19.02.2021 Aufrufe

19. Februar 2021

- Lob und Tadel für neues Sozialunterstützungsgesetz - Umbau im Grazer Roseggerhaus voll im Gange - Gemeinsamer Religionsunterricht für Christen und Muslime - Trotz Corona: Parkhotel investiert eine Million Euro in Ausbau - WKO: Bilanz nach zwei Wochen Handlsöffnung - Verlängerung bis Juli: Gastgartengebühr weiter ausgesetzt

- Lob und Tadel für neues Sozialunterstützungsgesetz
- Umbau im Grazer Roseggerhaus voll im Gange
- Gemeinsamer Religionsunterricht für Christen und Muslime
- Trotz Corona: Parkhotel investiert eine Million Euro in Ausbau
- WKO: Bilanz nach zwei Wochen Handlsöffnung
- Verlängerung bis Juli: Gastgartengebühr weiter ausgesetzt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

12°<br />

Der Samstag<br />

bleibt<br />

frühlingshaft<br />

und sonnig bei<br />

Temperaturen<br />

zwischen –1° am Vormittag und<br />

12° am Nachmittag.<br />

Neues Gesetz<br />

Bevor das neue Sozialunterstützungsgesetz<br />

im Landtag beschlossen wird, gibt<br />

es reichlich Kritik an der Novelle. 2<br />

Neues Hotel<br />

Trotz Krise wird investiert: Im Parkhotel<br />

steht ein Um- und Ausbau mit einem<br />

Volumen von einer Million Euro an. 7<br />

Gemeinsamer<br />

Religionsunterricht<br />

für Christen und<br />

Muslime<br />

GETTY, KK (2)<br />

Integration. Ein Forschungsprojekt zu interreligiösem Unterricht der Uni Graz soll im nächsten Schuljahr starten: Im ersten Schritt möchte man das<br />

Fach für Christen und Muslime zusammenlegen, um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Die Junge ÖVP gibt dem Vorhaben nun Rückenwind. SEITE 4


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

Lob und Tadel für neues<br />

Sozialunterstützungsgesetz<br />

Im Sozialausschuss des Landtags war das neue Sozialunterstützungsgesetz bereits Thema. Bevor es am Dienstag beschlossen werden soll, gibt‘s Kritik. KK<br />

KONTROVERS. Das neue Sozialunterstützungsgesetz, das am Dienstag beschlossen wird, sorgt für positive<br />

und negative Reaktionen: die Missbrauchsmöglichkeit und die Wohnkostenpauschale etwa sorgen für Kritik.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Der von SPÖ-Soziallandesrätin<br />

Doris Kampus vorgelegte<br />

Gesetzesentwurf<br />

zur neuen Sozialunterstützung,<br />

die bekanntlich die Mindestsicherung<br />

ersetzen soll, wurde<br />

Anfang <strong>Februar</strong> erstmalig im Sozialausschuss<br />

des Landtages behandelt.<br />

Das Gesetz soll bereits<br />

in der Landtagssitzung am 23.<br />

<strong>Februar</strong> beschlossen werden.<br />

Die Soziallandesrätin betont,<br />

„dass es das Ziel war, möglichst<br />

viel von der alten Regelung zu<br />

erhalten, Menschen in Notlagen<br />

abzusichern und sie vor allem<br />

auf dem Weg aus der Armut zu<br />

unterstützen.“<br />

Neu ist die nunmehr flächendeckende<br />

und verpflichtende<br />

Sozialberatung für Unterstützungsbezieher,<br />

die dabei helfen<br />

soll, möglichst viele Menschen<br />

rasch aus der Sozialunterstützung<br />

in einen Job zu bringen.<br />

Insgesamt stehen im Landesbudget<br />

<strong>2021</strong> – wie im Vorjahr –<br />

für Sozialunterstützung rund 50<br />

Millionen Euro zur Verfügung.<br />

Geplant ist, dass das neue Gesetz<br />

am 1. Juli in Kraft treten soll.<br />

Kritik der Blauen<br />

In einer heute stattgefundenen<br />

Pressekonferenz übten die Freiheitlichen<br />

massive Kritik an der<br />

Novelle. „SPÖ-Soziallandesrätin<br />

Doris Kampus hat im gegenständlichen<br />

Gesetzesentwurf<br />

offenbar alle zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten ausgeschöpft,<br />

