />
und die Preise<br />
hochtreiben.“<br />
Elisabeth Wimmer,<br />
56, Angestellte<br />
?<br />
KK<br />
„Leerstand und<br />
Zweitwohnsitze<br />
höher besteuern<br />
und das Geld<br />
in leistbare<br />
Wohnungen<br />
investieren.“<br />
Michael Köppel, 29,<br />
Kundenbetreuer
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 5<br />
➜<br />
TOP<br />
STREET VIEW, GETTY<br />
Neuer Großauftrag für Magna<br />
Magna hat einen neuen Mega-Deal an<br />
Land gezogen: Ab Ende 2022 wird der<br />
Elektro-SUV Fisker Ocean in Graz gebaut.<br />
Steirerinnen verdienen weniger<br />
Gestern war Equal Pay Day in der Steiermark.<br />
Frauen verdienen noch immer<br />
um 20,7 Prozent weniger als Männer.<br />
FLOP<br />
➜<br />
leistbaren Wohnraum sorgen<br />
LÖSUNG. In den nächsten Jahren werden in Graz tausende neue Wohnungen gebaut, mehr als benötigt.<br />
Dabei werden sie immer teurer. Die Parteien haben unterschiedliche Strategien, um dem entgegenzuwirken.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Während sich laut Studie<br />
der Wirtschaftskammer<br />
4576 neue Wohnungen<br />
in Graz aktuell in der Vermarktung<br />
befinden, sind für die Jahre<br />
nach 2021 bereits jetzt 10.000<br />
weitere in der Pipeline. Und das,<br />
obwohl gemäß der prognostizierten<br />
Haushaltsentwicklung gar<br />
nicht annähernd so viele benötigt<br />
werden. Fast die Häfte davon<br />
werden Eigentumswohnungen.<br />
Es handelt sich dabei also hauptsächlich<br />
um Anlegerwohnungen.<br />
Die Mieten werden für den Endverbraucher<br />
immer teurer.<br />
Dabei betont Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl: „Wir bekommen<br />
jedes Jahr nachgewiesen, dass<br />
sich die Preise in Graz im Vergleich<br />
zu anderen Städten wie<br />
etwa Salzburg moderat entwickeln.“<br />
Während neben der ÖVP<br />
auch die Grazer NEOS rund um<br />
Sabine Reininghaus den Umstand<br />
begrüßen, dass viel gebaut<br />
wird – „Angebot und Nachfrage bestimmen<br />
den Preis, je mehr gebaut<br />
wird, desto günstiger werden die<br />
Wohnungen“ –, sind einige andere<br />
Parteien eher skeptisch und suchen<br />
nach Möglichkeiten, der Entwicklung<br />
entgegenzuwirken.<br />
Gemeindebau forcieren<br />
Der für das Thema Wohnen zuständige<br />
Stadtrat Vizebürgermeister<br />
Mario Eustacchio setzt<br />
zusammen mit dem Koalitionspartner<br />
ÖVP voll auf eine Gemeindebau-Offensive.<br />
„Erstmals<br />
seit fünfzig Jahren baut die Stadt<br />
Graz deswegen wieder selbst als<br />
Bauherr Wohnungen. Gleichzeitig<br />
werden die bestehenden rund<br />
11.000 Gemeindewohnungen<br />
erhalten und saniert.“ Besonders<br />
stolz ist man auf die Tatsache,<br />
dass es durch eine Änderung der<br />
Vergabe-Richtlinien seit Juni keine<br />
Wartezeiten mehr gibt.<br />
Für die Grünen ist das noch<br />
zu wenig. „Die Stadt soll doppelt<br />
so viel wie bisher in Gemeindewohnungen<br />
investieren. Dadurch<br />
würden jährlich rund 200 neue<br />
entstehen“, fordert Gemeinderätin<br />
Manuela Wutte. Außerdem stellt<br />
sie sich vor, dass die Stadt den<br />
Bauträgern vorschreibt, bei größeren<br />
Projekten 20 bis 25 Prozent geförderte<br />
Wohnungen zu errichten.<br />
Dafür bräuchte es eine Gesetzesänderung<br />
durch das Land.<br />
Das wünscht sich auch SP-Chef<br />
Michael Ehmann. „Wir als Kommune<br />
haben die Aufgabe, für viele<br />
und nicht für wenige da zu sein.“<br />
Umwidmungen würde er nur mehr<br />
genehmigen, wenn so ein Großteil<br />
geförderter Wohnbau entsteht.<br />
Leerstand verhindern<br />
Für Grüne und Rote ist eine Leerstandserhebung<br />
wichtige Voraussetzung<br />
für die Diskussion. Diese<br />
wird seit Jahren immer wieder gefordert.<br />
Bei der KPÖ ist man da eher<br />
zurückhaltend. „Man erwartet sich<br />
davon wohl zu viel. Was bringt es,<br />
wenn man weiß, wie viel leer steht,<br />
wenn sich dann nichts ändert. Man<br />
könnte ein Einweisungsrecht durch<br />
die Gemeinde oder eine Leerstandsabgabe<br />
überlegen“, meint<br />
Alfred Strutzenberger, Büroleiter<br />
von Stadträtin Elke Kahr. Eine solche<br />
Abgabe wünschen sich auch<br />
die Grünen und die SPÖ.<br />
Mieten deckeln<br />
Für eine Mietzinsobergrenze treten<br />
KPÖ und SPÖ ein. Es soll gesetzlich<br />
geregelt werden, wie viel Wohnungseigentümer<br />
maximal von ihren<br />
Mietern verlangen dürfen.<br />
Die Grünen würden gerne Mindestgrößen<br />
für neu gebaute Wohnungen<br />
vorschreiben, um teure Mikrowohnungen<br />
zu verhindern. Die<br />
KPÖ findet auch ein Einweisungsrecht<br />
in leerstehende Wohnungen<br />
durch die Gemeinde überlegenswert.<br />
Die SPÖ schlägt Mobilisierungsverträge<br />
mit Bauträgern vor.
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Sparst du noch<br />
oder wohnst<br />
du schon?<br />
D<br />
as Thema Wohnen ist<br />
in Graz ein allzeit<br />
brisantes. Und auch ein<br />
allzeit aktuelles. Eine Studie<br />
der Wirtschaftskammer hat<br />
kürzlich nämlich ergeben,<br />
dass schon jetzt für die Jahre<br />
nach 2021 ganze 10.000<br />
Wohnungen geplant sind (wir<br />
berichteten). Und das,<br />
obwohl sie eigentlich gar<br />
nicht gebraucht werden. Das<br />
Angebot der Wohneinheiten<br />
übersteigt nämlich die<br />
prognostizierte Haushaltsentwicklung.<br />
Während die<br />
Bauprojekte vielerorts wie<br />
Schwammerl aus dem Boden<br />
schießen, wird das Wohnen<br />
für die Grazer aber immer<br />
teurer. Die Rechnung, dass<br />
ein großes Angebot auch zu<br />
einem günstigen Preis führen<br />
muss, geht nicht ganz auf. Die<br />
Miete pro Quadratmeter liegt<br />
laut Immopreisspiegel<br />
mittlerweile bei über elf Euro,<br />
in sogenannten Mikrowohnungen<br />
sind es sogar mehr als<br />
13 Euro pro Quadratmeter.<br />
Dass da dringend etwas getan<br />
werden muss, sehen eigentlich<br />
alle Parteien ein (siehe<br />
Seiten 4 und 5), die Ideen, wie<br />
leistbares Wohnen zu garantieren<br />
ist, sind aber unterschiedlich.<br />
Eigentlich egal<br />
wie: Es gilt ein starkes Zeichen<br />
für die sogenannten kleinen<br />
Leute zu setzen, die bei<br />
Wahlen ja immer so umworben<br />
werden, und zu zeigen,<br />
dass man sich mehr um sie<br />
kümmert als um große<br />
Bauträger und Investoren.<br />
Sommer war besser als befürchtet<br />
Grazer Hoteliers<br />
in Kampfeslaune<br />
Hotels wie das Hotel Mariahilf rüsten sich für den Herbst, haben aber Hoffnung für das nächste Jahr.<br />
IMMERHIN. Trotz drastischer<br />
Einbrüche kam<br />
der Grazer Tourismus<br />
im Städtevergleich bisher<br />
mit einem blauen<br />
Auge davon.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Vor allem der städtische Tourismus<br />
hat unter der Corona-Pandemie<br />
zu leiden.<br />
Die vielen abgesagten Veranstaltungen,<br />
die Reisebeschränkungen<br />
und die damit einhergehenden<br />
reduzierten Geschäftsreisenden<br />
machten sich auch in Graz klar<br />
bemerkbar. Dennoch zeigt sich die<br />
städtische Tourismus-Wirtschaft<br />
kämpferisch, wie Graz-Tourismus-<br />
Chef Dieter Hardt-Stremayr betont:<br />
„Mein Eindruck ist, dass die<br />
Stimmung bei den Hoteliers und<br />
Gastronomen eine kämpferische<br />
ist. Viele sehen es so: Auch wenn<br />
die nächsten Monate schwer werden,<br />
wir werden das schaffen und<br />
im nächsten Jahr stärker zurückkommen.“<br />
Im Sommer sei Graz immerhin<br />
noch glimpflich davonge-<br />
kommen: „Mitte Juni haben wir die<br />
Stimmung erhoben. Da war die Erwartung<br />
eine Auslastung zwischen<br />
15 und 25 Prozent, geworden ist es<br />
dann eine Auslastung von 25 bis 50<br />
Prozent – die Erwartungen wurden<br />
also deutlich übertroffen.“ Im Vergleich<br />
mit den anderen Städten<br />
kam Graz also durchaus mit einem<br />
blauen Auge davon (siehe Infobox<br />
rechts). Mit ein Grund war auch<br />
die gezielte Werbung in Österreich<br />
– insgesamt investierten die Stadt<br />
Graz und der Graz-Tourismus etwa<br />
167.000 Euro in die heurige Citylight-Kampagne.<br />
So kam die Stadt verhältnismäßig<br />
besser über den Sommer als<br />
andere Städte – für die Hotellerie<br />
waren die Einschnitte dennoch<br />
drastisch, wie Dominik Flasser,<br />
Direktor des Hotels Mariahilf,<br />
bestätigt: „Im Feber hatten wir<br />
noch top Prognosen für das Jahr.“<br />
Durch die Kurzarbeit konnte man<br />
großteils kostendeckend bleiben,<br />
im August schaffte das Hotel sogar<br />
eine Auslastung von über 80<br />
Prozent. Dabei hat man auch auf<br />
Gutscheine gesetzt, um liquid zu<br />
bleiben. „Jetzt merken wir mit den<br />
steigenden Zahlen bereits wieder<br />
einen Einbruch, hoffen aber natürlich<br />
auf das Weihnachtsgeschäft.“<br />
HOTEL MARIAHILF<br />
Ein Herz für Graz<br />
Gutscheine sollen laut Hardt-Stremayr<br />
auch ein wichtiges Mittel für<br />
den Herbst sein. Schon kurz vor<br />
Ostern präsentierte man die Plattform<br />
„Ein Herz für Graz“, bei der<br />
schon 88 Unternehmen Gutscheine<br />
anbieten, die Kunden einfach<br />
zuhause ausdrucken können. Über<br />
den Sommer geriet die Plattform<br />
etwas in Vergessenheit, nun soll sie<br />
wieder durchstarten: „Zuletzt haben<br />
wir aber wieder einen Anstieg<br />
der Nachfrage bemerkt“, erzählt<br />
Projektleiterin Regina Kropff.<br />
Städte im Vergleich<br />
Nächtigungsentwicklung<br />
<br />
Juli<br />
Graz:<br />
Innsbruck:<br />
Salzburg:<br />
Linz:<br />
Wien:<br />
August<br />
Graz:<br />
Innsbruck:<br />
Salzburg:<br />
Linz:<br />
Wien:<br />
–36,2 Prozent<br />
–53,6 Prozent<br />
–49,4 Prozent<br />
–50,4 Prozent<br />
–73,3 Prozent<br />
–25,2 Prozent<br />
–38,7 Prozent<br />
–43,8 Prozent<br />
–52,8 Prozent<br />
–71,5 Prozent<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER UND MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG: Gerhard Goldbrich |<br />
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<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 7
8 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Die Jugend will nach<br />
wie vor Führerschein<br />
Hans Roth, Bischof Wilhelm Krautwaschl<br />
und Schwester Elisabeth KK<br />
Marienstüberl: Start<br />
mit Krautfleckerl<br />
■■<br />
Wenn der Koch Lorenz Kumpusch<br />
morgen die neue Küche in<br />
der Begegnungsstätte „Marienstüberl“<br />
der Caritas in Graz einweiht,<br />
dann kocht er Krautfleckerl für<br />
160 Personen. Bei einer „Baustellenjause“<br />
wurde den Spendern<br />
für die Adaption und den Umbau<br />
von Küche und Lebensmittelausgabe<br />
im „Marienstüberl“ gedankt.<br />
Hans Roth dankte den „Freunden<br />
des Marienstüberls“. Bischof<br />
Wilhelm Krautwaschl lobte das<br />
Engagement der Firmen. Gedankt<br />
wurde auch Schwester Elisabeth<br />
und ihren vielen Helfern. Überraschungsgast<br />
war Schauspieler August<br />
Schmölzer.<br />
Lang: Wir lassen uns von dieser<br />
Krise sicher nicht unterkriegen. KK<br />
Oberste Pflicht ist<br />
Hilfe für Betroffene<br />
■■<br />
Schwerpunkte der Rede von<br />
LH-Stv. Anton Lang zum Landesbudget<br />
2021 waren: keine Kürzung<br />
im Sozial- und Gesundheitsbereich,<br />
kräftige Investitionen in<br />
den steirischen Arbeitsmarkt und<br />
mehr Geld für Gesundheit, Pflege<br />
und Klimaschutz. Lang: „Wir lassen<br />
den steirischen Arbeitsmarkt,<br />
die Wirtschaft und die Steirerinnen<br />
und Steirer nicht im Stich.“<br />
Oberste Pflicht, so Lang, sei es,<br />
den Betroffenen zu helfen. Weiters<br />
dürfe die Corona-Krise Investitionen<br />
für Umweltschutz nicht<br />
beeinflussen, so der Landesrat.<br />
UNGEBROCHEN. Der<br />
Run von jungen Menschen<br />
auf den Führerschein<br />
ist ungebrochen.<br />
Die Fahrschulen haben<br />
zudem coronabedingt<br />
jetzt „Hochsaison“.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Jugend pfeift auf Führerschein<br />
und Auto, hört man<br />
immer wieder. Die Jugend<br />
fährt lieber Rad oder mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln. Stimmt alles<br />
nicht. Der Prozentsatz, so Barbara<br />
Rauscher von der Präsidialabteilung<br />
der Stadt Graz, der jungen<br />
Fahrzeughalter bis 25 Jahre ist in<br />
den letzten zehn Jahren annähernd<br />
gleich geblieben, und somit ist der<br />
Run von jungen Menschen auf den<br />
Führerschein ungebrochen.<br />
Schaut man auf die Erstausstellungen<br />
von Führerscheinen, so<br />
haben 2019 in der Altersstufe 15-<br />
