BOLD THE MAGAZINE No.51
KULT(UR) EXKLUSIV IM INTERVIEW: MADS MIKKELSEN | ART MEETS BRAND | POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL | JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN | CHRIS CORNELL | CHRIS LABROOY | ABU DHABI | DER NEUE AUDI E-TRON GT
KULT(UR)
EXKLUSIV IM INTERVIEW: MADS MIKKELSEN | ART MEETS BRAND | POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL | JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN | CHRIS CORNELL | CHRIS LABROOY | ABU DHABI | DER NEUE AUDI E-TRON GT
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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 51<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
KULT(UR)<br />
MADS MIKKELSEN<br />
IM INTERVIEW<br />
ART MEETS BRAND // POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL<br />
JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN // CHRIS CORNELL<br />
CHRIS LABROOY // ABU DHABI // DER NEUE AUDI E-TRON GT
BOW COFFEE TABLE Guilherme Torres<br />
classicon.com
4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND <strong>THE</strong>MEN<br />
LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 51<br />
LIFESTYLE<br />
DESIGN<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />
<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
Exklusiv im Interview:<br />
Mads Mikkelsen<br />
Im Gespräch:<br />
Johnny Depp zu „Shane“:<br />
Ein Film über das Leben des<br />
Musikers Shane MacGowan<br />
FASHION<br />
6<br />
40<br />
Made in Germany:<br />
Zeitgenössisches Design<br />
ClassiCon<br />
Art meets Brand:<br />
Glücksmomente der Kunst<br />
Cool Stuff<br />
Begehrenswert<br />
46<br />
50<br />
72<br />
KULT(UR)<br />
MADS MIKKELSEN<br />
IM INTERVIEW<br />
ART MEETS BRAND // POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL<br />
JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN // CHRIS CORNELL<br />
CHRIS LABROOY // ABU DHABI // DER NEUE AUDI E-TRON GT<br />
Tommy Hilfiger<br />
Men & Women<br />
ART<br />
14<br />
Interieur nordisch pur:<br />
Rentiere in der Küche<br />
MOTION<br />
76<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 51<br />
Digital Artist: Chris Labrooy<br />
(www.chrislabrooy.com)<br />
Pop Art neu entdecken<br />
Andy Warhol<br />
Vorschau Ausstellungen<br />
Hörenswert<br />
Regener Pappik Busch<br />
und Chris Cornell<br />
TRAVEL<br />
Abu Dhabi:<br />
Qasr Al Sarab by Anantara<br />
22<br />
29<br />
30<br />
32<br />
Technologie und Luxus:<br />
Range Rover Evoque<br />
Plug-in Hybrid<br />
Nachhaltigkeit fängt<br />
im Denken an:<br />
Der Neue Audi e-tron GT<br />
Interview mit Audi-Chefdesigner<br />
Marc Lichte<br />
DIE LETZTE SEITE<br />
Impressum<br />
60<br />
66<br />
90
Produktabbildung kann vom eigentlichen Produkt abweichen.
MADS<br />
MIKKELSEN<br />
IM INTERVIEW<br />
AUTOR & INTERVIEW: J. FINK
INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 9<br />
Vor 25 Jahren gab Mads Mikkelsen sein Leinwanddebüt und hat bereits Weltruf erlangt. Heute ist<br />
er der erfolgreichste dänische Schauspieler. Sobald in Deutschland die Kinos wieder aufmachen,<br />
wird er hier in „Der Rausch“ einmal mehr sein ganzes Können zeigen. Jüngst wurde er dafür auch<br />
mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.<br />
„Der Rausch“, inszeniert von Thomas Vinterberg<br />
und voraussichtlich ab 25.3.2021 in<br />
den Kinos, erzählt die Geschichte einer<br />
Gruppe nicht mehr ganz junger Männer in<br />
der Midlife-Krise. Vier miteinander befreundete<br />
Lehrer, die irgendwie festgefahren sind<br />
in ihrem Alltag, ihren Beziehungen, ihrem<br />
Job. Bis sie auf den Gedanken kommen, mit<br />
ein bisschen Alkohol im Blut könnte alles<br />
besser laufen. Und so beginnen Martin (Mads<br />
Mikkelsen) und seine Kumpels ihr „wissenschaftliches<br />
Experiment“ in der Absicht, den<br />
Promille-Pegel bei konstant 0,5 zu halten.<br />
Doch was erfolgsversprechend beginnt,<br />
nimmt natürlich früher oder später ein paar<br />
Wendungen. Am Ende dieses großartigen<br />
Films, bei dessen Plotbeschreibung man<br />
vollkommen zu Unrecht an Komödien wie<br />
„Hangover“ denkt, steht eine unerwartete<br />
Tanzszene, ebenso furios wie famos. Mads<br />
Mikkelsen dabei zuzusehen, wie er sich ekstatisch<br />
verausgabt, ist der perfekte Schlusspunkt<br />
dieser Geschichte und eine echte Freude. Und<br />
nicht zuletzt eine Erinnerung daran, wie der<br />
Schauspieler seine Karriere begann.<br />
Bevor es ihn vor die Kamera verschlug,<br />
studierte Mikkelsen, 1965 als Sohn eines<br />
Bankkaufmanns und einer Krankenschwester<br />
in Kopenhagen geboren und schon in der<br />
Schule ein talentierter Gymnast, an der<br />
Ballettakademie im schwedischen Göteborg.<br />
Fast ein Jahrzehnt lang arbeitete er als professioneller<br />
Tänzer – und lernte die Choreografin<br />
Hanne Jacobsen kennen, mit der er<br />
seither liiert und seit 2000 auch verheiratet ist.<br />
Parallel allerdings erwachte irgendwann sein<br />
Interesse an der Schauspielerei, kombiniert<br />
mit dem Wissen, dass der Körper einen nicht<br />
ewig tanzen lässt. Ein Studium an der Schauspielschule<br />
in Aarhus war die Konsequenz.<br />
Sein Leinwanddebüt gab Mikkelsen dann<br />
als Heroin-Dealer in „Pusher“ von Nicolas<br />
Winding Refn, der schnell zum Kultfilm<br />
wurde. Eine Weile waren er und der<br />
Regisseur dann unzertrennlich: Gemeinsam<br />
drehten sie auch die Fortsetzung „Pusher II“,<br />
„Bleeder“ und „Valhalla Rising“. Überhaupt<br />
hält der Schauspieler daheim in Dänemark<br />
den Regisseuren gerne die Treue. Bereits fünf<br />
Filme drehte er mit Anders Thomas Jensen<br />
(der neuste, eine weitere bitterböse Komödie<br />
mit dem Titel „Riders of Justice“, kommt<br />
noch 2021 in die Kinos), je zwei mit Oscar-<br />
Gewinnerin Susanne Bier, Ole Christian<br />
Madsen und eben Thomas Vinterberg. Doch<br />
die Heimat wurde schnell zu klein für das<br />
Talent und das Charisma des Vaters zweier<br />
inzwischen erwachsener Kinder. Mit „King<br />
Arthur“ gab er 2004 an der Seite von Clive<br />
Owen und Keira Knightley seinen Hollywood-Einstand,<br />
zwei Jahre später spielte<br />
er in „Casino Royale“ den finsteren Bond-<br />
Bösewicht Le Chiffre. Seither war Mikkelsen<br />
in Filmen wie „Kampf der Titanen“, „Die
10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />
drei Musketiere“, Julian Schnabels „Van Gogh<br />
– An der Schwelle zur Ewigkeit“ oder der<br />
Graphic Novel-Verfilmung „Polar“ zu sehen.<br />
Dank „Doctor Strange“ und „Rogue One“<br />
ist er auch Teil des Marvel- als auch des Star<br />
Wars-Universums. Demnächst ist er auch in<br />
„Chaos Walking“ mit von der Partie. Sogar<br />
für deutsche („Die Tür“) und französische<br />
Produktionen („Coco Chanel & Igor Stravinsky“,<br />
„Michael Kohlhaas“) stand er vor der<br />
Kamera. Zu seinen liebsten Rollen gehört für<br />
den heute 55-jährigen, der nicht nur in Dänemark<br />
zum Ritter geschlagen wurde, sondern<br />
auch 2012 für Vinterbergs „Die Jagd“ beim<br />
Filmfestival in Cannes als bester Schauspieler<br />
geehrt wurde – für seine Darstellung des Dr.<br />
Hannibal Lecter. In der Serie „Hannibal“, die<br />
hierzulande unter anderem bei Joyn zu sehen<br />
ist, spielte er den berühmten fiktiven Serienmörder<br />
dann von 2013 drei Staffeln lang.<br />
Losgelassen hat ihn die Serie bis heute nicht<br />
– auch sechs Jahre nach der Absetzung wegen<br />
schwacher Quoten, hofft Mikkelsen genau wie<br />
viele leidenschaftliche Fans immer noch, dass<br />
Showrunner Bryan Fuller irgendwann die<br />
Chance für ein Revival geboten wird.<br />
Herr Mikkelsen, was war Ihre erste Reaktion,<br />
als Thomas Vinterberg Ihnen erzählte,<br />
dass er mit Ihnen einen Film über Alkohol<br />
drehen will?<br />
Es ist schon ziemlich lange her, dass er mir<br />
seine ersten Ideen präsentierte. Das muss<br />
ein gutes Jahr nach unserem ersten gemeinsamen<br />
Film „Die Jagd“ gewesen sein. Was<br />
ihm damals vorschwebte, war tatsächlich<br />
viel mehr ein Film über Alkohol, als es „Der<br />
Rausch“ jetzt geworden ist. Und eine vollkommen<br />
andere Geschichte: Da sollte ich<br />
einen Fluglotsen spielen, und alles war eher<br />
auf Slapstick ausgerichtet. Daraus geworden<br />
ist jetzt ein Film, der weniger von Hochprozentigem<br />
erzählt als davon, dass man das<br />
Leben nicht an sich vorbeiziehen lassen, im<br />
Moment leben und alle seine Chancen nutzen<br />
sollte. Was mir gut gefällt!<br />
Haben Sie durch die Rolle Ihren eigenen<br />
Alkoholkonsum oder Ihre Lebenseinstellung<br />
hinterfragt?<br />
Nicht wirklich. Die Parallelen zwischen<br />
meinem Leben und dem der Männer im Film<br />
halten sich sehr in Grenzen. Bei denen ist der<br />
Zug abgefahren – sie sind nicht rechtzeitig<br />
eingestiegen. Deswegen sind sie frustriert.<br />
Davon kann bei mir keine Rede sein, mein<br />
Leben ist zum Glück erfüllt und glücklich.<br />
Deswegen gab’s da für mich nichts zu lernen.<br />
Auch nicht in Sachen Alkohol. Dass man sich<br />
nach ein oder zwei Gläsern mutiger, freier<br />
und manchmal sogar klüger fühlt, das wusste<br />
ich auch vorher schon. Auch, dass es nach<br />
dem dritten Glas auch nach hinten losgehen<br />
kann.<br />
Fällt Ihnen selbst das Älterwerden leicht?<br />
Ach, Alter ist doch bloß eine Zahl. Ich würde<br />
es albern finden, mich dagegen zu sträuben,<br />
denn man kann ja nichts dran ändern. Man<br />
hat nur die Wahl, entweder verkrampft<br />
und verschämt damit umzugehen – oder<br />
das Älterwerden entspannt zu akzeptieren.<br />
Meine Taktik ist letztere, denn ich freue mich<br />
darüber, dass ich älter werden darf. Besser als<br />
jung sterben, oder?
