TE KW 06
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Corona-Virus hemmt das Blutspenden nicht<br />
Befürchtungen, dass Quarantänen und Lockdowns zu weniger Aderlass führen könnten, bewahrheiteten sich nicht<br />
Die Befürchtungen, dass es wegen der Covid-19-Quarantänen<br />
und Lockdown-Bestimmungen zu einem Rückgang beim Blutspendeaufkommen<br />
in Tirol kommt, haben sich bisher nicht bestätigt.<br />
Im Gegenteil: Die Blutspendebereitschaft in der Bevölkerung<br />
ist seit der ersten Quarantäne vor knapp einem Jahr bis heute auf<br />
einem ungebrochen hohen Niveau, teilt der Blutspendedienst des<br />
Roten Kreuzes mit.<br />
Von Gebi G. Schnöll<br />
Der Blutspendedienst Tirol ist<br />
für die Bereitstellung der in Tirol<br />
benötigten Blutkonserven verantwortlich<br />
und dabei auf regelmäßige<br />
Blutspenden angewiesen. Mit nur<br />
einem Team, das nahezu täglich in<br />
den Tiroler Gemeinden unterwegs<br />
ist, werden die Blutspenden gewonnen<br />
und den Spitälern zur weiteren<br />
Verwendung zur Verfügung gestellt.<br />
Nahezu zeitgleich mit dem ersten<br />
Covid-Lockdown stieg die Blutspendebereitschaft.<br />
Seitdem sind<br />
die Blutkonservenlager in Tirol prall<br />
gefüllt. Es liegt in der Natur des<br />
Menschen, helfen zu wollen. Auch<br />
das Pandemiegeschehen hat eine<br />
Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst.<br />
„Wir merken, dass unsere SpenderInnen<br />
Gutes tun wollen“, sagt<br />
Manfred Gaber, organisatorischer<br />
Leiter des Blutspendedienstes Tirol<br />
vom Roten Kreuz, und stellt ferner<br />
fest: „Um Blut zu spenden, nehmen<br />
die SpenderInnen mitunter längere<br />
Wartezeiten in Kauf. Auf Grund<br />
der Covid-Hygiene- und Gesundheitsauflagen<br />
müssen die Menschen<br />
derzeit auch im Freien warten.“ Das<br />
Team vom Blutspendedienst bemüht<br />
sich, die Wartezeiten so angenehm<br />
wie möglich zu gestalten und<br />
so kurz wie nötig zu halten. „Doch<br />
ohne Wartezeit finden derzeit kaum<br />
Blutspendetermine statt“, sagt Gaber.<br />
TICKETING-SYS<strong>TE</strong>M ZUR<br />
BESSEREN EINSCHÄTZUNG<br />
VON WAR<strong>TE</strong>ZEI<strong>TE</strong>N. Die Blutspendetermine<br />
des Roten Kreuzes<br />
beginnen in der Regel am Nachmittag<br />
und enden um 20 Uhr.<br />
„Im Winter kann es um diese Zeit<br />
empfindlich kühl werden“, sagt<br />
Manfred Gaber. Damit die Menschen<br />
nicht zu lange im Freien und<br />
in der Kälte warten müssen, greift<br />
der Blutspendedienst nun auf ein<br />
Ticketing-System zurück. Gaber:<br />
„Ab zirka 18 Uhr beginnen wir, den<br />
eintreffenden SpenderInnen ein Ticket<br />
auszuteilen und sagen ihnen,<br />
wie lange in etwa ihre Wartezeit sein<br />
wird. So können sie entscheiden,<br />
ob sie vor Ort warten oder in der<br />
Manfred Gaber, Leiter des Blutspendedienstes<br />
Tirol: „Pandemie löste Welle<br />
der Hilfsbereitschaft aus!“<br />
Zwischenzeit eine Besorgung oder<br />
einen Spaziergang tätigen wollen;<br />
oder ob sie lieber zu einem anderen<br />
Termin wiederkommen. Mit<br />
diesem Ticketing-System können<br />
wir auch möglichen Überbeständen<br />
etwas entgegenwirken und verhindern,<br />
dass wir wertvolle Konserven<br />
letztlich vernichten müssen, weil<br />