bis 24-Jährige 2166 junge Grazer<br />
den Führerschein gemacht. Zehn<br />
Jahre zuvor, 2009, waren es 2205.<br />
Bei den Kfz-Zulassungen lag der<br />
Anteil der Fahrzeughalter in der<br />
Altersstufe 18 bis 25 Jahre 2019 bei<br />
6292 Zulassungen (4,53 Prozent).<br />
2009 waren es 5242 und 4,40 Prozent.<br />
Im Gegensatz dazu ist der<br />
Anteil der Fahrzeughalter über<br />
60 Jahre deutlich gestiegen. Jedes<br />
vierte Auto in Graz ist der Statistik<br />
zufolge für einen über 60-Jährigen<br />
Anja Krenn, WK: Fahrschulen führen<br />
Konkurrenzkampf über den Preis. KK<br />
Der Führerschein ist nach wie vor ein wichtiger Abschnitt im Leben von<br />
jungen Menschen. Das Auto spielt nach wie vor eine wesentliche Rolle. GETTY<br />
zugelassen. Und wie beeinträchtigt<br />
die Corona-Krise die Führerscheinsituation?<br />
Anja Krenn, Fachvertretungsgeschäftsführerin<br />
für den<br />
Bereich Fahrschulen in der WK<br />
Steiermark: „Durch den mehrwöchigen<br />
Corona-Lockdown Anfang<br />
März kommt es jetzt sozusagen<br />
zur Hochsaison bei den Fahrschulen.<br />
Prüfungen müssen nachgeholt<br />
werden, es gibt Wartezeiten. Die<br />
Fahrschulen kämpfen mit einem<br />
enormen Rückstau bei den Kursen<br />
und Prüfungen. Erschwerend<br />
kommt dazu ein Engpass bei den<br />
Fahrschullehrern. Da ist es schwer,<br />
Nachwuchs zu finden. Die Ausbildung<br />
dauert lange, die Arbeitszeiten<br />
sind flexibel, auch abends und<br />
am Wochenende, und die Lehrsäle<br />
können coronabedingt nur halb<br />
besetzt werden. Die Jugend drängt<br />
nach wie vor auf den Führerschein.<br />
Die Fahrschulen, die letztlich mit<br />
einem blauen Auge aus der Corona-Krise<br />
aussteigen dürften, stöhnen<br />
zudem über einen harten Konkurrenzkampf,<br />
der noch dazu über<br />
den Preis ausgetragen wird.“<br />
Führerschein in Zahlen<br />
■■Ersterteilungen: Ingesamt<br />
gab es 2019 in Graz 2771 (2006:<br />
2486) Führerscheinerstausstellungen.<br />
In der Altersstufe 15-<br />
bis 19-Jährige waren das 1589<br />
(2006: 1877), bei den 20- bis<br />
24-Jährigen waren es 577 (328<br />
2006). 2015 gab es übrigens<br />
eine Führerscheinersterteilung<br />
für einen über 80-Jährigen.<br />
■■Auswertung der Grazer Kfz-<br />
Zahlen nach Altersgruppen:<br />
Bei den 18- bis 25-Jährigen gab<br />
es 2019 6292 Zulassungen, das<br />
sind 4,53 %. 2009 waren es<br />
5242 Zulassungen und 4,40 %.<br />
Bei den Kfz-Zulassungen ist die<br />
größte Altersgruppe 61+ mit<br />
32.339 (23,29 %) der Zulassungen.<br />
2009 waren es 13.017<br />
(10,93 %).<br />
(Quelle: Statistik Austria, Präsidialabteilung<br />
Statistik Graz)
10 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Festival sucht neue Weltsicht:<br />
Die Bildung wird<br />
Eröffnung mit R. Schwarz, E. Meixner,<br />
C. Purrer, T. Vogel und W. Jilek KK<br />
Klimawerkstatt<br />
Graz eröffnet<br />
■■<br />
Energieforum Steiermark, Klima-<br />
und Energiefonds und Energie<br />
Steiermark schaffen mit der<br />
Eröffnung der „Klima- und Energiewerkstatt<br />
Graz“ ein neues Angebot<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
rund ums Thema Energie und<br />
Klimaschutz. Kindern im Alter<br />
von 6 bis 14 Jahren soll anhand<br />
von konkreten Praxis-Arbeiten<br />
in einer Werkstatt technisches<br />
Wissen vermittelt werden und<br />
sie sollen Aha-Erlebnisse zum<br />
Thema Klima, Ressourcen und<br />
Energie bekommen.<br />
„Das Gramm“-Geschäftsführerin Verena Kassar plant noch einiges, Felicitas<br />
Karpf (Books4Life), Johanna Pscheider (Oikos), Judith Gabriel (KHG)<br />
und Lilia Yang (Oikos, kleines Bild) organisieren das ReThink-Festival. KK (2)<br />
INNOVATIV. Ein neuer<br />
Zugang zur Welt steht<br />
beim ReThink-Festival<br />
im Zentrum, Bildung und<br />
Information rücken immer<br />
mehr in den Fokus.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Immer mehr Menschen interessieren<br />
sich für das Thema Nachhaltigkeit<br />
und wollen einen<br />
Beitrag für eine bessere Zukunft<br />
leisten. Das zeigt sich auch an vielen<br />
diesbezüglichen Aktionen, die<br />
in und um Graz momentan laufen .<br />
Am Montag startet beispielsweise<br />
das ReThink-Festival in der Leechgasse,<br />
eine Kooperation zwischen<br />
dem Quartier Leech, Oikos Graz<br />
und Books4Life. Das Ziel: manche<br />
Dinge, wie der Name sagt, anders<br />
zu denken und Alternativen vor-<br />
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer begann im Glockenspielhaus seine<br />
Karriere und besuchte dort nun NEOS-Klubobmann Niko Swatek. FOTO FISCHER, STVP<br />
Zu Besuch bei NEOS<br />
■■<br />
Nach seiner zehntägigen Quarantäne<br />
aufgrund eines Coronafalles<br />
in seinem Büro besuchte<br />
Landeshauptmann Hermann<br />
Schützenhöfer am Freitag Niko<br />
Swatek im neuen Büro der NEOS<br />
im Glockenspielhaus in Graz. Das<br />
Besondere daran: Vor genau 50<br />
Jahren begann in diesen Räumlichkeiten<br />
Schützenhöfers Politikerkarriere<br />
als Landessekretär der<br />
Jungen ÖVP. „Ich freue mich, dass<br />
mich Niko Swatek eingeladen hat,<br />
denn dieses Haus ist für mich ein<br />
ganz besonderer Ort, der für mich<br />
mit vielen Erinnerungen verbunden<br />
ist. In meiner Zeit in der JVP<br />
war ich ebenso kritisch und habe<br />
vieles hinterfragt!“, so der Landeshauptmann.<br />
Von 1968 bis 1994<br />
hatte die JVP hier ihren Sitz. Swatek<br />
freute sich über den hohen<br />
Einstandsbesuch: „Offiziell eröffnen<br />
wir erst im kommenden Jahr.<br />
Das Glockenspielhaus beherbergt<br />
nun nach all den Jahren wieder frischen<br />
Wind, der von uns in die gesamte<br />
Steiermark gebracht wird.“
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 11<br />
nachhaltig<br />
zustellen. „Wir wollen aufzeigen,<br />
dass nachhaltiges Handeln ganz<br />
leicht im Alltag umzusetzen und<br />
oft auch noch geldsparend ist.<br />
So zeigen wir, dass der Weg aus<br />
dem Konsumwahn Spaß machen<br />
kann!“, erzählt Mitorganisatorin<br />
Felicitas Karpf von Books4Life.<br />
Im Zuge des Festivals wird es am<br />
Montag einen Diskussionsabend<br />
mit drei Wissenschaftlerinnen zu<br />
diesem Themenkomplex geben<br />
sowie einen bereits ausgebuchten<br />
Kochworkshop, einen Filmabend,<br />
bei dem die Dokumentation „Real<br />
Value“ gezeigt wird, einen Fahrrad-<br />
Repair-Workshop und den Books-<br />
4Life-Secondhand-Bücherflohmark<br />
für den guten Zweck. Gerade<br />
vor dem Winter eine gute Chance,<br />
sich mit Büchern einzudecken.<br />
Abgesehen vom Flohmarkt ist aufgrund<br />
der Corona-Situation bei allen<br />
Events eine Anmeldung nötig.<br />
Nachhaltiges Lesen rückt man<br />
dieses Wochenende auch in Hart<br />
bei Graz noch bis morgen in den<br />
Mittelpunkt. Da läuft der große Bücherflohmarkt<br />
in der Kulturhalle.<br />
Die Einnahmen gehen in neue Bücher<br />
für die Bibliothek und fließen<br />
so auch gleich in die Bildung.<br />
Zero-Waste-Akademie<br />
Zu den Grazer Nachhaltigkeits-<br />
Vorreitern zählen in Graz die beiden<br />
Geschäfte „Das Gramm“ und<br />
„Das Dekagramm“. Geschäftsführerin<br />
Verena Kassar hat jetzt bei<br />
der Vitalakademie Graz eine Ausbildung<br />
zum Selbstversorgungspädagogen<br />
abgeschlossen und<br />
plant damit nun weiter, besonders<br />
im Bewusstseinsbildungsbereich:<br />
Nächstes Jahr soll eine „Zero-<br />
Waste-Akademie“ entstehen, im<br />
Rahmen derer sich Interessierte in<br />
zwölf Modulen zu verschiedensten<br />
Bereichen der Kreislaufwirtschaft –<br />
seien es Lebensmittelproduktion,<br />
Müllvermeidung oder nachhaltiges<br />
Kochen – von spezifischen<br />
Experten ausbilden lassen und ein<br />
Zertifikat erwerben können.
12 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Das innovative System wird vor dem Manner-Shop am Grazer Hauptplatz<br />
getestet. Bewährt es sich, sind weitere Standorte geplant.<br />
Bank zum Handy-Laden<br />
kommt am Hauptplatz<br />
COOL. Vor dem Manner-Shop wird eine Bank aufgestellt,<br />
an der man sein Smartphone aufladen kann.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Noch diesen Herbst wird<br />
am Grazer Hauptplatz<br />
vor dem Manner-Store<br />
die erste smarte Bank aufgestellt,<br />
über deren Solarpanele Handys<br />
geladen werden können. Die<br />
sogenannte Smart-Bench der<br />
italienischen Firma Elios kann<br />
vier Smartphones oder Tablets<br />
über USB-Buchsen gleichzeitig<br />
laden. Außerdem gibt es zwei<br />
Pads für das drahtlose Aufladen.<br />
In der Nacht wird die Bank mittels<br />
LEDs beleuchtet. Außerdem<br />
fungiert sie als WLAN-Router.<br />
Sonnenstrom<br />
Die moderne Bank kann ihr<br />
integriertes Batteriesystem im<br />
Sommer innerhalb eines Tages<br />
aufladen, im Winter kann es bis<br />
zu zehn Tage dauern. Im Normalfall<br />
funktioniert die Bank bis<br />
zu fünf Tage einwandfrei ohne<br />
direkte Sonneneinstrahlung, danach<br />
werden erste Funktionen<br />
abgeschaltet, um die Batterie zu<br />
schonen.<br />
Besonders dafür eingesetzt<br />
hat sich der Wirtschaftsbund<br />
Innere Stadt, finanziert wird das<br />
Projekt aus dem Bezirksbudget<br />
im Rahmen der Sauberkeitsoffensive<br />
der Stadt und der Holding<br />
Graz. Kommt das System<br />
bei den Grazern gut an, soll es<br />
an weiteren Orten installiert<br />
werden. Dafür ist übrigens keine<br />
architektonische Veränderung<br />
notwendig. Die Bank kann<br />
auf Beton, Asphalt und Stein<br />
stehen und wird mit Schrauben<br />
fest mit dem Untergrund<br />
verbunden. Damit ist sie auch<br />
diebstahlsicher.<br />
KK<br />
So wird die<br />
moderne<br />
Solarbank<br />
aussehen.<br />
<br />
ELIOS<br />
Noch ergeben die in den Vincke-Steinbrüchen zwischengelagerten Maschinen<br />
und Bauutensilien ein unschönes Bild. Das soll sich ändern. GRAZER GRÜNE (2)<br />
Baustellen-Zeug im<br />
Naherholungsgebiet<br />
UNCOOL. Die Vincke-Steinbrüche werden zum Naherholungsgebiet.<br />
Noch sind sie aber Baustellen-Lager.<br />
Gestaltung beauftragt<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Nach mehr als dreieinhalb Jahren<br />
soll jetzt aber endlich Bewegung<br />
in die Sache kommen. Laut Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl wurde<br />
im September ein Landschaftsplanungsbüro<br />
mit der Erstellung eines<br />
Funktions- und Nutzungskonzeptes<br />
beauftragt. Dieses soll bis Jahresende<br />
vorliegen. Danach ist auch<br />
eine Bürgerbeteiligung geplant.<br />
„Die Aufgabenstellung lautet: keine<br />
intensive Bespielung oder Eventisierung,<br />
sondern Maßnahmen für<br />
Seit Jahren heißt es, dass die<br />
Vincke-Steinbrüche in Wetzelsdorf<br />
und Gösting zum<br />
Naherholungsgebiet für die Grazer<br />
werden sollen. Zu diesem<br />
Zweck hat die Stadt bereits im<br />
Jänner 2017 zwei große Flächen<br />
(66.400 und 27.300 Quadratmeter)<br />
um eine Million Euro gekauft.<br />
Am 20. März desselben Jahres<br />
wurde das Areal an die städtische<br />
Abteilung für Grünraum und Gewässer<br />
zur Ausgestaltung und Instandhaltung<br />
übergeben.<br />
Aktuell sorgen aber Bau-Container<br />
und andere Baustellen-Utensilien<br />
für Unmut bei den Anrainern<br />
– und auch bei Grünen-Gemeinderätin<br />
Andrea Pavlovec-Meixner.<br />
„Dieses wertvolle Naturareal wird<br />
als Zwischenlager für Bau- und<br />
Aushubmaterial sowie als Abstellplatz<br />
für Maschinen und als Parkplatz<br />
für die Baufirma missbraucht<br />
– mit allen damit verbundenen<br />
negativen Folgen: Im Steinbruch<br />
stehen Baufahrzeuge, es liegt Baumaterial<br />
herum und das, was da<br />
an Bäumchen gewachsen war, ist<br />
einem Baucontainer und ein paar<br />
großen Erdhaufen gewichen.“<br />
eine sanfte Öffnung eines sensiblen<br />
Landschaftsraumes entwickeln.<br />
Entstehen sollen nutzungsoffene<br />
Streif- und Beobachtungsräume in<br />
den Wald- und Wiesenflächen der<br />
ehemaligen Steinbruchsohle und<br />
am ehemaligen Werksgelände“,<br />
heißt es in einer Anfragebeantwortung<br />
des Bürgermeisters.<br />
Aufgrund der starken Verwitterung<br />
und der hohen Steinschlaggefahr<br />
seien noch Sicherungsmaßnahmen<br />
notwendig.<br />
Ein Maßnahmenpaket wird voraussichtlich<br />
in einer der nächsten<br />
Gemeinderatssitzungen<br />
beantragt werden. Bei positiver<br />
Behandlung soll die Umsetzung<br />
noch während der Vegetationsruhe<br />
(bis März) erfolgen.
