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moneyeditorial<br />
EDITORIAL<br />
Die EU, die Medien und das<br />
„Orwellsche Double Speak“<br />
FRANK PÖPSEL<br />
CHEFREDAKTEUR<br />
FOCUS-MONEY<br />
Vermutlich werden Sie sich nicht erinnern, was am 25. März passiert<br />
ist – aber Ihre Kinder einmal schon. Was könnte geschehen<br />
sein, das derart einschneidend ist? Werfen wir einen Blick<br />
auf die Nachrichtensendungen: Das „ZDF heute journal“ berichtet über<br />
„Merkel und die Corona-Politik, Europa und das Ringen um den Impfstoff,<br />
Belarus und der stille Kampf der Opposition und Tod von Uta Ranke-Heinemann“.<br />
www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/heute-journal-vom-25-03-<strong>2021</strong>-100.html<br />
Die „Tagesschau“ der ARD informiert über: „Testpflicht für Flugreise-Rückkehrer,<br />
Anstieg der Corona-Infektionen, EU-Videogipfel<br />
zu Impfstoffen, Pressekonferenz von Joe Biden, härtere Strafen für sexualisierte<br />
Gewalt gegen Kinder und Tod von Uta Ranke-Heinemann“.<br />
www.tagesschau.de/multimedia/sendung/ts-42109.html<br />
Währenddessen hat der Bundestag – offensichtlich unbemerkt von<br />
den Sendungsmachern – in einer gerade einmal 30-minütigen öffentlichen<br />
Sitzung ein Gesetz beschlossen, für das Ihre Kinder einmal teuer<br />
bezahlen müssen: die gemeinsame Schuldenaufnahme der EU für<br />
den Corona-Wiederaufbaufonds.<br />
Kein Wort hört man in den Sendungen darüber, dass der Corona-Wiederaufbaufonds<br />
eigentlich gar kein wirklicher Corona-Wiederaufbaufonds<br />
ist – was auch die Deutsche Bundesbank auf ihrer Internet-Seite<br />
bestätigt: „Bei der Verteilung der Gelder an die EU-Länder spielen<br />
die Bevölkerungsgröße und Wirtschaftsstärke des Jahres 2019 sowie<br />
die Arbeitslosenquote von 2015 bis 2019 eine Rolle. Nur für einen kleineren<br />
Teil der Transfers soll der BIP-Einbruch in den Jahren 2020 und<br />
<strong>2021</strong> berücksichtigt werden.“ Einen „Etikettenschwindel“ nennt es<br />
denn auch das Institut der deutschen Wirtschaft.<br />
Kein Wort auch darüber, dass das 750-Milliarden-Schuldenpaket<br />
laut Vizekanzler Olaf Scholz „keine krisenbedingte Eintagsfliege ist“,<br />
sondern weitere gemeinschaftliche Schulden zulasten der künftigen<br />
deutschen Steuerzahler folgen und zu einer dauerhaften Einrichtung<br />
werden sollen. Das fordert auch Christine Lagarde, die Präsidentin der<br />
Europäischen Zentralbank.<br />
Kein Wort darüber, dass der EU eine gemeinschaftliche Schuldenaufnahme<br />
gemäß Artikel 311 des Vertrags über die Arbeitsweise der EU eigentlich<br />
verboten ist, denn dort heißt es: „Der Haushalt wird unbeschadet<br />
der sonstigen Einnahmen vollständig aus Eigenmitteln finanziert.“<br />
Deshalb zählt die EU jetzt die Fremdfinanzierung zum System der Eigenmittel,<br />
weil die Fremdfinanzierung ja später mal mit Eigenmitteln zurückgezahlt<br />
wird. Lustig, oder?<br />
Das kommt dem „,Double Think‘ in George Orwells Roman ,1984‘<br />
sehr nahe“, kommentiert denn auch Thomas Mayer, ehemaliger Chefvolkswirt<br />
der Deutschen Bank und Gründungsdirektor des Flossbachvon-Storch-Instituts:<br />
„Der Widerspruch zwischen Eigenmitteln und<br />
Fremdmitteln wird aufgelöst, indem Fremdmittel über scheinlogische<br />
Winkelzüge in Eigenmittel umgemünzt werden. Dennoch stimmte der<br />
Bundestag am 25. März mit großer Mehrheit der Ratifizierung des in<br />
bestem Orwellschem ,Double Speak‘ bezeichneten ,Eigenmittelbeschluss‘<br />
des Europäischen Rats zu“, so Mayer.<br />
Einzig die Kapitalmärkte haben es verstanden: Wer gemeinschaftliche<br />
Schulden einführt, handelt wie ein Vater, der seinem Sohn, der mit<br />