um ein sozialromantisches<br />

Machwerk erster Güte<br />

vorzulegen. Wirksame Maßnahmen<br />

gegen den immer stärker<br />

ausufernden Sozialmissbrauch<br />

fehlen ohnehin gänzlich“, so<br />

FPÖ-Klubobmann Mario Kunasek.<br />

„Aus dem im Jahr 2019 veröffentlichten<br />

extrem kritischen<br />

Bericht des Landesrechnungshofes<br />

scheint Kampus überhaupt<br />

nichts gelernt zu haben. Weder<br />

die geforderte Implementierung<br />

eines Erhebungsdienstes – ein<br />

adäquates Sanktionsregime bei<br />

Verstößen – noch eine Anpassung<br />

der Höchstsätze bei Großfamilien,<br />

die zum größten Teil<br />

keine Österreicher sind, fand Berücksichtigung.<br />

Vielmehr hält die<br />

Soziallandesrätin stur an ihrem<br />

toleranzromantischen Irrweg fest.<br />

Dass bereits 51 Prozent aller vollunterstützten<br />

Bezieher Asylanten<br />

sind, zeugt vom fehlgeleiteten<br />

Kurs der schwarz-roten Landesregierung,<br />

der Sozialtourismus aus<br />

aller Herren Länder auch noch<br />

Vorschub leistet.“<br />

Spitalsaufenthalt<br />

Im Sommer 2019 brachte „der<br />

Grazer“ ans Licht, dass Menschen,<br />

die Mindestsicherung bekommen<br />

und ins Krankenhaus<br />

müssen, ab dem 15. Tag im Spital<br />

nur mehr 37,5 Prozent der finanziellen<br />

Unterstützung bekommen.<br />

Schon damals gab’s scharfe<br />

Kritik der Grünen an dieser Regelung<br />

– nun, eineinhalb Jahre<br />

später, gibt’s endlich gute Nachrichten:<br />

„Im neuen Sozialunterstützungsgesetz,<br />

das am Dienstag<br />

im Landtag beschlossen<br />

werden wird, wird der Prozentsatz<br />

auf 50 Prozent erhöht“, freut<br />

sich die Grüne Landtagsklubobfrau<br />

Sandra Krautwaschl: „Unsere<br />

Beharrlichkeit hat sich ausgezahlt!“<br />

Aus Grüner Sicht braucht es<br />

trotzdem vor allem in zwei Themenbereichen<br />

unbedingt Verbesserungen,<br />

die in anderen<br />

Bundesländern (Salzburg) geschafft<br />

wurden: „Ausgerechnet<br />

bei den Wohnkosten nützt die<br />

Steiermark den Spielraum, den<br />

die Landesregierung vom Bund<br />

bekommt, weiterhin nicht aus“,<br />

kritisiert Krautwaschl: „Hier<br />

muss sich sie Steiermark Salzburg<br />

zum Vorbild nehmen – dort<br />

beträgt die Wohnkostenpauschale<br />

30 Prozent (in der Steiermark<br />

20) und darüber hinausgehende<br />

Wohnkosten werden<br />

in Form einer Härtefallregelung<br />

abgedeckt.“ Punkt zwei: „In der<br />

Steiermark ist nicht jedes Kind<br />

gleich viel wert. Ab dem vierten<br />

Kind gibt es statt 21 Prozent nur<br />

mehr 17,5 Prozent“, so Krautwaschl:<br />

„Diese Ungerechtigkeit<br />

für größere Familien ist nicht zu<br />

akzeptieren!“ Auch hier würde<br />

sich das Salzburger Gesetz wieder<br />

als Vorbild eignen: Dort gibt’s<br />

für alle Kinder 21 Prozent.


<strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />

graz 3<br />

Umbau im Roseggerhaus voll im Gange<br />

NEU. Das steirische Online-Handelsunternehmen Niceshops mietet sich auf drei Etagen im Grazer<br />

Roseggerhaus ein. 2,5 Millionen Euro werden in den Umbau investiert – im Sommer soll es fertig sein.<br />

Von Valentina Gartner & Verena Leitold<br />

redaktion@grazer.at<br />

Ein Lichtblick am Ende des<br />

Tunnels: Das seit bereits<br />

über fünf Jahren leerstehende<br />

Roseggerhaus in der Grazer<br />

Annenstraße bekommt wieder<br />

frischen Wind. Die steirische<br />

E-Commerce-Gruppe niceshops<br />

wird nach großzügigen Umbauarbeiten<br />

bereits diesen Sommer<br />

den neuen Standort beziehen.<br />

Rund 2,5 Millionen Euro werden<br />

in das Projekt investiert. Auf<br />

2.300 Quadratmetern entstehen<br />

moderne Büroflächen, die mehr<br />

als 200 Mitarbeitern Platz bieten<br />

wird. „COVID bremst nach wie<br />

vor die wirtschaftliche Entwicklung<br />

und den Arbeitsmarkt in<br />

vielen Bereichen. Die Schaffung<br />

von mehr als 200 Arbeitsplätzen<br />

ist gerade in der jetzigen Krisenzeit<br />

ein ganz wichtiger Impuls“,<br />

so Sozial- und Arbeitsstadtrat<br />

Kurt Hohensinner.<br />

Die Verlegung des Grazer Standortes<br />

wurde aufgrund der Geschäftsentwicklung<br />

von niceshops<br />

notwendig. Im Jahr 2020 hat sich<br />

der Umsatz des E-Commerce-<br />

Unternehmens mit 94 Prozent Zuwachs<br />

auf 101 Millionen Euro fast<br />

verdoppelt. „Wieder einmal mussten<br />

wir unseren Standort früher als<br />

geplant erweitern. Es ist einfach unglaublich<br />

und eine tolle Bestätigung<br />

des Weges, den wir eingeschlagen<br />

haben“, freut sich Niceshops-Geschäftsführer<br />

Roland Fink.<br />

Aktuell beschäftigt niceshops<br />

inklusive des Logistikzentrums in<br />

Saaz bei Feldbach mehr als 400<br />

Mitarbeiter, täglich werden 15.000<br />

Pakete versendet.<br />

Vor fünf Jahren befand sich im Roseggerhaus in der Annenstraße zuletzt das<br />

Geschäft Sewa. Nun ziehen neue Betreiber in das historische Gebäude. KK (2)


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

Auch heute sind die Corona-Zahlen<br />

in Graz wieder gestiegen. GETTY<br />

Corona-Zahlen<br />

steigen weiter<br />

■ Die Grazer Corona-Zahlen<br />

steigen weiter an. Die Sieben-<br />

Tages-Inzidenz liegt inzwischen<br />

bei 147,4 Neuinfektionen pro<br />

100.000 Einwohner (gestern:<br />

134,3), in Graz-Umgebung bei<br />

103,8. Der Steiermark-Durchschnitt<br />

beträgt 135,8. Voitsberg<br />

hat mit 45,1 das geringste Infektionsgeschehen,<br />

Hartberg-Fürstenfeld<br />

mit 251,6 das höchste.<br />

250 Menschen sind in Graz im<br />

Zusammenhang mit einer Infektion<br />

verstorben.<br />

LH Hermann Schützenhöfer und<br />

Ministerin Karoline Edtstadler. STREIBL<br />

Ministerin auf<br />

Graz-Besuch<br />

■ Landeshauptmann Hermann<br />

Schützenhöfer empfing heute<br />

Vormittag Karoline Edtstadler,<br />

Bundesministerin für EU und<br />

Verfassung, zu einem Arbeitsgespräch.<br />

Im Mittelpunkt stand<br />

der derzeit laufende Konsultationsprozess<br />

zum nationalen Aufbau-<br />

und Resilienzplan. Dieser<br />

sieht für Österreich Finanzhilfen<br />

in Höhe von rund drei Milliarden<br />

Euro vor, mit denen die Auswirkungen<br />

der Corona-Pandemie<br />

abgefedert werden sollen.<br />

JVP Graz unterstützt:<br />

Schulversuch<br />

für gemeinsamen<br />

Religionsunterricht<br />

Schon im nächsten Schuljahr soll es einige Klassen geben, die christlich-islamischen Religionsunterricht haben. GETTY<br />

INTEGRATION. Die JVP steht hinter dem Projekt der Uni Graz, Religionsunterricht<br />

interreligiös zu gestalten. Man will im nächsten Schuljahr starten.<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