14 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Lese-Lust<br />
Der Stromverbrauch in Graz, gemessen in Kilowattstunden, erreicht<br />
inzwischen wieder ungefähr das Verbrauchsniveau vom Vorjahr.<br />
Graz: Stromverbrauch<br />
normalisiert sich wieder<br />
CORONA. Der Stromverbrauch in Graz liegt wieder<br />
annähernd so hoch wie im September 2019.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Im Corona-Lockdown in<br />
den Monaten März, April,<br />
Mai <strong>2020</strong> sank der Stromverbrauch<br />
in ganz Österreich<br />
nach unten. Obwohl der Stromverbrauch<br />
in den Haushalten,<br />
da die meisten daheim waren,<br />
anstieg, sank der Verbrauch<br />
dennoch, weil viele Geschäfte<br />
und Betriebe schließen mussten<br />
und kaum Strom brauchten.<br />
Auch in Graz kein anderes<br />
Bild: weniger Stromverbrauch<br />
im strengen Corona-Lockdown<br />
und Normalisierung jetzt wieder<br />
auf dem Niveau des Vorjahres.<br />
Für die Schwankungen<br />
sorgten auch in Graz coronabedingte<br />
Schließungen von Betrieben<br />
in allen Bereichen.<br />
Jetzt beginnt sich in Graz der<br />
Stromverbrauch wieder zu normalisieren.<br />
Wie Sarah Spörk,<br />
Kommunikation Energie Graz,<br />
vermittelt, betrug die Netzabgabe<br />
der Stromnetz Graz GmbH<br />
& Co KG im März <strong>2020</strong> rund<br />
82,9 Millionen Kilowattstunden<br />
(kWh) und im August <strong>2020</strong><br />
rund 72,9 Millionen kWh.<br />
Im Vergleich dazu betrug die<br />
GETTY<br />
Netzabgabe via Energie Graz<br />
im März 2019 rund 84,8 Millionen<br />
kWh und im August<br />
2019 rund 72,6 Millionen kWh.<br />
Normalisierung<br />
Der Stromkonsum in Gesamtösterreich<br />
zeigt ähnliche Werte<br />
wie in Graz. Jetzt hat sich die<br />
Verbrauchslage wieder normalisiert.<br />
Im März <strong>2020</strong> wurden<br />
in Österreich, in Megawattstunden<br />
gemessen (MWh), 5,30<br />
Millionen MWh verbraucht. Im<br />
Vergleich dazu der Verbrauch<br />
in Megawattstunden im Vorjahr<br />
2019: 5,48 Millionen MWh.<br />
Im April <strong>2020</strong> ähnlich, hier<br />
wurden in Österreich 4,39 Millionen<br />
MWh verbraucht, gegenüber<br />
4,92 Millionen 2019.<br />
Im Mai <strong>2020</strong> waren es 4,62<br />
Millionen MWh gegenüber<br />
5,08 Millionen MWh 2019.<br />
Ab Juli <strong>2020</strong> begann sich<br />
der Stromverbrauch im ganzen<br />
Land zu normalisieren.<br />
Im Juli <strong>2020</strong> lag der Stromverbrauch<br />
in Österreich bei 4,79<br />
Millionen MWh (2019: 4,83<br />
Millionen MWh) und letztlich<br />
lag er im August <strong>2020</strong><br />
bei 4,73 Millionen MWh gegenüber<br />
4,71 Millionen 2019.<br />
LITERATUR. Die Grazer<br />
beweisen auch in der<br />
Corona-Krise ihre Liebe<br />
zum Buch. Wir kennen<br />
die „Best-Leiher“ der<br />
Stadtbibliothek.<br />
Von Philipp Braunegger<br />
philipp.braunegger@grazer.at<br />
Das Wetter soll in den kommenden<br />
Tagen ja eher<br />
zum Daheimbleiben einladen,<br />
wenn man den Vorhersagen<br />
Glauben schenken darf. Ideale<br />
Gelegenheit also, sich in den<br />
heurigen Lese-Herbst zu stürzen.<br />
Denn gelesen wird immer, und<br />
dass sich die Grazer auch in –<br />
oder vielleicht gerade wegen – der<br />
Corona-Pandemie mehr Zeit für<br />
entspannte Lesestunden nehmen,<br />
beweisen die Ausleih-Zahlen<br />
der Grazer Stadtbibliothek.<br />
Die können sich seit dem wieder<br />
real möglichen Bibliotheksbesuch<br />
wahrlich sehen lassen. Und<br />
wie sieht’s mit den angesprochenen<br />
Zahlen nun aus? Gut 800.000<br />
Entlehnungen fanden bei der<br />
Stadtbibliothek im aktuellen Kalenderjahr<br />
statt, davon ein großer<br />
Teil, rund 500.000 (das sind 63<br />
Prozent), für Printmedien. Außerdem<br />
wurden 50.000 Downloads<br />
von eBooks verzeichnet.<br />
Im Segment der Belletristik<br />
wurde Thomas Stipsits’ „Kopftuchmafia“<br />
am öftesten geliehen,<br />
gefolgt von Lucinda Rileys „Die<br />
sieben Schwestern, Band 6: Die<br />
Sonnenschwester“ und Jo Nesbos<br />
Werk „Messer“, Vea Kaisers<br />
„Rückwärtswalzer“ und Andreas<br />
Kiendls „Leibnitz“. Bunt gemischt<br />
geht’s bei den Sachbüchern zu:<br />
Platz 1 geht an die Guinness-Bücher<br />
der Rekorde 2018, 2019 und<br />
<strong>2020</strong>, gefolgt von Michelle Obamas<br />
„Becoming“ und den drei<br />
Ernährungsbüchern „Intervall-
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 15<br />
statt Krisen-Frust<br />
fasten“ (Petra Bracht), „Der Ernährungskompass“<br />
(Bas Kast)<br />
und „Brot backen“ (Christina<br />
Bauer). Der Lesenachwuchs<br />
setzt (nach wie vor) auf die Reihe<br />
„Gregs Tagebuch“ von Jeff Kinney:<br />
Die Plätze 1 bis 13 gehen an<br />
die Reihe! Nur Joanne K. Rowling<br />
unterbricht mit „Harry Potter<br />
und die Kammer des Schreckens“<br />
die Liste. In der Kategorie<br />
Jugendbuch siegt Ursula Poznanskis<br />
„Erebos“, gefolgt von<br />
Rick Riordans Percy-Jackson-<br />
Reihe (Platz 2 bis 6). „Gerade jetzt<br />
in einer Zeit, in der zahlreiche<br />
kulturelle Events und Bildungsangebote<br />
mit Absagen und Einschränkungen<br />
verbunden sind,<br />
gewinnen die Bibliotheken noch<br />
stärker an Bedeutung. Die Grazer<br />
Stadtbibliothek ist eine ungemein<br />
wichtige Ressource für niederschwellige<br />
Bildung und soziales<br />
Miteinander“, meint Bildungsstadtrat<br />
Kurt Hohensinner zur<br />
ungebrochenen Leselust.<br />
Beethoven und Kaffee<br />
Literaturfreunden wird seit Anfang<br />
Oktober aber mehr geboten als bedruckte<br />
Seiten. Kinder dürfen sich<br />
über Veranstaltungen bei der Leseinsel<br />
„Labuka“ freuen: Neben<br />
englischen gibt’s jetzt auch griechische<br />
Themenbezüge, außerdem<br />
setzt man sich mit dem 250. Geburtstag<br />
Ludwig van Beethovens<br />
auseinander. Musikalisch widmet<br />
Bibliotheksleiterin<br />
Roswitha<br />
Schipfer und<br />
Bildungsstadtrat<br />
Kurt Hohensinner<br />
dürfen<br />
sich über<br />
sensationelle<br />
Leih-Zahlen<br />
trotz harter<br />
Zeiten freuen.<br />
STADT GRAZ/FISCHER<br />
man sich Gute-Nacht-Liedern, bei<br />
der Veranstaltung „Einfach tierisch“<br />
kommt ein vierbeiniger Besucher<br />
aus dem Kleintierzentrum<br />
auf die Insel. Für Jugendliche gibt’s<br />
im „[kju:b]“-Programm Workshops<br />
zu „Dungeons and Dragons“,<br />
Videospielen und zum Thema Integration,<br />
Schreibwerkstätten und<br />
einen Nachhaltigkeits-Workshop<br />
zum aktuellen Thema „Cupping“<br />
inklusive Kaffee-Verkostung.<br />
7er: Bestehende<br />
Endstation bleibt<br />
■■<br />
Eine neue Wendeschleife der<br />
Straßenbahn-Linie 7, die durch<br />
ein Einfamilienhaus-Gebiet in<br />
Eggenberg geführt hätte, regte<br />
Anrainer auf. Stadträtin Elke<br />
Kahr stellte jetzt klar, dass die<br />
Pläne vom Tisch sind. „Diese<br />
Überlegungen, die auf dem älteren<br />
Plan einer Verlängerung bis<br />
zur Belgierkaserne fußten, haben<br />
keine Aktualität und werden aus<br />
dem Bebauungsplan gestrichen.“
16 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
„Geht optimistisch in<br />
Im Merano gibt es jetzt auch eine<br />
gut sortierte Weinbörse. MERANO<br />
Merano startet in<br />
den Partyherbst<br />
■■<br />
Als erstes Lokal im Univiertel<br />
lädt das Merano ab sofort<br />
zum After Uni Drink ab 18 Uhr.<br />
Mittwochs, donnerstags und<br />
freitags kann man von 18 Uhr<br />
bis 1 Uhr feiern und am Samstag<br />
ab 19 Uhr. Freitags und<br />
samstags wird es auch nach<br />
wie vor ein DJ-Line-up geben.<br />
Neu ist auch die Weinbörse<br />
mit ausgesuchten Spezialitäten.<br />
Eine dementsprechende<br />
Genehmigung vorausgesetzt,<br />
wird es heuer auch einen Wintergastgarten<br />
geben.<br />
RUNDER TISCH.<br />
Grazer Experten aus<br />
Politik, Medizin, Wirtschaft<br />
und Psychotherapie<br />
geben Wegweiser<br />
durch den Herbst.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
sen auch die Voraussetzungen<br />
geschaffen werden, um einen<br />
möglichst positiven Zugang zu<br />
ermöglichen“, betont Hohensinner.<br />
„Wir müssen unbedingt die<br />
Bezirkssportplätze und andere<br />
öffentliche Erholungsräume offen<br />
halten dürfen. Als die kurzzeitig<br />
gesperrt waren, hat man<br />
gesehen, dass vielen Menschen<br />
die Decke auf den Kopf gefallen<br />
ist.“ Da kann es in Familien zu einer<br />
„schlechten Nähe“ kommen,<br />
wie Wogrolly bestätigt.<br />
Positives Umdenken<br />
„Da sind dann Eskalationen vorprogrammiert.<br />
Man kann die<br />
Krise aber ganz anders sehen:<br />
nämlich als historisches Ereignis,<br />
das vorbeigeht. Jede Krise<br />
ist auch eine Zeit des Umbruchs<br />
und birgt die Chance auf positive<br />
Veränderung. Wenn man das<br />
so sieht und nicht als Bürde, die<br />
man tragen muss, dann kann<br />
man viel gewinnen und daraus<br />
mitnehmen. Zum Beispiel kann<br />
man sich in Achtsamkeit üben,<br />
auf diese Weise kann man das<br />
Leben auf ganz neue Art kennenlernen<br />
und genießen.“<br />
Manche Grazer haben diese<br />
Sichtweise intuitiv bereits umgesetzt.<br />
So haben während der<br />
Ausgangsbeschränkungen viele<br />
zum Sport und zu gesunder Ernährung<br />
gefunden, wie Pribitzer<br />
Heuer steht uns aufgrund<br />
von Corona ein Herbst<br />
bevor, wie ihn noch niemand<br />
von uns erlebt hat. Um<br />
eine Art Wegweiser durch die<br />
nächsten Monate zu finden,<br />
um die Zeit so gut wie möglich<br />
zu überstehen, haben wir Grazer<br />
Experten aus relevanten<br />
Bereichen zum Runden Tisch<br />
versammelt. Neben Sport- und<br />
Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner<br />
durften wir Psychotherapeutin<br />
Monika Wogrolly,<br />
WK-Fachgruppenobfrau für Tourismus<br />
und Freizeitwirtschaft<br />
Daniela Gmeinbauer („Fit im<br />
Job“) und Sportmediziner Klaus<br />
Pribitzer begrüßen.<br />
Grundsätzlich herrschte Einigkeit<br />
darüber, dass man sich<br />
gerade jetzt nicht fallen lassen<br />
dürfe, sondern aktiv an die Herausforderung<br />
Corona herangehen<br />
müsse. „Natürlich müsweiß.<br />
„Die Menschen fangen an,<br />
sich an die Zeit anzupassen, gehen<br />
aktiv und positiver mit der<br />
Situation um und hören auch bewusster<br />
in ihren Körper hinein.<br />
Ich merke das unter anderem an<br />
der enorm hohen Zahl an Patienten,<br />
die derzeit zu mir in die<br />
Praxis kommen. Man kann die<br />
körperlichen Defizite, die womöglich<br />
entstanden sind, sehr<br />
gut auffangen. Wichtig ist, dass<br />
man sich die Freiheit schafft, sich<br />
regelmäßig sportlich mit sich<br />
selbst zu beschäftigen.“<br />
Geistige Fitness<br />
Auch die Arbeitswelt hat sich<br />
schnell angepasst. „Viele gehen<br />
bereits in diese Richtung, aber<br />
im betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />
wird man das Augenmerk<br />
weiter verstärkt auf die<br />
Digitalisierung legen müssen“,<br />
erklärt Gmeinbauer. „Geistig<br />
fit zu bleiben wird uns in den<br />
nächsten Monaten wohl am<br />
meisten beschäftigen, vielleicht<br />
sogar noch stärker als die körperliche<br />
Fitness. Viele fürchten um<br />
ihren Job, und der Druck steigt.<br />
Da muss man sehr achtsam sein.“<br />
Zusammenfassend, und auch<br />
hier waren sich alle Gesprächsteilnehmer<br />
einig, solle man keine<br />
Angst haben, die Zeit für sich<br />
selbst als einmalige Gelegenheit<br />
nutzen und sich selbst entfalten.<br />
Der Startschuss für das Bauprojekt<br />
Allee 10 ist gefallen. VENTA<br />
Eggenberg: 115<br />
neue Wohnungen<br />
■■<br />
Bis 2022 entstehen in der<br />
Allee 10 gegenüber der FH<br />
Joanneum 115 neue Wohnungen.<br />
Gemeinsam mit der<br />
Baufirma Sterlinger feierte<br />
die Venta Group jetzt den<br />
Spatenstich für das innovative,<br />
moderne Gebäude. Mit<br />
Wohnflächen ab ungefähr 30<br />
Quadratmetern bilden die<br />
Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen<br />
das Fundament für<br />
Menschen und Familien mit<br />
verschiedensten Bedürfnissen<br />
und Ansprüchen.<br />
Vor allem Kinder, Jugendliche<br />
und Familien sind in der<br />
Corona-Krise gefordert. Was nicht noch<br />
einmal passieren darf, ist, dass Spielplätze<br />
und Bezirkssportplätze gesperrt<br />
werden. Das Motto<br />
für den Herbst<br />
kann nur sein: die<br />
größtmögliche<br />
Sicherheit für die<br />
Risikogruppen<br />
und andererseits<br />
die größtmögliche<br />
Normalität<br />
Kurt Hohensinner,<br />
Stadtrat<br />
für Kinder und<br />
Familien.“<br />
Wichtig für den Herbst ist,<br />
dass man sich nicht in der<br />
Opferrolle verkriecht, sondern dass<br />
man die Situation akzeptiert und<br />
Ressourcen und Fähigkeiten entwickelt,<br />
um damit umzugehen.<br />
Man kann<br />
zum Beispiel<br />
Sport treiben<br />
oder Mentaltraining<br />
machen und<br />
das explizit als<br />
Zeit für sich selbst<br />
nutzen und diese<br />
Monika Wogrolly,<br />
Psychotherapeutin<br />
Zeit dementsprechend<br />
gestalten.“
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 17<br />
den Corona-Herbst“<br />
Video auf<br />
www.grazer.at<br />
Sportmediziner Klaus Pribitzer, WK-Spartenobfrau Daniela Gmeinbauer, Stadtrat Kurt Hohensinner, Psychotherapeutin<br />
Monika Wogrolly und „Grazer“-Chefredakteur Tobit Schweighofer (v. l.) sprachen über den Corona-Herbst.ALLE FOTOS: SCHERIAU<br />
Klaus Pribitzer,<br />
Sportmediziner<br />
Am besten kommen wir durch<br />
die Krise, wenn wir uns darauf<br />
einstellen und uns körperlich so gut es<br />
geht fit halten. Den inneren Schweinehund<br />
hat es vor Corona gegeben<br />
und es wird ihn<br />
auch danach<br />
geben. Nur die<br />
Ausrede fällt jetzt<br />
leichter. Wenn<br />
wir ihn trotzdem<br />
bezwingen, dann<br />
werden wir diese<br />
Zeit auch körperlich<br />
schon gut<br />
überstehen.“<br />
Ich nehme die Einschränkungen<br />
nicht als Verbote auf, sondern<br />
helfe mit, diese Einschränkungen<br />
auch mitzutragen. Damit wir diese Zeit<br />
gemeinsam ganz schnell vorbeibringen<br />
und dann<br />
wieder unseren<br />
gewohnten Alltag<br />
leben dürfen, wie<br />
wir ihn vor Corona<br />
gehabt haben.<br />
In diesem Sinne<br />
also: nicht an die<br />
Verbote denken,<br />
Daniela Gmeinbauer, Fachgruppenobfrau<br />
Tourismus<br />
sondern ans Mithelfen!“
18 graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
S E R V I C E<br />
Leser<br />
Briefe<br />
redaktion@grazer.at<br />
Vortritt für Risikogruppe<br />
Zum Bericht „Ich lasse mich nicht<br />
impfen“: Österreichweit ist heuer<br />
der Grippe-Impfstoff aufgrund<br />
der hohen Nachfrage äußerst<br />
knapp. Trotz aller Bemühungen<br />
der Kolleginnen und Kollegen der<br />
städtischen Impfstelle kann das<br />
Grazer Gesundheitsamt nicht das<br />
bundesweite Versäumnis einer<br />
fehlenden Impfstrategie ersetzen.<br />
Darum sollte man Personen mit<br />
erhöhtem Risiko – ältere Menschen,<br />
Schwangere, Kinder sowie<br />
chronisch kranke oder immungeschwächte<br />
Personen – den Vortritt<br />
lassen. Das werde ich als 33-jähriger<br />
Stadtrat für Gesundheit und<br />
Pflege natürlich so handhaben,<br />
weil man als Politiker nicht Wasser<br />
predigen und dann aber Wein<br />
trinken soll. Eigentlich sollte das<br />
eine selbstverständliche Geste sein.<br />
Leider hat „der Grazer“ in der vergangenen<br />
Woche daraus eine sehr<br />
tendenziöse Geschichte gestrickt.<br />
Erst im letzten Absatz war unter einer<br />
reißerischen Überschrift für die<br />
Leserinnen und Leser die entscheidende<br />
Information zu entnehmen,<br />
nämlich dass ich in diesem Jahr<br />
deswegen auf die Grippe-Impfung<br />
verzichten werde, um Personen der<br />
Risikogruppen den Vortritt zu lassen.<br />
Das möchte ich noch einmal<br />
ausdrücklich klarstellen.<br />
Robert Krotzer (Stadtrat für<br />
Gesundheit und Pflege, Graz)<br />
* * *<br />
Schock wegen Crashkurs<br />
Wir sind schockiert über diesen<br />
massiven Rückschritt, der zwangsläufig<br />
zu einer Verschlechterung<br />
der Situation für Kinder und Mitarbeiter<br />
führen wird. Seit Jahren<br />
sind unprofessionelle Arbeitsbedingungen<br />
für Fachkräfte im<br />
Sozialbereich feststellbar. Unter<br />