dem Taschengeld nicht auskommt, die eigene Kreditkarte schenkt. Er<br />
handelt wie eine Bank, die den Bäcker den Kredit des Metzgers zurückzahlen<br />
lässt. Und er handelt wie eine Regierung, die das Steuergeld ihres<br />
Souveräns, des eigenen Volkes, an die Bürger fremder Staaten verschenkt.<br />
Und er handelt wirtschaftlich unsolide. „Europe is no longer a<br />
safe place for private capital or inward investment“, schreibt die britische<br />
Großbank HSBC und verweist darauf, dass internationale Kapitalanleger<br />
bereits im vierten Quartal 2020 begonnen haben, massiv Geld<br />
aus Europa abzuziehen. „The outflows reached half a trillion euros in the<br />
fourth quarter, an annualised pace of 20 percent of GDP. It quickened to<br />
€250bn in the single month of December. The scale is breathtaking.“<br />
Kapitalabflüsse aus der Euro-Zone<br />
in Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 3-Monats-Durchschnitt<br />
2011 12 13 14 15 <strong>16</strong> 17 18 19 20 <strong>2021</strong><br />
Und weil wir schon gerade beim Warnen sind: „Breathtaking“ ist auch<br />
die Dauerhausse bei Dax & Dow Jones. Dabei steht der Schwarze Schwan<br />
in Form von Steuererhöhungen in den USA schon vor der Tür. US-Präsident<br />
Joe Biden hat im Wahlkampf angekündigt, den Körperschaftsteuersatz<br />
von 21 auf 28 Prozent steigen zu lassen. Die Frage ist nur: Wann ist<br />
der richtige Zeitpunkt dafür und was sind die Folgen?<br />
Im US-Anlegermagazin „Barron’s“ gibt Charles Myers, Chef der Beratungsfirma<br />
Signum Global Advisors, eine klare Antwort darauf: „Wir<br />
gehen davon aus, dass Präsident Biden in den kommenden Monaten<br />
Steuerreformpläne vorlegen wird, die vor Ende dieses Fiskaljahrs am<br />
30. September verabschiedet und rückwirkend zum 1. Januar <strong>2021</strong> umgesetzt<br />
werden.“ „Die Aktienmärkte unterschätzen derzeit das Risiko<br />
von Steuererhöhungen“, folgert Myers. Seien Sie wachsam!<br />
Ihr<br />
PS: Auf Wunsch eines Lesers noch ein Nachtrag zum Thema Corona-<br />
Schnelltests. Das RKI hat seine Annahmen aktualisiert und rechnet nun<br />
mit einer Spezifität von 99,7 statt bisher 98 Prozent und einer Sensitivität<br />
zwischen 40 und 80 Prozent. Bei einer 7-Tage-Inzidenz von 150<br />
(von 1000 Getesteten sind circa 10 tatsächlich infiziert) heißt das laut<br />
RKI: „Bei einer Testsensitivität von 80 Prozent fallen von 1000 Tests<br />
durchschnittlich 8 richtig positiv, 2 falsch negativ, 3 falsch positiv und<br />
987 richtig negativ aus. Bei einer Testsensitivität von 60 Prozent fallen<br />
von 1000 Tests durchschnittlich 6 richtig positiv aus, 4 falsch negativ, 3<br />
falsch positiv und 987 richtig negativ. Bei einer Testsensitivität von 40<br />
Prozent fallen von 1000 Tests durchschnittlich 4 richtig positiv, 6 falsch<br />
negativ, 3 falsch positiv und 987 richtig negativ aus.“<br />
5<br />
0<br />
–5<br />
–10<br />
–15<br />
–20<br />
Quelle: HSBC<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong><br />
Foto: D. Gust/FOCUS-MONEY Composing: FOCUS-MONEY 3
moneyinhalt<br />
14. APRIL <strong>2021</strong> www.money.de<br />
moneykompakt<br />
6 Brennpunkt: Welche<br />
Social-Media-Plattformen<br />
profitabel arbeiten<br />
42 Biotech-Ticker: Langsam<br />
im Impfrennen, ist Curevac<br />
doch seiner Zeit voraus<br />
98 Andis Börsenbarometer:<br />
Wie ein Einkaufszettel den<br />
Aktienkauf unterstützt<br />
moneytitel<br />
8 Rendite relaxt: Sieben<br />
Anlagestrategien für<br />
schwierige Börsenphasen<br />
10 Core-Satellite: Mehr<br />
Rendite, weniger Risiko mit<br />
dem richtigen Depot-Mix<br />
14 Wandelanleihen: Ähnlich<br />
hohe Renditen wie Aktien<br />
bei geringerer Schwankung<br />
17 Mischfonds: Ein Depot aus<br />
