LAWerleben - 2|2020
Neues aus den Liebenauer Arbeitswelten
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Liebenauer Arbeitswelten<br />
Corona-Bildungspakete<br />
für zuhause<br />
TEXT: LENA SACHSENMAIER<br />
nach Leistung“, erläutert Danja<br />
Kranz. Einmal pro Woche kommt<br />
sie vorbei und ist Ansprechpartnerin<br />
für Betrieb und den Beschäftigten.<br />
Dem betriebsintegrierten<br />
Arbeitsplatz voraus gehen in<br />
der Regel mehrere Praktika, die<br />
zwischen zwei und drei Monate<br />
dauern. Im Jahr 2019 wurden 29<br />
Praktika begleitet, und dieses Jahr<br />
liegt man bei aktuell 18 Praktika.<br />
Hier spiegelt sich der Corona-Lockdown<br />
ganz klar wider.„Das Ziel in<br />
einem Praktikum ist, eine Entscheidung<br />
für sich selbst zu treffen“, so<br />
Danja Kranz. Dabei gebe es kein<br />
Versagen. „Vielmehr schauen wir,<br />
dass die Fähigkeiten zum Tragen<br />
kommen.“<br />
Beitrag der Betriebe zur Inklusion<br />
Von Anfang an sei die Zusammenarbeit<br />
mit den Betrieben sehr gut.<br />
„Durch die besonderen Arbeitsplätze<br />
tragen sie einen Teil zur<br />
inklusiven Gesellschaft bei“, sagt<br />
Danja Kranz. Ein großer Erfolg sei<br />
es, wenn die Menschen in unserer<br />
Leistungsgesellschaft mithalten<br />
können.<br />
Kommt es zu einem regulären<br />
Arbeitsverhältnis, endet die Arbeit<br />
des Jobcoaches und der Integrationsfachdienst<br />
übernimmt die<br />
Begleitung.<br />
Im März 2020 wurden aufgrund der Corona-Pandemie<br />
die Werkstätten und der Berufsbildungsbereich (BBB) an<br />
all unseren Standorten geschlossen. Alle Teilnehmende blieben<br />
zuhause auf ihren Wohngruppen oder in ihren Wohnungen.<br />
Damit aber trotzdem gelernt und gearbeitet werden konnte, bekamen<br />
die Teilnehmenden Unterrichtsmaterial und Arbeitsaufgaben<br />
nach Hause. Eine Teilnehmerin aus der Schreinerei lackierte<br />
auf ihrem Balkon Obstkisten, für den Bereich Industrie verpackten<br />
Teilnehmer Einzelteile für die Firma KOSMOS in Tüten – vom Sofa<br />
aus. In Rosenharz wurde zuhause Wachs von Trägerfolien abgezogen<br />
und die „grünen“ BBB-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer<br />
zogen auf der heimischen Fensterbank Kresse- und Kürbissamen<br />
groß. Passend dazu kam das theoretische Unterrichtsmaterial:<br />
Lese- und Schreibaufgaben, Rechenaufgaben und Ausmalbilder,<br />
Fotodokumentationen und Bildergeschichten, Rätsel und natürlich<br />
auch immer wieder die aktuellen Informationen zum Stand<br />
der Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf das Geschehen<br />
im Berufsbildungsbereich. Wenn nötig unterstützten sie die Mitarbeitenden<br />
der Wohngruppen oder die eigenen Eltern. „Das war<br />
eine tolle Zusammenarbeit!“, freut sich Klaus Böhm, Gruppenleitung<br />
im Bereich Industrie Liebenau und Markdorf. Per Telefon<br />
oder WhatsApp blieben die elf Gruppenleitungen und zwei<br />
Sozialdienste des BBB-Teams mit den Teilnehmenden in stetigem<br />
Kontakt. „Das war uns in der schwierigen Situation besonders<br />
wichtig“, so Gabriele Großpietsch, Leitung des BBB. „Wir möchten<br />
verlässliche Partner auf dem Weg in das Berufsleben sein – auch<br />
in schwierigen Zeiten.“<br />
Trotz Corona beendeten drei Teilnehmerinnen den Berufsbildungsbereich<br />
und sind nun feste Mitarbeiterinnen in den Werkstatt-Arbeitsgruppen.<br />
Eine große, festliche Verabschiedung konnte<br />
leider nicht stattfinden. „Aber wir machen einfach das Beste<br />
daraus“, so Beate Heilig, Gruppenleitung Hauswirtschaft, während<br />
sie beim Abschiedsfrühstück der Absolventin aus ihrem Bereich<br />
das Abschlusszertifikat überreichte.<br />
<strong>2|2020</strong> 19