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BOLD THE MAGAZINE No.51

KULT(UR) EXKLUSIV IM INTERVIEW: MADS MIKKELSEN | ART MEETS BRAND | POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL | JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN | CHRIS CORNELL | CHRIS LABROOY | ABU DHABI | DER NEUE AUDI E-TRON GT

KULT(UR)

EXKLUSIV IM INTERVIEW: MADS MIKKELSEN | ART MEETS BRAND | POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL | JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN | CHRIS CORNELL | CHRIS LABROOY | ABU DHABI | DER NEUE AUDI E-TRON GT

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LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 51<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

KULT(UR)<br />

MADS MIKKELSEN<br />

IM INTERVIEW<br />

ART MEETS BRAND // POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL<br />

JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN // CHRIS CORNELL<br />

CHRIS LABROOY // ABU DHABI // DER NEUE AUDI E-TRON GT


BOW COFFEE TABLE Guilherme Torres<br />

classicon.com


4 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INHALT<br />

CONTENTS<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

UND <strong>THE</strong>MEN<br />

LIFESTYLE // FASHION // DESIGN // MOTION // TRAVEL // ART D 6.00 EUR // AT 7.00 EUR // CH 9.00 CHF No. 51<br />

LIFESTYLE<br />

DESIGN<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>-<strong>MAGAZINE</strong>.EU<br />

<strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

Exklusiv im Interview:<br />

Mads Mikkelsen<br />

Im Gespräch:<br />

Johnny Depp zu „Shane“:<br />

Ein Film über das Leben des<br />

Musikers Shane MacGowan<br />

FASHION<br />

6<br />

40<br />

Made in Germany:<br />

Zeitgenössisches Design<br />

ClassiCon<br />

Art meets Brand:<br />

Glücksmomente der Kunst<br />

Cool Stuff<br />

Begehrenswert<br />

46<br />

50<br />

72<br />

KULT(UR)<br />

MADS MIKKELSEN<br />

IM INTERVIEW<br />

ART MEETS BRAND // POP ART NEU ENTDECKEN: ANDY WARHOL<br />

JOHNNY DEPP IM GESPRÄCH ÜBER SHANE MACGOWAN // CHRIS CORNELL<br />

CHRIS LABROOY // ABU DHABI // DER NEUE AUDI E-TRON GT<br />

Tommy Hilfiger<br />

Men & Women<br />

ART<br />

14<br />

Interieur nordisch pur:<br />

Rentiere in der Küche<br />

MOTION<br />

76<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> No. 51<br />

Digital Artist: Chris Labrooy<br />

(www.chrislabrooy.com)<br />

Pop Art neu entdecken<br />

Andy Warhol<br />

Vorschau Ausstellungen<br />

Hörenswert<br />

Regener Pappik Busch<br />

und Chris Cornell<br />

TRAVEL<br />

Abu Dhabi:<br />

Qasr Al Sarab by Anantara<br />

22<br />

29<br />

30<br />

32<br />

Technologie und Luxus:<br />

Range Rover Evoque<br />

Plug-in Hybrid<br />

Nachhaltigkeit fängt<br />

im Denken an:<br />

Der Neue Audi e-tron GT<br />

Interview mit Audi-Chefdesigner<br />

Marc Lichte<br />

DIE LETZTE SEITE<br />

Impressum<br />

60<br />

66<br />

90


Produktabbildung kann vom eigentlichen Produkt abweichen.


MADS<br />

MIKKELSEN<br />

IM INTERVIEW<br />

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK


INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 9<br />

Vor 25 Jahren gab Mads Mikkelsen sein Leinwanddebüt und hat bereits Weltruf erlangt. Heute ist<br />

er der erfolgreichste dänische Schauspieler. Sobald in Deutschland die Kinos wieder aufmachen,<br />

wird er hier in „Der Rausch“ einmal mehr sein ganzes Können zeigen. Jüngst wurde er dafür auch<br />

mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.<br />

„Der Rausch“, inszeniert von Thomas Vinterberg<br />

und voraussichtlich ab 25.3.2021 in<br />

den Kinos, erzählt die Geschichte einer<br />

Gruppe nicht mehr ganz junger Männer in<br />

der Midlife-Krise. Vier miteinander befreundete<br />

Lehrer, die irgendwie festgefahren sind<br />

in ihrem Alltag, ihren Beziehungen, ihrem<br />

Job. Bis sie auf den Gedanken kommen, mit<br />

ein bisschen Alkohol im Blut könnte alles<br />

besser laufen. Und so beginnen Martin (Mads<br />

Mikkelsen) und seine Kumpels ihr „wissenschaftliches<br />

Experiment“ in der Absicht, den<br />

Promille-Pegel bei konstant 0,5 zu halten.<br />

Doch was erfolgsversprechend beginnt,<br />

nimmt natürlich früher oder später ein paar<br />

Wendungen. Am Ende dieses großartigen<br />

Films, bei dessen Plotbeschreibung man<br />

vollkommen zu Unrecht an Komödien wie<br />

„Hangover“ denkt, steht eine unerwartete<br />

Tanzszene, ebenso furios wie famos. Mads<br />

Mikkelsen dabei zuzusehen, wie er sich ekstatisch<br />

verausgabt, ist der perfekte Schlusspunkt<br />

dieser Geschichte und eine echte Freude. Und<br />

nicht zuletzt eine Erinnerung daran, wie der<br />

Schauspieler seine Karriere begann.<br />

Bevor es ihn vor die Kamera verschlug,<br />

studierte Mikkelsen, 1965 als Sohn eines<br />

Bankkaufmanns und einer Krankenschwester<br />

in Kopenhagen geboren und schon in der<br />

Schule ein talentierter Gymnast, an der<br />

Ballettakademie im schwedischen Göteborg.<br />

Fast ein Jahrzehnt lang arbeitete er als professioneller<br />

Tänzer – und lernte die Choreografin<br />

Hanne Jacobsen kennen, mit der er<br />

seither liiert und seit 2000 auch verheiratet ist.<br />

Parallel allerdings erwachte irgendwann sein<br />

Interesse an der Schauspielerei, kombiniert<br />

mit dem Wissen, dass der Körper einen nicht<br />

ewig tanzen lässt. Ein Studium an der Schauspielschule<br />

in Aarhus war die Konsequenz.<br />

Sein Leinwanddebüt gab Mikkelsen dann<br />

als Heroin-Dealer in „Pusher“ von Nicolas<br />

Winding Refn, der schnell zum Kultfilm<br />

wurde. Eine Weile waren er und der<br />

Regisseur dann unzertrennlich: Gemeinsam<br />

drehten sie auch die Fortsetzung „Pusher II“,<br />

„Bleeder“ und „Valhalla Rising“. Überhaupt<br />

hält der Schauspieler daheim in Dänemark<br />

den Regisseuren gerne die Treue. Bereits fünf<br />

Filme drehte er mit Anders Thomas Jensen<br />

(der neuste, eine weitere bitterböse Komödie<br />

mit dem Titel „Riders of Justice“, kommt<br />

noch 2021 in die Kinos), je zwei mit Oscar-<br />

Gewinnerin Susanne Bier, Ole Christian<br />

Madsen und eben Thomas Vinterberg. Doch<br />

die Heimat wurde schnell zu klein für das<br />

Talent und das Charisma des Vaters zweier<br />

inzwischen erwachsener Kinder. Mit „King<br />

Arthur“ gab er 2004 an der Seite von Clive<br />

Owen und Keira Knightley seinen Hollywood-Einstand,<br />

zwei Jahre später spielte<br />

er in „Casino Royale“ den finsteren Bond-<br />

Bösewicht Le Chiffre. Seither war Mikkelsen<br />

in Filmen wie „Kampf der Titanen“, „Die


10 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />

drei Musketiere“, Julian Schnabels „Van Gogh<br />

– An der Schwelle zur Ewigkeit“ oder der<br />

Graphic Novel-Verfilmung „Polar“ zu sehen.<br />

Dank „Doctor Strange“ und „Rogue One“<br />

ist er auch Teil des Marvel- als auch des Star<br />

Wars-Universums. Demnächst ist er auch in<br />

„Chaos Walking“ mit von der Partie. Sogar<br />

für deutsche („Die Tür“) und französische<br />

Produktionen („Coco Chanel & Igor Stravinsky“,<br />

„Michael Kohlhaas“) stand er vor der<br />

Kamera. Zu seinen liebsten Rollen gehört für<br />

den heute 55-jährigen, der nicht nur in Dänemark<br />

zum Ritter geschlagen wurde, sondern<br />

auch 2012 für Vinterbergs „Die Jagd“ beim<br />

Filmfestival in Cannes als bester Schauspieler<br />

geehrt wurde – für seine Darstellung des Dr.<br />

Hannibal Lecter. In der Serie „Hannibal“, die<br />

hierzulande unter anderem bei Joyn zu sehen<br />

ist, spielte er den berühmten fiktiven Serienmörder<br />

dann von 2013 drei Staffeln lang.<br />

Losgelassen hat ihn die Serie bis heute nicht<br />

– auch sechs Jahre nach der Absetzung wegen<br />

schwacher Quoten, hofft Mikkelsen genau wie<br />

viele leidenschaftliche Fans immer noch, dass<br />

Showrunner Bryan Fuller irgendwann die<br />

Chance für ein Revival geboten wird.<br />

Herr Mikkelsen, was war Ihre erste Reaktion,<br />

als Thomas Vinterberg Ihnen erzählte,<br />

dass er mit Ihnen einen Film über Alkohol<br />

drehen will?<br />

Es ist schon ziemlich lange her, dass er mir<br />

seine ersten Ideen präsentierte. Das muss<br />

ein gutes Jahr nach unserem ersten gemeinsamen<br />

Film „Die Jagd“ gewesen sein. Was<br />

ihm damals vorschwebte, war tatsächlich<br />

viel mehr ein Film über Alkohol, als es „Der<br />

Rausch“ jetzt geworden ist. Und eine vollkommen<br />

andere Geschichte: Da sollte ich<br />

einen Fluglotsen spielen, und alles war eher<br />

auf Slapstick ausgerichtet. Daraus geworden<br />

ist jetzt ein Film, der weniger von Hochprozentigem<br />

erzählt als davon, dass man das<br />

Leben nicht an sich vorbeiziehen lassen, im<br />

Moment leben und alle seine Chancen nutzen<br />

sollte. Was mir gut gefällt!<br />

Haben Sie durch die Rolle Ihren eigenen<br />

Alkoholkonsum oder Ihre Lebenseinstellung<br />

hinterfragt?<br />

Nicht wirklich. Die Parallelen zwischen<br />

meinem Leben und dem der Männer im Film<br />

halten sich sehr in Grenzen. Bei denen ist der<br />

Zug abgefahren – sie sind nicht rechtzeitig<br />

eingestiegen. Deswegen sind sie frustriert.<br />

Davon kann bei mir keine Rede sein, mein<br />

Leben ist zum Glück erfüllt und glücklich.<br />

Deswegen gab’s da für mich nichts zu lernen.<br />

Auch nicht in Sachen Alkohol. Dass man sich<br />

nach ein oder zwei Gläsern mutiger, freier<br />

und manchmal sogar klüger fühlt, das wusste<br />

ich auch vorher schon. Auch, dass es nach<br />

dem dritten Glas auch nach hinten losgehen<br />

kann.<br />

Fällt Ihnen selbst das Älterwerden leicht?<br />

Ach, Alter ist doch bloß eine Zahl. Ich würde<br />

es albern finden, mich dagegen zu sträuben,<br />

denn man kann ja nichts dran ändern. Man<br />

hat nur die Wahl, entweder verkrampft<br />

und verschämt damit umzugehen – oder<br />

das Älterwerden entspannt zu akzeptieren.<br />

Meine Taktik ist letztere, denn ich freue mich<br />

darüber, dass ich älter werden darf. Besser als<br />

jung sterben, oder?


