Aichfeld Plus Magazin März 2021

Der Chef bin ich.
Ist der Ruf erst ruiniert...
... lebt es sich ganz ungeniert, heißt ja ein bekanntes Sprichwort von Wilhelm Busch. Tja, was soll ich dazu
sagen? Obwohl ich so ein Lieber bin, habe ich durchaus meine Marotten, die ich auch öffentlich zeige. Ich
glaube, mittlerweile weiß so ziemlich jeder Murtaler Hundebesitzer über meine bellgewalltigen
Kontrollverluste Bescheid. Was soll's, nobody is perfect.
V
on Natur aus wird einem Schäferhund,
der ich ja zweifelsfrei
bin, ein sehr mächtiges Stimmorgan
mit in die Wiege gelegt. Und
ich sag euch, wenn ich so richtig loslege,
da vibrieren die Fenster bei meinen
dumpfen, sonoren Lauten. Man könnte
glatt meinen ich übertrumpfe einen Eurofighter
im Landeanflug. Ich bin aber
keineswegs ein Dauerbeller, falls ihr das
jetzt glaubt. Nur wenn mich Situationen
beunruhigen und ich etwas höre,
was mir spanisch vorkommt und, ja genau,
bei ungeplanten Rendezvous mit
anderen Hunden, ja dann lege ich los.
Komisch finde ich allerdings, dass die
anderen Hunderln echt selten bellen,
wenn sie mich sehen. Ich glaube fast,
die machen sich bei meinem Anblick,
ich bin ja mittlerweile recht ordentlich
gewachsen und so ein richtiger Bär, ins
Hoserl.
Ja, und jetzt gibt es da eine einzige Situation,
in der ich mich als sonst ruhige
Persönlichkeit selbst nicht wiedererkenne.
Genau, ich habe es euch schon einmal
erzählt, es ist die Begegnung mit
meinen Artgenossen. Nicht nur beim
Spazierengehen, sondern auch wenn
ich mit Frauerl und Herrchen im Auto
mitfahre. Sobald ich einen pelzigen Kollegen
auf der Straße sehe, setzen meine
Synapsen total aus, adrenalingeschwängert
belle ich aus vollen Rohren, so laut
ich kann, aus dem Auto raus. Herrchen
kennt das schon und macht mich auch
immer brav darauf aufmerksam, wenn
ein Hunderl in der Nähe ist: "Roni, jetzt
kannst du wieder loslegen!" Und da ich
ja ein gehorsames Hunderl bin, nehme
ich seine Einladung natürlich gerne an
und belle gleich mal auf Teufel komm
raus. Was echt merkwürdig ist, heute
habe ich, als wir so dahinfuhren zwei
Katzerln gesehen. Die haben mich komischerweise
überhaupt nicht aufgeregt.
Da soll sich noch einer auskennen.
Tja, und dann haben wir da eben noch
die Begegnungen mit meinen Kollegen
in der freien Natur, die ein wenig
fordernder für Herrchen und Frauchen
verlaufen. Sogar Reinhard, mein
Personaltrainer der ersten Stunde,
musste jetzt wieder mal ran, um
mir meine Obermarotte auszutreiben.
Wisst ihr, wenn ich was so
gar nicht will, kann ich ein mega
Mit nur einer Hand lässt sich kein
Knoten knüpfen.
4.642 g Hirn, 506 cm Körpergröße, 1.110 Tassen Kaffee, 40 kg Spaghetti, 50 kg Rinderpansen
und ganz viel Neugierde, Leidenschaft und Kompetenz lassen uns Einzigartiges schaffen.
Eyecatcher
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