23.02.2021 Aufrufe

2021/08 | Digitale Transformation | Unternehmen! 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WEBSHOP 23<br />

Die Wortwahl im neuen B2B-Onlineshop<br />

für Betzold-Großkunden,<br />

der im November eröffnet wurde,<br />

unterscheidet sich von der im<br />

Web-Geschäft für Privatleute. Carstensen:<br />

„Eine andere Zielgruppe<br />

braucht anderen Content, Händler,<br />

Exporteure und Distributoren interessieren<br />

andere Fakten als einen<br />

Laien, sie verstehen Fachbegriffe, die<br />

Privatperson abschrecken.“<br />

Kein Online-Shop ohne<br />

detaillierte Produktdaten<br />

Neben mittelständischen Softwarehäusern<br />

wie Novomind bieten Konzerne<br />

wie SAP oder Salesforce sowie<br />

unzählige kleinere Agenturen,<br />

die meist lediglich regional tätig<br />

sind, Webshop-Konstruktionen an.<br />

Auch Do-it-yourself-Lösungen für<br />

kleines Geld gibt es. Von denen hält<br />

Bettina Vier, die seit 2011 als Digitalisierungsexpertin<br />

und Interim Managerin<br />

für größere mittelständische<br />

Betriebe arbeitet, allerdings nichts:<br />

„Häufig merken <strong>Unternehmen</strong> erst<br />

beim Aufbau ihres Webshops, dass<br />

notwendige Voraussetzungen für<br />

Auch in der Corona-Krise<br />

geöffnet: der Webshop.<br />

FOTO: © HALFPOINT/SHUTTERSTOCK.COM<br />

das Projekt fehlen. Ohne eine Analyse<br />

des vorhandenen Datenmaterials,<br />

der technischen Infrastruktur<br />

und der organisatorischen Rahmenbedingungen<br />

scheitern solche Vorhaben<br />

häufig.“ Ein Onlineladen<br />

braucht detaillierte Produktdaten<br />

wie etwa die stofflichen Inhalte verwendeter<br />

Textilien. Vier, Mitautorin<br />

des Buchs „Digital Insights – Digitalisierung:<br />

7 Sichtweisen aus der Praxis“<br />

(Best Practice Verlag), rät deshalb<br />

sowohl davon ab, sich einen La-<br />

40<br />

Prozent des gesamten<br />

Onlineumsatzes im Jahr<br />

2019 wurde von den<br />

Top-10-Online-Shops in<br />

Deutschland generiert.<br />

Quelle: Statista<br />

den selbst zu basteln, als auch davon,<br />

eine Agentur oder Softwarefirma zu<br />

beauftragen ohne sich fachmännisch<br />

beraten zu lassen. „Der erfahrene<br />

Helfer kann sowohl die Analyse der<br />

Rahmenbedingungen als auch die<br />

Auswahl des Dienstleisters unterstützen,<br />

eine sinnvolle Vorgehensweise<br />

vorschlagen und die Zusammenarbeit<br />

mit benachbarten Abteilungen<br />

wie Marketing und Logistik<br />

organisieren.“<br />

Jerome Güls, Consultant der auf<br />

Interim-Management spezialisierten<br />

Personalvermittlung Management<br />

Angels: „Sich externe Unterstützung<br />

zu holen, die auch bei der Bewertung<br />

der Dienstleister, des internen<br />

Stands der Dinge und der passenden<br />

Technologien viel Erfahrung mitbringt,<br />

kann bares Geld sparen.“ Das<br />

gelte nicht nur für den Aufbau eines<br />

Webshops, sondern für alle komplexeren<br />

Digitalisierungsprojekte.<br />

Click and Collect gibt Rückenwind<br />

Personalprovider erleben seit Beginn<br />

der Corona-Krise zwar einen<br />

Run auf zeitlich begrenzt tätige Führungskräfte<br />

mit Digitalisierungskompetenz,<br />

die Zahl der Shop-Projekte<br />

aber ist nicht viel höher als vor<br />

der Pandemie. „Der Aufbau eines<br />

Online-Geschäfts ist ein längerer<br />

Prozess“, erklärt Güls. „Ich bin sicher,<br />

dass in den kommenden Monaten<br />

viele Firmen, die momentan<br />

nur damit beschäftigt sind, zu überleben,<br />

E-Commerce als notwendigen<br />

Vertriebskanal erkennen und dafür<br />

Shops und Plattformen nutzen werden.“<br />

Erste Signale sind mehr Anfragen<br />

seit Jahresbeginn. Auch der Erfolg<br />

vieler Einzelhändler in den letzten<br />

Monaten mit der Click-and-<br />

Collect-Methode, bei der online bestellt<br />

und die Ware im stationären<br />

Geschäft weitgehend kontaktlos abgeholt<br />

wird, befeuert den Trend zum<br />

Web-Shop. Juweliere, Floristen und<br />

Möbelhändler – die Not hat viele Firmenchefs<br />

erfinderisch gemacht. Und<br />

die Verbraucher goutieren das, indem<br />

sie den neuen Service intensiv<br />

nutzen, auch um – via Internet – lokale<br />

Anbieter zu unterstützen. Digitalisierungsexpertin<br />

Vier stimmt<br />

dieser Einschätzung zu: „Weil im<br />

Netz der Konkurrent nur einen Klick<br />

entfernt ist, muss der Webshop ein<br />

perfekt zum Kunden passender Anzug<br />

sein und sowohl vom Wording<br />

als auch vom Sortiment her auf die<br />

Zielgruppe zugeschnitten sein.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!