Fotos: Weltkino Filmverleih / H. Ohsten


INTERVIEW / MADS MIKKELSEN<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 13<br />

Egal ob im Alltag oder im Beruf: Sind Sie<br />

generell gut darin, Entscheidungen zu<br />

treffen?<br />

Manche Wahl, die man im Leben zu treffen<br />

hat, ist leichter als andere. Deswegen kann<br />

ich nicht pauschal sagen: Ja, ich bin immer<br />

entscheidungsfreudig. Oder: Nein, ich bin ein<br />

Zauderer. Ich kenne wirklich beides, je nach<br />

Situation. Aber wenn die Entscheidung mal<br />

getroffen ist, bin ich niemand, der ständig<br />

zurückblickt.<br />

Tatsächlich?<br />

Ich reite wenig herum auf Dingen, die<br />

in der Vergangenheit liegen. Das gilt für<br />

Erfolge genauso wie für Misserfolge. Ohne<br />

Frage gibt es einiges in meinem Leben, was<br />

ich anders machen würde, wenn ich noch<br />

einmal die Chance dazu bekäme. Aber da<br />

das keine Option ist, bringt es auch nichts,<br />

sich ewig den Kopf darüber zu zerbrechen.<br />

Außerdem ist es ebenso banal wie richtig,<br />

dass auch die falschen Entscheidungen<br />

zum Leben dazu gehören. Ich habe nicht vor,<br />

Ihnen ein Beispiel zu nennen, aber natürlich<br />

gab es in meinem Leben einige wirklich<br />

wichtige Fehler, die ich wohl einfach machen<br />

musste.<br />

Und wie steht es mit den richtigen Entscheidungen,<br />

die Sie getroffen haben? Würden<br />

Sie zum Beispiel verraten, welche Ihrer<br />

eigenen Filme Ihnen selbst am meisten am<br />

Herzen liegen?<br />

Es gibt natürlich einige Arbeiten, die für mich<br />

viel wichtiger sind und waren als andere. Aber<br />

haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihnen<br />

auf eine solche Frage ein Schauspieler eine<br />

ehrliche Antwort gegeben hat? Ich jedenfalls<br />

möchte niemanden enttäuschen, mit dem ich<br />

zusammengearbeitet habe, nur weil ich seinen<br />

oder ihren Film jetzt nicht nenne. Abgesehen<br />

davon kommen ja immer wieder neue hinzu,<br />

weswegen sich eine solche Liste ohnehin<br />

ständig verändert.<br />

Was würden Ihr Sohn und Ihre Tochter<br />

sagen, wenn wir nach Papas coolstem Job<br />

fragen würden?<br />

Wahrscheinlich bekämen Sie gar keinen Filmtitel<br />

genannt. Ich glaube, die beiden fanden<br />

viel cooler, dass ich im Video zu Rihannas<br />

„Bitch Better Have My Money“ mitgespielt<br />

habe.<br />

Sie selbst haben auf jeden Fall schon oft<br />

geäußert, wie wichtig für Sie die Arbeit an<br />

der Serie „Hanibal“ war. Wären Sie offen<br />

dafür, den Dr. Lecter nochmal in einer Fortsetzung<br />

zu spielen?<br />

Definitiv! „Hannibal“ war etwas Einmaliges<br />

und ganz Besonderes. Bryan Fullers Vision,<br />

die er tatsächlich umsetzen durfte, war noch<br />

viel radikaler, brillanter und spezieller als<br />

eigentlich alle anderen Serien dieser Tage.<br />

Und das will was heißen!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.weltkino.de<br />

@theofficialmads


14 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

FASHION / MEN & WOMEN<br />

MEN &<br />

WOMEN<br />

TOMMY HILFIGER<br />

FASHION<br />

FOTOGRAFEN: J. BOS & N. HARTLEY<br />

Alle Outfits: TOMMY HILFIGER<br />

www.tommy.com<br />

Spring ’21 Tommy Hilfiger<br />

Fotografen: J. Bos (Womenswear), N. Hartley (Menswear)<br />

Models: L. Nda (Barcelona Sight Management), M. Hoek (100% Management),<br />

Mamadou Lo (The Society Management), R. Embaló (Paris Metropolitan)


Bild (Ausschnitt): Andy Warhol, „Torso“ (1977) / Foto: ZOYA Gallery, Bratislava, Slovaki und nächste Seite: „Christ $9.98 (positive)“ (1985/86) / Udo und Anette Brandhorst Sammlung (© 2021 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS ), New York)


ART / SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 23<br />

POP ART<br />

NEU ENTDECKEN<br />

ANDY WARHOL<br />

AUTOR: H. G. TEINER<br />

„Es ist nicht wichtig, wer du bist, sondern was sie denken, wer du bist.” Mit diesem Satz<br />

ist Andy Warhol aus seiner Zeit heraus mitten in unserer jetztzeitigen Social Media-<br />

Ära. Warhols Zeit des Aufbruchs sowie seine Kunstwerke enthalten für uns noch heute<br />

erstaunlich spannende Informationen. Warhol gilt unbestritten als der berühmteste<br />

Vertreter der amerikanischen Pop Art: seine ikonischen Motive, wie das Portrait Marilyn<br />

Monroes, die Campbell‘s Suppendose oder die Abbilder der Coca-Cola-Flaschen, sind bis<br />

heute Teil eines kollektiven, internationalen Gedächtnisses.


24 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> ART / SEHENSWERT<br />

Andy Warhol hat sich selbst als Star der<br />

Kunstszene kreiert, als unverwechselbarer<br />

Brand im Kunstmarkt etabliert, und<br />

veränderte damit die Begrifflichkeit von<br />

Kunst tiefgreifend – und den Kunstmarkt<br />

nachhaltig. Dreißig Jahre nach einer<br />

Warhol-Retrospektive in Köln präsentiert<br />

die Ausstellung im Museum Ludwig<br />

Andy Warhol als einen Künstler, dessen<br />

innovatives Schaffen gerade für eine<br />

junge Generation im Zeitalter von Migration<br />

und gesellschaftlicher Diversität<br />

erneut zu entdecken ist. Dieser Warhol<br />

ist aktueller denn je – eine spannende<br />

Reise in eine außergewöhnlich ereignisreiche<br />

Zeit voller künstlerischer Erfindungen<br />

und sozialer Umbrüche erweitert<br />

das Verständnis unserer Gegenwart.<br />

Sein umfassendes Kunstverständnis war<br />

seiner Zeit weit voraus: „Ich denke, Land<br />

zu besitzen und es nicht zu zerstören,<br />

ist die schönste Kunst, die man sich je<br />

wünschen kann.“<br />

Andy Warhol, geboren 1928 in Pittsburgh<br />

(Pennsylvania, USA) und 1987 in<br />

Manhatten (New York) verstorben, hat<br />

mit seiner schrill-extrovertierten Persönlichkeit<br />

eine stark polarisierende soziale<br />

Breitenwirkung entfaltet. Sein facettenreiches<br />

Werk hat die Grenzen von Malerei,<br />

Skulptur, Film und Musik verschoben,<br />

erweitert und neu definiert. Mit seinem<br />

unverkennbaren Style der Serien und<br />

Siebdruckbilder wurde Warhol zum<br />

Inbegriff der bahnbrechend neuen<br />

Pop-Art-Bewegung: Seine Streifzüge<br />

durch Werbung, Mode, Musik, Film und<br />

Fernsehen bezeugen Warhols lebenslange<br />

Faszination für populäre Massenkultur.<br />

Sein besonderer Witz offenbart<br />

sich in seiner legendären Aussage: „Das<br />

Schönste in Tokio ist McDonald’s. Das<br />

Schönste in Stockholm ist McDonald’s.<br />

Das Schönste in Florenz ist McDonald’s.<br />

Peking und Moskau haben noch nichts<br />

Schönes.”<br />

Als scheuer junger Mann aus religiös<br />

geprägtem Arbeitermilieu bahnt sich<br />

Warhol seinen Weg in die vom abstrakten<br />

Expressionismus dominierte Kunstwelt.<br />

Neben den Auftragsarbeiten als Werbeillustrator<br />

entstehen in seinem Frühwerk<br />

persönliche, oft homoerotische Zeichnungen.<br />

Warhol setzt sich spielerisch<br />

mit der plakativen Welt des Kommerzes,<br />

des Konsums und den schillernden Existenzen<br />

der Celebrities auseinander. Sein<br />

Statement dazu: „Ich liebe Los Angeles.<br />

Ich liebe Hollywood. Sie sind toll. Jeder<br />

da ist aus Plastik, und ich liebe Plastik.<br />

Ich will Plastik sein.” Mit seinen Boy Book-<br />

Zeichnungen aus den 1950er Jahren<br />

oder seinen Drag-Style-Selbstporträts in<br />

den 1980er Jahren drückte Warhol offen<br />

seine besondere Identität im Leben und<br />

in der Kunst aus, in einer Zeit, als Homosexualität<br />

in den USA kriminalisiert und<br />

unterdrückt wurde.<br />

Warhols 60er-Jahre, ist die Zeit der Kubakrise,<br />

der Ermordung J. F. Kennedys,<br />

des Vietnamkrieges, der Bürgerrechtsbewegung,<br />

der sexuellen Revolution,<br />

der offen gelebten Homosexualität,<br />

von Flower-Power und Studentenprotesten.<br />

Mittendrin Warhols Factory:


Bild (Ausschnitt): Andy Warhol, „Skull“ (1976) / Sammlung Froehlich (© 2021 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. Licensed by Artists Rights Society (ARS ), New York)


