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Taxi Times DACH - 4. Quartal 2020

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<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> 4,80 €<br />

www.taxi-times.taxi<br />

D – A – CH<br />

DIGITALE DISKUSSIONEN UND VORTRÄGE<br />

ZWISCHEN DISRUPTION<br />

UND ORDNUNG<br />

<strong>Taxi</strong>-Novelle Deutschland<br />

LEICHT ENTSCHÄRFT<br />

<strong>Taxi</strong>-Novelle Österreich<br />

DOLCHSTOSS ABGEWEHRT<br />

Klage in den Niederlanden<br />

TAXI GEGEN TESLA<br />

<strong>Taxi</strong>-Partner stellen sich vor


VORBILD<br />

ÖSTERREICH<br />

INHALT<br />

Hat einfach<br />

mehr drauf<br />

Denn der neue Passat GTE Variant 1) bietet Ihnen: Mehr Reichweite dank Plug-in-Hybrid-Technologie.<br />

Mehr Komfort dank innovativer Fahrerassistenzsysteme. Mehr Platz für Passagiere und<br />

Gepäck dank großzügigem Raumkonzept. Und weil er sich dabei sparsam im Verbrauch zeigt,<br />

dürfen Sie sich über ein weiteres Mehr freuen: bei der Abrechnung. Überzeugen Sie sich selbst<br />

– der <strong>Taxi</strong>-Berater Ihres Volkswagen Partners ist gern für Sie da.<br />

Der neue Passat GTE Variant<br />

1)<br />

Passat GTE Variant, Kraftstoffverbrauch in l/100 km: kombiniert 1,6;<br />

CO₂-Emission in g/km: kombiniert 37-36; Stromverbrauch in kWh/100 km:<br />

kombiniert 15,1-14,7; CO₂-Emission in g/km: kombiniert 0.<br />

Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.<br />

volkswagen.de/taxi<br />

TITEL: Adobe Stock / Looker Studio FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

„Ich bin sehr stolz auf meine Kollegen.<br />

Durch den großen Zusammenhalt<br />

in der <strong>Taxi</strong>branche<br />

haben wir diese ruinöse Novelle<br />

noch abwehren können.“ Diese<br />

Aussage stammt von Erwin Leitner,<br />

dem österreichischen <strong>Taxi</strong>-<br />

Fachgruppenobmann. Er kam<br />

sich wie im falschen Film vor,<br />

als eine rechtslegitim verabschiedete Gesetzes-Novelle kurz vor<br />

Inkrafttreten noch an entscheidenden Punkten geändert wurde<br />

und deren Umsetzung den „Todesstoß“ für die Branche bedeutet<br />

hätte. Das Zeitfenster, um das zu verhindern, betrug lediglich<br />

zwei Wochen!<br />

War das das politische Kalkül der Regierung? Kurz vor Torschluss<br />

den entscheidenden Dolchstoß zu setzen und dann darauf<br />

hoffen, dass ein kleinteiliges Gewerbe darauf nicht mehr reagieren<br />

kann? Falls ja, ging der Schuss nach hinten los, denn innerhalb<br />

kurzer Zeit schaffte es die Branche nicht nur, alles zu mobilisieren,<br />

sie schuf auch eine gelungene Symbiose. Mit drei <strong>Taxi</strong>demos<br />

machten die Fahrer und Unternehmer auf der Straße Druck.<br />

Pa rallel verhandelte eine länderübergreifende Gewerbevertretung<br />

mit Politikern aller Ebenen. Last, but not least konnten auch noch<br />

die Medien und die Oppositionsparteien mobilisiert werden. Am<br />

Ende gab es zwei Tage vor der finalen Abstimmung doch einen<br />

Kompromiss. Österreichs <strong>Taxi</strong>gewerbe hat eindrucksvoll bewiesen,<br />

dass man an ihm vorbei kein Lex-Uber hinterrücks durchboxen<br />

kann. Wir berichten ab Seite 16.<br />

In Deutschland steht ebenfalls eine Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

bevor. Der Referentenentwurf ist im Vergleich<br />

zu den Eckpunkten nicht mehr ganz so bedrohlich (Seite 10). Jetzt<br />

geht es um die Feinheiten und da wird sich sicher noch manches<br />

im Sinne eines gleichberechtigten Wettbewerbs ändern. Sollte das<br />

Verkehrsministerium am Schluss allerdings der Meinung sein,<br />

sie könnten die <strong>Taxi</strong>branche mit einem ähnlichen Vorgehen wie<br />

in Österreich austricksen, wird hoffentlich auch hier kurzfristig<br />

mobilisiert werden können – Österreich als Vorbild!<br />

Vielleicht wird eine solche Mobilisierung auch schon wegen<br />

Corona nötig. Hier kämpft die Branche seit Wochen um einen fairen<br />

Anspruch auf staatliche Hilfe (Seite 22). Der Ansatzpunkt für<br />

die Berechtigung einer <strong>Taxi</strong>hilfe sollte nicht der Unternehmer<br />

selber sein, sondern der Kunde. Wenn Menschen in kein Restaurant<br />

mehr gehen dürfen, müssen sie deshalb nicht verhungern.<br />

Wenn allerdings keine <strong>Taxi</strong>s mehr zur Verfügung stehen, sterben<br />

Menschen, weil sie niemand mehr zur lebenserhaltenden Dialyseoder<br />

Strahlenbehandlung fährt. Wenn Menschen keine Disco, kein<br />

Fußballspiel oder kein Theater besuchen dürfen, geraten sie<br />

dadurch nicht in Lebensgefahr. Wenn alkoholisierte Bürger aber<br />

kein <strong>Taxi</strong> mehr rufen können, fahren sie mit dem eigenen Auto<br />

und gefährden ihr eigenes und das Leben vieler Unschuldiger.<br />

Es wird Zeit, dass die Politik das endlich kapiert. Und wenn<br />

nicht – Österreich als Vorbild?<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

3<br />

PERSONEN<br />

4 40 Jahre, Stabswechsel und Tarifdemo<br />

ZWISCHEN DISRUPTION UND ORDNUNG<br />

6 Keynotes von US-Experten + Diskussion zu Uber<br />

8 Keynote von Scheuer + Diskussion zum PBefG<br />

PBEFG-NOVELLE<br />

10 Abgerundete Eckpunkte<br />

12 Verordnete Datenlieferung<br />

14 Verbesserungsbedarf<br />

ÖSTERREICH<br />

16 Der abgewehrte Todesstoß<br />

PAYMENT<br />

21 Bargeldlose Bezahlung ohne Karte<br />

CORONA UND DIE TAXIFOLGEN<br />

22 Massiv betroffen, links liegen gelassen<br />

23 Kurzarbeitergeld im 3-Schicht-Betrieb<br />

FAHRZEUGE<br />

25 <strong>Taxi</strong>unternehmen verglat tesla auf Schadenersatz<br />

26 Testbericht des neuen VW Caddy<br />

GASTKOMMENTAR + RÜCKBLICK<br />

28 Alles Aufsicht, Rat, oder was?<br />

34 Licht und Corona<br />

34 Impressum<br />

„AUF WIEDERSEHEN“ PER VIDEO<br />

Im Februar <strong>2020</strong> ist Elke Gersdorf<br />

in den Ruhestand gegangen.<br />

Elke zählt zum Team der<br />

ersten Stunde der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />

Sie pflegte den persönlichen<br />

und jederzeit herzlichen Kontakt<br />

zu den Werbepartnern und war<br />

bei allen <strong>Taxi</strong>veranstaltungen<br />

stets eine kompetente und beliebte Gesprächspartnerin.<br />

Leider ist die geplante Verabschiedung auf<br />

der Europäischen <strong>Taxi</strong>messe geplatzt, doch alternativ<br />

wird es nun am 1<strong>4.</strong> Januar von 15 bis 16 Uhr eine<br />

„Goodbye-Videokonferenz“ geben. Wer sich dort bei<br />

unserer Elke verabschieden will, soll sich bitte unter<br />

info@taxi-times.com melden. Wir schicken dann<br />

einen Einladungslink. <br />

jh


MELDUNGEN<br />

40 JAHRE TAXI ADDI<br />

Der <strong>Taxi</strong>unternehmer „Addi“<br />

Bogalski und seine Frau Bärbel<br />

konnten im November auf das<br />

40-jährige Dienstjubiläum ihres<br />

<strong>Taxi</strong>betriebs zurückblicken. Begonnen<br />

hatte alles – wie bei so vielen<br />

„<strong>Taxi</strong>karrieren“ in dieser Republik –<br />

mit <strong>Taxi</strong>fahren als Nebenjob. Im<br />

Falle von Adalbert „Addi“ Bogalski<br />

war es ein notwendiger Hinzuverdienst,<br />

um sich das Hobby Rallyefahren<br />

zu finanzieren.<br />

1980 machte er sich dann mit einem<br />

Auto selbstständig, heute hat sein<br />

Betrieb acht <strong>Taxi</strong>s und drei Minibusse,<br />

deren Auslastung auch dank<br />

einer kürzlich gewonnenen Ausschreibung<br />

gesichert ist. Gewerbepolitisch<br />

hat sich der Vollbluttaxler<br />

im Laufe der letzten vier Jahrzehnte<br />

ebenfalls engagiert. Unter anderem<br />

war er auch als Vorsitzender des<br />

Landesverbands <strong>Taxi</strong> und Unternehmer<br />

von Schleswig-Holstein aktiv<br />

und brachte sich währenddessen<br />

auch im Bundesverband <strong>Taxi</strong> ein,<br />

damals noch BZP.<br />

Addi hat seinen Schritt nie bereut<br />

und blickt auch aktuell zuversichtlich<br />

in die Zukunft – trotz Corona-<br />

Pandemie, die auch für Addi und<br />

Bärbel Umsatzverluste und Kurzarbeit<br />

für einige der 25 Mitarbeiter<br />

bedeutet.<br />

„Beim <strong>Taxi</strong>fahren ist das so“, erklärt<br />

Addi seine große Leidenschaft:<br />

„Entweder es passt und lässt einen<br />

nicht mehr los, oder es passt nicht<br />

und dann sollte man sich was anderes<br />

suchen. Für mich hat’s gepasst,<br />

und das ist auch nach 40 Jahren<br />

noch so.“<br />

jh<br />

STABSWECHSEL IM GVN<br />

In der Fachvereinigung<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen innerhalb<br />

des Gesamtverbands<br />

Verkehrsgewerbe Niedersachsen<br />

(GVN) wird der<br />

langjährige Geschäftsführer<br />

Gunther Zimmermann<br />

zum Jahresende in den<br />

Ruhestand gehen. Zimmermanns<br />

Aufgaben wird künftig<br />

Emma-Marie Berndt<br />

übernehmen, die seit September<br />

von Zimmermann<br />

eingewiesen wird.<br />

Die gelernte Betriebswirtin<br />

(B.A.) mit dem<br />

Schwerpunkt Dienstleistungsmanagement<br />

wird<br />

künftig an Zimmermanns<br />

Schreibtisch in der Geschäftsstelle in<br />

Hannover Platz nehmen. Seit Herbst war<br />

sie auch schon bei zahlreichen Delegiertenversammlungen<br />

dabei. „Ich arbeite<br />

mich in die Tipps und Tricks der Fachvereinigung,<br />

die aktuellen politischen<br />

und gesetzlichen Gegebenheiten des<br />

Gewerbes sowie die Verbandsstruktur<br />

ein“, teilte die „Neue“ in einem Verbandsschreiben<br />

an alle Mitglieder im Oktober<br />

Auch wenn das Foto coronabedingt eine andere Sprache<br />

spricht: Gunther Zimmermann und Emma-Marie Berndt<br />

haben im Herbst für eine geordnete Amtsübergabe eng<br />

zusammengearbeitet.<br />

mit. Zur Staffelübergabe bis Jahresende<br />

wird dann auch ein Generationensprung<br />

eingeleitet.<br />

Für Emma-Marie Berndt ist die <strong>Taxi</strong>branche<br />

ein neues Betätigungsfeld. Sie hat zuvor<br />

bei dem niedersächsischen Privatradiosender<br />

radio ffn im Vertrieb gearbeitet und<br />

bringt Vereins- und Verbandserfahrungen<br />

aus verschiedenen ehrenamtlichen, sozialen<br />

Tätigkeiten mit. <br />

jh<br />

Mehr Raum für Komfort.<br />

Der Volvo XC90 als <strong>Taxi</strong>.<br />

Das schwedische Luxus-SUV überzeugt als wahres<br />

Raumwunder mit bis zu 7 Sitzen dank dritter Sitzreihe.<br />

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volvocars.de/taxi<br />

TAXIDEMO VOR DEM<br />

LANDRATSAMT<br />

Bärbel und Addi Bogalski sind seit<br />

40 Jahren <strong>Taxi</strong>unternehmer.<br />

Unmittelbar vor Beginn einer Kreistagsausschusssitzung<br />

haben <strong>Taxi</strong>unternehmer des<br />

Kreises Saale-Holzland Mitte November vor<br />

dem Landratsamt demonstriert. Sie machten<br />

damit die Sitzungsteilnehmer da rauf<br />

aufmerksam, dass der seit 2015 unveränderte<br />

<strong>Taxi</strong>tarif für ein wirtschaftliches<br />

Arbeiten nicht mehr ausreicht, weshalb eine<br />

Anpassung der <strong>Taxi</strong>tarife dringend notwendig<br />

sei. „Wenn wir überleben wollen, dann<br />

brauchen wir einfach Tarife, die die gestiegenen<br />

Kosten auch abbilden,“ äußerte sich<br />

Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer vom<br />

Landesverband des Thüringer Verkehrsgewerbes<br />

LTV, der seit Neuestem auch<br />

Mitglieder aus Sachsen-Anhalt vertritt.<br />

Kammer bezeichnete den Protest vor dem<br />

Kreistag als erfolgreich, „weil wir fast alle<br />

Fraktionen auf unser Problem aufmerksam<br />

machen konnten“. <br />

jh<br />

FOTOS: Witte, LTV, <strong>Taxi</strong> Addi<br />

4 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

*<br />

Preisnachlass für einen Volvo XC90 auf Basis der unverbindlichen Preisempfehlung der Volvo Car Germany GmbH.<br />

Beispielfoto zeigt Fahrzeug der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des abgebildeten Fahrzeuges sind nicht Bestandteil des Angebotes.


DISRUPTION & ORDNUNG<br />

DISRUPTION & ORDNUNG<br />

ZWISCHEN DISRUPTION<br />

UND ORDNUNG<br />

Mit einem in vier Themen-Panels aufgeteilten Tageswebinar hat der Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen seine Reihe »TAXI Driving Innovation« fortgesetzt. Dabei<br />

kamen auch US-Experten zu Wort.<br />

Einer dieser Experten ist der Amerikaner<br />

Bruce Schaller, der schon<br />

vor einigen Jahren in einer Studie<br />

die Umweltbelastung durch Uber-Flotten<br />

belegt hat. Damals kam er zu dem Schluss,<br />

dass die neuen Mietwagenverkehre allein<br />

in neun amerikanischen Städten für zusätzlich<br />

über 5,7 Milliarden gefahrene Meilen<br />

verantwortlich sind. Für die Luftqualität ist<br />

das eine enorme Belastung.<br />

Für Amerika, so glaubt Schaller, kam der<br />

Erfolg von Uber & Co. überraschend. Speziell<br />

in New York, denn im Vergleich zum <strong>Taxi</strong><br />

war Uber dort nicht günstiger. Außerdem<br />

gebe es in New York auch keinen <strong>Taxi</strong>mangel.<br />

Schaller schließt daraus,<br />

dass der Erfolg von Uber &<br />

Co. auf den komfortablen<br />

Bestell- und Bezahlvorgang<br />

via App fußt.<br />

Der US-Experte empfiehlt,<br />

die Regulierung der<br />

Mobilitätsdienstleister den<br />

Kommunen zu überlassen,<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen auf<br />

eine Ebene zu stellen und<br />

mit den gleichen Rechten<br />

und Pflichten auszustatten.<br />

Letztlich müssten Gebühren<br />

(Trip Fees) eingeführt werden,<br />

die in den Ausbau des<br />

ÖPNV zurückfließen.<br />

Weiterhin sollte der Wettbewerb<br />

über die Anzahl der<br />

Moderatorin Valerie<br />

Lux (o. l.), Prof.<br />

Andreas Knie (u. l.)<br />

Fahrzeuge eingeschränkt werden. Dies<br />

führt zwar für die Verbraucher zu längeren<br />

Wartezeiten, senkt aber die Leerkilometer.<br />

Weiterhin plädiert er für E-<strong>Taxi</strong>s sowie das<br />

Vermeiden von unnötigem Herumfahren.<br />

Hermann Waldner<br />

(o. r.) und Justyna<br />

Wladarz (u. r.)<br />

WEG VOM PRIVATWAGEN<br />

Im Anschluss an das ausgezeichnete Interview<br />

kam es anschließend zu einer virtuellen<br />

Podiumsdiskussion, bei der neben<br />

Justyna Wladarz vom Naturschutzbund<br />

(NABU) und Professor Andreas Knie (WZB)<br />

auch Hermann Waldner vom Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. (BVTM) am<br />

