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ROUNDTABLE Hansueli Bruderer und Istvan Szalai. 10 unternehmer 2/2011 Unter anderem sind wir auch an den Konsortien WTT CHost und w 6 beteiligt. Bei Letzterem vermitteln wir industrieerfahrene Teilzeit-Coachs, die Unternehmen bei konkreten Innovationsvorhaben mit Rat und Tat unterstützen. Welche weiteren Themen stehen für Sie im Fokus? Hans Hess: Innovationen kann man nicht einfach im Internet herunterladen. Neue Produkte oder Dienstleistungen müssen von kreativen Unternehmen im Dialog mit ihren Kunden und Partnern gestaltet werden. Wichtigste Voraussetzung dafür sind gut ausgebildete Mitarbeitende. Deshalb setzen wir uns stark für das duale Schweizer Bildungssystem mit Hochschulen, Fachhochschulen und einer qualifizierten Berufsbildung «Die Förderungsinstrumente sollten einfacher genutzt werden können.» Istvan Szalai, CEO Garaventa ein. Mit der Internetplattform Tecmania – einer echten Erfolgsgeschichte übrigens – wollen wir junge Menschen stärker für die technischen Berufe begeistern. Qualifizierte Mitarbeitende sind also eine unverzichtbare Voraussetzung für die Innovationskraft von unternehmen. Finden Sie genügend Fachkräfte? Hansueli Bruderer: Es ist eine echte Herausforderung, Fachkräfte etwa aus den Materialwissenschaften zu finden, die unseren Ansprüchen genügen. Fertig ausgebildete Branchenspezialisten gibt es nicht auf dem Markt. Wir legen deshalb Wert auf eigene Ausbildungskapazitäten. In unserer Viessmann Akademie schulen wir jedes Jahr über 80 000 eigene Mitarbeitende und solche von Partnerfirmen in der Heiztechnik sowie im Umgang mit unseren Produkten. Istvan Szalai: Man kann schlecht leugnen, dass im Zeitalter der Nano- und Biotechnologie eine vergleichsweise einfache Technik wie der Seilbahnbau an Attraktivität verliert. So wurde etwa der Lehrstuhl für Seilbahntechnik an der ETH Zürich vor einigen Jahren aufgehoben. Auch wir müssen unsere Mitarbeitenden selber ausbilden. Ich finde es deshalb ganz wichtig, dass die Schweiz bei der Nachwuchsförderung in den technischen Berufen nicht lockerlässt. Wie gestaltet sich die zusammenarbeit mit den hochschulen? Hansueli Bruderer: Wir arbeiten mit den technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne zusammen. Die Sanierungswärmepumpe – eine echte Innovation – ist unter anderem in Zusammenarbeit mit der EPFL Lausanne entstanden. Wir kooperieren aber auch in Entwicklungsprojekten mit den Fachhochschulen, etwa mit der HSLU Horw, der FHNW Muttenz, der NTB Buchs oder der HEIG-VD Yverdon. Istvan Szalai: Meiner Meinung nach sind einige der Technologietransfer-Instrumente wie bei-
spielsweise die Projekte der Kommission für Technologie und Innovation KTI des Bundes zu kompliziert. Sie müssten für die Unternehmen zugänglicher sein, damit auch kleinere Projekte zum Erfolg geführt werden können. Hans Hess: Es ist tatsächlich so, dass namentlich kleinere Firmen diese Angebote noch zu wenig nutzen. Auch wir glauben, dass gerade die KTI an Effizienz und Schlagkraft gewinnen muss. Deshalb unterbreiten wir dem Bund auch immer wieder Verbesserungsvorschläge. Ein hervorragendes Instrument ist auch der «Innovationscheck». Er erlaubt vor allem kleineren Unternehmen, zusammen mit Hochschulforschenden eine Vorstudie zu einem neuen Produkt oder Verfahren durchzuführen. Auch dafür setzt sich Swissmem ein. Kann die credit Suisse als Bank zur Förderung der Innovationskraft der unternehmen beitragen? Barend Fruithof: Dank unserer massgeschneiderten Bankprodukte und Lösungen, etwa für den Zahlungsverkehr oder für die Absicherung von Zins- und Währungsrisiken, können sich die Unternehmen auf die Entwicklung von neuen Pro- «Ich treffe auf viele erfolgsgeschichten.» Barend Fruithof, Leiter Corporate & Institutional Clients Credit Suisse dukten und Dienstleistungen sowie die Optimierung ihrer Prozesse und des Geschäftsmodells konzentrieren. Im Bereich der Start-up-Unternehmen engagiert sich die Credit Suisse beim Swiss Venture Club Risikokapitalfonds zur Förderung von KMU und Jungunternehmen. Zusätzlich liefert das von unseren Analysten erarbeitete Research-Material den Unternehmen wichtige Informationen, etwa über Trends in ihrer Branche. Daneben unterstützen wir berufliche Förderpro- Hans Hess und Barend Fruithof. gramme und diverse Unternehmerpreise wie den Innovationspreis «Swiss Technology Award», der am Swiss Innovation Forum verliehen wird. � FAzIT � Die Spitzenposition der Schweiz erhalten Schweizer Unternehmen differenzieren sich auf den globalen Märkten über Innovationen. Das bestätigen Studien wie der Community Innovation Survey. Zentrale Voraussetzungen für die Entwicklung von innovativen Produkten, Dienstleistungen oder Verfahren sind hoch qualifizierte Mitarbeitende und ein funktionierender Wissens- und Technologietransfer von der Forschung in die Industrie. Damit die Schweiz ihre Spitzenposition behalten kann, muss das Interesse des Nachwuchses an technischen Berufen weiter gefördert werden. Der Zugang zu Technologietransfer- Instrumenten wie den Projekten der Kommission für Technologie und Inno- vation KTI des Bundes wird als teilweise schwierig wahrgenommen. Mit verbesserten Rahmenbedingungen würden auch kleinere Unternehmen die für ihre Innovations vorhaben benötigte Unterstützung erhalten. erfahren Sie mehr zum Thema: � Auf unserer Internetseite finden Sie weitere Berichte rund ums Thema «Innovation». credit-suisse.com/unternehmer unternehmer 2/2011 11
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