anderem machen ElementarpädagogInnen<br />
auf diverse Missstände<br />
und schwierige Rahmenbedingungen<br />
aufmerksam. Durch wachsende<br />
Herausforderungen in der<br />
täglichen Arbeit, wie etwa Veränderungen<br />
in der Gesellschaft, unterschiedliche<br />
Lebensmodelle und<br />
nicht zuletzt durch die Pandemie,<br />
spitzt sich eine angespannte Situation<br />
noch weiter zu. Wir fordern,<br />
dass Soziale Arbeit die öffentliche<br />
Wertschätzung bekommt, die sie<br />
in unserer Gesellschaft verdient,<br />
und dass diese sich auch im Entgelt<br />
ausdrückt, um adäquat auf<br />
wachsende Herausforderungen in<br />
der täglichen Arbeit reagieren zu<br />
können.<br />
Alex Mikusch, Graz<br />
* * *<br />
Kastner-Dach-Jubiläum<br />
Am 20. Oktober jährt sich die „Verarschung“<br />
der Grazer Bevölkerung<br />
zum 10. Mal, was die Sanierung<br />
des Daches der Firma Kastner &<br />
Öhler betrifft. Die Firma hatte zwar<br />
das Geld, kürzlich in Innsbruck (in<br />
der Coronazeit!) eine Filiale zu eröffnen,<br />
aber für die vorgeschriebene<br />
Dachfarbe gibt es offenbar keinen<br />
Willen zur Lösung. Obwohl die<br />
UNESCO uns droht, den Status als<br />
Weltkulturerbestadt zu entziehen.<br />
Luisa Sammer, Graz<br />
* * *<br />
Beidseitig steuerbare Züge<br />
Zum Bericht: „Neue Bim-Linien<br />
auf alten Gleisen“: Mit Interesse<br />
verfolge ich die Diskussionen um<br />
die Erweiterung des Grazer Straßenbahnnetzes<br />
und die Anschaffung<br />
neuer Straßenbahnzüge.<br />
Angeregt duch Ihren Beitrag in der<br />
Ausgabe des „Grazer“ am vergangenen<br />
Sonntag möchte ich folgende<br />
Frage stellen: Warum überlegt<br />
man in Graz nicht, wie in anderen<br />
Städten, z. B. in Karlsruhe, Züge<br />
anzuschaffen, die beidseitig steuerbar<br />
sind und die in beide Richtungen<br />
fahren können. Dies würde<br />
z. B. bei der Verwendung der<br />
vorhandenen Schleppbahngeleise<br />
eine flächenverbrauchende Schleife<br />
an den Endstellen erübrigen.<br />
Außerdem könnten solche Züge,<br />
wenn im Streckennetz zwischendurch<br />
Weichen eingebaut wären,<br />
unterwegs bei Verkehrsstörungen<br />
flexibel wenden. Das gab es in<br />
Graz in nicht allzu ferner Vergangenheit<br />
am Jakominiplatz und vor<br />
der Messe, um damals Einschubwagen<br />
im Pendelverkehr zwischen<br />
Jakominiplatz und Messe während<br />
der Messezeit einzusetzen. Züge<br />
mit beidseitigen Türen hätten auch<br />
sicherungstechnisch den Vorteil,<br />
dass im Notfall Personenbergungen<br />
von zwei Seiten möglich wären.<br />
Dies würde beispielsweise in<br />
der Sparbersbachgasse viele Parkplätze<br />
erhalten.<br />
Friedrich Bouvier, Graz<br />
Veganer Tag im<br />
GESUND. Die Grünen haben einen Antrag auf einen<br />
rein pflanzlichen Tag pro Woche in Landeseinrichtungen<br />
wie Schulen und Krankenhäusern gestellt.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Die seinerzeitige Grüne<br />
Gemeinderatsklubobfrau<br />
Christina Jahn forderte<br />
schon 2011 einen „Veggie Day“,<br />
2019 führte Bürgermeister Siegfried<br />
Nagl diesen in der Stadt<br />
ein – und <strong>2020</strong> beschäftigt sich<br />
jetzt auch der steirische Landtag<br />
mit dem Thema. Der Gesundheitssprecher<br />
der Grünen,<br />
Georg Schwarzl, will aber noch<br />
weiter gehen und statt einem<br />
vegetarischen gleich einen veganen<br />
Tag einführen. Er hat jetzt<br />
einen Antrag eingebracht und<br />
fordert, in sämtlichen Landeseinrichtungen<br />
– also in Schulen,<br />
Kindergärten, Krankenhäusern<br />
usw. – „einen Wochentag mit<br />
rein pflanzlichen Gerichten zu<br />
etablieren“. Außerdem soll es an<br />
allen Wochentagen zumindest<br />
die Möglichkeit geben, vegan zu<br />
essen.<br />
„Der jährliche Fleischverbrauch<br />
in Österreich liegt mit 96<br />
Kilo pro Person deutlich über<br />
dem EU-Durchschnitt von rund<br />
80 Kilo und weit über der von der<br />
Österreichischen Gesellschaft<br />
für Ernährung maximal empfohlenen<br />
Menge von 22 Kilo pro<br />
Person“, so Schwarzl in seiner<br />
Begründung.<br />
Umweltschonend<br />
Neben den gesundheitlichen Aspekten<br />
verweist der Abgeordnete<br />
auch darauf, dass „eine vorwiegend<br />
pflanzliche Ernährung<br />
auch das Potenzial hat, signifi-
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 19<br />
Land gefordert<br />
kante Einsparungen der Treibhausgasemissionen<br />
zu bewirken.<br />
Pflanzliche Lebensmittel haben<br />
im Schnitt eine acht- bis 30-mal<br />
bessere Klimabilanz als tierische<br />
Produkte, welche den Hauptteil<br />
der Treibhausgase im Ernährungssektor<br />
verursachen.“<br />
Sein Antrag soll jetzt im Unterausschuss<br />
„Klimaschutz“ diskutiert<br />
werden – einen Sitzungstermin<br />
gibt es dafür noch nicht,<br />
doch Schwarzl hofft, dass es<br />
möglichst bald so weit ist.<br />
Grünen-Landtagsabgeordneter Georg Schwarzl fordert einen veganen Tag pro<br />
Woche in Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern des Landes. PODESSER.NET, GETTY
szene<br />
graz<br />
22 www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
22<br />
Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Man muss einfach einmal Vollgas<br />
leben und sich was trauen und<br />
im Leben alles ausprobieren.“<br />
Der Grazer Dancingstar Willi Gabalier gibt im<br />
RealTalk-Podcast einen Ratschlag. KK<br />
Annemarie & Michael Gauster führen neben dem dreizehn<br />
ab sofort auch den Kreuzwirt in der Saumgasse.<br />
Die Inhaber Stefan Gary (l.) und Jörg Wiehn von<br />
Wiga Immobilien sind mit dem Ergebnis zufrieden.<br />
Kreuzwirt am Rosenberg neu eröffnet<br />
Mehr Fotos und Video<br />
auf www.grazer.at<br />
Der Gastraum wurde saniert, ein Großteil der<br />
Einrichtung im Landhausstil ist aber geblieben.LUEF (3)<br />
Drei Wochen nach dem Baby<br />
kam das neue Gastro-Baby<br />
AUFGESPERRT. Die<br />
Gausters, die auch das<br />
dreizehn führen, haben<br />
einem legendären<br />
Grazer Gasthaus neues<br />
Leben eingehaucht.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Nerven haben Annemarie<br />
und Michael Gauster.<br />
Nicht einmal ganz drei Wochen<br />
nach der Geburt ihres ersten<br />
Sohnes haben sie ihr neues Gasthaus,<br />
den legendären Kreuzwirt<br />
am Rosenberg, aufgesperrt. Cooler<br />
als der kleine Josef kann man<br />
das Leben als Wirtshaus-Kind<br />
aber gar nicht starten. Während<br />
der Eröffnung lag er schlafend im<br />
Wagerl, die Geräuschkulisse war<br />
ihm – auf gut Deutsch gesagt –<br />
herzlich wurscht.<br />
In seinen wachen Momenten<br />
wird er im Kreuzwirt wohl ähnliche<br />
Kindheitserinnerungen sammeln,<br />
die viele Grazer aus früheren<br />
Zeiten mit diesem Ort verbinden.<br />
Etliche Stammgäste haben in den<br />
ersten Tagen schon vorbeige-<br />
schaut, um sich zu vergewissern,<br />
dass der Charme der urigen Gaststube<br />
eh nicht verloren gegangen<br />
ist und dass die gutbürgerliche<br />
Wirtshausküche eh nicht durch<br />
modernes Chichi ersetzt wurde.<br />
Erinnerungskiste<br />
Da wurden beim ersten Besuch natürlich<br />
auch die besten Anekdoten<br />
zum Besten gegeben. Wie der ehemalige<br />
Eigentümer Johann Temmel,<br />
der das Lokal zusammen mit<br />
seiner Frau Gertrud mehr als fünfzig<br />
Jahre lang führte, regelmäßig<br />
trotz Hochbetrieb auf seinem Eckplatz<br />
mit Blick auf den Fernseher<br />
über der Theke eingenapserlt ist.<br />
Und Gäste, die zahlen wollten, am<br />
besten den Stecker der Mattscheibe<br />
ziehen mussten – dann ist er hochgeschreckt.<br />
Wie die Steigung zu den Fremdenzimmern<br />
von den Kindern als<br />
Rutschbahn verwendet wurde.<br />
Wie um das Haxerl vom Backhendl<br />
und das großte Stück der Buchteln<br />
mit Vanillesauce gerittert wurde.<br />
Die Gausters haben es jedenfalls<br />
geschafft, behutsam mit dem<br />
altehrwürdigen Lokal und den Erinnerungen<br />
umzugehen, es liebevoll<br />
zu sanieren, aber den besonderen<br />
Charme zu erhalten.<br />
Ochsenknecht<br />
erkundet Graz<br />
■■<br />
Reality-Star Natascha Ochsenknecht<br />
dürfte es in Zukunft<br />
öfters nach Graz ziehen.<br />
Anscheinend ist ihre Tochter<br />
Che yenne Savannah nämlich<br />
der Liebe wegen in die<br />
Stadt gezogen. Offiziell bestätigt<br />
wurde das noch nicht, der<br />
deutsche Promi postete kürzlich<br />
aber Fotos vom Grazer<br />
Casino, aus dem Miss Cho und<br />
dem Pink Elephant.<br />
Wunderbare Idee: Manuela und Konstantin Filippou sammelten<br />
bei der Taufe ihrer Tochter für Stöckls „ZUKI“. KK<br />
Taufe wurde Spenden-Gala<br />
■■<br />
Dass der Grazer Starkoch Konstantin Filippou<br />
bekannt ist für die feinsten Gerichte aller Art, ist so<br />
weit bekannt – jetzt wird er sich aber auch vermehrt<br />
um den ein oder anderen „Kinderteller“ kümmern<br />
müssen, immerhin freuen sich seine Gattin Manuela<br />
und er über die Ankunft von Töchterchen Athina<br />
Zoe Europa! Bei der Taufe sammelte das Paar für<br />
die Initiative „ZUKI – Zukunft für Kinder“ von Ö3-<br />
Frühstückerin Claudia Stöckl (Manuela Filippou<br />
ist dort seit Jahren im Vorstand), 845 Euro kamen<br />
zusammen! „Damit kann verlassenen, bedürftigen<br />
Kindern in Kalkutta geholfen werden“, freute sich<br />
Stöckl, die sich natürlich persönlich bei den edlen<br />
Spendern – und stolzen Eltern – bedankte.
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
szene graz 23<br />
KURG, HOLDING GRAZ<br />
Michael Gerstner<br />
Der Uhrmachermeister<br />
feiert am 22. Oktober<br />
seinen 61. Geburtstag.<br />
GEBURTSTAGSKINDER<br />
DER WOCHE<br />
Happy Birthday!<br />
Wolfgang Messner<br />
Der ehemalige Vorstand der<br />
Holding Graz muss am 20.<br />
Oktober 72 Kerzen ausblasen.<br />
Edle Tropfen zur edlen Knolle<br />
G’SCHMACKIG. Diese Woche<br />
wurden die offiziellen Weine<br />
für das Trüffel-Festival gekürt.<br />
Einige bekannte Grazer haben<br />
die Knolle übrigens auch<br />
schon im Garten gefunden.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.lleitold@grazer.at<br />
Schmucke<br />
Auszeichnung<br />
■■<br />
Anne Marie und Hans<br />
Schullin haben Grund zu feiern:<br />
Bei den Schmuckstars-Awards<br />
wurden sie als Premiumjuwelier<br />
des Jahres ausgezeichnet.<br />
In der GenussHauptstadt Graz<br />
geht es Schlag auf Schlag.<br />
Nach den Wild-Wochen steht<br />
kurz vor der Gansl-Saison das<br />
dritte Trüffel-Festival auf dem<br />
Programm – oder besser gesagt<br />
auf den Speisekarten. Aber: „Was<br />
wäre Essen ohne Wein? Das geht<br />
bei uns gar nicht!“, stellt Weinbaudirektor<br />
Werner Luttenberger<br />
klar. Diese Woche wurden<br />
deshalb bereits die offiziellen<br />
Trüffel-Weine zu den Gerichten,<br />
die es von 28. Oktober bis 8. November<br />
in den Grazer Lokalen<br />
und am Trüffelmarkt im Paradeishof<br />
geben wird, gekürt.<br />
Das Lustige: Unter 105 Einsendungen<br />
machten heuer ausgerechnet<br />
lauter Stradner das Rennen:<br />
der Grauburgunder Ried<br />
Hochstrandl 2018 vom Weingut<br />
Krispel, der Grauburgunder Straden<br />
2018 von Erzherzog Johann<br />
Weine und der Morillon Ried Puch<br />
2018 vom Weingut Frauwallner.<br />
Im Garten ausgegraben<br />
Im Jahr 2016 wurden in Graz<br />
zum ersten Mal Trüffeln gefunden.<br />
Ausgerechnet Naturschutzbeauftragter<br />
Wolfgang Windisch<br />
stieß in seinem Garten auf<br />
eine der edlen Knollen, die man<br />
sonst ja eher aus dem Piemont,<br />
dem Périgord oder aus Istrien<br />
kennt. Und auch GenussHauptstadt-Chefin<br />
Waltraud Hutter<br />
fing sofort Feuer und konzipierte<br />
das Trüffel-Festival, das es seit<br />
2017 gibt. „Die Trüffel setzt der<br />
GenussHauptstadt das Krön-<br />
Werner Luttenberger, Waltraud Hutter, Alexander<br />
Andreadis und Giuseppe Perna (v. l.) WEIN STEIERMARK<br />
chen auf“, wird sie nicht müde<br />
zu betonen. Das Krönchen trägt<br />
aber auch ihr schöner Garten in<br />
St. Oswald in Graz-Umgebung.<br />
Auch dort sind die Trüffelhunde<br />
von Gabriele Sauseng nämlich<br />
schon fündig geworden.<br />
In Graz werden zum Trüffelsuchen<br />
anders als etwa in Italien<br />
übrigens keine Lizenzen verkauft.<br />
Nur Sauseng und Marion<br />
Weissenbrunner, die auch die<br />
Trüffelwanderungen anbieten,<br />
dürfen in den städtischen Wäldern<br />
suchen.<br />
Anne Marie und Hans Schullin<br />
freuen sich über den Preis.<br />
Im Dienste der<br />
Schönheit<br />
KK<br />
■■<br />
Vor fünfzig Jahren gründete<br />
Josefine Kickmaier das Unternehmen<br />
Citykosmetik am<br />
Franziskanerplatz. Jetzt wurden<br />
sie und ihre Nichte Monika<br />
Jaušovec-Konrad von Bürgermeister<br />
Siegfried Nagl mit<br />
dem Stadtwappen überrascht.<br />
Siegfried Nagl mit J. Kickmaier<br />
(r.) und M. Jaušovec-Konrad FISCHER<br />
steirischer herbst<br />
als Online-Event<br />
■ Der steirische herbst <strong>2020</strong> zieht<br />
Bilanz: Fast 25.000 Besucher aus<br />
117 Ländern haben die Online-<br />
Angebote des fiktiven herbstmedienkonzerns<br />
„Paranoia TV“<br />
gesehen, 65.863-mal wurde auf<br />
spezielle „Paranoia TV“-Videos mit<br />
künstlerischen Arbeiten zugegriffen.<br />
Erfolgsbilanz auf allen Kanälen<br />
trotz Corona, und vieles bleibt bis<br />
Jahresende im Netz. 2021 gibt’s das<br />
Festival von 23. 9. bis 14. 10.<br />
Franz Titschenbacher (l.) und Johann Seitinger krönten<br />
Hanna Mausser, die von Daniela Haas übernahm. LK DANNER<br />
Wo die Grazer den Most holen<br />
■■<br />
Standesgemäß im Aiola im Schloss St. Veit<br />
krönten Landesrat Johann Seitinger und Landwirtschaftskammer-Präsident<br />
Franz Titschenbacher<br />
diese Woche die neue Mostkönigin Hanna<br />
Mausser. Nahezu in die Wiege gelegt wurde der<br />
Hitzendorferin die Regentschaft als Most- und<br />
Fruchtsaftkönigin, stammt sie doch aus dem Hause<br />
des allseits bekannten steirischen Mostpioniers<br />
Martin Mausser in Hitzendorf. Die neue royale<br />
Botschafterin erinnert sich: „Schon als Kind begleitete<br />
ich meinen Vater bei den Arbeiten im Obstgarten<br />
und im Keller. Mit großer Freude beobachtete<br />
ich auch meinen Großvater beim Herstellen<br />
von Edelbränden.“
24 szene<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Tanja Filipovic und Erwin Adelmann (beide links) lassen gemeinsam mit<br />
der Big Band von Sigi Feigl legendäre „Rat Pack“-Zeiten aufleben. KK<br />
Komödie Graz: Big Band<br />
und Hypochonder-Club<br />
LOS GEHT’S. Die „Komödie Graz“ startet voll<br />
durch: Theater-Hit, Kabarett und Big-Band-Gala.<br />
Das gibt Hoffnung: Die „Komödie<br />
Graz“ trotzt der<br />
Corona-Depression und<br />
geht mit vollem Programm ins<br />
Rennen. Musikalisches Highlight<br />
ist eine Big-Band-Gala am 22. Oktober<br />
unter der Leitung der Big-<br />
Band-Ikone Sigi Feigl. Es gibt die<br />
legendären Hits des kultigen „Rat<br />
Packs“ (Frank Sinatra, Sammy<br />
Davis jr., Dean Martin) mit den<br />
grandiosen Sängern Tanja Filipovic<br />
und Erwin Adelmann.<br />
Weiters werden in der „Komödie<br />
Graz“, so der Geschäftsführer Urs<br />
Harnik, auch Österreichs Kabarett-Größen<br />
auftreten. So kommt<br />
Kabarettist und TV-Star Manuel<br />
Rubey mit „Goldfisch“ am 24. Oktober,<br />
Thomas Maurer gastiert mit<br />
„Woswasi“ am <strong>18.</strong> und 25. Oktober,<br />
Roland Düringer mit „Africa<br />
Twinis“ am 23. Oktober. Florian<br />
Klenk und Florian Scheuba, Johannes<br />
Silberschneider & Stub’n<br />
Tschäss und viele mehr ergänzen<br />
das Angebot (Spielplan: www.<br />
komödie-graz.at/Spielplan).<br />
Theater wird auch gespielt, und<br />
wie: „Der Club der Hypochonder“<br />
sorgt für Lachtränen im Publikum.<br />
Die Komödie steht bis<br />
Anfang Februar 26-mal am Programm.<br />
In dem pointenreichen<br />
Stück um die Midlife-Krise von<br />
drei Männern spielen u. a. Franz<br />
Gollner, Birgit Spuller, Michaela<br />
Haselbacher-Berner und Reinhardt<br />
Winter. Neu im Ensemble<br />
ist Dennis Kozeluh, er spielte zuletzt<br />
im Theater an der Wien.<br />
Harnik: „Unsere Covid-Schutzmaßnahmen<br />
sind umfangreich,<br />
aber schon die ersten Vorstellungen<br />
haben gezeigt: Der guten Stimmung<br />
tut das keinen Abbruch.“<br />