virtuellen Tisch saßen. Eine sehr deutliche<br />

Meinung vertrat dabei Professor Knie,<br />

für den die allgemeine Diskussion viel zu<br />

kleinteilig einhergeht. Für ihn ist jeder<br />

neue Mobilitätsdienstleister ein Schritt<br />

in die richtige Richtung. Natürlich würde<br />

eine Öffnung für neue Mobilitätsdienste<br />

eine völlige Neuorganisation der entsprechenden<br />

gesetzlichen Regulierung voraussetzen.<br />

Die Frage muss daher lauten: „Wie<br />

bekommt man die Menschen aus den privaten<br />

Autos raus?“<br />

Hermann Waldner (BVTM) war der<br />

Ansicht, dass die Regulierung von taxiähnlichem<br />

Verkehr durch Mietwagen ein<br />

sehr wichtiger Punkt ist, denn der aktuelle<br />

Wildwuchs führt in der<br />

Konsequenz zu Problemen<br />

für die gesamte Gesellschaft.<br />

Sei es durch die zusätzliche<br />

Umweltbelastung durch<br />

kreisende Mietwagen oder<br />

das erhöhte Verkehrsaufkommen,<br />

was in der Konsequenz<br />

zu verstopften<br />

Straßen führt, bis hin zu den<br />

prekären Arbeitsverhältnissen,<br />

welche die Fahrer langfristig<br />

gesehen in das Netz<br />

des Sozialstaates treiben.<br />

Link zur<br />

Langversion<br />

6 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

FOTOS: Adobe Stock / Looker Studio, Adobe Stock / sdecoret, Screenshot<br />

FOTOS: Schaller Consulting, Ales Rosenblat<br />

Bruce Schaller will den<br />

Verkehr reduzieren.<br />

Die bestehenden Regeln, wie beispielsweise<br />

die Rückkehrpflicht, sind weiterhin<br />

wichtig, reichen aber nicht mehr aus.<br />

Sollte in Zukunft eine sinnvolle Trennung<br />

der beiden Verkehrsarten aufrechterhalten<br />

werden, dann sind zusätzliche Instrumente<br />

nötig, welche den Behörden leicht<br />

nachvollziehbare Kontrollen ermöglichen<br />

müssen. Eine Option wäre die Einführung<br />

einer Vorbestellfrist für die Beförderung<br />

durch einen Mietwagen.<br />

Waldner betonte, dass einer Zusammenarbeit<br />

mit anderen Verkehrsdienstleistern<br />

nichts im Wege stehe und diese<br />

auch bereits seit Jahren so umgesetzt<br />

würde. Auch gäbe es beim deutschen <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

keinen Technologierückstand.<br />

Bereits seit Jahren könne in Deutschland<br />

ein <strong>Taxi</strong> per App bestellt werden.<br />

Für Justyna Wladarz (NABU) liegt die<br />

Lösung für eine saubere Umwelt nicht<br />

allein in der Technologie. Die neuen Mobilitätsanbieter<br />

könnten zwar eine Rolle<br />

spielen, allerdings nicht in den Innenstädten.<br />

Während woanders bereits Ziele<br />

gesetzt sind, wann die Städte emissionsfrei<br />

werden, gäbe es in Deutschland noch<br />

Nachholbedarf. Die Gesetzgeber sollten<br />

zudem Know-how aufbauen und aus den<br />

Daten der Mobilitätsanbieter Erkenntnisse<br />

ziehen. <br />

sg<br />

Günstig online Krankenfahrten abrechnen<br />

DEAL!<br />

WENN DER BOSS<br />

EIN ALGORITHMUS IST<br />

Alex Rosenblat erforscht seit 2014 die sogenannte Gig-Economy, bei der häufig<br />

eine Online-Plattform als Mittler zwischen Kunde und Auftragnehmer die Rahmenbedingungen<br />

setzt und deren Betreiber eine Provision einbehält. So wie bei<br />

einem Uber-Fahrer, dem ein Smartphone Anweisungen und Rückmeldungen über<br />

Fahrstil, Bremsgewohnheiten, abgelehnte Aufträge oder Bewertungen gibt und<br />

das ihn sogar aus der Vermittlung ausschließen kann.<br />

Dieser Umweg über die Technologie ist in der Befürchtung begründet, dass<br />

Uber ansonsten als Arbeitgeber angesehen werden könne, denn dann hätten die<br />

Fahrer ungleich mehr Rechte.<br />

Im Anschluss an Rosenblats Vortrag kritisierte Mira Ball, Verkehrsexpertin<br />

der Gewerkschaft ver.di, dass Uber seine Sozialstandards nicht genau definiert.<br />

Man müsse damit rechnen, dass gesetzliche Vorgaben von den Plattformbetreibern<br />

nicht erkannt oder etwaige Verstöße und Sanktionen betriebswirtschaftlich<br />

Alex Rosenblat ist für ihre Studien<br />

unzählige Male mit Uber gefahren.<br />

bewusst einkalkuliert werden.<br />

Rechtsanwalt Herwig Kollar verwies<br />

im Hinblick auf die Besetztzeiten<br />

bei Uber in den USA auf eine Studie,<br />

wonach 41 Prozent der Einsatzzeit<br />

eines Uber-Fahrers ohne Fahrgast<br />

stattfinden. Entlohnt wird aber nur die<br />

Zeit mit Fahrgast. Johanna Reinhardt<br />

positionierte ihre umstrittene Sharing-<br />

Plattform CleverShuttle als anderes<br />

Konzept. Man agiere mit fest angestellten<br />

Fahrern. Kundenbewertungen<br />

seien für das Unternehmen sehr wichtig,<br />

würden aber nicht zu Disziplinarmaßnahmen<br />

führen. <br />

Link zur<br />

Langversion<br />

jh + ar<br />

* Im Flex Tarif bei Buchung des kostenlosen Servicepakets Bronze. Im Flex Tarif fällt eine<br />

monatliche Gebühr in Höhe von 19,99 Euro zzgl. MwSt. an. In der monatlichen Gebühr ist<br />

eine jährliche Bruttorechnungssumme von 2<strong>4.</strong>000 Euro enthalten, die innerhalb der Laufzeit<br />

flexibel genutzt werden kann. Darüber hinaus beträgt der Abrechnungssatz für jeden weiteren<br />

Euro 0,5% der Bruttorechnungssumme zzgl. MwSt. Laufzeit 12 Monate.<br />

Weitere Informationen unter www.dmrz.de/preise


DISRUPTION & ORDNUNG<br />

DISRUPTION & ORDNUNG<br />

Michael Donth (CDU, o. l.),<br />

Stefan Gelbhaar (Grüne,u. l.)<br />

WAS BRINGT DIE<br />

Michael Oppermann (BVTM, o. r.),<br />

Detlef Müller (SPD, u. r.)<br />

NOVELLE DES PBEFG?<br />

Link zur<br />

Langversion<br />

künftig auch das <strong>Taxi</strong> besser und sogar förderbar<br />

in ÖPNV-Angebote integriere.<br />

Hinsichtlich des aktuellen Kontrolldefizits<br />

zahlreicher Behörden bei taxiähnlichen<br />

Mietwagenverkehren betonte Donth, dass<br />

die vorgesehene Kennzeichnungspflicht für<br />

Mietwagen und Pooling-Fahrzeuge künftige<br />

Kontrollen erleichtern würden. Oppermann<br />

sprach in diesem Zusammenhang auch die<br />

vom Verband geforderte Vorbestellfrist für<br />

Mietwagen an, die bisher explizit ausgeschlossen<br />

wurde. Erstmals gab hier allerdings<br />

ein Politiker zu erkennen (Stefan<br />

Gelbhaar), dass er sich das als Mittel vorstellen<br />

kann, das Genehmigungsbehörden<br />

im Zuge ihrer neuen Regelungskompetenz<br />

einsetzen könnten.<br />

Gegen Ende der Diskussion gingen die<br />

Politiker dann auch noch kurz auf die Corona-Krise<br />

ein. Detlef Müller betonte dabei,<br />

dass ihm die aktuellen Existenznöte der<br />

<strong>Taxi</strong>branche sehr wohl bekannt seien. Er<br />

plädierte dafür, dass auch dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

als mittelbar Betroffene der Zugang zu den<br />

Novemberhilfen gewährt wird. Oppermann<br />

griff den Ball auf und ermahnte, dass dies<br />

eine hohe Dringlichkeit habe. jh<br />

ZUKUNFT TAXI –<br />

EMISSIONSFREI & DIGITAL<br />

Eine Keynote und vier Vorträge zum Thema Vernetzung und Elektrifizierung.<br />

Christian Holzhauser, Funktionär aus Wien und Präsident der IRU-<strong>Taxi</strong>gruppe,<br />

richtete den Blick auf ein gescheitertes E-<strong>Taxi</strong>-Projekt (siehe Seite 20) und auf B2B<br />

Big data, wobei der Fokus des Sammelns und Speicherns darauf gerichtet sein sollte,<br />

dass die <strong>Taxi</strong>branche ihre Mobilitätsdaten selbst vermarktet.<br />

Christian Meyer vom Mitorganisator, der Deutschen Telekom, verwies in der<br />

Folge auf neue Angebote der Telekom wie einen neuartigen <strong>Taxi</strong>button oder einen<br />

WLAN-Hotspot, der die erwünschte Versorgung des ÖPNV mit freiem WLAN auch<br />

auf das <strong>Taxi</strong> ausdehnen würde.<br />

Gregor Beiner vom mtz München setzt als e-mobil-affiner Unternehmer auf simple<br />

Zusatzangebote wie Essenslieferungen sowie auf eine wünschenswerte verstärkte<br />

Kooperation mit dem ÖPNV. <strong>Taxi</strong> sei zwar kleinteilig und ein schwer fassbarer Partner,<br />

<strong>Taxi</strong> sei dafür aber omnipräsent im Stadtbild und bezüglich seiner Schnelligkeit<br />

bei der Kundenanfahrt unschlagbar.<br />

Malte Auer von der Hamburger Hochbahn stellte die Vision einer zukünftigen<br />

Mobilitäts-Stadt Hamburg vor, die auch ohne das <strong>Taxi</strong> hätte entworfen sein können.<br />

Zwar wird das <strong>Taxi</strong> als Partner genannt, aber in einer Vision, die sich ausschließlich<br />

an den Bedürfnissen der Kunden orientiert, eben nur als eines unter vielen.<br />

Für Dirk Ritter von der Hamburger Verkehrsbehörde steht das<br />

<strong>Taxi</strong> am Scheideweg. Es gäbe zwar einige tolle Beispiele engagierter<br />

Unternehmen, in der Masse sei das Gewerbe in seiner<br />

Wahrnehmung allerdings immer noch passiv. Viele neue Anbieter<br />

würden sich aktuell platzieren. Da das <strong>Taxi</strong> nicht nur mit einer<br />

Stimme spricht, wäre es für die Behörden ein schwieriger Partner.<br />

<br />

rw<br />

Link zur<br />

Langversion<br />

In einer Polit-Runde diskutieren Verkehrsexperten über die Reform der<br />

Personenbeförderung. Verkehrsminister Scheuer lieferte dazu den<br />

entsprechenden Diskussionsstoff.<br />

In der Corona-Pandemie, so Andreas<br />

Scheuer in seiner aufgezeichneten<br />

Rede, sehe man deutlich, dass Dienste<br />

rund um das <strong>Taxi</strong> benötigt werden. Neben<br />

der Personenbeförderung treffe das auch<br />

für Einkaufsfahrten, Medikamenten- oder<br />

Paketlieferungen zu und sei gerade für ältere<br />

Menschen sehr wichtig.<br />

Schnell sei während der Pandemie klar<br />

geworden, dass bei allen Verkehrsmitteln<br />

die Sicherheit für die Fahrgäste und die<br />

Mitarbeiter erhöht werden müsse. Bei der<br />

Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) gehe es dagegen um die Zukunft.<br />

Der Verkehrsminister nannte die Inhalte<br />

der Novelle einen Kompromiss. In ihrem<br />

Mittelpunkt stehen die Pooling-Dienste,<br />

weil sie weniger Verkehr verursachen und<br />

darüber hinaus die Anbindung des ländlichen<br />

Raums verbessern würden.<br />

Die konträren und vielfältigen Erwartungen<br />

waren für Scheuer der Grund für die<br />

Bildung einer Findungskommission, die alle<br />

politischen Entscheidungsträger an einen<br />

Tisch geholt habe. „Wichtig dabei: Das <strong>Taxi</strong><br />

muss funktions- und wettbewerbsfähig bleiben<br />

und darf keinen Schaden nehmen“.<br />

Bei der anschließenden Diskussion<br />

nahmen neben Michael Oppermann, dem<br />

Geschäftsführer des Bundesverbands <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e. V. (BVTM), noch Michael<br />

Donth von der CDU, Stefan Gelbhaar von<br />

den Grünen und Detlef Müller von der SPD<br />

teil. Alle drei sind Abgeordnete des Deutschen<br />

Bundestags und innerhalb ihrer Partei<br />

die führenden PBefG-Spezialisten.<br />

FEINSCHLIFF FEHLT<br />

Natürlich stand der aktuelle Referentenentwurf<br />

zur PBefG-Novelle im Vordergrund.<br />

Hier machten alle Beteiligten klar, dass es<br />

noch etwas Feinschliff benötige. Michael<br />

Oppermann vom BVTM mahnt einen erheblichen<br />

Nachsteuerungsbedarf sowohl in der<br />

Ausrichtung als auch in der handwerklichen<br />

Ausgestaltung an.<br />

Gelbhaar kündigte einen Streit um<br />

Worte und Buchstaben an. Er sieht in<br />

dem Entwurf eine gute Fortentwicklung<br />

zu den Eckpunkten. Insgesamt sieht der<br />

Grünen-Politiker allerdings noch zu viele<br />

Passagen, die lediglich mit „Können oder<br />

Dürfen“ ausgestaltet seien, vor allem dort,<br />

wo die Kommunen mehr Regulierungskompetenz<br />

erhalten sollen. Jene Kommunen,<br />

die ja schon jetzt über zu wenig Personal<br />

verfügen.<br />

Müller und Donth dagegen begrüßten<br />

die Stärkung der Kommunen ausdrücklich.<br />

Für Müller allerdings würde die Diskussion<br />

um die Novelle zu sehr durch die Brille<br />

der Ballungszentren gesehen. Es sei aber<br />

der große Anspruch der Neuregelung, alle<br />

Bereiche abzudecken: das <strong>Taxi</strong> auf dem<br />

Land ebenso wie in den Kleinstädten wie<br />

Paderborn & Co.<br />

Nach Donths Ansicht sei dies mit dem<br />

jetzigen Entwurf gelungen, denn die Kommunen<br />

könnten nun ihre jeweils unterschiedlichen<br />

Begebenheiten bei der lokalen<br />

Regulierung berücksichtigen. Die einen<br />

könnten verkehrstechnisch eingreifen, um<br />

ihre Klimaschutzziele besser umzusetzen,<br />

bei anderen liege der Schwerpunkt darauf,<br />

die Versorgung zu garantieren, indem man<br />

8 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

FOTOS: Deutscher Bundestag Inga Haar, Adobe Stock / sdecoret, Screenshot<br />

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NOVELLE<br />

NOVELLE<br />

DIE ECKPUNKTE<br />

WURDEN<br />

ABGERUNDET<br />

Die geplante Novelle des<br />

Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) hat mit der Veröffentlichung<br />

eines Referentenentwurfs den<br />

nächsten Schritt genommen. Vieles<br />

klingt nun doch nicht so schlimm wie<br />

zunächst vom <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

befürchtet.<br />

Am 8. Oktober hatte das Bundesministerium für<br />

Verkehr und digitale Infrastruktur einen lang<br />

erwarteten Referentenentwurf veröffentlicht, in<br />

dem die Vorschläge für eine Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

ausformuliert worden waren. In ihm waren<br />

größtenteils die Vorgaben umgesetzt, welche eine von<br />

Verkehrsminister Scheuer aus Vertretern mehrerer<br />

politischer Parteien einberufene Findungskommission<br />

im Vorfeld erarbeitet hatte.<br />

Allerdings wurde schnell deutlich, dass einige Punkte<br />

dieses Erstentwurfs nachgebessert werden mussten,<br />

weshalb er noch am selben Tag eingezogen wurde. Die<br />

überarbeitete Version wurde dann rund vier Wochen<br />

später fertig. Politik und Verbände hatten bis zum <strong>4.</strong><br />

Dezember Gelegenheit, Stellungnahmen abzugeben.<br />

(Anmerkung der Redaktion: die Stellungnahme efolgte<br />

nach dem Redaktionsschluss dieser Ausgabe)<br />

Michael Oppermann vom Bundesverband <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e. V. hatte nach Bekanntwerden des<br />

