ERF Antenne 0304|2021 Die Weisheit der Endlichkeit
Das Magazin von ERF – Der Sinnsender
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<strong>ERF</strong> THEMA<br />
An <strong>der</strong> Schwelle<br />
zur Ewigkeit<br />
Wie übersteht man den Tod eines geliebten<br />
Menschen? Trotz aller Fragen hat Cornelia Mandt<br />
erlebt, wie Gott hilft. Wie er sie durch diese Zeit<br />
getragen hat, ist für sie bis heute ein Wun<strong>der</strong>.<br />
Im November 2018 kam mein Mann Martin<br />
mit stark erhöhten Entzündungswerten ins<br />
Krankenhaus. Nach einigen Untersuchungen<br />
bekam er an seinem 48. Geburtstag die Diagnose<br />
Krebs, ein aggressiver Tumor. Mein Mann fragte<br />
den Arzt, wie seine Chancen stehen. <strong>Die</strong> Antwort:<br />
80 Prozent <strong>der</strong> Patienten sterben innerhalb<br />
von drei Jahren. Wir waren sprachlos.<br />
Trotz <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>schmetternden Diagnose wollten<br />
wir kämpfen. Mein Mann mobilisierte Freunde,<br />
Verwandte, Bekannte und Kollegen zum Beten<br />
und erstellte dafür eine WhatsApp-Gruppe. Mehr<br />
als einhun<strong>der</strong>t Leute beteiligten sich und beteten<br />
für ihn um Gesundheit und für mich um Kraft,<br />
diese schwere Situation mitzutragen. Ich war oft<br />
wie gelähmt und habe nur noch funktioniert:<br />
gearbeitet, Martin im Krankenhaus besucht, gegessen<br />
und geschlafen. Monatelang.<br />
Gott hat Martin trotz allem am 31. Juli 2019 zu<br />
sich geholt. Warum? Das verstehe ich bis heute<br />
nicht. Doch gerade in dieser schweren Zeit habe<br />
ich Gott beson<strong>der</strong>s erlebt. Von fünf Erfahrungen<br />
möchte ich Ihnen erzählen.<br />
Gott sorgt für mich<br />
Im Juli 2019 hatte ich einen Tag, an dem ich sehr<br />
verzweifelt war. Als ich abends nach Hause kam,<br />
fand ich vor unserer Haustür zwei Päckchen, gefüllt<br />
mit Ermutigungen. Ich war überwältigt, wie<br />
Gott genau zum richtigen Zeitpunkt für mich<br />
sorgte. An diesem Tag brauchte ich Ermutigung<br />
und ich bekam sie gleich im Doppelpack.<br />
In einem Päckchen war ein Schmuckset mit<br />
<strong>der</strong> Aufschrift: „Don´t be afraid, just believe.“<br />
Ich schlug die Stelle in <strong>der</strong> Bibel nach und las:<br />
„Verzweifle nicht! Vertrau mir einfach!“ (Markus<br />
5,36) Okay, Gott, ich habe verstanden. Es waren<br />
genau diese Worte, die ich in dieser Situation<br />
brauchte. Ich war verzweifelt, mein Vertrauen<br />
war ins Wanken geraten. Doch die Kette erinnerte<br />
mich auch in den folgenden Tagen immer<br />
wie<strong>der</strong> an Gottes Auffor<strong>der</strong>ung, ihm einfach zu<br />
vertrauen.<br />
Gott schenkt mir Frieden<br />
Es ist für mich ein Wun<strong>der</strong> und übersteigt meinen<br />
Verstand: Während <strong>der</strong> gesamten Zeit, in <strong>der</strong><br />
ich Martin begleitet habe, fühlte ich einen tiefen<br />
Frieden in mir. (vgl. Philipper 4,7) Es gab zwar<br />
Momente, in denen ich nicht beten konnte. Ich<br />
wusste aber, dass viele an<strong>der</strong>e für uns beten. Das<br />
hat uns beide durchgetragen.<br />
Mitte Juli sagte man mir, Martin sei medizinisch<br />
gesehen „austherapiert“. <strong>Die</strong> Ärzte konnten<br />
nichts mehr für ihn tun. Es war dieser schon<br />
genannte Tag, an dem ich verzweifelt war. Wie<br />
sollte es weitergehen? Genau an diesem Nach-<br />
Gott führte uns<br />
bis zum letzten<br />
Atemzug.<br />
10<br />
<strong>ERF</strong> ANTENNE 0304|21