Fotos: Weltkino Filmverleih / H. Ohsten
INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 13<br />
Egal ob im Alltag oder im Beruf: Sind Sie<br />
generell gut darin, Entscheidungen zu<br />
treffen?<br />
Manche Wahl, die man im Leben zu treffen<br />
hat, ist leichter als andere. Deswegen kann<br />
ich nicht pauschal sagen: Ja, ich bin immer<br />
entscheidungsfreudig. Oder: Nein, ich bin ein<br />
Zauderer. Ich kenne wirklich beides, je nach<br />
Situation. Aber wenn die Entscheidung mal<br />
getroffen ist, bin ich niemand, der ständig<br />
zurückblickt.<br />
Tatsächlich?<br />
Ich reite wenig herum auf Dingen, die<br />
in der Vergangenheit liegen. Das gilt für<br />
Erfolge genauso wie für Misserfolge. Ohne<br />
Frage gibt es einiges in meinem Leben, was<br />
ich anders machen würde, wenn ich noch<br />
einmal die Chance dazu bekäme. Aber da<br />
das keine Option ist, bringt es auch nichts,<br />
sich ewig den Kopf darüber zu zerbrechen.<br />
Außerdem ist es ebenso banal wie richtig,<br />
dass auch die falschen Entscheidungen<br />
zum Leben dazu gehören. Ich habe nicht vor,<br />
Ihnen ein Beispiel zu nennen, aber natürlich<br />
gab es in meinem Leben einige wirklich<br />
wichtige Fehler, die ich wohl einfach machen<br />
musste.<br />
Und wie steht es mit den richtigen Entscheidungen,<br />
die Sie getroffen haben? Würden<br />
Sie zum Beispiel verraten, welche Ihrer<br />
eigenen Filme Ihnen selbst am meisten am<br />
Herzen liegen?<br />
Es gibt natürlich einige Arbeiten, die für mich<br />
viel wichtiger sind und waren als andere. Aber<br />
haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihnen<br />
auf eine solche Frage ein Schauspieler eine<br />
ehrliche Antwort gegeben hat? Ich jedenfalls<br />
möchte niemanden enttäuschen, mit dem ich<br />
zusammengearbeitet habe, nur weil ich seinen<br />
oder ihren Film jetzt nicht nenne. Abgesehen<br />
davon kommen ja immer wieder neue hinzu,<br />
weswegen sich eine solche Liste ohnehin<br />
ständig verändert.<br />
Was würden Ihr Sohn und Ihre Tochter<br />
sagen, wenn wir nach Papas coolstem Job<br />
fragen würden?<br />
Wahrscheinlich bekämen Sie gar keinen Filmtitel<br />
genannt. Ich glaube, die beiden fanden<br />
viel cooler, dass ich im Video zu Rihannas<br />
„Bitch Better Have My Money“ mitgespielt<br />
habe.<br />
Sie selbst haben auf jeden Fall schon oft<br />
geäußert, wie wichtig für Sie die Arbeit an<br />
der Serie „Hanibal“ war. Wären Sie offen<br />
dafür, den Dr. Lecter nochmal in einer Fortsetzung<br />
zu spielen?<br />
Definitiv! „Hannibal“ war etwas Einmaliges<br />
und ganz Besonderes. Bryan Fullers Vision,<br />
die er tatsächlich umsetzen durfte, war noch<br />
viel radikaler, brillanter und spezieller als<br />
eigentlich alle anderen Serien dieser Tage.<br />
Und das will was heißen!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.weltkino.de<br />
@theofficialmads
14 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
FASHION / MEN & WOMEN<br />
MEN &<br />
WOMEN<br />
TOMMY HILFIGER<br />
FASHION<br />
FOTOGRAFEN: J. BOS & N. HARTLEY<br />
Alle Outfits: TOMMY HILFIGER<br />
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Fotografen: J. Bos (Womenswear), N. Hartley (Menswear)<br />
Models: L. Nda (Barcelona Sight Management), M. Hoek (100% Management),<br />
Mamadou Lo (The Society Management), R. Embaló (Paris Metropolitan)
Bild (Ausschnitt): Andy Warhol, „Torso“ (1977) / Foto: ZOYA Gallery, Bratislava, Slovaki und nächste Seite: „Christ $9.98 (positive)“ (1985/86) / Udo und Anette Brandhorst Sammlung (© 2021 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS ), New York)
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 23<br />
POP ART<br />
NEU ENTDECKEN<br />
ANDY WARHOL<br />
AUTOR: H. G. TEINER<br />
„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was sie denken, wer du bist.” Mit diesem Satz<br />
ist Andy Warhol aus seiner Zeit heraus mitten in unserer jetztzeitigen Social Media-<br />
Ära. Warhols Zeit des Aufbruchs sowie seine Kunstwerke enthalten für uns noch heute<br />
erstaunlich spannende Informationen. Warhol gilt unbestritten als der berühmteste<br />
Vertreter der amerikanischen Pop Art: seine ikonischen Motive, wie das Portrait Marilyn<br />
Monroes, die Campbell‘s Suppendose oder die Abbilder der Coca-Cola-Flaschen, sind bis<br />
heute Teil eines kollektiven, internationalen Gedächtnisses.
24 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />
Andy Warhol hat sich selbst als Star der<br />
Kunstszene kreiert, als unverwechselbarer<br />
Brand im Kunstmarkt etabliert, und<br />
veränderte damit die Begrifflichkeit von<br />
Kunst tiefgreifend – und den Kunstmarkt<br />
nachhaltig. Dreißig Jahre nach einer<br />
Warhol-Retrospektive in Köln präsentiert<br />
die Ausstellung im Museum Ludwig<br />
Andy Warhol als einen Künstler, dessen<br />
innovatives Schaffen gerade für eine<br />
junge Generation im Zeitalter von Migration<br />
und gesellschaftlicher Diversität<br />
erneut zu entdecken ist. Dieser Warhol<br />
ist aktueller denn je – eine spannende<br />
Reise in eine außergewöhnlich ereignisreiche<br />
Zeit voller künstlerischer Erfindungen<br />
und sozialer Umbrüche erweitert<br />
das Verständnis unserer Gegenwart.<br />
Sein umfassendes Kunstverständnis war<br />
seiner Zeit weit voraus: „Ich denke, Land<br />
zu besitzen und es nicht zu zerstören,<br />
ist die schönste Kunst, die man sich je<br />
wünschen kann.“<br />
Andy Warhol, geboren 1928 in Pittsburgh<br />
(Pennsylvania, USA) und 1987 in<br />
Manhatten (New York) verstorben, hat<br />
mit seiner schrill-extrovertierten Persönlichkeit<br />
eine stark polarisierende soziale<br />
Breitenwirkung entfaltet. Sein facettenreiches<br />
Werk hat die Grenzen von Malerei,<br />
Skulptur, Film und Musik verschoben,<br />
erweitert und neu definiert. Mit seinem<br />
unverkennbaren Style der Serien und<br />
Siebdruckbilder wurde Warhol zum<br />
Inbegriff der bahnbrechend neuen<br />
Pop-Art-Bewegung: Seine Streifzüge<br />
durch Werbung, Mode, Musik, Film und<br />
Fernsehen bezeugen Warhols lebenslange<br />
Faszination für populäre Massenkultur.<br />
Sein besonderer Witz offenbart<br />
sich in seiner legendären Aussage: „Das<br />
Schönste in Tokio ist McDonald’s. Das<br />
Schönste in Stockholm ist McDonald’s.<br />
Das Schönste in Florenz ist McDonald’s.<br />
Peking und Moskau haben noch nichts<br />
Schönes.”<br />
Als scheuer junger Mann aus religiös<br />
geprägtem Arbeitermilieu bahnt sich<br />
Warhol seinen Weg in die vom abstrakten<br />
Expressionismus dominierte Kunstwelt.<br />
Neben den Auftragsarbeiten als Werbeillustrator<br />
entstehen in seinem Frühwerk<br />
persönliche, oft homoerotische Zeichnungen.<br />
Warhol setzt sich spielerisch<br />
mit der plakativen Welt des Kommerzes,<br />
des Konsums und den schillernden Existenzen<br />
der Celebrities auseinander. Sein<br />
Statement dazu: „Ich liebe Los Angeles.<br />
Ich liebe Hollywood. Sie sind toll. Jeder<br />
da ist aus Plastik, und ich liebe Plastik.<br />
Ich will Plastik sein.” Mit seinen Boy Book-<br />
Zeichnungen aus den 1950er Jahren<br />
oder seinen Drag-Style-Selbstporträts in<br />
den 1980er Jahren drückte Warhol offen<br />
seine besondere Identität im Leben und<br />
in der Kunst aus, in einer Zeit, als Homosexualität<br />
in den USA kriminalisiert und<br />
unterdrückt wurde.<br />
Warhols 60er-Jahre, ist die Zeit der Kubakrise,<br />
der Ermordung J. F. Kennedys,<br />
des Vietnamkrieges, der Bürgerrechtsbewegung,<br />
der sexuellen Revolution,<br />
der offen gelebten Homosexualität,<br />
von Flower-Power und Studentenprotesten.<br />
Mittendrin Warhols Factory:
Bild (Ausschnitt): Andy Warhol, „Skull“ (1976) / Sammlung Froehlich (© 2021 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS ), New York)
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 27<br />
Atelier, Filmstudio und Partylocation<br />
und der brodelnde Lebensmittelpunkt<br />
der kreativen Szene New Yorks. Jetsetter,<br />
Ausgegrenzte, Hetero- und Homosexuelle<br />
treffen sich in der 231 East 47th<br />
Street um und mit Andy Warhol. Die jetzt<br />
gezeigte Ausstellung lädt dazu ein, die<br />
wilden Jahre amerikanischer und internationaler<br />
Kunstgeschichte mit eigenen<br />
Augen zu betrachten und den intensiven<br />
sozialen Impulsen im Amerika rund<br />
um die 1960er bis in die 1980er Jahre<br />
nachzuspüren. Ebenso wie seine Coca-<br />
Cola-Flaschen und die Celebrity-Porträts<br />
der amerikanischen Gesellschaft einen<br />
Spiegel vorhielten, steht Warhol für eine<br />
diverse, queere Gegenkultur, die nicht<br />
zuletzt in seinem New Yorker Studio, der<br />
Factory, ihren Ausdruck fand.<br />
Die Ausstellung beleuchtet mit über 100<br />
Werken Warhols breites künstlerisches<br />
Schaffen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher<br />
Fragen. Berühmte Schlüsselwerke<br />
wie die Elvis Presley-Reihen oder<br />
die Farbvariationen eines Elektrischen<br />
Stuhls sind ebenso vertreten wie bisher<br />
weniger beachtete Aspekte, die einen<br />
aktuellen Blick auf diesen Jahrhundertkünstler<br />
in einer Zeit politischer und<br />
kultureller Umbrüche ermöglichen. So<br />
werden die Einflüsse von Warhols Migrationshintergrund,<br />
der als Andrew Warhola<br />
als Sohn russischer Eltern in Pittsburgh<br />
geboren wurde, beleuchtet, die sich<br />
unter anderem in einer komplexen Verarbeitung<br />
religiöser Themen spiegeln.<br />
Viele Arbeiten, wie etwa die Serie „Ladies<br />
and Gentlemen“, zeigen Warhol als<br />
queeren Künstler, der in einer Vorreiterrolle<br />
Offenheit und Vielfalt als grundlegende<br />
und lebensnotwendige Faktoren<br />
einer diversen Gesellschaft postuliert.<br />
Warhols Erkenntnis: „Sex und Parties<br />
sind das einzige, wo man persönlich<br />
erscheinen muss”, hat direkten Einfluss<br />
auf die reale Kunstproduktion: „All Tomorrow‘s<br />
Parties“, all die Parties, die da noch<br />
kommen werden, so heißt 1966 die erste<br />
Single von The Velvet Underground, die<br />
von Warhol mitproduziert wurde. Velvet<br />
Underground ist eine experimentelle<br />
Rockband mit Sänger und Gitarrist Lou<br />