Erstentwurfs mahnende Worte gefunden: „Scheuer<br />

muss dringend nacharbeiten. So darf der Entwurf<br />

nicht Gesetz werden.“<br />

ENTSCHÄRFTE PASSAGEN<br />

Tatsächlich wurden in den folgenden vier Wochen etliche Passagen<br />

entschärft oder auch genauer definiert, viele andere Punkte<br />

blieben aber auch unverändert. Beispielsweise die Zielsetzung<br />

der Novelle, das PBefG zu modernisieren. Es würden immer mehr<br />

„alternative Bedienformen“ auf den Markt drängen und den klassischen<br />

öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor große<br />

He rausforderungen stellen, heißt es gleich zu Beginn des Entwurfs.<br />

„Durch die Digitalisierung des Verkehrssektors neu entstehende<br />

Geschäftsmodelle machen eine bedarfsgerechte<br />

Vermittlung von Fahrdienstleistungen möglich, die durch intelligente<br />

Bündelung mehreren Personen mit unterschiedlichen Zielen<br />

unabhängig von Linienvorgaben angeboten werden können.“<br />

Da aber die neuen Mobilitätsangebote den gesetzlich vorgegebenen<br />

Typen des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) oft nicht<br />

eindeutig zuzuordnen seien und somit in einem Graubereich agieren,<br />

sei eine Änderung des PBefG nicht nur nötig, sondern auch<br />

alternativlos.<br />

Diese Einleitung macht bereits deutlich, wo die Novelle ihren<br />

Schwerpunkt setzt. Die im Sprachgebrauch als „Pooling“ bekannten<br />

Beförderungen werden eine eigene Rechtsgrundlage bekommen.<br />

Hier wurden die Vorgaben der Findungskommission nahezu<br />

vollständig umgesetzt. Neu ist lediglich die Namensgebung: Kommunales<br />

Pooling wird als „Linienbedarfsverkehr“ in dem neuen<br />

Paragraf 44 legitimiert, privates Pooling als „gebündelter Bedarfsverkehr“<br />

(§ 50). Damit verknüpft ist die Anpassung zahlreicher<br />

weiterer Paragrafen des PBefG.<br />

Der Linienbedarfsverkehr wird eindeutig dem Linienverkehr<br />

nach § 8 Absatz 1 PBefG zugewiesen und unterliegt den festgelegten<br />

Beförderungsentgelten und -bedingungen. Dadurch ist eine<br />

klare Abgrenzung zum gebündelten Bedarfsverkehr definiert. Mit<br />

10 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

FOTOS: Pixabay, freepik / rawpixel.com<br />

beiden neuen Verkehrsarten will der Gesetzgeber einen sogenannten<br />

„Genehmigungstatbestand“ schaffen, der sich untereinander<br />

ebenso abgrenzt wie auch von den anderen beiden Verkehrsarten<br />

<strong>Taxi</strong> (§ 47) und Mietwagen (§ 49).<br />

Allerdings hatte der erwähnte Erstentwurf vorgesehen, dass<br />

Sammelfahrten nur den neuen Verkehrsarten erlaubt sein sollen.<br />

Von dieser Einschränkung ist nun in der nachgebesserten Version<br />

nichts mehr zu finden. Die ursprünglich im § 47 definierte Möglichkeit,<br />

wonach eine Genehmigungsbehörde die Vermietung von<br />

Einzelsitzplätzen bei <strong>Taxi</strong>s wieder aufheben kann, wurde ersatzlos<br />

gestrichen.<br />

VERWÄSSERTE RÜCKKEHRPFLICHT<br />

Leider beibehalten wurde dagegen die im Erstentwurf vorgenommene<br />

Verwässerung der Rückkehrpflicht. De facto wird sie zwar<br />

aufrechterhalten (was prompt zu Protesten von Uber und Free<br />

Now führte), jedoch wird durch die Einführung einer zusätzlichen<br />

Genehmigung von sogenannten „Abstellorten“ die Kontrolle noch<br />

schwieriger. Daran ändert auch die zwischenzeitlich vorgenommene<br />

Konkretisierung nichts, wonach zwischen dem Hauptsitz und<br />

dem Abstellort oder bei mehreren Abstellorten zwischen diesen<br />

eine Mindestwegstrecke von 15 Kilometern liegen muss.<br />

Oppermann bezeichnete diese Regelung als „Schildbürgerstreich<br />

aus dem Scheuer-Ministerium. […] Der Minister rollt Uber<br />

damit zwar nicht den roten Teppich aus, aber er öffnet ihnen persönlich<br />

die Hintertür“.<br />

Manche Türen werden auch durch eine geplante Ergänzung im<br />

Paragraf 51 PBefG geöffnet, in diesem Fall allerdings für das <strong>Taxi</strong>gewerbe.<br />

Die dort definierten „Beförderungsentgelte und -bedingungen<br />

im Taxenverkehr“ sollen künftig auch die Festlegung von<br />

Festpreisen für bestimmte Fahrtstrecken als zusätzliche Tarifoption<br />

ermöglichen. Zudem ist die Rede von Mindest- und Höchstpreisen,<br />

die bei Beförderungen auf Bestellung ebenfalls festgelegt<br />

werden dürfen. Letzteres dürfte allerdings Großkunden gegenüber<br />

einem kleinteiligen <strong>Taxi</strong>gewerbe eine unverhältnismäßige Verhandlungsposition<br />

einräumen.<br />

Auffällig am gesamten Entwurf ist die klare Absicht, dass ein<br />

geändertes PBefG den Kommunen künftig noch mehr Rechte, aber<br />

auch Pflichten einräumt. Den lokalen Genehmigungsbehörden<br />

kommt also in Zukunft eine stärkere Rolle zu. Mussten sie bisher<br />

„nur“ die Einhaltung des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG)<br />

kontrollieren, stehen sie demnächst auch in der Pflicht, regionale<br />

Rechtsverordnungen zu definieren.<br />

Somit stehen die lokalen Politiker in der Verantwortung, hier<br />

im Sinne des so gerne zitierten „Level-Playing-Field“ zu entscheiden<br />

– also im Bereich der Personenbeförderung Regelungen zu<br />

treffen, die für einen fairen und gleichen Wettbewerb unter allen<br />

Anbietern sorgen. Das <strong>Taxi</strong> rückt damit deutlich mehr in den Fokus<br />

politischer Entscheidungen, was für Kommunalpolitiker bedeutet,<br />

dass sie sich mit der komplexen Materie „<strong>Taxi</strong>“ intensiver als bisher<br />

befassen müssen.<br />

Die Landesverbände wie auch die örtlichen <strong>Taxi</strong>zentralen stehen<br />

also mehr denn je in der Pflicht, mit den regionalen kommunalpolitischen<br />

Vertretern in einen regen und regelmäßigen<br />

Austausch zu treten.<br />

Selbst jeder <strong>Taxi</strong>fahrer ist aufgerufen, seine Fahrgäste bei jeder<br />

Fahrt über das Konstrukt „<strong>Taxi</strong>“ aufzuklären. Je breiter das Wissen,<br />

desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass im Bereich der<br />

Personenbeförderung gesellschaftspolitisch sinnvolle Entscheidungen<br />

getroffen werden. <br />

jh<br />

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NOVELLE<br />

DATENLIEFERUNG<br />

SOLL GESETZ WERDEN<br />

x<br />

Im neuen Personenbeförderungsgesetz sollen Unternehmen und<br />

Fahrtenvermittler zur Datentransparenz verpflichtet werden. Erste Details dazu<br />

finden sich im aktuellen Referentenentwurf des Verkehrsministeriums.<br />

Sofern der auf Seite 10 vorgestellte Referentenentwurf des<br />

Bundesverkehrsministeriums für eine Novelle des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) an dieser Stelle unverändert<br />

bleibt, wird künftig ein § 3a im PBefG die Unternehmer<br />

und Vermittler verpflichten, statische und dynamische Mobilitätsdaten<br />

zur Verfügung zu stellen. Welche Informationen damit<br />

gemeint sind, wird in einer „Verordnung über die Bereitstellung<br />

von Mobilitätsdaten“ definiert. Jene Daten müssen für das Angebot<br />

bedarfsgesteuerter Mobilitätsleistungen und die Bereitstellung<br />

multimodaler Reiseinformationsdienste wesentlich sein, ebenso<br />

für die Verkehrslenkung und den Klimaschutz. Die Bereitstellung<br />

muss standardisiert öffentlich und maschinenlesbar über einen<br />

nationalen Zugangspunkt erfolgen. Nach drei Jahren muss das<br />

Bundesverkehrsministerium einen Bericht zur Umsetzung dieser<br />

Verordnung vorlegen.<br />

WER MUSS LIEFERN?<br />

Betrachtet man die dem Referentenentwurf beigefügte Verordnung<br />

etwas genauer, wird dort definiert, welche Daten bei Linienverkehren<br />

und bei „nachfrageorientierten Mobilitätsdienstleistungen“<br />

zur Verfügung gestellt werden müssen. Unter Letzteres fallen der<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverkehr, aber auch die im § 50 neu geschaffene<br />

Verkehrsart „gebündelter Bedarfsverkehr“.<br />

Unternehmer aus diesen drei Bereichen müssen folgende Daten<br />

zugänglich machen: den Firmennamen und sämtliche Kommunikationsdaten<br />

(u. a. Telefon, Website, E-Mail). Dazu eine genaue<br />

Angabe des Gebiets, in dem die Dienstleistung zu welchem Zeitpunkt<br />

angeboten wird. <strong>Taxi</strong>standorte und Mietwagenstationen<br />

müssen über Geokoordinaten bekannt gegeben werden. Des Weiteren<br />

werden Daten zu den Preisen, zu Sondervereinbarungen<br />

sowie zu Buchungs- und Bezahlmöglichkeiten gesammelt. Im Falle<br />

von dynamischen Preisen wird die Bekanntgabe der Preiskalkulation<br />

erwartet.<br />

Unternehmen müssen auch Angaben zu ihren eingesetzten<br />

Fahrzeugen machen, inklusive Informationen zur Barrierefreiheit<br />

und zum Umweltstandard sowie zur Verfügbarkeit an <strong>Taxi</strong>standorten<br />

und Mietwagenstationen. Letzteres muss in Form von Echtzeitdaten<br />

zur Verfügung gestellt werden. Speziell bei Ride-Pooling<br />

und <strong>Taxi</strong>s werden „Geokoordinaten und Fahrzeugtyp von für eine<br />

Fahrt verfügbaren Fahrzeugen in Echtzeit“ verlangt.<br />

Das Ziel all dieser Datensammlungen wird im Referentenentwurf<br />

ebenfalls aufgeführt: Man wolle eine effektivere Kontrolle von Vorgaben<br />

des PBefG ermöglichen und so für einen fairen Wettbewerb<br />

unter den Verkehrsformen sorgen. „Ebenso kann die Nutzung entsprechender<br />

Daten der Anbieter von Beförderungsdienstleistungen<br />

von Ländern und Kommunen – etwa für die Verkehrslenkung –einen<br />

Beitrag für einen effizienteren und klimafreundlicheren Verkehr<br />

leisten“, heißt es weiter. Die verkehrsträgerübergreifende Bereitstellung<br />

und Nutzbarmachung aktueller Mobilitätsdaten sehe man<br />

zudem als notwendige Voraussetzung an, die Entwicklung datenbasierter,<br />

multimodaler Mobilitätsdienste weiter voranzutreiben.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, müsse grundsätzlich die Datenerfassung<br />

aller Mobilitätsanbieter im Anwendungsbereich des<br />

PBefG verpflichtend eingeführt werden, also sowohl für <strong>Taxi</strong>s und<br />

Mietwagen als auch für Pooling-Fahrzeuge und den öffentlichen<br />

Personennahverkehr. <br />

jh<br />

FOTO: Adobe Stock / nerthuz<br />

12 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI


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Auch wenn der zweite<br />

Referentenentwurf einiges an<br />

zerstörerischen Elementen<br />

gegenüber den Eckpunkten verloren<br />

hat, bleiben doch einige<br />

Formulierungen, die so nicht in<br />

die Novelle aufgenommen<br />

werden sollten.<br />

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Die spürbare Erleichterung der <strong>Taxi</strong>branche (siehe Seite 10)<br />

mag berechtigt sein, doch sie darf nicht den Eindruck<br />

erwecken, dass nun alles „Friede, Freude, Eierkuchen“<br />

ist. Zum einen, weil zahlreiche Punkte noch zu ungenau definiert<br />

sind und somit einen zu breiten Interpretationsspielraum lassen<br />

(den dann letztendlich Gerichte klären müssten), zum anderen,<br />

weil es nach wie vor Punkte gibt, in denen das <strong>Taxi</strong>gewerbe massiv<br />

benachteiligt ist.<br />

Zu Letzteren zählt beispielsweise, dass an die Stelle der geplanten<br />

Abschaffung der Ortskunde für <strong>Taxi</strong>s nun eine Fachkundeprüfung<br />

treten soll. Geregelt wäre es in der Fahrerlaubnisverordnung,<br />

nicht im PBefG. Falls dies, wie aktuell noch geplant, nur für <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

obligatorisch wird, wäre das eine Ungleichbehandlung des<br />

<strong>Taxi</strong>s gegenüber Mietwagen und der neuen Verkehrsart<br />

„gebündelter Bedarfsverkehr“. Hier darf es nur eine<br />

BEDEUTET „UND“ EIGENTLICH „ODER“?<br />

Gesetzestexte müssen bis ins kleinste Detail unmissverständlich<br />

ausformuliert sein, sonst sind unterschiedliche<br />

Interpretationen möglich und langwierige Klärungen vor<br />

Gericht die Folge. Im Paragraf 51 des PBefG soll beispielsweise<br />

künftig stehen: „[Es] können für den Taxenverkehr,<br />

bei dem Beförderungen auf Bestellung durchgeführt<br />

werden, auch Regelungen über Mindest- und Höchstpreise<br />

UND Festpreise für bestimmte Fahrtstrecken (z. B. Flughafen,<br />

Bahnhof, Messegelände) festgelegt werden.“ Nach<br />

Ansicht des Bremer Rechtsanwalts und PBefG-Spezialisten<br />

Lothar Fiedler handelt es sich dabei um eine Aufzählung,<br />

welche sich in der Folge auf die vor „bestimmten<br />

Fahrtstrecken“ bezieht. „Schlüssiger wäre es allerdings<br />

tatsächlich, wenn hier ,Mindest- und Höchstpreise ODER<br />

Festpreise‘ stünde“, so Fiedler gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>. rw<br />

Lösung geben: Wenn eine Fachkunde verlangt wird, dann zwingend<br />

für <strong>Taxi</strong>s UND Mietwagen (Uber & Co.) UND gebündelten<br />

Bedarfsverkehr (Moia etc.). Passiert das nicht, setzt sich das fort,<br />

was bereits seit dem Wegfall der Ortskundeprüfung für Mietwagen<br />

zu beobachten ist: ein langsames Ausbluten der <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

wegen Personalmangels.<br />

An dieser wie auch an anderen Stellen ist der Referentenentwurf<br />

also nicht konsequent durchdacht. Der Bundesverband <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e. V., der diesen Vorwurf bereits nach Bekanntwerden<br />

der ersten Fassung moniert hatte, führt in diesem Zusammenhang<br />

auch die Neuregelung auf, dass künftig auch<br />

Fahrtenvermittler dem PBefG unterliegen.<br />

DENKFEHLER BEI DEN VERMITTLERN<br />

Zwar wurde der zweite Entwurf um die bisher fehlende Pflicht<br />

ergänzt, dass Sozialstandards eingehalten werden müssen, doch ist<br />

nach wie vor ein entscheidender Denkfehler nicht behoben: Wenn<br />

appbasierte Vermittlungsplattformen wie Uber, Free Now, aber auch<br />

die echten <strong>Taxi</strong>-Apps wie taxi.eu, <strong>Taxi</strong> Deutschland oder cab4me<br />

künftig unter das PBefG fallen, bedeutet das, dass sie genehmigungspflichtig<br />

werden. Diese Genehmigungspflicht bezieht sich<br />

aber jeweils auf die Fahrzeuge, mit denen die entgeltliche Beförderung<br />

durchgeführt wird. All die genannten Plattformen haben<br />

aber kein einziges Fahrzeug auf der Straße, sie vermitteln an eigenständig<br />

agierende Partner bzw. <strong>Taxi</strong>zentralen.<br />

Auch die künftige Verpflichtung aller Personenbeförderer, ihre<br />

Mobilitätsdaten bereitzustellen (siehe Seite 12), ist in der jetzigen<br />

Ausformulierung noch nicht zu Ende gedacht. So wird aktuell<br />

nicht zwischen einem Einzelunternehmen und einer großen Vermittlungsplattform<br />

unterschieden. Alle müssen die gleichen Maßnahmen<br />

zur Datenbereitstellung treffen, was aus Expertensicht<br />

nicht funktionieren kann.<br />

Es gibt also noch einige versteckte Minenfelder in diesem Referentenentwurf,<br />

die im Vorfeld noch korrigiert werden müssen.<br />

Speziell das <strong>Taxi</strong>gewerbe muss wachsam bleiben, damit es am<br />

Ende nicht doch noch zu bösen Überraschungen kommt. jh<br />

FOTO: Pixabay<br />

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ganz vorn. Machen Sie sich keine Sorgen,<br />

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14<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI


