Anzeiger Ausgabe 1621
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Samstag, 24. April 2021
ANZEIGER • Seite 11
KAROSSERIE- UND LACKSCHÄDEN
Wo Gefahren für den Lack lauern
Wie sagt man so schön: Vorsorge ist die
beste Medizin. Doch damit Sie Ihren Autolack
vor Schäden schützen können,
müssen Sie natürlich wissen, wo die
größten Gefahren für den Glanzlack lauern.
Hier eine Aufklärung, wie die meisten
Lackschäden entstehen und wie man sie
verhindern kann.
Autowäsche: Kaum zu glauben: Eine
der häufigsten Ursachen für Lackschäden
ist eine unsachgemäße Autowäsche.
Das ist natürlich besonders ärgerlich,
denn wenn Sie Ihr Auto reinigen, möchtest
man ihm ja eigentlich etwas Gutes
tun. Doch eine schlecht durchgeführte
Handreinigung kann Kratzer im Autolack
verursachen. Was geht schief? Diese sogenannten
Waschkratzer entstehen vor
allem durch zu harte Bürsten oder unsaubere
Schwämme. Wenn diese Reinigungsutensilien
mit dem Lack in Kontakt
kommen, führt das zu zahlreichen winzigen
Kratzern im Klarlack. Das Resultat:
Das Auto verliert seinen Glanz, die Lackschicht
wirkt matt und unsauber.
Bei der Autoreinigung in Eigenregie empfehlen
wir, einen Mikrofaser-Waschhandschuh
zusammen mit einem guten
Autoshampoo zu verwenden. Achten Sie
besonders darauf, dass alle Reinigungsutensilien
sauber sind. Bürsten und harte
Schwämme sind zu vermeiden.
Steinschlag: Umherfliegende Steinchen
gehören zu den Hauptverursachern von
Lackschäden. Jährlich werden mehrere
Millionen von Steinschlägen bei deutschen
Versicherungen gemeldet. Neben
dem Lack auf der Motorhaube und den
Schwellern ist häufig die Windschutzscheibe
betroffen. Steinschläge werden
so gut wie immer von einem anderen
Auto verursacht: Kleine Steinchen bleiben
in deren Reifenprofil stecken und
werden dann aufgrund der hohen Drehgeschwindigkeit
weggeschleudert. Dann
prasseln sie wie kleine Geschosse auf
das Auto. Gut zu wissen: Auch wenn ein
anderes Auto den Schaden verursacht
hat, kann man im Falle von Steinschlägen
die Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers
nicht zur Rechenschaft ziehen.
Der Gesetzgeber argumentiert, dass den
anderen Autofahrer keine Schuld trifft, solange
dieser nicht grob fahrlässig war und
zum Beispiel die Geschwindigkeitsbegrenzung
deutlich überschritten hat. Leider
gibt es keinen wirklich zuverlässigen
Schutz gegen Steinschläge, denn
Schutzfolien für den Lack sind meistens
teuer und wenig praktikabel. Durch die
richtige Fahrweise kann man das Risiko,
Opfer eines Steinschlags zu werden, jedoch
deutlich senken: Achten Sie stets
darauf, ausreichend Abstand zu deinem
Vordermann zu halten. Besonders LKWs,
die in ihren breiten Reifenprofilen größere
Steine hochschleudern können, sollte
man mit Vorsicht begegnen.
Wetter: Nicht nur auf der Straße lauern
Gefahren - in manchen Fällen kommt das
Unglück leider auch von oben. Heftige
Unwetter gehören zu den häufigsten Ursachen
für Lackschäden, doch auch der
beständige Einfluss von Wind und Regen
auf deinen Autolack sollte nicht unterschätzt
werden. Besonders zerstörerisch
ist Hagel, der neben Lackschäden häufig
auch zahlreiche Dellen im Blech hinterlässt.
Doch es muss nicht immer so plötzlich
gehen: Auch wenn das Auto keinen
extremen Wetterphänomenen ausgesetzt
ist, leidet der Lack doch im Laufe der
Jahre unter dem dauerhaften Einfluss der
Witterung. Permanente Sonneneinstrahlung
lässt den Basislack ausbleichen,
saurer Regel setzt der obersten Lackschicht
zu und führt so zu Verfärbungen.
Wenn der Wetterdienst vor Sturm und
Unwetter warnt, sollte man das Auto auf
jeden Fall an einem gut geschützten Ort
in einer Garage parken. Doch ein über-
Autohaus
FRITZ MÜLLER
dachter Parkplatz zahlt sich auch sonst
aus, denn dort ist das Auto besser gegen
Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit geschützt.
Streusalz: Im Winter werden zahlreiche
Straßen gestreut, um den Autos auf dem
eisigen Untergrund besseren Grip zu bieten.
Doch während diese Methode sicherlich
die Fahrsicherheit verbessert,
belastet sie auf der anderen Seite auch
den Lack des Autos. Streusalz besteht zu
großen Teilen aus kristallinem Chloridsalz,
das extrem korrosiv ist. Es greift nicht nur
den Autolack, sondern auch das darunterliegende
Blech an. Zudem werden den
Streumischungen immer öfter kleine Kieselsteine
beigemischt. Dieser sogenannte
Splitt erhöht im Winter die Gefahr für
Steinschläge. Bei Minusgraden das Auto
in der Garage stehen zu lassen, ist für die
meisten keine Alternative zur Autofahrt auf
gestreuten Straßen. Deswegen hilft nur
eines: Achten Sie im Winter darauf, das
Auto regelmäßig zu reinigen und besonders
den Lack auf der Stoßstange und
den Schwellern, die besonders exponiert
sind, gründlich von Salzresten zu befreien.
Vandalismus: In manchen Fällen entstehen
Lackschäden nicht durch Umwelteinflüsse,
sondern werden mutwillig verur-
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sacht. Schlüssel oder andere spitze Gegenstände
hinterlassen hässliche Kratzer
im Autolack, und die Nachrichten, die mit
ihnen in die Motorhaube oder auf die Tür
geritzt werden, sind in den meisten Fällen
auch alles andere als nett. Ein spitzer Gegenstand
aus Metall durchdringt mühelos
mehrere Lackschichten und kann, wenn
er fest aufgedrückt wird, sogar das Autoblech
beschädigen. Besonders ärgerlich
ist, dass die langen, tiefen Kratzer sich
meistens quer über das Auto ziehen und
so mehrere Fahrzeugteile betreffen. Generell
gilt: Wenn man sein Auto auf dem
Privatgrundstück oder in einer überwachten
Parkgarage abstellst, kann man das
Risiko, Opfer von Vandalismus zu werden,
deutlich senken. Besonders nachts empfiehlt
es sich, einen sicheren Parkplatz
aufzusuchen.
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