drei Top-Portfolios leistet<br />
Erstaunliches<br />
20 Bonus & Reverse Bonus:<br />
Warum clevere Anleger<br />
Bonus- und Reverse-Bonuszertifikate<br />
kombinieren<br />
22 Dividenden-Strategie:<br />
Dividenden als Zinsersatz<br />
28 Infrastruktur: Mit Infrastruktur-Investments<br />
trotzen<br />
Anleger der Inflation<br />
31 Garantiezertifikate: Zwei<br />
Fliegen mit einer Klappe<br />
mit Kapitalschutzzertifikaten<br />
moneymarkets<br />
34 Rückkäufe: In den USA<br />
gehören Aktienrückkäufe<br />
zur Unternehmenskultur –<br />
wo sie hier anzutreffen sind<br />
38 Walmart: Was plant der<br />
US-Gigant, der auch online<br />
reüssiert, im Finanzsektor?<br />
40 Gea Group: Chinas<br />
Milchdurst treibt den Kurs<br />
41 Takkt: Der Büroausstatter<br />
aus Stuttgart kommt gut<br />
durch die Krise<br />
10<br />
Heiliger Gral des<br />
Investierens<br />
Besser geht nicht? Geht doch.<br />
Wie Anleger das Allwetter-<br />
Depot der Wall-Street-Legende<br />
Ray Dalio noch verbessern<br />
17<br />
Fonds als wahre<br />
Vermögensverwaltung<br />
Man nehme drei über viele Jahre<br />
bewährte Multi-Asset-Fonds und kombiniere<br />
sie zu einem Portfolio.<br />
Ergebnis: Bei etwas Geduld<br />
eigentlich nur Gewinne<br />
und kaum Stress<br />
KAUF:<br />
1,43 31.12.20<br />
10,84 12,42 31.12.19<br />
12,20 24,36 26,14 31.12.18<br />
-3,28 8,51 20,27 21,99 31.12.17<br />
7,58 4,05 <strong>16</strong>,74 29,39 31,25 31.12.<strong>16</strong><br />
0,83 8,48 4,92 17,71 30,47 32,34 31.12.15<br />
2,21 3,06 10,88 7,24 20,32 33,36 35,27 31.12.14<br />
4,62 6,93 7,82 <strong>16</strong>,00 12,19 25,87 39,52 41,51 31.12.13<br />
6,28 11,19 13,65 14,59 23,28 19,24 33,78 48,28 50,40 31.12.12<br />
9,25 <strong>16</strong>,12 21,48 24,17 25,20 34,69 30,27 46,<strong>16</strong> 62,00 64,32 31.12.11<br />
-0,34 8,89 15,73 21,07 23,75 24,78 34,24 29,83 45,67 61,46 63,77 31.12.10<br />
0,34 0,00 9,26 <strong>16</strong>,12 21,48 24,17 25,20 34,70 30,27 46,<strong>16</strong> 62,00 64,32 31.12.09<br />
11,93 12,31 11,93 22,29 29,97 35,97 38,98 40,14 50,77 45,81 63,60 81,33 83,93 31.12.08<br />
-11,06 -0,45 -0,11 -0,45 8,76 15,59 20,93 23,61 24,64 34,09 29,68 45,50 61,27 63,58 31.12.07<br />
4,59 -6,98 4,12 4,47 4,12 13,75 20,90 26,48 29,28 30,36 40,24 35,64 52,18 68,67 71,09 31.12.06<br />
5,70 10,55 -1,68 10,05 10,43 10,05 20,24 27,79 33,69 36,65 37,79 48,24 43,37 60,86 78,29 80,84 31.12.05<br />
10,38 <strong>16</strong>,67 22,02 8,52 21,47 21,88 21,47 32,72 41,05 47,56 50,83 52,09 63,62 58,25 77,55 96,79 99,61 31.12.04<br />
4,79 15,66 22,25 27,86 13,72 27,29 27,72 27,29 39,07 47,80 54,63 58,05 59,37 71,45 65,82 86,05 106,21 109,<strong>16</strong> 31.12.03<br />
5,78 10,84 22,34 29,32 35,25 20,29 34,64 35,10 34,64 47,11 56,35 63,56 67,18 68,58 81,36 75,40 96,80 118,13 121,25 30.04.03<br />
VERKAUF: 31.12.03 31.12.0431.12.0531.12.06 31.12.0731.12.0831.12.09 31.12.10 31.12.11 31.12.12 31.12.13 31.12.14 31.12.15 31.12.<strong>16</strong> 31.12.17 31.12.18 31.12.1931.12.2031.03.21<br />
4 Titelfoto: iStock<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong>
44 Lloyd Fonds: Das Blatt wendet<br />
sich beim Finanzdienstleister<br />
46 Rosenbauer: Beim Feuerwehrausrüster<br />
brennt nichts an<br />
47 Tierwohl: Zweistellige Renditen<br />
mit einem Fonds für Heimtierbedarf<br />
48 Box: Ein Cloud-Unternehmen,<br />
dessen Aktie noch nicht abhob –<br />
aber nun damit beginnt<br />
51 Musterdepots: Notenbank-<br />
Liquidität stützt die Aktienkurse<br />
56 Golfaktien: Golfen liegt im Trend<br />
und beschert den Ausrüstern<br />
hohe Wachstumsraten<br />
58 Rohstoffe: Mit ETFs und ETCs<br />
vom Metall-Boom profitieren<br />
moneyyou<br />
52 Aktienanalyse: Bei Aktien, Bitcoin<br />