ÖSTERREICH<br />

ÖSTERREICH<br />

DEN »TODES-<br />

STOSS«<br />

ABGEWEHRT<br />

Ende November musste Österreichs <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

das Schlimmste befürchten. Die Regierung hatte<br />

die geplante <strong>Taxi</strong>-Novelle noch kurzfristig geändert<br />

und den Gewerbevertretern blieben nur 14 Tage,<br />

um einen Todesstoß zu verhindern.<br />

Um die Dramatik zu verstehen,<br />

welche sich zwischen dem<br />

18. November und dem 2. Dezember<br />

aufgebaut hatte, muss man chronologisch<br />

zurückblicken. Am 3. Juli 2019<br />

beschloss das Österreichische Parlament<br />

mit den Stimmen der SPÖ, ÖVP und der<br />

FPÖ eine umfangreiche Novelle des Gelegenheitsverkehrsgesetzes<br />

(GelVerkG), in<br />

dem ähnlich wie in Deutschland im PBefG<br />

die Regelungen für die gewerbliche Personenbeförderung<br />

definiert sind. Kernpunkt<br />

der Neuregulierung war, dass die bisherige<br />

Unterscheidung zwischen <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

aufgehoben wird.<br />

In Kraft treten hätte das Gesetz im September<br />

<strong>2020</strong> sollen, doch die Corona-Pandemie<br />

sorgte für eine Verschiebung auf<br />

den 1. Januar 2021. Schon kurz nach der<br />

Abstimmung kam es zu ersten verbalen<br />

Scharmützeln. Uber, in Wien und weiteren<br />

österreichischen Städten ähnlich disruptiv<br />

und rechtsbrüchig unterwegs wie in<br />

Deutschland, drohte seinen Rückzug aus<br />

Österreich an, blieb dann aber doch. Die<br />

Neos-Partei, deren Digitalisierungsfaible<br />

ähnlich wie bei der FDP in Deutschland<br />

den Blick auf die Realitäten vernebelt,<br />

strebte eine Klage vor dem Verfassungsgericht<br />

an.<br />

TARIFPFLICHT FÜR MIETWAGEN<br />

Auch die Bundeswettbewerbsbehörde<br />

(BWB) äußerte rund ein Jahr später ihre<br />

Bedenken, als sie im September <strong>2020</strong><br />

einen „Endbericht zur Branchenuntersuchung<br />

im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenmarkt“<br />

veröffentlichte. Derweil wurde im Hintergrund<br />

an den detaillierten Bestimmungen<br />

gearbeitet, die über sogenannte Betriebsverordnungen<br />

geregelt werden sollen.<br />

Da rüber drang über all die Monate wenig<br />

nach außen. Falls doch, ging es meist um<br />

die Frage einer einheitlichen Tarifregelung.<br />

Die Fachgruppe <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

der Wirtschaftskammer Österreich plädierte<br />

hier stets dafür, dass dort, wo bereits<br />

nach alter Gesetzgebung feste <strong>Taxi</strong>tarife<br />

definiert sind, diese beibehalten werden<br />

und somit auch die Mietwagen einer Tarifpflicht<br />

unterliegen.<br />

Auch über Zulassungsverschärfungen<br />

zum künftig einheitlichen Personenbeförderungsschein<br />

drangen erste Details nach<br />

außen. Aus dem von der Grünen-Politikerin<br />

Leonore Gewessler geführten Verkehrsministerium<br />

wurde über Pläne berichtet,<br />

wonach eine Deutschpflicht für <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenfahrer eingeführt werde sollte.<br />

Alle Lenker müssten dann entweder<br />

ein Zertifikat des Österreichischen Integrationsfonds<br />

über das erlangte Sprachniveau<br />

B1 oder ein Pflichtschulzeugnis<br />

mit Deutsch als primäre Unterrichtssprache<br />

vorlegen. Vor allem die Wirtschaftskammer<br />

Österreich hatte auf die<br />

Deutsch-Pflicht gedrängt. Sie würde laut<br />

Experteneinschätzung vor allen Dingen<br />

den US-Fahrtenvermittler Uber treffen, da<br />

dessen Subunternehmer viele polnische<br />

oder rumänische Fahrer ohne Deutschkenntnisse<br />

einsetzen würden.<br />

FOTOS: Hakan Ilarslan, Salih Akar, Krunislav Mijić, Ernst Spitaler<br />

Während vor allen in Wien die dortigen<br />

Uber-Fahrer gegen die Einführung der<br />

Gesetzesnovelle mobilmachten (Demo am<br />

22. Oktober und am 30. Oktober <strong>2020</strong>),<br />

bereitete man sich in anderen Teilen Österreichs<br />

auf die neuen Bestimmungen bereits<br />

vor. Im Herbst dieses Jahres berichteten die<br />

Medien von den ersten abgeschlossenen Lenker-Prüfungen,<br />

welche die Mietwagenfahrer<br />

absolviert haben. Im niederösterreichischen<br />

Gmünd beispielsweise freuten sich die<br />

Unternehmer Ewald und Michael Gaispichler<br />

bei Nön.at: „Jetzt haben wir die gesetzlichen<br />

Grundlagen erfüllt und können bei<br />

Bedarf weiterhin <strong>Taxi</strong>fahrten durchführen.“<br />

Alles schien also auf ein Einheitsgewerbe<br />

hinzudeuten, bei dem Mietwagen größtenteils<br />

die Pflichten der <strong>Taxi</strong>s übernehmen<br />

sollten. Doch dann kam der 18. November<br />

<strong>2020</strong>. An jenem Tag legte das Verkehrsministerium<br />

einen Beschluss des Ministerrats<br />

vor, in dem einige Punkte so formuliert<br />

waren, dass bisherige Ankündigungen elementar<br />

ins Gegenteil verkehrt wurden.<br />

Plötzlich und ohne Absprache mit der Branche<br />

waren Ausnahmen von den verordneten<br />

<strong>Taxi</strong>tarifen vorgesehen, die für bestellte<br />

Fahrten (egal ob per App, per Telefon etc.)<br />

gelten sollten. Zudem sollte es den Landeshauptleuten<br />

der Bundesländer eingeräumt<br />

werden, für die zu vereinbarenden Entgelte<br />

eine Bandbreite oder Formen von Mindest-<br />

oder Höchstentgelten festzulegen. Der<br />

verordnete <strong>Taxi</strong>tarif – sofern es für die jeweilige<br />

Standortgemeinde einen solchen gibt –<br />

sollte nur mehr für Fahrten vom Standplatz<br />

aus oder für sogenannte Spontanbeförderungen<br />

– also „herbeigewinkte“ Fahrten in<br />

der jeweiligen Standortgemeinde – gelten.<br />

Aus dem Einheitsgewerbe wäre nun also<br />

plötzlich eine Art Lex Uber geworden, mit<br />

dem die Grundkonstruktion des Gesetzes,<br />

das letztlich fairen Wettbewerb zwischen<br />

allen Marktteilnehmern garantieren sollte,<br />

einen Monat vor seinem Inkrafttreten<br />

»Das ist ein direkter<br />

Angriff auf einen<br />

Großteil der Wiener<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer.«<br />

Resul Ekrem Gönültaş,<br />

Wiener <strong>Taxi</strong>-Obmann<br />

Klappe zu – los geht's.<br />

Wir bauen Ihr Rollstuhltaxi.<br />

infrage gestellt worden wäre. Als Begründung<br />

für diesen Sinneswandel verwies man<br />

unter anderem auch auf die oben angesprochene<br />

Untersuchung der Bundeswettbewerbsbehörde.<br />

Entsprechend groß war die Bestürzung<br />

und Empörung des <strong>Taxi</strong>gewerbes. „Das<br />

ist der Todesstoß für die Branche. Die Zeichen<br />

stehen auf Sturm, wir werden uns mit<br />

allen Mitteln dagegen wehren“, verkündete<br />

Erwin Leitner, <strong>Taxi</strong>-Obmann in der Wirtschaftskammer<br />

(WK). Für Resul Ekrem<br />

Gönültaş, Obmann der <strong>Taxi</strong>sparte der Wirtschaftskammer<br />

Wien, war die veränderte<br />

Novelle des Gelegenheitsverkehrsgesetz<br />

„ein direkter Angriff auf einen Großteil der<br />

Wiener <strong>Taxi</strong>unternehmer“. Auch der Präsident<br />

der Wirtschaftskammer Steiermark,<br />

Josef Herk, zeigte kein Verständnis: „Dass<br />

solche Konzerne von der Bundesregierung<br />

nun auch noch gefördert bzw. durch solche<br />

Maßnahmen quasi nach Österreich gebeten<br />

werden, während die heimischen Unternehmen<br />

in Zeiten von Corona ums Überleben<br />

kämpfen, ist für uns inakzeptabel.“ Herk<br />

konnte es überhaupt nicht nachvollziehen,<br />

dass mit der betroffenen Branche in diesem<br />

Zusammenhang vorab kein Austausch<br />

gepflegt und man von der Regierung auch<br />

nicht informiert worden war.<br />

KOSTEN SPAREN BEIM LENKER<br />

Sylvia Loibner, <strong>Taxi</strong>-Obfrau der Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, warnte explizit vor<br />

Uber: „Dieser Konzern besitzt kein einziges<br />

Fahrzeug und beschäftigt keinen einzigen<br />

Lenker, sondern bedient sich bestehender<br />

Unternehmen. Nachdem Uber aber oftmals<br />

deutlich günstigere Preise anbietet als das<br />

klassische <strong>Taxi</strong>, müssen diese Betriebe Kosten<br />

reduzieren. Das geschieht vor allem<br />

beim Hauptkostenfaktor – den Lenkern.“<br />

Deutliche Worte, doch das Problem<br />

dabei war: Bereits am <strong>4.</strong> Dezember hätte<br />

der Verkehrsausschuss des Parlaments<br />

in Wien dem zustimmen sollen und dann<br />

wäre die Gesetzesänderung des Gelegenheitsverkehrsgesetzes<br />

beschlossene u<br />

16<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

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ÖSTERREICH<br />

ÖSTERREICH<br />

Sache gewesen und zum 1. Januar 2021 in<br />

Kraft getreten. Also musste man schleunigst<br />

Druck aufbauen und wurde dabei von<br />

den <strong>Taxi</strong>unternehmen und Lenkern auf der<br />

Straße unterstützt. Innerhalb von nur einer<br />

Woche fanden drei <strong>Taxi</strong>-Demos statt (siehe<br />

unsere Bilderleiste auf diesen Seiten), an<br />

denen in Wien und Graz insgesamt rund<br />

5.000 <strong>Taxi</strong>s aus ganz Österreich teilgenommen<br />

hatten.<br />

VERHANDELT ÜBER SKYPE<br />

Parallel zu diesem Druck von der Straße<br />

wurde zwischen den politisch Verantwortlichen<br />

und den Gewerbevertretern hart<br />

verhandelt. Insider berichten von umfangreichen<br />

Skype-Konferenzen mit Vertretern<br />

der Regierungsparteien, die sich zunächst<br />

aber nicht recht bewegen wollten. Auch<br />

ein erstes Gespräch der <strong>Taxi</strong>funktionäre<br />

mit Mitarbeitern des Verkehrsministeriums<br />

gleich im Anschluss an die erste<br />

Demo am 25. November war enttäuschend<br />

verlaufen.<br />

Derweil wuchs auch die Empörung<br />

zahlreicher Oppositionsparteien. Allen<br />

voran die FPÖ, jene Partei, die unter dem<br />

damaligen Verkehrsminister Hofer noch<br />

maßgeblich an der Novelle mitgearbeitet<br />

hatte, mittlerweile aber nicht mehr in der<br />

Regierung sitzt, fiel mit markigen Statements<br />

und Aktionen auf. Sie warf dem<br />

ehemaligen Koalitionspartner ÖVP Verrat<br />

vor. Zum Himmel schreiend sei dabei laut<br />

Ansicht des FPÖ-Verkehrssprechers Christian<br />

Hafenecker vor allem „die Niedertracht<br />

der ÖVP, da beide Maßnahmen noch während<br />

der FPÖ-Regierungsbeteiligung nach<br />

Gesprächen mit Vertretern des <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagengewerbes vereinbart wurden“.<br />

Mit ihrem […] Verhalten hätten die Schwarzen<br />

den Offenbarungseid geleistet, indem<br />

sie beiden Gewerben ins Gesicht gelogen<br />

und sie damit betrogen hätten.<br />

Wenige Tage später legte man sogar<br />

noch eine Schippe drauf, indem man eine<br />

Klage gegen den Bundeskanzler Sebastian<br />

Kurz bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

einlegte. Kurz hatte sich in den<br />

Monaten zwischen seinem erzwungenen<br />

Rücktritt aufgrund der Ibiza-Affäre und<br />

seiner Wiederwahl in Kalifornien mit<br />

Uber-Chef Dara Khosrowshahi getroffen.<br />

Die FPÖ sah in diesem Treffen den Ausgangspunkt<br />

für die Gesetzesänderung,<br />

»Unsere Sorgen<br />

wurden ernst<br />

genommen.«<br />

Erwin Leitner,<br />

<strong>Taxi</strong>-Fachgruppenobmann<br />

„die zum Himmel stinkt“, wie es deren<br />

Verkehrspolitischer Sprecher Christian<br />

Hafenecker auf einer Pressekonferenz verlautbaren<br />

ließ. „Hier wurde offensichtlich<br />

in San Francisco ein Gesetz ausverhandelt.<br />

Um wie viel hat die ÖVP hier das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

verkauft?“<br />

Derweil hatten die <strong>Taxi</strong>vertreter die<br />

Gespräche mit den politischen Entscheidern<br />

noch mal intensiviert. Dabei gelang<br />

es trotz aller Emotionalität, sich auf die<br />

sachliche Ebene zu fokussieren und die<br />

inhaltlichen Schwachstellen der Novelle<br />

zur Sprache zu bringen. Neben der<br />

Ungleichbehandlung von <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

wären auch sämtliche<br />

Landesverordnungen im Widerspruch zur<br />

geplanten Gesetzesänderung gestanden<br />

und zudem wäre den Bundesländern ein<br />

Großteil der Gestaltungsmöglichkeiten für<br />

verbindliche Tarife entzogen worden.<br />

„Lediglich für Fahrten von Standplätzen<br />

und auf der Straße ,herbeigewinkte‘ Fahrten<br />

hätten noch verbindliche Tarife durch<br />

die Landeshauptleute verordnet werden<br />

können“, monierte die Wirtschaftskammer.<br />

„Für Fahrten, die über einen Kommunikationsdienstleister<br />

(wie über Telefon, E-Mail,<br />

Website oder App) bestellt worden wären,<br />

wären zwingend nur mehr Mindest- und<br />

Höchstentgelte vorgesehen worden, sofern<br />

sie von den Landeshauptleuten verordnet<br />

wurden. Wäre dies nicht der Fall, hätte ein<br />

Mindestpreis von fünf Euro für vorbestellte<br />

Fahrten bzw. drei Euro für „<strong>Taxi</strong>sharing“<br />

und kein Maximalpreis gegolten. Bei diesen<br />

Fixpreisen fehlte zudem jegliche Präzisierung,<br />

indem beispielsweise keinerlei<br />

Angaben zur Länge einer Wegstrecke vorgegeben<br />

wurden.<br />

Es gab also genügend Gründe, die<br />

Novelle in entscheidenden Punkten noch<br />

einmal zu ändern, und genau das bildete<br />

dann Anfang Dezember die Basis für einen<br />

Kompromiss, den die <strong>Taxi</strong>vertreter nach<br />

unermüdlichen Verhandlungen erreichen<br />

konnten. Zwar wurden im Verkehrsausschuss<br />

des Parlaments die oben genannten<br />

neuen Regelungen beschlossen, doch<br />

parallel wurde ein Abänderungsantrag<br />

angenommen, der „elementare Verbesserungen“<br />

enthielt, wie es die Fachgruppen<br />

der Bundesländer und der bundesweite<br />

Fachverband formulierten.<br />

FOTO: Name Name<br />

FOTOS: Hakan Ilarslan, Salih Akar, Üzen Fatih, Ernst Spitaler<br />

Sie alle hatten in einer außerordentlichen<br />

Teamleistung jene vier Punkte ausgehandelt,<br />

die nun im Abänderungsantrag auftauchen.<br />

Erstens kann bei vorbestellten<br />

Fahrten der Fahrpreisanzeiger weiterhin<br />

verwendet werden und ein Abweichen vom<br />

verbindlichen Tarif ist möglich, jedoch<br />

nicht zwingend wie ursprünglich vorgesehen.<br />

Damit wird die Einheitlichkeit des<br />

Gewerbes gewahrt.<br />

Zweitens wurde den Landeshauptleuten<br />

jetzt eine sehr starke Gestaltungskompetenz<br />

eingeräumt – betreffend das von der<br />

Bundesregierung gewünschte „Preisband<br />

für vermittelte Fahrten“.<br />

Drittens wird das Mindestentgelt von<br />

fünf Euro für „vorbestellte Fahrten“ bzw.<br />

drei Euro bei „<strong>Taxi</strong>sharing“ gestrichen,<br />

muss jedoch weiterhin dem Grundentgelt<br />

plus Zuschlägen entsprechen, sofern nichts<br />

anderes verordnet wurde. Die Untergrenze<br />

eines derartigen Preisbandes bildet damit<br />

der vom jeweiligen Landeshauptmann, den<br />

jeweiligen Gemeinden, der Arbeiterkammer<br />

und der Wirtschaftskammer ausgearbeitete<br />

Tarif.<br />

ENTSCHEIDENDE TAGE<br />

Viertens ist zudem ein gestaffeltes Inkrafttreten<br />

vorgesehen: Erst mit dem 1. März<br />

2021 treten die Regelungen zur freien<br />

Preisvereinbarung und mit 1. Juni 2021<br />

jene zum <strong>Taxi</strong>sharing in Kraft, die Regelungen<br />

zum Einheitsgewerbe hingegen bereits<br />

mit dem 1. Januar 2021.<br />

Erwin Leitner, Bundesobmann der Fachgruppe<br />

<strong>Taxi</strong>, zeigte sich aufgrund dieses<br />

Zwischenergebnisses erleichtert. „Unsere<br />

Sorgen wurden ernst genommen“, blickt<br />

er auf die zurückliegenden, ereignisreichen<br />

beiden Wochen zurück. Die vergangenen<br />

Tage seien entscheidend für dieses Ergebnis<br />

gewesen, so Leitner, der mit der jetzt<br />

vorliegenden Lösung eine positive Weiterentwicklung<br />

dieses Verkehrsbereichs für<br />

möglich hält.<br />

Der Fachgruppenobmann begrüßt<br />

zudem, dass in der vorliegenden Gesetzesnovelle<br />

die Formulierungen präzisiert<br />

wurden. Die Änderung, dass auch bei vorbestellten<br />

Fahrten der Fahrpreisanzeiger<br />

weiterhin verwendet werden kann, ist<br />

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ausschlaggebend für die Einheitlichkeit<br />

des Gewerbes. Der im Entwurf enthaltene<br />

Wunsch der Bundesregierung, ein „Preisband<br />

für vermittelte Fahrten“ zu schaffen,<br />

wurde um eine ganz klare Gestaltungskompetenz<br />

des Landeshauptmanns ergänzt. Der<br />

Mindestpreis im Gesetz gilt nur, falls vom<br />

Bundesland keine anderen Untergrenzen<br />

verordnet wurden. Dieser leitet sich nunmehr<br />

allein von den bestehenden Tarifen<br />

der Bundesländer ab. Das bedeutet, dass<br />

die Landeshauptleute beispielsweise je<br />

nach Streckenlänge oder Fahrdauer Unterund<br />

auch Obergrenzen für die Preisgestaltung<br />

festlegen können.<br />

„Damit wird auf die regionalen Unterschiede<br />

Rücksicht genommen und der<br />

große Gestaltungsspielraum der Bundesländer<br />

nochmals betont. Jetzt gilt es sicherzustellen,<br />

dass über Landesverordnungen<br />

Lohndumping verhindert wird. Wir freuen<br />

uns, dass die geplanten, für unsere Unternehmen<br />

ruinösen Maßgaben nun entschärft<br />

wurden. Das gibt der <strong>Taxi</strong>branche<br />

die Möglichkeit, innovative Angebote für<br />

Kundinnen und Kunden zu entwickeln“,<br />

hält Leitner fest.<br />

FAZIT:<br />

Es war wie ein Fußballspiel: 90 Minuten<br />

lang dümpelte die Partie vor sich hin, ehe<br />

plötzlich in der 89. Minute das Gegentor<br />

fällt und man nun kaum noch Zeit hat,<br />

den Ausgleich zu erzielen. Dem österreichischen<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe ist aber genau dies<br />

gelungen, indem es trotz aller branchentypischen<br />

Kleinteiligkeit sämtliche Kräfte<br />

mobilisiert hat. Chapeau! jh, hs<br />

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18 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