Insgesamt 294.236 Menschen<br />

aus fast 160 Nationen leben<br />

derzeit mit Hauptwohnsitz<br />

in Graz (Stand 1.1.<strong>2021</strong>). Bereits<br />

seit Jahren schreibt die Stadt<br />

den Begriff Integration groß<br />

und unterstützt mit diversen<br />

Strategien, Projekten und Förderungen.<br />

Und geht es nach der<br />

Jungen VP (JVP) Graz, soll es<br />

bereits im nächsten Schuljahr<br />

einen Schulversuch geben, bei<br />

dem der Religionsunterricht<br />

aller Konfessionen gemeinsam<br />

stattfindet. Ziel ist es, eine Vorreiterrolle<br />

im Bereich der Integration<br />

in städtischen Ballungsräumen<br />

einzunehmen.<br />

Erst kürzlich wurde in diesem<br />

Zusammenhang ein Forschungsprojekt<br />

der Universität<br />

Graz vorgestellt, dass in einem<br />

ersten Schritt vorsieht, den ka-<br />

tholischen und den muslimischen<br />

Religionsunterricht an<br />

ausgewählten Schulen zusammenzulegen.<br />

Die Lehrpersonen<br />

der verschiedenen Konfessionen<br />

sollen dabei den Unterricht<br />

gemeinsam gestalten und so<br />

für einen wertvollen, interreligiösen<br />

Austausch sorgen (Wir<br />

haben berichtet). Dieses Projekt<br />

bekommt nun auch politischen<br />

Rückenwind von der JVP Graz.<br />

„Vor allem Kindern ist schwer<br />

zu erklären, warum der Religionsunterricht<br />

das einzige Unterrichtsfach<br />

sein soll, in dem man<br />

nicht gemeinsam unterrichtet<br />

wird. Die räumliche sowie inhaltliche<br />

Trennung führen oft<br />

dazu, dass eine erfolgreiche Integration<br />

noch herausfordernder<br />

wird. Ein gemeinsamer Religionsunterricht<br />

würde dem<br />

entgegenwirken“, betont JVP<br />

Graz Obmann Martin Brandstätter.<br />

Insbesondere wolle man<br />

damit den Wert von Religion für<br />

den Einzelnen aber auch für die<br />

Gesellschaft als Ganzes betonen<br />

und ein Unterrichtsfach schaffen,<br />

dass über Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede der verschiedenen<br />

Konfessionen aufklärt.<br />

Nur mit Einverständnis<br />

„Besonders wichtig ist uns dabei,<br />

die Freiwilligkeit und das<br />

Einverständnis der Eltern und<br />

der jeweiligen Lehrer in den Vordergrund<br />

zu stellen. Niemandem<br />

soll etwas aufgezwungen werden“,<br />

stellt Brandstätter klar.<br />

Dies sei der richtige Weg, um<br />

bereits früh Vorurteile abzubauen<br />

und den notwendigen Respekt füreinander<br />

zu schaffen. Dieser Schulversuch<br />

könne dadurch auch einen<br />

Gegenpol zu einem bloßen Ethikunterricht<br />

darstellen und sei eine<br />

Versicherung gegen jedwede Form<br />

religiöser Fundamentalismen, betont<br />

man in der Jungen ÖVP.<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTS-<br />

FÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | ASSISTENZ: Jasmin Strobl (0664/80 666 6695) | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691),<br />

Vojo Radkovic (0664/80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Philipp Braunegger (0664/80 666 6600), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666<br />

6918), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80<br />

666 6848), Robert Heschl (0664/80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895), Deborah Posadas-Saucedo (0664/80 666 6491), Helmut Koltai (0664/80 666 6892) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490)<br />

| PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 175.722 (Der Grazer, wö, ÖAK 1. HJ 2020). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