Reed, mit dem Komponisten John Cale<br />
und der deutschen Sängerin Nico – die<br />
die freizügige sexuelle Gegenwelt in<br />
New York thematisiert und für Warhol<br />
der Ausdruck seines erweiterten Kunstbegriffs<br />
ist. Der englische Pop-Historiker<br />
Jon Savage dazu: „Warhol war eine<br />
Schlüsselfigur 1966. In den USA war er<br />
natürlich eine öffentliche Person, aber zu<br />
dieser Zeit hat er seinen künstlerischen<br />
Horizont erweitert in Richtung Happening.<br />
Er hat verschiedene Kunstformen<br />
zusammengebracht, Film, Lichtinstallationen,<br />
Musik. Und er sah das alles mit<br />
dem Auge eines Malers.“ Zur Ausstellung<br />
erscheint, im Verlag der Buchhandlung<br />
Walther König, ein Katalog von Gregor<br />
Muir und Yilmaz Dziewior.<br />
Andy Warhol Now<br />
Bis: 18. April 2021<br />
Museum Ludwig<br />
www.museum-ludwig.de
PODCAST<br />
DIE LEUTE<br />
HINTER DEN LEGENDEN<br />
WWW.<strong>BOLD</strong>CAST.EU
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 29<br />
Bild (Ausschnitt): B. Melgaard (2009)<br />
Foto: Berlinische Galerie<br />
Verschwörungstheorien, extremistischer<br />
Terror oder „Fake News“ sind nur einige<br />
der besorgniserregenden Folgen populistischer<br />
Machtpolitik, die Ängste schürt<br />
und auf Polarisierung und Ausgrenzung<br />
setzt. Unter dem Aufruf „Empört Euch!“,<br />
dem Titel eines wegweisenden Essays<br />
von Stéphane Hessel, zeigte der Kunstpalast<br />
Düsseldorf eine internationale Gruppenausstellung<br />
mit rund 60 aktuellen<br />
Werken von nicht weniger als 40 Kunstschaffenden:<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
sozialen und politischen Herausforderungen<br />
unserer Zeit werden hier Wut und<br />
Zorn in der Gesellschaft thematisiert. Die<br />
Ausstellung war nur vier Tage geöffnet,<br />
bevor sie vom Shutdown betroffen war –<br />
jetzt ermöglicht der virtuelle Rundgang<br />
eine öffentliche Besichtigung..<br />
Im virtuellen Videoraum der Berlinischen<br />
Galerie werden ausgewählte Video-<br />
Arbeiten aus dem aktuellen Programm<br />
und aus der Sammlung gezeigt, wie:<br />
Cyrill Lachauer in Zusammenarbeit mit<br />
Ari Benjamin Meyer – die sich mit der<br />
Vermessung von Landschaft und Natur<br />
auseinandersetzen. Vor dem Hintergrund<br />
der europäischen Eroberungsgeschichte<br />
setzt der Film die Idee der<br />
Vermessung eines spezifischen Gebietes<br />
um, der Stadt Berlin. Oder Annika Larsson:<br />
Sie untersucht die gesellschaftlichen<br />
Mechanismen von Dominanz und<br />
Unterwerfung, Kontrolle und Machtlosigkeit.<br />
Charakteristisch für ihre Figuren<br />
ist eine beunruhigende Mischung aus<br />
Narzissmus, Besessenheit, Kontrollverlust<br />
und Verletzlichkeit.<br />
Empört Euch!<br />
Virtueller 360-Grad Rundgang<br />
Virtueller Videoraum<br />
Filmische Inspirationen<br />
Kunstpalast Düsseldorf<br />
www.kunstpalast.de<br />
Berlinische Galerie<br />
www.berlinischegalerie.de
30 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> HÖRENSWERT / NEUE MUSIK<br />
Sven Regener, Richard Pappik und Ekki<br />
Busch, alle drei bekannt und verbunden<br />
durch die Band Element Of Crime, haben<br />
jetzt ein Jazz-Album aufgenommen. Sie<br />
spielen zwölf Klassiker des Jazz, vorwiegend<br />
aus den 40er und 50er Jahren:<br />
Stücke von John Coltrane, Thelonious<br />
Monk, Dizzy Gillespie, Billie Holiday,<br />
Charlie Parker und anderen. Regener<br />
Pappik Busch brauchen keinen speziellen<br />
Grund, um diese Stücke zu spielen. Ihre<br />
hörbare Lust am musikalischen Fabulieren<br />
und gemeinsamen instrumentalem<br />
Vorpreschen ohne Hemmungen,<br />
Vorbehalte oder Beipackzettel erklären<br />
sich von selbst. Ein Jazz-Album von ganz<br />
ungewöhnlicher Frische ist entstanden,<br />
ein unbekümmertes Sichaustoben in<br />
einer musikalischen Welt.<br />
Chris Cornell wurde vor allem als Sänger<br />
der Band Soundgarden bekannt. Er<br />
starb am 18. Mai 2017, dem Polizeibericht<br />
zufolge durch Suizid in seinem<br />
Hotelzimmer im MGM Grand in Detroit.<br />
Nachdem im Juli die Single „Patience“,<br />
ein Cover des Guns N’Roses Songs,<br />
erschienen ist, folgt nun das Album „No<br />
One Sings Like You Anymore“, mit zehn<br />
Cover-Versionen, die Chris Cornell vor<br />
seinem Tod persönlich ausgewählt hat,<br />
um seinen Lieblingskünstlern und Ikonen<br />
Tribut zu zollen. Der Titel des Albums ist<br />
eine Zeile aus dem Song „Black Hole Sun“<br />
von Chris‘ Band Soundgarden. Auch drei<br />
Jahre nach seinem plötzlichen Tod klafft<br />
eine große Lücke in der Rockwelt. Die<br />
Veröffentlichungen aus seinen Archiven<br />
unterstreichen dies einmal mehr.<br />
Regener Pappik Busch<br />
Album: „Ask Me Now“<br />
Chris Cornell<br />
Album: „No One Sings Like You Anymore“<br />
Universal Music<br />
www.universal-music.de<br />
Universal Music<br />
www.universal-music.de
X1D II 50C<br />
COMPACT. POWERFUL. ENHANCED.<br />
hasselblad.com
QASR AL SARAB<br />
TRÄUMEREIEN<br />
DAS WÜSTENSCHLOSS<br />
IN ABU DHABI<br />
AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER
TRAVEL / ABU DHABI<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 35<br />
Träumen ist erlaubt: Wenn die großen Reisen wieder möglich sein werden, steht dieser phantastische<br />
Ort in den Vereinigten Arabischen Emiraten ganz oben auf unserer Liste. <strong>BOLD</strong><br />
besuchte das Qasr Al Sarab by Anantara noch vor Corona: Die großzügige Anlage mitten in<br />
der Sandwüste bietet wohltuende Ruhe und luxuriöse Entspannung.<br />
Nach einem entspannten Direktflug<br />
mit Etihad Airways, von ungefähr sechs<br />
Stunden Dauer, landen wir auf dem Abu<br />
Dhabi International Airport. Abu Dhabi<br />
ist Mitglied und Hauptemirat der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate. Diese sind<br />
seit 1971 eine Föderation von sieben<br />
weitgehend unabhängigen Fürstentümern:<br />
Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman,<br />
Umm al Qaiwain, Ras al Kaimah und<br />
Fujairah. Geografisch liegen sie auf der<br />
in den Arabischen Golf hineinragenden<br />
arabischen Halbinsel. Unser Ziel ist das<br />
einzigartige Qasr Al Sarab Desert Resort<br />
by Anantara: eine ausgedehnte Schlossanlage,<br />
mitten in einer traumhaften<br />
Wüstenlandschaft – der größten Sandwüste<br />
der Welt, der Rub al-Khali. Die<br />
Anlage ist der perfekte Rückzugsort in<br />
anstrengenden Zeiten wie diesen und<br />
bietet alles was das Herz begehrt.<br />
Das Emirat Abu Dhabi wird regiert von<br />
Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan,<br />
deren bedeutender Name eng mit dem<br />
wirtschaftliche Aufstieg des Landes<br />
verbunden ist. Als Emir und Premierminister<br />
von Abu Dhabi ist der Scheich<br />
zudem auch der Präsident der Vereinigten<br />
Arabischen Emirate, was ihn<br />
zu einem der reichsten und einflussreichsten<br />
Menschen der Welt macht.<br />
Das Emirat ist durch die Einnahmen der<br />
Ölindustrie so finanzstark, dass es heute<br />
etwa 50 Prozent der Ausgaben aller<br />
anderen der Vereinigten Emirate übernehmen<br />
kann. Investiert wird in die<br />
Zukunft, in wirtschaftliche und kulturelle<br />
Projekte mit besonderem Fokus auf<br />
die Entwicklung des Tourismus. International<br />
bekannt sind beispielsweise<br />
auf Yas Island die Formel 1-Rennstrecke,<br />
Ferrari World, die Park Yas Waterworld<br />
und das Museum Louvre Abu Dhabi<br />
mit seiner Ausstellung internationaler<br />
Spitzenkunstwerke in beindruckender<br />
Architektur. Die Anfänge der heutigen<br />
Staaten waren ziemlich abenteuerlich:<br />
1747 ließen sich die Beduinen der<br />
Qawasim und Bani Yas an der südlichen<br />
Golfküste nieder und begannen mit der<br />
Piraterie gegen die Handelsschifffahrt<br />
im Arabischen Golf. Zentren dieser „Piratenküste“<br />
waren die Häfen Sharjah und<br />
Ras al Kaimah, die auch zwei heutigen<br />
Emiraten ihre Namen gegeben haben.<br />
Die Scheichtümer kamen im frühen 19.<br />
Jahrhundert unter britisches Protektorat.<br />
In den folgenden Jahrzehnten<br />
entwickelten sich Abu Dhabi und<br />
Dubai zu Zentren der Perlenfischerei<br />
und zu internationalen Handelsplätzen<br />
dieser Kostbarkeiten. Ein Wirtschaftszweig<br />
mit Geschichte: In einem Grab<br />
im Emirat Umm al Qaiwain haben französische<br />
Archäologen im Jahr 2012
36 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / ABU DHABI<br />
landschaft mit ihren leuchtenden Gold–,<br />
Braun- und Rottönen biegen wir kurz<br />
hinter dem Ort Hameem von der Schnellstraße<br />
E-65 ab, in die etwa zehn Kilometer<br />
lange Zufahrtsstraße zu unserem<br />
Reiseziel. Hinter dem sanften Schwung<br />
der Sanddünen erhebt sich einer Fata<br />
Morgana gleich das Qasr Al Sarab by<br />
Anantara. Qasr Al Sarab, bedeutet so<br />
viel wie „Festung der Wunder“ – und<br />
war eine Vision von Scheich Zayed, dem<br />
Begründer des Staates Abu Dhabi. Heute<br />
ist es der wahr gewordene Traum eines<br />
Luxusresorts der Extraklasse mitten in<br />
der größten Wüstenlandschaft der Welt.<br />
Die in warmen Ockertönen gehaltenen<br />
Gebäude im maurischen Stil passen<br />
sich harmonisch in die Umgebung der<br />
Wüstenlandschaft ein. Durch verwinkelte<br />
Gassen sind die einzelnen Gebäude<br />
verbunden – ein Spiel aus Licht und<br />
Schatten, aus versteckter Haremsabgeschiedenheit<br />
mit heimlichen Durchblicken.<br />
Eine Festung aus Türmchen, Innenhöfen<br />
und Springbrunnen beherbergt<br />
geräumige Zimmer und Suiten, während<br />
die Poolvillen separat stehen und einen<br />
Blick auf den Sonnenuntergang bieten.<br />
Die Royal Pavilion Villas, die einen halben<br />
Kilometer vom Resort entfernt liegen,<br />
zählen zu den besten 5-Sterne-Hotels<br />
in Abu Dhabi. Die Zimmer mit Terrasse<br />
bieten einen fantastischen Blick über die<br />
Dächer auf die umgebende Landschaft<br />
mit ihren wandernden Dünen und einer<br />
kleinen Oase – einfach traumhaft!<br />
Am späten Nachmittag geht es zu einer<br />
Exkursion in die Wüste, die Kamele, mit<br />
eine Perle entdeckt, die auf ein Alter von<br />
über fünftausend Jahren vor Christus<br />