Nächste Vorstellung am 6. November.<br />
Auch zu Silvester wird gespielt,<br />
und das zweimal: um 16.30 und um<br />
19.30 Uhr. Karten für alle Vorstellungen<br />
gibt es im Ticketzentrum und<br />
auf www.komoedie-graz.at. VOJO<br />
Reinhardt Winter, Dennis Kozeluh und Stefan Moser (von links nach<br />
rechts) sorgen als Trio in der Midlife-Krise für Lachtränen.<br />
KK<br />
7 Ray: Ein<br />
Grazer mit<br />
Songs für<br />
Hollywood<br />
GROSSES KINO. Der<br />
Grazer Musiker Rene<br />
Probst lieferte als „7<br />
Ray“ Songs für Blockbuster<br />
und soll Musik<br />
für Netflix-Film liefern.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Aufregender kann eine Musiker-Karriere<br />
gar nicht<br />
sein als die des Grazers<br />
Rene Probst, der unter dem<br />
Künstlernamen 7 Ray auf unterschiedlichsten<br />
Musik-Geleisen<br />
weltweit Anerkennung und bejubelte<br />
Auftritte bekommt.<br />
Dabei begann alles ganz harmlos<br />
mit dem „Steirischen Bandwettbewerb“,<br />
den Rene mit der<br />
Band Tempelhof und deutscher<br />
Rockmusik gewonnen hatte.<br />
Ein Auftritt in einem Londoner<br />
Kult-Club und die Single „Zu wenig<br />
Zeit“ bei Polydor waren die<br />
Früchte dieses Sieges.<br />
Danach wurde es schon international.<br />
Neben seinem Studium<br />
der Gitarre im Bereich Jazz grün-<br />
dete er 1993 die geniale Band Tim<br />
Tim mit, und die schaffte mit dem<br />
Song „Under the Mango Tree“<br />
im Reggae-Stil einen weltweiten<br />
Hit. 7 Ray: „Die Nummer ist wie<br />
eine Bombe eingeschlagen. Wir<br />
hatten ziemlich schnell Goldstatus,<br />
und das Video dazu, das wir<br />
in Nassau gedreht haben, wurde<br />
weltweit ausgestrahlt – auch auf<br />
MTV und Viva. Wir durften beim<br />
Montego Bay Summer Festival<br />
auftreten mit Stars wie Boyz II<br />
Men und Ziggy Marley.“<br />
7 Ray arbeitete dann mit vielen<br />
Top-Produzenten zusammen,<br />
vor allem mit Robert Ponger.<br />
Und dann kam Hollywood<br />
ins Spiel: 7 Ray schaffte es, vier<br />
Hollywood-Filmtitelsongs in Los<br />
Angeles abzuliefern. Darunter<br />
„Scarlet sky“ und „Devil made<br />
me do it“ für „The Informers“ mit<br />
Kim Basinger und Mickey Rourke.<br />
Dieses Jahr sollte der Grazer<br />
den Titelsong für eine Netflix-<br />
Produktion liefern. Das Projekt<br />
wurde coronabedingt auf unbestimmte<br />
Zeit verschoben.<br />
7 Ray ist aber auch großartiger<br />
Jazzmusiker und ein ausgebildeter<br />
Opernsänger. Er sang als Te-
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at szene<br />
25<br />
Ob am Piano, an der Gitarre oder<br />
am Mikro: 7 Ray, das Multitalent KK<br />
nor bei vielen Galas und arbeitete<br />
mit großen Orchestern zusammen.<br />
Auch etliche Jazz-Alben prägen<br />
seinen Karriereweg. Das aktuellste<br />
Masterpiece soll im November<br />
als Doppel-Vinyl herauskommen:<br />
„7 Rays meets Wes“.<br />
Corona hält 7 Ray, der in Los<br />
Angeles ein Büro eingerichtet<br />
hat, derzeit in Graz fest. Musikalisch<br />
untätig ist er aber auch in<br />
der Corona-Krise nicht.<br />
7 Ray: „Abgesehen vom Arbeiten<br />
am neuen Album habe ich<br />
den traditionellen Jazz Brunch<br />
im Hotel Wiesler wieder aus dem<br />
Dornröschenschlaf geweckt. In<br />
Corona-Zeiten eine echte Herausforderung,<br />
aber es macht<br />
Spaß, Menschen musikalisch<br />
eine Freude zu bereiten.“<br />
<br />
Rene Probst alias<br />
„7 Ray“, ein Musiker,<br />
der es von<br />
Graz nach Hollywood<br />
schaffte KK<br />
7 Ray Jazz Brunch<br />
■■Location: Der Jazz Brunch<br />
findet, wie schon in früheren<br />
Zeiten, im Grand Hotel Wiesler<br />
von 11 bis 14.30 Uhr statt.<br />
■■Nächste Termine: 25. 10. und<br />
8. 11. Stargast: Nobuo Watanabe<br />
(Tokyo), Piano<br />
■■X-Mas-Specials gibt es an<br />
den Sonntagen 29. 11., 6. 12.,<br />
13. 12. und 20. 12.<br />
■■New Years Jazz Brunch:<br />
Sonntag, 3. 1. 2021.<br />
■■Informationen und Reservierung:<br />
www.7raymusic.com/<br />
brunch. Der Jazz Brunch findet<br />
unter Corona-Sicherheitsmaßnahmen<br />
statt.<br />
Mandaground aus der Steiermark präsentieren ihr Explosiv-Konzert als<br />
Livestream online inklusive Albumdebüt von „Enlightenment“.<br />
EXPLOSIV<br />
Explosiv gibt Vollgas:<br />
Metal und Rock ’n’ Roll<br />
VOLLE FAHRT. Das<br />
Jugendcenter Explosiv<br />
legt mit Live-Bands<br />
wieder voll los.<br />
Good News. Auf der Bühne<br />
im Grazer Explosiv<br />
dominiert jetzt wieder<br />
die Musik. Zwar unter strengen<br />
Covid-Sicherheitsmaßnahmen<br />
(Sitzplätze) und mit weniger Publikum<br />
als gewohnt, aber qualitativ<br />
in alter Frische und Güte. Hier<br />
der Programmüberblick.<br />
Donnerstag, 22. Oktober, Open<br />
Stage: In einer Open Acoustic<br />
Night gibt es die Bands The Guys,<br />
Reptile A Tribute To King King<br />
Unplugged, Die Bischöfliche<br />
Hauskapelle und Warantee.<br />
Freitag, 23. Oktober: Manda<br />
HC Roth aus Graz liest, singt und<br />
spielt auch auf seiner Ukulele. EXPLO<br />
ground Virtual Release Show.<br />
Hier wird’s wieder virtuell. Kein<br />
Publikum, denn Headbanging<br />
geht nicht im Sitzen. Im<br />
Livestream-Konzert stellt die<br />
heimische Band ihr Debütwerk<br />
„Enlightenment“ virtuell vor. Mit<br />
dabei auch die Band Justice Lost<br />
mit Old School Trash Metal.<br />
Samstag, 24. Oktober: Da steht<br />
der Grazer Singer/Songwriter<br />
und Autor HC Roth auf der Open<br />
Stage. Kannte man ihn früher<br />
schreiend am Boden liegend,<br />
nimmt er jetzt gern seine Ukulele<br />
zu seinen Lesungen mit, liegt seltener<br />
auf Bühnen und sitzt lieber<br />
im Schaukelstuhl. Er wird lesen,<br />
u. a. aus dem Buch „Wie aus mir<br />
kein Rockstar wurde“, sowie sein<br />
Kinderbuch vorstellen, Songs<br />
singen und Ukulele spielen. VOJO
26<br />
eco<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Fabian Kleindienst<br />
26 fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Wir werden in dieser schwierigen<br />
Situation nicht auf dem Rücken<br />
der Menschen sparen.“<br />
Landeshauptmann-Stv. und Finanzlandesrat Anton<br />
Lang zum Budget für das Jahr 2021 FREISINGER<br />
„Wir können uns keinen<br />
INTERVIEW. WKO-Steiermark-Präsident<br />
Josef<br />
Herk und Kammerdirektor<br />
Karl-Heinz Dernoscheg<br />
über die Stimmung bei<br />
Betrieben, Ausbildung<br />
und den Ausbau vor Ort.<br />
Von F. Kleindienst & T. Schweighofer<br />
redaktion@grazer.at<br />
Wir befinden uns in der<br />
schwersten Wirtschaftskrise<br />
seit langem – beim<br />
letzten Wirtschaftsbarometer<br />
Anfang Sommer war die Stimmung<br />
bei den Grazer Unternehmen<br />
dementsprechend schlecht.<br />
Vorweg daher die Frage: Wie geht<br />
es den Betrieben, was hören Sie?<br />
Herk: „Eines ist klar: Konjunktur<br />
ist auch eine Kopfsache.<br />
Wenn ich an eine positive Zukunft<br />
glaube, dann resultieren daraus<br />
mehr Konsum und Investitionen.<br />
Grundsätzlich hat sich die Stimmung<br />
verbessert, wobei das natürlich<br />
nicht für alle Branchen gilt.<br />
Manche haben ein Hoch erlebt,<br />
andere – wie die Veranstaltungsbranche<br />
– befinden sich immer<br />
noch im Lockdown. Im Gesamten<br />
ist die Stimmung für die kommenden<br />
Monate aber nicht schlecht.“<br />
Dernoscheg: „Die Entwicklung<br />
hängt, gerade in der Steiermark,<br />
auch von der Weltwirtschaft ab.<br />
Reisebeschränkungen oder ein<br />
Lockdown wirken sich da natürlich<br />
stark negativ aus.“<br />
Aktuell werden ja wieder Verschärfungen<br />
diskutiert. Wie würden<br />
Sie einen Lockdown sehen,<br />
um künftigen Reisebeschränkungen<br />
zu entgehen?<br />
Herk: „Zur gesundheitlichen<br />
Thematik steht es mir nicht zu, die<br />
Lage zu beurteilen, immerhin bin<br />
ich mittlerweile ja einer der wenigen<br />
im Land, die keine Virologen<br />
sind (lacht). Aber einen Lockdown<br />
müssen wir vermeiden, das wäre<br />
nicht nur finanziell, sondern auch<br />
psychologisch ein Keulenschlag.<br />
Wir appellieren hier wirklich an<br />
die Eigenverantwortung, schließlich<br />
müssen wir lernen, mit dem<br />
Virus zu leben. Was wir brauchen,<br />
ist eine gemeinsame europäische<br />
Lösung – die aktuellen Reisebeschränkungen<br />
sind ein Versagen<br />
der Europäischen Union.“<br />
Diese Woche haben wir die Budgetreden<br />
von Land und Bund gehört.<br />
Tenor: Es wird investiert und<br />
nicht der Sparstift angesetzt. Wie<br />
wichtig ist das aus Ihrer Sicht?<br />
Herk: „Alle Maßnahmen, die<br />
Innovationen fördern, sind wichtig<br />
und werden den Markt auch im<br />
Herbst beleben. Einer der wesentlichsten<br />
Punkte war die Kurzarbeit<br />
– die hat den Betrieben Sicherheit<br />
gegeben. Am Ende muss aber auch<br />
klar sein, dass irgendwer die Schulden<br />
dann aber auch zurückzahlen<br />
wird müssen.“<br />
Dernoscheg: „Du musst jetzt natürlich<br />
investieren, denn jede Maßnahme,<br />
die den Konsum stärkt, ist<br />
gut. Die beste Förderung ist Umsatz.<br />
Entscheidend sind dabei nicht zuletzt<br />
die öffentlichen Investitionen.<br />
Wenn die Gemeinden sich da zurückhalten,<br />
wäre das fatal. Denn<br />
genau jetzt ist es wichtig – da muss<br />
man John Maynard Keynes hernehmen<br />
–, sinnvolle Investitionen zu tätigen.<br />
Jede Schule, die ich jetzt baue,<br />
jedes Glasfaserkabel, das jetzt verlegt<br />
wird, bleibt – und ist damit auch<br />
kein rausgeworfenes Geld, sondern<br />
bringt Infrastruktur. Da geht es um<br />
Investitionen in die Zukunft.“<br />
Womit wir beim Thema Bildung<br />
wären. Die Qualifizierung soll ja<br />
ein Mittel aus der Krise sein.<br />
Herk: „Einen Bildungslockdown<br />
können wir uns nicht leisten. Schon<br />
aufgrund der demografischen Entwicklung<br />
sind wir gefordert, alles<br />
zu unternehmen, um keinen auf<br />
seiner Bildungsreise zu verlieren.“<br />
Dernoscheg: „Wenn wir die<br />
Chance der Kurzarbeit auch in der<br />
Weiterbildung in Richtung Digitalisierung<br />
nutzen, dann ist in dieser<br />
Zeit sogar etwas sehr Positives geschehen.“<br />
Sie wollen da ja auch vor Ort<br />
noch deutlich ausbauen. Das hat<br />
bei Anrainern aber auch für kritische<br />
Stimmen gesorgt.<br />
Herk: „Ja, wir haben jetzt einen<br />
gültigen Bebauungsplan für das<br />
Center of Excellence und wir rechnen<br />
damit, dass wir nächstes Jahr<br />
damit beginnen. Damit wollen wir<br />
unserem Anspruch gerecht werden,<br />
ein optimales Ausbildungsangebot<br />
auch in Hinblick auf die Digitalisierung<br />
zu schaffen.“<br />
Dernoscheg: „Ökologisch wird<br />
das für diese Gegend noch eine<br />
weitere Verbesserung. Es wird moderner<br />
und grün. Außerdem: Der<br />
Verkehr hier am Gelände wird abgesperrt<br />
und ist nur für Kundenverkehr<br />
gedacht. Dazu kommen zwei<br />
neue Autobuslinien.“<br />
Herk: „Die Wirtschaft ist nicht das<br />
Problem, sondern die Lösung. Es ist<br />
Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk sieht Qualifizierung als Schlüsselmittel aus der Krise. FOTO FISCHER
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz eco 27<br />
➜<br />
TEURER<br />
GETTY (2)<br />
Fleisch +3,4 %<br />
Klimaschützer wird’s freuen, Fleischtiger<br />
weniger: Für Gegrilltes und Co.<br />
muss man tiefer in die Tasche greifen.<br />
Treibstoffe –14 %<br />
Das dürfte Umweltschützer wiederum<br />
kaum begeistern: Treibstoffe wurden<br />
insgesamt deutlich billiger.<br />
BILLIGER<br />
➜<br />
Bildungslockdown leisten“<br />
auch in unserem Interesse, mit Ressourcen<br />
vernünftig und ökologisch<br />
nachhaltig umzugehen.“<br />
Um noch kurz beim Ausbildungsthema<br />
zu bleiben: Gibt es<br />
schon einen neuen Termin für die<br />
EuroSkills?<br />
Herk: „Wir arbeiten mit Hochdruck<br />
daran, einen Alternativtermin<br />
zu bekommen. Das ist gerade natürlich<br />
auch nicht ganz einfach, weil<br />
selbst im kommenden Jahr noch<br />
viele Veranstaltungen schwierig<br />
sein werden – und der Urgedanke ist<br />
ja gerade, die steirische Jugend herzubekommen<br />
und zu begeistern.<br />
Aber wir lassen nicht locker.“<br />
Zum Schluss noch einmal zurück<br />
zur Corona-Krise. Die Wirtschaftskammer<br />
hat den Härtefallfonds<br />
abgewickelt. Wie hat<br />
die Umsetzung funktioniert?<br />
Herk: „Unsere Mitarbeiter haben<br />
da wirklich viel geleistet und in<br />
der größten Lockdown-Phase mit<br />
größter Leidenschaft für die Unternehmen<br />
gearbeitet. Wir konnten da<br />
schnell Ruhe reinbringen und zeigen,<br />
dass es rasch und kompetent<br />
bearbeitet wird.“<br />
Dernoscheg: „Beim Härtefallfonds<br />
1 gab es eine Erledigungsquote<br />
von 99,8 Prozent, in der<br />
Steiermark haben wir über 17 Millionen<br />
ausbezahlt – und 20.492 Anträge<br />
bearbeitet. Auch beim Härtefallfonds<br />
2 sind wir nach aktuellem<br />
Stand bei einer Erledigungsquote<br />
von 98 Prozent, haben über 65.000<br />
Anträge bearbeitet und fast 62 Millionen<br />
Euro ausbezahlt. Das funktioniert<br />
wirklich gut.“<br />
Kammerdirektor Karl-Heinz Dernoscheg ist stolz auf die Abwicklung des<br />
Härtefallfonds durch die Mitarbeiter der Wirtschaftskammer.<br />
FOTO FISCHER<br />
W I R T S C H A F T<br />
EcoNews<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
AMS-Offensive<br />
■■<br />
Das AMS Steiermark will in<br />
den nächsten Monaten tausende<br />
arbeitslose Steirer mit Fachausbildungen<br />
unterstützen. Zurzeit nehmen<br />
7012 Personen an Schulungen<br />
teil, 37.670 Personen sind beim<br />
AMS Steiermark als arbeitslos gemeldet.<br />
Der Schwerpunkt liegt auf<br />
Schulungen in Zukunftsberufen in<br />
den Bereichen Metall und Elektro,<br />
IT, Umwelt und Pflege.<br />
Grüner Eco-Herbst<br />
■■<br />
Die Grüne Wirtschaft startete<br />
diese Woche in ihr Herbstprogramm.<br />
Der nächste Termin<br />
ist der 30. Oktober, online zum<br />
Thema „Wie viel Digitalisierung<br />
braucht mein Business?“. Weiter<br />
geht’s am 12. November mit „Gut<br />
im Geschäft sein in Zeiten von<br />
Corona“ und am 25. November<br />
mit „Nachhaltig und erfolgreich<br />
wirtschaften – Geht das?“.<br />
Uhren-Ausstellung<br />
■■<br />
Als „Master of Materials“ ist<br />
Rado dafür bekannt, die traditionelle<br />
Uhrenherstellung revolutioniert<br />
zu haben, und gilt mit<br />
seinen designorientierten Kollektionen<br />
mittlerweile zweifelsohne<br />
als Vorreiter der Branche. Das<br />
beweist unter anderem die neu<br />
lancierte True Thinline Les Couleurs<br />
Le Corbusier Kollektion, die<br />
neun farbenfrohe und auf je 999<br />
Stück limitierte Modelle umfasst.<br />
Für Grazer Uhrenfans gibt es gute<br />
Nachrichten: Noch bis 28. Oktober<br />
kann man sich die Modelle exklusiv<br />
in der Steiermark bei Uhren<br />
Weikhard ansehen.<br />
Bei Uhren Weikhard läuft eine<br />
exklusive Uhren-Ausstellung.<br />
KK<br />
Der neue Grazer Casino-Direktor<br />
heißt Christian Szentivanyi. UWE BRANDL<br />
Neu im Casino<br />
■■<br />
Am vergangenen Donnerstag,<br />
dem 15. Oktober <strong>2020</strong>, bekam das<br />
Casino Graz mit Christian Szentivanyi<br />
einen neuen Direktor.<br />
Er folgt damit Andreas Sauseng<br />
nach, der nach 36 erfolgreichen<br />
Jahren bei Casinos Austria seinen<br />
wohlverdienten Ruhestand<br />
antrat. Szentivanyi ist ein Casinokenner:<br />
Seine Laufbahn bei<br />
Casinos Austria begann 1984 als<br />
Croupier im Casino Salzburg, im<br />
Laufe der Zeit war er auch in den<br />
Casinos Seefeld, Kitzbühel, Linz<br />
und Graz tätig. „Ich freue mich<br />
auf die neue Aufgabe“, so der<br />
neue Direktor am Donnerstag.<br />
PR-Panther <strong>2020</strong><br />
■■<br />
Der PR-Panther ist wieder<br />
auf Stimmenfang: Ob Agentur,<br />
Unternehmen, Institution oder<br />
Kommunikator – gesucht sind<br />
die besten PR-Projekte der Jahre<br />
2019 und <strong>2020</strong>. Dabei ist egal,<br />
ob es um eine große Kampagne<br />
oder Einzelmaßnahme geht:<br />
Bis 19. Oktober <strong>2020</strong> kann jeder<br />
seine Favoriten für den Preis auf<br />
www.pr-panther.at beliebig oft in<br />
den Kategorien Tourismus, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft, Gesellschaft<br />
und Kommunikator nominieren.
