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WOLL Magazin Elternratgeber Ausbildung + Karriere am Hellweg 2021/2022

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Sonderausgabe <strong>Elternratgeber</strong> <strong>2021</strong>/<strong>2022</strong><br />

Worte, Orte, Land und Leute.<br />

Über 320<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatzangebote<br />

im Heft<br />

<strong>Elternratgeber</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> + <strong>Karriere</strong><br />

<strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong> <strong>2021</strong>/<strong>2022</strong><br />

Der <strong>Elternratgeber</strong> zur<br />

Berufsorientierung und<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatzsuche<br />

<strong>WOLL</strong> - mit Herz und Hand von


WasserRETTER! gesucht<br />

Arbeiten beim 4.0-Technologieführer<br />

Liebe Eltern,<br />

Ihre Kinder befinden sich in der wichtigsten Phase ihres Lebens. Jetzt werden durch die richtige Berufswahl die<br />

Weichen für die Zukunft gestellt. Was kommt nach der Schule? Als erfahrener <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb mit vielen verschiedenen<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberufen bieten wir unseren Kollegen optimale Voraussetzungen im f<strong>am</strong>iliären Umfeld.<br />

Noch im letzten Jahr wurde von der IHK einer unserer Auszubildenden als Bester seines Jahrgangs ausgezeichnet.<br />

Das Talent unserer Auszubildenden zu fördern, liegt uns sehr <strong>am</strong> Herzen.<br />

Wie machen wir das? - Die HST Systemtechnik GmbH & Co. KG mit Ihrem Hauptsitz in Meschede setzt als<br />

4.0-Technologieführer in der Wasserwirtschaft seit jeher auf eine ausbalancierte Altersverteilung im Kollegium.<br />

Gemeins<strong>am</strong> profitieren wir so von einem gesunden Mix aus jahrelangem Know-how sowie frischem Wind durch<br />

junge Talente. So entwickeln und produzieren wir schon jetzt Produkte, Systeme und Lösungen für die Bedürfnisse<br />

der Gesellschaft von morgen.<br />

Technische Vollkommenheit, Lösungsorientierung sowie das Bestreben, die Umwelt sauberer zu machen, sind<br />

zentrale Attribute, die unser Unternehmen verfolgt. Als WasserRETTER! verschreiben wir uns aktiv dem Umweltschutz<br />

und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Alle unsere Mitarbeiter leisten täglich ihren Beitrag, dass das<br />

Wasser von Schadstoffen wie z. B. Mikroplastik befreit wird.<br />

Schon heute hält HST-Technologie mit seinen digitalisierten, intelligenten Rechen und künstlicher Intelli genz ein<br />

Maximum des Mikroplastiks zurück, sodass es Flüsse, Seen und Meere nicht verschmutzen kann. Dem Plastikmüll<br />

in den Weltmeeren wird so der Nachschub abgeschnitten. Dies haben wir unserem technischen Wissen als 4.0<br />

Technologieführer, vor allem aber unseren Mitarbeitern zu verdanken.<br />

Unsere Auszubildenden erfreuen sich hoher Übernahmequoten mit unbefristeten Arbeitsverträgen. Als ausgezeichneter<br />

und prämierter <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb ist es für uns selbstverständlich, junge Talente nachhaltig auf ihrem<br />

Weg zu begleiten, ihr Leistungspotenzial zu entwickeln und Werte wie Offenheit, Toleranz und Zuverlässigkeit zu<br />

vermitteln. Mit einer <strong>Ausbildung</strong> bei HST stehen unseren Auszubildenden die Tore in den weltweit stark wachsenden<br />

Umwelttechnologiemarkt und alle weiteren <strong>Ausbildung</strong>s- und Qualifikationsmöglichkeiten offen.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

ST Sysme<br />

JETZT FÜR DIE OFFENEN AUSBILDUNGSSTELLEN <strong>2021</strong>/22<br />

BEWERBEN UND TEIL DER HST-FAMILIE WERDEN:<br />

• Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />

• Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)<br />

• Industriekaufmann (m/w/d)<br />

• IT-Systemelektroniker (m/w/d)<br />

• Kaufmann für IT-System-Management (m/w/d)<br />

• Metallbauer für Konstruktionstechnik (m/w/d)<br />

• Technischer Produktdesigner (m/w/d)<br />

...und vieles mehr!<br />

Ihr Ansprechpartner: Herr Miguel Pereira<br />

HST Systemtechnik GmbH & Co. KG I Heinrichsthaler Straße 8 I 59872 Meschede I +49 291 9929-85 I bewerbung@hst.de


Dirk Bannenberg<br />

Herausgeber <strong>WOLL</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Liebe Eltern,<br />

Paul Senske<br />

Chefredakteur<br />

Daniela Weber<br />

Projektleiterin<br />

„Kind, lern doch was Anständiges“ oder „unsere Kinder sollen es einmal besser haben als<br />

wir.“ Wir Eltern haben nicht selten eine konkrete Vorstellung über den zukünftigen Berufsweg<br />

unserer Kinder. Doch passen unsere Ideen mit denen der Kids überein? Die Herausforderung<br />

besteht darin, wie wir Eltern den Nachwuchs optimal bei der Berufsorientierung<br />

unterstützen und begleiten können.<br />

Immerhin liegt die eigene <strong>Ausbildung</strong> zumeist schon um die 20 Jahre zurück. In dieser<br />

Zeitspanne hat sich die Berufswelt enorm gewandelt. Stichwort Digitalisierung und Akademisierung.<br />

Wo stehen wir heute? Welche Möglichkeiten gibt es für unsere Kinder? Muss<br />

es wirklich ein Studium sein oder ist eine duale <strong>Ausbildung</strong> vielleicht der geeignetere Weg?<br />

Bei immerhin gut 30 % Studienabbrechern eine berechtigte Frage…<br />

Sie halten den ersten großen <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> zum Thema <strong>Ausbildung</strong> und <strong>Karriere</strong><br />

in den Händen. Wir richten uns mit diesem <strong>Magazin</strong> gezielt an Sie, liebe Eltern. Sie erhalten<br />

einen Einblick über die aktuellen <strong>Ausbildung</strong>s- und <strong>Karriere</strong>wege im Sauerland und<br />

<strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong>. Alle Geschichten und Berichte sind von hier – und zwar zu 100 %. Echte<br />

Menschen, echte Unternehmen, echte Berufe und Erfahrungen.<br />

Wir von der <strong>WOLL</strong> Redaktion möchten Sie nun herzlich einladen: Nutzen Sie diesen<br />

<strong>Elternratgeber</strong>, um sich selbst über die heutigen <strong>Ausbildung</strong>s- und <strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />

zu informieren. Gehen Sie anschließend mit Ihren Kindern in ein offenes Gespräch und<br />

schauen Sie sich dabei auch die Geschichten, Portraits und <strong>Ausbildung</strong>splatzangebote der<br />

beteiligten Firmen an. Unter www.imsauerland.de/elternratgeber finden Sie diese und weitere<br />

Inhalte auch in digitaler Form.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre und gute Gespräche mit Ihren Kindern wünschen<br />

Kontakt:<br />

Dirk Bannenberg<br />

Paul Senske<br />

Daniela Weber<br />

www.imsauerland.de/<br />

elternratgeber<br />

redaktion-woll@axo.media<br />

facebook.com/wollmagazin<br />

www.woll-magazin.de<br />

www.imsauerland.de/elternratgeber<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 3


Inhalt<br />

ELTERNINFORMATIONEN<br />

06 Erfolgsmodell duale <strong>Ausbildung</strong><br />

12 Jugendpsychologin Jutta Sniehotta<br />

18 Akademikereltern –Handwerkerkinder?<br />

20 IHK-Azubi-Finder<br />

22 Metall- und Elektro-Industrie bietet Perspektiven<br />

26 Müllmann vor Hochschulprofessor!<br />

28 Digital in die Zukunft<br />

32 Berufliche Orientierung mit KAoA<br />

36 Duales Studium<br />

40 Senior Willi Linn begleitet<br />

Azubis in schwierigen Situationen<br />

42 Unbeliebt - und gut bezahlt<br />

44 LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />

46 DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport<br />

49 Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />

52 Studienausstieg auch als Chance<br />

54 Hubertus-Schwartz-Berufskolleg<br />

74 Industrie 4.0<br />

96 Geballte Medien-Power im Kreativ-Verbund<br />

108 Conrad-von-Ense-Schule<br />

110 Freiwilligenjahr für die Gesellschaft<br />

112 Starke Region – starke Perspektiven<br />

116 „Die Sprache ist der Schlüssel“<br />

118 „Weiterbildung macht besser“<br />

120 IHK-Präsident Andreas Rother<br />

124 <strong>Ausbildung</strong>sbörsen & <strong>Ausbildung</strong>smessen<br />

128 Briloner Kinderuni<br />

FIRMENPORTRAITS<br />

16 FALKE<br />

30 Straßen.NRW<br />

35 IMI Hydronic Engineering<br />

38 Josefsheim Bigge<br />

67 Krankenhaus Maria Hilf<br />

104 Gemeindeverband Westfalen Mitte<br />

ALLGEMEINES<br />

03 Vorwort<br />

04 Inhalt<br />

130 Impressum<br />

4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


BERUFSFELDER<br />

BAU, ARCHITEKTUR UND VERMESSUNG<br />

58 <strong>Ausbildung</strong> zur Tischlerin<br />

ELEKTROTECHNIK<br />

60 <strong>Ausbildung</strong> zum Elektroniker<br />

PFLEGE UND GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

62 Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />

65 „Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld“<br />

PRODUKTION UND FERTIGUNG<br />

70 <strong>Ausbildung</strong> zum Verfahrensmechaniker<br />

72 <strong>Ausbildung</strong> Weltweit<br />

74 Industrie 4.0<br />

LANDWIRTSCHAFT, NATUR UND UMWELT<br />

76 <strong>Ausbildung</strong> zum Garten- und Landschaftsbauer<br />

78 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für<br />

Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />

METALL UND MASCHINENBAU<br />

80 <strong>Ausbildung</strong> zur Zerspanungmechanikerin<br />

WIRTSCHAFT, VERWALTUNG UND HANDEL<br />

86 <strong>Ausbildung</strong> zum Kaufmann für E-Commerce<br />

88 <strong>Ausbildung</strong> zum Finanzwirt<br />

GASTRONOMIE UND DIENSTLEISTUNG<br />

90 <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe<br />

KUNST, GESTALTUNG, MEDIEN<br />

92 Raumaustatter/in<br />

NATURWISSENSCHAFT UND LABOR<br />

94 Die Forscher und Entdecker von morgen<br />

VERKEHR, TECHNIK UND LOGISTIK<br />

97 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lagerlogistik<br />

99 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft im Fahrbetrieb<br />

SOZIALES UND PÄDAGOGIK<br />

102 <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />

106 Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />

COMPUTER UND IT<br />

83 <strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker<br />

für Systemintegration<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 5


Erfolgsmodell duale <strong>Ausbildung</strong>:<br />

Nachwuchs in allen Branchen dringend gesucht<br />

Paul Senske<br />

U<br />

nsere Kinder sollen es einmal<br />

besser haben als wir, sie<br />

sollen studieren und <strong>Karriere</strong><br />

machen. Doch so verständlich der<br />

Wunsch vieler Eltern ist, der akademische<br />

Berufsweg ist bei weitem<br />

nicht der wichtigste Schlüssel zur<br />

erfüllenden Teilhabe in Arbeitswelt<br />

und Gesellschaft. „Nicht nur Abitur<br />

und Studium führen zur beruflichen<br />

Erfüllung, es gibt auch andere<br />

Wege“, sagt Andreas Rother, der Präsident<br />

der IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />

Die berufliche Bildung, also die duale<br />

<strong>Ausbildung</strong> im Betrieb und in den<br />

beruflichen Schulen, ist für ihn eine<br />

„echte Herzensangelegenheit“. Über<br />

300 dual erlernbare <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

bieten gute bis glänzende Perspektiven.<br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern,<br />

das ist die spannende Aufgabe im Gastgewerbe.<br />

Foto: AdobeStock_278250604_davit85<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 7


Einig sind sich Arbeitsmarktexperten,<br />

dass die duale <strong>Ausbildung</strong> entscheidenden<br />

Anteil an der geringen<br />

Jugendarbeitslosigkeit hat. „Die Bildung<br />

in den Betrieben ist genauso viel<br />

wert wie die an Universitäten“, betont<br />

Bundesbildungsministerin Anja<br />

Karliczek. Der Münchner Philosophie-Professor<br />

Julian Nida-Rümelin<br />

warnt vor einem „Akademisierungswahn“.<br />

IHK-Chef Rother zieht den<br />

Vergleich: „Rund 50 Prozent der<br />

Jugendlichen machen Abitur und<br />

studieren. In der Wirtschaft brauchen<br />

wir aber im Verhältnis einen Akademiker<br />

und zehn Facharbeiter. Die<br />

<strong>Ausbildung</strong> muss jungen Menschen<br />

auch Spaß macht“, so Rother, der als<br />

„Self-Made-Man“ mit Mittlerer Reife<br />

und <strong>Ausbildung</strong> zum Industriekaufmann<br />

das in Ense-Bremen ansässige<br />

IT-Unternehmen ahd gründete und<br />

zu einer Marke entwickelte.<br />

Glänzende Perspektiven in<br />

Pflegeberufen<br />

Treffend bringt der Caritas-Verband<br />

Brilon, mit 1.150 MitarbeiterInnen<br />

ein bedeutender Arbeitgeber, die<br />

<strong>Ausbildung</strong>s-Philosophie zum Ausdruck.<br />

„Den Fachkräftemangel zu<br />

beseitigen und jungen Menschen eine<br />

berufliche Perspektive bieten – das<br />

motiviert uns, selbst ein <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />

zu sein“, sagt stellvertretend<br />

Marketing-Leitern Sandra W<strong>am</strong>ers.<br />

Die Caritas bildet Pflegefachfrauen/<br />

Pflegefachmänner, HeilerziehungspflegerInnen,<br />

Hauswirtschaftskräfte<br />

und ErzieherInnen aus.<br />

Im Jahr 2020 hat die Caritas Brilon<br />

34 Azubis eingestellt. Hinzu kommen<br />

fünf Anerkennungspraktikanten als<br />

Erzieher und Heilerziehungspfleger.<br />

Die Bezahlung der Azubis „kann sich<br />

sehen lassen“: Eine Pflegekraft (früher<br />

Krankenschwester) verdient im ersten<br />

Jahr 1.140 Euro, im zweiten 1.202<br />

Euro, im dritten Jahr 1.303 Euro. Die<br />

Caritas Brilon arbeitet in der <strong>Ausbildung</strong><br />

u. a. mit dem LWL Marsberg,<br />

dem DRK Meschede, dem Krankenhaus<br />

Brilon, dem Esta-Bildungswerk<br />

und der Gesundheitsakademie<br />

SSMP Geseke zus<strong>am</strong>men. Vergleichbare<br />

Strukturen weisen die Caritas<br />

Meschede (450 MitarbeiterInnen)<br />

und Arnsberg-Sundern (1.400) auf.<br />

Der Caritas Verband Arnsberg-Sundern<br />

kooperiert mit dem Klinikum<br />

Hochsauerland in der gemeins<strong>am</strong>en<br />

„Bildungsakademie der Gesundheitsund<br />

Sozialwirtschaft Hochsauerland<br />

gGmbH“. Der Caritasverband für<br />

den Kreis Soest ist mit 1.3000 MitarbeiterInnen<br />

der führende Anbieter<br />

sozialer Dienstleitungen in der <strong>Hellweg</strong>-Region.<br />

„Jeder, der sich bei uns<br />

meldet und sich auf die Arbeit mit<br />

pflegebedürftigen Menschen einlassen<br />

kann, erhält bei uns die Perspektive<br />

auf einen <strong>Ausbildung</strong>splatz“: So wirbt<br />

die Soester Caritas um Nachwuchs.<br />

Die privaten Pflegedienste sind ebenso<br />

intensiv auf Nachwuchssuche. Das<br />

gilt natürlich auch für die Krankenhäuser<br />

und Kliniken, die teilweise<br />

eigene Pflegeschulen haben oder eng<br />

mit Pflegeschulen kooperieren. Die<br />

Schule für Gesundheit und Krankenpflege<br />

<strong>am</strong> Städtischen Krankenhaus<br />

Maria Hilf Brilon bietet 75 <strong>Ausbildung</strong>splätze.<br />

Die Al brecht-Schneider-<br />

Akademie <strong>am</strong> Klinikum Stadt Soest<br />

(„Haus <strong>am</strong> Park“) weist 155 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

auf. Die gemeins<strong>am</strong> mit<br />

der Caritas betriebene Bildungsakademie<br />

des Klinikums Hochsauerland<br />

mit ihren zwei Schulstandorten in<br />

Arnsberg und Meschede ist mit 450<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätzen ein großer Player.<br />

Metall- und Elektroindustrie<br />

mit großem Berufsspektrum<br />

Intensiv um Nachwuchs wirbt auch<br />

die Metall- und Elektroindustrie mit<br />

großen K<strong>am</strong>pagnen in der Region.<br />

8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

Die Gesundheitswirtschaft<br />

ist mit rund 90.000<br />

Beschäftigten eine von 5<br />

Kernbranchen in ganz<br />

Südwestfalen.<br />

Foto: Michael Bahr /<br />

Südwestfalen Agentur GmbH<br />

In der Metall- und Elektroindustrie<br />

gibt es ein sehr breites<br />

Spektrum an Berufen und<br />

<strong>Karriere</strong>wegen.<br />

Foto: Südwestfalen Agentur<br />

GmbH/Dominik Ketz


Der Fachkräftemangel ist in allen<br />

Branchen zu finden. „Die Metallund<br />

Elektroindustrie bietet ein breites<br />

Spektrum an Berufen mit sehr<br />

guter <strong>Ausbildung</strong>, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und sehr guter Bezahlung“,<br />

erklärt Dr. Volker Verch,<br />

der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes<br />

Westfalen-Mitte. „Ein<br />

Facharbeiter verdient einschließlich<br />

Zulagen usw. knapp 55.000 Euro<br />

im Jahr. Es sind also sogenannte auskömmliche<br />

Berufe.“ Ausdrücklich<br />

lobt Verch dabei die „streitbaren, konstruktiven<br />

und sachlichen Tarifverhandlungen“<br />

mit der IG<br />

Metall.<br />

Insges<strong>am</strong>t sei es nicht<br />

leicht, geeignete<br />

Kandidaten für<br />

die <strong>Ausbildung</strong> zu<br />

finden. Wichtig<br />

sei, das Interesse<br />

schon früh für<br />

die MINT-Fächer<br />

(Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften,<br />

Technik)<br />

zu wecken, um Kinder<br />

und Jugendliche für die<br />

Berufswelt der Metall- und<br />

Elektroindustrie zu sensibilisieren.<br />

Foto: AdobeStock_1183225271_Ljupco<br />

„Vom Wissen zum Werk“ im<br />

Handwerk<br />

Riesig ist der Bedarf an Nachwuchs<br />

und Facharbeitern auch im Handwerk.<br />

„Vom Wissen zum Werk“ war<br />

2020 der Titel einer Sonderausstellung<br />

im Hagener Freilichtmuseum.<br />

„Besser kann man das Handwerk<br />

nicht beschreiben“, erklärt Markus<br />

Kluft, der Pressesprecher der Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />

Südwestfalen. „Zudem<br />

ist die Berufswelt im Handwerk so<br />

breit angelegt, dass jeder und jede<br />

einen Beruf finden kann, der<br />

Spaß macht und greifbar ist.“ Meinolf<br />

Niemand, der Hauptgeschäfts führer,<br />

meint: „Im Handwerk kommt man<br />

aus dem Staunen nicht heraus.“ Für<br />

den Nachwuchs bieten sich große<br />

Chancen: „Die Babyboomer gehen<br />

jetzt in Rente und hinter lassen<br />

in den Betrieben große Lücken“,<br />

so Pressesprecher Kluft. Die HWK<br />

Südwestfalen unterhält eine zehn Personen<br />

umfassende Abteilung Fachkräftesicherung.<br />

Während der HSK<br />

zur Handwerksk<strong>am</strong>mer Südwestfalen<br />

gehört, ist die Hand werksk<strong>am</strong>mer<br />

Dortmund für den Kreis Soest<br />

zuständig. Sie unterstützt<br />

ebenfalls alle Zielgruppen<br />

bei der Suche nach<br />

<strong>Ausbildung</strong>s-Plätzen<br />

und Betriebe bei der<br />

Besetzung von<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätzen.<br />

Dabei geht sie den<br />

Weg über Projekte<br />

wie Willkommensund<br />

Bildungslotsen,<br />

<strong>Ausbildung</strong>soffensive<br />

im Handwerk<br />

oder „Passgenaue<br />

Besetzung“.<br />

Neben der dualen <strong>Ausbildung</strong><br />

gibt es im Handwerk<br />

noch das duale Studium (Aus-<br />

Beste <strong>Karriere</strong>aussichten im<br />

Handwerk, zum Beispiel als<br />

Elektroniker*in.<br />

Foto: Jürgen Eckert<br />

Shopping! Der Handel steht vor großen<br />

Veränderungen. Von E-Commerce<br />

über Groß- und Außenhandel bis hin<br />

zum klassischen Einzelhandel.<br />

Foto: business-888146.jpg<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 9