19


ÖSTERREICH<br />

PAYMENT<br />

Wiens <strong>Taxi</strong>gewerbe wird wohl einen weiteren Versuch starten<br />

müssen, E-<strong>Taxi</strong>s in der Stadt zu etablieren.<br />

EIN ZWEITER<br />

VERSUCH<br />

BIS 2025<br />

Wiens Stadtregierung will ab 2025 nur<br />

noch emissionsfreie <strong>Taxi</strong>s zulassen.<br />

Erfahrungen liegen bereits aus einem<br />

2016 gestarteten E-<strong>Taxi</strong>-Projekt vor –<br />

auch wenn das aus heutiger Sicht als<br />

Flop betrachtet werden muss.<br />

OHNE<br />

VERTRAG UND<br />

HARDWARE<br />

Eine <strong>Taxi</strong>- bzw. Mietwagenfahrt<br />

bargeldlos zu bezahlen, ist längst<br />

nicht mehr gleichzusetzen mit<br />

dem Begriff der Kartenzahlung.<br />

Der moderne Kunde bezahlt<br />

heutzutage mit seinem Smartphone.<br />

Wenn von 240 geplanten Elektro-<strong>Taxi</strong>s gerade einmal<br />

30 auf die Straße kommen, darf man durchaus von<br />

einer verfehlten Zielvorgabe sprechen. Dabei war das<br />

Projekt finanziell sehr gut ausgestattet und auch bei der Ladeinfrastruktur<br />

gab es nur wenige Probleme. <strong>Taxi</strong>lenker konnten sich<br />

eine der zehn exklusiven Ladesäulen sogar per App reservieren.<br />

Warum man trotzdem scheiterte, erläuterte kürzlich Christian<br />

Holzhauser von der Wiener <strong>Taxi</strong>zentrale während einer Online-Konferenz.<br />

Mit deutlicher Ironie drehte Holzhauser den Spieß um und<br />

gab eine Anleitung, was man doch alles bitte schön machen soll,<br />

um ein ambitioniertes Projekt nicht erfolgreich werden zu lassen.<br />

ANLEITUNG ZUM SCHEITERN<br />

Man müsse lediglich für eine eingeschränkte Modellauswahl sorgen<br />

und keine Ersatzfahrzeuge zur Verfügung stellen, dazu konsequent<br />

die Ersatzversorgung unterbrechen und die sonst bewährten<br />

Kommunikationskanäle seitens der Autohäuser einfrieren. Das<br />

elektrotechnische Know-how der Autohaus-Mechaniker sollte man<br />

möglichst auch gegen null fahren. Zudem sollten die Fahrzeuge<br />

unbedingt eine geringe Reichweite haben.<br />

Keine Ironie, sondern tatsächlich auch ein Grund für den mangelnden<br />

Zuspruch seitens der <strong>Taxi</strong>lenker: Anstatt am Halteplatz, wo<br />

man mit den dort wartenden Kollegen sozialen Kontakt hatte, verbrachten<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Lenker die Wartezeit an vereinsamten Ladesäulen.<br />

Holzhausers Erläuterungen machen wenig Hoffnung für das<br />

Jahr 2025, wenn im Zuge des nationalen Energie- und Klimaplans<br />

Der Ford Transit Custom<br />

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(NEKP) in Österreich nur noch emissionsfreie <strong>Taxi</strong>s eingesetzt<br />

werden sollen. Die Wiener Stadtregierung hat kürzlich die Ziele<br />

übernommen. Somit wird sich das Wiener <strong>Taxi</strong>gewerbe abermals<br />

mit der Elektromobilität beschäftigen müssen. Diesmal aber weiß<br />

man, welche Fehler man nicht mehr machen darf. Und die elektromobile<br />

Auto-Industrie hat sich ja seit 2016 durchaus weiterentwickelt.<br />

<br />

jh, rw<br />

NEUJAHRSKONZERT ABGESAGT<br />

Jedes Jahr spielt am <strong>4.</strong> Jänner das Tonkünstler-Orchester<br />

Niederösterreich ein Klassik-Konzert im Wiener Musikverein<br />

exklusiv für die Wiener <strong>Taxi</strong>kunden. Die <strong>Taxi</strong>zentrale<br />

40100 bedankt sich damit bei all ihren Stammkunden für<br />

deren Treue.<br />

Diesmal jedoch werden am <strong>4.</strong> Jänner die Plätze leer<br />

bleiben, das traditionelle Neujahrskonzert wurde wegen<br />

Corona abgesagt. Zu Herbstbeginn hatte man noch<br />

gehofft, die Gala unter Einhaltung aller Vorschriften und<br />

mit begrenzter Personenanzahl abhalten zu können, teilte<br />

Wiens größte <strong>Taxi</strong>zentrale mit. Dann allerdings sei man<br />

durch die verschärfte Situation doch zu einer Absage<br />

gezwungen gewesen.<br />

„Es schmerzt uns sehr, dass wir diese wunderbaren Stunden<br />

diesmal nicht mit Ihnen erleben dürfen, hoffen aber,<br />

dass alle unsere Aktivitäten bald wieder stattfinden und<br />

wir sie gemeinsam dann umso mehr genießen können“,<br />

teilte die <strong>Taxi</strong>zentrale in einem Rundschreiben all seinen<br />

Kunden und Gästen mit.<br />

jh<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> 40100, Wiener Musikverein<br />

FOTO: MPC-Software<br />

Durch den Einsatz von QR-Codes können <strong>Taxi</strong>betriebe die<br />

Bezahlung der <strong>Taxi</strong>fahrt ohne Bargeld, aber auch ohne<br />

zusätzliche Technik, Hardware oder Verträge sowie ohne<br />

eine weitere App anbieten. Die Vorgehensweise lässt sich am Beispiel<br />

einer Bezahlung über PayPal verdeutlichen, die bei vielen<br />

Anbietern von Vermittlungssystemen ermöglicht wird, unter anderem<br />

auch in der „Taris“-Software des Unternehmens MPC. Dafür<br />

wird der Fahrpreis am Ende der Fahrt entweder direkt aus dem<br />

Taxameter in die Fahrer-App übertragen oder über ein Tastaturfeld<br />

vom Fahrer manuell eingegeben. Anschließend wird die Funktion<br />

„Zahlung per Pay-Pal“ aktiviert.<br />

Das System generiert nun einen QR-Code, den der Fahrgast<br />

wiederum mithilfe der Kamera auf seinem Smartphone einscannt.<br />

Dort erfolgt dann die automatische Weiterleitung auf die Pay-Pal-<br />

Oberfläche, wo der Fahrgast seinen Bezahlvorgang abschließt. Nach<br />

erfolgreicher Bezahlung erhält der Fahrer eine visuelle Bestätigung.<br />

Der Vorgang ist nun abgeschlossen. Optional besteht noch<br />

die Möglichkeit, nach demselben Verfahren eine Fahrpreisquittung<br />

zu übertragen.<br />

Voraussetzung für die Anwendung dieser einfachen Zahlungsmethode<br />

ist, dass der Kunde im Vorfeld bei einem der Zahlungsdienstleister<br />

registriert ist. Als Disagio fallen die jeweiligen<br />

Gebühren des Zahlungsdienstleisters an.<br />

Auch die Talex Mobile Solutions GmbH hat in ihr Produkt „<strong>Taxi</strong>.<br />

de“ eine ähnliche Lösung integriert. „SCAN.PAY.GO“ bietet einfach<br />

optional einen QR-Code, den der Kunde scannen kann, um dann<br />

mithilfe seiner favorisierten, individuell vorinstallierten Zahlungsoption<br />

den aktuellen Fahrpreis zu begleichen. Falls gewünscht kann<br />

so auch Trinkgeld gegeben und ordentlich ausgewiesen werden und<br />

der Fahrer erhält parallel die Zahlungsbestätigung direkt ins <strong>Taxi</strong>.<br />

de-System. Belege sowohl für den Kunden als auch für das <strong>Taxi</strong> werden<br />

für beide getrennt in deren Systemen abgespeichert und stehen<br />

für alle weiteren Buchhaltungsvorgänge sofort online zur Verfügung.<br />

KEINE WEITEREN SIM-KARTEN NÖTIG<br />

Ohne weitere Technik können nun, nur über das Kundenhandy,<br />

Kreditkarten, Bankkarten, PayPal, Apple Pay und alle anderen<br />

Online-Zahlsysteme der Gegenwart und Zukunft angeboten werden,<br />

es sind keine weiteren SIM-Karten oder Karten-Scanner notwendig,<br />

stattdessen lediglich eine kurze Anmeldung beim<br />

Zahlungsdienstleister von <strong>Taxi</strong>.de. Die Auszahlung erfolgt wöchentlich<br />

und der Zahlungsdienstleiter, mit dem Talex hier kooperiert,<br />

nimmt für alle Zahlungen eine Gebühr von 12 Cent pro Transaktion<br />

sowie einen umsatzabhängigen Disagio von 1,9 %. Nur Pay-<br />

Pal-Zahlungen sind mit 35 Cent pro Transaktion zuzüglich<br />

2,49 % Disagio etwas teuer.<br />

Gerade jetzt in dieser schwierigen Zeit sind solche umfassenden<br />

Zahlungsoptionen eine sinnvolle Angebots-Ergänzung für die<br />

meisten <strong>Taxi</strong>unternehmen, zumal sie in den meisten Fällen keinerlei<br />

weitere Investitionen abverlangen. Der Taxler kann auf<br />

diesem Weg sowohl den Profis unter seinen <strong>Taxi</strong>-Usern als auch<br />

der technikaffinen jungen Zielgruppe oder seinen Rechnungskunden<br />

eine in allen Aspekten buchhaltungssichere bargeldlose Zahlung<br />

mit allen Systemen anbieten. <br />

jh, rw<br />

Für uns zählt nur eins:<br />

Mobilität ohne<br />

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20 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI


CORONA<br />

Mit einem Brandbrief bittet der Bundesverband die<br />

Bundesregierung um schnelle Hilfe für die <strong>Taxi</strong>branche.<br />

DIREKT?<br />

INDIREKT?<br />

MASSIV!<br />

Durch den erneuten Lockdown droht<br />

einem Drittel aller <strong>Taxi</strong>unternehmen das<br />

Aus. Unter anderem auch deshalb, weil<br />

die Branche durch das Raster bei den<br />

staatlichen Hilfen durchrutscht.<br />

Dagegen wehrt man sich massiv.<br />

DER SUIZID DER MASKENVERWEIGERER Ein Kommentar von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Herausgeber Jürgen Hartmann<br />

Der kleine Aufschwung im Sommer, Sie hatten bemängelt, dass <strong>Taxi</strong>fahrer<br />

als die Maßnahmen gelockert wurden während der Beförderung keine Maske<br />

und das gesellschaftliche Leben wieder tragen würden.<br />

ein wenig an Fahrt aufnahm, nährte Es mag viele Begründungen geben,<br />

die Hoffnung der <strong>Taxi</strong>unternehmer, warum sich <strong>Taxi</strong>fahrer*innen scheinbar<br />

dass man die Krise noch einigermaßen legitimiert sehen, keinen Mund-Nasenunbeschadet<br />

überstehen würde. Doch Schutz zu tragen: beschlagene Brille,<br />

dann kam der zweite Lockdown und für eingebauter Trennschutz, unklare<br />

die <strong>Taxi</strong>branche rächte sich, dass man Rechtsvorschriften etc.<br />

seit Monaten durch das Raster vieler Doch sie alle zählen<br />

staatlicher Hilfsmaßnahmen fällt (siehe NICHTS im Vergleich<br />

Beitrag nebenan).<br />

zu dem Schaden,<br />

Diese Schieflage durch politische<br />

den man mit solch<br />

Gespräche zu korrigieren, war natürlich einer Haltung<br />

auch Aufgabe der Branchenvertreter. verursacht. Hier<br />

Doch deren Ressourcen wurden bedauerlicherweise<br />

anderweitig gebunden, verbliebenen Fahrgäste<br />

werden die wenigen<br />

indem man in den Geschäftsstellen vergrault, die wahrscheinlich<br />

gerade wegen des<br />

vieler <strong>Taxi</strong>verbände die empörten Anrufe<br />

vieler Fahrgäste annehmen musste. Schutzes vor einer möglichen<br />

Ansteckung mit dem <strong>Taxi</strong> anstatt<br />

mit dem Bus fahren. Wer also in diesen<br />

Zeiten Kunden tatsächlich ohne Maske<br />

befördert, begeht Suizid an der eigenen<br />

Branche.<br />

jh<br />

TAXI<br />

Zahlen lügen nicht. In Berlin wurden <strong>2020</strong> über eintausend<br />

<strong>Taxi</strong>s dauerhaft abgemeldet, in München ebenso viele<br />

stillgelegt. Beide Städte stehen exemplarisch für das, was<br />

derzeit in der ganzen Republik, in ganz Europa, auf der ganzen<br />

Welt passiert: Wo Veranstaltungen abgesagt und Restaurants und<br />

Hotels geschlossen werden, leiden auch diejenigen, die für den<br />

An- und Abtransport der Menschen zu diesen Veranstaltungen<br />

zuständig sind. Bundesweit rechnet der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und<br />

Mietwagen (BVTM) mit einem Verlust von 12.000 <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

und etwa 80.000 Arbeitsplätzen.<br />

Mit ein Grund dafür: Die staatlichen Hilfsgelder zur Abmilderung<br />

der Pandemie-Folgen greifen beim <strong>Taxi</strong>gewerbe oftmals<br />

nicht. Kurzarbeit hat ihre Tücken (siehe Beitrag auf Seite 22).<br />

Überbrückungshilfen basieren auf der prozentualen Anrechnung<br />

von Betriebskosten, erkennen aber beispielsweise die Tilgungsraten<br />

bei der Fahrzeugfinanzierung nicht als förderfähig an. Gerade<br />

dies ist aber ein wichtiger Kostenfaktor bei <strong>Taxi</strong>betrieben. Was für<br />

den Geschäftsinhaber die Ladenmiete (förderfähig), ist für den<br />

<strong>Taxi</strong>betrieb sein Fahrzeug. Das <strong>Taxi</strong>gewerbe fordert deshalb seit<br />

Monaten, dass diese Ungleichheit aufgehoben wird. Bisher vergeblich.<br />

Einzig Baden-Württemberg hat ein individuelles Förderpaket<br />

aufgelegt, das speziell <strong>Taxi</strong>unternehmern die Möglichkeit bietet,<br />

ihre Tilgungskosten erstattet zu bekommen.<br />

Die bisher fehlende Berücksichtigung von Unternehmerlohn<br />

wird erst zum Jahreswechsel endlich korrigiert. Allerdings ist die<br />

sogenannte „Neustarthilfe“ auch wieder nur ein Tropfen auf den<br />

heißen Stein. Maximal 5.000 Euro werden damit einmalig ausbezahlt<br />

– für einen Zeitraum von sieben Monaten. Das entspricht<br />

also einer Summe von 714,29 Euro pro Monat. Damit bleibt die<br />

Lage für die Kleinunternehmen im Gewerbe dramatisch, weil der<br />

Unternehmer in der Regel selbst <strong>Taxi</strong> fährt und hiervon mit seiner<br />

Familie leben muss.<br />

Leider fällt das <strong>Taxi</strong> auch bei den November-/Dezemberhilfen<br />

nahezu vollständig durch das Raster der Antragsberechtigten.<br />

Direkt betroffene Betriebe, also solche, die aufgrund der Beschränkungen<br />

ihr Geschäft seit November komplett schließen mussten,<br />

erhalten 75 Prozent des November- bzw. Dezember-Umsatzes.<br />

Auch indirekt betroffene Betriebe können diese Unterstützung<br />

beantragen, sofern sie nachweisen, dass 80 Prozent ihrer Umsätze<br />

unmittelbar mit den nun geschlossenen Betrieben erzielt werden.<br />

Genau dieser Punkt trifft auf die <strong>Taxi</strong>branche nicht zu, „weil<br />

unsere Gäste nicht die geschlossenen Hotels und Restaurants sind,<br />

sondern eben deren Gäste sind“, wie es der Bundesverband <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e. V. treffend formulierte.<br />