6 graz<br />

www.grazer.at <strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

C H R O N I K<br />

Blaulicht<br />

Report<br />

✏ nina.wiesmueller@grazer.at<br />

Raubüberfall auf<br />

Taxifahrer<br />

■ Zu einem Raubüberfall kam<br />

es gestern Abend im Bezirk<br />

Gries. Zwei junge Männer stiegen<br />

gegen 20.20 Uhr in der<br />

Kaiserfeldgasse in ein Taxi,<br />

welches von einem 81-Jährigen<br />

gelenkt wurde. Als Ziel<br />

gaben sie das Einkaufszentrum<br />

Citypark an. Dort angekommen,<br />

forderten sie den<br />

Taxifahrer auf, weiter in die<br />

Hohenstauffengasse zu fahren.<br />

Am finalen Ziel angelangt,<br />

zogen beide Männer plötzlich<br />

eine Schusswaffe und forderten<br />

den Taxifahrer zur Herausgabe<br />

von Bargeld auf. Der<br />

81-jährige folgte der Aufforderung,<br />

die Täter erbeuteten<br />

einen geringen zweistelligen<br />

Ein 81-jähriger Taxifahrer wurde Donnerstagabend bedroht und ausgeraubt.<br />

Eurobetrag. Anschließend flohen<br />

die beiden stadteinwärts<br />

in Richtung Kärntnerstraße.<br />

Der Taxifahrer blieb unverletzt,<br />

erlitt jedoch einen Schock.<br />

Die sofort eingeleitete Fahndung<br />

blieb bis jetzt erfolglos.<br />

Verkehrsunfall<br />

■ In Graz-Eggenberg ereignete<br />

sich gestern Abend ein Ver-<br />

GETTY<br />

kehrsunfall. Ein 29-Jähriger aus<br />

Graz-Umgebung fuhr mit überhöhter<br />

Geschwindigkeit auf<br />

der Steinbergstraße stadtauswärts,<br />

als ein Hund oder Fuchs<br />

über die Straße lief. Aus diesem<br />

Grund verriss der Lenker das<br />

Fahrzeug, kam infolgedessen<br />

von der Straße ab und fuhr auf<br />

die Böschung. Der PKW touchierte<br />

einen Lichtmasten, und<br />

blieb auf der Fahrbahn liegen.<br />

Der stark alkoholisierte Lenker<br />

wurde unbestimmten Grades<br />

verletzt.<br />

Personenschaden<br />

■ In Kalsdorf kam es gestern<br />

zu einem Verkehrsunfall<br />

mit Personenschaden. Ein<br />

21-jähriger Motorradfahrer<br />

war mit stark überhöhter Geschwindigkeit<br />

unterwegs und<br />

missachtete in Folge eine<br />

rote Ampel. Zur gleichen Zeit<br />

fuhr ein 59-jähriger Grazer<br />

bei grüner Ampelschaltung<br />

in dieselbe Kreuzung ein. In<br />

Folge kam es zu einer Kollision<br />

zwischen dem PKW<br />

und dem Motorrad, wobei<br />

der 21-Jährige zu Sturz<br />

kam und sich schwer an der<br />

Hand verletzte. Die beiden<br />

PKW-Insassen blieben unverletzt,<br />

alle Beteiligten waren<br />

nicht alkoholisiert. Kurz<br />

vor dem Unfallzeitpunkt fiel<br />

der Motorradfahrer bei einer<br />

Geschwindigkeitskontrolle<br />

wegen stark überhöhter Geschwindigkeit<br />

auf.<br />

Graz investiert in Bim und Bus<br />

AUSBAU. Am Mittwoch wurden neue Investitionen in den öffentlichen Verkehr beschlossen. Zwei<br />

neue Straßenbahnlinien und der Ankauf neuer Fahrzeuge sollen das Verkehrsnetz erweitern.<br />

In Sachen öffentlicher Verkehr<br />

tut sich in Graz so einiges:<br />

Während alle Augen auf<br />

die neuen Metro-Pläne gerichtet<br />

waren, beschloss das Kontrollgremium<br />

der Abteilung für<br />

Verkehrsplanung kommende<br />

Investitionen in den bestehenden<br />

öffentlichen Verkehr. Konkret<br />

geht es um den Ankauf von<br />

15 Straßenbahnzügen und den<br />

Ausbau der Remisen-Infrastruktur<br />

sowie die Option für 40 weitere<br />

Schienenfahrzeuge.<br />

Im Laufe des Jahres 2024 werden<br />

die Linien 6 und 7 gesplittet und als<br />

zwei neue Linien 16 und 17 über<br />

die Strecke Neutorgasse - Andreas-<br />

Hofer-Platz - Belgiergasse - Annenstraße<br />

fahren. „Die Straßenbahn<br />

ist bei uns das Rückgrat des öffentlichen<br />

Verkehrs. Dies wird heuer<br />

durch die Inbetriebnahme von 2<br />

neuen Linien und die Bestellung<br />

neuer Fahrzeuge unterstrichen.<br />

Unser Anliegen ist es, dass wir diesen<br />

Schwung für weitere in Vorbereitung<br />

bzw. Planung befindliche<br />

Projekte mitnehmen“, betonte<br />

Stadträtin Elke Kahr. Beschlossen<br />

wurde außerdem die Einrichtung<br />

einer „Sommerbim“, die vom 9.<br />

Juli bis 12. September von Freitag<br />

bis Sonntag jeweils zwischen 12<br />

und 18 Uhr im Stadtgebiet gratis<br />

verkehrt. Die Verlängerung der<br />

Buslinie 65 in Puntigam und die<br />

Errichtung neuer Wartehäuschen<br />

wurden ebenfalls fixiert. Mehr<br />

dazu auf graz.at.<br />

Eines der Modelle, die vielleicht schon bald auf den Grazer Straßen zu sehen sind:<br />

„Flexity“ von Bombadier. Im Echtbetrieb von den Graz Linien getestet. STADT GRAZ/WEHAP<br />