IHK-Präsident Andreas Rother<br />

Quelle: Tom Linke<br />

„Duale <strong>Ausbildung</strong> ist<br />

Herzensangelegenheit”<br />

- Andreas Rother<br />

bildung mit Abschluss und Studium<br />

mit Bachelor) sowie die triale <strong>Ausbildung</strong><br />

mit <strong>Ausbildung</strong>, Studium und<br />

Meisterbrief. Das duale Studium und<br />

die triale <strong>Ausbildung</strong> richten sich vor<br />

allem an Abiturienten und Fachabiturienten.<br />

Hotel- und Gaststättengewerbe<br />

ist Jobmotor<br />

Ein Riesenmarkt für Azubis ist auch<br />

das Hotel- und Gaststättengewerbe.<br />

Es ist ein Jobmotor, besonders im<br />

Sauerland mit den Zentren Winterberg<br />

und Schmallenberg. Der Hochsauerlandkreis<br />

weist 445 Übernachtungsbetriebe<br />

mit 26.227 Betten auf,<br />

im Kreis Soest sind es 153 mit 8.274<br />

Betten (Betriebe ab zehn Betten, August<br />

2020). In der Gastronomie sieht<br />

es wie folgt aus: Im HSK gibt es 191<br />

anerkannte <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe, im<br />

Kreis Soest sind es 158. Die <strong>Ausbildung</strong>spalette<br />

mit verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und Qualifizierungen<br />

ist groß: Koch/Köchin,<br />

Hotelfachmann/-frau, Hotelkaufmann/-frau,<br />

Fachkraft für Systemgastronomie,<br />

Restaurantfachmann/-frau,<br />

Fachkraft im Gastgewerbe. „Der<br />

Fachkräftemangel in der Gastronomie<br />

droht nicht, er ist schon längst da“,<br />

betont Angela Rademacher von der<br />

IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />

Handel mit<br />

Aufstiegschancen<br />

Auch der Handel, speziell der Einzelhandel,<br />

ist ein attraktiver <strong>Ausbildung</strong>smarkt<br />

mit sehr guten<br />

Aufstiegschancen. Der Beruf Einzelhandelskaufmann/-frau<br />

ist begehrt<br />

und landet in der „Hitliste“ der beliebtesten<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberufe regelmäßig<br />

auf vorderen Plätzen. Dieser Beruf in<br />

den Branchen Elektronik, Kosmetik,<br />

Möbel, Lebensmittel und Bekleidung<br />

lässt sich nach der <strong>Ausbildung</strong> gut mit<br />

einem Studium kombinieren.<br />

„Spurwechsel –<br />

<strong>Karriere</strong> anders denken“<br />

Für junge Menschen, die nicht studieren<br />

wollen, bietet sich ein prall<br />

gefüllter <strong>Ausbildung</strong>smarkt unterschiedlicher<br />

Couleur - mit glänzenden<br />

Perspektiven. Er ist auch für Studienzweifler<br />

und Studienabbrecher offen.<br />

Die Agentur für Arbeit Meschede-<br />

Soest, die Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />

Südwestfalen und die IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland<br />

arbeiten gemeins<strong>am</strong><br />

im Netzwerk „Spurwechsel – <strong>Karriere</strong><br />

anders denken“. In diesem Netzwerk<br />

erhalten junge Menschen individuelle<br />

Unterstützung und Beratung beim<br />

Studienfach- oder Hochschulwechsel,<br />

bei der Suche nach einer <strong>Ausbildung</strong>soder<br />

Arbeitsstelle und nach finanziellen<br />

Fördermöglichkeiten. ■<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Mit Sicherheit<br />

IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Zukunft ist ein Sprung ins Ungewisse.<br />

Wie wäre da ein <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb, der die Sicherheit bietet,<br />

flexibel sein zu können?<br />

Ein sicherer Arbeitsplatz ist Gold wert. Das<br />

merken wir insbesondere in Krisenzeiten. Der<br />

Öffentliche Dienst – und somit auch die Bezirksregierung<br />

Arnsberg – gehört nicht nur zum<br />

größten Arbeitgeber in Deutschland, sondern<br />

auch zum sichersten. Mit unseren rund 1.800<br />

Mitarbeiter*innen sind wir für die mehr als 3,5<br />

Millionen Einwohner*innen in unserem knapp<br />

8.000 km 2 großen Regierungsbezirk zuständig.<br />

Eine große Verantwortung.<br />

Unseren Mitarbeiter*innen bieten wir darum ein<br />

hohes Maß an Flexibilität: Homeoffice, Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Freizeit sowie gleitende<br />

Arbeitszeit sind für uns kein Neuland, sondern<br />

seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer<br />

Philosophie. Und das Beste daran? Arbeiten in<br />

einem tollen Te<strong>am</strong> und ein Einsatz für das Gemeinwohl.<br />

Denn bei uns kann man nicht nur die<br />

eigene Zukunft, sondern auch die eines ganzen<br />

Landes mitgestalten.<br />

Mehr Infos unter: www.bra.nrw.de/karriere<br />

Verantwortung übernehmen und aktiv die Region<br />

auf die Zukunft vorbereiten – das sind große Aufgaben,<br />

die wir nicht alleine übernehmen können.<br />

Darum suchen wir ständig Verstärkung für unser<br />

Te<strong>am</strong> als:<br />

• Verwaltungsfachangestellte*r<br />

• Verwaltungswirt*in<br />

• Regierungsinspektor*in (Bachelor of Laws)<br />

• Verwaltungsinformatiker*in (Bachelor of Arts)<br />

• Fachinformatiker*in<br />

• Geomatiker*in<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 11


Gemeins<strong>am</strong> geht es besser: das richtige Berufsfeld erschnuppern.<br />

Foto: AdobeStock_208707332<br />

GEMEINSAM DAS RICHTIGE<br />

BERUFSFELD ERSCHNUPPERN<br />

Jugendpsychologin Jutta Sniehotta zur Rolle der Eltern<br />

Christel Zidi<br />

S. Droste<br />

I<br />

hr Kind ist in der 10. Klasse und weiß noch nicht,<br />

was es werden will? Viel Zeit ist nicht mehr. Es müssen<br />

Bewerbungen geschrieben werden. Aber für welchen Beruf?<br />

So langs<strong>am</strong> werden die Eltern ungeduldig und stellen<br />

sich die Frage: Sind die anderen Jugendlichen auch so unentschlossen<br />

und nur ihr Spross hinkt hinterher?<br />

Die Jugendpsychologin Jutta Sniehotta kennt diese Probleme<br />

und hat Tipps für die Eltern. Der wichtigste: „Gemeins<strong>am</strong> das<br />

richtige Berufsfeld erschnuppern und eine positive Motivation<br />

aufbauen.“ „Es ist völlig normal, wenn Jugendliche mit 16 Jahren<br />

noch keine Vorstellung vom Berufsleben und ihrer eigenen Zukunft<br />

haben“, erklärt die Jugendpsychologin Jutta Sniehotta aus<br />

„Eine positive Motivation aufbauen“<br />

- Jutta Sniehotta<br />

Warstein. „Viele sind mit 16 Jahren noch völlig unreif.“ Diese<br />

Unreife und Ratlosigkeit erlebt sie auch oft bei Abiturienten, die<br />

noch gar nicht wissen, in welche Richtung sie sich entscheiden<br />

sollen. Es sei eine unglaublich schwerwiegende Entscheidung,<br />

die ein junger Mensch in dieser Phase seines Lebens zu treffen<br />

habe: In einer Phase, mit 16 oder 17 Jahren, in der er vielleicht<br />

den Girls- oder Boysday mitgemacht hat, mit etwas Glück ein<br />

Praktikum, so die Psychologin. Wie können Eltern ihre Kinder<br />

da unterstützen?<br />

Bei ihren Patienten geht Sniehotta klientenzentriert vor. So stellt<br />

sie sich auch den idealen Umgang der Eltern mit deren Kindern<br />

vor. „Man muss Fragen stellen. Was wünscht du dir? Wovon<br />

träumst du? Erst wenn dieses - nennen wir es mal Brainstorming<br />

- erfolgt ist, kann man abklopfen, ob der Berufswunsch realisier-<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


ar ist.“ Und sie betont: „Ganz wichtig ist, dass man eine positive<br />

Motivation aufbaut, d<strong>am</strong>it die Jugendlichen erzählen, wovon sie<br />

träumen. Nicht gleich sagen, das ist unrealistisch, das schaffst<br />

du nicht.“ Die Kinder müssen spüren, dass auch die Eltern wollen,<br />

dass ihr Kind einen Beruf ergreift, der zu ihm passt. Auf<br />

keinen Fall sollten sie ihnen ihre eigenen Wunschvorstellungen<br />

aufdrücken.<br />

Eltern müssen sich immer wieder mit ihren Kindern auf die<br />

Berufssuche begeben, immer wieder das Gespräch suchen und<br />

Anregungen geben, so Jutta Sniehotta. Aber dem Kind soll auch<br />

Zeit gelassen werden, d<strong>am</strong>it es auch selbst überlegen kann, welcher<br />

Beruf ihm liegt. Teilweise dauert das bis zu drei Jahren, bis<br />

ein junger Mensch eine Idee davon entwickelt hat, wo er sich<br />

beruflich sieht, wenn er erwachsen ist. Deshalb rät die Psychologin:<br />

Man fängt mit der Suche <strong>am</strong> besten schon an, wenn das<br />

Kind in der 8. Klasse ist. Durch die richtigen Fragen komme<br />

es zu einem Annäherungsprozess, das Feld werde immer enger.<br />

„Und hinterher landet man bei zwei, drei Berufen, die dann in<br />

Frage kommen könnten. Und dann kann man sagen: Komm,<br />

jetzt mach doch mal ein Praktikum.“<br />

Fleißkärtchen oder ein Eis als Belohnung dafür, dass sie sich für<br />

Englisch interessieren, das funktioniert nicht mehr.“ Anders liege<br />

der Fall, wenn der Jugendliche z. B. englische Songtexte selbst<br />

übersetzen will. In diesem Moment würde er erkennen, welchen<br />

Nutzen ihm das Englischlernen bringt.<br />

Die Anschlussverpflichtung der Schulen<br />

Jutta Sniehotta betont auch die besondere Rolle der Schulen bei<br />

der Berufsorientierung Die Schulen können und sollten mithelfen,<br />

das richtige Berufsfeld „vorsichtig und abwartend zu<br />

erschnuppern“. Die große Verantwortung und Verpflichtung<br />

sei, das zu ergänzen, was das Elternhaus vorlegt – oder auch<br />

nicht. Erschwerend - so Jutta Sniehotta - komme hinzu, dass<br />

sich die Berufsfelder und Berufsbezeichnungen inzwischen<br />

auch dr<strong>am</strong>atisch geändert haben. Die Orientierung zu finden,<br />

sei unglaublich schwierig. „Es gibt keine Elektriker mehr, keine<br />

Gut sei es, wenn Eltern die Talente ihrer Kinder sehen oder<br />

erspüren können. Das funktioniere z. B., wenn ein Elternteil<br />

handwerklich sehr begabt ist und sein Kind mit in die Werkstatt<br />

oder auch in die eigene Gartenwerkstatt mitnimmt. Aber nicht<br />

alle Eltern haben die Möglichkeit, das auszutesten und Talente<br />

zu erkennen. Erschwerend komme hinzu, dass viele Kinder vor<br />

allem in der jetzigen Krise nur noch zuhause sitzen, sich wenig<br />

bewegen und nur noch mit digitalen Medien arbeiten. Eltern<br />

können Tipps geben, wie „Du könntest ins Soziale passen“.<br />

Wenn der Jugendliche sich das auch vorstellen kann, sollte man<br />

das <strong>am</strong> besten mal durch ein Praktikum austesten. Überhaupt<br />

können Praktika immens entscheidend sein. „Mit etwas Glück<br />

ergib sich aus einem Praktikumsverhältnis später ein <strong>Ausbildung</strong>sverhältnis.“<br />

Jugendliche brauchen „intrinsische Motivation“<br />

In der Psychologie spricht man von intrinsischer und extrinsischer<br />

Motivation. Eine extrinsische Motivation ist z. B. das Verteilen<br />

von Fleißkärtchen oder Stempeln an Grundschüler. Die<br />

Kinder lernen: Wenn ich etwas mache, bekomme ich etwas<br />

dafür. Belohnung für Leistung funktioniere gut bei den Kleinen,<br />

Pubertierende aber seien mit Belohnungen kaum mehr<br />

zu ködern. „Sie brauchen eine intrinsische Motivation“, erklärt<br />

Jutta Sniehotta, „weil sie noch nicht wissen, was sie wollen. Ein<br />

Dipl.-Psych. Jutta Sniehotta, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />

aus Warstein<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 13


„Talente der Kinder erspüren“<br />

- Jutta Sniehotta<br />

Schlosser. Selbst wir Eltern haben manchmal Schwierigkeiten<br />

auf Fragen zu antworten, was z. B. ein Mechatroniker macht.“<br />

Deutliche Worte findet Jutta Sniehotta auch zum Thema Null-<br />

Bock-Generation: „Es gibt in jeder Generation Jugendliche, die<br />

sich erst einmal finden müssen und eine Zeitlang dafür brauchen.<br />

Eine Generation als Null-Bock-Generation zu bezeichnen,<br />

das würde ich nicht tun.“ Eltern sollten sich von der scheinbaren<br />

Coolness der Kinder nicht blenden lassen. Hinter einem „Ach,<br />

ist mir doch egal“ stecke oft die Unsicherheit introvertierter junger<br />

Menschen, die sie hinter dieser Maske verbergen.<br />

Eltern benötigten immer wieder viel Fingerspitzengefühl,<br />

sind vielleicht auch mal geschockt, wenn die Kinder mit dem<br />

Wunsch ankommen, einen Beruf zu erlernen, bei dem sie sich<br />

„einen Porsche leisten können“. Die Eltern könnten dann beispielsweise<br />

so argumentieren: „Mmh. Dann brauchst du einen<br />

Beruf, mit dem du richtig viel Geld verdienen kannst. Mehrere<br />

tausend Euro brauchst du im Monat, d<strong>am</strong>it du auch gut sparen<br />

kann. Wo kannst du so viel verdienen? Höchstwahrscheinlich<br />

reicht dein Hauptschulabschluss nicht, sondern du brauchst<br />

einen Beruf, der höher qualifiziert ist. Kannst du dir vorstellen,<br />

noch zwei Jahre zur Schule zu gehen?“<br />

Problematischer Akademisierungswahn<br />

Den Akademisierungswahn hält die Psychologin für problematisch.<br />

„Wir haben heute viele Berufe, die akademisiert sind, in<br />

denen man dann den Bachelor macht, aber trotzdem nicht für<br />

den Beruf qualifiziert ist. Es gibt einfach Kinder, die sind nicht<br />

so intellektuell, sie sind aber handwerklich sehr gut. Ganz wichtig<br />

ist: Das was das Kind tut, muss zum Kind passen, nicht zu<br />

den Wünschen der Eltern.“<br />

Wenn Jugendliche nach dem Gymnasium mit einem Studium,<br />

besonders in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />

Technik) beginnen, sei das sehr schwer. „Die<br />

Jugendlichen wissen noch nicht wirklich, was Studium bedeutet.<br />

Das lockere Studentenleben früherer Zeiten gibt es nicht mehr.<br />

Zwei Schnuppertage während der Schule reichen noch nicht aus,<br />

zu verstehen, was Studium bedeutet.“ Das Lernen an der Uni sei<br />

so rasant schnell. Die Zahl der Studienabbrecher sei hoch. Ein<br />

junger Mensch, der vielleicht Ingenieur werden will, ist möglicherweise<br />

an der Fachhochschule wesentlich besser aufgehoben,<br />

weil das praxisbezogene Lernen eher seinem Lernstil entspricht.<br />

Oder er könne eine Lehre beginnen. Ein solcher „Spurwechsel“<br />

sei ein guter Wechsel. Das mache auch nichts mit dem Ego. „Wer<br />

rechtzeitig erkennt, dass ihn das Studium überfordert, ist kein<br />

intellektueller Versager, sondern er handelt weitsichtiger“, betont<br />

Jutta Sniehotta.<br />

Das Vorstellungsgespräch mit Eltern?<br />

Sollten Eltern eigentlich beim Vorstellungsgespräch mit dabei<br />

sein? „Das ist ein Würfelspiel“, sagt die Warsteiner Psychologin.<br />

Die Frage sei: Wie wird das von den Arbeitgebern ausgelegt?<br />

Wirkt mein Kind unselbständig, wie ein Muttersöhnchen, das<br />

nicht in der Lage ist, sich selbst zu präsentieren. Oder wird es<br />

als positiv ausgelegt, wenn sich die Eltern kümmern? „Auf jeden<br />

Fall ist es gut für die Motivation des Jugendlichen, wenn er den<br />

Schritt allein geschafft hat.“ ■<br />

Pubertät und Adoleszenz<br />

Pubertät bezeichnet die Entwicklung s-<br />

phase junger Menschen (Mädchen 10-<br />

14 Jahre, Jungen 12-16 Jahre), die die<br />

anatomische und physiologische Reifung<br />

des Körpers umfasst.<br />

Während es in der Pubertät mehr um<br />

körperliche Veränderungen geht, entwickelt<br />

sich in der anschließenden Entwicklungsstufe,<br />

der Adoleszenz, die geistig-seelische<br />

Reife. Schüchternheit und<br />

Unsicherheit ist ein deutliches Zeichen<br />

der mittleren Adoleszenz (14-17 Jahre).<br />

In der Zeit der späten Adoleszenz (16 bis<br />

ca. 20 Jahre) stellt sich für gewöhnlich<br />

auch ein gewisses Verantwortungsgefühl<br />

für die eigene Zukunft ein. Der junge<br />

Mensch hat nun einen gewissen Grad<br />

an Reife erreicht und kann bereits seine<br />

Fähigkeiten und Grenzen einschätzen.<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


KRISENSICHER IN DIE ZUKUNFT.<br />

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<strong>Karriere</strong>start? Wir bilden aus:<br />

- Pflegefachfrau/-mann<br />

(<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: August und Oktober)<br />

Pflegeschule vor Ort in Lippstadt<br />

- Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)<br />

(<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: August)<br />

Unschlüssig? Einfach mal reinschnuppern:<br />

- Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

- Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />

- Jahrespraktikum (FOS)<br />

- Schülerpraktikum<br />

Schon Erfahrung? Wir stellen ein:<br />

Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />

- für den Pflegedienst unterschiedlicher<br />

Fachdisziplinen<br />

- für die Intensivpflege<br />

- für den Operationsdienst (auch OTA)<br />

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Wir bieten attraktive Arbeitszeitregelungen mit<br />

zahlreichen flexiblen Modellen von Vollzeit bis<br />

hin zu geringen Teilzeitbeschäftigungen.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 15


FALKE – WITH YOU EVERY STEP<br />

Unsere Produkte begleiten unsere Kundinnen und Kunden seit 125 Jahren in jeder Lebenslage und auch als <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />

begleiten wir junge Menschen seit jeher bei ihren ersten <strong>Karriere</strong>schritten.<br />

Ein attraktiver Arbeitsplatz mit Zukunft<br />

Auf der Suche nach einem passenden <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb und Arbeitgeber sind neben spannenden Aufgabenbereichen,<br />

einem angenehmen Arbeitsklima und Aufstiegschancen Sicherheit und Zukunftsperspektiven wichtige Faktoren<br />

für die Entscheidung. FALKE ist ein Unternehmen mit einem breiten Angebot an <strong>Ausbildung</strong>sberufen und vielfältigen<br />

Tätigkeitsfeldern. In vierter F<strong>am</strong>iliengeneration geführt, mit über 125-jähriger Erfahrung und international ausgerichtet<br />

bietet das Unternehmen mit ca. 3.000 Mitarbeiter/innen beste Voraussetzungen für den Start ins Berufsleben.<br />

<strong>Ausbildung</strong> bei FALKE: Professionelle Betreuung von Anfang an<br />

Unsere Auszubildenden profitieren von der kompetenten<br />

Betreuung durch erfahrene Ausbilder/innen innerhalb<br />

der einzelnen Fachbereiche und lernen die Entstehungsgeschichte<br />

der hochwertigen FALKE Produkte kennen - angefangen<br />

bei der ersten Idee bis hin zum weltweiten Vertrieb<br />

in den Bereichen Legwear, Bekleidung und Sport.<br />

Neben dem Einsatz in den Fachabteilungen werden zahlreiche<br />

interne und externe Schulungsmaßnahmen, abgestimmt<br />

auf den <strong>Ausbildung</strong>sstand, angeboten und Sozialund<br />

Methodenkompetenz weiterentwickelt.<br />

Das breite Spektrum von <strong>Ausbildung</strong>sberufen bei FALKE spricht<br />

viele verschiedene Interessen und Stärken an. Grundsätzlich<br />

unterscheiden wir zwischen kaufmännischen und gewerblichtechnischen<br />

<strong>Ausbildung</strong>en.<br />

Neben bekannten Berufen wie Industriekaufleuten, Fachinformatikern/innen<br />

und Industriemechanikern/innen, bildet FALKE<br />

unter anderem auch Textillaborant/innen, Produktveredler/innen<br />

und Textil- und Modenäher/innen bzw. -schneider/innen aus.<br />

Seit 2019 bieten wir zudem neu entstandenen <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />

Kaufmann/-frau im E-Commerce an. In Zeiten des digitalen<br />

Wandels und des aufstrebenden Online Handels ein Beruf<br />

mit starker Zukunftsperspektive sowie spannenden und hochmodernen<br />

Aufgabenfeldern.<br />

Die Nachwuchsförderung hat bei FALKE einen sehr hohen Stellenwert<br />

– denn diese sichert die erfolgreiche Zukunft unseres<br />

Unternehmens. Interessierten, engagierten und begeisterungsfähigen<br />

Schüler/innen und Schulabgänger/innen bieten wir<br />

im Rahmen von Praktika, Berufsfelderkundungstagen oder Betriebserkundungen<br />

vielfältige Möglichkeiten, Einblicke in die<br />

Berufspraxis eines internationalen, innovativen und inhabergeführten<br />

Markenunternehmens der Textilbranche zu erlangen.<br />

16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Übernahme nach <strong>Ausbildung</strong><br />