ART / SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 27<br />

Atelier, Filmstudio und Partylocation<br />

und der brodelnde Lebensmittelpunkt<br />

der kreativen Szene New Yorks. Jetsetter,<br />

Ausgegrenzte, Hetero- und Homosexuelle<br />

treffen sich in der 231 East 47th<br />

Street um und mit Andy Warhol. Die jetzt<br />

gezeigte Ausstellung lädt dazu ein, die<br />

wilden Jahre amerikanischer und internationaler<br />

Kunstgeschichte mit eigenen<br />

Augen zu betrachten und den intensiven<br />

sozialen Impulsen im Amerika rund<br />

um die 1960er bis in die 1980er Jahre<br />

nachzuspüren. Ebenso wie seine Coca-<br />

Cola-Flaschen und die Celebrity-Porträts<br />

der amerikanischen Gesellschaft einen<br />

Spiegel vorhielten, steht Warhol für eine<br />

diverse, queere Gegenkultur, die nicht<br />

zuletzt in seinem New Yorker Studio, der<br />

Factory, ihren Ausdruck fand.<br />

Die Ausstellung beleuchtet mit über 100<br />

Werken Warhols breites künstlerisches<br />

Schaffen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher<br />

Fragen. Berühmte Schlüsselwerke<br />

wie die Elvis Presley-Reihen oder<br />

die Farbvariationen eines Elektrischen<br />

Stuhls sind ebenso vertreten wie bisher<br />

weniger beachtete Aspekte, die einen<br />

aktuellen Blick auf diesen Jahrhundertkünstler<br />

in einer Zeit politischer und<br />

kultureller Umbrüche ermöglichen. So<br />

werden die Einflüsse von Warhols Migrationshintergrund,<br />

der als Andrew Warhola<br />

als Sohn russischer Eltern in Pittsburgh<br />

geboren wurde, beleuchtet, die sich<br />

unter anderem in einer komplexen Verarbeitung<br />

religiöser Themen spiegeln.<br />

Viele Arbeiten, wie etwa die Serie „Ladies<br />

and Gentlemen“, zeigen Warhol als<br />

queeren Künstler, der in einer Vorreiterrolle<br />

Offenheit und Vielfalt als grundlegende<br />

und lebensnotwendige Faktoren<br />

einer diversen Gesellschaft postuliert.<br />

Warhols Erkenntnis: „Sex und Parties<br />

sind das einzige, wo man persönlich<br />

erscheinen muss”, hat direkten Einfluss<br />

auf die reale Kunstproduktion: „All Tomorrow‘s<br />

Parties“, all die Parties, die da noch<br />

kommen werden, so heißt 1966 die erste<br />

Single von The Velvet Underground, die<br />

von Warhol mitproduziert wurde. Velvet<br />

Underground ist eine experimentelle<br />

Rockband mit Sänger und Gitarrist Lou<br />

Reed, mit dem Komponisten John Cale<br />

und der deutschen Sängerin Nico – die<br />

die freizügige sexuelle Gegenwelt in<br />

New York thematisiert und für Warhol<br />

der Ausdruck seines erweiterten Kunstbegriffs<br />

ist. Der englische Pop-Historiker<br />

Jon Savage dazu: „Warhol war eine<br />

Schlüsselfigur 1966. In den USA war er<br />

natürlich eine öffentliche Person, aber zu<br />

dieser Zeit hat er seinen künstlerischen<br />

Horizont erweitert in Richtung Happening.<br />

Er hat verschiedene Kunstformen<br />

zusammengebracht, Film, Lichtinstallationen,<br />

Musik. Und er sah das alles mit<br />

dem Auge eines Malers.“ Zur Ausstellung<br />

erscheint, im Verlag der Buchhandlung<br />

Walther König, ein Katalog von Gregor<br />

Muir und Yilmaz Dziewior.<br />

Andy Warhol Now<br />

Bis: 18. April 2021<br />

Museum Ludwig<br />

www.museum-ludwig.de


PODCAST<br />

DIE LEUTE<br />

HINTER DEN LEGENDEN<br />

WWW.<strong>BOLD</strong>CAST.EU


ART / SEHENSWERT<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 29<br />

Bild (Ausschnitt): B. Melgaard (2009)<br />

Foto: Berlinische Galerie<br />

Verschwörungstheorien, extremistischer<br />

Terror oder „Fake News“ sind nur einige<br />

der besorgniserregenden Folgen populistischer<br />

Machtpolitik, die Ängste schürt<br />

und auf Polarisierung und Ausgrenzung<br />

setzt. Unter dem Aufruf „Empört Euch!“,<br />

dem Titel eines wegweisenden Essays<br />

von Stéphane Hessel, zeigte der Kunstpalast<br />

Düsseldorf eine internationale Gruppenausstellung<br />

mit rund 60 aktuellen<br />

Werken von nicht weniger als 40 Kunstschaffenden:<br />

Vor dem Hintergrund der<br />

sozialen und politischen Herausforderungen<br />

unserer Zeit werden hier Wut und<br />

Zorn in der Gesellschaft thematisiert. Die<br />

Ausstellung war nur vier Tage geöffnet,<br />

bevor sie vom Shutdown betroffen war –<br />

jetzt ermöglicht der virtuelle Rundgang<br />

eine öffentliche Besichtigung..<br />

Im virtuellen Videoraum der Berlinischen<br />

Galerie werden ausgewählte Video-<br />

Arbeiten aus dem aktuellen Programm<br />

und aus der Sammlung gezeigt, wie:<br />

Cyrill Lachauer in Zusammenarbeit mit<br />

Ari Benjamin Meyer – die sich mit der<br />

Vermessung von Landschaft und Natur<br />

auseinandersetzen. Vor dem Hintergrund<br />

der europäischen Eroberungsgeschichte<br />

setzt der Film die Idee der<br />

Vermessung eines spezifischen Gebietes<br />

um, der Stadt Berlin. Oder Annika Larsson:<br />

Sie untersucht die gesellschaftlichen<br />

Mechanismen von Dominanz und<br />

Unterwerfung, Kontrolle und Machtlosigkeit.<br />

Charakteristisch für ihre Figuren<br />

ist eine beunruhigende Mischung aus<br />

Narzissmus, Besessenheit, Kontrollverlust<br />

und Verletzlichkeit.<br />

Empört Euch!<br />

Virtueller 360-Grad Rundgang<br />

Virtueller Videoraum<br />

Filmische Inspirationen<br />

Kunstpalast Düsseldorf<br />

www.kunstpalast.de<br />

Berlinische Galerie<br />

www.berlinischegalerie.de


30 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> HÖRENSWERT / NEUE MUSIK<br />

Sven Regener, Richard Pappik und Ekki<br />

Busch, alle drei bekannt und verbunden<br />

durch die Band Element Of Crime, haben<br />

jetzt ein Jazz-Album aufgenommen. Sie<br />

spielen zwölf Klassiker des Jazz, vorwiegend<br />

aus den 40er und 50er Jahren:<br />

Stücke von John Coltrane, Thelonious<br />

Monk, Dizzy Gillespie, Billie Holiday,<br />

Charlie Parker und anderen. Regener<br />

Pappik Busch brauchen keinen speziellen<br />

Grund, um diese Stücke zu spielen. Ihre<br />

hörbare Lust am musikalischen Fabulieren<br />

und gemeinsamen instrumentalem<br />

Vorpreschen ohne Hemmungen,<br />

Vorbehalte oder Beipackzettel erklären<br />

sich von selbst. Ein Jazz-Album von ganz<br />

ungewöhnlicher Frische ist entstanden,<br />

ein unbekümmertes Sichaustoben in<br />

einer musikalischen Welt.<br />

Chris Cornell wurde vor allem als Sänger<br />

der Band Soundgarden bekannt. Er<br />

starb am 18. Mai 2017, dem Polizeibericht<br />

zufolge durch Suizid in seinem<br />

Hotelzimmer im MGM Grand in Detroit.<br />

Nachdem im Juli die Single „Patience“,<br />

ein Cover des Guns N’Roses Songs,<br />

erschienen ist, folgt nun das Album „No<br />

One Sings Like You Anymore“, mit zehn<br />

Cover-Versionen, die Chris Cornell vor<br />

seinem Tod persönlich ausgewählt hat,<br />

um seinen Lieblingskünstlern und Ikonen<br />

Tribut zu zollen. Der Titel des Albums ist<br />

eine Zeile aus dem Song „Black Hole Sun“<br />

von Chris‘ Band Soundgarden. Auch drei<br />

Jahre nach seinem plötzlichen Tod klafft<br />

eine große Lücke in der Rockwelt. Die<br />

Veröffentlichungen aus seinen Archiven<br />

unterstreichen dies einmal mehr.<br />

Regener Pappik Busch<br />

Album: „Ask Me Now“<br />

Chris Cornell<br />

Album: „No One Sings Like You Anymore“<br />

Universal Music<br />

www.universal-music.de<br />

Universal Music<br />

www.universal-music.de


X1D II 50C<br />

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QASR AL SARAB<br />

TRÄUMEREIEN<br />

DAS WÜSTENSCHLOSS<br />

IN ABU DHABI<br />

AUTOR & FOTOGRAF: H. G. TEINER


TRAVEL / ABU DHABI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 35<br />

Träumen ist erlaubt: Wenn die großen Reisen wieder möglich sein werden, steht dieser phantastische<br />

Ort in den Vereinigten Arabischen Emiraten ganz oben auf unserer Liste. <strong>BOLD</strong><br />

besuchte das Qasr Al Sarab by Anantara noch vor Corona: Die großzügige Anlage mitten in<br />

der Sandwüste bietet wohltuende Ruhe und luxuriöse Entspannung.<br />

Nach einem entspannten Direktflug<br />

mit Etihad Airways, von ungefähr sechs<br />

Stunden Dauer, landen wir auf dem Abu<br />

Dhabi International Airport. Abu Dhabi<br />

ist Mitglied und Hauptemirat der Vereinigten<br />

Arabischen Emirate. Diese sind<br />

seit 1971 eine Föderation von sieben<br />

weitgehend unabhängigen Fürstentümern:<br />

Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman,<br />

Umm al Qaiwain, Ras al Kaimah und<br />

Fujairah. Geografisch liegen sie auf der<br />

in den Arabischen Golf hineinragenden<br />

arabischen Halbinsel. Unser Ziel ist das<br />

einzigartige Qasr Al Sarab Desert Resort<br />

by Anantara: eine ausgedehnte Schlossanlage,<br />

mitten in einer traumhaften<br />

Wüstenlandschaft – der größten Sandwüste<br />

der Welt, der Rub al-Khali. Die<br />

Anlage ist der perfekte Rückzugsort in<br />

anstrengenden Zeiten wie diesen und<br />

bietet alles was das Herz begehrt.<br />

Das Emirat Abu Dhabi wird regiert von<br />

Scheich Khalifa bin Zayed Al Nahyan,<br />

deren bedeutender Name eng mit dem<br />

wirtschaftliche Aufstieg des Landes<br />

verbunden ist. Als Emir und Premierminister<br />

von Abu Dhabi ist der Scheich<br />

zudem auch der Präsident der Vereinigten<br />

Arabischen Emirate, was ihn<br />

zu einem der reichsten und einflussreichsten<br />

Menschen der Welt macht.<br />

Das Emirat ist durch die Einnahmen der<br />

Ölindustrie so finanzstark, dass es heute<br />

etwa 50 Prozent der Ausgaben aller<br />

anderen der Vereinigten Emirate übernehmen<br />

kann. Investiert wird in die<br />

Zukunft, in wirtschaftliche und kulturelle<br />

Projekte mit besonderem Fokus auf<br />

die Entwicklung des Tourismus. International<br />

bekannt sind beispielsweise<br />

auf Yas Island die Formel 1-Rennstrecke,<br />

Ferrari World, die Park Yas Waterworld<br />

und das Museum Louvre Abu Dhabi<br />

mit seiner Ausstellung internationaler<br />

Spitzenkunstwerke in beindruckender<br />

Architektur. Die Anfänge der heutigen<br />

Staaten waren ziemlich abenteuerlich:<br />

1747 ließen sich die Beduinen der<br />

Qawasim und Bani Yas an der südlichen<br />

Golfküste nieder und begannen mit der<br />

Piraterie gegen die Handelsschifffahrt<br />

im Arabischen Golf. Zentren dieser „Piratenküste“<br />

waren die Häfen Sharjah und<br />

Ras al Kaimah, die auch zwei heutigen<br />

Emiraten ihre Namen gegeben haben.<br />

Die Scheichtümer kamen im frühen 19.<br />

Jahrhundert unter britisches Protektorat.<br />

In den folgenden Jahrzehnten<br />

entwickelten sich Abu Dhabi und<br />

Dubai zu Zentren der Perlenfischerei<br />

und zu internationalen Handelsplätzen<br />

dieser Kostbarkeiten. Ein Wirtschaftszweig<br />

mit Geschichte: In einem Grab<br />

im Emirat Umm al Qaiwain haben französische<br />

Archäologen im Jahr 2012


36 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> TRAVEL / ABU DHABI<br />

