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moebel kultur 02/21

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03<br />

Analysiert: Möbelpaläste weniger flexibel<br />

Wie sich die Pandemie<br />

auf die Großfläche auswirkt<br />

Der Möbelhandel gehört 2<strong>02</strong>0 zu den Gewinnern unter den Einzelhändlern.<br />

Doch nicht alle Vertriebstypen haben sich gleichermaßen<br />

gut entwickelt. Die BBE Handelsberatung hat die Pandemieeffekte<br />

nach den Preisgenres und der spezifischen Unternehmensstruktur<br />

analysiert. Danach zeigen sich die Großflächenanbieter im<br />

Shutdown weniger flexibel als mittelständische Möbelhäuser.<br />

SHUTDOWN-EFFEKTE MÖBELHANDEL 2<strong>02</strong>0<br />

hochwert<br />

Discount<br />

positive Entwicklung<br />

kleinflächig<br />

negative Entwicklung<br />

Großflächig/Filialisten<br />

Quelle: BBE Handelsberatung, Grafik: möbel <strong>kultur</strong><br />

Klein, flexibel und nah – so lauten die Erfolgsfaktoren<br />

im Einzelhandel in Pandemiezeiten.<br />

„Im Möbelhandel konnten insbesondere<br />

Küchenstudios, Wohnstudios und kleinere Vollsortimenter<br />

durch Einzeltermine, Hausbe ratungen, Telefonverkäufe<br />

und andere ,Non-Offline‘ Instrumente<br />

sogar überproportional profitieren“, sagt Sebastian<br />

Deppe, Mitglied der Geschäftsleitung der BBE-<br />

Handelsberatung. „Großflächige Anbieter taten<br />

sich aufgrund der Entscheidungswege oft schwerer<br />

mit flexiblen Lösungen und haben mitunter die<br />

staatlichen Vorgaben auch strenger umgesetzt. Einzelne<br />

konnten zwar durchaus sehr erfolgreich ihre<br />

Onlineumsätze erhöhen, dies hat aber in der Regel<br />

nicht ausgereicht, um die Umsatzverluste stationär<br />

zu kompensieren.“ Auf der anderen Seite sei eine<br />

starke Polarisierung bei den Preisgenres zu sehen.<br />

„Hochwertanbieter bzw. Hochwertsortimente<br />

konnten über alle Warenbereiche im Möbelhandel<br />

profitieren. Durch die Verschiebungen der Ausgabebereitschaft<br />

von Urlaub zu Möbeln hat sich ein<br />

deutliches Trading-up ergeben, während der Bereich<br />

Discount stärker von der wirtschaftlichen Unsicherheit<br />

und dem geringeren, verfügbaren Einkommen<br />

der Zielgruppe betroffen war.“ Die BBE-Prognose<br />

für 2<strong>02</strong>1: „Aktuell wächst die Gefahr, dass es 2<strong>02</strong>1<br />

zu einer Korrektur mit negativen Umsatzeffekten<br />

für die Branche kommt. Die Chancen, dass ein<br />

erfolgreicher Restart wie in 2<strong>02</strong>0 folgt, sinken.“<br />

GROSSFLÄCHEN 2<strong>02</strong>1: DIE WICHTIGSTEN VERÄNDERUNGEN<br />

NEUER REKORD: DREI PALÄSTE MEHR ALS 2019<br />

Die Anzahl der Möbelpaläste ist auf 181 gestiegen. 2019 waren es noch 178.<br />

Neu hinzugekommen sind Rieger in Heilbronn mit 36.500 qm, Möbel Martin in<br />

Saarbrücken mit 32.000 qm sowie Ehrmann in Trier (ehemals Hölzmer) mit<br />

26.000 qm VK-Fläche. Möbel Hübner in Berlin hat sich verkleinert und ist<br />

somit aus der Liste der Möbelhäuser ab 25.000 qm herausgefallen und Möbel<br />

Höffner in Paderborn hat das übernommene Finke-Stammhaus abgerissen und<br />

an gleicher Stelle einen Neubau hingesetzt.<br />

DIE TOP 20, TOP 50 UND TOP 100<br />

Die 20 größten Möbelhäuser vereinen mit 1,084 Mio. qm (2019: 1,083 Mio. qm)<br />

eine leicht gestiegene VK-Fläche. Die 50 Größten liegen mit 2,335 Mio. qm auf<br />

dem Niveau von 2019. Ebenso konstant geblieben: Die Top-100-Häuser mit<br />

4,137 Mio. qm.<br />

135 STANDORTE MIT MEHR ALS 30.000 QM<br />

Beachtliche Anzahl: 135 Einrichtungshäuser betreiben aktuell eine Fläche von<br />

mindestens 30.000 qm, zusammen kommen sie auf 5,205 Mio. qm. Die 10<br />

größten Einrichtungshäuser verfügen über eine VK-Fläche von 598.500 qm.<br />

GESAMTFLÄCHE STEIGT ABERMALS<br />

Die Gesamtfläche aller Möbelpaläste ("möbel <strong>kultur</strong>"-Definition: ab<br />

25.000 qm VK-Fläche) ist von 2019 bis 2<strong>02</strong>1 um 1,6 Prozent auf nunmehr<br />

6,427 Mio. qm gestiegen.<br />

IM DURCHSCHNITT 35.575 QM<br />

Die durchschnittliche Verkaufsfläche aller 181 gelisteten Großflächen<br />

liegt aktuell bei 35.508 qm. Vor 10 Jahren gab es 155 Paläste mit durchschnittlich<br />

34.645 qm.<br />

10- UND 20-JAHRES-VERGLEICH<br />

Die Giganten werden immer größer: Die Fläche der 30 größten Einrichtungshäuser<br />

stieg in den letzten zehn Jahren um 4,9 Prozent auf 1,528 Mio. qm.<br />

In den vergangenen 20 Jahren, also seit 2001, von 1,376 Mio. qm, um gut<br />

11 Prozent.<br />

Quelle: möbel <strong>kultur</strong>

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