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Vorbemerkung und Dank
Ungefähr zehnjährig war sie, die Sommer-Linde, mit wissenschaftlichem
Namen Tilia platyphyllos, die in meiner Anwesenheit frühmorgens von
Gärtner Burri und seinem Gehilfen gepflanzt wurde, auf der Son nen -
berg-Hügelrippe, genau an der Wegkreuzung Amlehn / Kriens – Son -
nenberg / Malters – Obergütsch / Luzern mit den Koordinaten 664.200 /
210.600. Im Alp-Transporter wurde der junge Lindenbaum vom Amlehnhof
heraufgekarrt und wunschgemäss gesetzt hinter der alten Sitzbank.
Für das schon ansehnliche Wurzelwerk wurde ein tiefes Pflanzloch
ausgegraben. Heimlich, oder doch fast heimlich, legte ich ein silbernes
Fingerhütchen mit einem Zettelchen hinein, auf dem stand:
Ici, en ta faveur, je plante cet arbre, Cybèle,
Que l’été ne le brûle que l’hiver ne le gèle.
Ronsards Zauberspruch übersetzend, nickten beide Männer zustimmend,
bedeckten mit guter Erde den Wurzelballen, der mit gestandenem
Wasser reichlich begossen wurde. Ein Stützpfahl beim jungen
Stamm, breite schützende Bretter davor, beides gab mir ein gutes Gefühl
für den Lindenbaum, das sich durch Mutter Burris lautem Zuruf:
«I luege de, dass er gnue Wasser het!» noch verstärkt hat.
Das war Ende März 2004.
Seither sind mehr als vier Jahre vergangen; seither hat mich die Linde,
haben mich Linden verzaubert, mein Denken drehte sich fast nur noch
rund um diesen beliebtesten unserer Bäume, der zudem auch botanisch
höchst interessante Merkmale aufweist. Ganz konkrete Fragen drängten
sich auf und die Suche nach Antworten begann.
Einige meiner Fragen seien erwähnt:
· Ursache der auffallend formschönen Krone?
· Ihre sprichwörtliche Langlebigkeit, wo versteckt sie sich?
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