landschaft mit ihren leuchtenden Gold–,<br />

Braun- und Rottönen biegen wir kurz<br />

hinter dem Ort Hameem von der Schnellstraße<br />

E-65 ab, in die etwa zehn Kilometer<br />

lange Zufahrtsstraße zu unserem<br />

Reiseziel. Hinter dem sanften Schwung<br />

der Sanddünen erhebt sich einer Fata<br />

Morgana gleich das Qasr Al Sarab by<br />

Anantara. Qasr Al Sarab, bedeutet so<br />

viel wie „Festung der Wunder“ – und<br />

war eine Vision von Scheich Zayed, dem<br />

Begründer des Staates Abu Dhabi. Heute<br />

ist es der wahr gewordene Traum eines<br />

Luxusresorts der Extraklasse mitten in<br />

der größten Wüstenlandschaft der Welt.<br />

Die in warmen Ockertönen gehaltenen<br />

Gebäude im maurischen Stil passen<br />

sich harmonisch in die Umgebung der<br />

Wüstenlandschaft ein. Durch verwinkelte<br />

Gassen sind die einzelnen Gebäude<br />

verbunden – ein Spiel aus Licht und<br />

Schatten, aus versteckter Haremsabgeschiedenheit<br />

mit heimlichen Durchblicken.<br />

Eine Festung aus Türmchen, Innenhöfen<br />

und Springbrunnen beherbergt<br />

geräumige Zimmer und Suiten, während<br />

die Poolvillen separat stehen und einen<br />

Blick auf den Sonnenuntergang bieten.<br />

Die Royal Pavilion Villas, die einen halben<br />

Kilometer vom Resort entfernt liegen,<br />

zählen zu den besten 5-Sterne-Hotels<br />

in Abu Dhabi. Die Zimmer mit Terrasse<br />

bieten einen fantastischen Blick über die<br />

Dächer auf die umgebende Landschaft<br />

mit ihren wandernden Dünen und einer<br />

kleinen Oase – einfach traumhaft!<br />

Am späten Nachmittag geht es zu einer<br />

Exkursion in die Wüste, die Kamele, mit<br />

eine Perle entdeckt, die auf ein Alter von<br />

über fünftausend Jahren vor Christus<br />

datiert wurde. Dieser Wirtschaftszweig<br />

brach allerdings um 1930 zusammen, als<br />

Japan mit seinen Zuchtperlen den Markt<br />

übernahm. Erst mit den Erdölfunden<br />

ab 1959 begann die starke wirtschaftliche<br />

Entwicklung. 1971 entließ Großbritannien<br />

die Emirate in die Unabhängigkeit,<br />

wobei dem Emirat Abu Dhabi<br />

die Führungsrolle zukam. Geologisch<br />

besteht das Emirat Abu Dhabi überwiegend<br />

aus trockener Sandwüste, im Osten<br />

erstreckt sich das felsige Hadjar-Gebirge;<br />

bedeutende Oasen sind die Stadt Al Ain<br />

und die Liwa Oasen, ein Oasen-Gürtel in<br />

Form eines gewölbten Bogens. Die meist<br />

trockenen Flussbetten, die sogenannten<br />

Wadis, sind markante Kennzeichen der<br />

Wüstenlandschaft. Hier können wir bei<br />

subtropischem Klima ganzjährig mit<br />

Sonnenschein und blauem Himmel bei<br />

angenehmen Temperaturen rechnen,<br />

vor allem während der Wintermonate,<br />

Regenfälle sind sowieso äußerst selten.<br />

Hierhin führt uns diese Reise: Vom Abu<br />

Dhabi International Airport geht es<br />

einmal quer durch die Stadt und hinein<br />

in die endlos scheinende Wüstenlandschaft.<br />

Wir befinden uns am Ende<br />

unserer Fahrt in der Wüste Rub al-Khali,<br />

einer der größten Sandwüsten der Erde.<br />

Wir befinden uns im Süden des Landes,<br />

nahe der Grenze zu Saudi-Arabien.<br />

Bereits in der Steinzeit, vor über 5.500<br />

Jahren, lebten hier die ersten Menschen.<br />

Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt<br />

durch eine sanft einstimmende Dünenihren<br />

großen, freundlichen, vertrauenerweckend-blickenden<br />

Augen, haben<br />

sich schon bereit gelegt. Es sind die mit<br />

einem Höcker, der allerdings von einer<br />

reichlich geschmückten und gepolsterten<br />

Sitzgelegenheit verborgen wird.<br />

Mit den Wüstenschiffen geht es direkt<br />

in die Dünen, rauf und runter – immer<br />

der langsam untergehenden Sonne<br />

entgegen. Die Beige- und Rottöne<br />

werden noch angenehmer für das<br />

Auge, wir baden im sanft glühenden<br />

Licht, entspannt durch das rhythmische<br />

Schaukeln unserer sympathischen Reitgefährten.<br />

Genau rechtzeitig zum spektakulären<br />

Sunset gibt es auf dem Gipfel<br />

einer Düne eine arabische Teepause,<br />

mit tollem Panoramablick. Feinsandige<br />

Dünenhügel, soweit das Auge reicht,<br />

eine unberührte Naturlandschaft, wie<br />

vor tausenden von Jahren. Getrieben<br />

vom Wind, ist dieses Sandmeer in ständiger<br />

Bewegung und verändert seine<br />

Form unaufhörlich. An einigen, tiefer<br />

gelegenen Stellen sehen wir salzverkrustete<br />

Flächen – ausgetrocknete Seen<br />

in der Wüste.<br />

Wir brechen auf zu unserem nächsten<br />

Abenteuer, dem Dune Bashing, einer<br />

sportlichen Variante des Dune Cruisings.<br />

Unsere Fahrzeuge sind die bewährten<br />

sandgängigen Toyota Land Cruiser<br />

4WD. Amro Abu Affar, der Activities<br />

Relations Manager, gibt uns eine kurze<br />

Einführung, für das richtige Fahrverhalten<br />

auf dem feinkörnigen, instabilen<br />

Untergrund. Festfahren und Stecken-


TRAVEL / ABU DHABI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 39<br />

bleiben ist hier, mitten im Dünenmeer,<br />

keine gute Idee. Amro erklärt: „Hier, in<br />

der Wüste, kann man sehr leicht die<br />

Orientierung verlieren. Nachts wird es<br />

kalt, und die Wasserstellen sind auch<br />

nicht leicht zu finden.“ Zur Orientierung<br />

im Notfall gibt er uns einen Tipp: „Seht<br />

euch die Sanddünen ringsherum an, sie<br />

besitzen eine flache und eine steilere<br />

Seite. Daran kann man genau erkennen,<br />

wo Norden und wo Süden ist: Die steile,<br />

abfallende Seite zeigt zur Mittagszeit<br />

mit dem Schatten die Nordrichtung an.<br />

Nachts kann man sich gut am Polarstern<br />

orientieren.“ Ein überlebenswichtiges<br />

Wissen der Beduinenvölker, der<br />

Bewohner der Wüste. Nach unserer Fahrt<br />

mitten in die Wüste treffen wir, am Rande<br />

eines Kraters, auf den Falkenspezialisten<br />

Waleed. Er hat einen wunderschönen<br />

Falken auf dem Arm: „Nur sibirische<br />

Falken besitzen dieses attraktive weiße<br />

Federkleid mit dunklen Flecken, deshalb<br />

sind sie bei uns so begehrt“, erklärt er<br />

uns. „Er ist größer und schneller als ein<br />

Wanderfalke und wird seit dem Mittelalter<br />

als Jagdfalke sehr geschätzt.“ Diese<br />

Tiere gelten auch heute noch als besonders<br />

wertvolles Geschenk zwischen<br />

Fürstenhäusern. Hier, vor der weiten<br />

Kulisse der unendlichen Sanddünenlandschaft,<br />

macht der mit ruhigem Stolz<br />

thronende sibirische Falke einfach eine<br />

gute Figur.<br />

Am nächsten Morgen, noch vor dem<br />

Sonnenaufgang, treffen wir zwei Salukis,<br />

die Windhunde des Orients. Die Rasse<br />

wird seit Tausenden von Jahren zur Jagd<br />

eingesetzt. Amro Abu Affar erklärt uns:<br />

„Ursprünglich hatte jeder Volksstamm<br />

seine eigenen Salukis, nach der Tradition<br />

durften sie nicht verkauft werden,<br />

sondern nur als Ehrengabe verschenkt<br />

werden.“ Denn als heiliges Geschenk<br />

Allahs soll der Saluki einst zur Erde<br />

geschickt worden sein. Diese langbeinigen<br />

Kraftpakete strahlen gleichzeitig<br />

Sanftmut und Energie aus. Dieser Hund<br />

will rennen, er kann dies ohne Probleme<br />

stundenlang tun, doch heute kommt es<br />

hier auf die Kurzdistanz an. Die Sonne<br />

geht auf, der Bewegungsdrang lässt die<br />

Tiere immer unruhiger werden. Dann<br />

geht es los: Die kraftvollen Tiere rasen<br />

in unerbittlicher Härte einer Hasenattrappe<br />

hinterher, bis sie aus unserem<br />

Blickfeld verschwinden.<br />

Unsere Reise geht zu Ende und unserer<br />

Zeit in Abu Dhabi verrinnt wie Wüstensand<br />

in einer Sanduhr – der Check-Out<br />

kommt der Vertreibung aus dem Paradies<br />

gleich – doch für uns steht eines<br />

fest: Wir kommen wieder!<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.visitabudhabi.ae<br />

EMPFEHLUNG HOTEL:<br />

Anantara Qasr Al Sarab Resort<br />

www.anantara.com<br />

BESTE FLUGVERBINDUNGEN:<br />

www.etihad.com


SHANE<br />

JOHNNY DEPP ERZÄHLT<br />

DAS LEBEN DES IRISCHEN MUSIKERS<br />

SHANE MACGOWAN<br />

AUTOR & INTERVIEW: R. STURM


42 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IM GESPRÄCH / JOHNNY DEPP<br />

Es gibt verschiedene Versionen des Johnny Depp. In den letzten Monaten bestimmte<br />

der durchgedrehte Superstar die meist unschönen Schlagzeilen. Dann gab es das Pop-<br />

Phänomen, das dank Filmen wie „Fluch der Karibik“ zur Ikone des Mainstreams wurde.<br />

Dabei vergisst man schnell, dass es da noch einen anderen Johnny Depp gibt – den<br />

Rebellen, der innovative Kultstreifen wie „Edward mit den Scherenhänden“ drehte und<br />

eine Vorliebe für kreative Außenseiter wie den Schriftsteller Hunter S. Thompson hat.<br />

In jungen Jahren wollte Johnny Depp<br />

Rockstar werden. Musik war für ihn „ein<br />

Grund zu Leben“. Damit erklärt sich,<br />

warum der 57-jährige jetzt als Produzent<br />

der hochgelobten Musik-Dokumentation<br />

„Crock of Gold: A Few Rounds with<br />

Shane MacGowan“ hervortritt. Denn der<br />

Kopf der irischen Punk-Folktruppe „The<br />

Pogues“ passt perfekt in den Depp-<br />

Kosmos – genial, provokant, selbstzerstörerisch<br />

und unverwüstlich.<br />

Rebell, Punk, Poet: Der Frontmann der<br />

legendären Band „The Pogues“, Shane<br />

MacGowan, ist ein begnadeter Songwriter<br />

und exorbitanter Selbstzerstörer.<br />

Der durchgeknallte Unruhestifter mit<br />

irischen Wurzeln, der nach London zog,<br />

um in den Underground-Clubs und Pubs<br />

die dort gerade entstehende Punkbewegung<br />

mit irischem Folk aufzumischen.<br />

Aus der Nische des Punk heraus<br />

schaffte es Shane, seinen Landsleuten in<br />

der aufgeheizten Stimmung des Nordirland-Konflikts<br />

eine weithin hörbare<br />

Stimme zu geben, mit einer Wucht und<br />

Hemmungslosigkeit, die sie bis dahin<br />

nie hatten. Und wie nebenbei schuf er<br />

mit „Fairytale Of New York“ im Stil einer<br />

irischen Folk-Ballade eines der meistgehörten<br />

Weihnachtslieder der Briten im<br />

21. Jahrhundert. Nun haben der gefeierte<br />

Dokumentarfilmer und Wegbegleiter<br />

des Punk, Julien Temple, und<br />

Produzent Johnny Depp, Shane ein<br />

Denkmal gesetzt: ein Feuerwerk aus<br />

intimen Aufnahmen der britischen Punk-<br />

Kultur. Temple beschwört in seinem Film<br />

Aufstieg und Niedergang eines rotzigen<br />

Genies, das sich mit seinen Exzessen aus<br />

der eigenen Band katapultierte und bis<br />

in den Rollstuhl brachte, um schließlich<br />

seinen 60sten Geburtstag mit neuen<br />

Zähnen, altem Humor und Größen wie<br />

Nick Cave als rauschendes Fest auf der<br />

Bühne zu feiern.<br />

<strong>BOLD</strong> bat Produzent Johnny Depp zum<br />

Gespräch, der sich sensibel-charmant<br />

und selbstironisch wie in seinen besten<br />

Tagen zeigt. Anmerkung der Redaktion:<br />

So bleibt zu hoffen, dass sich diese Variante<br />

des Johnny Depp künftig wieder<br />

stärker manifestiert.<br />

Herr Depp, auch Ihre Karriere begann<br />

als Musiker. Zu welchen Größen der<br />

Rockgeschichte blicken Sie auf?<br />

Es gibt eine kleine Gruppe von Leuten, die<br />

für mich absolute Perfektion verkörpern,<br />

weil sie ihr ganzes kreatives Potenzial


IM GESPRÄCH / JOHNNY DEPP<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 45<br />

