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Köflacher Rathauskurier 01/2021

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KUNST & KULTUR

„STEIERMARK PRIVAT“

GEHT IN DIE VERLÄNGERUNG

Trotz coronabedingter Einschränkungen

stieß der Filmaufruf „Steiermark privat“ des

Museums für Geschichte in Kooperation

mit dem Filmarchiv Austria und dem Land

Steiermark, auf großes Interesse. Daher

wurde der Suchaufruf zur Sammlung von

analogen Schmalfilmen bis zum 31. März

2021 verlängert!

Die Steirerinnen und Steirer waren sehr

aktiv, seit dem Start im Juli 2020 wurden

bereits mehr als 17.000 Filme von über

600 TeilnehmerInnen verzeichnet. Auch die

WeststeirerInnen haben sich bis jetzt zahlreich

beteiligt, über 400 Filme wurden bereits

abgegeben. Bei einer für 2022 geplanten

Ausstellung im Museum für Geschichte

ist eine Präsentation erster Projektergebnisse

von „Steiermark privat“ geplant.

Falls Sie also noch Schmalfilme (in den

Formaten Normal 8, Super 8, 9,5 mm und

16 mm) aus den 1920ern bis in die 1990er

Jahre zu Hause haben, ist es bis Ende März

noch möglich an einer von 17 Abgabestellen

Ihre Amateurfilmschätze zu übergeben.

Für den Bezirk Voitsberg ist die Abgabestelle

im Museum Köflach eingerichtet. Interessierte

können sich über die kostenlose

Hotline informieren.

Hotline: 0800 220 155 (Mo-Fr 9-15 Uhr)

|E-Mail: steiermark@filmarchiv.at

Weitere Informationen: www.steiermarkprivat.at,

www.koeflach.at/kultur/museum/

projekt-steiermark-privat/

Köflacher Museumsschätze

DER SCHRANK –

EIN REPRÄSENTATIVES MÖBELSTÜCK

Ein moderner Schrank soll sich möglichst unauffällig ins Schlafzimmer

einfügen und im besten Fall so funktionell wie möglich

sein. Nicht der Schrank steht im Mittelpunkt, wichtig sind die

Dinge, die in ihm aufbewahrt werden.

In seiner ursprünglichen Rolle ist der Schrank allerdings ein repräsentatives

Möbelstück. Überhaupt einen Schrank zu besitzen

und zu brauchen zeugte von Prestige und Besitz. Der Schrank

entwickelte sich aus einem viel früheren Möbelstück, nämlich der

Truhe. Truhen und Schränke existierten lange Zeit nebeneinander

im ländlichen Haushalt, bis sich schließlich der Schrank, vor

allem zur Unterbringung von Kleidung, durchsetzte. Aufwändig

verzierte und bemalte Schränke waren oft Geschenke zu besonderen

Anlässen und konnten beispielsweise Teil des Heiratsguts

sein. Der Schrank und die darin aufbewahrte Aussteuer bildeten

oft den einzigen persönlichen Besitz einer Frau, viele trugen den

Schlüssel deshalb stets bei sich.

Bei unserem sogenannten Bauernschrank handelt es sich um

einen zweitürigen, bemalten Schrank aus Holz. Er stammt vermutlich

aus dem 19. Jahrhundert. Solche bunt bemalten Schrankmöbel

waren vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert vor allem im

ländlichen Gebiet verbreitet. In Auftrag gegeben wurden sie üblicherweise

bei einem Tischler. War der Handwerker zusätzlich

auch künstlerisch begabt, bemalte er den Schrank auch. Es gab

aber auch spezialisierte Möbelmaler. Häufig wurden bemalte

Möbel mit einer Lasur gestrichen, die aus Essigwasser, Ochsengalle

und Lasurfarben gemischt wurde. Traditionelle Elemente der

Möbelgestaltung waren verschiedene architektonische Zierelemente,

Initialen der Besitzer, Jahreszahlen von besonderen Ereignissen,

florale Motive oder religiöse Darstellungen und christliche

Symbole.

Solche traditionellen Elemente finden sich auch bei unserem

Schrank. Die beiden Türen, die seitlichen Kartuschen, das profilierte

Gesims und die Sockelleiste sind mit einer hellen rot-grünen

Marmorierung bemalen. Die Türen besitzen zusätzlich vier Felder,

die mit unterschiedlichen Blumensträußen und Schleifen geschmückt

sind. Der geschwungene Aufsatz ist ein zusätzliches

architektonisches Element. In einer Kartusche ist die christliche

Abkürzung „IHS“ mit Kreuz, Herz und drei Kreuznägeln abgebildet.

Das Monogramm ist eine Kurzform aus den ersten drei griechischen

Großbuchstaben des Namen Jesu. Im Gesims findet

sich zusätzlich noch eine religiöse Inschrift.

Dieser Schrank und noch weitere Möbel können im Schaudepot

des Museums Köflach bewundert werden.

zweitüriger bemalter Schrank, Holz, vermutl. 19. Jhd., Museum Köflach,

Inv.-Nr. 2925

Information

Museum Köflach, Studiendepot,

Bibliothek & Archiv

Schulstraße 7 / 2. Stock,

8580 Köflach, M: 0664 25 28 587

stadtmuseum.koeflach@gmail.com

KÖFLACHER RATHAUSKURIER 31

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