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Schneller, höher, stärker … im globalen Vergleich ... - (OIIP) www

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<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>stärker</strong><strong>…</strong> <strong>im</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Vergleich</strong>. AP 66<br />

Jan Pospisil<br />

daran aber auch ablesen, dass der Wettbewerbsdruck bei Winterspielen markant geringer ist<br />

als bei Sommerspielen. Somit fallen vergleichbare Leistungen in Relation gesehen viel domi‐<br />

nanter ins Gewicht. Dieser Faktor wird auch dadurch demonstriert, dass in Vancouver 31<br />

Länder Top‐8‐Platzierungen erzielen konnten (26 davon mit Medaillengewinnen), während<br />

dies in London 115 Ländern (85 davon mit Medaillen) möglich war. 11<br />

Eine analytische Konsequenz dieses <strong>Vergleich</strong>es ist, dass angesichts des spezifischen Charak‐<br />

ters von Winterspielen und den vergleichsweise wenigen Ländern, die sich daran erfolgver‐<br />

sprechend beteiligen, die folgenden statistischen Auswertungen bis auf einzelne Anwendun‐<br />

gen, in denen explizit darauf hingewiesen wird, ausschließlich auf Basis der auf den Resulta‐<br />

ten der Sommerspielen basierenden Indizes berechnet wird. Dadurch kann angenommen<br />

werden, dass sich die Verlässlichkeit (wenngleich auch nicht zwangsläufig das Signifikanzni‐<br />

veau, da beispielsweise gerade die Ergebnisse von Winterspielen überverhältnismäßig stark<br />

mit makroökonomischen Leistungsdaten korrelieren) der getroffenen Aussagen merklich<br />

erhöht.<br />

Dennoch wäre es unrichtig, von einer generell niedrigeren Bedeutung olympischer Winter‐<br />

sportarten auszugehen. Diese weit verbreitete Wahrnehmung ist empirisch nicht belegbar<br />

und begründet sich vermutlich vorwiegend darin, dass speziell den in Mitteleuropa populä‐<br />

ren Wintersportarten (insbesondere Schi Alpin und Schispringen) tatsächlich eine stark ein‐<br />

gegrenzte internationale Bedeutung beikommt, während andere Wintersportarten, die wie‐<br />

derum in Mitteleuropa nur eingeschränkt populär sind (wie etwa Curling) tatsächlich von<br />

globaler Relevanz sind (vgl. dazu auch Fußnote 9).<br />

Faktoren olympischer Leistungsfähigkeit<br />

Nach der Diskussion des sportlichen <strong>Vergleich</strong>s ist es nun in einem zweiten Schritt interes‐<br />

sant, die ausschlaggebenden Faktoren für die sportliche Leistungsfähigkeit herauszufiltern<br />

und damit die gesellschaftliche und politische Ebene in die Untersuchung zu holen. Aus der<br />

oben genannten Literatur ist ablesbar, dass insbesondere der Bevölkerungszahl und dem<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) eine zentrale Rolle bei der „Erwirtschaftung“ sportlicher Erfolge<br />

zugeschrieben wird. Für unseren Zweck – die besondere Hervorhebung sozioökonomischer<br />

11 Liechtenstein ist dabei das einzige Land, dem eine Top‐8‐Platzierung nur bei den Winterspielen gelang.<br />

12

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