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Thermenland_03-2021

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PODIUM<br />

Marktkaufleute und Schausteller<br />

„Viele haben seit Herbst 2019<br />

keine Einnahmen mehr“<br />

Seit 1 Jahr steht unsere Branche so gut wie<br />

still. Das Veranstaltungsverbot hat für uns<br />

eine so gravierende Auswirkung, dass es<br />

einem Berufsverbot gleicht. Viele von uns<br />

haben seit Herbst 2019 schon keine Einnahmen<br />

mehr und so wie es aussieht, steht<br />

unser Wunsch nach baldiger Öffnung wohl<br />

nur auf einer Wunschliste. Das bedeutet<br />

weiterhin einen finanziellen und sehr kräftezehrenden emotionalen<br />

Lockdown für uns.<br />

„Gleichbehandlung mit Einzelhandel würde helfen“<br />

Unser Appell ist, dass wir mit unseren Veranstaltungen an die<br />

Regelungen der Gastronomie und des Einzelhandels angepasst<br />

werden. Bei unseren Veranstaltungen geht genauso wenig Gefahr<br />

aus, wie bei Gastronomiebetrieben. Wir wollen nicht weiter<br />

den schwarzen Peter zugeschoben bekommen und fühlen<br />

uns als Bauernopfer der Politik. Finanzielle Hilfen sind alleine<br />

nicht die Lösung. Wir möchten mit unseren gut ausgearbeiteten<br />

Hygienekonzepten, eine Chance bekommen, unser Leben und<br />

unseren Beruf wieder selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Evi Streifinger<br />

Bayerischer Landesverband der Marktkaufleute und<br />

Schausteller, Bezirksvorsitzende Passau<br />

Brandbrief an die Bundesminister Altmaier und Spahn<br />

„Macht die Fahrradläden auf!“<br />

In einem Brandbrief an die Bundesminister<br />

für Gesundheit und Wirtschaft, Jens<br />

Spahn und Peter Altmaier (beide CDU),<br />

fordert Georg Honkomp, Vorsitzender von<br />

Europas größtem Zusammenschluss von<br />

Fahrradhändlern, der Zweirad-Einkaufs-<br />

Genossenschaft eG (ZEG), die schnellstmögliche<br />

Öffnung der Handelsgeschäfte.<br />

„Fahrräder und E-Bikes sind die idealsten Verkehrsmittel, um<br />

sich in der Corona-Krise gesund, umweltfreundlich und geschützt<br />

zu bewegen. Gerade jetzt, da durch das angelaufene<br />

Impfen die Fallzahlen langsam sinken, wäre das sofortige Öffnen<br />

der Geschäfte mehr als eine begleitende Maßnahme“, so<br />

Honkomp. In dem Schreiben wird ausdrücklich auch auf eine<br />

Aussage von Jens Spahn verwiesen, der vor Jahresfrist formulierte:<br />

„Jeder sollte im Sinn des ’social distancing’ überlegen, ob<br />

er einen Weg zu Fuß oder im Sattel zurücklegen könnte, statt<br />

öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.“<br />

„Perfekter Selbstschutz“<br />

In dem Zusammenhang zitiert die ZEG auch den Biostatistiker<br />

Gerd Antes, der darauf verweist, dass Fahrrad- und E-Bikefahren<br />

helfen können, die Infektionskurve in der Bevölkerung<br />

abzuflachen und vom „perfekten Selbstschutz“ spricht. Radfahrer<br />

halten, so Antes, nicht nur automatisch Abstand zu allen<br />

anderen, sie sind zudem einem geringeren Risiko ausgesetzt,<br />

sich durch das Berühren von Oberflächen zu infizieren. „Beide<br />

Effekte gibt es zum Nulltarif.“<br />

Goldhaubenfrauen<br />

„Keine Veranstaltungen<br />

heißt: keine Einnahmen für<br />

soziale Werke“<br />

Unsere Goldhaubengemeinschaft Unteres<br />

Innviertel (Ortsgruppen Bezirk Schärding<br />

und Neuhaus/Inn) hatten unsere letzte<br />

Veranstaltung am 06.<strong>03</strong>.2020. Viele Veranstaltungen<br />

auf Orts- und Bezirksebene,<br />

bei denen immer kleinere oder größere<br />

Einnahmen bzw. letztlich für Spenden an<br />

sozial-caritative Einrichtungen lukriert<br />

wurden, mussten pandemiebedingt abgesagt<br />

werden. Auch die für heuer geplante Bezirksmaiandacht<br />

in der Stiftskirche Neuhaus am Inn wurde bereits auf 2022 verschoben.<br />

Der über die Grenzen hinaus bekannte und beliebte<br />

„Innviertler Advent“ im Schloss Sigharting wird bei allem Optimismus<br />

vorbereitet, in der Hoffnung diesen abhalten zu können<br />

und mit den Einnahmen wieder Gutes tun zu können. Es<br />

wird spannend, wann und ob wir wieder in „alter Gewohnheit“<br />

unseren Alltag – ob Privat oder auf diversen Vereinsebenen –<br />

erleben können.<br />

Erni Schmiedleitner<br />

Konsulentin für Kultur- und Brauchtumspflege<br />

Bezirksobfrau der Goldhaubengemeinschaft<br />

Unteres Innviertel<br />

In ihrem Schreiben weist die ZEG auch auf die Ungleichbehandlung<br />

der Branchen hin. Gegenwärtig müssten Fahrradhändler<br />

ihre Geschäfte geschlossen halten, während zugleich<br />

in großen Supermärkten wie schon im Frühjahr der Non-Food-<br />

Bereich wachse und auch Fahrräder zum Verkauf angeboten<br />

werden. „Das stößt auf großes Unverständnis, teilweise auch<br />

Wut“, schreibt der ZEG-Chef. „Fahrradgeschäfte gehören zur<br />

kritischen Infrastruktur und leisten ihren Beitrag zu deren<br />

Aufrechterhaltung. Sie müssen ebenso wie Kfz-Werkstätten<br />

jederzeit in der Lage sein, die Mobilität der Bevölkerung zu<br />

gewährleisten.“<br />

Georg Honkomp<br />

Vorsitzender der Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft<br />

www.thermenland-magazin.de<br />

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