Die <strong>Ausbildung</strong> bei FALKE ist bedarfs- und zukunftsorientiert ausgerichtet. Daraus ergeben sich hohe Übernahmechancen<br />

nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung. Die Einsatzmöglichkeiten nach der <strong>Ausbildung</strong> sind so<br />

vielfältig wie das Unternehmen und seine Produkte selbst. Je nach Stärken und Interessen finden wir gemeins<strong>am</strong> mit den<br />

ehemaligen Auszubildenden ein passendes Einsatzgebiet und entwickeln sie dort zu Fachspezialisten/innen.<br />

Perspektiven für die Zukunft<br />

Zielgerichtetes, motiviertes Arbeiten ist bei FALKE wichtig und wird durch Personalentwicklungsinstrumente sowie jährliche<br />

Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen unterstützt. Individuelle Fortbildungen und berufsbegleitende Studien<br />

unterstützen wir gern. Es gilt das Prinzip Fördern und Fordern – dann sind der Entwicklung keine Grenzen gesetzt.<br />

Teil der FALKE F<strong>am</strong>ily werden<br />

FALKE begleitet Menschen jeden Alters und in jeder Lebensphase auf Schritt und Tritt mit neuen Ideen und modernen<br />

Produkten. Diese entstehen dank der Mitarbeiter/innen, die tagtäglich ihr Bestes geben und dabei über sich hinauswachsen.<br />

FALKE ist immer auf der Suche nach engagierten Menschen, die Teil der FALKE F<strong>am</strong>ily werden und zum<br />

Unternehmenserfolg beitragen möchten.<br />

FALKE – Zahlen und Fakten:<br />

• 1895 gegründet<br />

• Über 3.000 Mitarbeiter/innen weltweit an 7 Standorten<br />

• 240 Mio. Euro Umsatz in 2019 – davon 50% im<br />

Ausland<br />

• FALKE Produkte sind in fünf Kontinenten und<br />

in über 60 Ländern verfügbar.<br />

Angebote für Azubis – diese <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

gibt es bei FALKE:<br />

• Duales Studium zum Bachelor of Arts BWL (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (m/w/d)<br />

• Fachinformatiker Systemintegration (m/w/d)<br />

• Kaufleute im E-Commerce (m/w/d)<br />

• Industriekaufleute (m/w/d)<br />

• Industriemechaniker (m/w/d)<br />

• Produktveredler Textil (m/w/d)<br />

• Textillaboranten (m/w/d)<br />

• Textil- und Modenäher /-schneider (m/w/d)<br />

Nähere Informationen zu den einzelnen <strong>Ausbildung</strong>sberufen<br />

gibt es auf unserer Homepage unter:<br />

https://www.falke.com/de_de/company/karriere/<br />

Vorteile durch eine <strong>Ausbildung</strong> bei FALKE<br />

auf einen Blick:<br />

• Ein sicherer <strong>Ausbildung</strong>splatz mit guten Übernahmechancen<br />

in einen traditionsreichen, international<br />

ausgerichtetem F<strong>am</strong>ilienunternehmen<br />

• Unmittelbare Einblicke in die Modebranche, mit<br />

direkter Nähe zum Produkt<br />

• Eine intensive und individuell zugeschnittene<br />

Betreuung durch erfahrene Ausbilder/innen und<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbeauftragte<br />

• Innerbetriebliche Schulungen und externe Seminare<br />

abgestimmt auf die <strong>Ausbildung</strong>sinhalte sowie eine<br />

gezielte Prüfungsvorbereitung<br />

• Spannende Blicke über den Tellerrand in andere<br />

Unternehmenseinheiten<br />

• Regelmäßiger, bereichsübergreifender Austausch<br />

mit anderen Auszubildenden<br />

• Eine gute <strong>Ausbildung</strong>svergütung plus Jahressonderzahlung<br />

und Urlaubsgeld<br />

• Vertrauensarbeitszeit, vermögenswirks<strong>am</strong>e Leistungen<br />

und Fahrtkostenzuschüsse<br />

• Günstige Einkaufsoptionen in unserem<br />

FALKE Werksverkauf<br />

Fragen rund um das Thema <strong>Ausbildung</strong> beantworten wir gern. Kontaktieren Sie uns!<br />

Personalreferentin Aus- und Weiterbildung · Elisabeth Naujoks · Tel: 02972 / 799-340 · Email: humanresources@FALKE.com<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 17


AKADEMIKERELTERN –<br />

HANDWERKERKINDER?<br />

Christel Zidi<br />

I<br />

mmer mehr junge Menschen studieren. Die Zahl<br />

der Studierenden in Deutschland ist von 2,2 auf<br />

2,7* Millionen angestiegen. Einige sprechen in diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang gar von „Akademisierungswahn“.<br />

„Bildung für alle!“. Warum allerdings st<strong>am</strong>men nur<br />

27 % der Studierenden aus Arbeiter- und Handwerkerf<strong>am</strong>ilien?**<br />

Was läuft falsch?<br />

Können sich Akademikerkinder wirklich frei für ein Studium<br />

entscheiden oder sitzen ihnen die Eltern „im Nacken“?<br />

Und: Führt dieser Druck nicht zwangsläufig zu einem Studienabbruch?<br />

Noch immer halten Akademikereltern ihre<br />

Kinder zum Studium an, Nicht-Akademikereltern raten<br />

zu einer „handfesten und soliden“ <strong>Ausbildung</strong>. Die Schere<br />

zwischen den Milieus klafft in diesem Bereich immer noch<br />

weit auseinander.<br />

Akademikereltern haben natürlich mehr Ressourcen, um<br />

ihre Kinder zu fördern. Wobei Nicht-Akademiker die<br />

Kosten oftmals überschätzen. Eine gute Beratung diesbezüglich<br />

ist sicherlich empfehlenswert. Letztlich hat ein<br />

Hochschulabschluss noch immer einen sehr hohen sozialen<br />

Stellenwert.<br />

Aber gleich in welche Richtung die Beratung zielt, entscheidend<br />

sollte der Wille des Kindes und dessen Fähigkeiten<br />

und Talente sein. Wenn ein junger Mensch auf Anraten<br />

seiner Eltern einen für ihn falschen Weg gegangen<br />

ist und feststellen muss, dass ein Studium nicht das Richtige<br />

für ihn ist, sollte er sich nicht unnötigerweise länger<br />

d<strong>am</strong>it herumquälen, sondern nach Möglichkeiten suchen,<br />

anders zu seinem Traumberuf zu kommen. Außerdem ist<br />

es für Studienabbrecher in der Regel kein Problem, einen<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatz zu bekommen. Jeder dritte Betrieb hat<br />

schon einmal einen Studenten ohne Abschluss als Azubi<br />

eingestellt, belegt eine aktuelle Studie des Bundesinstituts<br />

für Berufsbildung (BIBB). Mehr als drei Viertel der Unternehmen<br />

sind bereit, Studienabbrecher auszubilden. „Sie<br />

sind die Führungskräfte und Unternehmensnachfolger<br />

von morgen“.<br />

Zum Schluss sollte man auch einmal die Ausdrucksweise<br />

überdenken, wenn wieder von „bildungsfernen“ F<strong>am</strong>ilien<br />

die Rede ist. Ein Handwerksmeister oder Techniker als<br />

bildungsfern zu bezeichnen, entspricht nicht der Realität.<br />

Selbst ein einfacher Arbeiter kann sich neben seinem Beruf<br />

zeitlebens weitergebildet haben und es durchaus mit dem<br />

einen oder anderen Akademiker aufnehmen. ■<br />

Quellen:<br />

* Statistisches Bundes<strong>am</strong>t, Fachserie 11, Reihe 4.1, SS 2020<br />

**Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH<br />

(DZHW)<br />

Mit dualen Studiengängen bieten<br />

Universitäten Brücken zum<br />

<strong>Ausbildung</strong>smarkt an<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


ELTERN SIND BEI<br />

DER BERUFS-<br />

ORIENTIERUNG<br />

IHRER KINDER DIE<br />

MIT ABSTAND<br />

WICHTIGSTEN<br />

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59555 Lippstadt | julia.scheibler@vundk-optik.de<br />

www.Hörgeräte-Kuhnert.de<br />

Weitere Informationen:<br />

www.brille-nrw.de<br />

Zeit, das Richtige zu tun.<br />

Beim Bundesfreiwilligendienst haben alle die Chance, das Richtige zu tun:<br />

für Kinder und Jugendliche, für Flüchtlinge, Senioren, Menschen mit<br />

Behinderung, für Kultur, Sport, Integration und Umweltschutz.<br />

Seien Sie dabei!<br />

www.bundesfreiwilligendienst.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 19


Lisa Plum und Florian Kr<strong>am</strong>pe (r.) begleiten Jugendlichen bei<br />

den ersten Schritten in die Arbeitswelt, Roman Bohle ist<br />

Leiter des IHK-Bildungsinstituts.<br />

JUGENDLICHE <strong>WOLL</strong>EN<br />

WERTSCHÄTZUNG ERFAHREN<br />

IHK-Azubi-Finder vermitteln passgenau duale <strong>Ausbildung</strong>sstellen<br />

Paul Senske<br />

Marc Niemeyer<br />

J<br />

ugendliche bei der Suche nach dem passen den<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberuf zu unterstützen und ihnen<br />

berufliche Türen zu öffnen: Die Azubi-Finder der<br />

IHK Arnsberg vermitteln mit großem Erfolg duale<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstellen in den Bereichen Industrie, Handel<br />

und Dienstleistungen. In persönlichen Beratungsgesprächen<br />

mit Jugendlichen, den Eltern und in engem<br />

Kontakt mit den Betrieben werden wichtige Weichen<br />

gestellt und Impulse gegeben. „Jeder, der kommt, erhält<br />

Unterstützung“, sagt Florian Kr<strong>am</strong>pe. „Die Eltern sind<br />

die Chefberater der Jugendlichen, wir sind die Begleiter.“<br />

Kr<strong>am</strong>pe ist Mitglied des Te<strong>am</strong>s der Azubi-Finder, die seit<br />

2010 junge Menschen bei den ersten Schritten in die breit<br />

aufgestellte, heimische Berufswelt der kaufmännischen,<br />

technisch-gewerblichen und gastronomischen Bereiche<br />

begleiten. Über 130 <strong>Ausbildung</strong>sberufe aus rund 1.500<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbetrieben umfasst das Angebot und ist für<br />

junge Menschen schwer zu durchschauen. Lisa Plum,<br />

Wirtschaftspsychologin und Kr<strong>am</strong>pes Kollegin, fasst den<br />

Leitgedanken der Begleitung so zus<strong>am</strong>men: „Wie können<br />

wir helfen?“ Beratung und Begleitung sind anspruchsvolle<br />

Aufgaben für die Azubi-Finder. „Die Jugendlichen wollen<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


wissen und verstehen, wohin der berufliche Weg geht. Sie<br />

wollen vor allem Wertschätzung erfahren. Auf Augenhöhe<br />

mit ihnen zu sprechen, ist uns ein wichtiges Anliegen.“<br />

Kr<strong>am</strong>pe sieht bei den jungen Menschen ein großes „Harmoniebedürfnis.<br />

Wer einen Azubi haben will, der muss<br />

ihn auch mit Respekt behandeln.“<br />

Der wichtigste Teil der Begleitung ist das individuelle<br />

Gespräch mit den künftigen Auszubildenden. „Die Jugendlichen<br />

können sich bei uns online registrieren, werden dann<br />

kontaktiert und zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.<br />

Wir investieren in der Regel rund eine Stunde in das<br />

Gespräch“, so Kr<strong>am</strong>pe. Bei diesem Kontakt werden individuelle<br />

<strong>Karriere</strong>chancen ausgelotet, geschaut, welche freie<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstellen passen und<br />

zur Verfügung stehen, Denkanstöße<br />

für mögliche<br />

berufliche Alternativen<br />

sowie Tipps für ein<br />

Bewerbungsgespräch<br />

gegeben und insbesondere<br />

die Bewerbungsunterlagen<br />

als<br />

„wichtige Visitenkarte“<br />

geprüft.<br />

Soft Skills immer wichtiger<br />

„Wir weisen die Jugendlichen darauf hin, dass sie in den<br />

Unterlagen auch ihre Hobbys oder ehren<strong>am</strong>tlichen Tätigkeiten<br />

erwähnen“, betont Plum. „Mit diesen Kompetenzen<br />

können sie punkten. Auf diese sogenannten Soft Skills<br />

wie Te<strong>am</strong>fähigkeit legen die Arbeitgeber verstärkt Wert.“<br />

Wichtig ist auch, dass sich die Jugendlichen nach dem<br />

Gespräch weiter bewerben und in Kontakt mit den Azubi-Findern<br />

bleiben.<br />

Lisa Plum<br />

„Arbeitgeber legen verstärkt Wert<br />

auf Soft Skills“ - Lisa Plum<br />

Florian K<strong>am</strong>pe<br />

„Eltern sind die Chefberater“<br />

- Florian Kr<strong>am</strong>pe<br />

An den Gesprächen können auch die Eltern teilnehmen,<br />

die eine wichtige Instanz in der beruflichen Orientierung<br />

ihrer Kinder und - wie Kr<strong>am</strong>pe es ausdrückt - „die Chefberater“<br />

sind. Die Eltern haben auch die Möglichkeit,<br />

ohne ihre Kinder kostenlosen Kontakt zum IHK-Te<strong>am</strong><br />

aufzunehmen und berufliche Perspektiven zu erörtern. Sie<br />

erhalten dabei „wertvolle Impulse“ für die berufliche Orientierung<br />

der Kinder.<br />

Um möglichst vielen Jugendlichen beim Berufseinstieg zu<br />

helfen, sind die Azubi-Finder – gemeins<strong>am</strong> mit den Betrieben<br />

– verstärkt im <strong>Ausbildung</strong>smarketing unterwegs<br />

und über alle Kanäle erreichbar. Bei der Vermittlung von<br />

Azu bistellen sieht sich das Te<strong>am</strong> in einem Boot mit der<br />

Arbeits agentur für Arbeit. „Im Netzwerk <strong>Karriere</strong>-hier arbeiten<br />

alle Partner zus<strong>am</strong>men“, erklärt Plum. „Da ist die<br />

Region vorbildlich aufgestellt.“<br />

Nähere Informationen zu den Azubi-Findern unter<br />

www.azubi-finder.de ■<br />

Die schnellste Vermittlung eines <strong>Ausbildung</strong>splatzes dauerte<br />

übrigens drei Stunden. „Wir hatten sofort die passende<br />

Stelle für den Jugendlichen, der bei uns einen Super Eindruck<br />

hinterlassen und auch den Arbeitgeber über zeugt<br />

hat“, betont Kr<strong>am</strong>pe.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 21


„WIR SUCHEN<br />

NICHT NUR DIE<br />

OLYMPIATEILNEHMER“<br />

Metall- und Elektro-Industrie bietet glänzende<br />

<strong>Ausbildung</strong>s- und Berufsperspektiven<br />

Paul Senske<br />

Marc Niemeyer<br />

Die Metall- und Elektro-Industrie gilt als „das<br />

Herz der Wirtschaft“ mit sehr guten <strong>Ausbildung</strong>s-<br />

und Berufsperspektiven. D<strong>am</strong>it „dieses<br />

Herz weiter im Takt schlägt“, nimmt die <strong>Ausbildung</strong><br />

des Nachwuchses eine bedeutende Rolle ein. Die Zahlen<br />

für die M+E-Unternehmen im Hochsauerlandkreis<br />

und Kreis Soest sind beeindruckend: Die <strong>Ausbildung</strong>ssituation<br />

ist trotz der pandemiebedingten Krise mit 1,6<br />

Stellen für eine Bewerbung mehr als gefestigt, der Anteil<br />

der Auszubildenden beträgt gute fünf Prozent der Ges<strong>am</strong>tbelegschaft.<br />

„Unsere Unternehmen zeichnet ein hohes<br />

<strong>Ausbildung</strong>sengagement aus“, erklären Egbert Neuhaus<br />

und Dr. Volker Verch. „Eigene, gut ausgebildete<br />

Azubis sind ein Pfund für die Zukunft, auch vor dem<br />

Hintergrund des Fachkräftemangels in der Region.“<br />

22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Arbeitsmarktpolitik ist auch<br />

Schulpolitik“ - Volker Verch<br />

EINSTIEG MIT<br />

AUSBLICK!<br />

<strong>Ausbildung</strong> bei BMS.<br />

Wir suchen engagierte Auszubildende, die gerne abwechslungsreiche<br />

Aufgaben übernehmen und unseren<br />

Erfolg aktiv mitgestalten möchten. Dafür bieten<br />

wir euch attraktive Fördermaßnahmen für einen<br />

guten Start ins Berufsleben. Bewerbt euch jetzt bei<br />

BMS und werdet Teil unserer Erfolgsgeschichte!<br />

Volker Verch und Egbert Neuhaus (v.l.)<br />

Egbert Neuhaus ist (ehren<strong>am</strong>tlicher) Vorsitzender,<br />

Dr. Vol ker Verch Geschäftsführer des Unternehmensverbandes<br />

Westfalen-Mitte, der im Hochsauerlandkreis, im<br />

Kreis Soest, in der Region H<strong>am</strong>m sowie im Kreis Unna die<br />

Interessen von 360 Betrieben mit 60.000 Beschäftigten vertritt<br />

und ihnen ein breites Leistungsspektrum anbietet. Neuhaus<br />

und Verch wissen, wovon sie reden und registrieren,<br />

dass sich „der <strong>Ausbildung</strong>smarkt zu einem Nachfragemarkt“<br />

entwi ckelt hat. Die demografische Entwicklung und die<br />

Tatsache, dass immer mehr junge Menschen studieren (wollen),<br />

berei ten den Unternehmen Probleme. „Das Studium<br />

ist nicht das Maß aller Dinge“, so Verch. „Die duale <strong>Ausbildung</strong><br />

in der Metall- und Elektro-Industrie bietet genug<br />

Möglichkeiten junge Menschen zu fördern, sich nach der<br />

<strong>Ausbildung</strong> wei terzubilden und auch zu studieren.“<br />

Wir suchen:<br />

• Konstruktionsmechaniker (m/w/d)<br />

• Technischer Systemplaner (m/w/d)<br />

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Wer wir sind:<br />

Als inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen<br />

aus dem Sauerland haben wir uns auf passgenauen<br />

Industriebau spezialisiert. Wir liefern<br />

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zukunftsorientierte Lösungen in den Bereichen<br />

Verwaltungsbauten, Industrie- und Logistikhallen.<br />

BMS Industriebau GmbH<br />

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Tel: +49 2961 980-200<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 23


MINT-Fächer spielen<br />

eine wichtige Rolle<br />

Vor diesem Hintergrund nimmt die Nachwuchswerbung<br />

beim Unternehmensverband eine bedeutende Rolle ein,<br />

der Verband geht buchstäblich voran. „Mit großer Freude“<br />

erinnern Neuhaus und Verch sich an ihre Besuche in Kindergärten<br />

und Grundschulen. „Diese landesweite Aktion<br />

war eine Riesensache, Kinder für technische Berufe zu<br />

begeistern und zu zeigen, dass Technik kein Zauberwerk<br />

ist.“ Großen Wert legt der Verband auf die Vermittlung<br />

von Kenntnissen in den sogenannten der MINT-Fächern<br />

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />

und unterstützt entsprechende Projekte in Kindergärten,<br />

Grundschulen und allen weiterführenden Schulen. Die<br />

landesweit für Aufsehen sorgenden, riesigen M+E-Info-<br />

Trucks informieren über die zahlreichen <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten.<br />

Erfolgreich arbeiten auch die Arbeitskreise<br />

Wirtschaft/Schule, in denen sich<br />

die Lehrkräfte u. a. über<br />

die Berufsfelder in den<br />

Betrieben informieren<br />

und ihre Erfahrungen<br />

und<br />

Er kenntnisse<br />

den Schülerinnen<br />

und<br />

Schülern<br />

weitervermitteln<br />

können.<br />

Apropos Schulen:<br />

Sie nehmen<br />

bei der Berufsvorbereitung<br />

eine bedeutende<br />

Rolle ein. „Die Weggabelung<br />

findet im Elternhaus und in der<br />

Schule statt“, betont Verch. „Die Grundverantwortung<br />

liegt im Elternhaus, die Schulen haben aber eine besondere<br />

Verantwortung, einen Ergänzungsauftrag.“ Für<br />

den Unternehmensverband steht klipp und klar fest: „Die<br />

Arbeitsmarktpolitik ist auch Schulpolitik.“ Daher begrüßen<br />

Neuhaus und Verch insbesondere die NRW-weite Initiative<br />

„Kein Abschluss ohne Anschluss“, mit der die Schülerinnen<br />

und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe bei der Berufs- und<br />

Studienorientierung unterstützt werden. Der Unterneh-<br />

Volker Verch<br />

Egbert Neuhaus<br />

„Die soziale Herkunft darf kein<br />

Kriterium sein“ - Egbert Neuhaus<br />

mensverband pflegt engen Kontakt zur Bezirksregierung in<br />

Arnsberg, die diese Initiative seit Jahren umsetzt.<br />

Der Unternehmensverband ist sich in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

seiner sozialen und ges<strong>am</strong>tgesellschaft lichen Verantwortung<br />

bewusst: „Die soziale Herkunft darf kein Kriterium<br />

bei der Berufs- und Studienwahl sein“, erklärt Neuhaus mit<br />

Nachdruck. „Für Schülerinnen und Schüler, die vor dem<br />

Antritt einer Lehre schulischen und sozialen Nachholbedarf<br />

haben, gibt es für die M+E-Betriebe einen Tarifvertrag<br />

zur Förderung der <strong>Ausbildung</strong>sfähigkeit.“ Schulische<br />

Defizite sollen abgebaut und soziale Kompetenzen erworben<br />

werden, um <strong>Ausbildung</strong>sfähigkeit zu erwerben. „Wir<br />

suchen als Nachwuchs nicht nur die Olympiateilnehmer“,<br />

meint Verch. Die Metall- und Elektroindustrie bietet rund<br />

40 <strong>Ausbildung</strong>sberufe mit hoher Übernahm-Quote in den<br />

Betrieben. Die Palette reicht vom Anlagenmechaniker über<br />

Industriekaufmann, Mikrotechnologe und Werkstoffprüfer<br />

bis zum Zerspanungsmechaniker. Als „besonderes Beispiel“<br />

nennt Verch den Beruf des Gießereimechanikers „mit exzellenten<br />

Entwicklungschancen, die auch zur Promotion<br />

führen können.<br />

Gießerei mechaniker sind begehrt.“ Was die Bezahlung der<br />

Azubis betrifft, so liegen die Gehälter in der M+E-Industrie<br />

vielfach höher als in anderen Branchen. Ein(e) Industriemechaniker(in)<br />

und ein(e) Industriekaufmann/frau<br />

erhalten im Tarifbezirk NRW im ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />

rund 1.000 Euro. Ein Facharbeiter kann im Laufe seines<br />

Berufslebens in der M+E-Industrie auf einen Verdienst von<br />

gut 55.000 Euro kommen. ■<br />

24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Ein Unternehmen - viele Möglichkeiten!<br />

