16.04.2021 Aufrufe

Campz Magazin Sommer 2021

Eine neue Ausgabe des Campz Magazins für Outdoorfreunde ist fertig. Wir schauen nach einem eigenartigen Jahr für viele von uns auf die wachsene Outdoorbegeisterung. Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus dem letzten Jahr mitgenommen haben, dann ist es diese: Auch mitten in Europa gibt es Oasen, direkt vor deiner Haustür! Für viele von uns waren Parks, Wälder und Berge vor unserer Nase die grünen Flecken, die unseren Durst nach Abwechslung und Abenteuer stillen mussten. Unser neues Magazin nimmt dich mit auf Wanderungen mit komischen Käuzen, erzählt vom Zelten ohne Zelt und zeigt dir jede Menge Oasen in deiner Nähe.

Eine neue Ausgabe des Campz Magazins für Outdoorfreunde ist fertig. Wir schauen nach einem eigenartigen Jahr für viele von uns auf die wachsene Outdoorbegeisterung. Wenn es eine Lektion gibt, die wir aus dem letzten Jahr mitgenommen haben, dann ist es diese: Auch mitten in Europa gibt es Oasen, direkt vor deiner Haustür! Für viele von uns waren Parks, Wälder und Berge vor unserer Nase die grünen Flecken, die unseren Durst nach Abwechslung und Abenteuer stillen mussten. Unser neues Magazin nimmt dich mit auf Wanderungen mit komischen Käuzen, erzählt vom Zelten ohne Zelt und zeigt dir jede Menge Oasen in deiner Nähe.

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ein bisschen<br />

Gemütlichkeit<br />

Meine anfänglichen Gedanken des Aufgebens verblassen<br />

während meiner Wanderung und weichen Überlegungen,<br />

wie ich es mir heimeliger machen könnte. Neue Nacht,<br />

neues Glück! Es liegt in meiner Hand und ein kleines<br />

Feuer gehört dazu, beschliesse ich.<br />

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit mache ich mich also<br />

erneut auf die Suche nach einem Schlafplatz. Dabei<br />

versuche ich meinen Blick für einen kleinen gemütlichen<br />

Spot zu schärfen, inklusive einer geraden Liegefläche und<br />

einer Stelle für mein Lagerfeuer. Es dauert eine Weile, aber<br />

dann entdecke ich eine ziemlich perfekte Location. Meine<br />

zuvor ausgetüftelte Tarpzeichnung würde ich hier nicht<br />

umsetzen können, aber dank herumliegender Äste sind ein<br />

paar zusätzliche Heringe und improvisierte Zeltstangen<br />

schnell geschnitzt.<br />

Ein Wald mit lauter<br />

Bäumen<br />

Umrandet vom Grün, das alles gleich erscheinen lässt,<br />

sehe ich etwas ratlos umher. Um Zweifeln keinen<br />

weiteren Raum zu schenken, schreite ich zur Tat und<br />

marschiere zielsicher auf zwei Bäume zu, die für meinen<br />

Geschmack ein angemessenes Grundstück markieren,<br />

um mich dazwischen ausbreiten zu können. Ich öffne<br />

meinen Rucksack, entfalte erst das Tarp und dann meinen<br />

Spickzettel, auf dem ich mir die wichtigsten Knoten<br />

notiert habe. Akribisch und hoch konzentriert bemühe<br />

ich mich, einen Unterschlupf zu konstruieren, der mir den<br />

bestmöglichen Schutz vor der Natur bietet.<br />

Das Resultat? Keine einzige Falte im Stoff, doch in der<br />

Nacht kullere ich konstant von meiner Isomatte auf den<br />

feuchten Waldboden. Links und rechts zieht der kühle<br />

Wind wie Hechtsuppe über mein Gesicht und ich lerne,<br />

dass die Platzwahl weit mehr als die halbe Miete ist. Etwas<br />

zerknautscht mache ich mich am nächsten Morgen daran,<br />

mein Tarp abzubauen. Es ist schliesslich nur zum Biwaken,<br />

also als Notübernachtung erlaubt, und daher ist es wichtig,<br />

am nächsten Morgen alle Spuren der letzten Nacht zu<br />

beseitigen. Ich bin zu Gast im Wald und verlasse meinen<br />

Spot so, als wäre ich nie dort gewesen.<br />

Zusammen mit einer erfinderischen Verwendung meiner<br />

Abspannseile baue ich meine kleine Höhle. Sie schafft es<br />

vielleicht nicht als Blaupause ins Survival-Lehrbuch, doch<br />

im Einklang mit der faustgrossen Feuerstelle katapultiert<br />

sie meine Gemütlichkeit aufs nächste Level. Ich sitze unter<br />

meinem Tarp und füttere das Feuer. Als Dank dafür erfüllt<br />

es den kleinen Raum unter dem Segel mit einer wohligen<br />

Wärme, die mich sanft in den Schlaf begleitet.<br />

Etwas unliebsam werde ich ein paar Stunden später<br />

geweckt, als die restliche Glut von prasselnden<br />

Regentropfen gelöscht wird. Mulmig beobachte ich, wie<br />

die Tropfen nur ein paar Zentimeter von meiner Nase<br />

entfernt auf den Boden prasseln. Ich rolle mich mit<br />

meinem Schlafsack ein wie ein Igel und versuche, mich so<br />

weit wie möglich von der Tarpkante und ihren Regenfäden<br />

fernzuhalten. So schön es auch ist, den Sternenhimmel aus<br />

dem Bett ansehen zu können, in diesem Punkt muss die<br />

Campingromantik dem Pragmatismus weichen und ich<br />

mir eine Lösung für ein geschlossenes Dach überlegen.<br />

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