und Musik-Streaming ist Square<br />
vorn. Die Finanzaktie im Check<br />
55 Chartsignal: Der Ausbruch der<br />
Siemens-Aktie<br />
55 Börsenlexikon: Die Magie der<br />
runden Zahl<br />
moneyanlegerschutz<br />
63 SPACs: Die Investments im<br />
Börsenmantel können böse enden<br />
moneyservice<br />
64 Gold: Was Sie bei Investments in<br />
das Edelmetall beachten sollten<br />
66 Studenten: Welche Kassen mit<br />
ihren medizinischen Leistungen<br />
bestens zu Hochschülern passen<br />
70 Mehrwert: Wo Kunden heute den<br />
größten Zusatznutzen finden –<br />
erklärt die FOCUS-MONEY-Studie<br />
58<br />
Metall-Boom<br />
Der Konjunkturaufschwung<br />
und die Elektromobilität<br />
treiben die Kurse von Kupfer,<br />
Nickel und Zink. Die besten<br />
ETFs und ETCs für Anleger<br />
34<br />
Wahre Schönheitspflege<br />
47<br />
Hund & Katz<br />
Unternehmen für den<br />
Heimtierbedarf machen<br />
Milliardenumsätze. Ein<br />
Grund für Anleger, auf<br />
den Hund zu kommen<br />
Wohin mit dem ganzen Geld? Wem nichts Besseres einfällt, der kauft seine<br />
eigenen Aktien zurück. Warum sich das für Aktionäre als gewinnbringend erweist<br />
moneyanalyse<br />
81 Fonds<br />
82 Deutsche Aktien<br />
90 Internationale Aktien<br />
96 ETFs<br />
97 Zertifikate<br />
moneyrubriken<br />
3 Editorial<br />
80 Leserbriefe – Impressum<br />
98 Termine<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong><br />
Inhalt: Illustrationen: VectorStock Fotos: K. Turcios/Unsplash, Depositphotos, iStock Composing: FOCUS-MONEY<br />
5
moneytitel<br />
WAHRE WEISHEIT:<br />
Wissenschaft modernisiert<br />
CORE-SATELLITE<br />
Der rationale Rendite-Kick<br />
Das Allwetter-Depot einer Wall-Street-Legende sichert Anlegern seit Dekaden konstante Gewinne.<br />
FOCUS-MONEY hat es nochmals verbessert. Das Versprechen: mehr Rendite. Viel mehr Rendite<br />
von SINAN KRIEGER<br />
10<br />
Illustrationen: VectorStock<br />
Composing: FOCUS-MONEY<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong>
Es gibt nicht viele Menschen, die es mit Ray Dalio aufnehmen<br />
können. Die Wall-Street-Legende zählt zu den<br />
größten Börsenexperten der Geschichte. Aus dem<br />
Nichts hat Dalio einen der größten Hedge-Fonds der Welt erschaffen<br />
und ist selbst zum Multimilliardär geworden. Und<br />
das, so sagen es viele Wegbegleiter und Marktbeobachter bis<br />
heute, weil Dalio ein Meister der Diversifikation ist. Mehr<br />
noch: Einige behaupten sogar, er sei der Erfinder der modernen<br />
Diversifikationsformeln. Wenn Fondsmanager heute ein<br />
„positives Alpha“ anstreben, beziehen sie sich auf Dalio.<br />
Wenn Vermögensverwalter das Risiko mit dem „Beta“ bestimmen,<br />
beziehen sie sich auf Dalio. Denn er war es, der<br />
durch seine Pionierarbeit beide Kennzahlen in den frühen<br />
90er-Jahren salonfähig machte, die immer noch – 30 Jahre<br />
später – die Grundlage seines Erfolgs sind. Heißt im Klartext:<br />
Dalio weiß, wie Sie Gewinne einfahren, wenn alle anderen<br />
leiden. Ob der Markt fällt oder steigt, spielt keine Rolle mehr.<br />
Der Heilige Gral. Die Inspiration für Dalios Ansatz stammt<br />
dabei von Harry Markowitz, so seine Aussage. Nach Markowitz’<br />
berühmter Portfolio-Theorie lässt sich die „ideale Zusammensetzung“<br />
eines Portfolios anhand der erwarteten<br />
Rendite, des Verlustrisikos und der Korrelation der vergangenen<br />
Performances eines jeden Asset bestimmen. Markowitz<br />
wurde für diese Arbeit mit dem Nobelpreis ausgezeichnet,<br />
Dalio hingegen ging einen Schritt weiter und wollte sich<br />
nicht nur auf die Vergangenheit verlassen. Deshalb bat er in<br />
den frühen 90er-Jahren den Mathematiker Brian Gold um<br />