Impuls Küchen und puris Bad – das sind bekannte, attraktive,<br />

verlässliche und erfolgreiche Briloner Arbeitgeber mit f<strong>am</strong>iliärem<br />

Background.<br />

Beide Marken zeichnen sich durch einen sympathischen<br />

Mix aus Design und Funktionalität für<br />

Ihre Küchen- und Badmöbel aus. Leidenschaft,<br />

Vertrauen und flache Hirarchien –<br />

das ist die Philosophie beider Unternehmen.<br />

„Hier kann jeder Mitarbeitende<br />

seine Ideen mit einbringen“, sagt Georg<br />

Billert, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

beider Unternehmen und<br />

auch der Briloner Möbel Werke.<br />

puris.de<br />

Arbeitgeber „Briloner Möbel Werke“.<br />

Wer sich für die <strong>Ausbildung</strong> bei<br />

Impuls Küchen oder puris Bad entscheidet,<br />

der entscheidet sich für eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> bei den Briloner Möbel<br />

Werken. Für den persönlichen <strong>Karriere</strong>horizont<br />

ist dies ein wichtiger Faktor. Für die insges<strong>am</strong>t<br />

550 Mitarbeiter bieten sich somit vielseitige<br />

Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der<br />

Briloner Möbel Werke.<br />

„Durch unsere Infrastruktur vor Ort sind wir in der Lage<br />

unsere Mitarbeiter von der <strong>Ausbildung</strong> an weiterzuentwickeln.<br />

Da entstehen oft Arbeitsbeziehungen fürs Leben“,<br />

freut sich Georg Billert über die Nachhaltigkeit der gruppeninternen<br />

Personalpolitik.<br />

Ökologische Nachhaltigkeit.<br />

Neben der gelebten Nachhaltigkeit im Bereich der Personalentwicklung<br />

setzen die Briloner Möbel Werke außerdem<br />

auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den<br />

vorhandenen Ressourcen. So werden Holzreste<br />

zur Energierückgewinnung genutzt und<br />

fast die komplette Dachfläche der Produktionshallen<br />

sind mit Photovoltaikanlagen<br />

versehen. Der ökologische Fußabdruck<br />

unserer Unternehmen ist ein wichtiger<br />

DNA Bestandteil. Dies ist auch weiterhin<br />

ein elementarer Faktor der Unternehmensausrichtung.<br />

impuls-kuechen.de<br />

Vielseitige <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten.<br />

Die Briloner Möbel Werke bieten auch für <strong>2021</strong> zahlreiche<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbereiche im technischen, handwerklichen oder<br />

wirtschaftlichen Bereich an.


MÜLLMANN VOR<br />

HOCHSCHUL­<br />

PROFESSOR!<br />

Ein bisschen Statistik gefällig?<br />

Christel Zidi<br />

Ein bisschen Statistik gefällig?<br />

Obwohl viele Menschen Statistiken<br />

gegenüber sehr skepschlechterverteilung.<br />

Und die sieht immer<br />

tragsabschlüsse auch anhand der Ge-<br />

In einer Grafik sieht das dann so aus:<br />

Müllmann<br />

tisch sind,<br />

vor<br />

ist es<br />

Hochschulprofessor!<br />

doch immer noch recht traditionell aus: Mädchen haben<br />

Pflegeberufe – immer<br />

wieder Text: Christel interessant, Zidi einen Blick da rauf<br />

zu werfen. Besonders dann, wenn<br />

man vor der Qual der Wahl steht.<br />

sich meist für das Büromanagement,<br />

den Beruf der Medizinischen Fachangestellten<br />

oder für eine <strong>Ausbildung</strong> im Einzelhandel<br />

wichtiger und immer beliebter<br />

Das Statistische Bundes<strong>am</strong>t gab auch<br />

sehr entschieden. skeptisch sind, Automobilkauf-<br />

ist es doch immer bekannt, dass 2019 71.300 Menschen<br />

Obwohl viele Menschen Statistiken gegenüber<br />

wieder interessant, einen Blick darauf zu werfen. Besonders dann, wenn man vor der Qual<br />

Das Statistische Bundes<strong>am</strong>t veröffentlichte<br />

in diesem Jahr die Zahl der Ver-<br />

Bei den Jungs stehen nach wie vor tech-<br />

begannen. 8,2 % mehr als im Vorjahr.<br />

frau steht bei ihnen erst auf Platz 19. eine <strong>Ausbildung</strong> in einem Pflegeberuf<br />

der Wahl steht.<br />

tragsabschlüsse (2019) im <strong>Ausbildung</strong>sbereich.<br />

nische Berufe an erster Stelle. Allen voran Seit 2009 ist die Zahl somit um 25 %<br />

Das Statistische Und so Bundes<strong>am</strong>t sieht das Ranking veröffentlichte aus: in der diesem Kfz-Mechatroniker, Jahr die Zahl der Vertragsabschlüsse es folgenden der (2019) gestiegen. im<br />

Das <strong>Ausbildung</strong>sbereich. Bundes<strong>am</strong>t entschlüsselte Und so sieht die das Ver-<br />

Ranking Fachinformatiker aus: und der Elektroniker.<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberuf Anzahl %<br />

1 Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel 26.109 5,1<br />

2 Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement 26.061 5,1<br />

3 Kraftfahrzeugmechatroniker/in 22.113 4,3<br />

4 Verkäufer/in 21.360 4,2<br />

5 Industriekaufmann/-kauffrau 16.899 3,3<br />

6 Fachinformatiker/in 16.212 3,2<br />

7 Medizinische(r) Fachangestellte(r) 16.176 3,2<br />

8 Elektroniker/in 14.340 2,8<br />

9 Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 12.918 2,5<br />

10 Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel 12.714 2,5<br />

11 Industriemechaniker/in 12.615 2,5<br />

12 Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) 12.255 2,4<br />

13 Fachkraft für Lagerlogistik 10.572 2,1<br />

14 Bankkaufmann/-kauffrau 9.048 1,8<br />

15 Friseur/in 9.042 1,8<br />

16 Mechatroniker/in 8.565 1,7<br />

17 Hotelfachmann/-fachfrau 8.142 1,6<br />

18 Tischler/in 7.893 1,5<br />

19 Koch/Köchin 7.800 1,5<br />

20 Elektroniker/in für Betriebstechnik 7.062 1,4<br />

75 % der Anfänger sind weiblichen Geschlechts.<br />

Aber die Männer holen auf:<br />

2009 lag dieser Wert bei 19 %, jetzt immerhin<br />

schon bei 25. Mit 41 % hat dabei<br />

besonders die Altenpflege in den Jahren<br />

von 2009 bis 2019 einen starken Zuwachs<br />

zu verzeichnen.<br />

Gute Verdienstchancen<br />

Wenn es darum geht, in welchem Beruf<br />

man später richtig gut verdienen kann,<br />

kommt es natürlich stark auf die Neigung<br />

und das Talent an, manchmal auch<br />

auf die körperliche Konstitution. Gut<br />

verdienen kann man auf jeden Fall als<br />

26 Das<br />

- <strong>WOLL</strong><br />

Bundes<strong>am</strong>t<br />

<strong>Elternratgeber</strong><br />

entschlüsselte die Vertragsabschlüsse auch anhand der Geschlechterverteilung. Und<br />

die sieht immer noch recht traditionell aus: Mädchen haben sich meist für das Büromanagement, den<br />

Beruf der Medizinischen Fachgestellen oder für eine <strong>Ausbildung</strong> im Einzelhandel entschieden.


Elektroniker<br />

für Betriebsoder<br />

Automatisierungstechnik,<br />

aber man<br />

muss schon recht technikaffin<br />

sein. Bei Berufen in Richtung Informatik<br />

kommt man ohne das Interesse an<br />

mathematischen Zus<strong>am</strong>menhängen und<br />

guten Englischkenntnissen nicht aus.<br />

Auch der Straßenbauer verdient nicht<br />

schlecht, muss aber auch kräftig zupacken<br />

können. Ach ja, der Bankkaufmann bzw.<br />

die Bankkauffrau ist finanziell recht gut<br />

gestellt. Aber wie gesagt – auch diese Art<br />

von Tätigkeit muss einem liegen.<br />

Ehre, wem Ehre gebührt<br />

Bei einer Forsa-Umfrage aus dem Jahre<br />

2019 ging es darum, welche Berufe in<br />

der Bevölkerung ein besonderes Ansehen<br />

genießen. Spitzenreiter: der Feuerwehrmann!<br />

Ihm folgen Arzt, Kranken- und<br />

Altenpfleger. Danach die Polizisten und<br />

Erzieher – noch vor dem Richter.<br />

Dann ein Platz, der schon für Verwunderung<br />

sorgt: Wenn es um das Ansehen<br />

geht, liegt der Beruf des Müllmanns noch<br />

vor dem des Piloten und Hochschulprofessors!<br />

Berufe im Trend<br />

Die vielen Veränderungen in unserem<br />

Alltagsleben, die Globalisierung und Digitalisierung<br />

machen sich auch bei den<br />

Berufen bemerkbar. Von der Homepage<br />

gehalt.de wurde vor Kurzem eine Liste<br />

der „Trendberufe“ veröffentlicht. Performance-Marketing-Manager<br />

im Social<br />

Commerce, Cloud-Architekten und<br />

Pflegefachkräfte in der Beatmungs- und<br />

Intensivpflege sind demnach besonders<br />

nachgefragt.<br />

Und wer sich (noch) nichts darunter vorstellen<br />

kann: Cloud-Architekten kümmern<br />

sich um die Vernetzung und Verwaltung<br />

der komplexen Cloud-Strukturen,<br />

die für den Homeoffice-Bereich immer<br />

wichtiger werden. Der Performance-Marketing-Manager<br />

hat besonders mit dem<br />

Social Commerce zu tun, also dem Verkauf<br />

über Social-Media-Plattformen.<br />

Aufgrund der jüngsten Entwicklungen<br />

hat sich gezeigt, dass verstärkt Pflegefachkräfte<br />

in der Intensivpflege, Laborassistenten<br />

und Virologen benötigt werden.<br />

Zukunftsfähig sind demnach auch Berufe<br />

in der Lebensmitteltechnik und Spieleentwicklung.<br />

Die meisten davon können<br />

auch ohne Studium erlernt werden. ■<br />

Pflegeberufe – immer wichtiger und immer beliebter<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 27


Die Digitalisierung wird in Zukunft<br />

alle Branchen verändern.<br />

Wie die Digitalisierung die <strong>Ausbildung</strong> verändert<br />

Sonja Nürnberger<br />

DIGITAL IN DIE ZUKUNFT<br />

Die Digitalisierung schreitet stetig voran. Das<br />

merkt man in vielen Bereichen des Lebens und<br />

wirkt sich natürlich auch auf die Berufsausbildung<br />

aus: Bewerbungsabläufe, Lernmethoden und<br />

Arbeitsfelder verändern sich oder werden neu geschaffen.<br />

Die jungen Leute und auch die Betriebe müssen<br />

sich anpassen.<br />

Schon für die Suche nach der richtigen <strong>Ausbildung</strong>sstelle<br />

ist digitales Knowhow gefragt – zur Zeit mehr denn je. Die<br />

Agentur für Arbeit hat sich in den vergangenen Monaten an<br />

die veränderte Situation angepasst und vermehrt digitale Angebote<br />

für <strong>Ausbildung</strong>sstellensuchende geschaffen: Berufsberatung,<br />

Berufsfelderkundungstage, die Aktionswoche der<br />

<strong>Ausbildung</strong>, Elterncafés oder Podcasts – alles online.<br />

Bewerbungen über Onlineportale<br />

Digitale Skills sind einfach unerlässlich: Bewerbungen<br />

werden digital verschickt oder über ein unternehmenseigenes<br />

Onlineportal – teilweise mit digitalem Eignungstest<br />

– versendet. „Am Ende ist die heutige Bewerbung nichts<br />

anderes als die frühere – nur eben digital“, so Torsten Milinski,<br />

Berufsberater der Agentur für Arbeit an den Gymnasien<br />

im Arnsberger Raum. „Auch Bewerbungsgespräche,<br />

die per Videotelefonie stattfinden, müssen <strong>am</strong> Ende genauso<br />

ernst genommen werden, wie die in Präsenz. Ein ordentliches<br />

Auftreten und Redebereitschaft vor der K<strong>am</strong>era werden<br />

ganz selbstverständlich vorausgesetzt.“<br />

Vor allem müssen die <strong>Ausbildung</strong>sstellensuchenden ganz<br />

genau wissen, auf welchen Beruf sie sich bewerben. Denn<br />

manchmal ist es gar nicht mehr so eindeutig, was hinter<br />

welcher Berufsbezeichnung steckt. Manche Berufsfelder<br />

haben sich durch die Digitalisierung drastisch verändert,<br />

manche sind weggefallen und manche ganz neu entstanden.<br />

Andreas Canisius, Te<strong>am</strong>leiter in der Berufsberatung bei der<br />

Agentur für Arbeit Meschede-Soest, weiß: „Es ist wichtig,<br />

dass man sich nicht nur die altbekannten Berufe anschaut,<br />

sondern auch ganz gezielt die neuen, die vielleicht viel besser<br />

zu den eigenen Interessen passen.“ Torsten Milinski ergänzt:<br />

„Jugendliche, die das Digitale nicht nur zum Spielen nutzen,<br />

haben nun große Vorteile. So wie früher ein Tastaturschreibkurs<br />

erwartet wurde, wird heute vorausgesetzt, dass die Bewerber<br />

beispielsweise MS Office beherrschen.“ Das wird<br />

jedoch nicht immer in der Schule vermittelt und so ist auch<br />

Eigeninitiative gefragt.<br />

Vorteile für Schule und Arbeitsplatz<br />

Gerade während der Pandemie zeigt sich, wie hilfreich die<br />

Digitalisierung ist, wenn es etwa um ortsunabhängiges Ar-<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„So wie früher ein Tastaturschreibkurs<br />

erwartet wurde, wird heute vorausgesetzt,<br />

dass die Bewerber beispielsweise<br />

MS Office beherrschen.“<br />

- Torsten Milinski<br />

AZUBIS<br />

GESUCHT<br />

HANDS-ON<br />

TROTZ<br />

A B S T A N D<br />

beiten und Lernen geht. „Wir arbeiten schon länger mit einem<br />

komplett papierlosen Büro. So ist der Zugriff schneller<br />

und jederzeit möglich, was den Arbeitsalltag enorm<br />

erleichtert“, erzählt Melanie Süggeler, Auszubildende als<br />

Industriekauffrau bei JUMA. Auch Denis Weigel, der<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker für Systemintegration<br />

absolviert, meint: „Dadurch, dass wir ein zentrales<br />

IT-System haben, in dem alle Anfragen zu finden sind,<br />

die bislang abgewickelt wurden, und zusätzlich mit einer<br />

Art internem Wiki ausgestattet sind, in dem alle Prozesse<br />

abgespeichert sind, ist es auch für einen Auszubildenden<br />

beinahe von Anfang an möglich, komplett selbstständig<br />

zu arbeiten.“<br />

Noah Kunisch, Auszubildender als Industriekaufmann,<br />

erzählt: „Ich habe mein Notebook und kann es überall im<br />

Betrieb anschließen. Einen festen Arbeitsplatz brauche ich<br />

nicht mehr.“ Diese Vorteile, die durch die Digitalisierung<br />

entstehen, gelten aber natürlich nicht nur für den Arbeitsplatz,<br />

sondern auch für die Berufsschule. Neue digitale<br />

Lernmittel wie Lernvideos, spezielle Apps oder Plattformen<br />

werden spätestens seit dem vergangenen Jahr überall<br />

eingesetzt. „Wir nutzen in der Schule digitale Tools wie<br />

MS Te<strong>am</strong>s oder One Note, auf die jeder jederzeit und von<br />

überall Zugriff hat. Dort können Dinge noch einmal nachgelesen<br />

werden und auch die Kommunikation zwi schen<br />

Schülern und Lehrern ist d<strong>am</strong>it an vielen Stellen einfacher<br />

und schneller geworden ist.“ Die dafür benötigten digitalen<br />

Tools und Devices werden von Schule und Arbeitgeber<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Die Digitalisierung wird in Zukunft alle Branchen verändern.<br />

„Sie schreitet jetzt unaufhaltbar voran. Auch die<br />

Generation, die immer noch das Ruder in der Hand hält,<br />

hat erkannt, dass es kein Zurück mehr gibt“, so Torsten<br />

Milinski. „Wenn die jungen Leute da <strong>am</strong> Ball bleiben und<br />

sich auch eigenständig fortbilden, sind sie auf einem guten<br />

Weg. Der junge Weg der Digitalisierung wurde endlich<br />

eingeschlagen. Und er geht hoffentlich auch weiter.“ ■<br />

OHRMANN MONTAGETECHNIK steht seit über 30 Jahren für<br />

innovativen Sondermaschinenbau. Mit rund 180 Mitarbeitern<br />

stellen wir <strong>am</strong> Standort in Möhnesee Montagemaschinen für<br />

Armaturenhersteller, die Automobil- und Elektroindustrie sowie die<br />

Medizintechnik her.<br />

Zum 01.08.<strong>2022</strong> suchen wir Auszubildende für die Berufe<br />

ELEKTRONIKER FÜR<br />

AUTOMATISIERUNGSTECHNIK (m/w/d)<br />

INDUSTRIEMECHANIKER (m/w/d)<br />

TECHNISCHER PRODUKTDESIGNER (m/w/d)<br />

ZERSPANUNGSMECHANIKER (m/w/d)<br />

Weitere Informationen zu unseren <strong>Ausbildung</strong>sberufen findest Du<br />

auf unserer Homepage www.ohrmann.de in der Rubrik <strong>Karriere</strong>.<br />

Du hast Interesse an Technik? Du suchst Praxisnähe statt Theorie<br />

auf Abstand? Schon mal über eine <strong>Ausbildung</strong> nachgedacht? In<br />

einem F<strong>am</strong>ilienunternehmen? WIR SUCHEN DICH!!!<br />

Du möchtest Teil unseres Te<strong>am</strong>s werden? Dann freuen wir uns auf<br />

Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen zu Händen<br />

Frau Tanja Beringer (Tel.: 02924/97 14-128).<br />

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An der Haar 27 – 31 • 59519 Möhnesee<br />

bewerbung@ohrmann.de • www.ohrmann.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 29


Anzeige<br />

Schon als Kind war der 25-jährige Fabian<br />

Hömberg von Technik fasziniert<br />

DER MIX MACHT’S<br />

Aus- und Weiterbildung im öffentlichen<br />

Dienst beim Landesbetrieb Straßen NRW<br />

Spannend und kommunikativ, te<strong>am</strong>orientiert<br />

und eigenverantwortlich, kreativ und zukunftssicher<br />

– das sind die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

beim Landesbetrieb Straßenbau NRW. Aber was macht<br />

überhaupt der Landesbetrieb Straßenbau NRW? Kurz<br />

gesagt, plant, baut und betreibt er die Bundes- und<br />

Landesstraßen. „In unserer Regionalniederlassung,<br />

die die Kreise Höxter, Paderborn, Soest und den Hochsauerlandkreis<br />

(HSK) umfasst, sind das allein für die<br />

beiden letztgenannten 414 Kilometer Bundesstraßen<br />

und 1059 Kilometer Landesstraßen“, berichtet Sven<br />

Koerner, Leiter der Niederlassung Sauerland-Hochstift.<br />

Hinzu kommen die zugehörigen Radwege. Mehr als 400<br />

Mit arbeiter*innen in Innen- und Außendienst kümmern<br />

sich darum, das Straßen- und Radwegenetz zu<br />

unterhalten. Zum Innendienst gehören Planungs- und<br />

Bauingenieure*innen sowie Kollegen, die sich mit der<br />

Vermessung, dem Betrieb der Straßen und dem Verkehr<br />

beschäftigen. Zudem sorgen an acht Standorten unsere<br />

Straßenwärter*innen für eine sichere und ordnungsgemäße<br />

Straße. Junge, motivierte Menschen in spannenden<br />

Berufsfeldern auszubilden, hat sich der Landesbetrieb<br />

ebenfalls zur Aufgabe gemacht.<br />

erfolgreich abgeschlossen. Seitdem ist er in der Planung<br />

<strong>am</strong> Standort Meschede tätig. „In der <strong>Ausbildung</strong> habe ich<br />

das Arbeiten mit verschiedener Software gelernt und habe<br />

verschiedene Abteilungen durchlaufen“, erklärt er. Als<br />

Grundlage hat Floren in seiner Lehrzeit nicht nur Vermessungsarbeiten<br />

durchgeführt oder Straßen- und Verkehrsführungen<br />

errechnet. Auch das Erstellen von Gelände- und<br />

Entwurfsplänen für Straßen, Bauwerke, Geh- und Radwege<br />

standen auf dem Plan. „Radwege sind heute mein Spezialgebiet“,<br />

erklärt der 31-Jährige. „Aber ich arbeite auch<br />

an Ausschreibungen mit, stelle Kostenberechnungen auf<br />

oder schaue mal bei laufenden Baumaßnahmen vorbei –<br />

die Abwechslung ist es, die meinen Job ausmacht“, weiß er.<br />

Seit kurzem bietet die Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift<br />

auch ein Duales Studium zum Bauingenieurwesen/Bauzeichner*in<br />

an.<br />

„Mein Traum ist es, als Bauleiter die<br />

unterschiedlichen Baustellen zu überwachen<br />

und zu koordinieren“<br />

„Radwege sind heute mein Spezialgebiet“,<br />

sagt Marvin Floren<br />

Abwechslungsreich – der <strong>Ausbildung</strong>sberuf als<br />

Fachkraft für Straßen und Verkehrstechnik<br />

Seine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik<br />

hat Marvin Floren bereits vor sieben Jahren<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Als Kind war Legotechnik meine große Leidenschaft“,<br />

erklärt Fabian Hömberg. Die Technik-Faszination hat den<br />

25-jährigen im Berufsleben immer begleitet. Und so wundert<br />

es nicht, dass der gebürtige Lennestädter heute als Bauingenieur<br />

in der Abteilung Betrieb & Verkehr bei Straßen.<br />

NRW tätig ist. „Nach dem Abitur wusste ich nicht, was ich<br />

werden wollte und hatte meinen Fokus zunächst auf eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> gelegt“, erläutert Hömberg. Ein Hinweis aus<br />

dem Bekanntenkreis ließ ihn umschwenken. Er begann vor<br />

rund vier Jahren sein Duales Studium zum Bauingenieur/<br />

Bauzeichner bei Straßen.NRW. An vier unterschiedlichen<br />

<strong>Ausbildung</strong>sstätten, der Regionalniederlassung Südwestfalen,<br />

der Berufsschule und der Uni Siegen sowie einem<br />

externen <strong>Ausbildung</strong>szentrum lernte Hömberg nicht nur<br />

in Fächern wie Statik, Straßenbautechnik oder Bauchemie<br />

wichtige Grundlagen für den späteren Berufsalltag. Auch<br />

der praktische Anteil k<strong>am</strong> mit Einsätzen auf Baustellen, in<br />

der Bauüberwachung oder Planung nicht zu kurz. Hinzu<br />

k<strong>am</strong>en die <strong>Ausbildung</strong>sphase mit dem Berufsabschluss des<br />

