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<strong>Schneller</strong>, <strong>höher</strong>, <strong>stärker</strong><strong>…</strong> <strong>im</strong> <strong>globalen</strong> <strong>Vergleich</strong>. AP 66<br />
Jan Pospisil<br />
Überraschend ist auch, dass keine der gängigen Analysen verstärkt auf Indexierungen zu‐<br />
rückgreift. Gesucht wird einerseits auf Makro‐Ebene fast <strong>im</strong>mer jene „goldene“ Formel, die<br />
die beste Vorhersagepräzision verspricht, während auf Mikro‐Ebene (vor allem <strong>im</strong> sportwis‐<br />
senschaftlichen Bereich) über Maßnahmen diskutiert wird, die es ermöglichen sollen diesen<br />
gegebenen Trend zu schlagen. Hier wird allerdings wiederum weitestgehend auf verglei‐<br />
chende Analysen verzichtet. In diese Lücke will das vorliegende Papier stoßen, indem es –<br />
ohne die Statistik zu vermeiden – mit der Methode der Indexierung und der Fokussierung<br />
auf statistische Ausreißer versucht, die derzeitige globale Konstellation <strong>im</strong> olympischen Sport<br />
zu diskutieren. Damit sollen natürlich zudem weit über den eingeschränkten Bereich des<br />
Sports hinaus relevante Erkenntnisse über das derzeitige internationale System generiert<br />
werden.<br />
Olympische Leistungsfähigkeit <strong>im</strong> vertieften <strong>Vergleich</strong><br />
Die erste Frage, die sich bei der Analyse olympischer Leistungsfähigkeit stellt, ist die nach<br />
ihrer bestmöglichen Messbarkeit. Überragende Bedeutung n<strong>im</strong>mt dabei natürlich der Me‐<br />
daillenspiegel ein, der in absoluter Weise demonstriert, wer die Dominanz auf der olympi‐<br />
schen Bühne innehat. Auch die politischen Vorgaben orientieren sich zumeist an diesem<br />
Ranking: während sich die USA und China jeweils an der Spitzenposition des Gesamtklasse‐<br />
ments orientieren, geben andere Länder klare Zahlenvorgaben: so lautete etwa die Zielvor‐<br />
gabe des weißrussischen Präsidenten Lukaschenko auf 35 Medaillen, in Österreich brachen<br />
wiederum schon während der Spiele angesichts des Nichterreichens eines Medaillengewinns<br />
vehemente sport‐ und gesellschaftspolitische Diskussionen aus.<br />
So wichtig die Bedeutung des Medaillenspiegels auch ist, so eingeschränkt ist seine Brauch‐<br />
barkeit für die Messbarkeit olympischer Leistungsfähigkeit. Erstes Problem ist dabei, dass<br />
zwischen dem Gewinn der Gold‐ und der sprichwörtlichen „Blech“‐Medaille oftmals nur we‐<br />
nig Unterschied liegt, dass sich mithin also die Frage stellt, ob eine Reduzierung der Zufalls‐<br />
komponente bei der Messbarkeit nicht mit einer Ausweitung der untersuchten Fälle einher‐<br />
gehen sollte. Dies hätte zudem den nicht unwichtigen Nebenaspekt, dass die Zahl der unter‐<br />
suchten Länder (mit olympischem Leistungsausweis) erhöht werden könnte. Als erste Erwei‐<br />
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