datiert wurde. Dieser Wirtschaftszweig<br />
brach allerdings um 1930 zusammen, als<br />
Japan mit seinen Zuchtperlen den Markt<br />
übernahm. Erst mit den Erdölfunden<br />
ab 1959 begann die starke wirtschaftliche<br />
Entwicklung. 1971 entließ Großbritannien<br />
die Emirate in die Unabhängigkeit,<br />
wobei dem Emirat Abu Dhabi<br />
die Führungsrolle zukam. Geologisch<br />
besteht das Emirat Abu Dhabi überwiegend<br />
aus trockener Sandwüste, im Osten<br />
erstreckt sich das felsige Hadjar-Gebirge;<br />
bedeutende Oasen sind die Stadt Al Ain<br />
und die Liwa Oasen, ein Oasen-Gürtel in<br />
Form eines gewölbten Bogens. Die meist<br />
trockenen Flussbetten, die sogenannten<br />
Wadis, sind markante Kennzeichen der<br />
Wüstenlandschaft. Hier können wir bei<br />
subtropischem Klima ganzjährig mit<br />
Sonnenschein und blauem Himmel bei<br />
angenehmen Temperaturen rechnen,<br />
vor allem während der Wintermonate,<br />
Regenfälle sind sowieso äußerst selten.<br />
Hierhin führt uns diese Reise: Vom Abu<br />
Dhabi International Airport geht es<br />
einmal quer durch die Stadt und hinein<br />
in die endlos scheinende Wüstenlandschaft.<br />
Wir befinden uns am Ende<br />
unserer Fahrt in der Wüste Rub al-Khali,<br />
einer der größten Sandwüsten der Erde.<br />
Wir befinden uns im Süden des Landes,<br />
nahe der Grenze zu Saudi-Arabien.<br />
Bereits in der Steinzeit, vor über 5.500<br />
Jahren, lebten hier die ersten Menschen.<br />
Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt<br />
durch eine sanft einstimmende Dünenihren<br />
großen, freundlichen, vertrauenerweckend-blickenden<br />
Augen, haben<br />
sich schon bereit gelegt. Es sind die mit<br />
einem Höcker, der allerdings von einer<br />
reichlich geschmückten und gepolsterten<br />
Sitzgelegenheit verborgen wird.<br />
Mit den Wüstenschiffen geht es direkt<br />
in die Dünen, rauf und runter – immer<br />
der langsam untergehenden Sonne<br />
entgegen. Die Beige- und Rottöne<br />
werden noch angenehmer für das<br />
Auge, wir baden im sanft glühenden<br />
Licht, entspannt durch das rhythmische<br />
Schaukeln unserer sympathischen Reitgefährten.<br />
Genau rechtzeitig zum spektakulären<br />
Sunset gibt es auf dem Gipfel<br />
einer Düne eine arabische Teepause,<br />
mit tollem Panoramablick. Feinsandige<br />
Dünenhügel, soweit das Auge reicht,<br />
eine unberührte Naturlandschaft, wie<br />
vor tausenden von Jahren. Getrieben<br />
vom Wind, ist dieses Sandmeer in ständiger<br />
Bewegung und verändert seine<br />
Form unaufhörlich. An einigen, tiefer<br />
gelegenen Stellen sehen wir salzverkrustete<br />
Flächen – ausgetrocknete Seen<br />
in der Wüste.<br />
Wir brechen auf zu unserem nächsten<br />
Abenteuer, dem Dune Bashing, einer<br />
sportlichen Variante des Dune Cruisings.<br />
Unsere Fahrzeuge sind die bewährten<br />
sandgängigen Toyota Land Cruiser<br />
4WD. Amro Abu Affar, der Activities<br />
Relations Manager, gibt uns eine kurze<br />
Einführung, für das richtige Fahrverhalten<br />
auf dem feinkörnigen, instabilen<br />
Untergrund. Festfahren und Stecken-
TRAVEL / ABU DHABI<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39<br />
bleiben ist hier, mitten im Dünenmeer,<br />
keine gute Idee. Amro erklärt: „Hier, in<br />
der Wüste, kann man sehr leicht die<br />
Orientierung verlieren. Nachts wird es<br />
kalt, und die Wasserstellen sind auch<br />
nicht leicht zu finden.“ Zur Orientierung<br />
im Notfall gibt er uns einen Tipp: „Seht<br />
euch die Sanddünen ringsherum an, sie<br />
besitzen eine flache und eine steilere<br />
Seite. Daran kann man genau erkennen,<br />
wo Norden und wo Süden ist: Die steile,<br />
abfallende Seite zeigt zur Mittagszeit<br />
mit dem Schatten die Nordrichtung an.<br />
Nachts kann man sich gut am Polarstern<br />
orientieren.“ Ein überlebenswichtiges<br />
Wissen der Beduinenvölker, der<br />
Bewohner der Wüste. Nach unserer Fahrt<br />
mitten in die Wüste treffen wir, am Rande<br />
eines Kraters, auf den Falkenspezialisten<br />
Waleed. Er hat einen wunderschönen<br />
Falken auf dem Arm: „Nur sibirische<br />
Falken besitzen dieses attraktive weiße<br />
Federkleid mit dunklen Flecken, deshalb<br />
sind sie bei uns so begehrt“, erklärt er<br />
uns. „Er ist größer und schneller als ein<br />
Wanderfalke und wird seit dem Mittelalter<br />
als Jagdfalke sehr geschätzt.“ Diese<br />
Tiere gelten auch heute noch als besonders<br />
wertvolles Geschenk zwischen<br />
Fürstenhäusern. Hier, vor der weiten<br />
Kulisse der unendlichen Sanddünenlandschaft,<br />
macht der mit ruhigem Stolz<br />
thronende sibirische Falke einfach eine<br />
gute Figur.<br />
Am nächsten Morgen, noch vor dem<br />
Sonnenaufgang, treffen wir zwei Salukis,<br />
die Windhunde des Orients. Die Rasse<br />
wird seit Tausenden von Jahren zur Jagd<br />
eingesetzt. Amro Abu Affar erklärt uns:<br />
„Ursprünglich hatte jeder Volksstamm<br />
seine eigenen Salukis, nach der Tradition<br />
durften sie nicht verkauft werden,<br />
sondern nur als Ehrengabe verschenkt<br />
werden.“ Denn als heiliges Geschenk<br />
Allahs soll der Saluki einst zur Erde<br />
geschickt worden sein. Diese langbeinigen<br />
Kraftpakete strahlen gleichzeitig<br />
Sanftmut und Energie aus. Dieser Hund<br />
will rennen, er kann dies ohne Probleme<br />
stundenlang tun, doch heute kommt es<br />
hier auf die Kurzdistanz an. Die Sonne<br />
geht auf, der Bewegungsdrang lässt die<br />
Tiere immer unruhiger werden. Dann<br />
geht es los: Die kraftvollen Tiere rasen<br />
in unerbittlicher Härte einer Hasenattrappe<br />
hinterher, bis sie aus unserem<br />
Blickfeld verschwinden.<br />
Unsere Reise geht zu Ende und unserer<br />
Zeit in Abu Dhabi verrinnt wie Wüstensand<br />
in einer Sanduhr – der Check-Out<br />
kommt der Vertreibung aus dem Paradies<br />
gleich – doch für uns steht eines<br />
fest: Wir kommen wieder!<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.visitabudhabi.ae<br />
EMPFEHLUNG HOTEL:<br />
Anantara Qasr Al Sarab Resort<br />
www.anantara.com<br />
BESTE FLUGVERBINDUNGEN:<br />
www.etihad.com
SHANE<br />
JOHNNY DEPP ERZÄHLT<br />
DAS LEBEN DES IRISCHEN MUSIKERS<br />
SHANE MACGOWAN<br />
AUTOR & INTERVIEW: R. STURM
42 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH / JOHNNY DEPP<br />
Es gibt verschiedene Versionen des Johnny Depp. In den letzten Monaten bestimmte<br />
der durchgedrehte Superstar die meist unschönen Schlagzeilen. Dann gab es das Pop-<br />
Phänomen, das dank Filmen wie „Fluch der Karibik“ zur Ikone des Mainstreams wurde.<br />
Dabei vergisst man schnell, dass es da noch einen anderen Johnny Depp gibt – den<br />
Rebellen, der innovative Kultstreifen wie „Edward mit den Scherenhänden“ drehte und<br />
eine Vorliebe für kreative Außenseiter wie den Schriftsteller Hunter S. Thompson hat.<br />
In jungen Jahren wollte Johnny Depp<br />
Rockstar werden. Musik war für ihn „ein<br />
Grund zu Leben“. Damit erklärt sich,<br />
warum der 57-jährige jetzt als Produzent<br />
der hochgelobten Musik-Dokumentation<br />
„Crock of Gold: A Few Rounds with<br />
Shane MacGowan“ hervortritt. Denn der<br />
Kopf der irischen Punk-Folktruppe „The<br />
Pogues“ passt perfekt in den Depp-<br />
Kosmos – genial, provokant, selbstzerstörerisch<br />
und unverwüstlich.<br />
Rebell, Punk, Poet: Der Frontmann der<br />
legendären Band „The Pogues“, Shane<br />
MacGowan, ist ein begnadeter Songwriter<br />
und exorbitanter Selbstzerstörer.<br />
Der durchgeknallte Unruhestifter mit<br />
irischen Wurzeln, der nach London zog,<br />
um in den Underground-Clubs und Pubs<br />
die dort gerade entstehende Punkbewegung<br />
mit irischem Folk aufzumischen.<br />
Aus der Nische des Punk heraus<br />
schaffte es Shane, seinen Landsleuten in<br />
der aufgeheizten Stimmung des Nordirland-Konflikts<br />
eine weithin hörbare<br />
Stimme zu geben, mit einer Wucht und<br />
Hemmungslosigkeit, die sie bis dahin<br />
nie hatten. Und wie nebenbei schuf er<br />
mit „Fairytale Of New York“ im Stil einer<br />
irischen Folk-Ballade eines der meistgehörten<br />
Weihnachtslieder der Briten im<br />
21. Jahrhundert. Nun haben der gefeierte<br />
Dokumentarfilmer und Wegbegleiter<br />
des Punk, Julien Temple, und<br />
Produzent Johnny Depp, Shane ein<br />
Denkmal gesetzt: ein Feuerwerk aus<br />
intimen Aufnahmen der britischen Punk-<br />
Kultur. Temple beschwört in seinem Film<br />
Aufstieg und Niedergang eines rotzigen<br />
Genies, das sich mit seinen Exzessen aus<br />
der eigenen Band katapultierte und bis<br />
in den Rollstuhl brachte, um schließlich<br />
seinen 60sten Geburtstag mit neuen<br />
Zähnen, altem Humor und Größen wie<br />
Nick Cave als rauschendes Fest auf der<br />
Bühne zu feiern.<br />
<strong>BOLD</strong> bat Produzent Johnny Depp zum<br />
Gespräch, der sich sensibel-charmant<br />
und selbstironisch wie in seinen besten<br />
Tagen zeigt. Anmerkung der Redaktion:<br />
So bleibt zu hoffen, dass sich diese Variante<br />
des Johnny Depp künftig wieder<br />
stärker manifestiert.<br />
Herr Depp, auch Ihre Karriere begann<br />
als Musiker. Zu welchen Größen der<br />
Rockgeschichte blicken Sie auf?<br />
Es gibt eine kleine Gruppe von Leuten, die<br />
für mich absolute Perfektion verkörpern,<br />
weil sie ihr ganzes kreatives Potenzial
IM GESPRÄCH / JOHNNY DEPP<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 45<br />
ausschöpfen. Bob Dylan inspiriert mich<br />
sehr, Tom Waits ist ein gutes Beispiel, oder<br />
Nick Cave. Und natürlich gehört auch<br />
Shane MacGowan in dieses Pantheon.<br />
Sie sind mit Shane befreundet. Was<br />
verbindet Sie mit dem ehemaligen<br />
Frontmann der Pogues?<br />
Ich habe keine Ahnung. Als wir uns zum<br />
ersten Mal begegneten, konnte ich sein<br />
Irisch nicht verstehen. Ich dachte, er kann<br />
mich nicht ausstehen. Dann fragte ich ihn,<br />
ob er das Eröffnungskonzert in meinem<br />
Viper Room spielen würde. Und der Laden<br />
lag ihm zu Füßen, er war eine Wucht.<br />
Andererseits ist er ein Beispiel dafür,<br />
wie sich Künstler mit Alkohol- und<br />
Drogenkonsum selbst zerstören. Kann<br />
er wirklich ein Vorbild für Sie sein?<br />
Ja, weil dieser Mann einen absoluten<br />