Bauzeichners sowie die praxisnahen <strong>Ausbildung</strong>steile im Bildungszentrum<br />

mit den berufsnahen Handwerkstätigkeiten<br />

von Maurer, Schreiner und Co. „Ich würde das duale Studium<br />

jedem empfehlen, der technisches Interesse, mathematisches<br />

und naturwissenschaftliches Verständnis und Spaß an<br />

allen Bereichen des Bauwesens hat“, so der Hobby-Mountainbiker.<br />

Bevor Floren und Hömberg überhaupt mit ihrer Planung<br />

beginnen können, benötigen sie die Daten des örtlichen<br />

Geländes. Eine Aufgabe, die der Vermessungsbereich des<br />

Landesbetriebs Straßenbau NRW übernimmt und eine Vielzahl<br />

von <strong>Ausbildung</strong>s- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.<br />

An erster Stelle steht der <strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers.<br />

Eine Aufgabe, die der Vermessungsbereich<br />

des Landesbetriebs übernimmt. Auch hier gibt es eine Vielzahl<br />

von <strong>Ausbildung</strong>- und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Gerade Technik begeisterte junge Menschen kommen voll<br />

auf ihre Kosten. Denn mit hochmodernen Geräten wie<br />

Tachymeter, Satelliten gestützten Empfängern, Laserscannern<br />

und innovativen Vermessungsdrohnen können sie die<br />

Umgebung aus einem neuen Blickwinkel erfassen. „Vom<br />

<strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers über das duale<br />

Studium mit Fachrichtung Vermessungswesen bis hin zur Inspektorenausbildung<br />

im Vermessungsbereich – hier ist einiges<br />

möglich“, weiß Koerner.<br />

Theorie und Praxis vereint –<br />

der <strong>Ausbildung</strong>sberuf Straßenwärter*in<br />

Reizvoll ist es für viele auch, die Straßen und Wege in<br />

Schuss zu halten. Der abwechslungsreiche Beruf als Straßenwärter*in<br />

kann im Landebetrieb in einer dreijährigen <strong>Ausbildung</strong><br />

erlernt werden. „Ich wollte immer einen Job, in<br />

dem ich praktisch und draußen arbeiten kann“, erklärt Jan<br />

Rademacher, Auszubildender als Straßenwärter. Sein Traum<br />

hat sich erfüllt. Der 16-Jährige ist im ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />

und erlernt die theoretischen Grundlagen der Baustoffkunde<br />

und Geometrie in der Berufsschule. Daneben erlangt er<br />

die praktischen Fertigkeiten in seinem Berufsalltag auf der<br />

Straße sowie in Fortbildungs kursen für einzelne Hand werke,<br />

wie zum Beispiel des Gärtner- oder Maurer-Handwerks.<br />

Von Pflasterarbeiten über den Umgang mit Beton und Asphalt<br />

über die Grünpflege bis hin zum Großgeräteeinsatz<br />

von Baggern und Bankettfräsmaschinen, sein Job ist zu jeder<br />

Jahreszeit von Abwechslung geprägt. „Heute kleine Ausbesserungsarbeiten,<br />

morgen Grünschnitt oder ein plötzlicher<br />

Wintereinbruch – das ist das Spannende an meiner <strong>Ausbildung</strong><br />

als Straßenwärter“, fasst Rademacher zus<strong>am</strong>men. ■<br />

Vom <strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers<br />

bis zur Inspektorenausbildung<br />

im Vermessungsbereich<br />

Jan Rademacher, Auszubildender<br />

zum Straßenwärter<br />

Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift<br />

Lanfertsweg 2 | 59872 Meschede<br />

Telefon: 0291-298-108<br />

E-Mail: BEWERBUNG.RNL.SH@STRASSEN.NRW.DE<br />

www.nrw-verbinden.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 31


Ingo Maschoty, Maria Büse-Dallmann und Andreas Kremer (v. l.).<br />

„ES GIBT NIEMANDEN,<br />

DER NICHTS KANN“<br />

Mit KAoA Perspektiven aufzeigen und Kompetenzen entfalten:<br />

Berufliche Orientierung ein Kernbereich an NRW-Schulen<br />

Paul Senske<br />

S. Droste<br />

J<br />

unge Menschen frühzeitig<br />

auf lebenslanges Lernen vorbereiten,<br />

berufliche Perspektiven<br />

aufzeigen und vor allem<br />

Kompetenzen erkennen und entfalten:<br />

Die Berufliche Orientierung<br />

nimmt an allen NRW-Schulen der<br />

Sekundarstufe I und II inzwischen<br />

eine überragende Rolle ein, hat<br />

große gesellschaftliche Relevanz und<br />

macht die Schulen lebensnäher und<br />

lebendiger. Mit der NRW-Landesinitiative<br />

„Kein Abschluss ohne Anschluss<br />

– Übergang Schule - Beruf in<br />

NRW“ (KAoA) ab der 8. Klasse aller<br />

Schulformen, wurde ein einheitliches<br />

und effizientes Übergangssystem<br />

von der Schule in <strong>Ausbildung</strong> und<br />

Studium geschaffen. Ein Schwerpunkt<br />

ist die Steigerung der Attraktivität<br />

der dualen <strong>Ausbildung</strong>.<br />

„Die jungen Menschen sollen bei der<br />

Beruflichen Orientierung so früh wie<br />

möglich in den Schulen unterstützt<br />

werden“, sagt Maria Büse-Dallmann,<br />

Leitende Regierungsschuldirektorin<br />

bei der Bezirksregierung Arnsberg.<br />

„Sie sollen ihre Kompetenzen, Talente<br />

und Ressourcen erkennen. Ihnen sollen<br />

Wege der dualen <strong>Ausbildung</strong>, des<br />

Studiums und berufliche Perspektiven<br />

aufgezeigt werden. Dabei geht es um<br />

die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit<br />

und auch um Wertschät -<br />

z ung für Berufe und Tätigkeiten jeder<br />

Art.“ Ingo Maschoty, Fachberater der<br />

„Koordinierungsstelle Berufliche Orientierung“<br />

der Arnsberger Behörde,<br />

die gemeins<strong>am</strong> mit den zwölf Kommunalen<br />

Koordinierungen den KAoA-Prozess<br />

begleitet und unterstützt,<br />

bezeichnet den Ansatz so: „Für die<br />

Jugendlichen ist es wichtig, den Blick<br />

darauf zu werfen, was er kann. Denn<br />

egal, welche berufliche <strong>Ausbildung</strong> er<br />

macht, sie ist immer der Startpunkt in<br />

eine erfolgreiche <strong>Karriere</strong>. Es gibt nur<br />

den richtigen individuellen Weg.“ Für<br />

Dezernent Andreas Kremer, zuständig<br />

für die Ges<strong>am</strong>t- und Sekundarschulen<br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


im Kreis Olpe und Siegen-Wittgenstein,<br />

steht fest: „Es gibt niemanden,<br />

der nichts kann.“<br />

KAoA bei der Bezirksregierung<br />

hoch angesiedelt<br />

Das Landesvorhaben KAoA, 2011<br />

vom <strong>Ausbildung</strong>skonsens NRW<br />

(„Jeder junge Mensch in NRW, der<br />

ausgebildet werden will, wird ausgebildet“)<br />

ins Leben gerufen, ist bei<br />

der Bezirksregierung hoch angesiedelt<br />

und wird gemeins<strong>am</strong> mit den kommunalen<br />

Akteuren mit großem Engagement<br />

umgesetzt. Die rasche Integration<br />

aller Jugendlichen mit und<br />

ohne Förderbedarf in <strong>Ausbildung</strong>, Arbeitswelt<br />

oder Studium ist gerade vor<br />

dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />

von großer Bedeutung. „Mit dem<br />

Elternhaus und der Schule gibt es zwei<br />

Leitplanken für die Entwicklung der<br />

Jugendlichen. Den größten Einfluss<br />

haben die Eltern, die Schule berät<br />

und informiert“, so Maria Büse-Dallmann.<br />

„Die Einbindung der Eltern in<br />

den Prozess der Beruflichen Orientierung<br />

ist für uns elementar.“<br />

Mit KAoA geht NRW neue Wege.<br />

„Ein Lebensweltbezug und d<strong>am</strong>it auch<br />

die Arbeitswelt ist eine Grundlage für<br />

jeden Unterricht“, betont Andreas<br />

Kremer. „Die Berufliche Orientierung<br />

mit Erkennen und Entwicklung von<br />

überfachlichen Kompetenzen ist<br />

Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe<br />

für alle Schulfächer, in denen<br />

auch diese Kompetenzen vermittelt<br />

werden.“ Wichtig seien soziale Kompetenzen.<br />

„In allen Unterrichtsfächern<br />

werden auch soziale Kompetenzen<br />

(Te<strong>am</strong>geist, Fairness …) entwi ckelt,<br />

die im Berufsleben wichtig sind.<br />

Und der Besuch eines Bauernhofes<br />

im Erdkundeunterricht der 5. Klasse<br />

beinhaltet auch erste Einblicke in die<br />

Lebens- und Arbeitswelt“, so Kremer.<br />

Für die Berufliche Orientierung gibt<br />

es an jeder Schule eine Koordinatorin<br />

bzw. einen Koordinator (StuBo) oder<br />

ein Stubo-Te<strong>am</strong>.<br />

Potenzialanalyse ist<br />

wichtige Säule<br />

Der Berufsorientierungs-Prozess an allen<br />

Schulen ab der Klasse 8 ist strukturiert,<br />

standardisiert und verbindlich.<br />

Nach der Elterninformation startet der<br />

Prozess mit einer Potenzialanalyse der<br />

Schülerinnen und Schüler. Sie findet<br />

eintägig bei außerschulischen Bildungsträgern<br />

statt. In der Analyse werden<br />

persönliche Potenziale wie Motivation<br />

oder Leistungsbereitschaft, praktische<br />

Kompetenzen (Handgeschicklichkeit,<br />

Sprachkompetenz), methodische<br />

im Finanz<strong>am</strong>t<br />

Bei uns<br />

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Ausgezeichnete berufliche Perspektiven<br />

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Fachoberschulreife oder einen<br />

vergleichbaren Bildungsabschluss<br />

Wir bieten:<br />

• eine zweijährige duale <strong>Ausbildung</strong> im<br />

Finanz<strong>am</strong>t kombiniert mit Unterricht<br />

an der Landesfinanzschule NRW<br />

in Wuppertal oder Bonn<br />

• berufliche Sicherheit<br />

• mtl. <strong>Ausbildung</strong>sbezüge<br />

von ca. 1.300,- Euro<br />

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Studium Diplom-Finanzwirt/in FH (m/w/d)<br />

Studienbeginn September <strong>2022</strong><br />

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Allgemeine Hochschulreife<br />

oder Fachhochschulreife<br />

Wir bieten:<br />

• ein dreijähriges duales Studium<br />

an der Hochschule für Finanzen NRW<br />

in Nordkirchen, H<strong>am</strong>minkeln oder Herford –<br />

mit Praxisteilen im Finanz<strong>am</strong>t<br />

• berufliche Sicherheit<br />

• mtl. <strong>Ausbildung</strong>sbezüge von ca. 1.350,- Euro<br />

auch während der Studienzeiten<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 33<br />

Erwünscht sind auch Bewerbungen von Schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen. Diese Ausschreibung wendet sich ebenfalls ausdrücklich an Menschen<br />

mit Migrationshintergrund. Du solltest im Zeitpunkt der Einstellung eine Staatsangehörigkeit eines EU-Staates bzw. eines Staats mit einem EU-Rechtsabkommen besitzen.


„Unabhängig von Corona ist eine <strong>Ausbildung</strong> auch in den nächsten<br />

Jahren eine der besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg<br />

und ein sicheres berufliches Weiterkommen. Weniger junge<br />

Leute und mehr Ältere, die in Rente gehen, führen gerade in den Kreisen<br />

Hochsauerland, Soest und Olpe im Vergleich mit anderen Regionen<br />

zu besonders guten Chancen, einen <strong>Ausbildung</strong>splatz zu finden. <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe<br />

einerseits und Schülerinnen und Schüler andererseits<br />

sollten alle Möglichkeiten nutzen, sich gegenseitig kennenzulernen und<br />

vorzustellen zum Beispiel auch durch Praxisphasen in den Betrieben oder<br />

durch Videokonferenzen. Die Betriebe können dem Fachkräftemangel<br />

entgegenwirken, wenn sie sich mit ihren beruflichen Angeboten den jungen<br />

Nachwuchskräften präsentieren, sich um sie bemühen und den Wert<br />

der dualen <strong>Ausbildung</strong> oder eines dualen Studiums<br />

Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident Arnsberg<br />

aufzeigen.“<br />

Potenziale (strukturiertes Vorgehen<br />

oder Aufgabenverständnis) und soziale<br />

Potenziale wie Te<strong>am</strong>- und Kommunikationsfähigkeit<br />

beobachtet.<br />

Die Potenzialanalyse wird durch die<br />

Schule vor- und nachbereitet. Die<br />

Eltern und die Bundesagentur für<br />

Arbeit werden miteinbezogen. Die<br />

Ergebnisse sind Grundlage für den<br />

weiteren Prozessverlauf. Dieser wird<br />

mit einer dreitätigen betrieblichen<br />

Berufsfelderkundung in mindestens<br />

drei Berufsfeldern fortgesetzt. „Die<br />

Schülerinnen und Schüler schnuppern<br />

in der Berufswelt“, betont Maria<br />

Büse-Dallmann. „Sie erhalten erste<br />

praxisnahe Einblicke.“<br />

Als weitere Stufe folgt in der Jahrgangsstufe<br />

9 oder auch 10 ein zweibis<br />

dreiwöchiges Betriebspraktikum<br />

in Betrieben, Verwaltung oder Institutionen.<br />

Es besteht zudem die<br />

Möglich keit eines zweiten verbindlichen<br />

Schülerbetriebspraktikums,<br />

die Ent scheidung darüber fällt die<br />

Schulkonferenz. Weitere Kurzzeit-<br />

praktika sind an allen Schulformen<br />

möglich. Schülerinnen und Schüler<br />

mit gymnasialer Oberstufe können<br />

ein Praktikum durchführen,<br />

das akade mische Berufsfelder oder<br />

entspre chend ge eignete duale <strong>Ausbildung</strong>skurse<br />

in den Blick nimmt.<br />

Jugendliche mit Handicaps können<br />

an Praxiskursen teilnehmen und die<br />

KAoA-STAR-Angebote nutzen, die<br />

sie entsprechend ihrer individuellen<br />

Bedarfe begleiten.<br />

Konkrete<br />

Anschlussvereinbarung<br />

Der Prozess wird mit der Erarbeitung<br />

einer individuellen Anschlussperspektive<br />

abgeschlossen. Diese wird mit einer<br />

konkreten Anschlussvereinbarung<br />

dokumentiert. Ein „persönlicher und<br />

zugleich wichtiger Begleiter“ im Orientierungsprozess<br />

der Jugendlichen ist<br />

der Berufswahl-Pass, ein Ordner mit<br />

farbigen Registerblättern. Er ist ein<br />

wichtiges Informations-, Planungsund<br />

Dokumentations-Instrument,<br />

mit dem die Jugendlichen ihr Lernen<br />

eigenverantwortlich gestalten und<br />

sich vor allem ihr Kompetenz-Profil<br />

bewusst machen. Er richtet sich auch<br />

an die Eltern.<br />

Kein Abschluss ohne Anschluss:<br />

KAoA gilt inzwischen als Erfolgsmodell<br />

mit Vorbildcharakter in den unterschiedlichen<br />

(Aus-)Bildungswegen.<br />

„Wir haben in NRW vor dem Hintergrund<br />

des lebenslangen Lernens<br />

ein hervorragendes Bildungssystem<br />

mit vielen Säulen, Übergängen und<br />

großer Durchlässigkeit“, sagt Andreas<br />

Kremer. „Vor allem wegen der dualen<br />

<strong>Ausbildung</strong> werden wir weltweit beneidet.“<br />

■<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


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und Aktionen teil.<br />

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und freuen uns über Bewerbungen von Angehörigen jeden<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 35


Duales Studium mit guten<br />

Studienbedingungen und<br />

Übernahme-Chancen<br />

Praxisbezug<br />

ist größter<br />

Pluspunkt<br />

Paul Senske<br />

FH SWF/Michael May<br />

ist ein Modell mit wertvoller Mischung aus<br />

akademischem Wissen und praktischer<br />

Es Unternehmenserfahrung: Das duale Studium<br />

mit rund 1.500 Studiengängen an bundesweit<br />

über 200 Hochschulen erlebt einen regelrechten Boom<br />

und gilt als eines der Erfolgsmodelle der Bildungslandschaft.<br />

Größer Pluspunkt ist der Praxisbezug für die<br />

Studierenden - und für die Arbeitgeber, die frühzeitig<br />

Fach- und Führungskräfte an sich binden können.<br />

Nach dem Studium wechseln 90 Prozent der Absolventen<br />

direkt in den Beruf.<br />

Die Studiengänge beim dualen Studium beziehen sich primär<br />

auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.<br />

Das duale Studium wird an Universitäten, (Fach-) Hochschulen,<br />

Dualen Hochschulen und Berufsakademien angeboten.<br />

Grundsätzlich ist das Studium mit Bachelor-Abschluss<br />

angelegt. Wenige Hochschulen bieten auch ein<br />

duales Masterstudium an. Die Studiengänge beziehen sich<br />

primär auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.<br />

Kunst-, Geistes- und Naturwissenschaften<br />

sind kaum vorhanden. BWL, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Pflegema nagement, Maschinenbau, Bauingenieurwesen,<br />

Tourismusmanagement und soziale Arbeit werden bevorzugt<br />

studiert. BWL ist mit 101 dualen Studiengängen<br />

an 68 Hochschulen offensichtlich der Renner.<br />

Fachhochschule Südwestfalen bietet<br />

duales Studium an<br />

Im Prinzip ist das Studium mit zwei Abschlüssen vorgesehen:<br />

Bachelor und die berufliche <strong>Ausbildung</strong>. Die gängigste<br />

Form ist das ausbildungsintegrierende duale Studium<br />

mit der Parallelität von Studium und beruflicher <strong>Ausbildung</strong><br />

mit Abschluss. Beim praxisintegrierenden dualen<br />

Studium absolviert der Studierende ein Langzeitpraktikum<br />

in einem Betrieb. Der Nachteil: Er erreicht neben<br />

dem Bachelor keinen zusätzlichen Berufsabschluss. Eine<br />

dritte Möglichkeit ist das berufsintegrierende duale Studi-<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


um. Der Student ist bereits berufstätig. Der Berufsalltag ist<br />

fester Bestands teil des Studiengangs, der zum beruflichen<br />

Aufgabenpro fil passt. Die zeitliche und finanzielle Unterstützung<br />

durch den Arbeit geber bildet den Unterschied<br />

zum nebenberuflichen Studiengang und zum klassischen<br />

Fernstudium. Die Fachhochschule Südwestfalen bietet an<br />

ihren Standorten in Meschede und Soest das ausbildungsund<br />

praxisorientie rende duale Studium an.<br />

Studium mit <strong>Ausbildung</strong>s- oder Praktikumsvertrag<br />

Die Voraussetzungen für ein duales Studium sind Abitur<br />

und Fachabitur. Aber auch ohne diese Voraussetzungen<br />

kann man studieren. Eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

mit mindestens dreijähriger beruflicher Tätigkeit,<br />

der Meisterbrief, der Abschluss als Techniker oder Betriebswirt<br />

und ähnliche Fortbildungsabschlüsse öffnen<br />

ebenfalls den Zugang. Die Studierenden bewerben sich in<br />

der Regel bei den Betrieben, die Partnerschaften mit den<br />

Hochschulen unterhalten. Wichtig für die Zulassung ist<br />

ein <strong>Ausbildung</strong>s- bzw. Praktikumsvertrag.<br />

Das größte Plus des dualen Studiums ist der enge Praxisbezug<br />

und die d<strong>am</strong>it verbundene früh erworbene Berufserfahrung.<br />

90 Prozent der Studierenden werden übernommen bzw. bleiben<br />

im Unternehmen. Die Studienbedingungen sind gut.<br />

Überfüllte Hörsäle wie beim Vollstudium sind selten. Die<br />

Finanzierung ist durch den Arbeitgeber gesichert. Durch die<br />

Doppelbelastung lernen die Studierenden unter Druck zu<br />

arbeiten, sich selbst gut und zielgerichtet zu organisieren und<br />

wechselnde Bedingungen im Beruf und Studium zu lösen.<br />

Semesterferien gibt es nicht<br />

Auf der anderen Seite können die komprimierte Wissensvermittlung<br />

mit straffen Stundenplänen und der hohe Arbeitsaufwand<br />

auch belastend sein, zumal es keine Semesterferien<br />

gibt, sondern nur den „normalen Urlaub“. Durch die frühe<br />

Festlegung auf einen Arbeitsbereich und die daraus resultierende<br />

„Einengung“ fehlt zudem der befreiende Blick über den<br />

Tellerrand hinaus. Auch ein Abbruch des Studiums kann zu<br />

Problemen führen. Der Arbeitgeber könnte zum Beispiel die<br />

von ihm übernommenen Studiengebühren zurückfordern. ■<br />

Noëlle B.<br />

Auszubildende aus Siegen<br />

„Ich bin unglaublich glücklich, eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> bei der BA zu machen.<br />