Hilfe. Gold sollte eine Grafik zeichnen, die die Veränderung<br />
der Volatilität und Qualität (gemessen am Rendite-Risiko-<br />
Verhältnis) eines Portfolios aufzeigt, wenn Dalio schrittweise<br />
andere Assets mit unterschiedlichen Korrelationen hinzufügen<br />
würde.<br />
Das Ergebnis: der „Heilige Gral des Investierens“. Dalio<br />
und Gold fanden heraus, dass sie mit nur 15 bis 20 unkorrelierten<br />
Assets ihr Risiko deutlich reduzieren konnten, ohne<br />
dabei ihre Renditeerwartungen nach unten zu korrigieren.<br />
Konkret: Mit der richtigen Allokation können Anleger fünfmal<br />
mehr Rendite für das gleiche Maß an Risiko einfahren.<br />
Hieraus entwickelte Dalio später sein legendäres Allwetter-<br />
Portfolio. FOCUS-MONEY hat bereits in der Vergangenheit<br />
aufgezeigt, wie Sie mit nur fünf ETFs dieses kostengünstig<br />
nachbauen können.<br />
62 Prozent pro Jahr. Dieses Mal geht es aber noch einen<br />
Schritt weiter. Das ambitionierte Ziel: Dalios Allwetter-Portfolio<br />
noch ein bisschen besser zu machen. Genauer gefragt:<br />
Wie ist es möglich, weiterhin marktunabhängige Renditen<br />
einzufahren, aber dabei seine Rendite im Vergleich zum klassischen<br />
Ansatz zu maximieren? Die Antwort: mit einer cleveren<br />
Ergänzung namens Dual-Momentum. Treuen Lesern<br />
dürfte auch dieser Ansatz ein Begriff sein. Die Kurzfassung:<br />
Beim Dual-Momentum-Prozedere vergleicht der Anleger am<br />
Ende eines jeden Monats die 3-Monats-Performance von<br />
zwei Assets – in diesem Fall Gold und Bitcoin. Das Kapital<br />
fließt dabei immer komplett in das Sieger-Asset – also entweder<br />
zu 100 Prozent in Gold oder zu 100 Prozent in Bitcoin.<br />
Heißt konkret: FOCUS-MONEY hat verschiedene Core-<br />
Satellite-Allokationen getestet und zeigt Ihnen, wie Sie durch<br />
die Beimischung eines gewissen Rendite-Kicks Dalios All-<br />
Das Allwetter-Portfolio für jedermann<br />
Ray Dalio rät jedem Privatanleger zu einem ausgewogenen<br />
Mix aus diversen Anlageklassen, die in<br />
verschiedenen Szenarien unterschiedlich stark<br />
abschneiden.<br />
Allwetter-Portfolio nach Anlageklassen<br />
Anteile in Prozent<br />
Rohstoffe Gold<br />
7,5 7,5<br />
Aktien<br />
30<br />
Anleihen, mittlere Laufzeit<br />
Quelle: Tony Robbins – Money<br />
15<br />
40<br />
60 Prozent durch die richtige Balance<br />
Die Datenlage ist deutlich: Durch die richtige Mischung<br />
aus Core- und Satellite-Portfolio bestimmen<br />
Anleger das individuelle Rendite-Risiko-Profil ihrer<br />
Kapitalanlage selbst. Hier eine 70/30-Aufteilung.<br />
Anleihen, lange Laufzeit<br />
Rollierende Renditen Durchschnitt in Prozent<br />
Satellite-Portfolio Core-Portfolio Core-Satellite-<br />
157,4<br />
Portfolio<br />
1<br />
113,0<br />
98,6<br />
3<br />
5<br />
Quelle: Portfoliovisualizer.com<br />
6,9<br />
6,0<br />
6,3<br />
1 3 5<br />
Jahres-Perioden<br />
61,0<br />
1<br />
59,8<br />
Chronische Überrenditen<br />
Durch eine 70/30-Aufteilung konnten Anleger seit<br />
Januar 2014 eine durchschnittliche Jahresperformance<br />
von über 46 Prozent erzielen und waren<br />
nach spätestens drei Jahren immer im Plus.<br />
Jährliche Renditen der Portfolios in Prozent<br />
Core-Satellite-Portfolio<br />
Core-Portfolio<br />
1271 %<br />
Satellite-Portfolio<br />
2014 15 <strong>16</strong> 17 18 19 20 <strong>2021</strong><br />
Quelle: Portfoliovisualizer.com<br />
3<br />
52,5<br />
5<br />
500<br />
300<br />
100<br />
–100<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong> 11
moneytitel<br />
DIVIDENDEN<br />
Rendite mit System<br />
Dividenden können Zinsen ersetzen, wenn Anleger bestimmte Regeln und die Börseneigenheiten<br />