Überlebenswillen hat. Auch wenn es ihm<br />
schlecht geht, ist er voller Entschlossenheit.<br />
Er hat noch etwas zu sagen und will nicht<br />
draufgehen.<br />
Und Sie haben auch noch etwas zu<br />
sagen? Ist das der Grund, weshalb Sie<br />
trotz aller Tiefschläge und Eskapaden<br />
durchgehalten haben?<br />
Lassen Sie uns lieber von Missgeschicken<br />
sprechen. Aber ja, meine Leidenschaft ist<br />
ungebrochen. Ich will Leute beobachten<br />
und sie in mich aufsaugen, ich bin fasziniert<br />
von menschlichen Verhaltensweisen<br />
und Ticks. Das hält mich am Laufen.<br />
Obwohl Sie ja für Ihre jüngsten Filme<br />
nicht unbedingt die besten Kritiken<br />
bekamen.<br />
Ich habe doch immer schon alle nur<br />
möglichen abstrusen Rollen gespielt. Den<br />
meisten Leuten ist das nur nicht aufgefallen<br />
– zum Glück. Ich kann also locker<br />
so weitermachen.<br />
Die ganzen „Missgeschicke“ sind<br />
Ihnen also egal?<br />
Alles kommt, und eines Tages geht und<br />
verschwindet es wieder. Ich habe keine<br />
großen Erwartungen, mir kommt es nie<br />
aufs Resultat an. Ich will nur die Reise auf<br />
dieser – meiner – Straße fortsetzen. Klar<br />
legt man dir ab und zu Hindernisse in den<br />
Weg. Du schaust ihnen ins Auge, akzeptierst,<br />
dass es sie gibt, und dann geht es<br />
weiter. Auf meiner eigenen Spur. In der<br />
muss ich bleiben. Nur wenn du deine Spur<br />
verlässt, gibt es Unfälle und ne Menge<br />
Chaos.<br />
Aber was genau ist es dann, was Sie<br />
antreibt?<br />
Ich habe einfach den Hunger und das<br />
Bedürfnis, mich selbst auszudrücken.<br />
Sie meinten gerade, dass Sie auf<br />
Ihrer eigenen Spur dahin jagen. Sind<br />
Sie ein Egomane?<br />
Das würde ich nicht sagen. Letztes Jahr<br />
kam zum Beispiel bei einem Filmfestival<br />
eine Frau auf mich zu, die die Geschichte<br />
ihrer Vergewaltigung filmisch aufarbeiten<br />
möchte. Sie verdient es, das man ihr zuhört<br />
– und ich würde gerne helfen! So, wie ich<br />
allen Menschen mit ähnlichen Wünschen<br />
gern helfen möchte. Andererseits sind 97<br />
Prozent aller Filme, die gedreht werden,<br />
eigentlich überflüssig. Aber diese Frau<br />
verdient eine Chance, das zu sagen, was<br />
sie sagen möchte. Vielleicht sogar, mehr<br />
als ich. Und genau deshalb habe ich auch<br />
die Aufgabe, so jemanden zu unterstützen,<br />
und sei es auch nur in kleinem Umfang.<br />
Das ist der einzige Grund, weshalb ich auf<br />
Erden bin. Das würde ein Egomane sicherlich<br />
ganz anders sehen.<br />
Will man als Schauspieler berühmter<br />
sein als alle anderen?<br />
Absolut nicht. Für mich ist diese Fahrt<br />
kein Wettrennen. Ich habe keinen Funken<br />
Ehrgeiz und will mich mit niemanden<br />
messen. Deshalb hasse ich auch diese<br />
ganzen Preisverleihungen. Abgesehen<br />
davon: Wenn man schon unbedingt den<br />
besten Schauspieler küren will, warum<br />
gibt es dann keine Preise für den besten<br />
Haardesigner, Beleuchter oder Techniker?<br />
Schauspieler sollten nicht im Wettbewerb<br />
miteinander stehen. Davon halte ich<br />
nichts! Bevor ich mich an so etwas beteilige,<br />
bleibe ich lieber zuhause und sabble<br />
vor mich hin.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.neuevisionen.de
46 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / MADE IN GERMANY<br />
MADE<br />
IN GERMANY<br />
ZEITGENÖSSISCHE<br />
DESIGNS UND KLASSIKER<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: G. KELLERMANN<br />
Das Unternehmen, das 1990 aus den renommierten „Vereinigten Werkstätten für Kunst im<br />
Handwerk“ hervorgegangen ist, produziert und vertreibt bis heute nicht nur international<br />
erfolgreiche Designklassiker, sondern auch hochwertige zeitgenössische Entwürfe.<br />
Im letzten Jahr feierte ClassiCon sein 30-jähriges: Der runde Geburtstag der Münchner<br />
Firma geht auch mit einer Neuaufstellung der Geschäftsführung einher: Larissa Sarjeant,<br />
seit Mitte des Jahres an Bord, übernimmt als CEO die operative Führung, während Inhaber<br />
Oliver Holy sich auf die kreative Leitung seines Unternehmens konzentrieren wird. Eine<br />
Entscheidung, die ganz in der Erfolgstradition des Familienunternehmens steht – nämlich<br />
das Bewährte mit Neuem zu kombinieren.
DESIGN / MADE IN GERMANY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 49<br />
Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 lässt die<br />
Firma ClassiCon hochwertige Designmöbel<br />
und -leuchten produzieren und vertreibt<br />
diese heute in über 80 Ländern weltweit.<br />
Entstanden ist das Unternehmen als eine<br />
Art moderne Nachfolgerin der renommierten<br />
„Vereinigten Werkstätten für Kunst<br />
im Handwerk“, 1898 durch Münchner<br />
Künstler ins Leben gerufen als Dach für<br />
Entwürfe namhafter Gestalter wie Walter<br />
Gropius, Richard Riemerschmid oder Bruno<br />
Paul. Seit 2001 leitet Oliver Holy als Alleininhaber<br />
die Geschäfte des Familienunternehmens,<br />
das durch Stephan Fischer von<br />
Poturzyn, vormals Vorstandsmitglied der<br />
Vereinigten Werkstätten, gegründet wurde.<br />
Bei der Gründung wurden die exklusiven<br />
Produktionslizenzen diverser hochkarätiger<br />
Entwürfe übernommen. Bis heute produziert<br />
und vertreibt ClassiCon beispielsweise<br />
die Eileen Gray-Kollektion als weltweit<br />
einziger, vom Rechteinhaber autorisierter,<br />
Lizenznehmer – darunter auch den<br />
berühmten Adjustable Table E.1027, eines<br />
der meistkopierten Designs überhaupt.<br />
Dennoch gehörte es zur Erfolgsgeschichte<br />
der letzten 30 Jahre, sich nicht auf den<br />
Schätzen der Vergangenheit auszuruhen –<br />
im Gegenteil: Immer wieder hat ClassiCon<br />
es geschafft, zeitgenössische Designer mit<br />
ungewöhnlichem Potenzial zu finden – oft<br />
vor ihrer großen Zeit. Vor allem unter der<br />
Regie Oliver Holys fand eine Vielzahl internationaler,<br />
heute namhafter Gestalter in<br />
das Portfolio der Firma. So beispielsweise<br />
das Londoner Studio Barber Osgerby, das<br />
in Shanghai ansässige Büro Neri & Hu,<br />
der Brasilianer Jader Almeida oder auch<br />
der deutsche Erfolgsdesigner Sebastian<br />
Herkner. Dieser erfuhr über die Zusammenarbeit<br />
mit ClassiCon und die gemeinsame<br />
Lancierung des mittlerweile berühmten<br />
Bell Table seinen internationalen Durchbruch.<br />
Auch ein weiterer, großer Name<br />
zeitgenössischen Designs ist eng mit dem<br />
ClassiCons verknüpft: Konstantin Grcic. Mit<br />
dem Designer verbindet die Firma eine<br />
jahrzehntelange Zusammenarbeit, seine<br />
ersten Entwürfe gingen bei ClassiCon<br />
schon 1991 in Serie.<br />
„ClassiCon hat sich in den vergangenen<br />
Jahren hervorragend entwickelt. Um<br />
dieses Momentum weiter voranzutreiben,<br />
möchte ich mich künftig noch mehr auf<br />
den Ausbau der Kollektion und die Überschneidungsbereiche<br />
aus Design, Kunst<br />
und Kultur fokussieren“, so Oliver Holy.<br />
Managerin Larissa Sarjeant, die zuletzt die<br />
Vertriebsleitung der Modemarke comma<br />
verantwortet hat, ist seit August Geschäftsführerin<br />
des international agierenden<br />
Unternehmens. In Bezug auf ihr neues<br />
Aufgabenfeld sieht sie großes Potenzial:<br />
„ClassiCon besetzt mit seinen Produkten<br />
eine interessante Nische in der Welt des<br />
hochwertigen Möbeldesigns. Gerade im<br />
Hinblick auf Unternehmens- und Vertriebsprozesse<br />
gibt es in meinen Augen spannende<br />
Überschneidungspunkte zwischen<br />
Mode- und Interiorbranche.“<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.classicon.com
IST DAS NOCH<br />
(K)ORSCHE ODER (P)UNST<br />
ART MEETS BRAND<br />
ODER DIE GLÜCKSMOMENTE<br />
DER KUNST<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
52 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / ART MEETS BRAND<br />
Auch wenn ein 911 an sich schon ein Kunstwerk ist, sucht Porsche künftig verstärkt die<br />
Nähe zu Künstlern. Nach dem analogen Anfang zum Beispiel eines Daniel Arsham folgt<br />
nun der digitale Auftritt von Chris Labrooy.<br />
Zwölf himmelblaue 911er versinken realistisch darstellen, und gleichzeitig mit<br />
im Pool. Ein 964 trieft vor Farbe. Zwei<br />
Porsche kommen sich erstaunlich nahe<br />
und ein Carrera steht in einer Gasse<br />
oder fünf von ihnen sind in einem Netz<br />
gefangen: Chris Labrooy liebt Porsche.<br />
CGI und all diesen neuen digitalen Tools<br />
die Grenzen meiner Vorstellungskraft<br />
sprengen. Ich konnte jede nur denkbare<br />
Umgebung kreieren und jedes beliebige<br />
Objekt in diesen Kontext setzen.“<br />
Und Porsche liebt Labrooy. Kein Wunder,<br />
dass sich das Stuttgarter Social Media Freut sich Porsche wirklich, wenn<br />
Team den Digitalkünstler schnappte,<br />
um mit ihm Themen rund um Porsche<br />
zu entwickeln. Denn laut Porsche spürt<br />
Labrooy eine echte Verbindung zu den<br />
Fahrzeugen, erkennt ihre Charakteristika<br />
und überführt diese realen Objekte<br />
in eine Welt des Surrealen. Der Ansatz<br />
besitze Tiefe und damit drücke Labrooy<br />
die Seele von Porsche-Produkten in<br />
seinen Kunstwerken aus.<br />
sich jemand an der Designikone 911<br />
versucht? „Als Fan finde ich den Porsche<br />
911 klasse, so wie er ist. Als Brand<br />
Manager finde ich es absolut erfreulich,<br />
wenn sich ein Künstler den 911 vornimmt<br />
und ihn auf seine Weise verändert,“ sagt<br />
Deniz Keskin, Director Brand Management<br />
bei Porsche. „Der 911 ist selbst eine<br />
Art Kunstobjekt. Deswegen ist es nicht<br />
verwunderlich, dass Menschen daran<br />
arbeiten und versuchen, das Fahrzeug<br />
Chris Labrooy passt in keine Schublade,<br />
seine Arbeit ist neuartig. Nach seinem<br />
Studium am Royal College of Art in<br />
London zog es den jungen Schotten<br />
mehr und mehr in digitale Sphären. Er<br />
kombinierte seine Kenntnisse über reale<br />
neu zu interpretieren. Für das Design ist<br />
es eine der höchsten Auszeichnungen,<br />
die es erreichen kann. Die Beschäftigung<br />
der Künstler mit dem 911 zeigt aber<br />
auch, dass unser Produkt einen kulturellen<br />
Wert hat.“<br />
Objekte mit einer zunehmenden Faszination<br />