FAZIT:<br />

Während andere Bereiche der Mobilität spezifische Hilfen bekommen<br />

(Busse, Bahnen, Fahrzeughersteller, Luftfahrt), geht das<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe weitgehend leer aus. Der BVTM<br />

hat deshalb Ende November einen offenen Brandbrief an die beiden<br />

Bundesminister Peter Altmaier und Olaf Scholz geschrieben,<br />

wenige Tage später ist auch das Münchner/bayerische <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

mit einem ähnlichen Schreiben an den Ministerpräsidenten<br />

Söder herangetreten. Sie schildern darin die oben beschriebene<br />

Insolvenzwelle und zählen die Lücken auf, durch die das <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

bei allen aktuellen staatlichen Hilfspaketen durchrutscht.<br />

Sie betonen darin die Verlässlichkeit der <strong>Taxi</strong>branche gerade<br />

während der Corona-Pandemie. „Unsere Unternehmen haben<br />

umgehend in Hygienemaßnahmen zum Schutz von Fahrgästen<br />

und Fahrpersonal investiert und den Dienst als Teil der Daseinsvorsorge<br />

trotz der wirtschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderungen<br />

aufrechterhalten“, schreibt der BVTM. Und weiter:<br />

„Wir arbeiten mit strikten Hygienekonzepten, viele Unternehmen<br />

bieten zusätzlich Lieferdienste und sonstige Dienstleistungen an.<br />

In Hamburg haben <strong>Taxi</strong>s sogar Dachwerbung mit dem Hashtag<br />

,#stayathome‘ gefahren, um die Maßnahmen zu unterstützen.“<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe lebt von der Mobilität der Menschen, kann<br />

davon aktuell aber nicht mehr leben. Stellvertretend für die<br />

gesamte Branche bitten der Präsident, seine beiden Vizes, der<br />

Geschäftsführer und weitere Vorstandsmitglieder deshalb die beiden<br />

Minister, das <strong>Taxi</strong>gewerbe in den Blick zu nehmen. Sie erinnern<br />

beide Minister an ihre Aussage vom 13. März <strong>2020</strong> während<br />

FOTO: Adobe Stock / d1sk<br />

FOTO: Aobe Stock / AA+W<br />

einer Pressekonferenz. Dort hatten sowohl der Wirtschaftsminister<br />

Altmaier als auch der Finanzminister Scholz auch die <strong>Taxi</strong>fahrerinnen<br />

und <strong>Taxi</strong>fahrer als Zielgruppe der Hilfen adressiert.<br />

Beide Brandbriefe stießen medial auf ein großes Echo. Nahezu<br />

sämtliche großen Nachrichtenportale berichteten darüber, was den<br />

Druck auf die Politik noch mal verstärken durfte.<br />

Ein Druck, der auch von der Straße kommen könnte und sollte.<br />

In Berlin beispielsweise haben zwei <strong>Taxi</strong>unternehmer mittags<br />

um 11.55 Uhr ihre Brandbriefe persönlich in den Briefkasten des<br />

Bundeswirtschaftsministeriums eingeworfen. Sie fordern darin,<br />

dass die November-/Dezemberhilfen explizit auch den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

als indirekt Betroffene zuerkannt werden. Anschließend<br />

sind sie im stillen Protest dreimal um den Block des Ministeriums<br />

gefahren. „Wir werden nicht als indirekt Betroffene der Schließungen<br />

anerkannt, dabei sind wir nicht nur indirekt, sondern massiv<br />

betroffen“, schildert einer der Initiatoren gegenüber <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>.<br />

„Im Brief haben wir deshalb angekündigt, dass wir unsere ,5 vor<br />

12‘-Aktion so lange wiederholen, bis sich der Minister zu einer<br />

direkten Hilfe durchringt.“<br />

Über soziale Kanäle und auch aufgrund einer Berichterstattung<br />

in <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> hatte sich die Aktion langsam herumgesprochen.<br />

Dadurch nahmen täglich mehr Unternehmer und <strong>Taxi</strong>fahrer an<br />

der Aktion teil und gaben ihre Briefe ab. Mittlerweile taucht jeden<br />

Werktag am Ministerium eine zweistellige Anzahl an <strong>Taxi</strong>s auf,<br />

deren Fahrer*innen ihren Brandbrief abgeben.<br />

Der verbale Druck wird dadurch also visualisiert und könnte<br />

eventuell in anderen Städten und Regionen zu ähnlichen Aktionen<br />

führen, schließlich werden Corona-Hilfspakete nicht nur von der<br />

Bundesregierung, sondern ergänzend dazu auch von den Bundesländern<br />

und sogar von den einzelnen Kommunen geschnürt.<br />

Bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses dieser Ausgabe lag<br />

übrigens noch keine Reaktion aus der Politik auf die Brandbriefe<br />

vor. Vielleicht haben die Minister ja zu dem Zeitpunkt, in dem dieser<br />

Beitrag gelesen wird, bereits reagiert. Falls nicht, ist es dringend<br />

nötig, dass die <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen und Fahrer*innen<br />

ihren Protest verstärken. <br />

jh<br />

Sie können es<br />

nicht mehr<br />

hören?<br />

„Wir stehen uns die<br />

Reifen eckig und der<br />

fährt alles alleine weg!“<br />

Machen Sie endlich was!<br />

22 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

23


CORONA<br />

FAHRZEUGE<br />

SICHTBARE<br />

SICHERHEIT<br />

Die Desinfektion wird immer wichtiger.<br />

Gut sichtbare Lösungen schaffen dabei<br />

Vertrauen beim Fahrgast.<br />

Die regelmäßige Reinigung der Innenflächen, der Türgriffe,<br />

der Trennschutzscheibe etc. gehört längst zum Alltag<br />

eines <strong>Taxi</strong>betriebs. Für die Betriebe bedeutet das je<br />

nach Fuhrparkgröße nicht unerhebliche Zusatzkosten. Eine bei<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> auf der Website im August veröffentlichte Übersicht<br />

zeigt, dass ein Mehrwagenbetrieb mit 18 Fahrzeugen zwischen<br />

März und Juli 1.641 Euro Zusatzkosten für die<br />

Fahrzeugdesinfektion aufbringen musste.<br />

Meist sind die Maßnahmen für den Fahrgast<br />

gar nicht sichtbar. Um das Gefühl der Sicherheit<br />

visuell und „erlebbar“ zu machen, greifen<br />

manche Betriebe beispielsweise auf Virenkiller<br />

zurück, die direkt im <strong>Taxi</strong> deponiert sind.<br />

Ein Produkt des Oldenburger Unternehmens<br />

Vierol findet im Cupholder Platz und arbeitet<br />

Ein wirkungsvolles Instrument<br />

für Mehrwagenunternehmer,<br />

den extremen<br />

Umsatzeinbrüchen zu begegnen,<br />

ist eine Minimierung der eingesetzten<br />

Fahrzeuge, um diese<br />

besser auslasten zu können. Im<br />

Umkehrschluss bedeutet das, die Einsatzzeiten<br />

jedes einzelnen Mitarbeitenden<br />

zu kürzen, um Kündigungen zu vermeiden.<br />

Der durch diese teilweise drastisch<br />

verkürzten Arbeitszeiten reduzierte Lohn<br />

muss dann durch zusätzliches Kurzarbeitergeld<br />

(KUG) aufgebessert werden.<br />

Es bedarf also einer Veränderung,<br />

die einerseits den Umsatz pro Fahrzeug<br />

erhöht, andererseits den <strong>Taxi</strong>fahrern den<br />

Bezug von Kurzarbeitergeld ermöglicht.<br />

Zu erreichen ist das mit der Umstellung<br />

vom traditionellen Zwei-Schicht-System,<br />

in dem doppelt besetzte Fahrzeuge in Tag-<br />

Dieser Viren killende Luftreiniger<br />

passt in den Becherhalter.<br />

Die Desinfektion<br />

und optionales<br />

Fiebermessen<br />

finden direkt im<br />

Großraumtaxi statt.<br />

mit der sogenannten Ionisation. Dabei werden<br />

Schadstoffe wie Keime oder Bakterien eingefangen<br />

und die Verbreitung von Viren wird gehemmt. Das Gerät<br />

wird in zwei verschiedenen Farben angeboten und ist aktuell für<br />

49 Euro brutto erhältlich. Ist der Luftreiniger täglich im Schnitt<br />

acht Stunden im Einsatz, dann wird ein Wechsel des Filters (6,99<br />

Euro) alle vier Monate empfohlen.<br />

Ab Januar ist bei dem für seine Rolliumrüstungen bekannten<br />

Unternehmen AMF für 377 Euro brutto eine<br />

crashgetestete Desinfektions-Säule erhältlich,<br />

die im Innenraum von Großraumtaxis auf dem<br />

Fahrzeugboden verschraubt wird. Sie wird über<br />

ein Fußpedal betätigt. Der Füllstand des Behälters<br />

kann ohne Demontage von außen überprüft<br />

werden. Die Desinfektionssäule ist zudem<br />

mit einem Infrarotthermometer erweiterbar.<br />

Je nach Bedarf wird dann die Temperatur der<br />

Fahrgäste an der Stirn oder am Handgelenk<br />

gemessen. <br />

sg, rw<br />

WENN MITARBEITER<br />

WENIGER ARBEITEN DÜRFEN<br />

Die Pandemie erfordert Veränderungen im Arbeitsablauf, z. B. die Umstellung auf<br />

einen Drei-Schicht-Betrieb.<br />

und Nachtschicht eingeteilt waren, auf ein<br />

Drei-Schicht-System, mit Früh-, Spät- und<br />

Nachtschicht.<br />

Hatten die Fahrer vorher das <strong>Taxi</strong> zwölf<br />

Stunden zur Verfügung, in denen gemäß<br />

Arbeitszeitgesetz bis zu neun Stunden<br />

gearbeitet werden durfte, ist im Drei-<br />

Schicht-Modell die Verfügungszeit auf<br />

maximal acht Stunden beschränkt, das<br />

heißt, die reine Arbeitszeit liegt noch deutlich<br />

darunter.<br />

Normalerweise ist es im <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

nicht üblich, mit Kurzarbeitergeld zu arbeiten.<br />

Als zu Beginn der Krise viele <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

den Betrieb komplett<br />

eingestellt hatten, war KUG Null<br />

problemlos anwendbar, da alle<br />

komplett ohne Beschäftigung<br />

waren. Sobald aber wieder gearbeitet<br />

wurde, mussten Konzepte<br />

umgesetzt werden, bei denen zum<br />

geringeren Lohn ergänzendes KUG gewährt<br />

werden konnte. Das ist der Fall, wenn den<br />

Mitarbeitenden wegen wirtschaftlich gebotener<br />

Umstrukturierungen des Betriebes,<br />

wie hier durch ein neues Arbeitszeitmodell,<br />

konkret Arbeitszeit genommen wird<br />

und alle nachprüfbar weniger arbeiten. Die<br />

Autos werden dabei möglichst gut ausgelastet,<br />

die Mitarbeitenden sind bestmöglich<br />

abgesichert und die Risiken der Firma werden<br />

minimiert. Sobald die Umsätze steigen,<br />

können die ersten Mitarbeitenden aus der<br />

Kurzarbeit rausgenommen und wieder voll<br />

eingesetzt werden. <br />

sb<br />

24 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

FOTOS: AMF Bruns, Carnatura<br />

FOTO: Luchthaven Schiphol Amsterdam<br />

TAXI GEGEN TESLA<br />

Zwischen der Bios Group und dem US-Fahrzeugbauer Tesla kommt es zum<br />

Rechtsstreit. Wegen technischer Mängel und fehlenden Services fordert das<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen 1,3 Millionen Euro Schadensersatz.<br />

Im Jahr 2014 spielten drei <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

am Amsterdamer Flughafen<br />

Schiphol eine besondere Vorreiterrolle.<br />

Mit 167 Teslas Model S wurde die <strong>Taxi</strong>flotte<br />

in Schiphol auf einen Schlag elektrifiziert<br />

und sorgte damit weltweit für<br />

Aufsehen. Doch mittlerweile sind immer<br />

weniger Teslas am Flughafen zu sehen,<br />

was nicht nur an Corona liegt. Nach Angaben<br />

der Zeitung „Het Financieele Dagblad“<br />

stehen viele der Teslas permanent in der<br />

Werkstatt. „Mit etwa zwanzig <strong>Taxi</strong>s stimmt<br />

etwas nicht“, erklärt Tofik Ohoudi der Zeitung.<br />

Er ist Filialleiter der Bios Group, des<br />

größten <strong>Taxi</strong>betriebs in den Niederlanden.<br />

In seiner langen Karriere als Flottenmanager<br />

hat er nie mehr Probleme gesehen als<br />

bei Tesla. Bei einem Model S ist die Servolenkung<br />

defekt. Bei einem anderen Fahrzeug<br />

waren bereits nach wenigen Monaten<br />

die Antriebswellen verschlissen. Ein weiterer<br />

wiederkehrender Defekt, selbst bei<br />

<strong>Taxi</strong>zentrum Köln<br />

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brandneuen Autos: ein gebrochener Querlenker,<br />

ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Federung. Jetzt will man Tesla auf Schadenersatz<br />

in Höhe von 1,3 Millionen Euro<br />

verklagen. Die Vorladung wurde schon im<br />

vergangenen Juni zugestellt.<br />

„ZU INTENSIVE NUTZUNG“<br />

Tesla verteidigt sich mit der Argumentation,<br />

dass das <strong>Taxi</strong>unternehmen die Autos<br />

zu intensiv nutzt. Van der Veer: „Wir hatten<br />

in den Verhandlungen betont, dass dies ein<br />

entscheidender Punkt für uns als <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

ist, weil wir viel fahren.“ 2016<br />

konnten sich Tesla und Bios noch auf einen<br />

Kompromiss verständigen: 64 Modelle S<br />

werden gegen das neue, teurere Modell X<br />

ausgetauscht. Gesamtkosten für Bios: mehr<br />

als 7,9 Millionen Euro.<br />

Doch auch die Modelle X haben so viele<br />

Mängel, dass sie häufiger in der Werkstatt<br />

als auf der Straße zu finden sind. Im Jahr<br />

Damals ein toller PR-<br />

Coup: 2014 starteten<br />

die ersten von 167 Tesla-<br />

<strong>Taxi</strong>s am Flughafen<br />

Schiphol Amsterdam.<br />

2018 müssen mehr als 75 Fehler an den<br />

Bios-Teslas repariert werden. Fast 60 weitere<br />

im Jahr 2019. Häufig sind es Defekte<br />

wie gebrochene Querlenker oder Probleme<br />

mit Antriebswellen, die zu einer unsicheren<br />

Situation auf der Straße führen können.<br />

Zunächst reparierte Tesla die Mängel<br />

kostenlos, aber ab 2019 kamen die ersten<br />

gepfefferten Rechnungen, die mittlerweile<br />

einen Wert von 150.000 Euro haben, den<br />

Bios nicht bezahlen möchte. „Wir zahlen<br />

für Wartung und normale Reparaturen“,<br />

sagt Van der Veer. „Aber warum sollten wir<br />

für defekte Teile bezahlen müssen?“<br />

Der Fall ist jetzt so weit eskaliert, dass<br />

Tesla sich weigert, die <strong>Taxi</strong>s zu warten. Das<br />

ist ärgerlich, weil Bios auf die Reparaturen<br />

seiner Fahrzeuge angewiesen ist. Der<br />

gesamte Service läuft ausschließlich über<br />

Tesla selbst. Da Bios vom elektrischen Fahren<br />

überzeugt ist, hat das Unternehmen<br />

jetzt mehrere Audis e-tron gekauft. wf<br />

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FAHRZEUGE<br />

FAHRZEUGE<br />

SO IST’S RECHT –<br />

TESTFAHRT MIT DEM<br />

NEUEN CADDY 5<br />

Den Caddy 4 trifft man häufig am <strong>Taxi</strong>stand.<br />

Mit seinem Nachfolger versucht Volkswagen,<br />

Nutzfahrzeuge in einer in jeder Hinsicht<br />

verbesserten Version zu etablieren.<br />

Im <strong>Taxi</strong> ist die Konsole Standard, auch wenn<br />

ein Spiegeltaxameter verbaut ist.<br />

Der Caddy mit kurzem Radstand kann sieben Personen befördern.<br />

Auf Gepäck muss man dann allerdings verzichten.<br />

Spätestens seit der covid-19-bedingten digitalen Weltpremiere<br />

im Februar ist klar, dass die fünfte Generation des<br />

VW Caddy einen großen Schritt in die Zukunft gemacht<br />

hat. Allein die Tatsache, dass der Hochdachkombi auf der gleichen<br />

Plattform wie der Golf 8 aufbaut, zeigt, dass die Nutzfahrzeuge,<br />

aus technischer Sicht, bei VW nicht am Ende der Nahrungskette<br />

stehen. Die MQB genannte Plattform ist modular angelegt und stellt<br />

die Basis sowohl für den neuen Caddy als auch den Caddy Maxi.<br />

Auch wenn zum Marktstart zunächst nur Benziner- und Diesel-<br />

Motorisierungen angeboten werden, sollen in absehbarer Zeit ein<br />

CNG-Antrieb mit 96 kW und ein Plug-in-Hybrid folgen. Klar ist,<br />

dass der Caddy in Deutschland ausnahmslos mit der aktuellen<br />

Abgasnorm Euro-6d verkauft wird.<br />

EINE SAUBERE SACHE<br />

Möglich macht das die Abgasreinigung mit Twindosing, die vereinfacht<br />

gesprochen unter anderem auf zwei in Reihe geschaltete<br />

SCR-Katalysatoren setzt, welche für die Reduzierung der Stickoxide<br />

verantwortlich sind. Während der erste Kat motornah in Kombination<br />

mit dem Rußpartikelfilter verbaut wird, ist der zweite<br />

SCR-Kat im Abgasrohr unter dem Fahrzeug platziert. So können<br />

wahlweise dort, wo die ideale Temperatur für die NOx-Reduktion<br />

herrscht, effektiv die Schafstoffe reduziert werden.<br />

Bei einer Pressefahrveranstaltung Anfang November hatte die<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Redaktion die Gelegenheit, eine erste Testfahrt mit dem<br />

neuen Caddy zu unternehmen. Da die Langversion, der Caddy<br />

Jetzt gibt es erstmalig auch<br />

ein großes Panoramadach.<br />

So wird der Caddy Maxi in Hellelfenbein aussehen.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, VW Nutzfahrzeuge<br />

