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Pfleger mit Herz
Deeqow Biyo Husen – in Pöcking daheim
Sozialdienst
Pöcking e.V.
“Jeder für Jeden“
- Ambulanter Pflegedienst
- Betreutes Wohnen
- Betreutes Wohnen zu Hause
- Sozialsprechstunden
(Di. 11.00 - 12.00 Uhr und
Do. 16.00 - 17.00 Uhr)
Unser Team überzeugt durch Kompetenz,
Fürsorge und liebevolle Betreuung.
Rufen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.
Sozialdienst Pöcking e.V.
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Ahornweg 7 • 82343 Pöcking • Tel. 08157 4737 • info@sozialdienst-poecking.de • www.sozialdienst-poecking.de
Als ich Deeqow kennenlernte, wusste ich nur, dass er aus Somalia
kommt, einen langen Weg hinter sich hat, sehr gut Deutsch spricht,
fleißig ist, und trotz allem erst 24 Jahre alt ist. Nun arbeiten wir seit
ein paar Monaten zusammen in der Sozialstation in Pöcking, und ich
muss sagen, dass mein Respekt vor ihm mit jedem weiteren Gespräch
wächst. Selten haben mich ein Mensch und seine Einstellung dem
Leben gegenüber so beeindruckt. Kein Wunder, dass jeder, der das
Glück hat ihn zu kennen, egal ob Kollege oder Patient, ihn bereits ins
Herz geschlossen hat.
Deeqow ist bei seiner Großmutter aufgewachsen. Sie ist auch heute
noch einer der wichtigsten Menschen für ihn. Sein Vater starb im
Bürgerkrieg, als er sechs Wochen alt war. Vor drei Jahren verlor er auch
seine Mutter durch ein Kreuzfeuer zwischen zweier Clans. Ich sage ihm,
wie leid mir das tut. „Alles gut. Alles gut. So ist halt einfach das Leben.“,
sagt er ruhig. „Man muss einfach weitermachen, nie aufgeben.“
Seine Oma hat ihm vorgelebt, was er bis heute verinnerlicht hat:
„Jemand anderem was Gutes tun – ist das Beste was es in der Welt
gibt.“ Und genauso geht er seine Arbeit in der Altenpflege an. „Ich
behandle die Menschen so, wie ich wollen würde, dass jemand meine
Oma behandelt, das ist doch klar. Du musst gut mit den Herzen der
Menschen umgehen, dass sie glücklich sind, dass sie sich freuen über
denjenigen der kommt.“ Mit viel Herz, Verstand und Humor versteht er
es so immer wieder, seinen Patienten eine Freude zu machen.
„Deeqow, wie bist Du eigentlich nach Deutschland gekommen?“
„Ich komme aus Somalia, und Somalia ist ein sehr kaputtes Land. Seit
32 Jahren gibt es dort Bürgerkrieg. Als ich 11 Jahre alt war, sagte
meine Großmutter zu mir, ich müsse fliehen, sie könne mich nicht mehr
vor der Terrormiliz al-Shabaab beschützen. Ich bin dann von Somalia
nach Kenia geflüchtet, von da weiter in den Sudan, durch die Sahara
bis nach Libyen. In Libyen war ich –wie fast alle Flüchtlinge, lange im
Gefängnis. Wir wurden gehalten wie Sklaven. Du musst Geld zahlen,
dann bekommst Du Deine Freiheit zurück. Ich hatte das Glück, für einen
Mann dort zu arbeiten, der mir dann einen Platz in einem Schlauchboot
besorgt hat, damit ich übers Meer nach Europa komme.“
„Hattest Du Angst?“ „Ja ich hatte große Angst! Wir waren über 70
Menschen in einem kleinen Boot und Du siehst ringsherum nur Wasser.
Du weißt nicht, wo Du bist und ob Du jemals Dein Ziel erreichen wirst.