ausschöpfen. Bob Dylan inspiriert mich<br />

sehr, Tom Waits ist ein gutes Beispiel, oder<br />

Nick Cave. Und natürlich gehört auch<br />

Shane MacGowan in dieses Pantheon.<br />

Sie sind mit Shane befreundet. Was<br />

verbindet Sie mit dem ehemaligen<br />

Frontmann der Pogues?<br />

Ich habe keine Ahnung. Als wir uns zum<br />

ersten Mal begegneten, konnte ich sein<br />

Irisch nicht verstehen. Ich dachte, er kann<br />

mich nicht ausstehen. Dann fragte ich ihn,<br />

ob er das Eröffnungskonzert in meinem<br />

Viper Room spielen würde. Und der Laden<br />

lag ihm zu Füßen, er war eine Wucht.<br />

Andererseits ist er ein Beispiel dafür,<br />

wie sich Künstler mit Alkohol- und<br />

Drogenkonsum selbst zerstören. Kann<br />

er wirklich ein Vorbild für Sie sein?<br />

Ja, weil dieser Mann einen absoluten<br />

Überlebenswillen hat. Auch wenn es ihm<br />

schlecht geht, ist er voller Entschlossenheit.<br />

Er hat noch etwas zu sagen und will nicht<br />

draufgehen.<br />

Und Sie haben auch noch etwas zu<br />

sagen? Ist das der Grund, weshalb Sie<br />

trotz aller Tiefschläge und Eskapaden<br />

durchgehalten haben?<br />

Lassen Sie uns lieber von Missgeschicken<br />

sprechen. Aber ja, meine Leidenschaft ist<br />

ungebrochen. Ich will Leute beobachten<br />

und sie in mich aufsaugen, ich bin fasziniert<br />

von menschlichen Verhaltensweisen<br />

und Ticks. Das hält mich am Laufen.<br />

Obwohl Sie ja für Ihre jüngsten Filme<br />

nicht unbedingt die besten Kritiken<br />

bekamen.<br />

Ich habe doch immer schon alle nur<br />

möglichen abstrusen Rollen gespielt. Den<br />

meisten Leuten ist das nur nicht aufgefallen<br />

– zum Glück. Ich kann also locker<br />

so weitermachen.<br />

Die ganzen „Missgeschicke“ sind<br />

Ihnen also egal?<br />

Alles kommt, und eines Tages geht und<br />

verschwindet es wieder. Ich habe keine<br />

großen Erwartungen, mir kommt es nie<br />

aufs Resultat an. Ich will nur die Reise auf<br />

dieser – meiner – Straße fortsetzen. Klar<br />

legt man dir ab und zu Hindernisse in den<br />

Weg. Du schaust ihnen ins Auge, akzeptierst,<br />

dass es sie gibt, und dann geht es<br />

weiter. Auf meiner eigenen Spur. In der<br />

muss ich bleiben. Nur wenn du deine Spur<br />

verlässt, gibt es Unfälle und ne Menge<br />

Chaos.<br />

Aber was genau ist es dann, was Sie<br />

antreibt?<br />

Ich habe einfach den Hunger und das<br />

Bedürfnis, mich selbst auszudrücken.<br />

Sie meinten gerade, dass Sie auf<br />

Ihrer eigenen Spur dahin jagen. Sind<br />

Sie ein Egomane?<br />

Das würde ich nicht sagen. Letztes Jahr<br />

kam zum Beispiel bei einem Filmfestival<br />

eine Frau auf mich zu, die die Geschichte<br />

ihrer Vergewaltigung filmisch aufarbeiten<br />

möchte. Sie verdient es, das man ihr zuhört<br />

– und ich würde gerne helfen! So, wie ich<br />

allen Menschen mit ähnlichen Wünschen<br />

gern helfen möchte. Andererseits sind 97<br />

Prozent aller Filme, die gedreht werden,<br />

eigentlich überflüssig. Aber diese Frau<br />

verdient eine Chance, das zu sagen, was<br />

sie sagen möchte. Vielleicht sogar, mehr<br />

als ich. Und genau deshalb habe ich auch<br />

die Aufgabe, so jemanden zu unterstützen,<br />

und sei es auch nur in kleinem Umfang.<br />

Das ist der einzige Grund, weshalb ich auf<br />

Erden bin. Das würde ein Egomane sicherlich<br />

ganz anders sehen.<br />

Will man als Schauspieler berühmter<br />

sein als alle anderen?<br />

Absolut nicht. Für mich ist diese Fahrt<br />

kein Wettrennen. Ich habe keinen Funken<br />

Ehrgeiz und will mich mit niemanden<br />

messen. Deshalb hasse ich auch diese<br />

ganzen Preisverleihungen. Abgesehen<br />

davon: Wenn man schon unbedingt den<br />

besten Schauspieler küren will, warum<br />

gibt es dann keine Preise für den besten<br />

Haardesigner, Beleuchter oder Techniker?<br />

Schauspieler sollten nicht im Wettbewerb<br />

miteinander stehen. Davon halte ich<br />

nichts! Bevor ich mich an so etwas beteilige,<br />

bleibe ich lieber zuhause und sabble<br />

vor mich hin.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.neuevisionen.de


46 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / MADE IN GERMANY<br />

MADE<br />

IN GERMANY<br />

ZEITGENÖSSISCHE<br />

DESIGNS UND KLASSIKER<br />

AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: G. KELLERMANN<br />

Das Unternehmen, das 1990 aus den renommierten „Vereinigten Werkstätten für Kunst im<br />

Handwerk“ hervorgegangen ist, produziert und vertreibt bis heute nicht nur international<br />

erfolgreiche Designklassiker, sondern auch hochwertige zeitgenössische Entwürfe.<br />

Im letzten Jahr feierte ClassiCon sein 30-jähriges: Der runde Geburtstag der Münchner<br />

Firma geht auch mit einer Neuaufstellung der Geschäftsführung einher: Larissa Sarjeant,<br />

seit Mitte des Jahres an Bord, übernimmt als CEO die operative Führung, während Inhaber<br />

Oliver Holy sich auf die kreative Leitung seines Unternehmens konzentrieren wird. Eine<br />

Entscheidung, die ganz in der Erfolgstradition des Familienunternehmens steht – nämlich<br />

das Bewährte mit Neuem zu kombinieren.


DESIGN / MADE IN GERMANY<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 49<br />

Seit ihrer Gründung im Jahr 1990 lässt die<br />

Firma ClassiCon hochwertige Designmöbel<br />

und -leuchten produzieren und vertreibt<br />

diese heute in über 80 Ländern weltweit.<br />

Entstanden ist das Unternehmen als eine<br />

Art moderne Nachfolgerin der renommierten<br />

„Vereinigten Werkstätten für Kunst<br />

im Handwerk“, 1898 durch Münchner<br />

Künstler ins Leben gerufen als Dach für<br />

Entwürfe namhafter Gestalter wie Walter<br />

Gropius, Richard Riemerschmid oder Bruno<br />

Paul. Seit 2001 leitet Oliver Holy als Alleininhaber<br />

die Geschäfte des Familienunternehmens,<br />

das durch Stephan Fischer von<br />

Poturzyn, vormals Vorstandsmitglied der<br />

Vereinigten Werkstätten, gegründet wurde.<br />

Bei der Gründung wurden die exklusiven<br />

Produktionslizenzen diverser hochkarätiger<br />

Entwürfe übernommen. Bis heute produziert<br />

und vertreibt ClassiCon beispielsweise<br />

die Eileen Gray-Kollektion als weltweit<br />

einziger, vom Rechteinhaber autorisierter,<br />

Lizenznehmer – darunter auch den<br />

berühmten Adjustable Table E.1027, eines<br />

der meistkopierten Designs überhaupt.<br />

Dennoch gehörte es zur Erfolgsgeschichte<br />

der letzten 30 Jahre, sich nicht auf den<br />

Schätzen der Vergangenheit auszuruhen –<br />

im Gegenteil: Immer wieder hat ClassiCon<br />

es geschafft, zeitgenössische Designer mit<br />

ungewöhnlichem Potenzial zu finden – oft<br />

vor ihrer großen Zeit. Vor allem unter der<br />

Regie Oliver Holys fand eine Vielzahl internationaler,<br />

heute namhafter Gestalter in<br />

das Portfolio der Firma. So beispielsweise<br />

das Londoner Studio Barber Osgerby, das<br />

in Shanghai ansässige Büro Neri & Hu,<br />

der Brasilianer Jader Almeida oder auch<br />

der deutsche Erfolgsdesigner Sebastian<br />

Herkner. Dieser erfuhr über die Zusammenarbeit<br />

mit ClassiCon und die gemeinsame<br />

Lancierung des mittlerweile berühmten<br />

Bell Table seinen internationalen Durchbruch.<br />

Auch ein weiterer, großer Name<br />

zeitgenössischen Designs ist eng mit dem<br />

ClassiCons verknüpft: Konstantin Grcic. Mit<br />

dem Designer verbindet die Firma eine<br />

jahrzehntelange Zusammenarbeit, seine<br />

ersten Entwürfe gingen bei ClassiCon<br />

schon 1991 in Serie.<br />

„ClassiCon hat sich in den vergangenen<br />

Jahren hervorragend entwickelt. Um<br />

dieses Momentum weiter voranzutreiben,<br />

möchte ich mich künftig noch mehr auf<br />

den Ausbau der Kollektion und die Überschneidungsbereiche<br />

aus Design, Kunst<br />

und Kultur fokussieren“, so Oliver Holy.<br />

Managerin Larissa Sarjeant, die zuletzt die<br />

Vertriebsleitung der Modemarke comma<br />

verantwortet hat, ist seit August Geschäftsführerin<br />

des international agierenden<br />

Unternehmens. In Bezug auf ihr neues<br />

Aufgabenfeld sieht sie großes Potenzial:<br />

„ClassiCon besetzt mit seinen Produkten<br />

eine interessante Nische in der Welt des<br />

hochwertigen Möbeldesigns. Gerade im<br />

Hinblick auf Unternehmens- und Vertriebsprozesse<br />

gibt es in meinen Augen spannende<br />

Überschneidungspunkte zwischen<br />

Mode- und Interiorbranche.“<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.classicon.com


IST DAS NOCH<br />

(K)ORSCHE ODER (P)UNST<br />

ART MEETS BRAND<br />

ODER DIE GLÜCKSMOMENTE<br />

DER KUNST<br />

AUTOR: R. LÖWISCH


52 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> DESIGN / ART MEETS BRAND<br />

Auch wenn ein 911 an sich schon ein Kunstwerk ist, sucht Porsche künftig verstärkt die<br />

