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<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>stärker</strong><strong>…</strong> <strong>im</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Vergleich</strong>. AP 66<br />
Jan Pospisil<br />
Darin liegt aber nicht die einzige sportpolitische Entscheidung, die <strong>im</strong> Falle der Zielsetzung<br />
einer Stärkung der österreichischen Leistungsfähigkeit <strong>im</strong> olympischen Sommersport zu tref‐<br />
fen wäre. Es müsste gelten, ein System zu entwickeln, das zwei weiteren wichtigen empiri‐<br />
schen Erkenntnissen nach Möglichkeit gleichzeitig gerecht wird: Erstens einer zumindest<br />
paritätischen Förderung des Frauensports, da eine erfolgreiche Strategie zur Verbesserung<br />
olympischer Leistungsfähigkeit über diesen Weg den weitaus meisten Erfolg verspricht.<br />
Zweitens müsste die Erkenntnis umgesetzt werden, dass es sich bei Hochleistungs‐ und Brei‐<br />
tensport um zwei weitgehend distinkte Phänomene handelt. Zwar kann Breitensport aus der<br />
vorbildgebenden Wirkung des Hochleistungssports herauswachsen, eine umgekehrte Ab‐<br />
hängigkeit ist jedoch auszuschließen: Hochleistungssport ist ein Phänomen, das sich von der<br />
allgemeinen gesellschaftlichen Verankerung des Breitensports weitgehend unabhängig ent‐<br />
wickelt.<br />
Somit mögen auch Ansätze der Stärkung des verpflichtenden Schulsportes (Stichwort „Turn‐<br />
stunde“) gesellschaftlich sinnvoll sein oder nicht, die Wirkung auf die Leistungsfähigkeit des<br />
österreichischen Olympiasportes bleibt ohne eine strukturelle Einbindung solcher Maßnah‐<br />
men in jedem Fall beschränkt. Ein wesentliches Problem liegt sicherlich in den mangelnden<br />
gesellschaftlichen Anreizstrukturen hinter hochleistungssportlicher Betätigung. Hier wäre<br />
der Universitätssport mit Sicherheit der wesentliche Anknüpfungspunkt, auch weil er für den<br />
Frauen‐Hochleistungssport eine überproportional starke Anreizstruktur bieten könnte. We‐<br />
sentlich ist dabei allerdings, derartige Anreize auch monetär spürbar zu machen – wenn‐<br />
gleich dazu natürlich auch entsprechende Strukturen vorhanden sein müssen.<br />
Das österreichische Bundesheer alleine ist mit einer solchen Aufgabe in jedem Fall überfor‐<br />
dert und auch nicht zwangsläufig der richtige Ort für leistungsorientierte Spitzensportförde‐<br />
rung. So werden eigentlich denklogische Ansätze – wie die Verteilung umfassender Sportsti‐<br />
pendien an österreichischen Universitäten, natürlich inklusive der Erlassung allfälliger Stu‐<br />
diengebühren (für alle möglichen Studienrichtungen bei Erbringung sportlicher Hochleistun‐<br />
gen) – bislang nicht einmal angedacht. Ein solches Stipendiensystem könnte auch ermögli‐<br />
chen, dass sich die leistungssportliche Dichte (<strong>im</strong> ausdrücklichen Unterschied zum Breiten‐<br />
sport, der für die Konkurrenzsituation <strong>im</strong> österreichischen Spitzensport keine Rolle spielt)<br />
vergrößert und damit die nationale Konkurrenzsituation verschärft wird – mit entsprechen‐<br />
den positiven Folgen auf internationaler Ebene. Ein mehrd<strong>im</strong>ensionales und diversifiziertes<br />
Fördersystem in den berühmten „Anschlussjahren“ (die, sportartabhängig, <strong>im</strong> Alter zwischen<br />
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