für das Surreale. „Ich bin in die Die erste offizielle Kunst-Kooperation<br />
digitale Welt übergegangen, als ich die<br />
technologischen Fortschritte in diesem<br />
Bereich erkannte“, erzählt Labrooy. „Ich<br />
bin von der Herstellung physischer<br />
Objekte zur Schaffung fotorealistischer<br />
seit vielen Jahren ging Porsche im<br />
vergangenen Jahr mit Daniel Arsham ein.<br />
„Arsham nimmt Objekte aus der Gegenwart<br />
und stellt sich vor, wie sie in 3.000<br />
Jahren aussehen könnten, wenn man<br />
Bilder übergegangen. Im Digitalen sie dann ausgraben würde“, sagt Keskin.<br />
konnte ich diese Objekte festhalten, sie Schon 2019 hatte Arsham in Zusammen-<br />
arbeit mit Porsche einen 911 der Generation<br />
992 in postapokalyptischer Optik<br />
verwandelt („Eroded 992“), indem er über<br />
die gesamte Karosserie Kristallbrocken<br />
verteilte, die sich optisch in die Karosserie<br />
fraßen. Dazu Keskin: „Wir fanden das<br />
sehr reizvoll, weil der 911 eine zeitlose<br />
Wertigkeit ausstrahlt.“<br />
Im vergangenen Jahr nahm sich<br />
Arsham seinen restaurierten 911 Turbo<br />
Typ 930 Baujahr 1986 vor, um auf ihm<br />
seine Lebensgeschichte zu verewigen.<br />
Sein privater 911 Turbo ist heute ein<br />
fahrendes Kunstwerk, das seine Zeitreisen<br />
mit dem Heritage von Porsche-<br />
Motorsport zusammenführt.<br />
„Die Arbeit an meinem 930 entwickelte<br />
sich mit der Zeit zu einer wahren<br />
Sucht. Vom Aufspüren des Originalfahrzeugs<br />
mit richtigem Kilometerstand<br />
und passendem Zustand bis hin zum<br />
Eintauchen in jedes kleinste Detail<br />
des Sportwagens. Wir haben bei der<br />
Entwicklung des ‚930A‘ nichts unversucht<br />
gelassen“, erinnert sich der bekennende<br />
Porsche-Fan.<br />
Von solchen offiziellen Kunst-Kooperationen<br />
haben natürlich beide Seiten<br />
etwas. Vorteil für den Künstler: Ihm<br />
wird ein wachsender Bekanntheitsgrad<br />
dadurch garantiert, dass Porsche sein<br />
Kunstwerk zum Beispiel bei Events offiziell<br />
ausstellt. Keskin fasst die Vorteile für<br />
den Sportwagenhersteller zusammen:<br />
„Wenn wir Kunst auf diese Weise<br />
bewusst steuern, können wir neue und
DESIGN / ART MEETS BRAND<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 53<br />
andere Zielgruppen ansprechen und<br />
Porsche in einem ungewöhnlichen<br />
Licht zeigen.“<br />
So wie Porsche das auch in der Kooperation<br />
mit Teddy Santis, dem Chef des<br />
New Yorker Modelabels Aimé Leon<br />
Dore, im vergangenen Jahr getan hat.<br />
Zusammen wurde ein 964 restauriert,<br />
wobei das Herzstück der völlig neu<br />
eingekleidete Innenraum war: Unter<br />
anderem trifft nun Schott-Sonnenblumen-Leder<br />
auf Loro Piana-Hahnentritt-Stoff.<br />
Maßgefertigte Recaro-Sitze<br />
empfangen den Besitzer, der dann<br />
mit einem 964 in speziellem Weißton<br />
spazieren fährt, der auch die Fassade des<br />
ALD-Flagship-Stores in Manhattan trägt.<br />
„Durch die Zusammenarbeit mit Porsche<br />
in diesem Projekt ist ein Traum wahr<br />
geworden. Es war eine große Verantwortung,<br />
eine für die Porsche-Community<br />
so wichtige Aufgabe zu übernehmen<br />
und gemeinsam an einem Design zu<br />
arbeiten, das meine persönlichen Einstellungen<br />
und Ziele entscheidend geprägt<br />
hat“, sagt Teddy Santis dazu. „Das ist so<br />
etwas wie ein ‚Art Car‘,“ sagt Keskin, „und<br />
noch in diesem Jahr werden wir weitere<br />
Projekte aus dem kreativ-künstlerischen<br />
Umfeld vorstellen.“<br />
Was auch mehr digitale Arbeiten<br />
betreffen kann. Chris Labrooys Erfolg<br />
dürfte genug Anreize dazu geben. Auch<br />
wenn er sich etwas schwer damit tut zu<br />
erklären, womit er seinen Lebensunterhalt<br />
verdient. „Ich stehe morgens auf und<br />
mache Fotos. Dieser Lebensstil bietet mir<br />
sehr viel Freiheit, verschiedene Ideen zu<br />
verfolgen“, erklärt der 40-jährige Schotte.<br />
„Ich habe mich selbst mal als Erschaffer<br />
digitaler Bilder an der Schwelle zwischen<br />
Kunst und Design bezeichnet. Klingt<br />
etwas schwammig, oder?“<br />
Einen eigenen Porsche zu fahren hatte<br />
großen Einfluss auf Labrooys Werk. „Als<br />
ich selbst einen Porsche besaß, konnte<br />
ich die Marke und ihre Motorsportgeschichte<br />
noch besser verstehen und<br />
wurde sehr neugierig auf den 911. Er<br />
hat eine sehr weiche, runde Form und<br />
ist gleichzeitig ein sehr leistungsfähiger<br />
Sportwagen. Der 911 hat eine einzigartige,<br />
fast schon exzentrische Persönlichkeit.<br />
Wenn ich meine Bilder kreiere,<br />
fungieren die Autos im Prinzip als Schauspieler,<br />
und der 911 ist wie ein großer<br />
Hollywoodstar, mit all seiner Tiefe und<br />
Vielseitigkeit.“<br />
Heute ist Labrooy stolzer Besitzer eines<br />
718 Cayman GTS 4.0, der sich in seinem<br />
intensiv leuchtenden Indischrot von<br />
den dunkelgrünen und erdig-braunen<br />
Tönen des herbstlichen Aberdeenshire<br />
(Schottland) abhebt. „Dieses Auto passt<br />
perfekt zu meinem Lebensstil“, erklärt<br />
er. „Ich arbeite von zu Hause aus und<br />
muss nicht jeden Tag zur Arbeit fahren,<br />
daher fahre ich die meiste Zeit aus<br />
reinem Vergnügen. Und der Cayman<br />
eignet sich ideal dafür. Wir sind hier<br />
mit faszinierenden Straßen gesegnet,<br />
und der Wagen ist kompakt genug,<br />
um sich harmonisch in diese Umgebung<br />
und die Landschaft einzufügen.“<br />
Heute gehören zu seinen Kunden<br />
neben Porsche, Jaguar und Citroën,<br />
auch Apple, Nike, AT&T, British Airways,<br />
McDonalds, T-Mobile, Transport For<br />
London, Ted Baker, Target und Prudential<br />
Callaway Golf. Chris Labrooys Aufenthalt<br />
in Kalifornien haben seine Werke,<br />
inklusive der leuchtenden Farben, stark<br />
geprägt. Er arbeitet gerne mit dem<br />
Unerwarteten sowie mit dem Absurden:<br />
„Ich lasse sehr gern unterschiedliche<br />
Elemente aufeinandertreffen und bin<br />
stets auf der Suche nach Glücksmomenten.<br />
Für mich steht zum Beispiel ein<br />
aufblasbarer Flamingo oder ein Swimmingpool<br />
absolut für dieses Glücksgefühl,<br />
daher habe ich diese Elemente<br />
immer gern in meinen Bildern und<br />
Animationen. Aber auch Wüstenlandschaften<br />
(namentlich gerne in der<br />
Gegend um Palm Springs), weil diese der<br />
schottischen Kargheit diametral entgegenstehen.“<br />
Mögen die Kreativen sich noch viel einfallen<br />
lassen – ob am physischen Objekt<br />
oder digital. Und egal, ob deswegen aus<br />
Porsche und Kunst letztlich (K)orsche<br />
und (P)unst werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de<br />
www.chrislabrooy.com<br />
www.danielarsham.com<br />
www.aimeleondore.com
Bilder (alle): Kunst von Chris Labrooy / Porsche AG
TECHNOLOGIE<br />
UND LUXUS<br />
RANGE ROVER EVOQUE<br />
PLUG-IN HYBRID<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY / FOTOGRAF: C. PAUL
MOTION / LAND ROVER<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 63<br />
Grau, dunkel und nasskalt ist der Winter<br />
– normalerweise, in Deutschlands Hauptstadt.<br />
Doch was regelmäßig für eine<br />
kollektive Massendepression sorgt und<br />
Berliner mit hochgestelltem Kragen,<br />
griesgrämig die Bordsteine entlangschlürfen<br />
ließ, zeigte sich in diesem Jahr<br />
von seiner durchaus schönen Seite –<br />
zumindest für all jene, die nicht täglich auf<br />
das Auto angewiesen sind. Der Wetterbericht<br />
nannte es einen „historischen<br />
Wintereinbruch“, der die graue Kälte<br />
durchbrach und eine weißes Wunderland<br />
hinterließ. Sogar die Sonne ließ sich<br />
hier und da blicken und sorgte für großes<br />
Entzücken.<br />
In dieser Kulisse wagen wir eine Testfahrt<br />
mit der zweiten Generation des<br />
Range Rover Evoque, den es nun auch<br />
als Plug-in-Hybrid gibt. Schon die erste<br />
Generation des Range Rover Evoque war<br />
eine Stilikone, die den Spagat zwischen<br />
sportlichem, aber dennoch elegantem<br />
Aussehen mit Bravour hinbekommen hat.<br />
Das hat sich bei der aktuellen, zweiten<br />
Generation nicht geändert. Neu sind<br />
die extrem schmalen Matrix-LED-Scheinwerfer<br />
und die dazu passenden Heckleuchten<br />
mit dynamischen Blinkern sowie<br />
die ausfahrbaren Türgriffe, die bündig<br />
in der Karosserie verschwinden. Ein<br />
weiteres Element sind auch die großen<br />
Räder mit 20- oder 21-Zoll-Durchmesser.<br />
Als PHEV-Modell steht der neue Evoque<br />
keinesfalls allein; so sind neben Evoque<br />
und Discovery Sport auch der neue<br />
Land Rover Defender sowie Range Rover,<br />
Range Rover Sport und Range Rover<br />
Velar mit innovativem Plug-in Hybrid-<br />
System erhältlich. Dahinter steckt ein<br />
hochmodernes Antriebskonzept: Die<br />
P300e-Varianten des britischen Duos<br />
kombinieren einen 147 kW (200 PS)<br />
starken 1.5 Liter Ingenium Dreizylinder<br />
Turbo Benzinmotor samt sanft schaltender<br />
Achtgangautomatik mit einem<br />
80 kW (109 PS) leistenden Elektromotor<br />
als Hinterachsantrieb – ein insgesamt<br />
227 kW (309 PS) starkes Paket, das für<br />
niedrige Verbrauchswerte, gute Leistungsdaten<br />
und die Land Rover typischen<br />
Qualitäten auf jedem Untergrund<br />
bürgt. Während die CO 2<br />
-Emissionen der<br />
PHEV-Modelle bei 43 g/km beginnen, ist<br />
mit den Plug-in Varianten von Evoque<br />
und Discovery Sport eine rein elektrische<br />
Reichweite von bis zu 61 Kilometern<br />
möglich. Damit verbindet sich hier das<br />
Beste aus beiden Welten: elektrische<br />
und damit emissionsfreie Fortbewegung<br />
in der Stadt, und ein konventioneller<br />
Antrieb für Autobahn oder Landstraße.<br />
Wir beginnen unsere kleine Ausfahrt am<br />
Berliner Reichstag, der von 1884 bis 1894<br />
nach den Plänen von Paul Wallot gebaut<br />
wurde. Wallot wollte ein repräsentatives,<br />
monumentales Gebäude schaffen und<br />
fügte hier Elemente aus Renaissance,<br />
Barock und Klassizismus zusammen.<br />
Die noch heute erhaltene Inschrift im<br />
Giebel: „Dem Deutschen Volke“, wurde<br />
erst 1916 hinzugefügt. Nach einer bewegenden<br />
Geschichte und einem weiteren<br />
Umbau von Architekt Sir Norman Foster,<br />
ist er heute Sitz des Deutschen Bundestages<br />
und ein Wahrzeichen der Stadt.
