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ERF Antenne 0304|2021 Die Weisheit der Endlichkeit

Das Magazin von ERF – Der Sinnsender

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EDITORIAL<br />

Das ganze Bild<br />

sehen lernen<br />

<strong>Die</strong> Corona-Pandemie ist mehr als nur eine weltweite Gesundheitskrise,<br />

sie ist auch eine Vertrauenskrise: Viele sind verunsichert,<br />

haben Angst vor dem Virus, Angst vor <strong>der</strong> Pandemiepolitik, Angst<br />

vor Einschränkungen ihrer persönlichen Freiheit, Angst vor <strong>der</strong><br />

Unberechenbarkeit des bisher Alltäglichen. Ja, wenn wir als Menschen<br />

verunsichert sind, haben wir Angst. Und dann geht unser<br />

Gehirn in den Modus „Gefahrenabwehr“: Wir sehen vor allem<br />

auf das Kurzfristige und auf das Negative. Gott dagegen sieht<br />

etwas an<strong>der</strong>es.<br />

Gott hat ein viel größeres Bild vor Augen, als ich in Verunsicherung,<br />

Angst und Gefahrenabwehr-Denken sehen kann. Der Apostel<br />

Paulus zeichnet dieses Bild im Neuen Testament so:<br />

Unsere Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige<br />

und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht<br />

sehen auf das Sichtbare, son<strong>der</strong>n auf das Unsichtbare. Denn was<br />

sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.<br />

(2. Korinther 4, 17-18).<br />

Das heißt: <strong>Die</strong> Not, Verunsicherung und Angst dieses Moments<br />

ist nur ein kleiner Teil eines viel größeren Bildes. Und wenn ich<br />

nur von meinem Leben einen Schritt zurücktreten könnte, wenn<br />

ich nur das ganze Bild mit Gottes Augen betrachten könnte – dann<br />

würde das für mich sichtbar sein. Dann würde ich sehen können,<br />

dass Not, Verunsicherung und Angst endlich sind und mehr als<br />

aufgewogen werden durch die unendliche Herrlichkeit, an <strong>der</strong><br />

Gott mir über den Tod hinaus Anteil geben möchte.<br />

Für mich ist das keine billige Jenseitsvertröstung – im Gegenteil:<br />

Als Christen können wir erst dann eine stärkere Stimme <strong>der</strong><br />

Hoffnung und <strong>der</strong> Zuversicht in den Krisen unserer Zeit sein,<br />

sobald wir das Jenseits mit auf <strong>der</strong> Rechnung haben.<br />

Ich wünsche Ihnen – und mir – dass wir gerade in diesen verunsichernden<br />

Zeiten das große Bild neu sehen und Gott vertrauen<br />

lernen.<br />

Ihr<br />

Dr. Jörg Dechert<br />

<strong>ERF</strong> ANTENNE 0304|21<br />

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