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Wünsch Dir was – Wir sind Gesundheits- minister! - Misericordia ...

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MIT-MENSCHEN<br />

Tochter mit ihren Kindern drei, vier<br />

Wochen lang jeden Nachmittag da saß“,<br />

führt sie aus. Ältere Menschen fangen oft<br />

von alleine an, über ihren Krankenhausaufenthalt<br />

oder die schlimmen Diagnosen<br />

ihrer Angehörigen zu sprechen.<br />

Anderen Kunden sieht die 33-Jährige<br />

große Stresssituationen an. Wie Angehörigen,<br />

die drei bis vier Stunden im Café<br />

warten, weil ein Familienmitglied operiert<br />

wird oder im Sterben liegt. Manchmal<br />

fragt Inge Große Verspohl dann möglichst<br />

einfühlsam, <strong>was</strong> geschehen ist.<br />

Stationäre Patienten erkennt sie am<br />

Bademantel. Es kommt vor, dass ein<br />

Patient im OP-Kittel eine Zeitung haben<br />

will. Eine ältere, verwirrte Frau ließ sie mit<br />

großer Gelassenheit einfach machen:<br />

„Am schrägsten war eine Frau, die Süßigkeiten<br />

versteckte, weil sie sie am nächsten<br />

Tag kaufen wollte.“ Da die gelernte<br />

38 | EINBLICK(E)<br />

Raphaelsklinik vorbestellt werden.<br />

Eine Familie brachte dem Geburtstagskind<br />

selbstgebackenen Kuchen<br />

und Sekt mit. Silvester und Rosenmontag<br />

<strong>sind</strong> schon Betrunkene ins<br />

Café gestoßen und haben die Geduld<br />

der hauswirtschaftlichen Mitarbeiterin<br />

strapaziert.<br />

Durch ihre langjährige Arbeit mit<br />

Menschen braucht Inge Große Verspohl<br />

auch in ihrer Freizeit Leben um<br />

sich herum. Außerdem erholt sie sich<br />

beim Laufen um den Aasee und bei<br />

Radtouren ins Grüne. Sie schreibt<br />

Gedichte und liest viel, vor allem<br />

Unterhaltungsromane, Kinderbücher<br />

und Fachbücher zu gerontopsychiatrischen<br />

Krankheiten. „Rückwärts! Und<br />

alles vergessen“ ist eins davon.<br />

Aus dem Wunsch heraus für andere<br />

da zu sein wird sie ab Ende des Jahres<br />

eine berufsbegleitende Weiterbildung<br />

Auf Wunsch gibt es auch eine Kuchengabel zum Mitnehmen: Inge Große Verspohl<br />

bei der Arbeit.<br />

Hotelfachfrau und Kinderpflegerin schon<br />

in der Pflege tätig war, hat sie ein Auge<br />

für volle Urin-Beutel und leere Infusionsflaschen<br />

und konnte Patienten darauf<br />

hinweisen, dass sie zum Wechseln zurück<br />

auf Station müssen.<br />

Manche Patienten feiern mit ihrer Familie<br />

im „Café im Foyer“ Geburtstag. Torten<br />

zu solchen Anlässen können im Café der<br />

zur Trauerbegleiterin machen. Die<br />

Kosten dazu muss sie selbst tragen.<br />

Aber Inge Große Verspohl sagt fest<br />

entschlossen: „Ich will nicht stehen<br />

bleiben. Das ist mir zu langweilig.“<br />

Esther Handfest, Praktikantin<br />

„Pflegen heißt<br />

Clemenshospital<br />

Bärbel Overkamp, <strong>Gesundheits</strong>- und<br />

Krankenpflegerin auf der NeurotraumatologischenFrührehabilitation<br />

im Clemenshospital/Department ZNS,<br />

absolviert eine Ausbildung zur Viv-Arte<br />

Fachlehrerin für kinästhetische Mobilisation.<br />

Das Level „präventive Mobilisation“<br />

hat sie bereits im April erfolgreich abgeschlossen.<br />

Nun befindet sie sich in der<br />

Abschluss- und Prüfungsphase für „rehabilitative<br />

Mobilisation“.<br />

Kinästhetik ist ein Handlungskonzept,<br />

das in den 70er-Jahren von Dr. Frank<br />

Hatch und Dr. Lenny Maietta in den USA<br />

entwickelt wurde. Es betrachtet menschliche<br />

Bewegung aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

und basiert auf der Grundannahme,<br />

dass Körper, Psyche und Sozialverhalten<br />

gleichermaßen die Entwicklung des<br />

Menschen prägen. Ziel der kinästhetischen<br />

Mobilisation ist es, die eigenen<br />

Bewegungen zu reflektieren und sie posi-

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