INNOVATION - Credit Suisse - Unternehmer Magazin
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WIRTSCHAFTS PERSPEKTIVEN<br />
WACHSTUM IN WIDRIGem umFeLD<br />
Die Nervosität an den Finanzmärkten ist<br />
zwar unverändert gross und der Franken stark,<br />
die Schweizer Wirtschaft wächst aber nahe-<br />
zu unbeirrt weiter. Die <strong>Credit</strong> <strong>Suisse</strong> prognostiziert<br />
für dieses Jahr ein BIP-Wachstum von<br />
1,9 Prozent.<br />
martin Neff, Leiter<br />
Economic Research<br />
Schweiz<br />
12 unternehmer 2/2011<br />
Die Finanzmärkte durchlaufen eigentliche Wechselbäder.<br />
Ursache der Nervosität ist die Tatsache,<br />
dass die Weltwirtschaft noch immer mit dem gleichen<br />
Risiko konfrontiert ist wie in den Vorjahren.<br />
Die Überschuldung lastet noch immer auf der<br />
Wirtschaft, der Fokus hat sich einfach auf die<br />
Staatsebene verschoben. Beinahe täglich wechselt<br />
sich die Schlagzeile «neues Rettungspaket»<br />
mit derjenigen «kein neues Rettungspaket» ab –<br />
mit erst noch unterschiedlichem geografischem<br />
Bezug. Zudem haben die Finanzkrise und die<br />
dagegen ergriffenen Massnahmen eine neue<br />
Ausgangslage geschaffen. Herkömmliche ökonomische<br />
Modelle stossen an ihre Grenzen, was<br />
zusätzlich verunsichert.<br />
Die Schweizer Wirtschaft hat sich in diesem<br />
schwierigen Umfeld bislang gut behauptet. Im ersten<br />
Quartal 2011 lag die Wirtschaftsleistung um<br />
2,4 Prozent über dem Vorjahresstand. Dass noch<br />
vor wenigen Jahren kaum jemand der Schweizer<br />
Wirtschaft ein Wachstum in dieser Grössenordnung<br />
zugetraut hat, ist wohl vielen bereits ent-<br />
fallen. Dabei handelt es sich sowohl im langjährigen<br />
Vergleich als auch im Vergleich mit anderen<br />
europäischen Ländern um einen stolzen Wert. Die<br />
Ausgangslage für die nahe Zukunft ist gut, auch<br />
wenn die latenten Risiken weiterhin Bestand haben.<br />
Zuversichtlich stimmt letztlich, dass die wiederkehrenden<br />
Finanzmarktstürme und selbst die<br />
anhaltende Frankenstärke nicht den befürchteten<br />
Schaden in der Realwirtschaft hinterlassen haben.<br />
Erfreulich präsentiert sich insbesondere die Lage<br />
auf dem Arbeitsmarkt. Wir sehen daher keinen<br />
Grund zu einer grundsätzlichen Neubeurteilung<br />
des Schweizer Wachstumsbildes und halten an<br />
unserer Prognose fest, wonach die Schweizer<br />
Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,9 Prozent expandieren<br />
wird.<br />
Dass die Teuerung bisher kaum spürbar war, bedeutet<br />
nicht, dass kein Teuerungsdruck besteht.<br />
Bisher wurde der Anstieg der Rohstoffpreise<br />
durch die Aufwertung des Frankens abgemildert.<br />
Wir erwarten aber, dass die Teuerung im Jahresverlauf<br />
anziehen wird und die Teuerungsrate im<br />
Jahresdurchschnitt höher ausfallen wird als in den<br />
Vorjahren. �<br />
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