28 eco<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Mit Visionen<br />
in den Herbst<br />
IDEEN. An der TU Graz starten gleich drei Forschungsprojekte<br />
in der FET-Open-Förderlinie, die revolutionären<br />
technologischen Durchbruch als Ziel hat.<br />
FET-Open-Projekte der EU<br />
werden extrem kompetitiv<br />
vergeben. Es ist schon ein<br />
Glücksfall, ein FET-Open-Projekt<br />
zu bekommen, aber gleich<br />
drei gleichzeitig ist schon fast<br />
ein Jackpot. Gefördert werden<br />
nur sehr visionäre Projekte mit<br />
langfristigem Potenzial und<br />
großer industrieller Wirkung.<br />
Es ist bemerkenswert und erfreulich,<br />
dass die TU Graz gleich<br />
drei Projekte aus unterschiedlichen<br />
Stärkefeldern in der FET-<br />
Open-Linie starten kann. Ich<br />
gratuliere allen Beteiligten und<br />
wünsche viel Erfolg. Noch mehr<br />
bin ich aber auf die Ergebnisse<br />
gespannt“, so Horst Bischof, Vizerektor<br />
für Forschung der TU<br />
Graz. Das Gesamtvolumen der<br />
drei Projekte beträgt 9,4 Millionen<br />
Euro, davon entfallen knapp<br />
1,5 Millionen Euro auf die TU<br />
Graz.<br />
An der TU Graz wird demnach<br />
in den nächsten Jahren an<br />
Zellfabriken für die industrielle<br />
Algenbiotechnologie, an einem<br />
Rapid-Prototyping-Ansatz für<br />
Mikro- und Nanodevices sowie<br />
an neuen Paradigmen für ultraschnelle<br />
Informationsverarbeitung<br />
gearbeitet.<br />
Die Forschung für die Algenbiotechnologie<br />
ist an der<br />
Robert Kourist, Anna Maria Coclite, Robert Legenstein und Francesco Greco<br />
(v. l.) freuen sich über die Förderung ihrer Forschungsarbeit. LUNGHAMMER/TUGRAZ<br />
TU Graz im Field of Expertise<br />
„Human & Biotechnology“ verankert,<br />
einem von fünf strategischen<br />
Forschungsschwerpunkten<br />
der TU Graz.<br />
Die Programmlinie FET (Future<br />
and Emerging Technologies)<br />
des EU-Forschungsförderungsprogramms<br />
Horizon<br />
<strong>2020</strong> fokussiert auf kooperative<br />
Forschung, die nach technologischen<br />
Durchbrüchen strebt und<br />
große gesellschaftliche oder industrielle<br />
Wirkung erzielt.<br />
Sauber im Einkaufszentrum<br />
AUFWÄNDIG. Viele Menschen machen sich beim Einkaufsbummel Sorgen wegen der steigenden Corona-Zahlen.<br />
Immerhin: In Einkaufszentren wird riesiger Hygiene- und Reinigungsaufwand betrieben.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Der Konsum ist ein zentrales<br />
Element, wenn es um<br />
die Stärkung der gebeutelten<br />
Wirtschaft geht, da sind sich<br />
praktisch alle einig. Gleichzeitig<br />
machen sich in Anbetracht<br />
steigender Corona-Infektionszahlen<br />
viele Menschen<br />
Sorgen – und gehen<br />
nicht so unbeschwert<br />
auf einen Shoppingbummel<br />
wie sonst. Gleichzeitig<br />
betreiben die Grazer Einkaufszentren<br />
aber einen<br />
großen Aufwand, wenn<br />
es darum geht, für ein möglichst<br />
großes Maß an Sicherheit zu<br />
sorgen, wie Waldemar Zelinka,<br />
Center Manager des Citypark, erzählt:<br />
„Wir haben uns das genau<br />
angeschaut und die Reinigungs-<br />
tätigkeiten massiv nach oben geschraubt.<br />
In der Hochphase haben<br />
wir in 14 Tagen 600 Stunden<br />
in die Reinigungszeit investiert,<br />
auch jetzt sind es noch 246 Stunden<br />
in der Woche.“ Eine deutliche<br />
Steigerung zum Normalbetrieb.<br />
Aber auch bei der Lüftung setzt<br />
man an: „Bisher haben<br />
wir auf einen Mix an<br />
Frischluft und wiederaufbereiteter<br />
Luft gesetzt – in Anbetracht<br />
der Pandemie<br />
haben wir aber<br />
rein auf Frischluft<br />
umgestellt“,<br />
so Zelinka. Damit<br />
will man der Ansteckung durch<br />
Aerosole zuvorkommen. Außerdem<br />
herrscht in den Einkaufszentren<br />
Maskenpflicht: „Hier können<br />
wir aber nur an die Eigenverantwortung<br />
appellieren.“<br />
Waldemar Zelinka<br />
Normalerweise werden beim Citypark 160 Stunden in der Woche für Reinigung<br />
und Desinfektion aufgewendet, aktuell sind es 246 Stunden. CITYPARK
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz 29
30<br />
viva<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> 2019<br />
Valentina Gartner<br />
30 daniel.windisch@grazer.at<br />
Menschen mit Blutgruppe 0 erkranken<br />
weniger oft an Covid-19 als Menschen<br />
mit anderen Blutgruppen.“<br />
Molekularbiologin Eva-Maria Matzhold über eine neue<br />
Studie der Med Uni. Med Uni Graz<br />
Herbstdepression:<br />
Herbstdepressionen treten zu dieser Jahreszeit gehäuft auf, sind laut Experten aber sehr gut behandelbar.<br />
HILFE. Viele Menschen<br />
leiden an Depressionen,<br />
in Herbst und<br />
Winter kommt es oft<br />
auch zu saisonalen<br />
Ausprägungen.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Immer mehr Menschen leiden<br />
in Österreich an psychischen<br />
Erkrankungen – allein 400.000<br />
Menschen haben laut dem „Bündnis<br />
gegen Depression“ eine behandlungsbedürftige<br />
Depression.<br />
Viele schrecken aber davor zurück,<br />
sich Hilfe zu suchen – ein<br />
längst veraltetes Stigma trägt noch<br />
bittere Früchte und behaftet das<br />
Thema mit Scham. Dabei kann<br />
eine solche Erkrankung jeden treffen<br />
– die Auswirkungen sind nicht<br />
zu unterschätzen: „Antriebslosigkeit,<br />
Freudlosigkeit, Durchschlafstörungen<br />
oder fehlender Appetit<br />
sind häufige Begleiterscheinungen,<br />
ebenso wie ein inneres Leeregefühl<br />
und bei schweren Erkrankungen<br />
auch Lebensmüdigkeit“,<br />
erklärt Ulrike Schrittwieser, die<br />
ärztliche Leiterin der neuen psychiatrischen<br />
Reha in Leibnitz.<br />
Jetzt, wo es früher dunkel wird<br />
und die Temperaturen einem das<br />
Rausgehen durchaus verleiden,<br />
kommt es auch zu einer saisonalen<br />
Variante, der sogenannten<br />
„Herbstdepression“. Sie äußert<br />
sich oft in Energielosigkeit und<br />
vermehrtem Schlafbedürfnis,<br />
kann aber auch zu Heißhungerattacken<br />
auf Süßes führen. Wichtig<br />
ist jedenfalls eine Diagnose.<br />
„Im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Depression ist diese zwar seltener,<br />
aber ebenfalls gut behandelbar“,<br />
erklärt Schrittwieser. „Neben psychiatrischer<br />
und therapeutischer<br />
Behandlung haben Studien gezeigt,<br />
dass in solchen Fällen auch<br />
eine Lichttherapie gute Erfolge erzielen<br />
kann.“ Schon Spaziergänge<br />
in der herbstlichen Sonne, frische<br />
Luft und Bewegung können hel<br />
GETTY<br />
fen, ebenso wie Nahrungsergänzungsmittel<br />
wie Vitamin D.<br />
Hilfe suchen sollte man sich,<br />
wenn das Gefühl der Niedergeschlagenheit<br />
länger als zwei Wochen<br />
nicht mehr verschwindet.<br />
Depressionen dürfen keinesfalls<br />
unterschätzt werden. „Am wichtigsten<br />
ist eine rasche fachärztliche<br />
Abklärung. Wenn man sich<br />
niedergeschlagen fühlt, Schlafstörungen<br />
hat oder eine Verzweiflung<br />
verspürt, die man sich nicht erklären<br />
kann – dann ist es der richtige<br />
Moment,um sich Hilfe zu suchen.<br />
Natürlich ist nicht jede leichte<br />
Depression behandlungswürdig,<br />
viele werden allerdings verkannt<br />
– das betrifft gerade Männer, die<br />
unter Depressionen leiden. Das<br />
resultiert dann oft im Versuch<br />
einer Selbstmedikation durch<br />
beispielsweise Alkohol, oder in<br />
zunehmender Impulsivität und<br />
Aggressivität.“<br />
Grundsätzlich sind bei der saisonalen<br />
Depression statistisch Frauen<br />
häufiger betroffen als Männer,<br />
Letztere leiden offenbar aber noch
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
graz viva 31<br />
➜<br />
IN<br />
Fragen stellen<br />
Vielfach hilft es schon, sich Zeit für<br />
eine Person zu nehmen oder nachzufragen,<br />
wenn sie sich zurückzieht.<br />
Forderungen stellen<br />
Sätze wie „Reiß dich doch zusammen“<br />
helfen bei psychischen Erkrankungen<br />
ganz und gar nicht.<br />
GETTY (2)<br />
Rechtzeitig Hilfe suchen<br />
OUT<br />
➜<br />
stärker unter dem Stigma und suchen<br />
signifikant später Hilfe auf.<br />
Die Art der notwendigen Behandlung<br />
hängt von der Schwere der<br />
Erkrankung ab. „Bei schweren Depressionen<br />
braucht es jedenfalls<br />
auch medikamentöse Unterstützung“,<br />
plädiert Schrittwieser. „Viele<br />
haben die Sorge, dass Antidepressiva<br />
ihre Persönlichkeit verändern<br />
würden – mittlerweile gibt es aber<br />
schon sehr nebenwirkungsarme<br />
Medikamente. Die Kombination<br />
aus Therapie und Medikamenten<br />
ist oft der richtige Weg.“<br />
Achtsam sein<br />
Wichtig ist es laut der Expertin, ein<br />
genaues Auge darauf zu haben, ob<br />
Menschen beginnen, sich mehr<br />
und mehr zurückzuziehen, oder<br />
zur Selbstmedikation greifen. „Da<br />
muss man nachfragen, sich Zeit<br />
nehmen und eventuell weiter vermitteln.<br />
Was keinesfalls hilft, sind<br />
Forderungen, man solle sich zusammenreißen,<br />
oder Ähnliches.“<br />
Die aktuelle Krise kann dabei<br />
noch einiges verschlimmern. „Es<br />
ist zu befürchten, dass die reduzierten<br />
sozialen Kontakte, Einsamkeit<br />
und auch Themen wie<br />
die zunehmende Arbeitslosigkeit<br />
mit ihren Folgewirkungen viele<br />
Menschen destabilisieren werden<br />
und damit auch das Wieder- oder<br />
Neuauftreten von Depressionen<br />
verstärken. Deshalb ist es gerade<br />
in diesem Herbst wichtig, sich etwas<br />
Gutes zu tun und auch unter<br />
Menschen zu gehen“, appelliert<br />
Schrittwieser abschließend.<br />
Laut Studien kann auch eine Lichttherapie bei Herbstdepressionen helfen. GETTY
32 motor<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Peugeot 508<br />
mit Stecker<br />
Immer wieder eine Freude: das kleine Peugeot-Lenkrad im aufgeräumten<br />
Cockpit (oben). Coole Rückfahrkamera-Bilder (unten). ERWIN SCHERIAU (5)<br />
LÖWENELEGANZ. Hybrid ist das Antriebssystem<br />
der Stunde. Auch die Franzosen setzen beim neuen<br />
Peugeot 508 auf das Duo Batterie und Motor.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Franzosen haben viel<br />
vor, was den Ausbau von<br />
Elektro- und Hybrid-<br />
Antrieb betrifft. Vermutlich wird<br />
das unsägliche Coronavirus<br />
den ehrgeizigen Plänen der PSA<br />
Group hie und da einen<br />
Strich durch die Rechnung<br />
machen, aber<br />
das ändert nichts an<br />
dem Ziel der Autobauer,<br />
die Marken<br />
ihres Hauses und<br />
vor allem auch die<br />
Peugeot-Varianten<br />
umweltfreundlicher auszustatten.<br />
Ein weiteres gutes Beispiel aus<br />
dieser Serie ist der neue Peugeot<br />
508 SW. Der Löwe brüllt hier aus<br />
vollem Elektro- und Benzinherzen<br />
in vollendeter Harmonie.<br />
Das Duo Elektro-Batterie und<br />
Benzinmotor arbeiten beim 508<br />
perfekt zusammen. Gestartet<br />
wird elektrisch, die ersten Kilometer<br />
fährt man rein elektrisch,<br />
und der Benziner schaltet sich<br />
nur bei Bedarf zu, unaufdringlich,<br />
nur bemerkbar durch den aufkommenden<br />
Motorsound. Beim<br />
Start ist der 508 wie alle anderen<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge nahezu<br />
lautlos. Nur das in Grün gehaltene<br />
„Ready“-Zeichen sagt,<br />
dass der 508 startklar ist.<br />
Die Kraft nimmt<br />
der sehr elegant wirkende<br />
508 Peugeot<br />
aus einem 1,6-Liter-<br />
Benzinmotor mit<br />
180 PS. Dazu kommt<br />
ein Elektromotor mit<br />
110 PS. Als Systemleistung<br />
bringt es der Löwe auf<br />
225 PS. Die Reichweite für rein<br />
elektrisches Fahren wird mit 49<br />
bis 52 Kilometern angegeben.<br />
Das hängt auch sehr stark vom<br />
Fahrstil des jeweiligen Chauffeurs<br />
ab. Bleiben wir beim Motor.<br />
Der obligate Sprint von 0 auf 100<br />
km/h gelingt in 8,4 Sekunden. An
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
motor 33<br />
Spitze geht es beim 508 auf 240<br />
km/h, wenn man das Fahrmodul<br />
„Sport“ wählt und rein mit Benzinmotor<br />
fährt, und auf 135 km/h,<br />
wenn man elektrisch unterwegs<br />
ist. Geht man von den Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />
auf unseren<br />
Straßen aus, reicht das.<br />
Die Mittelklasselimousine Peugeot<br />
508 macht von außen einen<br />
optisch guten Eindruck. Ganz<br />
in Perlmuttweiß und mit voller<br />
Löweneleganz steht er da. Im Inneren<br />
wirkt es im Cockpit sehr<br />
aufgeräumt, man sitzt gut, kann<br />
den Sitz auch noch individuell an<br />
seine eigenen Bedürfnisse anpassen.<br />
Druck auf den Startknopf, „ready“,<br />
und los geht’s. Der Verbrennungsmotor<br />
mischt sich nicht<br />
ein und ist absolut nicht aufdringlich.<br />
In der Stadt sollte man<br />