Hier gibt es tolle Entwick lungs- und<br />

Aufstiegsmöglichkeiten für mich!“<br />

<strong>Ausbildung</strong> oder duales Studium<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 37


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Josefsheim<br />

Bigge<br />

Josefsheim Bigge<br />

<strong>Ausbildung</strong> im Bereich Wohnen<br />

oder in den Werkstätten<br />

Britta Melgert<br />

S. Droste<br />

Ein erfüllter Berufsweg, für Menschen da sein, etwas bewirken können, Vielfältigkeit und Sinn im Leben – Gedanken,<br />

die heute wie selten zuvor die Entscheidung für die angestrebte berufliche Laufbahn beeinflussen. Eine<br />

Perspektive dafür bietet sich im Josefsheim Bigge.<br />

Andrea Asshauer, <strong>Ausbildung</strong>skoordinatorin für die Unternehmensstandorte<br />

in Lipperode, Sundern und Olsberg-Bigge,<br />

kennt die Wege, wie der Start ins Josefsheim-Berufsleben<br />

gelingt.<br />

„Klassische Berufsausbildungen wie Erzieher:in, Sozialassistent:in<br />

oder Heilerziehungspfleger:in<br />

spielen bei uns eine wichtige Rolle. Als<br />

Dienstleister für Menschen mit Behinderungen<br />

bieten wir zudem<br />

Praktikas/ Stellen im Rahmen der<br />

Fachoberschule, des Bundesfreiwilligendienstes<br />

(BfD), im Freiwilligen<br />

Sozialen Jahr (FSJ) oder als Anerkennungsjahr bei<br />

schulischen <strong>Ausbildung</strong>en. Die Möglichkeiten BfD und FSJ<br />

sind ideal für junge Menschen, die beispielsweise Wartezeiten<br />

nach dem (Fach-) Abitur sinnvoll überbrücken oder die<br />

berufliche Entscheidung in einer Orientierungsphase reifen<br />

lassen möchten. Oftmals erfolgt dann das „JA“ zur anschließenden<br />

<strong>Ausbildung</strong> im Josefsheim Bigge,<br />

einem der größten sozialen Arbeitgeber in<br />

Südwestfalen.“ Andrea Asshauer, die als<br />

langjährige Abteilungsleiterin im Bereich<br />

der Werkstatt für behinderte<br />

Menschen viele jungen Menschen<br />

in ihre berufliche Professionalität<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


egleitet hat, fügt hinzu: „Natürlich ist jede <strong>Ausbildung</strong>sund<br />

Kennlernmöglichkeit individuell abstimmbar und in der<br />

Dauer variabel. So bieten wir die Möglichkeit, unser Unternehmen<br />

während eines Praktikums in Lipperode, Sundern<br />

oder Olsberg-Bigge in wenigen Wochen oder in drei bis zwölf<br />

Monaten kennenzulernen.“<br />

Josefsheim gGmbH<br />

Eine zukunftsorientierte <strong>Ausbildung</strong> erklärt A. Asshauer <strong>am</strong><br />

Beispiel der Heilerziehungspfleger:in: „Je nach Schulabschluss<br />

erlangen unsere Azubis bei uns multiprofessionelle Erfahrungen<br />

während der Tätigkeit mit behinderten Menschen. In<br />

unterschiedlichsten Geschäftsbereichen, beispielsweise wie<br />

in der Werkstatt für behinderte Menschen oder in Lebens-<br />

Wohngemeinschaften, haben wir Lernfelder definiert, um<br />

später als Heilerziehungspfleger:in die fundierten Kenntnisse<br />

vielschichtig einsetzen zu können. Sich unter motivierten Kollegen<br />

als wertvolles Te<strong>am</strong>mitglied zu beweisen, gibt nicht nur<br />

Sinn, sondern auch Erfolg, der nach den Vergütungsrichtlinien<br />

des AVR sowie vielen Zusatzleistungen entsprechend gut<br />

honoriert wird. Zudem“, so versichert die Josefsheim-<strong>Ausbildung</strong>skoordinatorin,<br />

„wird nach erfolgreichem Abschluss bieten<br />

wir oftmals die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />

für die Zeit nach der <strong>Ausbildung</strong> an.“ ■<br />

Heinrich-Sommer-Straße 13<br />

59939 Olsberg | Tel.: 02962 800-0<br />

info@josefsheim-bigge.de<br />

<strong>Ausbildung</strong> für Berufserfahrene:<br />

Sie suchen eine neue berufliche Heimat? Sehr gut,<br />

denn wir sind auf der Suche nach Berufserfahrenen<br />

verschiedenster Bereiche. Ihre Erfahrungen<br />

sind für uns kostbar, auch wenn Sie sich beruflich<br />

verändern möchten. Egal, ob Sie einen Beruf<br />

anstreben mit dem Schwerpunkt der direkten<br />

persönlichen Unterstützung von Menschen mit<br />

Behinderung oder der indirekten Dienstleistung<br />

im Bereich Leben, Wohnen oder Arbeiten. Wir<br />

sind der richtige Arbeitgeber für die berufliche<br />

Neuausrichtung. Lernen Sie uns kennen, zum<br />

Beispiel während einer Hospitation in Sundern,<br />

Lipperode oder Olsberg.<br />

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Bei uns sind engagierte und interessierte<br />

ausbildung@josefsheim-bigge.de<br />

Menschen immer herzlich willkommen!<br />

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Heilerziehungspfleger:in oder Erzieher:in (Anerkennungsjahr<br />

oder 3-jährige integrierte <strong>Ausbildung</strong>)<br />

∙ Sozialassistenz/ Heilerziehungspflegehelfer<br />

(2-jährige schulische <strong>Ausbildung</strong>) ∙<br />

Pflegefachmann/frau (nur als Kooperation regionaler<br />

Krankenpflegeschulen) ∙ FOS-Praktikum<br />

(12 Monate) ∙ Freiwilliges Soziales Jahr (12<br />

Monate, bis max. 27 Jahre möglich) ∙ Bundesfreiwilligendienst<br />

(wahlweise 3 bis 18 Monate, keine<br />

Altersbeschränkung, auch in Teilzeit möglich)<br />

∙ Hospitation oder Praktikum (individuell nach<br />

Absprache)<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 39


Jugendlichen helfen und sie<br />

motivieren: Willi Linn.<br />

Helfen, motivieren und dranbleiben<br />

<strong>Ausbildung</strong>sabbrüche verhindern: Senior Willi Linn begleitet<br />

Azubis in schwierigen Situationen<br />

Paul Senske<br />

S. Droste<br />

W<br />

illi Linn aus Arnsberg<br />

ist 80 Jahre alt, ein berufs-<br />

und lebenserfahrener<br />

Mann, der sein Wissen und Können<br />

auch und besonders an die junge<br />

Generation weitergibt, all das ehren<strong>am</strong>tlich.<br />

Linn ist Joblotse beim<br />

Bürgerschaftlichem Engagement der<br />

Stadt Arnsberg, engagiert sich beim<br />

Mentoren-Service der IHK und als<br />

heimischer Ansprechpartner bei der<br />

Initiative VerA, die für die Verhinderung<br />

von <strong>Ausbildung</strong>sabbrüchen ins<br />

Leben gerufen wurde. „Helfen, motivieren<br />

und dranbleiben“, so lautet<br />

sein Credo. „Ich habe die Motivation<br />

und die Kraft, ich mache das.“<br />

Dieses Leitmotiv steht insbesondere für<br />

sein Engagement für Auszubildende,<br />

die in Schwierigkeiten geraten sind,<br />

die beispielsweise Ärger bei der Arbeit,<br />

schlechte Noten in der Berufsschule<br />

oder Prüfungsangst haben und die<br />

möglicherweise ihre <strong>Ausbildung</strong> beenden<br />

wollen.<br />

Als regionaler Ansprechpartner von<br />

VerA – einer Initiative des bundesweiten<br />

Senior Experten Service (SES)<br />

– kümmert er sich um die Azubis, die<br />

sich bzw. ihre Eltern an den SES in<br />

Bonn oder an Linn persönlich wenden<br />

können. „Ich helfe den jungen Menschen,<br />

d<strong>am</strong>it sie buchstäblich dranbleiben<br />

und ermutige sie, an sich selbst und<br />

ihre Kompetenzen zu glauben.“ Die<br />

Arbeit des gebürtigen Oeventropers<br />

und gelernten Stahlbauschlossers, der<br />

als Techniker im Außendienst und als<br />

Kundenberater bei Honsel (heute Martinrea<br />

Honsel) auch europaweit unterwegs<br />

war, geschieht in engem Kontakt<br />

mit dem SES, Protokolle des Engagements<br />

eingeschlossen.<br />

Eine “erfüllende Aufgabe”<br />

Der 80-Jährige, zehn Jahre auch Vorsitzender<br />

des Tenniskreises Sauerland,<br />

spricht von einer „erfüllenden Aufgabe“,<br />

jungen Menschen zu helfen. Linn<br />

erinnert sich an zwei Auszubildende im<br />

Beruf Elektroniker (Energie- und Gebäudetechnik),<br />

denen er bis zur erfolgreichen<br />

Prüfung geholfen hat. Im ersten<br />

Fall hatte die Mutter („Sie kämpfte<br />

wie eine Löwin um ihren Sohn“) ihr<br />

Kind angemeldet. „Ich habe ihm im<br />

Fach Elektronik Nachhilfe gegeben, er<br />

lernte gut, wir haben auch ein fruchtbares<br />

Gespräch mit dem Arbeitgeber<br />

geführt: Der Junge bestand schließlich<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


die Prüfung.“ Das galt auch für den zweiten Elektroniker-<br />

Azubi: Er hatte in der Berufsschule Schwierigkeiten in einem<br />

Prüfungsfach, dank der Nachhilfe seines <strong>Ausbildung</strong>sbegleiters<br />

klappte es schließlich. Aus seiner Tätigkeit als Joblotse<br />

hatte Linn einen Mann ins VerA-Progr<strong>am</strong>m übernommen:<br />

„Er wollte unbedingt Tischler werden und eine <strong>Ausbildung</strong><br />

absolvieren. Ich habe ihn bis zur Prüfung begleitet, die er<br />

auch bestanden hat.“ Mit einer angehenden Bäckerin, die<br />

sich bei VerA gemeldet hatte, ging Linn erfolgreich den<br />

Berufsschulstoff durch. Ein besonderer Fall war der eines<br />

jungen Mannes, der unbedingt LKW-Fahrer werden wollte,<br />

bei der theoretischen Fahrprüfung aber zwei Mal durchgefallen<br />

war. Dank Linns Nachhilfe bestand der junge Mann<br />

schließlich die Prüfung und erhielt den Führerschein. ■<br />

Mit berufs- und lebenserfahrenen<br />

Senioren <strong>Ausbildung</strong> meistern<br />

Der Senior Experten Service (SES) - eine bedeutende<br />

Ehren<strong>am</strong>tsorganisation für Fach- und Führungskräfte<br />

im Ruhestand – hat Ende 2008 gemeins<strong>am</strong> mit den<br />

Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft und freien<br />

Berufen die Initiative VerA ins Le ben gerufen. VerA<br />

steht für Verhinderung von <strong>Ausbildung</strong>sabbrüchen.<br />

VerA ist ein Angebot für alle, die in der <strong>Ausbildung</strong><br />

Schwierigkeiten haben und daran denken, ihre Lehre<br />

abzubrechen. Diesen Jugendlichen stellt der SES mit<br />

Sitz in Bonn berufs- und le benserfahrene Senior-Expertinnen<br />

und -Experten zur Seite. Sie beantworten u. a.<br />

fachliche Fragen, sie kümmern sich um den Ausgleich<br />

sprachlicher Defizite, sie fördern soziale Kompetenzen<br />

und helfen bei der Vorbereitung auf die Prüfungen. Die<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbegleiter arbeiten ehren <strong>am</strong>tlich und helfen<br />

individuell. Die VerA-<strong>Ausbildung</strong>sbegleitung ist für die<br />

Azubis und die Betriebe kostenlos. Die Initiative wird<br />

vom Bundesmi nisterium für Bildung und Forschung<br />

gefördert. Azubis und Eltern können sich direkt an den<br />

SES in Bonn oder den <strong>Ausbildung</strong>sberater der Region<br />

wenden. Willi Linn (Arnsberg) ist der Ansprechpartner<br />

für unsere Region.<br />

Aktuelle <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

Fachlagerist:in<br />

Produktionstechnologe:in<br />

Verfahrensmechaniker:in<br />

für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

(m/w/d)<br />

Werde Teil des Te<strong>am</strong>s!<br />

#dallmererleben<br />

#wearedallmer<br />

Für mehr Infos besuche uns<br />

auf dallmer.com/karriere<br />

Initiative VerA beim Senior Experten Service,<br />

Buschstraße 2, 53113 Bonn,<br />

E-Mail: vera@ses-bonn.de, www.vera.ses-bonn.de,<br />

Willi Linn (Arnsberg): E-Mail: info@willi-linn.de,<br />

www.willi-linn.de<br />

dallmer.official<br />

dallmer_official<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 41


UNBELIEBT -<br />

UND GUT BEZAHLT<br />

Für alle, die Nervenkitzel mögen:<br />

der Beruf des Industrietauchers.<br />

Christel Zidi<br />

Besondere Berufe<br />

S<br />

chnell gutes Geld verdienen.<br />

Auch das kann ein entscheidendes<br />

Kriterium für die Berufswahl<br />

sein. Manch einer ist dazu bereit,<br />

auch weniger angenehme, unter<br />

Umständen auch gefährliche Arbeiten<br />

zu übernehmen. Hier einige Beispiele<br />

aus der Liste der unbeliebtesten, aber<br />

gut bezahlten Berufe.<br />

Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden<br />

jeden Monat um die 10.000 Euro verdienen.<br />

Welche Jobs kommen da in<br />

Frage? Politiker, Börsenmakler, Künstler…<br />

Berufe, bei denen ein Studium,<br />

ein erstklassiger Schulabschluss oder<br />

großes Talent Voraussetzung sind. Nun<br />

ja, beim Künstler reichen manchmal<br />

auch gute Kontakte. Aber selbst Studienabschluss<br />

und großes Talent bieten<br />

keine Erfolgsgarantie: Glück und Zufall<br />

sind ebenso entscheidend.<br />

Aber was, wenn Sie all das nicht besitzen?<br />

Bleibt dann der Traum vom guten<br />

Einkommen weiter ein Traum? Das<br />

muss nicht sein, denn es gibt schließlich<br />

auch Berufe, mit denen man sehr<br />

gut verdient, sich dafür aber schon mal<br />

die Hände schmutzig machen muss.<br />

Allerdings nicht im übertragenen Sinne<br />

– denn mit solchen Berufen möchten<br />

wir nichts zu tun haben - sondern<br />

schmutzige Hände im wortwörtlichen<br />

Sinn.<br />

Beim ersten Job, den wir Ihnen vorstellen<br />

möchten, darf man auf gar keinen<br />

Fall zart besaitet sein. Denn ein Tatortreiniger<br />

bekommt Dinge zu sehen,<br />

mit denen wir hoffentlich nie zu tun<br />

haben werden. Wenn Polizei und Spurensicherung<br />

ihren Job gemacht haben,<br />

rückt er an. Dieser „spezialisierte Gebäudereiniger“<br />

entfernt die Spuren von<br />

Gewaltverbrechen und Suiziden, Unfallspuren<br />

und auch die nach natürlichen<br />

Todesfällen. Körperflüssigkeiten,<br />

Ungeziefer, Verwesungsrückstände.<br />

Okay, gehen wir nicht weiter ins Detail.<br />

Wenden wir uns lieber dem Gehalt<br />

zu, das bei monatlich bis zu 3.200 Euro<br />

liegt. Nicht schlecht für den, der starke<br />

Nerven und einen guten Magen besitzt.<br />

Einen festgelegten <strong>Ausbildung</strong>sweg<br />

gibt es nicht, aber wer Erfahrung<br />

als Gebäudereiniger mitbringt, ist<br />

da sicherlich schon einiges gewöhnt.<br />

Außerdem kann man sich in wenigen<br />

Wochen zum Desinfektor weiterbilden.<br />

Desinfektor… Hört sich doch<br />

gut, woll? Desinfektor, der Inspektor…<br />

klingt zumindest ähnlich.<br />

Nicht ganz so nervenaufreibend ist der<br />

Beruf des Bestatters. Wer eine natürliche<br />

Einstellung zum Tod hat und<br />

42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


sich nicht scheut, an Leichn<strong>am</strong>en zu<br />

arbeiten, ist hier gut aufgehoben. Es<br />

geht normalerweise nicht sehr hektisch<br />

zu und der Beruf ist extrem krisensicher,<br />

denn „gestorben wird immer“.<br />

Das Bruttogehalt liegt bei bis zu 2.650<br />

Euro. Auch kann man sich zum Bestattermeister<br />

weiterbilden.<br />

Für den Müllentsorger fängt der Tag<br />

früh an, dafür hat er auch früh Feierabend.<br />

Eine gute körperliche Konstitution<br />

ist Bedingung, denn die vollen<br />

Tonnen zu bewegen, ist nicht so ganz<br />

einfach. Aber für das, was dann später<br />

auf dem Konto landet, muss man<br />

sich schon ein bisschen anstrengen.<br />

Dafür verdient z. B. ein Müllentsorger<br />

in München an die 6.000 Euro! Wer<br />

dann noch den Müllwagen selber fahren<br />

kann und darf, bekommt zusätzlich<br />

noch etwas drauf. Und noch etwas: Wer<br />

schon bei einer kleinen Maus auf den<br />

Tisch steigt, ist in diesem Beruf vielleicht<br />

nicht so gut aufgehoben, denn<br />

ein Müllentsorger bekommt manchmal<br />

schon den ein oder anderen größeren<br />

Nager, sprich fette Ratten, zu Gesicht.<br />

Wer Nervenkitzel mag, sollte einen<br />

Blick auf den Beruf des Industrietauchers<br />

werfen. Hier kann es tatsächlich<br />

richtig gefährlich werden.<br />

Die Arbeit unter Wasser ist recht<br />

schwierig, außerdem bestehen gesundheitliche<br />

Risiken durch die ständige<br />

Druckbelastung beim Tauchen. Die<br />

Einsatzbereiche sind sehr unterschiedlich,<br />

manche Industrietaucher müssen<br />

Wartungs-, Bau- und Reparaturarbeiten<br />

unter Wasser in Klärwerken und<br />

Bergminen erledigen. Spannend wird<br />

es bei Einsätzen von Feuerwehr, Militär<br />

und Polizei. Da kann es durchaus<br />

mal vorkommen, dass Sprengstoff<br />

entschärft werden muss. Deshalb sind<br />

nicht nur gute Nerven eine zwingende<br />

Voraussetzung, sondern auch eine<br />

entsprechende <strong>Ausbildung</strong> in diesem<br />

Bereich. Wer eine <strong>Ausbildung</strong> zum Industrietaucher<br />

beginnen möchte, die in<br />

der Regel zwei Jahre dauert, sollte eine<br />

abgeschlossenen <strong>Ausbildung</strong> als Handwerker<br />

mitbringen. Die Notwendigkeit<br />

dieses Berufes - mit dem verbundenen<br />

Risiko – wird gut bezahlt. 10.000 Euro<br />

sind der monatliche Durchschnittsverdienst.<br />

Nicht unter, sondern auf dem Wasser zu<br />

arbeiten, kann auch recht lukrativ sein.<br />

Dann nämlich, wenn der Arbeitsplatz<br />

eine Bohrinsel ist. „Roustabouts“, wie<br />

man die Bohrhelfer auch nennt, müssen<br />

schwere, körperliche Arbeiten verrichten,<br />

können sich dann zum Bohrarbeiter,<br />

dem „Roughneck“ hocharbeiten,<br />

der vier- bis sechsköpfige Te<strong>am</strong>s leitet.<br />

Das englische Wort Roughneck steht<br />

übrigens auch für Raubein. Durch die<br />

Arbeit an der frischen, manchmal auch<br />

rauen Meeresluft, kann man sich den<br />

Besuch bei der Kosmetikerin sparen.<br />

Wer als Bohrhelfer anfängt, kann auch<br />

ohne <strong>Ausbildung</strong> schon bis zu 3.000<br />

Euro (netto) verdienen, mit <strong>Ausbildung</strong><br />

geht der Verdienst aber schneller in die<br />

Höhe. Ein Bohrgeräteführer mit fünf<br />

Jahren Berufserfahrung auf Bohrinseln<br />

verdient schon mal um die 7.000 Euro<br />

netto im Monat. Dafür ist man aber<br />

auch oft längere Zeit von F<strong>am</strong>ilie und<br />

Freunde getrennt.<br />

Wer hätte das gedacht? Regelmäßig<br />

taucht in den Top Ten der unbeliebtesten<br />

Berufe der Versicherungsvertreter<br />

auf. Relativ wenige schlagen diesen<br />

Berufsweg ein. Wahrscheinlich, weil<br />

diesem Beruf noch immer das Image<br />

des Klinkenputzens anhaftet. Wer gut<br />

verkaufen kann – und wir sprechen<br />

hier von verkaufen, nicht vom Überden-Tisch-ziehen<br />

– ist in diesem Beruf<br />

gut aufgehoben und kann sich mit<br />

Ehrlichkeit und Verkaufstalent einen<br />

treuen Kundenst<strong>am</strong>m erarbeiten. Die<br />

Verdienstmöglichkeiten sind gar nicht<br />

schlecht: Für knapp 3.500 Euro kann<br />

man das Image des Versicherungsvertreters<br />

wieder blank polieren – und<br />

schmutzige Hände bekommt man auch<br />

nicht. ■<br />

Arbeiten auf einer Bohrinsel: Auch<br />

ohne <strong>Ausbildung</strong> schon gut bezahlt.