NACHRICHTEN AUS DEM RATHAUS<br />

ENTGELTLICHE KOOPERATION


<strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />

graz 7<br />

Trotz Corona:<br />

Parkhotel investiert<br />

eine Million in Ausbau<br />

STARK. Das Grazer<br />

Parkhotel nutzt den<br />

Lockdown für einen<br />

riesigen Umbau. Dabei<br />

werden regionale Firmen<br />

eingebunden.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

So schwer die Zeiten sind, einige<br />

Unternehmen wagen<br />

doch, auch in der Krise zu<br />

investieren. Wie der Grazer Hotellier<br />

Philipp Florian im berühmten<br />

„Parkhotel“. Denn dort bleibt<br />

kaum ein Stein auf dem anderen,<br />

man nutzt den nunmehr für die<br />

Branche verlängerten Lockdown<br />

für einen millionenschweren Umbau:<br />

Entstehen soll ein innovatives<br />

Barkonzept im Erdgeschoss,<br />

mit einer Veranda, die zukünftig<br />

die Lobby mit dem historischen –<br />

ebenfalls neugestalteten – Rosengarten<br />

im Innenhof verbindet. Investiert<br />

wird eine Million Euro, im<br />

April soll der Umbau fertig sein.<br />

„Unser Haus blickt auf eine<br />

450-jährige Geschichte zurück, als<br />

Hoteliersfamilie und Arbeitgeber<br />

von rund 50 Mitarbeitern haben<br />

wir gelernt, dass sich nur der Blick<br />

nach vorne lohnt. Deshalb sind<br />

wir überzeugt, dass diese Investition<br />

gerade jetzt in schwierigen<br />

Zeiten richtig gesetzt ist“, erklärt<br />

der Hotelchef. Das werde sich<br />

hoffentlich nachhaltig rentieren.<br />

Zumindest scheint der Bedarf laut<br />

Florian da zu sein. So hätten das<br />

Hotel seit Beginn des Lockdowns<br />

im November hunderte Anfragen<br />

erreicht, wann es endlich wieder<br />

losgehe. „Die Menschen haben<br />

eine Sehnsucht nach Begegnung<br />

und genau diese Sehnsucht wollen<br />

wir mit dem Umbau stillen“.<br />

Barkultur für Graz<br />

Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern<br />

wird der Großteil des<br />

Eingangsbereichs neu gestaltet:<br />

Die Hotelbar wird mit einem internationalen<br />

Konzept umgesetzt,<br />

mit insgesamt fünfzig Sitzplätzen,<br />

die untertags für den Kaffeehausbetrieb<br />

genutzt werden. In den<br />

Genuss der innovativen Barkultur<br />

sollen aber nicht nur Gäste aus<br />

aller Welt kommen, sondern vor<br />

allem auch die Grazer.<br />

Herzstück des Umbaus ist der<br />

großflächige Durchbruch von der<br />

Lobby in den Innenhof. Florian:<br />

„Hier wird durch einen Zubau eine<br />

Art Veranda entstehen, die den<br />

gastronomischen Innenbereich<br />

mit dem Rosengarten im Hof verschmelzen<br />

lässt. Der Rosengarten<br />

wird auch neu gestaltet, seine Seele<br />

bleibt aber natürlich erhalten. Die<br />

Teilüberdachung wird darfür sorgen,<br />

dass unsere Gäste auch bei<br />

Regenunterbrechungen weiter im<br />

Garten bleiben können.“<br />

Am aktuellen Umbau sind 15<br />

steirische Unternehmen beschäftigt,<br />

so hilft die Investition auch<br />

der regionalen Wirtschaft. Florian<br />

glaubt weiterhin an den Standort:<br />

„Natürlich gehen wir mit unseren<br />

Plänen auch ein Risiko ein. Wir<br />

sind aber überzeugt, dass Graz<br />

nach Corona wieder eine starke<br />

touristische Strahlkraft entwickeln<br />

wird. Die Attraktivität der Stadt<br />

auch mit unserem Parkhotel aktiv<br />

mitzugestalten, ist eine Verantwortung,<br />

der wir uns aus Überzeugung<br />

stellen.“<br />

Hotelier Philipp Florian investiert im Lockdown stark in sein Parkhotel. PARKHOTEL (2)<br />

Die Polizei blickte auf das Vorjahr<br />

zurück, samt Musikvideo. KK, SCHERIAU<br />

Polizei zieht ihre<br />

Jahresbilanz<br />

■ Die Landespolizeidirektion<br />

präsentierte ihren Jahresrückblick<br />

heuer virtuell, inklusive motivierendem<br />

Musikvideo (www.<br />

facebook.com/watch/LandespolizeidirektionSteiermark/).<br />

„Was<br />

völlig normal begann, nahm bereits<br />

nach kurzer Zeit eine unerwartete<br />

Wendung“, so Landespolizeidirektor<br />

Gerald Ortner. Dabei<br />

spielt Ortner auf den wohl für alle<br />

überraschenden und herausfordernden<br />

Verlauf des historischen<br />

Jahres 2020 an. „Corona war auch<br />

für uns das bestimmende Thema.<br />

Aber wer jetzt denkt, dass wäre für<br />

die steirische Polizei alles gewesen<br />

im Jahr 2020, der liegt falsch“,<br />

so der Polizeichef weiter. Insgesamt<br />

hatten die steirische Polizei<br />

im Vorjahr 147.500 Einsätze zu<br />

bewältigen - das entspricht durchschnittlich<br />

mehr als 400 Ansätzen<br />

pro Tag. Insgesamt standen die<br />

etwa 4.000 Exekutivbediensteten<br />

damit mehr als 6,4 Millionen Arbeitsstunden<br />

im Einsatz.<br />

Allein rund 8.500 Covid-Übertretungen,<br />

über 1.200 Unterstützungen<br />

im Bereich Contact-<br />

Tracing oder mehr als 44.300<br />

Überprüfungen von Quarantänevorschriften<br />

bis zum Jahresende<br />

verdeutlichen die enorme Unterstützungsleistung<br />

für die Gesundheitsbehörden<br />

des Landes. Viele<br />

andere Delikte (ausgenommen<br />

Cybercrime) gingen zurück, auch<br />

im Verkehr kam es zu weniger Unfällen<br />

und damit Einsätzen.


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

WKO: „Einkaufen ist sicher“<br />

ERFREULICH. Totz Öffnungsschritten im Handel sind die Infektionszahlen nicht so stark angestiegen<br />

wie befürchtet. Die Wirtschaftskammer lobt Sicherheitskonzepte und stellt sich gegen Schließungen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Seit 8. <strong>Februar</strong> hat der stationäre<br />

Handel seine Geschäfte<br />

wieder für die Menschen geöffnet.<br />

Heute zog die Wirtschaftskammer<br />

Steiermark, am zwölften<br />

Tag nach der Wiederöffnung, eine<br />

erste positive Bilanz: „Auch wenn<br />

die Umstände nach wie vor außergewöhnlich<br />

und herausfordernd<br />

sind, war die Wiedereröffnung<br />

ein erster, unbedingt notwendiger<br />

Schritt in Richtung Normalität“,<br />

vermeldete Gerhard Wohlmuth,<br />

Obmann der Sparte Handel in<br />

der WKO Steiermark. „Obwohl<br />

jetzt viel mehr getestet wird, ist<br />

die von manchen prophezeite<br />

Explosion der Fallzahlen durch<br />

die Öffnung des Handels nicht<br />

eingetreten. Das bestätigt einmal<br />

Verlängerung bis Juli:<br />

mehr ganz deutlich, was wir eigentlich<br />

immer schon wussten:<br />

Der Handel war und ist in keiner<br />

Weise ein Infektionsherd. Das belegen<br />

einerseits die Erfahrungen<br />

aus dem Lebensmittelhandel, der<br />

während der gesamten Pandemie<br />

durchgehend geöffnet war. Dort<br />

hat es trotz verhältnismäßig hoher<br />

Kundenfrequenzen nie Clusterbildungen<br />

unter den Mitarbeitern<br />

gegeben. Andererseits hat<br />

auch das zurückliegende Weihnachtsgeschäft<br />

gezeigt, dass vom<br />

Einkaufen im stationären Handel<br />

kein erhöhtes Risiko ausgeht.“<br />

Dafür, dass das Einkaufen in<br />

den steirischen Geschäften so<br />

sicher ist, gibt es aus Sicht des<br />

Branchensprechers gute Gründe.<br />

„Zum einen gelten aktuell<br />

in kaum einem Bereich derart<br />

strenge Sicherheitsauflagen wie<br />

beispielsweise die 20-Quadratmeter-pro-Kunde-Regelung.<br />

Zum anderen gewährleisten umfassende<br />

Sicherheitskonzepte in<br />

den Betrieben und vor allem auch<br />

die Disziplin der Kundinnen und<br />

Kunden, dass die strengen Auflagen<br />

tatsächlich eingehalten werden“,<br />

so Wohlmuth, der abschließend<br />

feststellt: „In Anbetracht des<br />

nachgewiesenermaßen geringen<br />

Infektionsrisikos im Handel muss<br />

ein für alle mal klar sein: Weitere<br />

Zwangsschließungen dürfen in<br />

künftigen politischen Überlegungen<br />

keine Rolle mehr spielen, weil<br />

sie jeder faktischen Grundlage<br />

entbehren.“<br />

Die WKO zog heute eine erste Bilanz nach der Öffnung im Handel. Die Präventionskonzepte<br />

verhindern demnach ein starkes Ansteigen der Infektionszahlen. LUPI SPUMA.<br />

Gastgartengebühr ausgesetzt<br />

HILFE. Angesichts der weiterhin schweren Situation für Gastronomen verlängert die Stadt Graz ihr<br />

unterstützendes Wirtschaftspaket: Gastgärten bleiben damit noch bis Ende Juli gebührenfrei.<br />

