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FINDORFF Magazin | März-April 2021

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FM_02-21_H 22.03.21 10:58 Seite 16<br />

KUNST AUS <strong>FINDORFF</strong><br />

Ganz klar: „Es ist eben nicht alles<br />

grau“ – sondern auch bunt<br />

Ursula Häckell malt gelegentlich auch figürlich<br />

und experimentiert dabei mit verschiedenen<br />

Techniken<br />

lerei, Objekt- und Zeichenkunst kennen“, beschreibt<br />

die Künstlerin ihren Werdegang. Die<br />

quirlige und unternehmungslustige Pensionärin<br />

hat bis 2006 erfolgreich und engagiert im Bildungsbereich<br />

gearbeitet. Ihr bevorzugtes Malmittel<br />

ist Acryl, das sie auch mit weiteren<br />

Substanzen vermischt, etwa mit Kohle, Blei-,<br />

Bunt- Öl- und Wachsstiften. Von ihren Reisen<br />

bringt sie Naturmaterialien mit, die sie ebenfalls<br />

in Bilder einarbeitet.<br />

„Ich arbeite zu Themen und Projekten, die mich<br />

aktuell berühren. Das ist meine Inspiration, woraus<br />

sich das Bild Schicht auf Schicht entwickelt.<br />

Mein Ziel ist, Unsichtbares sichtbar machen:<br />

Manchmal kann man es erahnen, und geht es<br />

mir darum, den Betrachtenden dazu zu bringen,<br />

genauer hin zu schauen, tiefer in das Kunstwerk<br />

einzutauchen“, erklärt Ingrid Kemnade ihr Anliegen<br />

in der Malerei. Aus dem Zusammenwirken<br />

und Aufeinandertreffen von Farben und<br />

Linien und Formen entstehen spannende Bilder,<br />

die viel zu erzählen haben. Die Künstlerin experimentiert<br />

auch mit Materialen wie Zeitungsauschnitten,<br />

eigenen Fotos, Erde, Kaffee<br />

und vielem mehr auf Leinwänden, Holzplatten<br />

sowie verschiedensten Papiere. Ihre jüngste Arbeit<br />

zum Thema Corona-Pandemie erzählt in<br />

der Bilderreihe „Remember: Balance halten in<br />

Corona Zeiten“ die Stationen des Virus. Ihre Familiengeschichte<br />

verarbeitet sie materiell,<br />

indem sie die Stoffe aus dem Erbe ihrer Mutter<br />

verarbeitet, wie ein Taschentuch, eine Schürze,<br />

Stücke von Tisch- und Bettdecken. „Es ist wunderbar,<br />

Vergangenes und Aktuelles malerisch zu<br />

verarbeiten – denn in der Malerei ist alles erlaubt,“<br />

erläutert Ingrid Kemnade ihren künstlerischen<br />

Prozess. Da nun leider die letzten<br />

geplanten Ausstellungen alle nicht stattfanden,<br />

hofft die Künstlerin auf den Sommer und darauf<br />

endlich wieder Bilder und Menschen vor Ort<br />

zusammen zu bringen.<br />

Nachdem wir gut durchgelüftet haben, verabschiedet<br />

sich Ingrid Kemnade, und ich begrüße<br />

ihre Atelierfreundin Ursula Häckell. Sie ist noch<br />

voll berufstätig als Leiterin in einer Einrichtung<br />

für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen<br />

und besonders in dieser Zeit gefordert. Deshalb<br />

kommt sie vorwiegend nur am<br />

Wochenende zum Malen: „Ja, leider komme<br />

ich aufgrund der aktuellen Situation noch weniger<br />

zum Malen als sonst. Ich hoffe, das ändert<br />

sich bald wieder“, erklärt sie. Obwohl Ursula<br />

Häckell bereits als Jugendliche eine hohe Affinität<br />

zum Malen hatte, gehörte ihre künstlerische<br />

Neigung zunächst der Musik, dem<br />

Chorgesang. Aber 2008 auf Spiekeroog entdeckte<br />

sie zufällig ihr Talent wieder. Denn im<br />

damaligen Künstlerhaus wurde ein Wochenend-Mal-Workshop<br />

angeboten und es war noch<br />

ein Platz frei. Sie nahm daran teil und malte an<br />

zwei Tagen zwei Bilder in Eitempera. Dieser<br />

Technik ist sie bis heute treu geblieben. Ihre abstrakten<br />

Bilder leben in der Fläche und Farbe.<br />

Eitempera ist etwas ganz Spezielles, denn die<br />

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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>März</strong> - <strong>April</strong> <strong>2021</strong>

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