Maxi, zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfügbar war, beziehen<br />

sich alle Fahreindrücke auf den Caddy mit kurzem Radstand.<br />

Neben einem neuen Design, welches in einem optimierten cw-<br />

Wert von lediglich 0,30 (Caddy 4: 0,33) resultiert, wurde auch in<br />

vielen Details nachgebessert. Beispielsweise sind beim Maxi die<br />

Schiebetüren um insgesamt 14 Zentimeter verlängert worden, was<br />

den Einstieg vor allem in die dritte Sitzreihe enorm erleichtert.<br />

Grundsätzlich ist der neue kurze Caddy flacher, breiter und länger<br />

als sein Vorgänger. Der breitere Innenraum kommt vollumfänglich<br />

den Passagieren zugute.<br />

In der dritten Sitzreihe<br />

sind nun Einzelsitze verbaut.<br />

Alle Sitze in der<br />

zweiten und dritten<br />

Sitzreihe können<br />

sowohl geklappt, gewickelt<br />

(nur 2. Sitzreihe)<br />

bzw. ganz entnommen<br />

werden. Neben einer<br />

Vielzahl neuer Assistenzsysteme<br />

ist auch die<br />

erstmalig erhältliche Zuziehhilfe<br />

an den Türen ebenso erwähnenswert,<br />

wie das neu gestaltete Cockpit, welches komplett ohne<br />

klassische Schalter auskommt. Das Fahrlicht, ebenso wie die<br />

Heckscheibenheizung, wird nun über Touch-Flächen im Armaturenbrett<br />

geschaltet.<br />

Eine digitale Instrumententafel ist nur in Verbindung mit Keyless-Start<br />

und Alarmanlage bestellbar. Bei der Wahl der Radio/<br />

Navi-Einheit hat der Käufer eine große Auswahl. Wer mag, der<br />

kann immer noch ein Radio mit Drehknopf ordern.<br />

Das <strong>Taxi</strong>paket des VW Caddy 5, welches die üblichen Robust-<br />

Maßnahmen einschließt, ist mit drei verschiedenen Ausstattungslinien<br />

(Caddy, Life und Style) kombinierbar. Die <strong>Taxi</strong>ausführung<br />

ist zum Start Anfang 2021 nur als Selbstzünder verfügbar. Die<br />

günstigste Einstiegsvariante stellt der 75-kW-Diesel, den es als<br />

<strong>Taxi</strong> ausschließlich mit Schaltgetriebe ab 22.055 Euro netto in<br />

der Basisversion geben wird. Die Frontantriebs-Variante mit<br />

90-kW-Dieselmotor kommt in Kombination mit einem Doppelkupplungsgetriebe.<br />

Weiterhin kann der gleiche Motor auch mit<br />

dem Allradantrieb 4MOTION bestellt werden, dann wird die Kraft<br />

über ein Schaltgetriebe an alle vier Räder abgegeben.<br />

Anders als beim Vorgänger wird es den Caddy als <strong>Taxi</strong> ausschließlich<br />

mit einer kompletten <strong>Taxi</strong>vorrüstung geben, welche<br />

unter anderem die Vorrüstung für den Taxameter vorsieht. Ebenfalls<br />

inbegriffen ist die zentrale Innenlichtsteuerung, die Vorrüstung<br />

für das Dachzeichen und die <strong>Taxi</strong>alarmanlage. Neben einem<br />

Dachzeichen des Herstellers Kienzle kann jetzt auch erstmalig ein<br />

Hale-Dachzeichen bestellt werden. Neben einem Spiegeltaxameter<br />

kann ein klassischer Taxameter in einer speziellen Konsole<br />

in der Mittelkonsole untergebracht werden. Dort befinden sich<br />

auch die Schalter für das Dachzeichen, die Innenlichtschaltung<br />

und die optionale Sendetaste für das Funkgerät. Ein Preis für das<br />

<strong>Taxi</strong>paket steht bislang noch nicht final fest. Bei der Farbgebung<br />

hat der Kunde die freie Wahl.<br />

Im Fahrbetrieb fällt der Caddy durch sein ausgeglichenes Fahrverhalten<br />

auf, welches im Gegensatz zu seinem Vorgänger deutlich<br />

mehr Komfortreserven bietet. Dies ist unter anderem der komplett<br />

neu entwickelten Hinterachse zu verdanken. Sie ist zwar immer<br />

noch als Starrachse ausgelegt, setzt aber, anstatt Blattfedern, jetzt<br />

auf Schraubenfedern. Ein Unterschied, den man schon auf den<br />

ersten Metern spürt.<br />

AUCH ALS INKLUSIONSTAXI EINSETZBAR<br />

Die neue Hinterachse war dann auch der Grund, warum der Umbau<br />

des neuen Caddy zum Rollitaxi mit Heckausschnitt nicht ohne<br />

weitere Entwicklungsarbeit möglich war. Die neue Hinterachse<br />

ist nämlich mit einem sogenannten Panhardstab ausgerüstet,<br />

welcher aber – würde man ihn unverändert lassen – die Größe<br />

des Heckausschnitts deutlich einschränkt. Viele Umrüster konnten<br />

das Problem in der Zwischenzeit bereits lösen und auch VW<br />

Nutzfahrzeuge wird im kommenden Jahr ein Umrüstkit, welches<br />

eine Voraussetzung für den Heckausschnitt ist, mit ins Angebot<br />

aufnehmen. Das Kit wird neben neuen Montagepunkten für den<br />

Panhardstab auch neue Federn beinhalten. Sie sollen speziell auf<br />

den Komfort der Rollstuhlfahrer ausgerichtet sein, deren Sitzposition<br />

über der Hinterachse aus Fahrgastsicht nicht gerade optimal ist.<br />

Der Innenraum wirkt sehr wertig. Die Sitze bieten gute Unterstützung<br />

auch bei längeren Fahrten. Der Unterschied zwischen der<br />

75-kW- und der 90-kW-Motorisierung, die beide aus zwei Litern Hubraum<br />

generiert werden, fällt deutlich aus. Wer auf Durchzug angewiesen<br />

ist und auch voll beladen vorwärtskommen mag, dem sei die<br />

90-kW-Variante ans Herz gelegt. Beim Verbrauch ist der Unterschied<br />

ohnehin nur marginal. Sowohl für den kurzen 75-kW-Caddy als auch<br />

für den 90-kW-Caddy wird ein kombinierter Verbrauch nach NEFZ<br />

mit 4,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern angegeben.<br />

Die ersten Caddys mit kurzem Radstand sind bereits beim<br />

Kunden angekommen, die <strong>Taxi</strong>version wird aber erst, parallel<br />

zum Caddy Maxi, zu Beginn des neuen Jahres bestellbar sein. Die<br />

Fahrzeuge werden komplett als <strong>Taxi</strong> homologiert ausgeliefert. Das<br />

wird sich in erster Linie in einer kürzeren Lieferzeit auswirken<br />

und sich auch bei den Zulassungsbehörden in einer unkomplizierteren<br />

Zulassung bemerkbar machen. <br />

sg<br />

26 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

27


GASTKOMMENTAR<br />

VERLAGSVERÖFFENTLICHUNG <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

ALLES AUFSICHT,<br />

RAT ODER WAS?<br />

Wer das Wort Aufsichtsrat in seine Einzelteile zerlegt, dem müsste<br />

eigentlich die Aufgabe dieses Amts bewusst sein. Bei <strong>Taxi</strong>genossenschaften<br />

ist man sich darüber nicht immer so klar.<br />

Aufsichtsräte – „Nieten in Nadelstreifen“-<br />

so titelte einst der<br />

Autor Günter Ogger in seinem<br />

Buch über die Aufsicht in börsennotierten<br />

Unternehmen in der Republik. Aufsichtsräte<br />

begegnen auch den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

beinahe täglich, allerdings eher weniger in<br />

Nadelstreifen. Das Genossenschaftsrecht<br />

schreibt dieses Aufsichtsgremium für die<br />

meisten <strong>Taxi</strong>zentralen vor, soweit diese als<br />

eingetragene Genossenschaft (eG) organisiert<br />

sind.<br />

Und immer wieder machen auch die Räte<br />

in den Genossenschaften von sich reden.<br />

Mal mehr, mal weniger in einem positiven<br />

Kontext. Dabei ist es ja völlig unbestritten,<br />

dass das Gesetz zu Recht diese Form der<br />

unternehmerischen Kontrolle als gerechtfertigt<br />

und vor allem notwendig ansieht.<br />

Genossenschaftliche Unternehmen und<br />

ihre Entscheidungsträger in Vorstand und<br />

Aufsichtsrat verwalten immerhin Gelder<br />

ihrer Mitglieder.<br />

Beide Gremien der Genossenschaft leiten<br />

ihre Macht von den „Genossen“ ab, die<br />

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an anzeigen@taxi-times.com. Wir leiten<br />

Ihre Anfragen dann unverzüglich weiter.<br />

»Aufsichtsrat setzt<br />

sich aus zwei leicht<br />

verständlichen<br />

Wörtern zusammen:<br />

Aufsicht und Rat.«<br />

sie in freien Wahlen für diese Aufgabe legitimieren.<br />

Und wer seinen Job als Vorstand<br />

einer <strong>Taxi</strong>-Genossenschaft ernst nimmt,<br />

braucht sicherlich auch keine Kontrolle zu<br />

fürchten, zumal der jeweilige Prüfverband<br />

auch noch für die gesetzmäßige Aufgabenerfüllung<br />

im Rahmen der jährlichen Prüfung<br />

Sorge trägt.<br />

Problematisch erscheint gleichwohl<br />

das „tägliche Miteinander“. Dabei ist das<br />

eigentlich relativ einfach, wenn die Beteiligten<br />

sich jeweils auf ihre gesetzlichen und<br />

satzungsgemäßen Befugnisse beschränken<br />

würden. Aber genau da liegt der Hase im<br />

Pfeffer und zeigt auf der kleinen Ebene<br />

das größte Problem des Gewerbes auf: die<br />

fehlende Vorstellung eines gemeinsamen<br />

Ziels, dem die Anstrengungen sowohl auf<br />

der einen wie auch der anderen Seite unterzuordnen<br />

sind!<br />

Nur gemeinsam ist das Gewerbe stark,<br />

der Einzelne ein Nichts, das im Strudel der<br />

Digitalisierung schlichtweg untergeht. Und<br />

zu dieser Einigkeit gehört natürlich die Diskussion<br />

über Ziele, Strategien etc., nicht<br />

aber das Vertreten von Einzel-, Gruppenoder<br />

Nationeninteressen, wie dies teilweise<br />

zu beobachten ist.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe braucht dringend starke<br />

Zentralen, deren Verantwortliche sich<br />

in Krisen- und Umbruchzeiten um viele<br />

Aufgaben kümmern müssen, um sich von<br />

Wettbewerbern abzugrenzen. Dazu gehört<br />

jedoch nicht, internationale Konflikte, Glaubenskriege<br />

und Einzelinteressen im Gewerbe<br />

zu forcieren und alles zu kritisieren, was<br />

einem gerade nicht gefällt.<br />

Und da ist wieder eine Parallele zu dem<br />

eingangs erwähnten Buch zu sehen. Während<br />

die „Nieten in Nadelstreifen“ einem<br />

noblen Golfclub ähneln, bei dem der Champagner<br />

und die Tantiemen in Strömen<br />

fließen, sollen manche Aufsichtsratskonstellationen<br />

im <strong>Taxi</strong>gewerbe „Kritikcluster“<br />

sein, denen zwar nichts einfällt, die aber<br />

alles und jeden im monatlichen Treffen<br />

infrage stellen und kritisieren.<br />

So geht das nicht! Aufsichtsrat setzt sich<br />

aus zwei leicht verständlichen Wörtern<br />

zusammen: Aufsicht und Rat: Ausschließlich<br />

darauf kommt es an. Auf sachliche Kontrolle<br />

und das gemeinsame Streben nach<br />

Verbesserungen. Und dazu braucht man<br />

weder Nadelstreifen noch Nieten. Also,<br />

liebe Genossen: Augen auf bei der nächsten<br />

Wahl! <br />

au<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Kolumnist Axel Ulmer aus<br />

Kaiserslautern ist Unternehmensberater<br />

und Rechtsanwalt mit Schwerpunkt<br />

Verwaltungsrecht/PBefG.<br />

FOTOS: Pixabay, Axel Rühle<br />

www.taxi-times.taxi<br />

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28 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI


RUBRIK<br />

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

INHALT<br />

7 SICHER UND WENDIG<br />

Das Elektrotaxi TX punktet durch eine serienmäßige<br />

Trennscheibe, umweltschonenden<br />

Antrieb und Platz für Rollstuhlfahrgäste<br />

7 EIN HALBES JAHRHUNDERT<br />

Opta Data feiert in diesem Jahr 50. Geburtstag.<br />

Das garantiert geballtes Fachwissen, u. a.<br />

bei der Abrechnung von Krankenfahrten<br />

8 MASSGESCHNEIDERT<br />

Der Systemanbieter für Vermittlungszentralen<br />

und Unternehmer Seibt & Straub arbeitet aktiv<br />

an sytemübergreifenden Lösungen mit<br />

8 EINFACH ONLINE ABRECHNEN<br />

Mit einer cloudbasierten Lösung können bei<br />

DMRZ Krankenfahrten mit allen Kostenträgern<br />

abrechnet werden<br />

8 NEUJAHRSWÜNSCHE<br />

All-In hat in diesem Jahr zahlreiche <strong>Taxi</strong>s<br />

mit Trennschutzsystemen ausgestattet. Zum<br />

Jahresausklang wollen sie einfach nur „Danke“<br />

sagen<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> „<strong>Taxi</strong>-Partner“ ist eine Verlagssonderveröffentlichung<br />

der der taxi-times Verlags GmbH<br />

Persiusstr. 7<br />

10245 Berlin, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)30 / 55 57 92 67-0<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Betreuung Werbeanzeigen und Advertorials<br />

Jürgen Hartmann<br />

E-Mail: anzeigen@taxi-times.com<br />

Direktkontakt: 0151/27 08 29 76<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42-43<br />

10999 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 69 56 65-936<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG<br />

Otto-Hahn-Straße 25<br />

D-34253 Lohfelden<br />

TAXIPARTNER STELLEN SICH VOR<br />

In Deutschland gibt es rund 50.000 <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenkonzessionen<br />

und rund eine Viertelmillion Beschäftigte. Rechnet man<br />

deren Familien und Angehörige mit ein, versorgt die <strong>Taxi</strong>branche<br />

eine halbe Million Menschen. Sowohl der <strong>Taxi</strong>- als auch der (rechtskonform<br />

agierende) Mietwagensektor sind somit ein bedeutendes<br />

Marktsegment – in wirtschaftlicher wie auch in gesellschaftspolitischer<br />

Hinsicht. Diese Branche leistet seit Jahrzehnten nichts<br />

Geringeres, als die Mobilität in Stadt und Land aufrechtzuerhalten,<br />

an sieben Tagen jeweils 24 Stunden lang.<br />

Das Konstrukt <strong>Taxi</strong> ist mehr als nur eine Fahrt von A nach B.<br />

<strong>Taxi</strong> sorgt für die lebenserhaltende Krankenbeförderung eines Dialysepatienten.<br />

<strong>Taxi</strong> ist die Lebensversicherung der alkoholisierten<br />

Nachtschwärmer, die sonst mit dem eigenen Auto fahren würden.<br />

<strong>Taxi</strong> fungiert als Lücken füllende Ergänzung, wenn der ÖPNV ausfällt<br />

oder erst gar nicht mehr eingesetzt wird. <strong>Taxi</strong> ist einfach immer<br />

da, wenn es gebraucht wird.<br />

Um diesen Anspruch zu erfüllen, wird im Hintergrund ein hoher<br />

Aufwand betrieben. Sei es nun für die Akquise der Fahrten, deren<br />

Übermittlung in die Fahrzeuge, deren Abrechnung im Fahrzeug,<br />

die Rechnungsverwaltung bei unbaren Fahrten, die richtige Versicherung<br />

und Absicherung oder wie zuletzt den Einbau eines Trennschutzes<br />

zur Verringerung der Covid-19-Ansteckungsgefahr.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe hat hierfür etablierte Partner an seiner Seite,<br />

die mit ihren Produkten und Dienstleistungen helfen, all die oben<br />

angesprochenen Leistungen zu vollbringen. Einige von ihnen stellen<br />

sich auf den beiden folgenden Seiten in einer Verlagssonderveröffentlichung<br />

vor – mit ihren eigenen Worten. Es handelt sich dabei<br />

um vom jeweiligen <strong>Taxi</strong>-Partner bezahlte Inhalte. Die Partner tragen<br />

dadurch mit dazu bei, dass sich <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> als Sprachrohr der <strong>Taxi</strong>branche<br />

refinanzieren kann.<br />

Deshalb an dieser Stelle ein doppeltes Dankeschön vom<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Team an die <strong>Taxi</strong>-Partner. Zum einen für ihre Unterstützung<br />

bei dieser Ausgabe, zum anderen für deren Beitrag, den sie<br />

täglich leisten, damit die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche seit Jahrzehnten<br />

die Mobilität in Stadt und Land aufrechterhält. Sie wissen<br />

ja: an sieben Tagen jeweils 24 Stunden lang …<br />

Herzlichst<br />

- die Redaktion -<br />

Erscheinungsweise<br />

nach Bedarf<br />

Weitere Verlagsmagazine<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong>, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin,<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