Die Stadt will Gastronomen unterstützen: Bis Ende Juli sollen die Gebühren<br />

für die Gastgärten und Nachtimbissstände ausgesetzt werden. GRAZTOURISMUS/LAMM<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Noch ist unklar, wann die<br />

Gastronomie wieder öffnen<br />

darf. Wurde kürzlich<br />

noch auf Ostern verwiesen,<br />

stellte Bundeskanzler Sebastian<br />

Kurz heute nach Verhandlungen<br />

mit Branchenvertretern frühere<br />

Lockerungen in den Raum. Am<br />

1. März will man entscheiden,<br />

ob im März schon Öffnungen gekoppelt<br />

an Eintrittstests möglich<br />

seien. Fest steht, dass auch die<br />

Grazer Gastronomie stark unter<br />

den verordneten Schließungen<br />

zu leiden hat. Schon im Vorjahr<br />

setzte die Stadtregierung daher<br />

die Gebühren für Gastgärten,<br />

Nachtimbissstände und Veranstaltungen<br />

aus, nun soll dieses<br />

Wirtschaftspaket fortgesetzt werden.<br />

Bürgermeister-Stellvertreter<br />

Mario Eustacchio betont die<br />

schwierige Lage der Gastronomen:<br />

„Die Gastgartengebühr<br />

weiterhin auszusetzen ist dabei<br />

eine konkrete Hilfestellung um<br />

den Neustart für die Gastronomie<br />

zu erleichtern.“<br />

Bis inklusive Juli soll die Aussetzung<br />

der Gebühren nun gelten,<br />

die Stadt verzichtet damit<br />

auf rund 190.000 Euro. Das sei<br />

jedoch notwendig, wie auch Bürgermeister<br />

Siegfried Nagl festhält:<br />

„Als Stadtregierung müssen<br />

wir nun alle Hebel in Bewegung<br />

setzen um die Grazer Gastronomen<br />

zu unterstützen.“ Auf Antrag<br />

des Verkehrsausschusses soll der<br />

Gemeinderat diese Verlängerung<br />

nun beschließen. Bereits vorgeschriebene<br />

Nutzungsentgelte<br />

werden anteilig rücküberwiesen.<br />

Neue Vorschreibungen erfolgen<br />

erst ab August.


<strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

Kleinere früher öffnen<br />

Ich meide seit Jahren die vollen<br />

Center, geh nur in dieselben<br />

Geschäfte. Erlebt hab<br />

ich es ruhig, jeder hat seinen<br />

Abstand gehalten, es war nie<br />

überfüllt. Bei den kleineren<br />

Geschäften hätte man eine<br />

Ausnahme machen können,<br />

da war davor schon nie ein<br />

Gedränge oder Ansturm. Ich<br />

hab immer gesagt, online<br />

shoppen NEIN, ich unterstütze<br />

unsere Geschäfte vor Ort.<br />

Dann könnten wir eh gleich<br />

im Dauer-Lockdown bleiben<br />

<strong>2021</strong>, wenn dann eh keiner<br />

mehr etwas konsumiert, denn<br />

davon lebt die Wirtschaft. Die<br />

Geschäfte sind offen, jeder<br />

Handelsanbieter freut sich<br />

über einen Umsatz. Wer nicht<br />

will, soll zu Hause bleiben, der<br />

Rest soll machen was er will.<br />

Niemand soll sich schuldig<br />

fühlen, nur weil er sich neue<br />

Schuhe kauft. Dafür wurden<br />

diese Geschäfte wieder geöffnet.<br />

Nicole Hödl<br />

* * *<br />

Schließung war unfair<br />

Die Schließung des Handels<br />

war zu keiner Zeit gerechtfertigt...<br />

So wie meiner Meinung<br />

nach viele andere Entscheidungen<br />

unserer Experten...<br />

Manfred Berger<br />

* * *<br />

Alles nur Täuschung<br />

Zum Fachhandel geht man<br />

nur, wenn man etwas ganz<br />

Bestimmtes braucht. Dort<br />

begegnet man nicht Massen<br />

von Leuten. Aber ohne die<br />

Supermärkte mit Massenauflauf<br />

wie bei einem Almabtrieb<br />

würde die Statistik und<br />

das Marketing von Bundeskanzler<br />

Sebastian Kurz nicht<br />

mehr funktionieren. Darum<br />

wurden ja zur Anhebung<br />

der Werte, die<br />

Schipisten und<br />

Eislaufplätze frei<br />

gegeben. Wenn<br />

dann gleichzeitig<br />

die Tennisplätze<br />

gesperrt sind,<br />

dann täuscht man<br />

vor, als ob man etwas<br />

für die Gesundheit machen<br />

will...<br />

Hans Pesserl<br />

* * *<br />

Meist<br />

kommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

Noch nirgends gewesen<br />

Außer beim Spar-Supermarkt<br />

war ich zum Beispiel<br />

noch nirgends einkaufen bis<br />

jetzt.<br />

Alina Kemmerer<br />

Erste<br />

Handel-<br />

Bilanz<br />

Elf Tage nach der vorsichtigen<br />

erneuten Öffnung des<br />

Handels zog WKO-Spartenobmann<br />

Gerhard Wohlmuth<br />

heute eine positive Bilanz<br />

(siehe auch Seite 8). Schon<br />

am ersten Tag zog es unzählige<br />

Grazer wieder in die Stadt<br />

und die Einkaufszentren. Unsere<br />

„Grazer“-Leser haben auf<br />

Facebook über die aktuelle Bilanz<br />

diskutiert.<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE


10 graz<br />

www.grazer.at <strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong><br />

