09.02.2021 Aufrufe

9. Februar 2021

- Fitnessstudios, Gastro & Kultur: Für Wiedereröffnung gewappnet - Neueröffnung in Graz: Erster Einblick in die neue Sushi-Bar Toshi - Neue Videoserie zu Covid-19: Die Impfung rettet die Wirtschaft - Kultur- und Finanzstadtrat Günter Riegler im Interview - Neues Projekt ist ins Spitzhaus eingezogen - Wiedereröffnung der Museen

- Fitnessstudios, Gastro & Kultur: Für Wiedereröffnung gewappnet
- Neueröffnung in Graz: Erster Einblick in die neue Sushi-Bar Toshi
- Neue Videoserie zu Covid-19: Die Impfung rettet die Wirtschaft
- Kultur- und Finanzstadtrat Günter Riegler im Interview
- Neues Projekt ist ins Spitzhaus eingezogen
- Wiedereröffnung der Museen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />

Kultur- und Finanzstadtrat Günter Riegler<br />

graz 5<br />

„Ein Corona-Jahr kostet Graz<br />

hundert Millionen Euro!“<br />

INTERVIEW. Trotz enormer Verluste: Fast noch mehr als die Finanzen bereitet Stadtrat Günter Riegler momentan<br />

die Kultur Sorge. Er ist für Planungssicherheit und Testungen vor dem Theater- und Konzertbesuch.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Herr Stadtrat, welches ist<br />

momentan ihr größeres<br />

Sorgenkind: die Kultur<br />

oder die Finanzen?<br />

Günter Riegler: Jedes auf seine<br />

Weise! Im Finanzbereich sind wir<br />

aber im Moment zumindest einigermaßen<br />

zur Ruhe gekommen,<br />

weil wir das Nachtragsbudget<br />

2020 und das <strong>2021</strong>er-Budget beschlossen<br />

haben und damit auch<br />

die Finanzierung für die nächsten<br />

zwölf Monate gesichert ist. So gesehen<br />

macht mir momentan eher<br />

die Kultur wieder mehr Sorgen,<br />

weil wir da natürlich jetzt wieder<br />

mit den negativen Effekten der<br />

Corona-Krise voll konfrontiert<br />

sind. Einerseits Stichwort Wiedereröffnung<br />

von Schauspielhaus,<br />

Opernhaus und andere Kultureinrichtungen.<br />

Wie geht man um mit<br />

dem Testen? Wenn die Bundesregierung<br />

sagt „Nur mit Test ins<br />

Opernhaus“: Wie können wir da<br />

die Möglichkeiten technisch und<br />

finanziell bewerkstelligen? Und<br />

andererseits Vereine und freie Szene:<br />

Künstlerinnen und Künstler<br />

rechnen jetzt das Jahr 2020 ab und<br />

melden uns zurück, sie haben extreme<br />

Löcher in den Finanzen.<br />

Was bräuchte die Kultur jetzt um<br />

nicht einen langsamen Tod zu<br />

sterben?<br />

Riegler: Ich glaube, dass es den<br />

Künstlern und insbesondere den<br />

Veranstaltern mehr gedient ist,<br />

wenn sie einen fixen Termin zur<br />

Öffnung wissen – auch wenn er spät<br />

sein sollte. Dieses ständige nach<br />

hinten Verschieben lässt viele verzweifeln.<br />

Eine gewisse Planungssicherheit<br />

wäre wichtig. Und natürlich,<br />

wie in allen Bereichen, auch<br />

Geld. Die freie Szene ist zwar durch<br />

die diversen mittlerweile erfolgten<br />

Pakete vom Bund, aber auch Pakete<br />

des Landes und der Stadt einigermaßen<br />

gut durchgekommen.<br />

Nur wenn es so weitergeht, dass<br />

weiterhin keine Veranstaltungen<br />

stattfinden können, dann wird der<br />

Druck auf die Politik immer größer<br />

noch einmal zu helfen.<br />

Was tut die Stadt da?<br />

Riegler: Sicherheitshalber<br />

habe ich im Budget <strong>2021</strong> einmal<br />

einen Posten für Corona-Kultur-<br />

Nothilfen vorgesehen.<br />

Wie sollen die genau ausschauen?<br />

Riegler: Ganz konkret habe ich<br />

eine Position hereingenommen<br />

in der Höhe von ungefähr 400.000<br />

Euro, die für Notfälle im Kulturbereich<br />

reserviert sind. Und im übrigen<br />

Budget haben wir auch ein drei<br />

Millionen Euro Corona-Hilfspaket<br />

geschnürt, wo man je nach Bedarf<br />

wird Mittel abrufen können.<br />

Und wie stehen Sie zum Antigen-<br />

Test vor einem Konzert- oder Theaterbesuch?<br />

Riegler: Gründsätzlich würde<br />

ich das begrüßen. Ich bin da auch<br />

schon in intensiven Gesprächen<br />

mit dem Kollegen Drexler aus der<br />

Landesregierung. Es betrifft ja dann<br />

nicht nur Opernhaus, Schauspielhaus<br />

– also die Bühnen Graz –, sondern<br />

auch die gesamte freie Szene.<br />

Auch für die müssten Gratis-Testmöglichkeiten<br />

angeboten werden.<br />

Es ist nicht zumutbar, dass jemand<br />

zusätzlich zum Ticket-Preis auch<br />

noch vierzig Euro in einen Schnelltest<br />

investieren muss. Da wird die<br />

öffentliche Hand helfen müssen.<br />

Nicht nur bei den Tests, sondern<br />

Stadtrat Günter Riegler wünscht sich<br />

mehr Planungssicherheit für die Kul-<br />

tur- und Veranstaltungsszene.<br />

KANIZAJ<br />

Man darf nicht zu<br />

früh Hoffnungen<br />

wecken, wenn es noch<br />

nicht die nötige Sicherheit<br />

dafür gibt!“<br />

Stadtrat Günter Riegler hat durch<br />

die Corona-Krise gelernt auf präzise<br />

Kommunikation zu achten.<br />

generell bei allen Corona-Maßnahmen<br />

und Hilfspaketen fragen<br />

sich viele: Wer soll das bezahlen?<br />

Riegler: Der Stadt Graz kostet<br />

dieses Corona-Jahr ungefähr<br />

hundert Millionen Euro. Dieser<br />

hundert Millionen Euro Negativ-<br />

Auswirkung steht die Staatshilfe<br />

gegenüber: Die Bundes- und<br />

Landeshilfe ist jetzt einmal mit<br />

54 Millionen Euro gekommen,<br />

als kommunales Hilfspaket der<br />

Bundesregierung und dann Aufstockung<br />

durch das Land. Ungefähr<br />

die Hälfte dessen, was es uns<br />

kostet, ist also einmal abgegolten<br />

worden. Dazu kommt noch die<br />

Kurzarbeit und bei einzelnen Gesellschaften<br />

der Fixkostenzuschuss.<br />

Weiter geht‘s auf<br />

der nächsten Seite!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!