Graz-Führung 2020
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Der Herzogshof auch „Gemaltes Haus“ genannt,<br />
ist wohl das berühmteste Gebäude in<br />
der Herrengasse. Es wurde das erste Mal 1360<br />
urkundlich erwähnt. In diesem Gebäude wurde<br />
im Jahr 1382 eine Delegation aus Triest empfangen.<br />
Sie stellten ihr Land unter den Schutz<br />
der Habsburger, um nicht von Venedig erobert<br />
zu werden.<br />
Während seiner Regentschaft 1619 bis 1637<br />
wurde das Gebäude als Winterwohnsitz von<br />
Kaiser Ferdinand II. und seiner Familie benutzt.<br />
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die nun<br />
im Besitz der Grafen von Herberstein stehende<br />
Hofanlage erneuert. Der Umbau des Hauses<br />
an der Herrengasse, erfolgte jedoch erst durch<br />
Franz von Lathurner, der im Jahre 1742 nicht<br />
nur aufstocken ließ, sondern auch den Vorauer<br />
Maler Johann Mayer mit einer neuen Fassadenmalerei<br />
beauftragte.<br />
Griechische und römische Götter geben sich<br />
auf der Fassade des Herzogshofs ein Stelldichein.<br />
Bereits 1600 erhielt das Haus seine erste<br />
Bemalung.<br />
Das eiserne Originaltor<br />
wurde<br />
seinerzeit von<br />
einem Schlosser<br />
aus Stubenberg<br />
erzeugt.<br />
Der nächste Eingang führte uns in einen Hof, der den meisten <strong>Graz</strong>ern vollkommen<br />
unbekannt ist. Bei den bis heute original erhaltenen Arkaden sieht man noch die<br />
Schablonen-Kratztechnik für Fassaden und Balkonverkleidungen.<br />
Der Verputz wurde von den Handwerkern mit einer Schablone abgedeckt und die<br />
freien Stellen ausgekratzt. Im oberen Stockwerk wurde eine eigene Maltechnik verwendet.<br />
Der Boden besteht aus kleinen runden Steinen, die den Fluss Mur symbolisieren<br />
sollen.<br />
Heute beherbergt das Gebäude im Parterre<br />
einige Geschäfte und Gastronomie Betriebe.<br />
Die Stockwerke werden bewohnt und der eingebaute<br />
Lift wurde optisch perfekt geplant und<br />
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verwirklicht. Er ist fast nicht erkennbar.<br />
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