in erster Linie elektrisch fahren.<br />
Die Franzosen sind stolz auf das<br />
emissionsfreie sanfte, lautlose<br />
Dahingleiten. Das ist Autofahren<br />
mit grünem Touch. Beruhigt das<br />
eigene Gewissen.<br />
Beim Fahren liebe ich stets das<br />
typische kleine Peugeot-Lenkrad.<br />
Immer wieder das Gefühl, in einem<br />
Sportwagen zu sitzen und<br />
Richtung Red Bull Ring unterwegs<br />
zu sein für Testfahrten auf<br />
der Formel-1-Rennstrecke.<br />
Der Peugeot 508 macht seiner<br />
Limousinenattitüde alle Ehre. Das<br />
Fahren ist angenehm, komfortabel.<br />
Der 508 liegt sicher auf den<br />
Straßen, kommt auch bei engen<br />
Kurven nicht ins Schwitzen und<br />
steht wie ein Bock, wenn man bei<br />
einem spontanen Bremstest fest<br />
auf Bremse drückt.<br />
Was hat der 508 noch alles zu<br />
bieten: Da wäre einmal die Peugeot<br />
Full LED Technology mit<br />
vollen LED-Lichtern vorne und<br />
hinten. Auffallend bei den vielen<br />
Assistenzsystemen ist der aktive<br />
Toter-Winkel-Assistent, ein<br />
„Aufmerksamkeits-Assistent“<br />
macht lautstark auf etwaige Fehler<br />
aufmerksam und überwacht<br />
die Konzentration des Lenkers. Es<br />
gibt eine Rückfahrkamera, die gestochen<br />
scharfe Bilder liefert. Wer<br />
da nicht einparken kann, ist ein<br />
hoffnungsloser Fall. Panoramaschiebedach,<br />
sensorgesteuerte<br />
Heckklappe und ein ausgeklügeltes<br />
Multimedia- und Navigationssystem<br />
ergänzen das große Angebot.<br />
Mit dabei ein HiFi-System<br />
mit feiner Tonanlage. Da geht die<br />
Post ab.<br />
Fazit: Ein starker und überzeugender<br />
Auftritt, stilvoll und kultiviert.<br />
Steht bei den Leistungen<br />
und der Fahrdynamik den reinen<br />
Benzinbrüdern und Diesel-<br />
Freunden um nichts nach. Eine<br />
gute Auto-Alternative.<br />
Der neue Toyota Yaris Plug-in-Hybrid wurde den Mitarbeitern von Toyota-<br />
Gady in einer Produktschulung in Graz-Liebenau präsentiert.<br />
LUEF-LIGHT<br />
Yaris: Style und Energie<br />
■■<br />
Große Aufregung bei der<br />
Produktschulung bei Toyota in<br />
Graz-Liebenau: Der neue Toyota<br />
Yaris stand im Schweinwerferlicht<br />
und präsentierte<br />
sich den Gady-Mitarbeiterinnen<br />
und -Mitarbeitern. Am Schulungssort<br />
Michael Pachleitner<br />
Group konnte das Gady-Team<br />
den neuen Yaris in vollen Zügen<br />
kennenlernen und erleben. Die<br />
Schulung fand in Kooperation<br />
zwischen Toyota-Österreich<br />
und Toyota-Gady statt.<br />
Mit dem Slogan „Why Stop?“<br />
wird das neue Modell von Toyota<br />
stark ins Rampenlicht gestellt,<br />
und das nicht ohne Grund. Neben<br />
mehr als 20 Jahren Hybrid-<br />
Know-how, hervorragender<br />
Qualität und Innovation überzeugt<br />
der Yaris mit Perfektion im<br />
Design und mit komplett neuem<br />
Hybrid-Fahrerlebnis.<br />
Gady hat für seine Kunden<br />
dazu auch ein besonderes Leasing-Angebot.<br />
Toyota-Gady gibt<br />
es übrigens in Graz-Liebenau, in<br />
Graz-Seiersberg und auch noch<br />
in Deutschlandsberg.<br />
<br />
Peugeot 508 SW Plug-in-Hybrid<br />
■■Benzinmotor: Hubraum 1598 ccm, 4 Zylinder, Leistung 180 PS (133<br />
kW), Abgasnorm Euro 6d, Automatik, Beschleunigung 0–100 km/h in<br />
8,4 Sekunden, Spitze 240 km/h (rein elektrisch 135 km/h)<br />
■■Elektromotor: Leistung 110 PS (81 kW), Reichweite nach WLTP 49<br />
bis 52 Kilometer<br />
■■Hybridmotor: Systemleistung 225 PS (165 kW)<br />
■■Batterie: Lithium/Ionen 11,5 kWh, Ladesystem an Bord: 3,67 kW<br />
1-phasig serienmäßig, 7,4 kW 1-phasig optional<br />
■■Verbrauch: kombiniert nach WLTP 1,5 Liter/100 km, C0 2<br />
-Emissionen<br />
kombiniert 30–34 Gramm/Kilometer, Tank: 43 Liter<br />
■■Abmessungen: Länge 4,75 m, Breite 1,85 m, Höhe 1,40 m<br />
■■Preis: ab 46.500 Euro<br />
■■Autohaus: Edelsbrunner GmbH, Grabenstraße 221/226, Graz-Nord,<br />
Tel. 0 316/67 31 07, www.edelsbrunner.at. Den Peugeot 508 gibt es<br />
auch bei Autohaus Fior, Kärntner Str. 69–71, Graz. www.fior.at<br />
Stolzes Lächeln: Das Fiat-Team im Autohaus Vogl+Co freut sich sichtlich.<br />
Fiat 500 rein elektrisch<br />
■■<br />
Präsentation des Neuen Fiat<br />
500e La Prima – ein 100 % elektrisches<br />
Fahrzeug – exklusiv im<br />
Autohaus Vogl+Co Graz im Zuge<br />
der „La Prima“-Tour. Das zeitlose<br />
und nach wie vor beliebte Design<br />
dieser italienischen Ikone<br />
setzt gekonnt auch in der dritten<br />
Generation Konnektivität und<br />
Nachhaltigkeit in Szene. „Der<br />
vollelektrische Fiat 500e ist mehr<br />
als nur ein Auto – eine Lebenseinstellung<br />
voller Stil und Unbeschwertheit“,<br />
so Herbert Weiss<br />
vom Autohaus Vogl. Der Elektro-<br />
Fiat ist derzeit auf Österreich-<br />
Tour und kommt frühestens im<br />
<strong>Dezember</strong> in den Handel.<br />
Fiat 500, die Kult-Automarke, jetzt<br />
mit Elektroantrieb<br />
LUEFE-LIGHT<br />
KK
34 wohnen<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Ziel ist es, ein breitgefächertes<br />
Angebot im neuen Stadtteil Reininghaus<br />
zu garantieren.<br />
<br />
ARCHITEKTUR CONSULT<br />
Neue Förderung für den<br />
Branchen-Mix in Reininghaus<br />
TOP. Durch die Unterstützung<br />
bei den Mietkosten<br />
will die Stadt dafür sorgen,<br />
dass sich unterschiedliche<br />
Firmen im<br />
neuen Stadtteil ansiedeln.<br />
Von Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
schen in zwanzig Quartieren<br />
wohnen, rund 5000 Arbeitsplätze<br />
werden direkt im 73 Fußballfelder<br />
großen Areal geschaffen.<br />
Das neue Viertel ist damit nicht<br />
nur Wohnquartier, sondern<br />
auch Arbeitsquartier. Um für<br />
eine ausgewogene Entwicklung<br />
im Handels- und Gastronomie-<br />
Angebot zu sorgen, hat die Stadt<br />
Graz diese Woche im Gemeinderat<br />
eine neue Förderung beschlossen.<br />
„Das Ziel ist es, mit einem wirtschaftlich<br />
förderlichen, räumlich<br />
ausgewogenen Mix das dort<br />
stattfindende urbane Leben um-<br />
Bis zum Jahr 2025 sollen im<br />
neuen Stadtteil Reininghaus<br />
rund 10.000 Menzusetzen.<br />
Die Etablierung und<br />
Gestaltung einer nachhaltigen<br />
Gewerbeentwicklung bedarf einer<br />
bestimmten Strategie und<br />
muss vom Stadtteilmanagement<br />
begleitet werden“, so Gemeinderat<br />
Michael Schunko, der den<br />
Antrag für die Agenda22-Koalition<br />
eingebracht hat.<br />
Mietkostenzuschuss<br />
Die Stadt will in den Jahren<br />
2021 bis 2025 monetäre Anreize<br />
schaffen und so die Dynamik der<br />
Entwicklung von Reininghaus<br />
erhöhen und Synergie-Effekte<br />
mit anderen Teilen der Stadt fördern.<br />
Dies wird mittels Mietsubventionen<br />
umgesetzt. Berechtigt<br />
sind Unternehmen mit maximal<br />
fünfzig Beschäftigten, die sich<br />
in Reininghaus ansiedeln wollen.<br />
Im ersten Jahr werden fünfzig<br />
Prozent der Nettomietkosten<br />
übernommen, im zweiten<br />
Jahr vierzig Prozent, im dritten<br />
Jahr zwanzig Prozent. Die Obergrenze<br />
für den Zuschuss liegt bei<br />
10.560 Euro.<br />
„Die Förderung richtet sich<br />
ganz klar an alle Branchen, deren<br />
Geschäftsmodelle klimafreundlich,<br />
nachhaltig und innovativ<br />
sind“, so Schunko.
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at wohnen<br />
35<br />
Rätsel-Lösung vom 11. 10. <strong>2020</strong><br />
V P E A M A<br />
C O N C E R T V E R E I N<br />
I N A L L E E G E L F<br />
W E T Z E L S D O R F E R<br />
P I L S B E T E N I I<br />
O L E H E X E R A C H E<br />
F A D E N B I T E D<br />
E A X P S Y C H E W<br />
I R R L E H R E H E N N A<br />
S E I N O D E O N U L<br />
T N E I S F R E U N D<br />
B O T O X T E E<br />
G R I P P E N U<br />
F E A R B T Lösung:<br />
R E U L E N Stolpersteine<br />
A U E R S P E R G Lösung:<br />
E N N S I N O STOLPERSTEINE<br />
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Sudoku-Lösung<br />
vom <strong>18.</strong> 10. <strong>2020</strong><br />
4 3 5 8 6 7 2 1 9<br />
7 9 6 4 2 1 5 3 8<br />
1 8 2 3 5 9 7 4 6<br />
5 4 9 6 7 8 3 2 1<br />
2 6 8 1 3 5 9 7 4<br />
3 1 7 2 9 4 6 8 5<br />
9 7 1 5 8 2 4 6 3<br />
8 5 3 7 4 6 1 9 2<br />
6 2 4 9 1 3 8 5 7
36<br />
sport<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
Philipp Braunegger<br />
philipp.braunegger@grazer.at<br />
36<br />
Wir haben mehr Möchtegern-Virologen<br />
im Land als Hobby-Fußball-<br />
Nationaltrainer.“<br />
Politologe und Barcelona-Fan Peter Filzmaiers<br />
Fazit im „Politik Café“ der KF-Uni Graz GEPA (3)<br />
Architekt für die Karrieren<br />
Dika (r.) und Magelinskas sind ein eingespieltes Team. Dika will längerfristig in<br />
Graz bleiben. „Eine Saison wäre zu kurz, um langfristig etwas aufzubauen.“GEPA<br />
ENTDECKER. HSG-<br />
Co-Trainer Jerko Dika<br />
förderte reihenweise<br />
Handball-Superstars.<br />
Und ist außerdem Experte<br />
für Architektur.<br />
Von Philipp Braunegger<br />
philipp.braunegger@grazer.at<br />
Das Spiel vorgestern gegen<br />
Westwien (nach Redaktionsschluss)<br />
dürfte für<br />
Jerko Dika, Co-Trainer von HSG-<br />
Chefcoach Romas Magelinskas<br />
sowie Trainer der Nachwuchsteams<br />
U16, U18 und U20, ein<br />
Déjà-vu dargestellt haben. Im-<br />
merhin wechselte der Kroate im<br />
Sommer von den Hauptstädtern<br />
an die Mur. Und mit ihm einer<br />
der wohl versiertesten Nachwuchsförderer,<br />
die man in Mitteleuropa<br />
bekommen kann. Dika<br />
gilt als Entdecker einer Vielzahl<br />
aktueller Handball-Superstars.<br />
Vor allem, was Spieler seiner<br />
Heimat angeht. „Ich habe Luka<br />
Cindric, Luka Radovic und Luka<br />
Stepancic 1994 bei meinem Heimatverein<br />
Rijeka trainiert. Wir<br />
haben die Großmacht RK Zagreb<br />
besiegt, wurden Meister. Cindric<br />
ist heute Spielmacher bei Barcelona<br />
und im Nationalteam.“<br />
Von seinem Standing durfte sich<br />
jeder im Jänner in der Grazer<br />
Stadthalle überzeugen, als die<br />
Kroaten im Zuge der EM zu Gast<br />
S P O R T<br />
Grazer im NFL Tryout<br />
In Bewegung<br />
philipp.braunegger@grazer.at<br />
Ferien-Kicker-Camp<br />
■■<br />
In Kooperation mit der Sportunion<br />
Steiermark bietet der SV<br />
Union Kainbach-Hönigtal von 27.<br />
bis 30. Oktober ein Fußballer-Ferien-Herbstcamp<br />
an. Das Angebot<br />
richtet sich an Vereinsmitglieder<br />
und Partnerschulen. Kosten: 50<br />
Euro. Inkludiert sind Mittagessen,<br />
ein Ball sowie ein Campshirt. Infos<br />
unter fussballferiencamps @gmail.<br />
com oder bei Camp-Leiter Jürgen<br />
Mayrhofer (067761807600),<br />
Anmeldungen unter www.rieskainbach.at,<br />
Kennwort „Grazer“<br />
angeben.<br />
In Kainbach wird auf Abstand geachtet. UBI<br />
Die Spende für Georg wurde in<br />
seiner Schulklasse übergeben.<br />
Spendenübergabe<br />
■■<br />
Großartiger Erfolg für die<br />
Organisatoren des 1. Schöcklplateaumarathons<br />
am 1. August!<br />
Die Sportler Simon Klasnic und<br />
Joachim Hirtenfellner sammelten<br />
bei der Veranstaltung ja für<br />
einen guten Zweck, jetzt konnte<br />
bekannt gegeben werden, dass<br />
für den 15-jährigen Georg aus St.<br />
Radegund – er leidet an der seltenen<br />
Muskelschwundkrankheit<br />
„Spinale Muskelatrophie Typ 2“<br />
(eine Behandlungseinheit kostet<br />
77.000 Euro) – 1000 Euro zusammenkamen,<br />
die noch auf 1200<br />
aufgestockt wurden.<br />
KK<br />
■ ■ Markus Schaberl, 23-jähriger<br />
Wide Receiver der Grazer<br />
Giants, wurde kürzlich zu einem<br />
Tryout der NFL-International<br />
eingeladen! Damit wandelt er auf<br />
den Spuren des Tirolers Sandro<br />
Platzgummer, der aktuell im<br />
erweiterten Kader der New York<br />
Giants reüssiert. „Noch ist es ein<br />
langer, steiniger Weg, den ersten<br />
Schritt hat Markus getan. Wir<br />
wünschen ihm viel Glück und<br />
gutes Gelingen!“, freut sich ein<br />
entsprechend stolzer Christoph<br />
Schreiner, Manager der Giants.<br />
Schaberl will seine Chance beim<br />
NFL Tryout nutzen. KUNZFELD PHOTOGRAPHY<br />
Mario Magagna darf sich jetzt Grazer<br />
Golf-Stadtmeister nennen. GEPA<br />
Golf-Stadtmeister<br />
■■<br />
Bei den Golf-Stadtmeisterschaften<br />
auf dem Golfclub Thalersee<br />
holten Mario Magagna (GC<br />
Gut Freiberg) und Katarzyna Zelenka<br />
(Grazer GC Thalersee) den<br />
Titel des Grazer Stadtmeisters.<br />
Nach der 18-Loch-Runde lagen<br />
bei den Herren zunächst noch<br />
drei Spieler gleichauf bei 70 Schlägen<br />
(1 unter Par), bei einem Stechen<br />
über drei Loch konnte sich<br />
Mario Magagna mit einem Birdie<br />
am letzten Loch durchsetzen.<br />
Spielberechtigt waren alle Spieler,<br />
die in Graz ihren Heimatklub oder<br />
ihren Hauptwohnsitz haben.