64 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / LAND ROVER<br />
Auf „leisen Sohlen“ fahren wir elektrisch<br />
weiter, am Kanzleramt vorbei,<br />
zum Spreeufer am Hauptbahnhof und<br />
immer weiter aus der Stadt hinaus, als<br />
es heftig zu schneien beginnt – das ist<br />
er also, denken wir, der vorhergesagte<br />
„historische Wintereinbruch“. Der Wetterbericht<br />
sollte Recht behalten, und so<br />
verschwindet allmählich alles unter einer<br />
weißen Decke.<br />
Im Range Rover Evoque ist es indes<br />
behaglich warm und äußerst sicher,<br />
selbst auf glatten Straßen: Verschiedene,<br />
wählbare Fahrmodi sorgen für beste fahreigenschaften<br />
– bei allen Witterungsverhältnissen.<br />
Dabei wird, auf Wunsch,<br />
automatisch die bestmögliche Kombination<br />
aus Benzin- und Elektroantrieb für<br />
die jeweilige Situation gewählt. Anstelle<br />
der herkömmlichen Hydraulik-Bremsen<br />
verfügt der Evoque als PHEV über ein<br />
hochentwickeltes Brake-by-Wire-System.<br />
Es wechselt nahtlos zwischen regenerativem<br />
Bremsen und konventioneller<br />
Reibungsbremse – und erzeugt so ein<br />
gleichmäßiges und präzises Pedalgefühl.<br />
Brake-by-Wire stellt hier beim regenerativen<br />
Bremsen bis zu 0,2 g Verzögerung<br />
bereit. Daneben bürgt das System für<br />
höchstmögliche Energieeffizienz, denn<br />
im Schiebebetrieb nutzt es die kinetische<br />
Energie des Fahrzeugs zum Laden<br />
der Akkus.<br />
für die Energiespeicherung zu Hause über<br />
Nacht. Schneller geht es mit dem Mode-<br />
3-Ladekabel. Es passt zu 7-kW-Wallboxen<br />
mit Wechselstrom oder öffentlichen<br />
Wechselstrom-Ladesäulen. Auf diese<br />
Weise lässt sich der Akku in einer Stunde<br />
und 24 Minuten von 0 auf 80 Prozent<br />
seiner Kapazität mit Energie versehen.<br />
Noch zügigere Möglichkeiten eröffnet<br />
das ständig wachsende Netz öffentlicher<br />
Gleichstrom-Schnellladesäulen: Mit<br />
32 kW sind in knappen 30 Minuten<br />
wieder 80 Prozent Energie in einem zuvor<br />
leeren Akku.<br />
Fazit: Der neue Range Rover Evoque<br />
Plug-in Hybrid besticht mit seinem sportlichen-eleganten<br />
Aussehen, einer guten<br />
elektrischen Reichweite und einem recht<br />
laufruhigen Turbo-Dreizylinder. Zudem<br />
gibt es für Plug-in Hybride Prämien in<br />
Form des Umweltbonus (BAFA) – diese<br />
liegen für Neufahrzeuge bis 65.000 Euro<br />
Nettolistenpreis bei 5.625 Euro. Hierunter<br />
fällt auch der Range Rover Evoque P300e.<br />
Weiterhin gilt auch die seit Anfang<br />
2019 geltende neue Dienstwagenregelung<br />
für Elektrofahrzeuge und Plug-In<br />
Hybride: Diese werden pauschal mit nur<br />
0,5 Prozent des Listenpreises versteuert.<br />
Auch das Laden des Autos beim Arbeitgeber<br />
muss nicht als geldwerter Vorteil<br />
versteuert werden.<br />
Mit einem Mode-2-Ladekabel kann man<br />
den Evoque P300e an einer gewöhnlichen<br />
Haushaltssteckdose in 6 Stunden<br />
und 42 Minuten komplett aufladen: ideal<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.landrover.de
NACHHALTIGKEIT<br />
FÄNGT IM DENKEN AN<br />
DER NEUE<br />
AUDI E-TRON GT<br />
AUTOR & INTERVIEW: N. DEXTER
68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / AUDI
MOTION / AUDI<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 69<br />
Mit dem e-tron GT zeigt Audi, wie<br />
faszinierend die Elektromobilität wird.<br />
Das viertürige Coupé vereint emotionales<br />
Design mit einem starken Antrieb<br />
und dynamischem Handling. Es ist der<br />
Aufbruch in eine neue Ära, der Gran<br />
Turismo der Zukunft. „Das schönste<br />
Auto, das ich jemals gezeichnet habe.“<br />
Diese Worte hat Audi-Chefdesigner<br />
Marc Lichte gewählt, als die Marke<br />
im Herbst 2018 den Audi e-tron GT<br />
concept als Showcar in Los Angeles<br />
präsentierte. Heute steht der erste vollelektrische<br />
Gran Turismo von Audi kurz<br />
vor seiner Premiere als Serienmodell.<br />
Für <strong>BOLD</strong> genau der richtige Zeitpunkt,<br />
um mit Marc Lichte über die Bedeutung<br />
des e-tron GT zu sprechen.<br />
Herr Lichte, das Warten hat ein Ende.<br />
Audi stellt den e-tron GT vor. Ist die<br />
Präsentation eines solchen Modells<br />
auch nach sieben Jahren als Designchef<br />
der Marke immer noch aufregend?<br />
Die Premiere ist ein magischer Moment:<br />
Das gilt für das gesamte Team bei Audi<br />
Design, wie auch für mich persönlich. Mit<br />
der Vorstellung eines neuen Autos endet<br />
ein Entwicklungsprozess, der in der Regel<br />
vier Jahre dauert. Ein langer Weg mit<br />
einer Menge Arbeit, vielen Diskussionen<br />
und teils schwierigen Entscheidungen.<br />
Am Ende steht aber ein gemeinsames<br />
Ergebnis, auf das wir alle stolz sind.<br />
Stolz ist das richtige Stichwort. Mit<br />
Ihrer Bewertung des Showcars haben<br />
Sie die Mess latte für den e-tron GT<br />
denkbar hoch gelegt. Was zeichnet<br />
das Auto in seiner Gestaltung aus?<br />
Gutes Design entsteht dann, wenn ein<br />
Produkt ästhetisch ist und gleichzeitig<br />
funktional, wenn es Teil eines nahtlosen<br />
Gesamterlebnisses wird. Die Grundlage<br />
für Ästhetik liegt dabei in den Proportionen:<br />
kurze Überhänge und ein langer<br />
Radstand, dazu eine schlanke Kabine auf<br />
einem kräftigen Körper. All das vereint der<br />
e-tron GT in sich.<br />
Wäre es vermessen, dieses Auto<br />
bereits als neue Design-Ikone von<br />
Audi zu bezeichnen?<br />
Ja, ohne Zweifel. Eine Design-Ikone<br />
lässt sich schließlich nicht am Reißbrett<br />
kreieren. Diesen Ruf muss sich ein Auto auf<br />
der Straße erwerben – in einem Umfeld,<br />
das aufgrund der Reizüberflutung nach<br />
Orientierung strebt. Echte Design-Ikonen<br />
haben deshalb etwas unverkennbar<br />
Klares: Drei Linien reichen zum Beispiel<br />
aus, um einen VW Käfer zu charakterisieren<br />
oder einen Porsche 911. Sie stehen<br />
für eine ganz klare Haltung.<br />
Und welche Haltung will Audi mit<br />
dem e-tron GT vermitteln?<br />
Ganz eindeutig ist das „Vorsprung durch<br />
Technik“ – oder um unsere neue Markenstrategie<br />
zu zitieren: „Living Progress“. In<br />
unserer Historie haben bestimmte Modelle<br />
diesen Anspruch besonders geprägt: Der<br />
A2 stand für gnadenlose Effizienz, der
70 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / AUDI<br />
TT für formalistisches Design, der R8 für<br />
kompromisslose Performance. Die Frage<br />
beim e-tron GT ist also nicht, ob er eine<br />
Design-Ikone ist, sondern wie genau er<br />
unsere Haltung zum Ausdruck bringt.<br />
Sprich: wie er „Vorsprung durch Technik“<br />
neu interpretiert.<br />
Welche Richtung schlagen Sie hier<br />
ein?<br />
Der e-tron GT ist ein Gran Turismo.<br />
Ursprünglich stand dieser Begriff für<br />
Sport wagen, die für Langstreckenrennen<br />
geeignet waren. GT-Modelle unterscheiden<br />
sich demnach von reinen Sportwagen<br />
durch mehr Komfort und einen<br />
größeren Innenraum. Als vollelektrischer<br />
Gran Turismo interpretiert der e-tron GT<br />
diesen Spagat neu, indem er Performance<br />
nicht auf die schiere Leistung reduziert,<br />
sondern auch der Effizienz eine besondere<br />
gestalterische Bedeutung beimisst.<br />
Effizienz als Grundgedanke für das<br />
Design. Was heißt das konkret?<br />
Soweit das Exterieur. Aber wie lässt<br />
sich denn Effizienz in der Gestaltung<br />
des Innenraums zum Ausdruck<br />
bringen?<br />
Mit der Elektromobilität gewinnt der<br />
Innenraum an Leichtigkeit und Funktionalität<br />
– ein Raumangebot wie im<br />
nächsthöheren Segment. Außen kompakt,<br />
innen geräumig. Dem e-tron GT haben wir<br />
deshalb eine skulpturale Grundarchitektur<br />
gegeben, die neben der GT-typischen<br />
Sportlichkeit mit ihrer klaren Fahrerfokussierung<br />
auch die Nachhaltigkeit betont.<br />
Das Showcar aus dem Jahr 2018 war hier<br />
das Vorbild für das Serienmodell. Eine<br />
eigene Ausstattungs linie, die komplett<br />
ohne Leder auskommt und stattdessen<br />
ganz bewusst auf recycelte Materialien<br />
setzt.<br />
Ein sportlicher und dynamischer<br />
Gran Turismo, der sich über Effizienz<br />
und Nachhaltigkeit positioniert. Ist<br />
das die neue Haltung, von der Sie<br />
gesprochen haben?<br />
Je geringer der Luftwiderstand, desto<br />
größer die Reichweite: Dieses physikalische<br />
Grundgesetz der Elektromobilität<br />
haben wir beim e-tron GT zum Gestaltungsprinzip<br />
gemacht. Die Form folgt<br />
der Funktion, Ästhetik erwächst aus Effizienz.<br />
Die neue Formensprache sorgt für<br />
einen stärkeren Fluss und ermöglicht<br />
dadurch eine ausgefeilte Aerodynamik.<br />
Damit bildet die Gestaltung des e-tron GT<br />
die Grundlage für das Design zukünftiger<br />
Elektro-Modelle.<br />
Das bringt es auf den Punkt. Nachhaltigkeit<br />
fängt im Denken an und kommt<br />
durch das Design zum Ausdruck. Damit<br />
forciert der e-tron GT einen Gedanken, der<br />
unser Verständnis von Luxus im Zuge der<br />
Elektromobilität prägen wird.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.audi.de
<strong>THE</strong> NEW<br />
COLORFUL<br />
COOL STUFF<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Die New Yorker Premium-Audiomarke Master & Dynamic hat mit dem<br />
weltbekannten Fußballverein Paris Saint-Germain an einer Kollektion neuer<br />
Kopfhörer gearbeitet. So visualisieren die Over-Ear-Kopfhörer die Milchstraße<br />
unserer Galaxie in den Farben „Hyper Pink“ sowie „Psychic Purple“, und die<br />
In-Ear-Kopfhörer einen Raumfahrt-ähnlichen Charakter mit dunklem „Black<br />
Quartz Acetat“ und einem „Purple Galaxy“-Edelstahlgehäuse.