Nähe zu Künstlern. Nach dem analogen Anfang zum Beispiel eines Daniel Arsham folgt<br />

nun der digitale Auftritt von Chris Labrooy.<br />

Zwölf himmelblaue 911er versinken realistisch darstellen, und gleichzeitig mit<br />

im Pool. Ein 964 trieft vor Farbe. Zwei<br />

Porsche kommen sich erstaunlich nahe<br />

und ein Carrera steht in einer Gasse<br />

oder fünf von ihnen sind in einem Netz<br />

gefangen: Chris Labrooy liebt Porsche.<br />

CGI und all diesen neuen digitalen Tools<br />

die Grenzen meiner Vorstellungskraft<br />

sprengen. Ich konnte jede nur denkbare<br />

Umgebung kreieren und jedes beliebige<br />

Objekt in diesen Kontext setzen.“<br />

Und Porsche liebt Labrooy. Kein Wunder,<br />

dass sich das Stuttgarter Social Media Freut sich Porsche wirklich, wenn<br />

Team den Digitalkünstler schnappte,<br />

um mit ihm Themen rund um Porsche<br />

zu entwickeln. Denn laut Porsche spürt<br />

Labrooy eine echte Verbindung zu den<br />

Fahrzeugen, erkennt ihre Charakteristika<br />

und überführt diese realen Objekte<br />

in eine Welt des Surrealen. Der Ansatz<br />

besitze Tiefe und damit drücke Labrooy<br />

die Seele von Porsche-Produkten in<br />

seinen Kunstwerken aus.<br />

sich jemand an der Designikone 911<br />

versucht? „Als Fan finde ich den Porsche<br />

911 klasse, so wie er ist. Als Brand<br />

Manager finde ich es absolut erfreulich,<br />

wenn sich ein Künstler den 911 vornimmt<br />

und ihn auf seine Weise verändert,“ sagt<br />

Deniz Keskin, Director Brand Management<br />

bei Porsche. „Der 911 ist selbst eine<br />

Art Kunstobjekt. Deswegen ist es nicht<br />

verwunderlich, dass Menschen daran<br />

arbeiten und versuchen, das Fahrzeug<br />

Chris Labrooy passt in keine Schublade,<br />

seine Arbeit ist neuartig. Nach seinem<br />

Studium am Royal College of Art in<br />

London zog es den jungen Schotten<br />

mehr und mehr in digitale Sphären. Er<br />

kombinierte seine Kenntnisse über reale<br />

neu zu interpretieren. Für das Design ist<br />

es eine der höchsten Auszeichnungen,<br />

die es erreichen kann. Die Beschäftigung<br />

der Künstler mit dem 911 zeigt aber<br />

auch, dass unser Produkt einen kulturellen<br />

Wert hat.“<br />

Objekte mit einer zunehmenden Faszination<br />

für das Surreale. „Ich bin in die Die erste offizielle Kunst-Kooperation<br />

digitale Welt übergegangen, als ich die<br />

technologischen Fortschritte in diesem<br />

Bereich erkannte“, erzählt Labrooy. „Ich<br />

bin von der Herstellung physischer<br />

Objekte zur Schaffung fotorealistischer<br />

seit vielen Jahren ging Porsche im<br />

vergangenen Jahr mit Daniel Arsham ein.<br />

„Arsham nimmt Objekte aus der Gegenwart<br />

und stellt sich vor, wie sie in 3.000<br />

Jahren aussehen könnten, wenn man<br />

Bilder übergegangen. Im Digitalen sie dann ausgraben würde“, sagt Keskin.<br />

konnte ich diese Objekte festhalten, sie Schon 2019 hatte Arsham in Zusammen-<br />

arbeit mit Porsche einen 911 der Generation<br />

992 in postapokalyptischer Optik<br />

verwandelt („Eroded 992“), indem er über<br />

die gesamte Karosserie Kristallbrocken<br />

verteilte, die sich optisch in die Karosserie<br />

fraßen. Dazu Keskin: „Wir fanden das<br />

sehr reizvoll, weil der 911 eine zeitlose<br />

Wertigkeit ausstrahlt.“<br />

Im vergangenen Jahr nahm sich<br />

Arsham seinen restaurierten 911 Turbo<br />

Typ 930 Baujahr 1986 vor, um auf ihm<br />

seine Lebensgeschichte zu verewigen.<br />

Sein privater 911 Turbo ist heute ein<br />

fahrendes Kunstwerk, das seine Zeitreisen<br />

mit dem Heritage von Porsche-<br />

Motorsport zusammenführt.<br />

„Die Arbeit an meinem 930 entwickelte<br />

sich mit der Zeit zu einer wahren<br />

Sucht. Vom Aufspüren des Originalfahrzeugs<br />

mit richtigem Kilometerstand<br />

und passendem Zustand bis hin zum<br />

Eintauchen in jedes kleinste Detail<br />

des Sportwagens. Wir haben bei der<br />

Entwicklung des ‚930A‘ nichts unversucht<br />

gelassen“, erinnert sich der bekennende<br />

Porsche-Fan.<br />

Von solchen offiziellen Kunst-Kooperationen<br />

haben natürlich beide Seiten<br />

etwas. Vorteil für den Künstler: Ihm<br />

wird ein wachsender Bekanntheitsgrad<br />

dadurch garantiert, dass Porsche sein<br />

Kunstwerk zum Beispiel bei Events offiziell<br />

ausstellt. Keskin fasst die Vorteile für<br />

den Sportwagenhersteller zusammen:<br />

„Wenn wir Kunst auf diese Weise<br />

bewusst steuern, können wir neue und


DESIGN / ART MEETS BRAND<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 53<br />

andere Zielgruppen ansprechen und<br />

Porsche in einem ungewöhnlichen<br />

Licht zeigen.“<br />

So wie Porsche das auch in der Kooperation<br />

mit Teddy Santis, dem Chef des<br />

New Yorker Modelabels Aimé Leon<br />

Dore, im vergangenen Jahr getan hat.<br />

Zusammen wurde ein 964 restauriert,<br />

wobei das Herzstück der völlig neu<br />

eingekleidete Innenraum war: Unter<br />

anderem trifft nun Schott-Sonnenblumen-Leder<br />

auf Loro Piana-Hahnentritt-Stoff.<br />

Maßgefertigte Recaro-Sitze<br />

empfangen den Besitzer, der dann<br />

mit einem 964 in speziellem Weißton<br />

spazieren fährt, der auch die Fassade des<br />

ALD-Flagship-Stores in Manhattan trägt.<br />

„Durch die Zusammenarbeit mit Porsche<br />

in diesem Projekt ist ein Traum wahr<br />

geworden. Es war eine große Verantwortung,<br />

eine für die Porsche-Community<br />

so wichtige Aufgabe zu übernehmen<br />

und gemeinsam an einem Design zu<br />

arbeiten, das meine persönlichen Einstellungen<br />

und Ziele entscheidend geprägt<br />

hat“, sagt Teddy Santis dazu. „Das ist so<br />

etwas wie ein ‚Art Car‘,“ sagt Keskin, „und<br />

noch in diesem Jahr werden wir weitere<br />

Projekte aus dem kreativ-künstlerischen<br />

Umfeld vorstellen.“<br />

Was auch mehr digitale Arbeiten<br />

betreffen kann. Chris Labrooys Erfolg<br />

dürfte genug Anreize dazu geben. Auch<br />

wenn er sich etwas schwer damit tut zu<br />

erklären, womit er seinen Lebensunterhalt<br />

verdient. „Ich stehe morgens auf und<br />

mache Fotos. Dieser Lebensstil bietet mir<br />

sehr viel Freiheit, verschiedene Ideen zu<br />

verfolgen“, erklärt der 40-jährige Schotte.<br />

„Ich habe mich selbst mal als Erschaffer<br />

digitaler Bilder an der Schwelle zwischen<br />

Kunst und Design bezeichnet. Klingt<br />

etwas schwammig, oder?“<br />

Einen eigenen Porsche zu fahren hatte<br />

großen Einfluss auf Labrooys Werk. „Als<br />

ich selbst einen Porsche besaß, konnte<br />

ich die Marke und ihre Motorsportgeschichte<br />

noch besser verstehen und<br />

wurde sehr neugierig auf den 911. Er<br />

hat eine sehr weiche, runde Form und<br />

ist gleichzeitig ein sehr leistungsfähiger<br />

Sportwagen. Der 911 hat eine einzigartige,<br />

fast schon exzentrische Persönlichkeit.<br />

Wenn ich meine Bilder kreiere,<br />

fungieren die Autos im Prinzip als Schauspieler,<br />

und der 911 ist wie ein großer<br />

Hollywoodstar, mit all seiner Tiefe und<br />

Vielseitigkeit.“<br />

Heute ist Labrooy stolzer Besitzer eines<br />

718 Cayman GTS 4.0, der sich in seinem<br />

intensiv leuchtenden Indischrot von<br />

den dunkelgrünen und erdig-braunen<br />

Tönen des herbstlichen Aberdeenshire<br />

(Schottland) abhebt. „Dieses Auto passt<br />

perfekt zu meinem Lebensstil“, erklärt<br />

er. „Ich arbeite von zu Hause aus und<br />

muss nicht jeden Tag zur Arbeit fahren,<br />

daher fahre ich die meiste Zeit aus<br />

reinem Vergnügen. Und der Cayman<br />

eignet sich ideal dafür. Wir sind hier<br />

mit faszinierenden Straßen gesegnet,<br />

und der Wagen ist kompakt genug,<br />

um sich harmonisch in diese Umgebung<br />

und die Landschaft einzufügen.“<br />

Heute gehören zu seinen Kunden<br />

neben Porsche, Jaguar und Citroën,<br />

auch Apple, Nike, AT&T, British Airways,<br />

McDonalds, T-Mobile, Transport For<br />

London, Ted Baker, Target und Prudential<br />

Callaway Golf. Chris Labrooys Aufenthalt<br />

in Kalifornien haben seine Werke,<br />

inklusive der leuchtenden Farben, stark<br />

geprägt. Er arbeitet gerne mit dem<br />

Unerwarteten sowie mit dem Absurden:<br />

„Ich lasse sehr gern unterschiedliche<br />

Elemente aufeinandertreffen und bin<br />

stets auf der Suche nach Glücksmomenten.<br />

Für mich steht zum Beispiel ein<br />

aufblasbarer Flamingo oder ein Swimmingpool<br />

absolut für dieses Glücksgefühl,<br />

daher habe ich diese Elemente<br />

immer gern in meinen Bildern und<br />

Animationen. Aber auch Wüstenlandschaften<br />

(namentlich gerne in der<br />

Gegend um Palm Springs), weil diese der<br />

schottischen Kargheit diametral entgegenstehen.“<br />

Mögen die Kreativen sich noch viel einfallen<br />

lassen – ob am physischen Objekt<br />

oder digital. Und egal, ob deswegen aus<br />

Porsche und Kunst letztlich (K)orsche<br />

und (P)unst werden.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.porsche.de<br />

www.chrislabrooy.com<br />

www.danielarsham.com<br />

www.aimeleondore.com


Bilder (alle): Kunst von Chris Labrooy / Porsche AG


TECHNOLOGIE<br />

UND LUXUS<br />

RANGE ROVER EVOQUE<br />

PLUG-IN HYBRID<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY / FOTOGRAF: C. PAUL


MOTION / LAND ROVER<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 63<br />