beachten und nutzen. Depots mit sieben oder acht Prozent Rendite brutto sind dann darstellbar<br />
von LIOBA SCHULZ und BERND JOHANN<br />
Fünf, sechs oder sieben Prozent Rendite p. a. – mit<br />
Dividenden geht das auch jetzt noch, trotz Top-Level<br />
vieler Börsenindizes. „Wer auf Kapitaleinkünfte<br />
setzt, wird an Dividenden kaum vorbeikommen“, erklärt<br />
Hans-Jörg Naumer, Direktor bei Allianz Global<br />
Investors (AGI), mit Blick auf das Nullzins-Umfeld. Zu<br />
beachten ist dabei allerdings: Dividendenstrategien<br />
rentieren umso besser, je mehr Zeit der Anleger mitbringt.<br />
Als Minimum gelten vier bis fünf Jahre. „Buy and<br />
Hold“ – kaufen und liegen lassen, sagen die Börsianer<br />
dazu. Zudem sollten Zinsjäger die Nerven haben, zwischenzeitliche<br />
Kursrücksetzer, wie sie an den Börsen<br />
nun mal üblich sind, durchzustehen oder – noch besser<br />
– aktiv zum Nachlegen zu nutzen. In Kombination mit<br />
stabilen/steigenden Dividenden lässt sich so mit der<br />
Zeit aus einem 5- oder 6-Prozent-Depot recht leicht ein<br />
7- oder 8-Prozent-Portfolio oder sogar ein noch höher<br />
rentierlicher Korb basteln.<br />
Zins und Stabilität. Dividenden können einem Portfolio<br />
mehr Stabilität verleihen und zu einer Verstetigung bei<br />
den Auszahlungen führen, stellt AGI-Experte Naumer<br />
fest. Denn sie fließen auch, wenn es bei den Kursen<br />
klemmt. Sein Haus hat dafür anhand des MSCI-Europe-<br />
Index mit seinen 442 Titeln aus 15 Ländern 45 Jahre bis<br />
1975 zurückgerechnet und für die jeweiligen 5-Jahres-<br />
Zeiträume Kurs- und Dividendenerträge gegenübergestellt<br />
(s. Grafik S. 23 links). Das Ergebnis überrascht: Im<br />
PROZENTE SAMMELN:<br />
Bei den passenden Aktien<br />
fließen sie regelmäßig Jahr<br />
für Jahr als Ausschüttung<br />
22 Illustration: VectorStock<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong>
neuen Jahrtausend machten Dividenden bisher rundweg die<br />
Hälfte der Aktienerträge aus. Eine ähnliche Bilanz zeigt der<br />
Stoxx-50 der größten europäischen AGs (Grafik unten rechts).<br />
Und in Deutschland legte der Dax als Performance-Index inklusive<br />
Dividendenerträgen über zehn Jahre seit Anfang<br />
2011 rund 110 Prozent zu. Ohne Ausschüttung, also nur bei<br />
den Kursen, halbiert sich das Plus auf 55 Prozent.<br />
Als Lieferanten von Spitzenrenditen punkten derzeit vor<br />
allem im Technologie-Hype des Jahres 2020 weniger beachtete<br />
Sektoren wie Telekom, Finanzen, ebenso Immobilien,<br />
Rohstoffe, Medien oder Teile von Konsum/Handel – alles<br />
Sparten mit sehr nachhaltigen Geldeingängen (Cashflows)<br />
als Basis für auch stetig gute Dividenden. Viele Unternehmen<br />
hoben hier sogar im Corona-Krisenfrühjahr 2020 ihre Ausschüttungen<br />
an. Andere, selbst bis dahin spendable Zahler,<br />
kürzten oder strichen sie allerdings auch. „Eine der Pandemie<br />
geschuldete Ausnahme“, meint Allianz-Mann Naumer.<br />
In Sachen Dividendenstärke und -stabilität gibt es gleichfalls<br />
aussagekräftige historische Daten. Die Manager des<br />
HQT-Global-Quality-Dividend-Fonds (Harald Quandt Trust)<br />
haben für den weltweiten MSCI-Index und seine Branchen<br />
bis Dezember 1995 zurück gestöbert, wie es um die Dividendenstabilität<br />
der einzelnen Sektoren bestellt ist. Cashflowstarke<br />
Sparten liegen auch hier vorn (s. Grafik S. 24 oben).<br />
Viele Firmen aus diesen Branchen zahlten nicht nur über die<br />
vergangenen 25 Jahre – trotz dreier Börsencrashs und diverser<br />
Konjunkturflauten – verlässlich Dividenden, sondern<br />
steigerten sie teils selbst im Pandemiejahr 2020. „Industrien,<br />
die in den vergangenen zwölf Monaten ihre Dividenden anhoben,<br />
haben historisch oft hohe Wachstumsraten, geringe<br />