FOTO TITEL: Adobe Stock / MiaStendal<br />

FOTOS: LEVC, OPTA DATA<br />

LEVC (London Electric Vehicle Company), der Hersteller<br />

der legendären London Black Cabs, produziert<br />

das weltweit einzige, speziell für seine Aufgabe entwickelte<br />

Elektrotaxi TX mit einem einzigartig kleinen<br />

Wendekreis für den flexiblen Einsatz im Stadtverkehr.<br />

Dieses verfügt über eine geräumige, rollstuhlgerechte<br />

Passagierkabine mit sechs Sitzen. Die Rollstuhlrampe,<br />

standardmäßig unter der Seitentür angebracht, ermöglicht<br />

Rollstuhlfahrern den seitlichen Einstieg vom Gehweg<br />

ins Auto.<br />

Auch in Corona-Zeiten bietet das Fahrzeug Vorteile.<br />

Serienmäßig separiert eine Glastrennwand den Fahrerund<br />

Fahrgastraum. Die langlebige Ausstattung erlaubt<br />

eine leichte Reinigung nach jedem Fahrgastwechsel,<br />

das Multifiltersystem verhindert ein Eindringen von<br />

Gasen und Partikeln in die Kabine und die kontaktlose<br />

Bezahlung sowie das Gegensprechsystem gewährleisten<br />

hohe Hygienesicherheit.<br />

Der TX ist aber vor allem ein umweltfreundliches<br />

Elektrotaxi. Seine eCity-Technologie ermöglicht über<br />

einen Elektroantrieb mit Range Extender eine reine<br />

elektrische Reichweite von 101 km und eine flexible<br />

Gesamtreichweite von 510 km. Käufer des TX können<br />

die BAFA-Umweltprämie beantragen und so 3.750 €<br />

erhalten. Zudem qualifiziert sich das Fahrzeug für weitere<br />

regionale Elektro- und Inklusionsförderungen.<br />

Seit 50 Jahren begleiten wir Kunden aus der Gesundheitsbranche<br />

auf dem digitalen Weg. Als führender<br />

Dienstleister in den Bereichen Abrechnung, Software<br />

und Services für Krankenfahrten bündelt die opta data<br />

wichtiges Fachwissen und entwickelt innovative Produkte,<br />

die Ihnen den Abrechnungsprozess erleichtern<br />

und Sie vor kostspieligen Rückläufern schützen.<br />

opta data unterstützt <strong>Taxi</strong>-Unternehmen mit einem<br />

transparenten, rechtssicheren Abrechnungsservice.<br />

Ein flexibles Tarifsystem ermöglicht es<br />

Ihnen, die Dienstleistung ganz nach Ihren eigenen<br />

Anforderungen zu gestalten. Von der Vorfinanzierung<br />

über die digitale Abrechnung bis<br />

hin zum Full-Service – die Dienstleistungen<br />

der opta data passen sich Ihren individuellen<br />

Bedürfnissen an. Dank unseres Codierservices<br />

erleichtern wir Ihnen die Vorbereitung<br />

Ihrer Abrechnung.<br />

ZUVERLÄSSIG, WENDIG UND SICHER:<br />

DAS TX TAXI VON LEVC<br />

Besuchen Sie unseren<br />

YouTube-Channel<br />

mit dem Thema<br />

„Abrechnung: Classic-Tarif<br />

für <strong>Taxi</strong>, Mietwagen und<br />

Transportunternehmen“.<br />

Die Nachfrage für den TX wird in Deutschland<br />

immer größer. LEVC verfügt mittlerweile über sieben<br />

Vertriebs- und Servicepartner in Deutschland: in<br />

Weiterstadt, Regensburg, Bielefeld, Berlin, Hamburg,<br />

Karlsruhe und München. Darüber hinaus existieren<br />

zwei Kundendienststandorte in Hanau und Krefeld. Bis<br />

Ende 2021 soll das deutsche LEVC-Händlernetz weiter<br />

wachsen und 20 volle Vertriebs- und Servicepartner<br />

umfassen. Mehr unter https://de.levc.com/<br />

Seit November <strong>2020</strong> ist Santander der LEVC-Anbieter<br />

für Endkundenfinanzierungen in Deutschland.<br />

Kunden haben nun Zugang zu einer Reihe von Finanzprodukten,<br />

die es einfacher und attraktiver machen,<br />

auf umweltfreundliche Transportmittel umzusteigen.<br />

OPTA DATA: MIT INTELLIGENTEN<br />

PRODUKTEN DIGITAL ABRECHNEN<br />

KONTAKTDATEN VERTRIEB<br />

Michael Gajewski 0201/32 06 85 52<br />

Martin Holubowski 0201/32 06 82 43<br />

Oliver Klischies 0201/32 06 85 48<br />

6<br />

<strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

7


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

KLEINANZEIGEN<br />

MASSGESCHNEIDERTE SYSTEME FÜR VER-<br />

MITTLUNGSZENTRALEN UND UNTERNEHMER<br />

TAXIVERMIETUNG<br />

VERSICHERUNG<br />

Im schwierigen Jahr <strong>2020</strong> haben wir große Anstrengungen<br />

unternommen, um unsere langjährigen Partner<br />

im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe zu unterstützen.<br />

Wir sind überzeugt davon, dass die aktuellen<br />

He rausforderungen nur mit einer gemeinsamen<br />

Kraftanstrengung und Bündelung aller Kräfte des<br />

Gewerbes gemeistert werden können. Deshalb arbeiten<br />

wir aktiv im Rahmen des Bundesverbandes und<br />

der <strong>Taxi</strong> Deutschland eG mit an systemübergreifenden<br />

Lösungen. Zukunftsweisende Entwicklungen sind die<br />

Integration unserer Dispositionssystems optiTAX in<br />

Netzwerke weiterer Anbieter, in Bestellsysteme und<br />

Apps des ÖPNV, der Deutschen Bahn und anderer<br />

externer Mobilitätsanbieter wie z. B. Sixt.<br />

Die Kommunikationsbox T-Box V2 ist nun in Zentralen<br />

mit GefoS-Systemen verfügbar: Die Umrüstung von<br />

<strong>Taxi</strong> Frankfurt läuft. Im Bereich Kassensicherungsverordnung<br />

beobachten wir die Entwicklung sehr genau<br />

und bereiten unser System entsprechend vor.<br />

Unsere neuen Bediengeräte sind das 7-Zoll-Tablet<br />

Garmin Fleet LTE 790 und das Samsung XCover Smartphone.<br />

Beide Varianten als Rundum-sorglos-Paket<br />

inkl. SIM-Karte und Software Management. Optimale<br />

Unterstützung der Mitarbeiter in der Vermittlung<br />

und die Nutzung aller Möglichkeiten der Automatisierung<br />

haben für uns höchste Priorität. Seit <strong>2020</strong> bieten<br />

wir ein sprachgesteuertes<br />

Assistenzsystem an. Die<br />

seit Jahren verfügbaren<br />

automatischen Bestellsysteme<br />

(Autobooking) wurden<br />

weiter verbessert und<br />

auf VoIP-Technik umgestellt.<br />

Wir haben den Anfragen<br />

vieler Kunden nach<br />

Mitvermittlung durch<br />

andere Zentralen Rechnung<br />

getragen: Das neue<br />

optiTAX-Phone ermöglicht<br />

es, an einem Arbeitsplatz<br />

zwei optiTAX-Zentralen zu<br />

bedienen. Gerade für eine zeitweise Auslagerung der<br />

Vermittlung in betriebsschwachen Zeiten ideal! Auch<br />

Homeoffice-Arbeitsplätze (Stichwort: Corona!) können<br />

so einfach realisiert werden.<br />

Unser Unternehmerportal haben wir mit einer komplett<br />

neuen Kartenansicht und einer überarbeiteten<br />

Schichtabrechnung weiter verbessert und aufgewertet.<br />

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0 71 34<br />

91 21 00<br />

TAXI<br />

VERMIETUNG<br />

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Seit vielen Jahren kennen und<br />

vertrauen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen<br />

der Abrechnung von DMRZ.de: Eine<br />

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LIEBE TAXIUNTERNEHMEN,<br />

das Jahr <strong>2020</strong> möchten wir mit einem Dank ausklingen lassen.<br />

Für die bevorstehenden Feiertage wünschen wir Ihnen beste Erholung<br />

und eine besinnliche Zeit im Kreise Ihrer Familie,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Möge das neue Jahr Sie mit Glück und vor<br />

allem Gesundheit beschenken!<br />

Bleiben Sie optimistisch und haben allzeit sichere Fahrt.<br />

Emine & Frank Neujahr mit dem ALL-IN Team<br />

FOTO:S Seibt & Straub, DMRZ, All-In Werbung, Adobe Stock / krissikunterbunt<br />

Volkswagen Caddy Maxi Trendline <strong>Taxi</strong> „Rolli complete“<br />

2.0 TDI DSG, 75 kW (105 PS)*<br />

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Bad Zwischenahn<br />

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kombiniert 5,1, CO2-Emission kombiniert 134 g/km<br />

** in Zusammenarbeit mit der Volkswagenbank<br />

Ausführliche Informationen unter www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de<br />

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Thorsten Wieschhaus<br />

Tel. 040 – 531 099 - 79<br />

Fax 040 – 531 099 - 78<br />

Thorsten.Wieschhaus@<br />

volkswagen-hamburg.de<br />

Betrieb Fuhlsbüttel<br />

Röntgenstraße 50<br />

22335 Hamburg<br />

www.volkswagen-hamburg.de<br />

Dacia Lodgy dCi 110 Laurette<br />

<strong>Taxi</strong> 7-Sitzer<br />

80 kW, 6-Schaltgetriebe, Diesel, Euro-6,<br />

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Tel. 0 33 81 / 36 86 85<br />

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8 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI<br />

TAXI <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong><br />

33


RÜCKBLICK<br />

LICHT UND CORONA<br />

Zum Jahreswechsel wird es Zeit für einen Rückblick auf<br />

ein turbulentes <strong>Taxi</strong>-Jahr, das neben Corona auch andere<br />

Nebenkriegsschauplätze hatte und doch viel Positives<br />

hervorbrachte.<br />

IMPRESSUM<br />

FOTOS: Adobe Stock / Kara, Freepik / Starline<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Persiusstr. 7<br />

10245 Berlin, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)30/55 57 92 67-0,<br />

E-Mail: info@taxi-times.com,<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführung: Jürgen Hartmann<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

BLZ 70150000, Kontonummer 1003173828<br />

Leider war Corona aus <strong>Taxi</strong>sicht nicht<br />

die einzige Krise dieses Jahres. Zum<br />

Jahreswechsel werden vier Landesverbände<br />

den Bundesverband verlassen,<br />

was folgerichtig Anfang Dezember dann<br />

auch zum Rücktritt des Bundesverbandspräsidenten<br />

Michael Müller führte, der aus<br />

einem dieser Verbände stammt. Für das<br />

bundesweite <strong>Taxi</strong>gewerbe insgesamt wäre<br />

es ein großer Schaden, wenn die nun ausgetretenen<br />

Verbände in Bezug auf bundespolitische<br />

<strong>Taxi</strong>themen in die Rolle der<br />

Opposition schlüpfen würden.<br />

Normalerweise ist Köln in geraden<br />

Kalenderjahren der Schauplatz für Innovation<br />

und Fortschritt. Dieses Jahr musste<br />

die Europäische <strong>Taxi</strong>messe allerdings<br />

wegen Corona abgesagt werden.<br />

Stattdessen geriet Deutschlands viertgrößte<br />

Millionenstadt zum unrühmlichen<br />

Beispiel dafür, wie man sich den Ruf als<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale komplett ruinieren kann. Dem<br />

Vorstand und dem Aufsichtsrat ist es nicht<br />

gelungen, persönliche Befindlichkeiten<br />

zurückzustellen, es folgten Suspendierungen<br />

und eine öffentliche Schlammschlacht.<br />

Im Vergleich zu diesen selbstzerstörerischen<br />

Kräften, die hier am Werk sind, ist<br />

selbst das Corona-Virus harmlos.<br />

Mehr Worte hat diese Provinz-Posse gar<br />

nicht verdient, weshalb an dieser Stelle nun<br />

lieber über die vielen positiven (Alltags-)<br />

Geschichten berichtet werden soll. Trotz<br />

und gerade wegen Corona gibt es eine<br />

Menge, worauf <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen<br />

und <strong>Taxi</strong>fahrer*innen stolz sein können.<br />

Zum Beispiel die zahlreichen Kolleg*innen,<br />

die im Jahr <strong>2020</strong> verhindert haben, dass<br />

Senioren auf den Enkeltrick reingefallen<br />

sind. Oder auch jene, die in der Phase des<br />

ersten Lockdowns das Klinikpersonal kostenlos<br />

zur Arbeit gefahren haben.<br />

TAXIS MIT TRENNSCHUTZ<br />

Ganz zu schweigen von all jenen, die noch<br />

im März damit begonnen haben, ihre <strong>Taxi</strong>s<br />

und Mietwagen mit teils selbst gebastelten<br />

Trennschutzvorrichtungen auszurüsten und<br />

damit vor allen jenen Fahrgästen ein höchstmögliches<br />

Maß an Infektionsschutz geboten<br />

haben, die trotz Lockdown auf die <strong>Taxi</strong>beförderung<br />

zur lebenserhaltenden Dialyse oder<br />

zur Strahlentherapie angewiesen waren.<br />

Egal, wie lange diese Schutz- und<br />

Hygienemaßnahmen noch nötig sind:<br />

Die <strong>Taxi</strong>unternehmer*innen und deren<br />

Fahrer*innen werden auch im Jahr 2021<br />

ihren verantwortungsvollen Beitrag zur mobilen<br />

Daseinsvorsorge der Bevölkerung leisten.<br />

Das Team der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wünscht allen<br />

frohe Weihnachten und ein gesundheitlich<br />

wie wirtschaftlich gesundes neues Jahr. jh<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht München<br />

HRB 209524<br />

Redaktion redaktion@taxi-times.com<br />

Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh, V.i.S.d.P.),<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Stephan Berndt (sb), Wim Faber (wf), Hayrettin Simsek<br />

(hs); Axel Ulmer (au) Remmer Witte (rw)<br />

Grafik & Produktion<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell;<br />

Raufeld Medien GmbH,<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43, 10999 Berlin,<br />

Telefon: +49 (0)30/ 695665936<br />

Anzeigenleitung, Online-Verkauf, Vertrieb<br />

anzeigen@taxi-times.taxi<br />

Telefon: +49 (0)30/55 57 92 67-0<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 4,80 €, Jahres-Abo: 35 € (inkl. MwSt.<br />

und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong> Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> Berlin<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

FROHE WEIHNACHTEN<br />

UND EIN GUTES NEUES JAHR<br />

Das gesamte Team der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> wünscht allen Leserinnen und<br />

Lesern fröhliche und besinnliche Weihnachtstage und ein gutes neues<br />

Jahr 2021. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.<br />

www.taxi-times.com www.taxi-times.com/berlin www.taxi-times.com/muenchen<br />

34 <strong>4.</strong> QUARTAL <strong>2020</strong> TAXI


Neue<br />

Herausforderungen<br />

Neue Lösungen<br />

Die Corona-Krise hat das gesamte <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

hart getroffen. Umso mehr ist es uns ein Anliegen,<br />

mit technischen Lösungen die sichere Nutzung von<br />

<strong>Taxi</strong>dienstleistungen zu vereinfachen. Darum haben<br />

wir unsere App taxi.eu in kürzester Zeit an die neuen<br />

Anforderungen angepasst.<br />

taxi.eu erleben mit dem neuen<br />

Sicheres<br />

Fahren<br />

Mit dem neuen Fahrzeugmerkmal<br />

„Safe-<strong>Taxi</strong>“ können Kunden seit Mai<br />

<strong>2020</strong> auch <strong>Taxi</strong>s mit geeigneten<br />

Trennschutzwänden anfordern. *<br />

Einfaches<br />

Bestellen<br />

Für eine Einkaufsfahrt gibt der<br />

Kunde einfach ein, was er sich liefern<br />

lassen möchte, und der Auftrag kann<br />

ausgelöst werden. *<br />

Kontaktloses<br />

Bezahlen<br />

Für sicheres, bargeldloses Bezahlen<br />

können Kunden nun auch für<br />

Essenslieferungen Amazon Pay,<br />

Apple Pay oder PayPal nutzen. *<br />

* Diese Angebote gelten in koorperierenden Partnerstädten. Mehr dazu auf www.taxi.eu<br />

Jetzt auch<br />

verfügbar<br />

in der Huawei<br />

AppGallery<br />

Die <strong>Taxi</strong>-App

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