Anzeiger Ausgabe 1621
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Samstag, 24. April 2021
ANZEIGER • Seite 7
GUT BETREUT IM ALTER
Wer „sattelfest" ist, kann den Beckenboden beispielsweise beim Radfahren stärken.
Foto: djd/Ontex Healthcare Deutschland/shutterstock/Monkey Business
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Sport treiben trotz Inkontinenz
Regelmäßiger Sport hält gesund: Herz,
Kreislauf und Gehirn werden trainiert,
überflüssige Pfunde purzeln. Auch bei Inkontinenz
müssen Betroffene mit der
richtigen Sportart nicht darauf verzichten.
Das ist leichter gesagt als getan. Denn
Millionen Frauen und Männer kennen das
unangenehme Gefühl, ungewollt Urin zu
verlieren oder häufig den Drang zu
haben, auf die Toilette zu müssen. Viele
von ihnen meiden deshalb Sport, aus
Angst, Urinflecken könnten während des
Trainings auf ihrer Kleidung entdeckt werden,
und verzichten damit auf ein Stück
Lebensqualität.
Doch das muss gar nicht sein. Denn eine
Reihe von Sportarten helfen Betroffenen,
den Beckenboden zu trainieren und die
Blase besser kontrollieren zu können.
Diese Sportarten „passen"
bei Inkontinenz besonders gut
Um trotz Blasenschwäche weiterhin aktiv
zu bleiben, sollten Betroffene also vor
allem eine für sie geeignete Sportart finden.
Der Beckenboden, der Muskelkomplex
im Becken, spielt dabei eine große
Rolle, denn er sollte beim Training nicht
beansprucht, sondern bestenfalls sogar
gestärkt werden. Schwimmen beispielsweise
belastet den Beckenboden durch
die Schwerelosigkeit im Wasser nicht,
trainiert aber die Muskeln in Beinen, Rücken
und Beckenboden. Wer „sattelfest"
ist, kann den Beckenboden beim Radfahren
oder Reiten stärken.
Auch Wandern und Nordic Walking sind
gut geeignet, durch die Aktivität an der frischen
Luft werden zudem Kreislauf und
Ausdauer angekurbelt. Ein gezieltes Training
des Beckenbodens ermöglichen
Yoga, Qi Gong und Pilates durch ihre
langsamen, fließenden Bewegungen.
Kombiniert mit einer bewussten Atemtechnik
fördern sie zudem die Durchblutung
im Körper.
Joggen ist unter bestimmten
Voraussetzungen möglich
Weniger geeignet sind dagegen Sportarten,
bei denen auf hartem Untergrund ge-
hüpft, gesprungen oder abrupt gestoppt
und gestartet wird, etwa Tennis oder
Squash. Wer gerne joggt, kann das unter
bestimmten Voraussetzungen tun. Dazu
zählt das Laufen auf weichem Untergrund,
etwa im Wald, um starke Stöße zu
vermeiden. Passende Schuhe sorgen für
zusätzliche Dämpfung. Wer unmittelbar
vor dem Laufen präventiv auf die Toilette
geht, mindert zudem das Risiko des ungewollten
Urinverlusts.
Einige Sportarten ermöglichen durch
ihre langsamen, fließenden Bewegungen
ein gezieltes Training des Beckenbodens.
Foto: djd/Ontex Healthcare
Deutschland/shutterstock/pikselstock