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LAWerleben - 2|2020

Neues aus den Liebenauer Arbeitswelten

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Servicewelt<br />

Im Gespräch mit:<br />

Christian Braun (Liebenau Service)<br />

Seit Mai 2019 ist Christian Braun<br />

– gemeinsam mit Frank Moscherosch<br />

– in der Geschäftsführung der<br />

Liebenau Service GmbH (LiSe).<br />

Herr Braun, Sie führen das Unternehmen<br />

mit durch die Pandemie.<br />

Wie haben Sie die vergangenen<br />

Monate erlebt?<br />

Als eine Zeit, die uns alle extrem<br />

fordert. Insbesondere zu Beginn der<br />

Pandemie spürte ich aber auch sehr<br />

viel Solidarität. Als Stiftung Liebenau<br />

wurde gemeinsam gedacht<br />

und gehandelt. Anpacken und Tun<br />

waren wichtiger als Zuständigkeiten<br />

oder GmbH-Grenzen. Mit tollem<br />

Erfolg: Wir schaffen es weiter, so<br />

gut es uns möglich ist, für die uns<br />

anvertrauten Menschen da zu sein.<br />

Als Liebenau Service konnten wir<br />

im Stiftungsverbund mithelfen,<br />

die Grundbedürfnisse nach Essen,<br />

frischer Wäsche und Sauberkeit zu<br />

stillen. Hier gebührt der Dank unseren<br />

vielen tollen Mitarbeitenden,<br />

die in einer Zeit voller Ungewissheit<br />

zuverlässig, fleißig und mit sehr viel<br />

Herzblut am Werk sind.<br />

Gibt es Momente, an den Sie sich<br />

trotz der Umstände gerne zurückerinnern?<br />

Ja, sehr viele sogar: An die vertrauensvolle,<br />

pragmatische und<br />

unkomplizierte Zusammenarbeit<br />

vieler Beteiligten und die spürbare<br />

Solidarität zueinander. An die Haltung<br />

vieler Mitarbeitenden, sich der<br />

Herausforderung zu stellen und das<br />

Beste daraus zu machen. An unseren<br />

Betriebsrat und Werkstattrat,<br />

der für die Interessen der Mitarbeitenden<br />

und Werkstattbeschäftigten<br />

einsteht und gleichzeitig kooperativ<br />

und zugewandt ist.<br />

Welche Maßnahmen wurden getroffen,<br />

um Ansteckungsrisiken<br />

für Mitarbeitende und Werkstattbeschäftigte<br />

zu reduzieren und<br />

gleichzeitig den Betrieb aufrechtzuerhalten?<br />

In Krisen braucht es zunächst viel<br />

Kommunikation. Alle Beteiligten<br />

benötigen möglichst viel Orientierung<br />

und Sicherheit. Zu Beginn<br />

der Pandemie führten wir als erste<br />

GmbH im Stiftungsverbund einen<br />

„Corona-Krisenstab“ ein. Damit war<br />

sichergestellt, dass wir systematisch,<br />

täglich und damit schnell alle<br />

anfallenden Themen bearbeiten<br />

konnten, wie Verdachtsfälle, notwendige<br />

Hygienestandards oder<br />

Verhaltensregeln. Anfangs stand<br />

dabei die Sicherstellung der Versorgungssicherheit<br />

im Stiftungsverbund<br />

im Vordergrund. Um die<br />

Risiken eines Ausfalls zu reduzieren,<br />

führten wir zum Beispiel bei den<br />

Mitarbeitern einen Mehrschichtbetrieb<br />

im Catering und im Textilservice<br />

ein. Wir entwickelten Pläne,<br />

welche Leistungen wir im Ernstfall<br />

zuerst aufgeben würden, um wichtigere<br />

aufrecht zu erhalten. In Arbeitssicherheitsbegehungen<br />

legten<br />

wir fest, wie wir das Arbeitsumfeld<br />

für Mitarbeitende und Werkstattbeschäftigte<br />

möglichst so gestalten<br />

können, dass Ansteckungsrisiken reduziert<br />

werden. Unser Nähwerk hat<br />

mit der Herstellung von tausenden<br />

Masken hierzu einen großartigen<br />

Beitrag leisten können. Ich bin auch<br />

sehr dankbar für die Disziplin aller,<br />

sich an Hygienevorgaben zu halten.<br />

Was erhoffen Sie sich für die<br />

nächste Jahreshälfte?<br />

Ich hoffe sehr, dass unsere Werkstattbeschäftigten,<br />

Mitarbeitenden<br />

und wir als Liebenau Service gut<br />

durch die Krise kommen und uns<br />

sagen können: Das Schlimmste liegt<br />

hinter uns. Dann wünsche ich mir<br />

aber auch, dass zwar vieles, aber<br />

auch nicht mehr alles so wird wie<br />

vor der Krise. Die Schriftstellerin<br />

Luise Rinser sagte einmal: „Krisen<br />

sind Angebote des Lebens, sich zu<br />

wandeln. Man braucht noch gar<br />

nicht zu wissen was neu werden<br />

soll. Man muss nur bereit und zuversichtlich<br />

sein.“<br />

<strong>2|2020</strong> 11

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