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<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>stärker</strong><strong>…</strong> <strong>im</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Vergleich</strong>. AP 66<br />
Jan Pospisil<br />
oder die Schweiz, dass es auch als Wintersportland möglich ist bei Sommerspielen respek‐<br />
table Leistungen zu erzielen.<br />
Interessant ist auch, dass sich faktisch alle <strong>Vergleich</strong>sstaaten <strong>im</strong> Verhältnis zwischen Männer‐<br />
und Frauensport <strong>im</strong> <strong>globalen</strong> Bereich als strukturkonservativ erweisen. Schweden, mit einer<br />
faktisch ausgeglichenen Genderbilanz, und vor allem Ungarn, das <strong>im</strong> regionalen Bereich über<br />
einen überverhältnismäßig leistungsfähigen Frauensport verfügt, zeigen jedoch, dass ein<br />
Abweichen von diesem Trend mit insgesamt sehr guten, <strong>im</strong> Falle Ungarns sogar herausra‐<br />
genden Ergebnissen belohnt wird. Österreichs Olympiasport erweist sich jedoch selbst in<br />
diesem <strong>Vergleich</strong> als überverhältnismäßig männerdominiert. Dies wird auch durch die Zahlen<br />
in Tabelle 19 bestätigt. Bei der strukturellen Unterperformance des österreichischen olympi‐<br />
schen Frauensports handelt sich mithin also um ein strukturelles Phänomen, das sich offen‐<br />
bar bereits in den Qualifikationsleistungen und ‐möglichkeiten widerspiegelt und damit<br />
schon in den (<strong>im</strong> <strong>Vergleich</strong> zu den Teilnehmern) markant niedrigeren Teilnehmerinnenzahlen<br />
zum Ausdruck kommt.<br />
Teilnehmerinnen Leistungsfähigkeit<br />
Frauenanteil<br />
Sommer 44,28 % 35,19 %<br />
Winter 33,33 % 34,32 %<br />
Total 38,41 % 34,55 %<br />
Tab. 19: Olympischer Frauensport in Österreich<br />
Welche Ansätze können aus diesen empirischen Ergebnissen gezogen werden? Offensicht‐<br />
lich ist in jedem Fall, dass verschiedene Wege zum Ziel einer überdurchschnittlichen olympi‐<br />
schen Performance führen, aber auch, dass sich die olympische Performance Österreichs <strong>im</strong><br />
Gesamten deutlich über dem internationalen Schnitt bewegt. Eine Entscheidung für eine<br />
strategische Stärkung des olympischen Sommersports würde damit auf Kosten anderer<br />
Sportarten – insbesondere des olympischen Wintersports, wahrscheinlich aber auch des<br />
Fußballs – erfolgen müssen. Es ist aufgrund der empirischen <strong>Vergleich</strong>sdaten als ausgespro‐<br />
chen unwahrscheinlich anzusehen, dass die Leistungsfähigkeit des olympischen Sommer‐<br />
sports strukturell verbessert werden kann, ohne zugleich Einbußen in anderen Bereichen<br />
hinnehmen zu müssen.<br />
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