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
sport graz 37<br />
HERO➜<br />
Herwig Straka, Tennis-Manager<br />
Der Grazer holte als Direktor der Wiener<br />
Erste Bank Open Weltranglisten-Ersten<br />
Novak Djokovic zum Turnier.<br />
Daniel Stefanski, Schiedsrichter<br />
Bei Rumänien gegen Österreich<br />
übersah er jede Menge brutale Einstiege<br />
gegen Franco Fodas Team.<br />
ZERO<br />
➜<br />
der Top-Stars<br />
waren. Dort begeisterte auch<br />
Domagoj Duvnjak, „mit ihm<br />
habe ich mich letztens bei unserem<br />
Test gegen Kiel getroffen“, so<br />
Dika. Auch Janko Bozovic vom<br />
Vfl Gummersbach ging durch<br />
Dikas Hände. Und das kurios.<br />
„Seine Mutter spielte in der damaligen<br />
Star-Truppe von Hypo<br />
Niederösterreich. Janko wollte<br />
nur Tennis spielen. Dann hat er<br />
einmal bei uns mittrainiert – und<br />
wollte nie mehr was anderes als<br />
Handball spielen!“ Bozovic spielte<br />
inzwischen 156-mal für Österreichs<br />
Nationalteam. Conny Wilczynski<br />
ist ein weiteres Beispiel<br />
des Star-Entdeckers Dika. „Bei<br />
ihm wagte ich das Risiko, ihn als<br />
15-Jährigen in die Kampfmannschaft<br />
Westwiens einzubauen.“<br />
Der Start einer Top-Karriere, bei<br />
der Wilczynski u. a. zum Fan-<br />
Liebling der Füchse Berlin wurde<br />
und 578 Tore für Österreichs<br />
Auswahl erzielte. Dikas Sohn<br />
Mateo wandelt schon auf dessen<br />
Spuren. „Er spielt im Juniorennationalteam.“<br />
Und wechselte mit<br />
seinem Vater nach Graz.<br />
Übrigens: Dika hat eine Architekten-Ausbildung!<br />
In Wien arbeitete<br />
er bei der Umsetzung des<br />
Museumsquartiers mit, „Graz<br />
hatte ich aus Architektur-Sicht<br />
vor allem während des Kulturhauptstadt-Jahrs<br />
im Blick. Mich<br />
begeistert der Mut der Grazer Architektur<br />
zwischen Moderne und<br />
Denkmalschutz.“ Möge er auch<br />
hier zum Architekten großer Karrieren<br />
werden ...<br />
Fit dank Koschi-Coaching<br />
■■<br />
Michael Gregoritsch zählte<br />
bei den letzten Länderspielen<br />
Österreichs stets zu den Besten.<br />
In Nordirland sorgte er etwa<br />
per Kopf für den Siegestreffer<br />
– mit perfekter Körperhaltung.<br />
Auch dank Sturm- und GAK-<br />
Legende Günther Koschak!<br />
Der sorgte nämlich in der Vorbereitungszeit<br />
kürzlich für die<br />
nötige Fitness von „Gregerl“,<br />
wie er dem „Grazer“ verrät.<br />
„Zusammen mit seinem Papa,<br />
U21-Teamchef Werner, haben<br />
Michael<br />
Gregoritsch<br />
(l.) ist aktuell<br />
in Hochform.<br />
Koschak (M.)<br />
und der Papa<br />
halfen mit. KK<br />
wir uns dreimal pro Woche am<br />
Kickplatz in Thal getroffen, uns<br />
im Training auf Michis Vorzüge<br />
konzentriert: Stellungsspiel,<br />
Körpertäuschung, Abschluss.<br />
Bei Letzterem haben wir auf den<br />
Absprung beim Kopfball geachtet.“<br />
In der Nations League gab’s<br />
den Erfolgsbeweis! Die Vorteile<br />
des „Koschi-Coachings“ will<br />
Gregoritsch in der Liga für seine<br />
Augsburger fortsetzen, wo er zuletzt<br />
ja ebenfalls ordentlich auftrumpfen<br />
konnte. PHIL<br />
Abschied von einem Großen<br />
ABPFIFF. Gerald Stockenhuber, der Meisterpräsident des SK Sturm Graz, hat sein letztes Match gegen<br />
die heimtückische Krankheit verloren. Ein großer Mensch und treuer Freund ist nicht mehr.<br />
Von Gerhard Goldbrich<br />
gerhard.goldbrich@grazer.at<br />
Amoi seg ma uns wieda<br />
– das ergreifende Lied<br />
von Andreas Gabalier<br />
hat unseren „Stocki“ viele Wochen<br />
begleitet, es erklang auch<br />
vergangenen Donnerstag zum<br />
Abschied auf seinem letzten<br />
Weg. Wir verlieren einen erfolgreichen<br />
Unternehmer, der<br />
SK Sturm Graz verliert seinen<br />
ehemaligen Meisterpräsidenten<br />
und treuen Fan. Was aber<br />
am meisten fehlen wird, ist der<br />
Mensch Gerald Stockenhuber.<br />
Der Ehemann seiner geliebten<br />
Gattin Andrea, die ihn aufopfernd<br />
durch seine lange Zeit der<br />
tückischen Krankheit begleitete.<br />
Der Sohn, der Bruder, der Chef,<br />
der Freund. Dessen Charakter<br />
geprägt war von Aufrichtigkeit,<br />
Vertrauen, Lebensfreude, Treue<br />
und unbändiger positiver Energie.<br />
Für den es keine Probleme<br />
gab, nur Lösungen. Der harte<br />
Arbeit nicht scheute, aber auch<br />
wusste zu leben. Der mit seinem<br />
spitzbübischen Charme<br />
vom Schlossberg bis nach Rio<br />
de Janeiro die Welt unsicher<br />
machte. Der auch in schwierigsten<br />
Zeiten nicht klagte, sondern<br />
nach vorne blickte. Der bei seinen<br />
größten Erfolgen am Boden<br />
blieb, das Rampenlicht den anderen<br />
gönnte. Der stattdessen<br />
mit seinen Liebsten in Ruhe<br />
sein Bierchen trank. Nun ruht<br />
er für immer. „Amoi seg ma uns<br />
wieder“ sei uns ein stiller Trost.<br />
Bis dahin aber wird uns die Erinnerung<br />
an ihn begleiten, auch<br />
wenn die Lücke seines Verlustes<br />
sich niemals schließen lässt.<br />
Danke Stocki, Ruhe in Frieden!<br />
Gerald Stockenhuber, wie wir ihn in Erinnerung behalten: voller Lebensfreude<br />
mit seiner Andrea in seinem „zweiten Wohnzimmer“, dem San Pietro. LUEF
38 grazer sonntag<br />
www.grazer.at <strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong><br />
SO ISST GRAZ<br />
Spitzenkoch Christof Widakovich serviert<br />
im Biergarten am Schlossberg ...<br />
... steirischen<br />
Apfelstrudel<br />
Frisch aus dem Ofen: Der Apfelstrudel<br />
von Christof Widakovich. WAGNER (2)<br />
Die Frage „Mit oder ohne Rosinen“<br />
hat schon in mancher Familie Diskussionen<br />
ausgelöst. In der Kindheit von<br />
Spitzenkoch Christof Widakovich wurde<br />
der Apfelstrudel deshalb zur Hälfte mit<br />
und zur Hälfte ohne gefüllt. Die einen begannen<br />
links zu essen, die anderen rechts.<br />
Seine klassisch steirische Kreation gibt’s<br />
ab sofort im Biergarten im Schlossberg<br />
für den guten Zweck zu kosten: Der Reinerlös<br />
geht im Rahmen der von Renate<br />
Zierler ins Leben<br />
gerufenen Aktion<br />
„Köche<br />
kochen für<br />
Kinder“ an<br />
die SOS Kinderdörfer.<br />
VENA<br />
Zutaten für 1 Strudel<br />
Strudelteig: 250 g glattes Mehl, 1/8 l<br />
Wasser, 2 EL Öl; Füllung: 1 kg gemischte<br />
steirische Äpfel (eher säuerlich), 100 g<br />
Butter, 100 g Kristallzucker, 80 g Semmelbrösel,<br />
50 g geriebene steirische<br />
Walnüsse, 50 g Rosinen (optional), 3 EL<br />
Zimt, Mark einer Vanilleschote<br />
Zubereitung:<br />
Mehl mit Wasser und Öl vermischen, kräftig<br />
kneten. Teigkugel formen, mit Öl bestreichen<br />
und abgedeckt mindestens eine<br />
halbe Stunde rasten lassen. Danach mit<br />
einem Nudelwalker von innen nach außen<br />
ausrollen und dann möglichst dünn ziehen.<br />
Für die Fülle Brösel hell rösten und<br />
mit Nüssen vermischen. Äpfel schälen<br />
und nach Belieben reiben oder blättrig<br />
schnei den und auf den Teig geben.<br />
Zucker mit Vanille und Zimt mischen<br />
und zusammen mit Rosinen über die<br />
Äpfel streuen. Strudel einrollen und mit<br />
zerlassener Butter beträufeln. Bei 180 bis<br />
200 Grad ca. 30 bis 40 Minuten backen.<br />
GRAZWORTRÄTSEL<br />
"unterirdische"<br />
Grazer<br />
Straße<br />
Grazer<br />
Weiher<br />
mit<br />
Schlössl<br />
3<br />
befestigtes<br />
Hafenufer<br />
Entgegenkommen,<br />
Gewogenheit<br />
blindwütiges<br />
Morden<br />
innerlich<br />
ergriffen<br />
Nebenfluss<br />
der Rhone<br />
steirische<br />
Mundart-<br />
Band<br />
tadeln,<br />
schelten<br />
eingehend,<br />
erschöpfend<br />
Namensgeber<br />
einer<br />
Grazer<br />
Schule<br />
14<br />
6<br />
sächliches<br />
Fürwort<br />
KFZ-Kz. für<br />
Leibnitz<br />
unzeitgemäß<br />
weder warm<br />
noch kalt<br />
Einfälle<br />
Hund bei<br />
Garfield<br />
KFZ-Kz.<br />
für Ried<br />
Kletterpflanze<br />
Reiz<br />
fremder<br />
Länder<br />
nicht übel<br />
Initialen<br />
des Malers<br />
Dalí †<br />
1<br />
Kürzel für<br />
"I see" im<br />
Internet<br />
Zeichen für<br />
Holmium<br />
10. Grazer<br />
Stadtbezirk<br />
Vorsilbe<br />
für "aus"<br />
ein<br />
Umlaut<br />
Umlaufbahn<br />
Gesprächsstoff<br />
stehendes<br />
Gewässer<br />
Stufe,<br />
Level,<br />
Niveau<br />
11 12<br />
9 10<br />
7<br />
donnern,<br />
knallen,<br />
rumsen<br />
Staatsschatz<br />
Domäne<br />
für Italien<br />
Abk. für<br />
"Montag"<br />
2<br />
Heil- u.<br />
Gewürzpflanze<br />
geistiges<br />
Gebaren<br />
das ganze<br />
Bienenvolk<br />
15<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Nickel<br />
Fragewort<br />
Abkürzungszeichen<br />
Fluss in<br />
Ägypten<br />
Abk. f. "Nanosekunde"<br />
zur<br />
Verfügung<br />
stehende<br />
Geldmittel<br />
Erkenntlichkeit,<br />
Verbundenheit<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
13<br />
sich aufrecht<br />
halten<br />
männliches<br />
Fürwort<br />
"Einblicke<br />
bietendes<br />
Kleid"<br />
ehem. dt.<br />
Hauptstadt<br />
Karre,<br />
Vehikel<br />
4<br />
latein. für<br />
"Geht!"<br />
Zeichen<br />
für Selen<br />
"sonore" Quersträßlein<br />
Schule in<br />
der Dreihackengasse<br />
der Annenstraße<br />
beschämend,<br />
peinlich<br />
momentan<br />
zustimmende<br />
Antwort<br />
japanische<br />
Meile<br />
"langes I"<br />
13 12 14 15<br />
Spielplatz<br />
in Lend<br />
Lösung der Vorwoche: Stolpersteine Rätsellösungen: S. 35<br />
Aktuelles Lösungswort:<br />
SUDOKU<br />
6 3<br />
3 7 1<br />
9 6 4 1<br />
1 2 6<br />
4 9 6 8<br />
2 9 4<br />
8<br />
1 5 8 4<br />
3 4 2<br />
4<br />
1104<br />
Und so geht’s!<br />
Jede Ziffer darf in<br />
jeder Reihe in jedem<br />
Quadrat nur<br />
einmal vorkommen.<br />
Bleistift<br />
spitzen, los geht’s.<br />
Viel Spaß!<br />
12<br />
Truthenne<br />
französ.<br />
für "in"<br />
wiederholen<br />
Täschchen<br />
für die<br />
Brille<br />
G E W I N N S P I E L<br />
2 x 2 Tageseintritte<br />
ins Thermen- und Erlebnisbad<br />
des Thermenresorts Loipersdorf<br />
zu gewinnen!<br />
Wie lautet die Lösung?<br />
E-Mail mit Betreff „Rätsel“,<br />
Lösung und Telefonnummer an:<br />
gewinnspiel@grazer.at<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht<br />
übertragbar. Einsendeschluss: 21.10.<strong>2020</strong>. Gewinner<br />
werden telefonisch verständigt und sind<br />
mit der Veröffentlichung einverstanden.<br />
5<br />
8
<strong>18.</strong> OKTOBER <strong>2020</strong> www.grazer.at<br />
grazer sonntag 39<br />
„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN <strong>18.</strong> OKTOBER <br />
Anatevka: Kultstück in der Oper<br />
Nach seinen erfolgreichen Arbeiten<br />
im Rahmen des Opern-Kurzgenusses<br />
(zuletzt „Mario und der<br />
Zauberer“) und am Stadttheater<br />
Leoben inszeniert Christian Thausing<br />
sein erstes Musical an der<br />
Oper Graz. 1964 am Broadway<br />
uraufgeführt, begeistert „Anatevka“<br />
seitdem nicht nur durch hinreißende<br />
Tanzszenen, großangelegte<br />
Shownummern und innige<br />
Momente, sondern hält deswegen<br />
das Publikum weltweit gefangen.<br />
Beginn des Erfolgsstücks ist heute<br />
um 15 Uhr! Zu berücksichtigen sind<br />
alle hygienischen Vorgaben der<br />
Corona-Sicherheitsbestimmungen<br />
im Publikumsbereich.<br />
Thomas Maurer fragt „Woswasi“<br />
„Wuchtel“-Fabrik Thomas Maurer<br />
ist in Graz und lädt seine Fans ein:<br />
„Gehören Sie zu denen, die ihre<br />
sieben Zwetschgen beisammen<br />
haben und bei denen der Lift eh<br />
bis ganz nach oben fährt? Oder<br />
eher zu denen, die irgendwann<br />
noch einmal ihren Kopf vergessen<br />
werden, weil sie echt nicht<br />
mehr wissen, wo ihnen der Hut<br />
steht, weil ihnen irgendwie gerade<br />
alles über den Schädel wächst?<br />
Wenn ja, warum? Und wenn nein:<br />
Sind Sie sicher? In jedem Fall:<br />
Willkommen in der Zielgruppe<br />
von Woswasi.“ An diese richtet<br />
sich das aktuelle Programm des<br />
Erfolgskabarettisten, der heute um<br />
18 Uhr das Theater der Komödie<br />
Graz beehrt. Pointen, die durchaus<br />
auch zum Nachdenken anregen,<br />
sind garantiert.<br />
Wanko-Stück feiert Premiere<br />
Der Grazer Autor Martin G. Wanko<br />
hat zuletzt nicht nur ein neues Buch<br />
geschrieben (Mit „Eisenhagel“<br />
begibt er sich diesmal ins eher<br />
gruselige Metier), er lädt heute<br />
auch in Sachen Theater ein. Das<br />
Theater im Keller (TiK) präsentiert:<br />
UA: „Die Vertriebenen“ um 20 Uhr.<br />
Ein kurzer Einblick: Monika und<br />
Herbert leben in einem bürgerlichen<br />
Altbau im besseren Teil der<br />
Stadt. Die Wohnung unter<br />
ihnen ist vakant. Eines Tages bekommen<br />
sie einen Brief zuge stellt,<br />
dieser besagt, dass der Wohnungsbesitzer<br />
die Wohnung einem Verein<br />
zur Verfügung stellt, der Flüchtlinge<br />
betreut. Ziel sei es, Flüchtlinge<br />
MAURER IN<br />
GRAZ!<br />
Kabarett um<br />
18 Uhr<br />
Kabarettist Thomas Maurer stellt sich heute die Frage „Woswasi“<br />
in der Komödie Graz.<br />
INGO PERTRAMER, GEPA, KK<br />
in die Wohnung zu nehmen. Die<br />
Flüchtlingsfamilie zieht ein und<br />
setzt die Bürger im Wohnhaus<br />
unüblichen Belastungen aus.<br />
Dagegen kann man nichts machen,<br />
doch sehr bald stellt sich die Frage,<br />
wie viel die Bewohner bereit sind<br />
zu geben. Um Voranmeldung wird<br />
gebeten, da pro Vorstellung unter<br />
Einhaltung aller Sicherheitsabstände<br />
nur zwölf Personen Platz<br />
finden (0 664/97 33 184).<br />
Flohmarkt – mit Abstand!<br />
Entrümpelt eure Schränke und<br />
Keller, heute darf wieder gestöbert<br />
und gefeilscht werden! Der<br />
Flohmarkt am Gelände des Center<br />
West ist zurück! Folgendes muss<br />
beim Gustieren und Verkaufen<br />
beachtet werden: Mund-Nasen-<br />
WOHIN AM SONNTAG<br />
Maske tragen, 1 m Abstand zu<br />
anderen Personen und zwischen<br />
den Ständen einhalten, 3 m breite<br />
Gänge freihalten – die Einhaltung<br />
der Schutzmaßnahmen wird kontrolliert.<br />
Von 6 bis 12 Uhr im Center<br />
West (Weblinger Gürtel 25).<br />
Sturms Damen wollen drei<br />
Punkte<br />
Die Damenmannschaft des SK<br />
Sturm kämpft auch heuer wieder<br />
um die Spitzenplätze der Damen-<br />
Bundesliga. Heute lädt das Team<br />
von Erfolgstrainer Christian Lang<br />
zum Heimspiel gegen den FC<br />
Bergheim. Ankick im Trainingszentrum<br />
Messendorf ist um 14 Uhr.<br />
Ladies First! Weibliche Kunst in<br />
der Grünen Mark<br />
Das Ausstellungsprojekt „Ladies<br />
First! Künstlerinnen in und aus<br />
der Steiermark 1850–1950“<br />
beleuchtet im ersten Teil die<br />
weibliche Kunstgeschichte der<br />
Steiermark im Zeitraum von etwa<br />
1850 bis 1950: Um 1850 wurde<br />
die erste Generation von Frauen<br />
geboren, für die eine Karriere<br />
als freischaffende Künstlerinnen<br />
überhaupt denkmöglich war. Ihre<br />
künst lerische Tätigkeit bewegte<br />
sich vornehmlich im Bereich des<br />
österreichischen Stimmungsrealismus<br />
und in der Grafik des<br />
Jugendstils. Treffpunkt: Neue<br />
Galerie Graz, Foyer. Kosten: 2,50<br />
Euro (exkl. Eintritt). Anmeldung:<br />
0 316/8017-9100 oder unter<br />
joanneumsviertel @museumjoanneum.at.<br />
Beginn ist um 15 Uhr.<br />
Gemütlich Frühstücken<br />
in fünf Grazer Lokalen<br />
Der „Grazer“-Frühstücks-Pass enthält je 1 Gutschein für:<br />
• Das Eggenberg<br />
• Ristorante Paradiso<br />
• Merano City<br />
• Lenz im Lend<br />
• Café Restaurant LEO<br />
Nur noch wenige Exemplare in den teilnehmenden Lokalen sowie im s´Fachl und<br />
in den oe-ticket Verkaufsstellen erhältlich!ich. Gültig bis 30. November <strong>2020</strong>.<br />
5-mal<br />
Frühstücken<br />
um<br />
€ 30,–<br />
der Grazer<br />
Frühstücks-<br />
Pass<br />
www.grazer.at