sie nicht innerhalb von 42 Tagen<br />
abgerufen werden“, erklärt Gaber<br />
und ergänzt: „Eine Blutkonserve<br />
hat eine maximale Haltbarkeit von<br />
42 Tagen“.<br />
ANTIKÖRPER<strong>TE</strong>STS ALS<br />
BONUS ZUR SPENDE. Seit<br />
Herbst 2020 haben BlutspenderInnen<br />
die Möglichkeit, sich bei der<br />
Blutspende auf SARS-CoV-2-Antikörper<br />
testen zu lassen. „Dieser Test<br />
ist kostenlos“, erklärt Manfred Gaber.<br />
Ausgewertet wird jedoch nur,<br />
ob Antikörper vorliegen oder nicht.<br />
„Die Menge der Antikörper wird<br />
derzeit nicht bestimmt. Das heißt,<br />
das Ergebnis dieses Tests sagt, ob<br />
man mit dem Corona-Virus infiziert<br />
war und momentan eine gewisse Immunität<br />
besitzt. Es kann jedoch derzeit<br />
keine sichere Aussage getroffen<br />
werden, wie lange diese Immunität<br />
erhalten bleibt,“ so Gaber weiter.<br />
DER NÄCHS<strong>TE</strong> BEDARF AN<br />
BLUT KOMMT BESTIMMT.<br />
Die Bereitstellung von Blut ist eine<br />
Blutspenden können Leben retten: Die Bereitschaft, Blut zu spenden, ist in Tirol<br />
nach wie vor groß. <br />
Fotos: Rotes Kreuz Tirol/Die Fotografen<br />
hoch sensible Angelegenheit. „Ein<br />
Zuwenig an Blutkonserven ist für<br />
Menschen lebensgefährlich, aber<br />
auch ein Zuviel an Blut ist nicht<br />
wünschenswert, weil Blut kostbar ist<br />
und tunlichst nicht vernichtet werden<br />
soll“, sagt Gaber. „Wir wissen,<br />
dass wir auch schon bald wieder in<br />
die Situation kommen, steigenden<br />
Bedarf an Blut, vor allem an bestimmten<br />
Blutgruppen zu haben.<br />
Dann werden wir die Bevölkerung<br />
wieder gezielt zum Spenden aufrufen,<br />
einladen und uns sehr freuen,<br />
wenn wir genügend SpenderInnen<br />
aktivieren und lebensbedrohlich<br />
erkrankten Menschen rasch helfen<br />
können.“<br />
Voten für Oberperfer Musiker<br />
Winto.klong 2021– Euregio Festival der Liedermacher“<br />
Christian Lunger aus Oberperfuss ist einer der sechs Finalisten. Für ihn kann online<br />
auf Youtube mittels „Gefällt-mir-Klick“ vom 11. bis 14. Februar gevoted werden.<br />
(eci) Das „Winto.klong – Euregio<br />
Festival der Liedermacher“ in<br />
Toblach geht in die zweite Runde,<br />
digital. Das für 6. Februar geplante<br />
Live-Event in Toblach kann dieses<br />
Jahr jedoch coronabedingt nicht<br />
stattfinden. Für die Digital Edition<br />
2021 wird deshalb je ein Song der<br />
Finalisten in Toblach aufgenommen<br />
und für ein online Voting auf<br />
Youtube gestellt. Unter allen Bewerbern<br />
aus dem Gebiet der Europaregion<br />
wurden die sechs nachstehenden<br />
Finalisten ausgewählt:<br />
Gota Music (Gadertal), Evi Mair<br />
(Pustertal), ZeitLous (Vinschgau),<br />
Flouraschworz (Vinschgau), Chiara<br />
Veronese (Bozen) und Christian<br />
Lunger (Nordtirol). Das Voting auf<br />
Youtube findet vom 11. bis 14. Februar<br />
statt und erfolgt ganz einfach<br />
durch einen „Gefällt-mir-Klick“. Die<br />
Gewinner werden am Montag, 15.<br />
Februar verkündet. Den Liedermachern<br />
winken unterschiedliche Preise:<br />
Ein Tag im Aufnahmestudio, der<br />
Dreh eines professionellen Musik-<br />
Videos bzw.ein Band-Fotoshooting.<br />
Weitere Informationen unter: www.<br />
kulturzentrum-toblach.eu<br />
RUNDSCHAU Seite 16 10./11. Februar 2021