Grazer spielen für Österreich<br />

THEATEREDITION. Das Schauspielhaus Graz ist Teil der Initiative „Wir spielen für Österreich-Theater-Edition“.<br />

Gezeigt wird online „Jedermann (stirbt)“ des Grazer Autors Ferdinand Schmalz.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Die Produktion, in der Regie<br />

von Daniel Foerster,<br />

hatte im November 2019<br />

im Schauspielhaus Graz Premiere<br />

und wurde im <strong>Februar</strong> 2020<br />

zum Heidelberger Stückemarkt<br />

eingeladen sowie für den Nachspielpreis<br />

nominiert. Coronabedingt<br />

konnte der Heidelberger<br />

Stückemarkt im vergangenen Jahr<br />

nicht stattfinden. Der Grazer Autor<br />

Ferdinand Schmalz erhielt 2018<br />

für „Jedermann (stirbt)“ den Nestroy-Theaterpreis<br />

als bester Auto.<br />

Mit der österreichweiten Online-<br />

Aufführung wird das Stück und<br />

seine Grazer Inszenierung auch<br />

einem breiteren Publikum zugänglich<br />

gemacht, heißt es aus dem<br />

Schauspielhaus Graz. Schmalz ver-<br />

„Friseure retten Leben“<br />

■ Da offenbar coronabedingt<br />

nur Friseure Leben retten,<br />

bleiben Kultureinrichtungen<br />

weiterhin geschlossen und<br />

so machte Corona auch dem<br />

März-Programm des Grazer<br />

Literaturhauses einen Strich<br />

durch die Rechnung. Dafür<br />

erweiterte man das Online-Angebot<br />

mit diskurtiven Formaten.<br />

Letzte Woche die Diskussionsrunde<br />

zum Thema „Angst“,<br />

diese Woche die „Nachrichten<br />

aus dem Lockdown“ mit den<br />

wandelt in seiner Jedermann-Überschreibung<br />

den alten Topos von<br />

Leben, Sterben und Sexualität des<br />

Menschen in ein zeitgenössisches<br />

Gaukler-Party-Spiel über die Gier<br />

der Finanzmacht, der die Angst vor<br />

dem Nichts und die unangenehmen<br />

Fragen nach der eigenen Verantwortung<br />

in einer sich mit immer<br />

höheren Zäunen schützenden Ersten<br />

Welt im Nacken sitzen.<br />

Schmalz, einer der erfolgreichsten<br />

österreichischen Autoren, verbindet<br />

das Schauspielhaus Graz<br />

seit Beginn der Intendanz von Iris<br />

Laufenberg eine intensive Arbeitsbeziehung:<br />

Es waren von ihm bereits<br />

„am apparat“, „dosenfleisch“,<br />

„der thermale widerstand“ und<br />

„schlammland gewalt“ zu sehen.<br />

Für Daniel Foerster war „Jedermann<br />

(stirbt)“ nach Ayn Rands<br />

„The Fountainhead“ die zweite Re-<br />

Autorinnen und Autoren der<br />

Corona-Tagebücher sowie eine<br />

„Sprechstunde mit Publikum“<br />

mit Barbara Frischmuth, Monika<br />

Helfer und Franzobel,<br />

deren Lesungen im <strong>Februar</strong><br />

hätten stattfinden sollen, und<br />

wo auch das Publikum Gelegenheit<br />

hatte, sich zu Wort zu<br />

melden. Der Austausch, die<br />

Atmosphäre während und nach<br />

einer Lesung, das fehlt allen.<br />

Die Corona-Tagebücher werden<br />

bis nach Ostern fortgeführt.<br />

giearbeit am Schauspielhaus Graz.<br />

In „Jedermann (stirbt) spielen:<br />

Henriette Blumenau, Fredrik Jan<br />

Hofmann, Katrija Lehmann, Nico<br />

Link, Raphael Muff, Evamaria Salche<br />

und Lukas Walcher<br />

Die elf TV-Premieren der insgesamt<br />

sechs Theaterbühnen erfolgen<br />

ab Freitag, dem 26. <strong>Februar</strong> <strong>2021</strong>,<br />

wöchentlich in ORF III.<br />

Der mittelalterliche Stoff vom Leben und Sterben des reichen Mannes setzt<br />

Ferdinand Schmalz in „Jedermann (stirbt)“ auf seine Weise um. LEX KARELLY<br />

Merlin sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

Literaturhauschef Klaus Kastberger lässt „seine“ Schriftsteller während des<br />

Lockdowns online mit Literaturbegeisterten diskutieren.<br />

KK<br />

Hat Merlin einen in sein Herz geschlossen hat, geht er mit ihm durch dick und dünn. KK<br />