Es war eine schlimme Zeit, aber Gott sei Dank, habe ich es geschafft.“
„Wie ging es dann weiter?“ „Nach Tagen sahen wir endlich Land. Zuerst
befürchteten wir, dass wir im Kreis gefahren sind und wieder in Libyen
waren. Aber dann sahen wir, dass es eine Insel war – Lampedusa,
Italien, Europa! Wir hatten es geschafft. Anfang 2015 bin ich dann von
Italien nach Frankfurt gekommen. Dann von Frankfurt nach München
und von München nach
Pöcking. Das war am
7.5.2015.“
„Was geschah dann?“
„Wir waren acht
Flüchtlinge und wir wurden
in der Römerstraße
in Pöcking einquartiert.
Gleich am ersten Tag
haben wir „Mama Anke“
(Frau Klostermeier, Leiterin der Sozialstation in Pöcking) kennengelernt.
Mama Anke half uns auf die Beine, erklärte uns die andere Kultur, die
Regeln und Gesetze, organisierte einen Deutschkurs, und war immer
für uns da. Sie tat alles dafür, dass wir uns in Pöcking zu Hause fühlten,
uns eingliedern und selbständig werden konnten.“
„Was habt ihr dann hier getan?“ „Am Anfang durften wir noch nicht
arbeiten. Also haben wir für die Gemeinde Pöcking das Haus zum
Fischmeister in Possenhofen als 1 Euro-Job ausgeräumt. Wir haben
die Rosenbeete in Pöcking und die Friedhöfe in Pöcking, Aschering
und Maising gepflegt. Als wir dann arbeiten durften, hat Mama Anke
uns geholfen Jobs zu finden. Ich hatte das Glück, einen Platz in der
Berufsschule in Starnberg zu bekommen. Während meiner Schulzeit
habe ich in der Gastronomie gejobbt, weil ich von Anfang an mein Geld
selbst verdienen und niemandem auf der Tasche liegen wollte. Nach
der Schule habe ich acht Monate in Andechs gearbeitet. Danach habe
ich dann zweieinhalb Jahre in Weilheim bei einem Verkehrsschild-
Hersteller gearbeitet. Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht und ich hatte
sehr nette Kollegen. 2019 hat Mama Anke mir angeboten, aushilfsweise
in der ambulanten Pflege zu arbeiten. Die Arbeit mit alten Menschen
hat mir so viel Freude bereitet, dass ich mich entschlossen habe, in
diesem Beruf zu bleiben.“
„Also bist Du glücklich in Deinem jetzigen Job?“ „Sehr! Wenn es
um Metall oder um Holz geht, ist das eine Sache, aber wenn es um
Menschen geht, muss man einfach besonders vorsichtig sein und mit
ganz viel Gefühl mit den Leuten umgehen. Ein toller Job, ein tolles
Team, die Arbeit macht mir sehr viel Spaß.“
Von vielen seiner Patienten weiß ich, wie sehr sie sich auf Deeqow
freuen, wenn er kommt. Sie schätzen seine Freundlichkeit und seine
positive Lebenshaltung. Und dass er sich stets mit einem warmen
Lächeln und einem „pfiat Di nachad“ verabschiedet. Deeqow, Du bist
eine Bereicherung für Pöcking. Danke, dass Du da bist!
Lisa Hieronymus
Kochen und gemeinsam essen
Im Sozialdienst Pöcking e.V. im Ahornweg 7 findet ab Anfang
Juli 2021 wieder das beliebte Samstagskochen statt in
Zusammenarbeit mit der Stiftung für Pöcking.
Jeden Samstag wird ab 10 Uhr miteinander gekocht und um 12 Uhr
miteinander gegessen. Alle Pöckinger Senioren sind herzlich eingeladen,
gegen einen kleinen Kostenbeitrag dabei zu sein. Um Anmeldung
bis Freitag 13 Uhr wird gebeten.
Auch suchen wir noch Hobbyköche, die das Kochen übernehmen
möchten!
Bitte melden Sie sich unter Telefon: 08157/4737.
Sozialdienst Pöcking e.V., Ahornweg 7.
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