Nivejan Kuneswaran Julian Penczak Lee Anne Windmüller<br />

LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />

Blinde und sehbehinderte Jugendliche nehmen<br />

ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand<br />

Helmut Gaida<br />

Blinden und sehbehinderten Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen sowie jungen Menschen<br />

mit Autismus-Spektrum-Störung bietet das<br />

LWL-Berufsbildungswerk die Möglichkeit zur beruflichen<br />

und sozialen Rehabilitation. An ihre Bedürfnisse<br />

angepasste <strong>Ausbildung</strong>sberufe aus den Bereichen<br />

Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung und<br />

Hauswirtschaft und Metalltechnik stehen zur Auswahl.<br />

Viele Absolventen und Absolventinnen erhalten anschließend<br />

einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />

Das Berufsbildungswerk in Soest bietet im Berufsfeld<br />

„Ernährung und Hauswirtschaft“ fünf, im Berufsfeld<br />

„Wirtschaft und Verwaltung“ drei <strong>Ausbildung</strong>sberufe an.<br />

Insges<strong>am</strong>t verfügt das LWL-BBW über 140 <strong>Ausbildung</strong>sund<br />

124 Wohnheimplätze. Vier der Auszubildenden haben<br />

uns „ihren“ <strong>Ausbildung</strong>sberuf einmal vorgestellt und<br />

uns durch ihre positive und in die Zukunft gerichtete Einstellung<br />

nachhaltig beeindruckt.<br />

LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />

<strong>Ausbildung</strong>stage beginnen mit einem Lächeln<br />

„Mir gefällt im LWL-Berufsbildungswerk sehr gut, dass<br />

ich individuell gefördert werden kann und alles auf meine<br />

Bedürfnisse angepasst ist“, berichtet Lee Anne Windmüller,<br />

die z. Zt. eine kaufmännische <strong>Ausbildung</strong> absolviert. Sie<br />

hat sich über das <strong>Ausbildung</strong>sangebot vom LWL-BBW<br />

gefreut und sich zu einer kaufmännischen <strong>Ausbildung</strong><br />

entschieden. Aufgrund ihrer Geh-, Hör- und Sehbehinderung<br />

hatte sie nur eine geringe Auswahl an Berufsausbildungsangeboten.<br />

„Den Beruf Kauffrau für Büromanagement<br />

finde ich interessant, weil ich mich später mit diesem<br />

erlernten Beruf in verschiedenen Branchen weiterentwickeln<br />

kann“, so Lee Anne. Ihrer beruflichen Zukunft<br />

sieht sie, trotz Einschränkungen, sehr positiv entgegen,<br />

da Unternehmen inzwischen gezielt auf die besonderen<br />

Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen.<br />

Und noch etwas gefällt ihr: „Seitdem ich im Berufsbildungswerk<br />

Soest bin, kann ich die <strong>Ausbildung</strong>stage mit<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

eine gute Prüfung ablegen und sich d<strong>am</strong>it<br />

eine gute Ausgangslage für ihre Zukunft<br />

schaffen, freue ich mich sehr darüber“<br />

- Sigrid Kuhn<br />

Ausbilderin Sigrid Kuhn<br />

einem Lächeln beginnen. Die Ausbilderin bringt uns die<br />

Inhalte sehr gut nahe und kann uns somit eine Menge<br />

lehren, zudem hat sie immer einen lustigen Spruch auf Lager.<br />

Außerdem gefällt mir das Miteinander in der <strong>Ausbildung</strong>sgruppe<br />

– wir lachen oft gemeins<strong>am</strong>.“<br />

Große Pläne nach der <strong>Ausbildung</strong><br />

Für Julian Penczak, Azubi der Hauswirtschaft, war der Start<br />

in die <strong>Ausbildung</strong> der richtige Schritt in seinem Leben.<br />

„Toll finde ich es, dass wir regionale, nationale und internationale<br />

Gerichte kennen- und kochen lernen. Es motiviert<br />

mich sehr, dass ich eigenständig Rezepte vorschlagen<br />

und ausprobieren kann.<br />

Sein Können nutzt er auch außerhalb der Schulzeit:<br />

„Meine Mutter ernährt sich vegan, daher macht es mir<br />

immer Freude, vegane Gerichte auszuprobieren. Letztens<br />

habe ich im Rahmen meiner <strong>Ausbildung</strong> einen Burger aus<br />

Kidneybohnen gemacht – der war superlecker.“<br />

Zukunftsängste sieht Julian für sich nicht. „Nach meiner<br />

<strong>Ausbildung</strong> werde ich auf dem Hof meines Vaters eine<br />

zweite <strong>Ausbildung</strong> zum Landwirt starten, d<strong>am</strong>it ich mein<br />

eigenes Restaurant eröffnen kann, in dem ich die Produkte<br />

verarbeite, die ich selber angebaut und gezüchtet habe.“<br />

Wunsch nach einem Berufsleben<br />

im Öffentlichen Dienst<br />

Nivejan Kuneswaran, Azubi in der kaufmännischen <strong>Ausbildung</strong>,<br />

berichtet voller Anerkennung, dass alles an seine<br />

besonderen Lernbedürfnisse angepasst ist. Darüber hinaus<br />

„ist das Arbeitsklima toll - mit netten Kollegen und<br />

Kolleginnen.“ Für seine berufliche Zukunft betont er ausdrücklich:<br />

„Seitdem ich beim LWL-BBW bin, weiß ich,<br />

dass ich mein Leben lang im Öffentlichen Dienst beschäftigt<br />

sein möchte“.<br />

Gelerntes Können und Wissen an Computerarbeitsplätzen<br />

zeigen und anwenden<br />

Auch Ümmügülsüm Hotan (ohne Foto), Azubi kaufmännische<br />

<strong>Ausbildung</strong>, kann sagen: „Ich fühle mich gut betreut<br />

und habe das Gefühl, eine gute berufliche Qualifikation zu<br />

erhalten“. Ihre Kenntnisse kann sie schon jetzt und mit<br />

voller Begeisterung <strong>am</strong> Computerarbeitsplatz entfalten.<br />

Krönung der <strong>Ausbildung</strong>: Die Abschlussprüfung<br />

„Sicher ist es eine große Herausforderung, die Lerngebiete<br />

so aufzuarbeiten, dass unabhängig von der Behinderung<br />

jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin d<strong>am</strong>it arbeiten<br />

kann“, gibt Sigrid Kuhn zu. Aber die Arbeit bringt der Ausbilderin<br />

im Kaufmännischen Bereich auch viel Freude und<br />

„hält mich in meiner Einstellung jung, weil ich regelmäßigen<br />

Umgang mit jungen Menschen habe.“ Gleichzeitig<br />

muss sie sich ständig weiterbilden, um den Anforderungen<br />

gerecht zu werden: „Ich bleibe also immer auf dem<br />

neusten Stand.“ Die engagierte Ausbilderin ist nicht nur<br />

eine besonders sympathische, sondern auch eine sehr empathische:<br />

„Wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />

eine gute Prüfung ablegen und sich d<strong>am</strong>it eine gute Ausgangslage<br />

für ihre Zukunft schaffen, freue ich mich sehr<br />

darüber.“ Darüber und sicher auch über die Anerkennung<br />

der IHK durch „Besten Ehrung“. ■<br />

Die Auszubildenden arbeiten an Computerarbeitsplätzen,<br />

die genau auf ihre jeweiligen Bedürfnisse und<br />

Fähigkeiten abgestimmt sind. Diese Technologie steht<br />

ihnen auch bei den Betriebspraktika und während der<br />

betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>sphasen zur Verfügung.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 45


BERUFSSCHULEN BEI<br />

DER DIGITALI SIERUNG<br />

BESSER AUSRÜSTEN<br />

DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport: 70 Prozent<br />

sind mit der <strong>Ausbildung</strong> zufrieden<br />

Paul Senske<br />

Der DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport 2020 zeigt: 70<br />

Prozent der Jugendlichen sind mit ihrer<br />

<strong>Ausbildung</strong> zufrieden. Der Deutsche<br />

Gewerkschaftsbund (DGB) sieht eine leichte Verbesserung<br />

gegenüber der letzten Befragung, beklagt<br />

aber, dass angesichts der Pandemie „bei vielen die<br />

praktische <strong>Ausbildung</strong> auf der Strecke bleibt“.<br />

Im <strong>WOLL</strong>-Interview bezeichnet Marij ke Garretsen,<br />

DGB-Jugendbildungsreferentin Dortmund-<strong>Hellweg</strong>,<br />

die Ausstattung der Berufsschulen<br />

im Bereich der Digitalisierung als „teilweise<br />

desaströs“. Das Azubi-Ticket sieht sie als<br />

„wichtigen Schritt für die Mobilität junger<br />

Menschen“.<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


<strong>WOLL</strong>: Den <strong>Ausbildung</strong>sreport der DGB Jugend NRW<br />

gibt es seit 13 Jahren. Im letzten Jahr haben gut 5.000<br />

Auszubildende in NRW daran teilgenommen: Wie war<br />

die Resonanz im Kreis Soest?<br />

Marijke Garretsen: Wir freuen uns immer sehr über rege<br />

Teilnahme an unseren Azubi-Umfragen. Je mehr wir befragen<br />

können, umso genauere Aussagen können wir natürlich<br />

über die Situation der Auszubildenden machen. Häufig<br />

wird leider nur über Auszubildende geredet, aber die<br />

selber kommen nicht zu Wort, das ist bei unserem Fragebogen<br />

anders, da die Auszubildenden uns direkt Feedback<br />

geben. Über die Resonanz speziell in Soest kann ich keine<br />

valide Zahl nenne, da wir erstmals keinen Unterschied<br />

zwischen den Kommunen machen. Es gibt einen bundesweiten<br />

<strong>Ausbildung</strong>sreport und einen, extra für die Situation<br />

der Auszubildenden in NRW, aber wir differenzieren<br />

nicht darüber hinaus. Die Umfragen sind anonym.<br />

Eigene vier Wände während der <strong>Ausbildung</strong><br />

<strong>WOLL</strong>: Ein Ergebnis ist, das 70 Prozent der Jugendlichen<br />

mit ihrer <strong>Ausbildung</strong> zufrieden, 30 Prozent eher<br />

unzufrieden sind: Wie bewerten Sie dieses Ergebnis? Ist<br />

eher eine Verbesserung eingetreten?<br />

Marijke Garretsen: Pauschal ist dies immer schwer zu<br />

sagen. Es kommt durchaus auf die Branche an. Darüber<br />

hinaus schwanken die Zahlen leicht von Jahr zu Jahr. Alles<br />

in allem würde ich sagen, dass eine leichte Besserung zu<br />

sehen ist für den letzten Befragungszeitraum. Angesichts<br />

der Coronapandemie machen wir uns aber große Sorgen<br />

um die Auszubildenden. Die praktische <strong>Ausbildung</strong> bleibt<br />

bei vielen auf der Strecke. Homeschooling kann eine solide<br />

<strong>Ausbildung</strong> nicht ersetzen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Das Thema „Wohnen und Mobilität“ war der<br />

Schwerpunkt der Umfrage. Viele Azubis wollen in ihren<br />

eigenen vier Wänden wohnen, auch als Zeichen einer<br />

beginnenden Selbstständigkeit: Wie ist die Situation im<br />

Kreis Soest? Reicht die <strong>Ausbildung</strong>svergütung aus Sicht<br />

der befragten Jugendlichen dafür aus?<br />

Marijke Garretsen: Auch hier ist es wieder von Branche<br />

zu Branche unterschiedlich. Was wir sehen ist, dass Auszubildende<br />

in der Industrie, die tariflich gebunden sind,<br />

DU PASST<br />

Bereit für deinen<br />

KARRIERE-<br />

SPRUNG?<br />

www.wiegers-gabelstapler.de<br />

AUSZUBILDENDEN<br />

(m-w-d)<br />

Bewerbungen: Wiegers-Gabelstapler GmbH & Co. KG<br />

Unterm Ohmberg 15 · 34431 Marsberg · Tel.: +49 (0)2992 / 9703-0<br />

info@wiegers-gabelstapler.de<br />

Der Kreisverband Brilon e.V. des Deutschen Roten Kreuzes<br />

ist in der freien Wohlfahrtspflege tätig und bietet<br />

aktuell folgende <strong>Ausbildung</strong>sberufe an:<br />

PFLEGEFACHMANN<br />

(w/m/d)<br />

HAUSWIRTSCHAFTER<br />

(w/m/d)<br />

PFLEGEFACHASSISTENT<br />

(w/m/d)<br />

ERZIEHER<br />

(w/m/d) als AKJ<br />

Ansprechpartnerin<br />

Theresa Hauschulte<br />

Tel: 02961 96 55 - 12<br />

Theresa.Hauschulte@DRK-Brilon.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 47


deutlich besser dastehen als Auszubildende beispielsweise<br />

in der Gastronomie. Letztere können sich selten leisten, in<br />

eigene vier Wände zu ziehen und dann auch noch genug<br />

Geld zum Leben und für die gesellschaftliche Teilhabe<br />

übrig zu haben.<br />

<strong>WOLL</strong>: Das Thema Mobilität ist gerade in den ländlichen<br />

Gebieten von großer Bedeutung. Wie sieht es<br />

d<strong>am</strong>it <strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong> aus? Seit 2019 gibt es ja ein günstiges<br />

Azubi-Ticket…<br />

Marijke Garretsen: Das Azubi-Ticket ist wirklich ein<br />

wichtiger Schritt für die Mobilität von jungen Menschen.<br />

Das zeigt auch die hohe Nachfrage im Kreis Soest. Dass<br />

es so gut ankommt, ist für uns ein Indiz, dass wir mit der<br />

Forderung und Durchsetzung des Azubi-Tickets genau<br />

richtig lagen. Was uns aber auch nicht überrascht, denn<br />

in vielen Umfragen und Gesprächen vorab haben wir<br />

gemerkt, dass ein solches Ticket, ähnlich einem ja schon<br />

lange existierenden Semesterticket, längst überfällig ist.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie sieht Ihre Vision für den <strong>Ausbildung</strong>smarkt<br />

der Zukunft aus – auch und besonders vor dem<br />

Hintergrund der Digitalisierung?<br />

Marijke Garretsen: Deutschland ist für die duale <strong>Ausbildung</strong><br />

weltweit bekannt. Dass diese qualitativ auch<br />

gut bleibt, ist enorm wichtig. Das heißt, dass die <strong>Ausbildung</strong>sorte<br />

auch mit der Zeit gehen müssen. Ich selber<br />

habe in meiner <strong>Ausbildung</strong> in den überbetrieblichen<br />

Kursen an Maschinen gearbeitet, die teilweise so alt waren<br />

wie ich. Und da ich vorher schon studiert habe, war ich<br />

deutlich älter als der Durchschnitt meiner Mitschüler und<br />

Mitschülerinnen. Das kann nicht sein. Die Coronapandemie<br />

und der Distanzunterricht führen uns gerade vor<br />

Augen, wie desaströs teilweise die Ausstattung der Berufsschulen<br />

im Bereich der Digitalisierung ist. Der Umgang<br />

mit digitaler Technik ist aber heutzutage aus keinem<br />

Berufszweig mehr wegzudenken. Die berufliche <strong>Ausbildung</strong><br />

muss da entsprechend ausgerüstet sein, d<strong>am</strong>it die<br />

duale <strong>Ausbildung</strong> ihren guten Ruf nicht verliert. ■<br />

Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft<br />

<strong>WOLL</strong>: Der DGB fordert seit Jahren eine <strong>Ausbildung</strong>sgarantie:<br />

Allen Jugendlichen müsse auf jeden Fall der<br />

Eintritt ins erste <strong>Ausbildung</strong>sjahr möglich sein – über<br />

berufliche Schulen oder bei beruflichen <strong>Ausbildung</strong>sstellen.<br />

Im zweiten Jahr sollen sie möglichst in einen<br />

Betrieb wechseln. Im Kreis Soest, so die Bilanz im<br />

letzten Jahr, gibt es auf einen Bewerber im Schnitt gut<br />

zwei mögliche <strong>Ausbildung</strong>sstellen. Das heißt, hier ist<br />

die Situation doch relativ komfortabel für die Auszubildenden…<br />

„Das Azubi-Ticket ist ein<br />

wichtiger Schritt“<br />

- Marijke Garretsen<br />

Marijke Garretsen: Das ist richtig. Zumindest war es bis<br />

jetzt so. Wie sich das nach der Coronapandemie verhält,<br />

wird sich zeigen. Wir sind natürlich happy, wenn es eine<br />

solche Situation gibt, leider sieht es in den meisten Regionen<br />

Deutschlands aber anders aus und gerade für die<br />

jungen Menschen dort, setzen wir uns mit einer solchen<br />

Forderung ein. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt,<br />

dass eine freiwillige Verpflichtung da leider nicht viel<br />

bringt.<br />

48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Großer Einsatz für die jungen Menschen in der Region: Dietmar Stemann.<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe: <strong>Ausbildung</strong>s-<br />

Coach Dietmar Stemann „brennt“ für seinen Beruf<br />

„Die Region lebt nur, wenn die Menschen<br />

eine Chance auf <strong>Ausbildung</strong> haben“<br />

Paul Senske<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />

Jungen Menschen so früh wie möglich berufliche<br />

und d<strong>am</strong>it Lebensperspektiven aufzuzeigen, sie<br />

beim schwierigen Übergang Schule – Beruf zu unterstützen<br />

und sie während der <strong>Ausbildung</strong> zu begleiten,<br />

für Dietmar Stemann sind diese Weichenstellungen eine<br />

„Herzensangelegenheit“. Stemann ist <strong>Ausbildung</strong>s-Coach<br />

der Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe mit einem<br />

klar definierten Leitmotiv: „Wir müssen die Region stark<br />

machen, sie muss leben. Sie kann das aber nur, wenn die<br />

Menschen die Chance auf <strong>Ausbildung</strong> und die Perspektive<br />

haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“<br />

Für diese Aufgabe „brennt“ der Diplom-Sozialarbeiter, der<br />

seit 1992 bei der Kreishandwerkerschaft arbeitet und in der<br />

Region inzwischen „wie ein bunter Hund bekannt“ ist. „Für<br />

uns ist nicht wichtig, woher die jungen Menschen kommen,<br />

sondern wohin sie wollen“, so beschreibt Stemann ein weiteres<br />

Leitmotiv. „Wir begleiten junge Leute, die <strong>am</strong> Handwerk<br />

interessiert und bereit sind, für sich und was fürs Handwerk<br />

zu tun. Im Handwerk mit all seinen Möglichkeiten, mit seiner<br />

profunden <strong>Ausbildung</strong> und den Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

brauchen wir uns vor keinem anderen Beruf zu verstecken.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 49


Jungen Menschen berufliche und d<strong>am</strong>it Lebensperspektiven<br />

zu eröffnen, ihnen praxisorientierte Fund<strong>am</strong>ente wie die duale<br />

<strong>Ausbildung</strong> zu ermöglichen und die Region zu stärken,<br />

geschieht auch und besonders vor dem Hintergrund des sich<br />

abzeichnenden und in einigen Handwerksbereichen vorhandenen<br />

Fachkräftemangels. Thomas Behrning, der Leiter der<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, spricht von einer „teilweise<br />

angespannten Lage“. Auszubildende werden gesucht. Der<br />

Blick auf die <strong>Ausbildung</strong>sbörse der Kreishandwerkerschaft<br />

mit 39 Innungen und rund 2.600 Mitgliedsbetrieben weist<br />

derzeit über 150 freie Stellen auf, <strong>Ausbildung</strong>sstart 1. August<br />