Merlin ist ein vorsichtiger hundeerfahrene Menschen,<br />

Hund. Er vertraut fremden<br />

Merlin hat schon einmal gebis-<br />

Menschen nur langsam. sen!<br />

Hat man sein Herz erstmal für<br />

sich gewonnen, geht er mit einem<br />

durch dick und dünn. Die<br />

- 5 Jahre<br />

- Schäferhund Mischling<br />

Grundkommandos kann er - mag keine Katzen, Hunde<br />

und führt sie tadellos aus. Auch oder Kinder<br />

an der Leine verhält er sich brav<br />

und geht mit lockerer Leine neben<br />

her. Für Merlin suchen wir<br />

Kontakt: Arche Noah<br />

www. aktivertierschutz.at


<strong>19.</strong> FEBRUAR <strong>2021</strong> www.grazer.at<br />

Ausblick<br />

graz 11<br />

Was morgen in Graz wichtig ist<br />

■ Dieses Wochenende findet in der Designhalle am Lazarettgürtel wieder<br />

der BeThrifty Vintage Kilo Pop Up Store statt. Von 10.30 bis 18 Uhr<br />

kann man auf 800 Quadratmetern coronakonform Schnäppchen aus<br />

zweiter Hand ergattern. Verrechnet wird alles nach Gewicht: 39 Euro werden<br />

pro Kilo fällig. Außerdem werden drei Euro Eintritt verlangt. Es gibt<br />

neben angesagten Brands und coolen Einzelstücken auch Accessoires.<br />

■ Das Solidaritätscamp für Moria am Freiheitsplatz geht in sein fünftes<br />

Wochenende. An diesem werden die Aktivisten vor allem über das<br />

Asylrecht informieren und von den Folgen einer verfehlten Asyl- und<br />

Migrationspolitik berichten. Mohammad Jabari & Friends sorgen für<br />

Musik, Textbausteine aus Asylbescheiden werden von Ensemblemitgliedern<br />

des Grazer Schauspielhauses vorgetragen. Außerdem gibt‘s<br />

einen Poetry Slam von Florian Hasel.<br />

■ Weiters findet morgen wieder eine Demo am Grazer Hauptplatz statt<br />

– wie auch in den vergangenen Wochen organisiert von „Die Partei“.<br />

Die „Demo für mehr Menschlichkeit gegenüber allen Lebensformen“<br />

richtet sich wieder gegen alles Schlechte auf der Welt. Man könnte auch<br />

sagen – eine weitere Folge von: „Wir nehmen denen den Hauptplatz<br />

weg, die den Zielen unserer Demo entgegen arbeiten.“<br />

■ Morgen ist außerdem der Welttag der sozialen Gerechtigkeit.<br />

„Wenn es um soziale Gerechtigkeit geht, muss man den Blick auf alle<br />

richten, die es jetzt in der Corona-Krise besonders schwer haben.<br />

Das sind die Arbeitslosen und diejenigen, die um ihren Arbeitsplatz<br />

fürchten müssen“, so etwa SPÖ-Klubobmann Hannes Schwarz.<br />

Flohmarkt-Fans und Vintage-Liebhaber kommen voll auf ihre Kosten.<br />

GETTY<br />

Bis 28.02.<strong>2021</strong> € 500,–<br />

ONLINEBONUS<br />

zusätzlich kassieren!<br />

ÖSTERREICHS<br />

NUMMER 1 *<br />

Ab 1. Juli NoVA auch für Nutzfahrzeuge<br />

– z.b. für Ranger kassiert der Staat<br />

ca. € 10.000,– NoVA.<br />

Jetzt kaufen und viel Geld sparen !<br />

TRANSIT CUSTOM L1H1<br />

€16.950,– 1) netto<br />

TRANSIT L2H2 €16.950,– 1) netto<br />

FORD GEWINNER-WOCHEN BEI FORD REISINGER<br />

TRANSIT und TRANSIT CUSTOM mit KLIMA zum AKTIONSPREIS<br />

RANGER XL<br />

€20.950,– 1) netto<br />

Wir sind Österreichs meistverkaufte Nutzfahrzeugmarke * . Sichern Sie sich jetzt bis zu<br />

€ 8.000,– Unternehmervorteil 1) , sowie zusätzlich bis zu € 2.000,– Gewinner-Bonus 2) auf<br />

viele lagernde Ford Nutzfahrzeuge. Nur im Jänner und <strong>Februar</strong>.<br />

Ford Ranger: Kraftstoffverbrauch kombiniert 8,1 – 10,5 l/100km | CO 2-Emission kombiniert 211 – 277 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />

Ford Transit Kastenwagen: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,8 – 11,6 l/100km | CO 2-Emission kombiniert 205 – 305 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />

Ford Transit Custom Kastenwagen: Kraftstoffverbrauch kombiniert 7,0 – 9,0 l/100km | CO 2-Emission kombiniert 184 – 236 g/km | (Prüfverfahren: WLTP)<br />

DER REISINGER<br />

8051 Graz, Wiener Straße 238, Tel. 0316-500<br />

Filiale: 8572 Bärnbach, Bahnweg 9, Tel. 03142-27500<br />

office@derreisinger.at, www.derreisinger.at<br />

1)Angebot für Gewerbetreibende netto. 3) 4) 5) Unverbindlich empfohlener, nicht kartellierter Aktionspreis (beinhaltet Importeurs- und Händlerbeteiligung sowie Ford Credit Bonus und Versicherungsbonus) exkl. USt. nur gültig für Gewerbekunden bis 31.03.<strong>2021</strong> bei Ford<br />

Credit Leasing. 3) Transit Custom startup 2,0l EcoBlue 108PS, exkl. USt.: Kaufpreis € 16.950,– bzw. € 20. 340,–, Anzahlung € 5.367,- Laufzeit 36 Monate, 10.000 Kilometer / Jahr, Restwert € 8.168,24, monatliche Rate € 129,– Sollzinssatz 3,35 %, Effektivzinssatz 4,31 %,<br />

Bearbeitungsgebühr € 130,–, gesetz. Vertragsgebühr € 115,81,zu zahlender Gesamtbetrag € 18.295,05, Gesamtkosten € 1.245,05. 4) Transit startup 2,0 l EcoBlue 108PS - FRONT, alle Angaben exkl. USt.: Barzahlungspreis € 16.950,–, Anzahlung € 5.367,-, Laufzeit 36 Monate,<br />

10.000 Kilometer / Jahr, Restwert € 8.779,62, monatliche Rate € 119,– Sollzinssatz 3,35%, Effektivzinssatz 4,26 %, Bearbeitungsgebühr € 130,–, gesetz. Vertragsgebühr € 112,57, zu zahlender Gesamtbetrag € 8.273,19, Gesamtkosten € 1.283,<strong>19.</strong> 5) Modell Ranger XL 2,0l TDCi<br />

130PS 6G 4WD, alle Angaben exkl. USt.: Barzahlungspreis € 20.950,–, Anzahlung € 6.987,–, Laufzeit 36 Monate, 10.000 Kilometer / Jahr, Restwert € 12.641,38, monatliche Rate € 109,– , Sollzinssatz 3,35%, Effektivzinssatz 4,07 %, Bearbeitungsgebühr € 130,–, gesetz.<br />

Vertragsgebühr € 124,45, zu zahlender Gesamtbetrag € 23.136,83, Gesamtkosten € 1.646.83. 3) 4) 5) Leasing erfolgt über Ford Credit, ein Angebot der Santander Consumer Bank. Bankübliche Bonitätskriterien vorausgesetzt. Freibleibendes unverbindliches Angebot, gültig<br />

bis auf Widerruf, vorbehaltlich Änderungen, Irrtümer und Druckfehler. Aktion gültig solange der Vorrat reicht. *Ford ist gemäß den Zulassungen im Jahr 2020 Österreichs Nummer 1 am Nutzfahrzeugmarkt bis 3,5 Tonnen. (Quelle: Statistik Austria)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!