Grau, dunkel und nasskalt ist der Winter<br />

– normalerweise, in Deutschlands Hauptstadt.<br />

Doch was regelmäßig für eine<br />

kollektive Massendepression sorgt und<br />

Berliner mit hochgestelltem Kragen,<br />

griesgrämig die Bordsteine entlangschlürfen<br />

ließ, zeigte sich in diesem Jahr<br />

von seiner durchaus schönen Seite –<br />

zumindest für all jene, die nicht täglich auf<br />

das Auto angewiesen sind. Der Wetterbericht<br />

nannte es einen „historischen<br />

Wintereinbruch“, der die graue Kälte<br />

durchbrach und eine weißes Wunderland<br />

hinterließ. Sogar die Sonne ließ sich<br />

hier und da blicken und sorgte für großes<br />

Entzücken.<br />

In dieser Kulisse wagen wir eine Testfahrt<br />

mit der zweiten Generation des<br />

Range Rover Evoque, den es nun auch<br />

als Plug-in-Hybrid gibt. Schon die erste<br />

Generation des Range Rover Evoque war<br />

eine Stilikone, die den Spagat zwischen<br />

sportlichem, aber dennoch elegantem<br />

Aussehen mit Bravour hinbekommen hat.<br />

Das hat sich bei der aktuellen, zweiten<br />

Generation nicht geändert. Neu sind<br />

die extrem schmalen Matrix-LED-Scheinwerfer<br />

und die dazu passenden Heckleuchten<br />

mit dynamischen Blinkern sowie<br />

die ausfahrbaren Türgriffe, die bündig<br />

in der Karosserie verschwinden. Ein<br />

weiteres Element sind auch die großen<br />

Räder mit 20- oder 21-Zoll-Durchmesser.<br />

Als PHEV-Modell steht der neue Evoque<br />

keinesfalls allein; so sind neben Evoque<br />

und Discovery Sport auch der neue<br />

Land Rover Defender sowie Range Rover,<br />

Range Rover Sport und Range Rover<br />

Velar mit innovativem Plug-in Hybrid-<br />

System erhältlich. Dahinter steckt ein<br />

hochmodernes Antriebskonzept: Die<br />

P300e-Varianten des britischen Duos<br />

kombinieren einen 147 kW (200 PS)<br />

starken 1.5 Liter Ingenium Dreizylinder<br />

Turbo Benzinmotor samt sanft schaltender<br />

Achtgangautomatik mit einem<br />

80 kW (109 PS) leistenden Elektromotor<br />

als Hinterachsantrieb – ein insgesamt<br />

227 kW (309 PS) starkes Paket, das für<br />

niedrige Verbrauchswerte, gute Leistungsdaten<br />

und die Land Rover typischen<br />

Qualitäten auf jedem Untergrund<br />

bürgt. Während die CO 2<br />

-Emissionen der<br />

PHEV-Modelle bei 43 g/km beginnen, ist<br />

mit den Plug-in Varianten von Evoque<br />

und Discovery Sport eine rein elektrische<br />

Reichweite von bis zu 61 Kilometern<br />

möglich. Damit verbindet sich hier das<br />

Beste aus beiden Welten: elektrische<br />

und damit emissionsfreie Fortbewegung<br />

in der Stadt, und ein konventioneller<br />

Antrieb für Autobahn oder Landstraße.<br />

Wir beginnen unsere kleine Ausfahrt am<br />

Berliner Reichstag, der von 1884 bis 1894<br />

nach den Plänen von Paul Wallot gebaut<br />

wurde. Wallot wollte ein repräsentatives,<br />

monumentales Gebäude schaffen und<br />

fügte hier Elemente aus Renaissance,<br />

Barock und Klassizismus zusammen.<br />

Die noch heute erhaltene Inschrift im<br />

Giebel: „Dem Deutschen Volke“, wurde<br />

erst 1916 hinzugefügt. Nach einer bewegenden<br />

Geschichte und einem weiteren<br />

Umbau von Architekt Sir Norman Foster,<br />

ist er heute Sitz des Deutschen Bundestages<br />

und ein Wahrzeichen der Stadt.


64 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / LAND ROVER<br />

Auf „leisen Sohlen“ fahren wir elektrisch<br />

weiter, am Kanzleramt vorbei,<br />

zum Spreeufer am Hauptbahnhof und<br />

immer weiter aus der Stadt hinaus, als<br />

es heftig zu schneien beginnt – das ist<br />

er also, denken wir, der vorhergesagte<br />

„historische Wintereinbruch“. Der Wetterbericht<br />

sollte Recht behalten, und so<br />

verschwindet allmählich alles unter einer<br />

weißen Decke.<br />

Im Range Rover Evoque ist es indes<br />

behaglich warm und äußerst sicher,<br />

selbst auf glatten Straßen: Verschiedene,<br />

wählbare Fahrmodi sorgen für beste fahreigenschaften<br />

– bei allen Witterungsverhältnissen.<br />

Dabei wird, auf Wunsch,<br />

automatisch die bestmögliche Kombination<br />

aus Benzin- und Elektroantrieb für<br />

die jeweilige Situation gewählt. Anstelle<br />

der herkömmlichen Hydraulik-Bremsen<br />

verfügt der Evoque als PHEV über ein<br />

hochentwickeltes Brake-by-Wire-System.<br />

Es wechselt nahtlos zwischen regenerativem<br />

Bremsen und konventioneller<br />

Reibungsbremse – und erzeugt so ein<br />

gleichmäßiges und präzises Pedalgefühl.<br />

Brake-by-Wire stellt hier beim regenerativen<br />

Bremsen bis zu 0,2 g Verzögerung<br />

bereit. Daneben bürgt das System für<br />

höchstmögliche Energieeffizienz, denn<br />

im Schiebebetrieb nutzt es die kinetische<br />

Energie des Fahrzeugs zum Laden<br />

der Akkus.<br />

für die Energiespeicherung zu Hause über<br />

Nacht. Schneller geht es mit dem Mode-<br />

3-Ladekabel. Es passt zu 7-kW-Wallboxen<br />

mit Wechselstrom oder öffentlichen<br />

Wechselstrom-Ladesäulen. Auf diese<br />

Weise lässt sich der Akku in einer Stunde<br />

und 24 Minuten von 0 auf 80 Prozent<br />

seiner Kapazität mit Energie versehen.<br />

Noch zügigere Möglichkeiten eröffnet<br />

das ständig wachsende Netz öffentlicher<br />

Gleichstrom-Schnellladesäulen: Mit<br />

32 kW sind in knappen 30 Minuten<br />

wieder 80 Prozent Energie in einem zuvor<br />

leeren Akku.<br />

Fazit: Der neue Range Rover Evoque<br />

Plug-in Hybrid besticht mit seinem sportlichen-eleganten<br />

Aussehen, einer guten<br />

elektrischen Reichweite und einem recht<br />

laufruhigen Turbo-Dreizylinder. Zudem<br />

gibt es für Plug-in Hybride Prämien in<br />

Form des Umweltbonus (BAFA) – diese<br />

liegen für Neufahrzeuge bis 65.000 Euro<br />

Nettolistenpreis bei 5.625 Euro. Hierunter<br />

fällt auch der Range Rover Evoque P300e.<br />

Weiterhin gilt auch die seit Anfang<br />

2019 geltende neue Dienstwagenregelung<br />

für Elektrofahrzeuge und Plug-In<br />

Hybride: Diese werden pauschal mit nur<br />

0,5 Prozent des Listenpreises versteuert.<br />

Auch das Laden des Autos beim Arbeitgeber<br />

muss nicht als geldwerter Vorteil<br />

versteuert werden.<br />

Mit einem Mode-2-Ladekabel kann man<br />

den Evoque P300e an einer gewöhnlichen<br />

Haushaltssteckdose in 6 Stunden<br />

und 42 Minuten komplett aufladen: ideal<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.landrover.de


NACHHALTIGKEIT<br />

FÄNGT IM DENKEN AN<br />

DER NEUE<br />

AUDI E-TRON GT<br />

AUTOR & INTERVIEW: N. DEXTER


68 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / AUDI


MOTION / AUDI<br />

<strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 69<br />

Mit dem e-tron GT zeigt Audi, wie<br />

faszinierend die Elektromobilität wird.<br />

Das viertürige Coupé vereint emotionales<br />

Design mit einem starken Antrieb<br />

und dynamischem Handling. Es ist der<br />

Aufbruch in eine neue Ära, der Gran<br />

Turismo der Zukunft. „Das schönste<br />

Auto, das ich jemals gezeichnet habe.“<br />

Diese Worte hat Audi-Chefdesigner<br />

Marc Lichte gewählt, als die Marke<br />

im Herbst 2018 den Audi e-tron GT<br />

concept als Showcar in Los Angeles<br />

präsentierte. Heute steht der erste vollelektrische<br />

Gran Turismo von Audi kurz<br />

vor seiner Premiere als Serienmodell.<br />

Für <strong>BOLD</strong> genau der richtige Zeitpunkt,<br />

um mit Marc Lichte über die Bedeutung<br />

des e-tron GT zu sprechen.<br />

Herr Lichte, das Warten hat ein Ende.<br />

Audi stellt den e-tron GT vor. Ist die<br />

Präsentation eines solchen Modells<br />

auch nach sieben Jahren als Designchef<br />

der Marke immer noch aufregend?<br />

Die Premiere ist ein magischer Moment:<br />

Das gilt für das gesamte Team bei Audi<br />

Design, wie auch für mich persönlich. Mit<br />

der Vorstellung eines neuen Autos endet<br />

ein Entwicklungsprozess, der in der Regel<br />

vier Jahre dauert. Ein langer Weg mit<br />

einer Menge Arbeit, vielen Diskussionen<br />

und teils schwierigen Entscheidungen.<br />

Am Ende steht aber ein gemeinsames<br />

Ergebnis, auf das wir alle stolz sind.<br />

Stolz ist das richtige Stichwort. Mit<br />

Ihrer Bewertung des Showcars haben<br />

Sie die Mess latte für den e-tron GT<br />

denkbar hoch gelegt. Was zeichnet<br />

das Auto in seiner Gestaltung aus?<br />

Gutes Design entsteht dann, wenn ein<br />

Produkt ästhetisch ist und gleichzeitig<br />

funktional, wenn es Teil eines nahtlosen<br />

Gesamterlebnisses wird. Die Grundlage<br />

für Ästhetik liegt dabei in den Proportionen:<br />

kurze Überhänge und ein langer<br />

Radstand, dazu eine schlanke Kabine auf<br />

einem kräftigen Körper. All das vereint der<br />

e-tron GT in sich.<br />

Wäre es vermessen, dieses Auto<br />

bereits als neue Design-Ikone von<br />

Audi zu bezeichnen?<br />

Ja, ohne Zweifel. Eine Design-Ikone<br />

lässt sich schließlich nicht am Reißbrett<br />

kreieren. Diesen Ruf muss sich ein Auto auf<br />

der Straße erwerben – in einem Umfeld,<br />

das aufgrund der Reizüberflutung nach<br />

Orientierung strebt. Echte Design-Ikonen<br />

haben deshalb etwas unverkennbar<br />

Klares: Drei Linien reichen zum Beispiel<br />

aus, um einen VW Käfer zu charakterisieren<br />

oder einen Porsche 911. Sie stehen<br />

für eine ganz klare Haltung.<br />

Und welche Haltung will Audi mit<br />

dem e-tron GT vermitteln?<br />

Ganz eindeutig ist das „Vorsprung durch<br />

Technik“ – oder um unsere neue Markenstrategie<br />

zu zitieren: „Living Progress“. In<br />

unserer Historie haben bestimmte Modelle<br />

diesen Anspruch besonders geprägt: Der<br />

A2 stand für gnadenlose Effizienz, der


70 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> MOTION / AUDI<br />

TT für formalistisches Design, der R8 für<br />

kompromisslose Performance. Die Frage<br />

beim e-tron GT ist also nicht, ob er eine<br />

Design-Ikone ist, sondern wie genau er<br />

unsere Haltung zum Ausdruck bringt.<br />

Sprich: wie er „Vorsprung durch Technik“<br />

neu interpretiert.<br />

Welche Richtung schlagen Sie hier<br />

ein?<br />

Der e-tron GT ist ein Gran Turismo.<br />

Ursprünglich stand dieser Begriff für<br />

Sport wagen, die für Langstreckenrennen<br />

geeignet waren. GT-Modelle unterscheiden<br />

sich demnach von reinen Sportwagen<br />

durch mehr Komfort und einen<br />

größeren Innenraum. Als vollelektrischer<br />

Gran Turismo interpretiert der e-tron GT<br />

diesen Spagat neu, indem er Performance<br />

nicht auf die schiere Leistung reduziert,<br />

sondern auch der Effizienz eine besondere<br />

gestalterische Bedeutung beimisst.<br />

Effizienz als Grundgedanke für das<br />

Design. Was heißt das konkret?<br />

Soweit das Exterieur. Aber wie lässt<br />

sich denn Effizienz in der Gestaltung<br />

des Innenraums zum Ausdruck<br />

bringen?<br />

Mit der Elektromobilität gewinnt der<br />

Innenraum an Leichtigkeit und Funktionalität<br />

– ein Raumangebot wie im<br />

nächsthöheren Segment. Außen kompakt,<br />

innen geräumig. Dem e-tron GT haben wir<br />

deshalb eine skulpturale Grundarchitektur<br />

gegeben, die neben der GT-typischen<br />

Sportlichkeit mit ihrer klaren Fahrerfokussierung<br />

auch die Nachhaltigkeit betont.<br />

Das Showcar aus dem Jahr 2018 war hier<br />

das Vorbild für das Serienmodell. Eine<br />

eigene Ausstattungs linie, die komplett<br />

ohne Leder auskommt und stattdessen<br />

ganz bewusst auf recycelte Materialien<br />

setzt.<br />

Ein sportlicher und dynamischer<br />

Gran Turismo, der sich über Effizienz<br />

und Nachhaltigkeit positioniert. Ist<br />

das die neue Haltung, von der Sie<br />

gesprochen haben?<br />

Je geringer der Luftwiderstand, desto<br />

größer die Reichweite: Dieses physikalische<br />

Grundgesetz der Elektromobilität<br />

haben wir beim e-tron GT zum Gestaltungsprinzip<br />

gemacht. Die Form folgt<br />

der Funktion, Ästhetik erwächst aus Effizienz.<br />

Die neue Formensprache sorgt für<br />

einen stärkeren Fluss und ermöglicht<br />

dadurch eine ausgefeilte Aerodynamik.<br />

Damit bildet die Gestaltung des e-tron GT<br />

die Grundlage für das Design zukünftiger<br />

Elektro-Modelle.<br />

Das bringt es auf den Punkt. Nachhaltigkeit<br />

fängt im Denken an und kommt<br />

durch das Design zum Ausdruck. Damit<br />

forciert der e-tron GT einen Gedanken, der<br />

unser Verständnis von Luxus im Zuge der<br />

Elektromobilität prägen wird.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

www.audi.de


<strong>THE</strong> NEW<br />

COLORFUL<br />

COOL STUFF<br />

AUTORIN: Z. KHAWARY<br />

Die New Yorker Premium-Audiomarke Master & Dynamic hat mit dem<br />

weltbekannten Fußballverein Paris Saint-Germain an einer Kollektion neuer<br />

Kopfhörer gearbeitet. So visualisieren die Over-Ear-Kopfhörer die Milchstraße<br />

unserer Galaxie in den Farben „Hyper Pink“ sowie „Psychic Purple“, und die<br />

In-Ear-Kopfhörer einen Raumfahrt-ähnlichen Charakter mit dunklem „Black<br />

Quartz Acetat“ und einem „Purple Galaxy“-Edelstahlgehäuse.


