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KÄNGURU Juni 2021

Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über • Kölner KinderSportFest – 2021 mal anders • Kolumne - Liebe Frau Reker • Eingewöhnung: Der Schritt in die Fremdbetreuung • Kolumne - Frau Karli und Grüner Leben • KÄNGURU-Podcast: Gärtnern mit Kindern in der Stadt • Mit dem Kinderstadtplan durch Köln-Mülheim • Karlas Kinderseite: Clafoutis • KÄNGURU-Podcast - Sommer-Ausflüge rund um Köln • Ming Veedel - Rodenkirchen • Teilbeilage KÄNGURUplus

Das Stadtmagazin für Familien in Köln, Bonn und Region berichtet über
• Kölner KinderSportFest – 2021 mal anders
• Kolumne - Liebe Frau Reker
• Eingewöhnung: Der Schritt in die Fremdbetreuung
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28 FAMILIENLEBEN<br />

transparent machen können. „Vor allem bei Kindern, die sprachlich<br />

nicht in der Lage sind, sich zu äußern, sind ein enger Austausch<br />

zwischen den Erzieher:innen und den Eltern und das Wahrnehmen<br />

der Signale der Kinder besonders wichtig“, erklärt Almendinger-<br />

Rühl, die in ihrer Kita auch eine Gruppe für Ein- bis Dreijährige verantwortet.<br />

„Immer wiederkehrende Rituale schaffen gerade bei<br />

den sehr jungen Kindern ein eigenes Zeitgefühl. Sie strukturieren<br />

den Tagesablauf und geben Sicherheit.“<br />

„Weinen bedeutet:<br />

Das Kind ist<br />

gut angebunden“<br />

Umgang mit Trennungsschmerz<br />

Unsere Eingewöhnungsphase wurde durch den zweiten Lockdown<br />

unterbrochen. Danach knüpften wir an dem an, was wir zuvor erreicht<br />

hatten: Ich blieb morgens eine Viertelstunde in der Gruppe<br />

und hielt mich anschließend im Flur auf, während meine Tochter<br />

spielte. Als ich dann die ersten Male die Kita verließ, weinte sie zu<br />

meiner Erleichterung nicht. Erstaunlicherweise aber beim Abholen,<br />

weil sie weiter mit dem Rutschauto fahren oder mit den anderen<br />

Mittagessen wollte. Dann folgte ein Einbruch: Drei Tage gab es<br />

morgens beim Abschied Tränen. Ich erfuhr, dass Kandidat:innen,<br />

die sich anfangs gut geschlagen haben, durchaus trauern, wenn<br />

die erste Euphorie über die Kita abgeklungen ist. „Weinen bedeutet,<br />

dass das Kind gut angebunden ist“, erklärt Kita-Fachberaterin<br />

Eva Wichtl. „Es heißt: Ich habe dich lieb.“ Diese Phase kann sich<br />

auch über einen längeren Zeitraum hinziehen. Entscheidend sei,<br />

ob das Kind sich von seiner Bezugsperson trösten lasse und danach<br />

glücklich spiele.<br />

Was half mir in dieser Phase? Das Angebot unserer Erzieherin, im<br />

Laufe des Vormittags in der Gruppe anzurufen, um mich davon zu<br />

überzeugen, dass meine Tochter sich schnell beruhigt hat. Diese<br />

Möglichkeit nutzte ich ein-, zweimal, dann verstand ich: Mein Kind<br />

hat trotz Trennungsschmerz Spaß in der Kita. Schon nach kurzer<br />

Zeit orientierte sie sich kaum noch an ihrer Bezugserzieherin und<br />

dafür mehr an den anderen Kindern.<br />

Die besten Helfer: Geduld und Annahme<br />

„Ein Kind gilt als eingewöhnt, wenn es aktiv am Gruppengeschehen<br />

teilnimmt“, erklärt Kita-Leiterin Silke Almendinger-Rühl. „Wenn es<br />

offen für Neues ist und Eigeninitiative im Spiel zeigt.“ Bei Kindern,<br />

denen die Eingewöhnung sehr schwerfällt, sollte nochmals ein<br />

Schritt zurückgegangen werden: Passt es vielleicht besser, wenn<br />

ein:e andere Erzieher:in die Eingewöhnung übernimmt? Lässt sich<br />

der morgendliche Ablauf zu Hause anders, vielleicht stressfreier,<br />

gestalten? Ist eine kurze Unterbrechung der Eingewöhnung zuträglich?<br />

Ist der Trennungsschmerz geringer, wenn Papa das Abgeben<br />

übernimmt? Hier sollten pädagogische Fachkräfte und Eltern<br />

gemeinsam überlegen, was sie verändern können. So wird mit<br />

Geduld und einer annehmenden Haltung seitens der Erwachsenen<br />

der neue Betreuungsort für das Kind zu dem Wohlfühlort, den es<br />

gerne besucht.<br />

DAUERKRANK IN DER EINGEWÖHNUNG?<br />

Die Eingewöhnung hat gerade erst begonnen und schon ist das<br />

Kind krank. Husten, Schnupfen, Fieber, Magen-Darm-Infekte –<br />

„Zehn bis elf Infekte pro Jahr sind im ersten Kita-Jahr normal“,<br />

erklärt Satiye Basaran, Ärztin für Kinder und Jugendmedizin beim<br />

Gesundheitsamt der Stadt Köln. Begegnet das Kind vielen neuen<br />

Kindern, setzt sich das Immunsystem automatisch auch mit neuen<br />

Keimen auseinander – eine positive Eigenschaft, die das Kind resistenter<br />

und stärker werden lässt. Wie können Eltern ihren Sprössling<br />

dabei unterstützen? „Kinder, die viel an der frischen Luft sind<br />

und eine ausgewogene Ernährung haben, sind robuster“, betont<br />

Basaran. Wer also schon vor Eintritt in die Kita häufig im Sandkasten<br />

gespielt hat, viel draußen und unter Kindern war, konnte sein<br />

Immunsystem bereits mehr stärken.<br />

© Halfpoint – stock.adobe.com<br />

Hygienemaßnahmen in der Corona-Zeit<br />

© Halfpoint – stock.adobe.com<br />

Untersuchungen haben bestätigt, dass häufiges Händewaschen<br />

die erfolgreichste Hygienemaßnahme in Kitas während der Corona-Pandemie<br />

ist. Daran schließt sich die Frage an, ob Kinder durch<br />

die verstärkte Hygiene empfindlicher werden. Satiye Basaran verweist<br />

in diesem Zusammenhang auf die sogenannte „Hygienetheorie“.<br />

„Man hat beobachtet, dass sehr hygienisch aufwachsende<br />

Kinder aus der Stadt mehr Allergien haben als Kinder, die auf dem<br />

Bauernhof aufwachsen“, so die Ärztin und fährt fort: „Ein Zusammenhang<br />

ist aber nicht bestätigt. Ich glaube nicht, dass durch ein<br />

Jahr Hygienekonzepte in der Kita Kinder tiefgreifende Auswirkungen<br />

auf den Organismus erleben.“ (aj)

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