74 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
Samsung geht in sein 15. Jahr als weltweit<br />
führender TV-Anbieter. Das Leitmotiv<br />
„Screens Everywhere, Screens for<br />
All“ ist dabei so zentral wie noch nie.<br />
„Das vergangene Jahr hat uns gezeigt,<br />
wie wichtig Technologie ist, wenn es<br />
darum geht, den Alltag aufrecht zu<br />
erhalten und in Kontakt zu bleiben“, sagt<br />
JH Han, President of Visual Displays<br />
Samsung Electronics. „Unsere Bemühungen<br />
reichen von der Verkleinerung<br />
unseres ökologischen Fußabdrucks über<br />
die Bereitstellung verschiedener Funktionen<br />
für ein hohes Maß an Zugänglichkeit<br />
bis hin zu einem eindrucksvollen<br />
Seherlebnis, das zum jeweiligen Lebensstil<br />
eines Nutzers passt.“ Samsung führt<br />
mit Neo QLED eine völlig neue Display-<br />
Technologie für seine Flaggschiff-<br />
Modelle mit 8K (QN900A) und 4K<br />
(QN90A) ein, welche die Quantum Dot-<br />
Technologie auf ein neues Level hebt.<br />
Ermöglicht wird dies durch eine neue<br />
Lichtquelle, die sogenannte Quantum<br />
Mini LED. Die Quantum Mini LED ist<br />
etwa 40 Mal flacher als eine herkömmliche<br />
LED und ermöglicht eine präzisere<br />
Steuerung der LEDs, wodurch ein Überstrahlen<br />
verhindert werden kann.<br />
Das neue Galaxy Book Flex2 5G von<br />
Samsung bietet eine hohe Reaktionsfähigkeit,<br />
lange Akkulaufzeit (69,7 Wattstunden)<br />
und schnelle Einsatzbereitschaft.<br />
Es basiert auf dem neuen Intel<br />
Core Prozessor der 11. Generation. Für<br />
ein komfortables Nutzungserlebnis<br />
sorgen zudem die Wi-Fi 6- und die<br />
5G-Konnektivität.
Mit dem höchstauflösenden 108 MP-Weitwinkel-Kamerasensor für die Hauptkamera<br />
fängt das neue Xiaomi Mi 11 kristallklare Bilder mit beeindruckenden<br />
Details ein. Vergleichbare Effekte sind sonst nur mit professionellen DSLR- oder<br />
spiegellosen Kameras erzielbar. Eine 13 MP-Ultraweitwinkel-Kamera und ein 5<br />
MP-Telemakro-Objektiv vervollständigen das Kamera-Setup auf der Rückseite<br />
und bieten beeindruckende Landschafts- und Detailaufnahmen mit brillantem<br />
Bokeh-Unschärfe-Effekt. Auf der Vorderseite sorgt eine 20 MP-Punch-Hole-<br />
Frontkamera für eine schmale Einfassung und ermöglicht dennoch, dass der<br />
Nutzer beim Selfie oder Videochat mit Freunden gut aussieht.<br />
Aufbauend auf Xiaomis bestehender Technologie, bietet das Mi 11 bemerkenswerte<br />
neue Funktionen für Fotografie und Videoaufnahmen, wie zum Beispiel die<br />
verbesserten Nachtmodus-Features. Zudem gibt es sechs neue KI-Cinema-Funktionen<br />
unter anderem: Parallel World, Freeze Frame Video oder Magic Zoom.
NORDISCH PUR<br />
RENTIERE<br />
IN DER KÜCHE<br />
AUTOR: J. M. BRAIN<br />
Rentiere versinnbildlichen ruhige, sanfte Wärme in nordisch rauer Umgebung<br />
– kein Wunder, dass next125 diese Charakter-Tiere als lebende Protagonisten<br />
für das neue Kampagnenmotiv nominiert hat. next125 ist die internationale<br />
Premiummarke aus dem Hause Schüller. Charakteristisch für die Küchen von<br />
next125 ist die Liebe zum Detail. Ausgehend von den Werten des Bauhauses<br />
verbindet next125 Handwerk, Technik, Design und Architektur auf höchstem<br />
Niveau mit modernster industrieller Fertigung.
Ein neuer Clou ist der doppelte Einschubtürenschrank: Er versteckt nicht<br />
nur bei Bedarf einen Teil der Küche, sondern ist auch architektonisches<br />
Gestaltungselement. Alles verbirgt sich hinter seinen Einschubtüren, die sich<br />
auf Antippen öffnen lassen, um dann seitlich im Korpus zu verschwinden. Hier<br />
zeigt sich der Anspruch der Marke next125: Präzision, Eleganz, Kreativität<br />
und Funktionalität.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 79<br />
Der italienische Hausgeräte-Hersteller<br />
Smeg hat eine neue Gerätelinie mit<br />
Kaffeevollautomaten vorgestellt. Mit nur<br />
18 cm Breite machen die neuen Vollautomaten<br />
auf der Arbeitsfläche jeder Küche<br />
eine außergewöhnlich gute Figur. Die<br />
Bedienelemente sind dezent und besonders<br />
ergonomisch oben auf der Maschine<br />
angebracht. Stylisch präsentiert sich auch<br />
die Farbauswahl. Neben Küchenklassikern<br />
wie Weiß matt und Schwarz matt<br />
setzen die Geräte mit der Farbe Rot ein<br />
kräftiges Statement in der Küche und<br />
folgen mit der Farbe Taupe dem Trend<br />
zu edlen natürlichen Farben. Natürlich<br />
kann man von einer italienischen Kaffeemaschine<br />
auch ein handwerklich erstklassiges<br />
Brühergebnis erwarten. Die<br />
Basis dafür legt das Edelstahl-Kegelmahlwerk<br />
mit stufenlos einstellbarem<br />
Mahlgrad. Das Wasser aus dem 1,4 Liter<br />
fassenden Tank erwärmt sich im Thermoblock-Heizsystem<br />
und fließt mit 19<br />
bar Pumpendruck durch die Brüheinheit<br />
langsam und gleichmäßig in die<br />
Tasse. Dabei lässt sich die Wassermenge<br />
anpassen und dank höhenverstellbarem<br />
Kaffeeauslauf haben selbst hohe Gläser<br />
für Latte Macchiato bequem Platz.<br />
Apropo Kaffee: <strong>BOLD</strong> verlost den<br />
neuen Caffè Crema von Lavazza, der<br />
mit vollem, italienischem Caffè-Genuss<br />
bei reduziertem Säuregehalt überzeugt.<br />
Lavazza ¡Tierra! Wellness ist ein sogenannter<br />
„Dewaxed Caffè Crema“, bei<br />
dem die natürliche Wachsschicht um die<br />
Kaffeebohnen reduziert wurde. E-Mail<br />
an: lavazza@bold-magazine.eu
Die, wie magisch schwebende, unifarbene Kücheninsel NX 510 in Saharabeige<br />
(samtmatt) von next125 wirkt dank des optisch zurückgenommenen,<br />
onyxschwarzen Sockelgestells auf schlanken Füßen, filigran und leicht. Minimalistisch,<br />
kubisch entfaltet sie ihre Wirkung in der loftiglässigen Küchenarchitektur<br />
als kommunikatives Solitär.
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />
IMPRINT<br />
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<strong>THE</strong> SPIRIT OF NATURE<br />
<strong>THE</strong> SPIRIT OF NATURE<br />
DIAZO Landscapes ist eine online Galerie, die sich auf Fine Art Naturaufnahmen spezialisiert hat. Die Bilder wurden mit einer<br />
Spezialtechnik aufgenommen, die fantastische Details in einmaliger Qualität zeigt. Entspannen Sie zu Hause mit einem Blick<br />
DIAZO in Landscapes die Natur und ist genießen eine online Sie Galerie, die positive, die sich vitalisierende auf Fine Art Naturaufnahmen Ausstrahlung einer spezialisiert DIAZO Landschaftsaufnahme.<br />
hat. Die Bilder wurden mit einer<br />
Spezialtechnik aufgenommen, die fantastische Details in einmaliger Qualität zeigt. Entspannen Sie zu Hause mit einem Blick<br />
in die Natur und genießen Sie die positive, vitalisierende Ausstrahlung einer DIAZO Landschaftsaufnahme.<br />
WWW.DIAZO-LANDSCAPES.COM<br />
WWW.DIAZO-LANDSCAPES.COM
DER JAGUAR I-PACE<br />
I GOT <strong>THE</strong> POWER.<br />
SPANNUNG IN IHR LEBEN<br />
ZU BRINGEN.<br />
Aufgeladen mit Begeisterung. Der vollelektrische Jaguar I-PACE elektrisiert Sie<br />
vom ersten Moment an. Dank seiner innovativen Antriebstechnik verbindet er<br />
kurze Ladezeiten mit einer hohen Reichweite von bis zu 470 km (nach WLTP)<br />
und Jaguar typischer Performance – und das völlig emissionsfrei. Darüber hinaus<br />
spart er Ihnen bei der Versteuerung nicht nur 50 % des geldwerten Vorteils,<br />
sondern ist auch durch den einmaligen Umweltbonus inkl. Innovationsprämie<br />
in Höhe von 7.500,– €* außergewöhnlich attraktiv.<br />
Vereinbaren Sie jetzt Ihre Probefahrt.<br />
jaguar.de/i-pace<br />
Stromverbrauch Jaguar I-PACE (komb.): 23 kWh/100 km (NEFZ); 25,2–22,0 kWh/100 km (WLTP);<br />
CO 2 -Emissionen im Fahrbetrieb: 0 g/km.<br />
* 2.500,– € Nachlass von Jaguar (netto), 5.000,– € Innovationszuschuss vom Bund, zu beantragen bei der BAFA, weitere Voraussetzungen unter www.bafa.de