Einbrüche und eine hohe Stabilität“, so der Kommentar der<br />
HQ-Manager. Hier sollten Dividendenjäger ansetzen.<br />
Bis zwölf Prozent Ausschüttungsertrag<br />
Momentan läuft die Dividendensaison <strong>2021</strong> gerade voll an.<br />
In Deutschland fließen die meisten Zahlungen in den Monaten<br />
April, Mai und Juni. Den Vogel schießt aktuell Gewerbeimmobilien-Spezialist<br />
Demire ab mit mehr als zwölf Prozent<br />
Ausschüttungsrendite bei den Kursen von Anfang April (Zahlung<br />
nach HV am 28. April). Freenet, Mutares, Telefónica<br />
Deutschland oder Takkt kommen auf sieben und mehr Prozent.<br />
Weitere starke Zahler in der beginnenden Runde: Bilfinger,<br />
RTL, Aareal Bank, Hochtief, Hamborner Reit, Allianz,<br />
Münchener Rück, DWS, Talanx, Uniper oder BASF.<br />
Für eine Dividendenstrategie bedeutsam ist die Nachhaltigkeit<br />
der Zahlung. Wie sicher erscheint die Dividende auch<br />
2022 und 2023? Bei Gewerbeimmobilien zum Beispiel ist<br />
nicht auszuschließen, dass fortgesetzte Lockdowns zu Ausfällen<br />
bei Mieten und Finanzierungen führen und so auch die<br />
Ausschüttung beeinträchtigen. Als Bremse können sich ferner<br />
größere Konjunkturschwächen erweisen. „Wenn es zu<br />
Einbrüchen bei den Firmengewinnen kommt, bleiben Dividenden<br />
davon nicht unberührt“, so AGI-Direktor Naumer.<br />
Kursschwäche = Chance. Über die Jahre verlieren solche Dellen<br />
aber an Bedeutung. Nicht nur das: Dividendenjäger können<br />
sie – ebenso wie die oft üblichen Kursrücksetzer nach Abzug<br />
der Ausschüttung – nutzen, um noch mal günstig<br />
nachzufassen. Sie erzielen so mit Blick auf die nächste Ausschüttungsrunde<br />
eine höhere Rendite und können dadurch<br />
den Ertrag ihres Dividendendepots weiter nach oben schrauben.<br />
Und mit der Anlagedauer steigt zudem die Chance auf<br />
zusätzliche Kursgewinne. Zeit bringt hier ganz klar Geld.<br />
Wie das funktionieren könnte, zeigt das Beispiel Allianz.<br />
Die Münchner halten ihre Ausschüttung auch für das Corona-Jahr<br />
2020 mit 9,60 Euro je Aktie stabil. Kursstand Anfang<br />
April bedeutet das eine Rendite von um 4,5 Prozent. Wer den<br />
Mut besaß, vor einem Jahr nach Covid-Baisse und bei beginnender<br />
Stabilisierung der Kurse zuzugreifen, kassiert nun<br />
nach der Allianz-HV am 5. Mai bereits eine Rendite von 5,8<br />
Prozent. Hinzu kommen inzwischen 30 Prozent Kursgewinn<br />
als schönes Polster für künftige Unwägbarkeiten.<br />
Rendite-Anker Dividende<br />
Auf Ausschüttungen entfällt inzwischen ein beachtlicher<br />
Teil der Aktienerträge, beim MSCI-Europa in<br />
der vergangenen Dekade bis 2020 rund 47 Prozent.<br />
Das gilt trotz etlicher guter Kursgewinnjahre.<br />
Wertentwicklung im MSCI-Europa<br />
Durchschnitt in Prozent pro Jahr, in 5-Jahres-Perioden<br />
Anteil Dividenden<br />
30<br />
20<br />
Der (große) Unterschied<br />
Die bloßen Indizes, hier Stoxx-50, sagen wenig über<br />
das Gewicht der Dividenden aus, wohl aber der Vergleich<br />
nur Kurse mit Kurse + Dividende (Net Return).<br />
5-Jahres-Bilanz: +21 gegenüber +43 Prozent.<br />
Stoxx-50-Europe vs. Stoxx-50-Europe-Net-Return<br />
7500<br />
Stoxx-50-Europe-Net-Return<br />
3400<br />
10<br />
6500<br />
3000<br />
0<br />
Anteil Kursentwicklung<br />
–10<br />
1975er 80er 85er 90er 95er 2000er 05er 10er 2015er<br />
Quelle: Allianz GI Capital Markets & Thematic Research<br />
5500<br />
4500<br />
20<strong>16</strong><br />
Quelle: Bloomberg<br />
Stoxx-50-Europe<br />
2017 2018 2019 2020 <strong>2021</strong><br />
2600<br />
2200<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong><br />
23
moneytitel<br />
INFRASTRUKTUR<br />
Brücken zum Gewinn<br />