74 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong><br />

COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />

Samsung geht in sein 15. Jahr als weltweit<br />

führender TV-Anbieter. Das Leitmotiv<br />

„Screens Everywhere, Screens for<br />

All“ ist dabei so zentral wie noch nie.<br />

„Das vergangene Jahr hat uns gezeigt,<br />

wie wichtig Technologie ist, wenn es<br />

darum geht, den Alltag aufrecht zu<br />

erhalten und in Kontakt zu bleiben“, sagt<br />

JH Han, President of Visual Displays<br />

Samsung Electronics. „Unsere Bemühungen<br />

reichen von der Verkleinerung<br />

unseres ökologischen Fußabdrucks über<br />

die Bereitstellung verschiedener Funktionen<br />

für ein hohes Maß an Zugänglichkeit<br />

bis hin zu einem eindrucksvollen<br />

Seherlebnis, das zum jeweiligen Lebensstil<br />

eines Nutzers passt.“ Samsung führt<br />

mit Neo QLED eine völlig neue Display-<br />

Technologie für seine Flaggschiff-<br />

Modelle mit 8K (QN900A) und 4K<br />

(QN90A) ein, welche die Quantum Dot-<br />

Technologie auf ein neues Level hebt.<br />

Ermöglicht wird dies durch eine neue<br />

Lichtquelle, die sogenannte Quantum<br />

Mini LED. Die Quantum Mini LED ist<br />

etwa 40 Mal flacher als eine herkömmliche<br />

LED und ermöglicht eine präzisere<br />

Steuerung der LEDs, wodurch ein Überstrahlen<br />

verhindert werden kann.<br />

Das neue Galaxy Book Flex2 5G von<br />

Samsung bietet eine hohe Reaktionsfähigkeit,<br />

lange Akkulaufzeit (69,7 Wattstunden)<br />

und schnelle Einsatzbereitschaft.<br />

Es basiert auf dem neuen Intel<br />

Core Prozessor der 11. Generation. Für<br />

ein komfortables Nutzungserlebnis<br />

sorgen zudem die Wi-Fi 6- und die<br />

5G-Konnektivität.


Mit dem höchstauflösenden 108 MP-Weitwinkel-Kamerasensor für die Hauptkamera<br />

fängt das neue Xiaomi Mi 11 kristallklare Bilder mit beeindruckenden<br />

Details ein. Vergleichbare Effekte sind sonst nur mit professionellen DSLR- oder<br />

spiegellosen Kameras erzielbar. Eine 13 MP-Ultraweitwinkel-Kamera und ein 5<br />

MP-Telemakro-Objektiv vervollständigen das Kamera-Setup auf der Rückseite<br />

und bieten beeindruckende Landschafts- und Detailaufnahmen mit brillantem<br />

Bokeh-Unschärfe-Effekt. Auf der Vorderseite sorgt eine 20 MP-Punch-Hole-<br />

Frontkamera für eine schmale Einfassung und ermöglicht dennoch, dass der<br />

Nutzer beim Selfie oder Videochat mit Freunden gut aussieht.<br />

Aufbauend auf Xiaomis bestehender Technologie, bietet das Mi 11 bemerkenswerte<br />

neue Funktionen für Fotografie und Videoaufnahmen, wie zum Beispiel die<br />

verbesserten Nachtmodus-Features. Zudem gibt es sechs neue KI-Cinema-Funktionen<br />

unter anderem: Parallel World, Freeze Frame Video oder Magic Zoom.


NORDISCH PUR<br />

RENTIERE<br />

IN DER KÜCHE<br />

AUTOR: J. M. BRAIN<br />

Rentiere versinnbildlichen ruhige, sanfte Wärme in nordisch rauer Umgebung<br />

– kein Wunder, dass next125 diese Charakter-Tiere als lebende Protagonisten<br />

für das neue Kampagnenmotiv nominiert hat. next125 ist die internationale<br />

Premiummarke aus dem Hause Schüller. Charakteristisch für die Küchen von<br />

next125 ist die Liebe zum Detail. Ausgehend von den Werten des Bauhauses<br />

verbindet next125 Handwerk, Technik, Design und Architektur auf höchstem<br />

Niveau mit modernster industrieller Fertigung.


Ein neuer Clou ist der doppelte Einschubtürenschrank: Er versteckt nicht<br />

nur bei Bedarf einen Teil der Küche, sondern ist auch architektonisches<br />

Gestaltungselement. Alles verbirgt sich hinter seinen Einschubtüren, die sich<br />

auf Antippen öffnen lassen, um dann seitlich im Korpus zu verschwinden. Hier<br />

zeigt sich der Anspruch der Marke next125: Präzision, Eleganz, Kreativität<br />

und Funktionalität.


COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> // 79<br />

Der italienische Hausgeräte-Hersteller<br />

Smeg hat eine neue Gerätelinie mit<br />

Kaffeevollautomaten vorgestellt. Mit nur<br />

18 cm Breite machen die neuen Vollautomaten<br />

auf der Arbeitsfläche jeder Küche<br />

eine außergewöhnlich gute Figur. Die<br />

Bedienelemente sind dezent und besonders<br />

ergonomisch oben auf der Maschine<br />

angebracht. Stylisch präsentiert sich auch<br />

die Farbauswahl. Neben Küchenklassikern<br />

wie Weiß matt und Schwarz matt<br />

setzen die Geräte mit der Farbe Rot ein<br />

kräftiges Statement in der Küche und<br />

folgen mit der Farbe Taupe dem Trend<br />

zu edlen natürlichen Farben. Natürlich<br />

kann man von einer italienischen Kaffeemaschine<br />

auch ein handwerklich erstklassiges<br />

Brühergebnis erwarten. Die<br />

Basis dafür legt das Edelstahl-Kegelmahlwerk<br />

mit stufenlos einstellbarem<br />

Mahlgrad. Das Wasser aus dem 1,4 Liter<br />

fassenden Tank erwärmt sich im Thermoblock-Heizsystem<br />

und fließt mit 19<br />

bar Pumpendruck durch die Brüheinheit<br />

langsam und gleichmäßig in die<br />

Tasse. Dabei lässt sich die Wassermenge<br />

anpassen und dank höhenverstellbarem<br />

Kaffeeauslauf haben selbst hohe Gläser<br />

für Latte Macchiato bequem Platz.<br />

Apropo Kaffee: <strong>BOLD</strong> verlost den<br />

neuen Caffè Crema von Lavazza, der<br />

mit vollem, italienischem Caffè-Genuss<br />

bei reduziertem Säuregehalt überzeugt.<br />

Lavazza ¡Tierra! Wellness ist ein sogenannter<br />

„Dewaxed Caffè Crema“, bei<br />

dem die natürliche Wachsschicht um die<br />

Kaffeebohnen reduziert wurde. E-Mail<br />

an: lavazza@bold-magazine.eu


Die, wie magisch schwebende, unifarbene Kücheninsel NX 510 in Saharabeige<br />

(samtmatt) von next125 wirkt dank des optisch zurückgenommenen,<br />

onyxschwarzen Sockelgestells auf schlanken Füßen, filigran und leicht. Minimalistisch,<br />

kubisch entfaltet sie ihre Wirkung in der loftiglässigen Küchenarchitektur<br />

als kommunikatives Solitär.


82 // <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> IMPRINT<br />

IMPRINT<br />

VERLAGSANSCHRIFT<br />

UND REDAKTION<br />

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ISSN 2192-9378<br />

M. Kuhlmey<br />

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LIFESTYLE /<br />

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Z. Khawary<br />

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H. G. Teiner<br />

BILDREDAKTION<br />

S. Schuster<br />

LEKTORAT<br />

E. Briest<br />

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter, J. Fink,<br />

C. Paul, Z. Khawary, M. Mai, T. Adler,<br />

K. Specht, R. Löwisch, E. Briest, D. Schaper,<br />

C. Streng, P. Heidmann, M. Winckler<br />

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Silber Druck oHG<br />

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IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim<br />

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<strong>THE</strong> SPIRIT OF NATURE<br />

<strong>THE</strong> SPIRIT OF NATURE<br />

DIAZO Landscapes ist eine online Galerie, die sich auf Fine Art Naturaufnahmen spezialisiert hat. Die Bilder wurden mit einer<br />

Spezialtechnik aufgenommen, die fantastische Details in einmaliger Qualität zeigt. Entspannen Sie zu Hause mit einem Blick<br />

DIAZO in Landscapes die Natur und ist genießen eine online Sie Galerie, die positive, die sich vitalisierende auf Fine Art Naturaufnahmen Ausstrahlung einer spezialisiert DIAZO Landschaftsaufnahme.<br />

hat. Die Bilder wurden mit einer<br />

Spezialtechnik aufgenommen, die fantastische Details in einmaliger Qualität zeigt. Entspannen Sie zu Hause mit einem Blick<br />

in die Natur und genießen Sie die positive, vitalisierende Ausstrahlung einer DIAZO Landschaftsaufnahme.<br />

WWW.DIAZO-LANDSCAPES.COM<br />

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DER JAGUAR I-PACE<br />

I GOT <strong>THE</strong> POWER.<br />

SPANNUNG IN IHR LEBEN<br />

ZU BRINGEN.<br />

Aufgeladen mit Begeisterung. Der vollelektrische Jaguar I-PACE elektrisiert Sie<br />

vom ersten Moment an. Dank seiner innovativen Antriebstechnik verbindet er<br />

kurze Ladezeiten mit einer hohen Reichweite von bis zu 470 km (nach WLTP)<br />

und Jaguar typischer Performance – und das völlig emissionsfrei. Darüber hinaus<br />

spart er Ihnen bei der Versteuerung nicht nur 50 % des geldwerten Vorteils,<br />

sondern ist auch durch den einmaligen Umweltbonus inkl. Innovationsprämie<br />

in Höhe von 7.500,– €* außergewöhnlich attraktiv.<br />

Vereinbaren Sie jetzt Ihre Probefahrt.<br />

jaguar.de/i-pace<br />

Stromverbrauch Jaguar I-PACE (komb.): 23 kWh/100 km (NEFZ); 25,2–22,0 kWh/100 km (WLTP);<br />

CO 2 -Emissionen im Fahrbetrieb: 0 g/km.<br />

* 2.500,– € Nachlass von Jaguar (netto), 5.000,– € Innovationszuschuss vom Bund, zu beantragen bei der BAFA, weitere Voraussetzungen unter www.bafa.de

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