Investments in Betreiber von Brücken oder Strom- und Gasnetzen eignen sich hervorragend als<br />
Inflationskonter und Dividendenbringer. Ein cleverer Mix vermeidet Verluste fast vollständig<br />
von ANDREAS KÖRNER<br />
Stolze zwei Billionen Dollar will US-Präsident Joe Biden in<br />
ein Infrastrukturprogramm pumpen, um die oft maroden<br />
Straßen, Brücken oder Wasserleitungen zu modernisieren<br />
– zusätzlich zu den 1,9 Billionen Dollar Corona-Hilfen.<br />
Geld für Infrastruktur auszugeben, ist immer klug. Bessere<br />
Schienenwege und Straßen machen die Logistik effizienter,<br />
durch die Erneuerung von Wasser-, Gas- und Stromnetzen versickern<br />
weniger Ressourcen. Leistungsfähige Sendemasten<br />
und Glasfaserverbindungen beschleunigen den Datenverkehr.<br />
Das alles steigert das Wirtschaftswachstum direkt.<br />
Mit dem Segen der Wissenschaft. Für Privatanleger ist es<br />
ebenfalls sinnvoll, einen Teil ihres Geldes in internationale Unternehmen<br />
aus diesem Sektor zu stecken. Nicht ohne Grund setzen<br />
professionelle Investoren wie Versicherungskonzerne genau<br />
auf diese Aktiengruppe. Sie schätzen die vergleichsweise<br />
hohen und kalkulierbaren Ausschüttungen und Kursverläufe<br />
der Branchenvertreter. „Infrastrukturanlagen stellen aus Sicht<br />
der institutionellen Investoren aufgrund ihrer Wertstabilität<br />
und der stabilen Cashflows grundsätzlich eine sehr attraktive<br />
Anlage dar“, heißt es in einer wissenschaftlichen Studie des Research<br />
Center for Financial Studies an der Steinbeis-Hochschule<br />
Berlin. „Infrastrukturkredite bieten Zugang zu einer Anlageklasse<br />
mit den im Kreditmarkt historisch niedrigsten<br />
Ausfallraten, was die hohe Wertstabilität von entsprechenden<br />
Anlagen sicherstellt“, so die Forscher weiter. Das bedeutet: Weil<br />
ihre Anleihen so solide sind, müssen Infrastrukturfirmen besonders<br />
niedrige Zinsen zahlen, was wiederum ihre Erträge stabi-<br />
lisiert. Die Fondsgesellschaft DWS hat ermittelt, dass die Gewinne<br />
im Infrastruktursektor weltweit im Schnitt in keiner einzigen<br />
Rezession seit 2002 unter die Nulllinie gefallen sind. Dass sich<br />
diese Vorzüge in hohen Dividendenrenditen und überdurchschnittlicher<br />
Kursstabilität niederschlagen, zeigen das Depot<br />
rechts und die Einzelwerte auf der nächsten Seite. Das Portfolio<br />
besteht aus nur fünf Werten aus den USA, Kanada und Großbritannien<br />
– darunter der Telekomwert Verizon, der Pipelinebetreiber<br />
Enbridge (7,2 Prozent Dividendenrendite!) und der Versorger<br />
Consolidated Edison. Es brachte im Schnitt eine<br />
überdurchschnittliche Rendite von 9,71 Prozent (S&P-500: 8,45<br />
Prozent) und es gab keine einzige rollierende 3-Jahres-Periode<br />
(Details siehe rechts), in der Verluste anfielen.<br />
Einfach unverzichtbar<br />
Die gute Kalkulierbarkeit der Erträge resultiert aus der Konjunkturresistenz,<br />
da viele der Dienstleistungen wie Strom- oder<br />
Wasserversorgung unabhängig vom Wirtschaftsverlauf und<br />
zumeist unverzichtbar sind. Deshalb eignen sich Infrastruktur-AGs<br />
auch bestens in Zeiten anziehender Inflation wie jetzt,<br />
da sie in aller Regel über hohe Preissetzungsmacht verfügen.<br />
Hier noch ein global breit aufgestellter (rund 250 Werte),<br />
kostengünstiger und erfolgreicher Infrastruktur-Börsenfonds.<br />
Der iShares-Global-Infrastructure-ETF bringt es auf eine Ausschüttungsrendite<br />
von zwei Prozent und eine Gesamtrendite<br />
von 7,99 Prozent im Schnitt der vergangenen fünf Jahre (ISIN:<br />
IE00B1FZS467, Gesamtkosten p. a.: 0,65 Prozent).<br />
28 Foto: P. Brinch/Øresundsbron<br />
FOCUS-MONEY <strong>16</strong>/<strong>2021</strong>