<strong>2021</strong>.<br />

Match‘ deinen<br />

<strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

im Handwerk!<br />

Scan den<br />

QR-Code und<br />

<strong>Ausbildung</strong>s-Coach<br />

Dietmar Stemann<br />

bringt dich auf<br />

den Weg in deine<br />

berufliche Zukunft!<br />

„Den Eltern verdeutlichen,<br />

wie modern Handwerk ist“<br />

(Thomas Behrning)<br />

Das Portfolio der <strong>Ausbildung</strong>sberatung der Kreishandwerkerschaft<br />

ist breit aufgestellt, setzt so früh wie möglich bei<br />

den jungen Menschen in den Schulen ein, auch persönlich<br />

und individuell und nimmt die Eltern mit ins Boot. „Auch<br />

für die Eltern sind wir Ansprechpartner“, erklärt Stemann.<br />

„Die Eltern spielen eine bedeutende Rolle im Berufsfindungs-Prozess<br />

ihrer Kinder.“ Für Behrning ist es wichtig,<br />

„den Eltern zu verdeutlichen, wie modern Handwerk heute<br />

ist“. Die Kreishandwerkerschaft ist zudem auch bei Ausstellungen<br />

und auf Messen vertreten.<br />

So früh wie möglich mit der Beratung beginnen: Ein erster<br />

Einstieg ist die Beteiligung <strong>am</strong> Projekt „Komm auf Tour –<br />

Meine Stärken, meine Zukunft.“ Es ist ein Projekt zur Stärkeentwicklung,<br />

Berufsorientierung und Lebensplanung ab<br />

der 7. Klasse. An unterschiedlichen Stationen wie bei Bühnenauftritten<br />

mit Eltern entdecken die Schülerinnen und<br />

Schüler „spielerisch“ ihre Stärken und verbinden sie mit Berufsfeldern.<br />

Das Projekt ist ein Angebot u.a. des Kreises, der<br />

Agentur für Arbeit, der Schulträger sowie der Kreishandwerkerschaft<br />

und findet traditionsgemäß im „Haus des Handwerks“<br />

in Soest statt. Bei der Veranstaltung im November<br />

2018 nahmen beispielweise 1.450 Schülerinnen und Schüler<br />

aus 22 Schulen des Kreises teil.<br />

„Wir fordern in der 9. Klasse einen Lebenslauf ein“<br />

(Dietmar Stemann)<br />

Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />

Tel.: 02921 892-226 | www.kh-hl.de<br />

Die Schulen spielen eine bedeutende Rolle bei der <strong>Ausbildung</strong>s-Beratung,<br />

speziell den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10<br />

50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Den Eltern erklären, wie modern Handwerk ist: Thomas Behrning.<br />

Appetit auf <strong>Ausbildung</strong> machen und den jungen Menschen<br />

in dieser Schul- und Lebensphase Wege aufzuzeigen, Stemann<br />

„brennt für diese Aufgabe“. Er stellt Handwerksberufe<br />

vor, leistet Unterstützung bei der Suche nach geeigneten<br />

Betriebspraktika und <strong>Ausbildung</strong>sstellen und führt Einzelgespräche,<br />

auf die er „großen Wert“ legt. Auch in der <strong>Ausbildung</strong><br />

begleitet er die Jugendlichen. Der Austausch mit<br />

Eltern nimmt ebenfalls eine bedeutende Rolle ein. Stemann<br />

fördert, aber er fordert auch: In der 9. Klasse erwartet er,<br />

dass die Schülerinnen und Schüler ihm einen Lebenslauf<br />

präsentieren, „egal wie der aussieht. Wir setzen die Schwelle<br />

so niedrig wie möglich an. Wir fordern aber auch was ein.“<br />

Natürlich werde der Lebenslauf besprochen. Wichtig sei,<br />

dass die Schülerinnen und Schüler auch ihre Kompetenzen<br />

erwähnen, wie die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr<br />

oder im Sportverein.<br />

Angesprochen auf die Besonderheiten der heutigen jungen<br />

Menschen, sagt Stemann: „Sie sind anders als wir früher.<br />

Sie legen mehr Wert auf den Lebensstil.“ Wichtig sei, den<br />

Kreishandwerkerschaft<br />

<strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />

Die Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe ist die<br />

Dachorganisation für das Handwerk in den Kreisen<br />

Soest, Unna (außer Lünen) sowie in der Stadt<br />

H<strong>am</strong>m. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts gilt<br />

sie als Ansprechpartnerin für 39 Innungen und rund<br />

2.600 Mitgliedsbetriebe. Die Mitgliedschaft be ruht<br />

auf Freiwilligkeit. Ein bedeutender Schwerpunkt<br />

ist die rechtliche Beratung. Die Kreishandwerkerschaft<br />

gehört auch dem Netzwerk „<strong>Karriere</strong> hier“ an<br />

und gilt als „starker Player“ in Sachen <strong>Ausbildung</strong>sberatung.<br />

Mit Soest, H<strong>am</strong>m und Unna unterhält sie<br />

drei Geschäftsstellen.<br />

Lebensstil in Einklang mit <strong>Ausbildung</strong> und Beruf zu bringen.<br />

„Dann haben die Jugendlichen einen langfristigen und<br />

nachhaltigen Lebensstil.“<br />

Informationen über das Lehrstellenangebot unter https://<br />

kh-hl.de/ausbildungsboerse/. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 51


Quelle: AdobeStock_277985361_tad<strong>am</strong>ichi<br />

Kooperation von Arbeitsagentur, IHK und Handwerksk<strong>am</strong>mer:<br />

„Spurwechsel“ zeigt Perspektiven auf<br />

Paul Senske<br />

STUDIENAUSSTIEG AUCH ALS CHANCE<br />

Allein die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:<br />

Fast jeder dritte Studierende bricht vor allem an<br />

Universitäten das Studium ab. Das betrifft auch<br />

junge Erwachsene aus Akademikerf<strong>am</strong>ilien, die offensichtlich<br />

unter besonderem Druck der Eltern stehen. „Es gibt<br />

einen großen Ehrgeiz unter Akademikern nach dem Motto:<br />

Wir haben alle studiert und Du studierst auch“, sagte Ricarda<br />

Steinmayr in einem Gespräch mit der WELT <strong>am</strong> 21.<br />

März <strong>2021</strong>. Aber nicht alle Kinder seien in der Lage, eine<br />

akademische Laufbahn einzuschlagen. Die Eltern müssten<br />

auch die Kompetenzen der Kinder berücksichtigen, betont<br />

die Professorin für pädagogische Psychologie an der Technischen<br />

Universität Dortmund. „Es ist eine große Fehlannahme<br />

des Bildungsbürgertums, dass nur der eigene, akademische<br />

Weg zum Erfolg führt.“<br />

Auch wenn der sogenannte „Akademisierungswahn“ (Münchner<br />

Philosoph Julian Nida-Rümelin) weiter anhält, Industrie,<br />

Handwerk und Gewerbe haben längst das große Potenzial<br />

der Studienabbrecher erkannt. „Auch Studienabbrecher sind<br />

willkommen“, heißt es vermehrt in Stellenanzeigen der Betriebe.<br />

Die „Absteiger“ mit einer hohen schulischen Qualifikation<br />

können für die Wirtschaft ein attraktives Führungs- und<br />

Fachkräftepotenzial enzwickeln. Und vor allem: Die jungen<br />

Erwachsenen wissen nach dem Abbruch und dem vermeintlichen<br />

Abstieg, was sie wollen.<br />

Vor diesem Hintergrund und auch des Fachkräftemangels haben<br />

sich die Netzwerke „Spurwechsel“ gegründet. Im Hochsauerlandkreis<br />

und Kreis Soest wurde das Netzwerk – Agentur<br />

für Arbeit, Handwerksk<strong>am</strong>mer und IHK – 2015 aus der Taufe<br />

gehoben. Es zeigt mit großem Erfolg Anschluss-Perspektiven<br />

auf und ermöglicht den vermeintlichen „Absteigern einen Aufstieg“.<br />

Studienfachwechsel, duale <strong>Ausbildung</strong>, duales Studium<br />

oder Seiteneinstieg: Die Palette der Angebote und Vermittlungen<br />

ist vielfältig. Viele Wege führen im breitgefächerten<br />

deutschen Bildungssystem zum beruflichen Erfolg: „<strong>Karriere</strong><br />

anders denken“, nach Enttäuschungen, die sich bietenden<br />

Chancen zu ergreifen und das eigene Potenzial zu entfalten,<br />

wie beim Spurwechsel. ■<br />

E-Mail HSK:<br />

Meschede.Spurwechsel-HSK@arbeitsagentur.de<br />

E-Mail Soest:<br />

Meschede-Soest.Spurwechsel-Kreis-Soest@arbeitsagentur.de<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


für Eltern, Schüler/-innen und Lehrkräfte<br />

Orientierbar - der neue Podcast<br />

Orientierbar für Eltern, Schüler/-innen - der neue und Lehrkräfte Podcast<br />

Die Region <strong>Hellweg</strong>-Sauerland mit ihren <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben bietet vielfältige und<br />

zukunftsorientierte Chancen für einen erfolgreichen <strong>Karriere</strong>start vor der eigenen<br />

Haustür. Grund genug, diese Themen rund um <strong>Ausbildung</strong>, Bewerbungszeit und<br />

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UND ÜBERALL WO ES PODCASTS GIBT.<br />

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<strong>Karriere</strong>-hier ist eine Initiative des <strong>Ausbildung</strong>skonsens <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 53


Das Berufskolleg<br />

Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest<br />

“Auf Hubertus” den Weg zum beruflichen Erfolg finden<br />

Monika Loerchner<br />

Matthias Koprek<br />

Der Kreis Soest ist Träger des Börde-, Lippe- und<br />

Hubertus-Schwartz-Berufskolleg. Letzteres hat<br />

seinen Schwerpunkt in Wirtschaft und Verwaltung.<br />

Neben unterschiedlichsten Schulabschlüssen (9.<br />

Klasse Hauptschule bis Abitur <strong>am</strong> Wirtschaftsgymnasium)<br />

können vierzehn duale <strong>Ausbildung</strong>sberufe im Bereich<br />

Kaufmännisches und Verwaltung <strong>am</strong> Kolleg erlernt<br />

werden.<br />

„Als vollschulische Abschlüsse bieten wir die Assistentenbildungsgänge<br />

an“, erzählt Direktor Thomas Busch. Die<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum/zur Kaufmännische(n) Assistent(in) für<br />

Informationsverarbeitung dauert drei Jahre, die zum/zur<br />

Kaufmännische(n) Assistent(in) für Fremdsprachen (Englisch<br />

und Spanisch oder Französisch) je nach Schulabschluss<br />

zwei oder drei Jahre.<br />

Rund 1.700 Schüler und über 100 Lehrer<br />

„Wir wollen die Schüler auf internationale Begegnungen<br />

vorbereiten“, so Thomas Busch. Wer sich an einem als<br />

Europaschule zertifizierten Kolleg für die <strong>Ausbildung</strong> zum<br />

Fremdsprachenkorrespondent entscheidet, bekommt die<br />

Möglichkeit, zweimal für vier Wochen ein Erasmus-Praktikum<br />

im europäischen Ausland zu absolvieren. Eine der Zusatzqualifikationen,<br />

die „auf Hubertus“ erworben werden<br />

können, ist die des/der Europa-Kaufmanns/frau.<br />

Für die Betreuung der rund 1.700 Schüler steht Direktor<br />

Busch ein Te<strong>am</strong> aus über hundert Lehrern, drei Sozialarbeitern,<br />

fünf Sekretärinnen und zwei Hausmeistern zur Verfügung.<br />

Die meisten Schüler kommen aus dem Raum HSK;<br />

das Berufskolleg ist aber auch national gefragt: Jedes Jahr<br />

schicken Handwerksk<strong>am</strong>mern aus ganz Deutschland ihre<br />

Azubis für zweimal sechs Wochen nach Soest. Das hauseigene<br />

Internat bietet den jungen Leuten währenddessen<br />

eine Unterkunft, „wie”, so Busch, „ich sie selbst früher gern<br />

gehabt hätte“.<br />

Der Schuldirektor selbst st<strong>am</strong>mt aus Brilon, machte das 2.<br />

Staatsex<strong>am</strong>en in den Fächern Mathe und BWL in Dortmund.<br />

„Ich halte es aber für sehr empfehlenswert, auch vor<br />

einem Studium erst mal eine klassische Berufsausbildung zu<br />

machen“, erklärt er. So könnten wertvolle Berufseinblicke<br />

54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Ich halte es aber für sehr empfehlenswert,<br />

auch vor einem Studium erst mal eine<br />

klassische Berufsausbildung zu machen“<br />

- Thomas Busch<br />

gewonnen werden. „Es muss ja auch nicht jeder mit Abitur<br />

studieren gehen.“<br />

Berufswahlsiegel und SAP-Stützpunkt<br />

„Wir sind eine kaufmännische Schule, versuchen aber dennoch,<br />

Jugendliche in alle Richtungen auf den richtigen<br />

Weg zu bringen“, bringt Thomas Busch die Einstellung der<br />

Schule auf den Punkt. Dafür werden zahlreiche Projekte<br />

auf den Weg gebracht, selbst eine eigene Schülerfirma wurde<br />

gegründet. Außerdem ist das Kolleg seit einem Jahr SAP-<br />

Stützpunkt. „Wir streben immer nach oben, um mehr zu erreichen.“<br />

Mit Erfolg: 2019 wurde dem Berufskolleg als eine<br />

von zwei Schulen in ganz NRW das Berufswahlsiegel verliehen.<br />

D<strong>am</strong>it wurde die Schule dafür ausgezeichnet, dass<br />

sie sich in besonders engagierter Weise für die berufliche<br />

Orientierung ihrer Schüler und Schülerinnen einsetzt. ■<br />

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bei der Stadt Soest – hat Zukunft!<br />

Im Jahr <strong>2022</strong> werden voraussichtlich folgende Berufe<br />

bei der Stadtverwaltung Soest ausgebildet (m/w/d):<br />

<strong>Ausbildung</strong><br />

Verwaltungsfachangestellte/-r<br />

Gärtner / Straßenwärter<br />

Fachinformatiker f.<br />

Systemintegration<br />

Duales Studium:<br />

Bachelor of Laws<br />

(Stadtinspektor/-in)<br />

Informationen zu aktuellen Ausschreibungen<br />

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Direktor Thomas Busch möchte<br />

die Schüler auf internationale<br />

Begegnungen vorbereiten.<br />

Stadt Soest | <strong>Ausbildung</strong> | Frau Schmidt<br />

Windmühlenweg 21 | 59494 Soest | 02921/103-5218<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 55


BAU, ARCHITEKTUR UND VERMESSUNG<br />

Top Berufe<br />

∙ Feinwerkmechaniker/-in<br />

∙ Bauzeichner/in<br />

∙ Beton- und Stahlbetonbauer/in<br />

∙ Dachdecker/in<br />

∙ Fachkraft - Straßenund<br />

Verkehrstechnik<br />

∙ Geomatiker/in<br />

∙ Gerüstbauer/in<br />

∙ Gleisbauer/in<br />

∙ Hochbaufacharbeiter/in<br />

∙ Maurer/in<br />

∙ Straßenbauer/in<br />

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56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 57


Madita beweist sich in<br />

einer Männerdomäne<br />

Madita Kloke macht eine <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Tischlerin in Ense-Ruhne<br />

„Man muss nicht immer<br />

Klischees erfüllen!“<br />

Anne von Heydebrand<br />

Oliver Beckmann<br />

Baustellen werde ich<br />

von fremden Handwerkern<br />

oft unterschätzt „Auf<br />

und da kommt auch schon mal der ein<br />

oder andere Spruch. Aber wenn sie<br />

dann sehen, dass ich anpacken kann,<br />

dann sind sie ganz schnell ruhig“,<br />

erzählt Madita Kloke aus ihrem Arbeitsalltag<br />

in einem Beruf, der zu 90<br />

Prozent von Männern ausgeübt wird.<br />

Sie wird in diesem Sommer ihre <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Tischlerin bei der Tischlerei<br />

Gebrüder St<strong>am</strong>en in Ense-Ruhne<br />

abschließen. Und sie macht auch<br />

anderen Mädchen Mut ihren eigenen<br />

Weg zu gehen. „Lasst euch nicht aufhalten!“<br />

Dabei wollte die junge Frau ursprünglich<br />

auch einen ganz anderen Weg gehen.<br />

Während ihrer Schulzeit war sie<br />

sich sicher, dass sie in einem sozialen<br />

Beruf arbeiten würde, doch nach ihrem<br />

Praktikum in einem Kindergarten orientierte<br />

sie sich um. Sie entschied sich<br />

für ein Handwerk und folgte d<strong>am</strong>it<br />

den Spuren ihres Vaters und sogar ihres<br />

Opas.<br />

Einen Schritt, den sie bis heute nicht<br />

bereut, auch wenn ihr die <strong>Ausbildung</strong><br />

in der Tischlerei viel abverlangt. „Als<br />

Tischlerin muss man körperlich sehr fit<br />

sein. Die Arbeit ist schon anstrengend.<br />

Man muss in der Lage sein, schweres<br />

Material zu tragen. Das kann auf die<br />

Dauer auch auf die Knochen gehen“,<br />

gibt Madita Kloke zu bedenken. Doch<br />

neben der körperlichen Fitness sollten<br />

Bewerber vor allem über räumliches<br />

und logisches Denken verfügen, glaubt<br />

die Auszubildende, die aktuell schon ihr<br />

Gesellinnenstück vorbereitet.<br />

Obwohl sie ihre <strong>Ausbildung</strong> bald abschließt,<br />

hat die Faszination für das<br />

Naturmaterial Holz noch immer nicht<br />

nachgelassen. „Es ist faszinierend, was<br />

aus einem Baum alles entstehen kann.<br />

Und wenn man dann mit einem Projekt<br />

fertig ist, ist man auch unglaublich stolz<br />

auf seine Arbeit.“ Auch die Atmosphäre<br />

58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


im Te<strong>am</strong> weiß sie zu schätzen. „Der Umgang untereinander<br />

ist toll und es herrscht eine lockere Atmosphäre.<br />

Wir haben hier echt einen super Zus<strong>am</strong>menhalt“, erzählt<br />

Madita Kloke.<br />

Einfach machen<br />

Und was möchte sie anderen jungen Mädchen in<br />

Handwerksberufen mit auf den Weg geben? „Ich will<br />

ihnen sagen, dass sie keine Klischees erfüllen müssen.<br />

Sie müssen nicht immer klassische Mädchenberufe erlernen.<br />

Ich habe selbst oft Vorurteile zu hören bekommen…<br />

Aber wenn ihr den Beruf wirklich machen<br />

wollt, dann macht es einfach. Lasst euch nicht aufhalten!“<br />

Man merkt, dass ihr das Thema <strong>am</strong> Herzen liegt<br />

und sie ist froh, dass die Zahl der weiblichen Azubis<br />

im Handwerk zunimmt. „Am Berufskolleg Olsberg<br />

sind wir zwar nur vier Mädchen in unserem Jahrgang,<br />

aber ich habe das Gefühl, dass es immer mehr werden“,<br />

glaubt Kloke.<br />

Obwohl sie nach ihrer Prüfung noch eine <strong>Ausbildung</strong><br />

im Einzelhandel beginnen möchte, will sie die Zeit in<br />

der Tischlerei Gebrüder St<strong>am</strong>en niemals missen. Sie<br />

habe ein ganz anderes Bewusstsein für gute Qualität<br />

bekommen und glaubt, dass das auch für ihre kommende<br />

<strong>Ausbildung</strong> sehr hilfreich sein wird. ■<br />

Tischler/in<br />

Die praktische <strong>Ausbildung</strong> im Betrieb steht<br />

im Mittelpunkt einer Tischler-Lehre. Sie wird<br />

ergänzt durch den Berufsschulunterricht. Im<br />

Unterricht lernen die Auszubildenden die Materialien,<br />

Arbeitsverfahren, Technologien und<br />

handwerklichen Konstruktionen noch besser<br />

kennen. Hier werden auch das Lesen und Erstellen<br />

von Skizzen und Zeichnungen sowie das<br />

notwendige mathematische Rüstzeug vermittelt.<br />

Ergänzt wird die betriebliche <strong>Ausbildung</strong><br />

im Meisterbetrieb auch durch überbetriebliche<br />

Lehrgänge.


ELEKTROTECHNIK<br />

Top Berufe<br />

∙ Elektroniker/-in<br />

- Automatisierungstechnik<br />

- Betriebstechnik<br />

- Energie- und Gebäudetechnik<br />

- Geräte und Systeme<br />

∙ Fertigungsmechaniker/-in<br />

∙ Hörakustiker/-in<br />

∙ IT-Systemelektroniker/-in<br />

∙ Mechatroniker/-in<br />

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Kilian Haverbeck (19) macht<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> zum<br />

Elektroniker bei Elektro<br />

Müller in Warstein-Belecke<br />

„Viel mehr als nur<br />

Strippen ziehen“<br />

Monika Loerchner<br />

S. Droste<br />

Konzentration ist wichtig: Kilian Haverbeck hat<br />

Spaß an seiner <strong>Ausbildung</strong> zum Elektroniker.<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


W<br />

ir treffen den 19-jährigen Kilian Haverbeck.<br />

Nach seinem Realschulabschluss begann er seine<br />

Lehre als Elektroniker bei Elektro Müller in<br />

Warstein-Belecke. Mit dabei sind die Geschäftsführer Björn<br />

Müller und Andreas Grunwald, die sich zus<strong>am</strong>men mit den<br />

Gesellen um die <strong>Ausbildung</strong> der jungen Leute kümmern.<br />

Kilian Haverbeck hatte eine Reihe von Praktika absolviert, um<br />

in verschiedene Berufe hineinzuschauen. „Der Kilian war so<br />

gut, dass sofort glasklar war, dass das hier der richtige Beruf für<br />

ihn ist“, erzählt Andreas Grunwald. Mittlerweile ist Kilian Haverbeck<br />

im dritten Jahr. „Eigentlich hatte ich mir den Schwerpunkt<br />

Energie- und Gebäudetechnik gesetzt und wollte nur auf<br />

Baustelle sein“, erzählt er. Doch dann bek<strong>am</strong> er die Möglichkeit,<br />

oben in der Firma Schaltanlagenbau zu machen. Das gefällt<br />

dem Azubi noch besser, gerade bei schlechtem Wetter und<br />

weil er dabei auch mal für sich sein kann. Aber auch Te<strong>am</strong>work<br />

und Fahrten auf Baustellen stehen bei ihm auf dem Progr<strong>am</strong>m,<br />

„um auch mal rauszukommen.“<br />

Sicherheit ist das A und O<br />

Als gefährlich sieht der Lehrling seine Arbeit nicht an, da er<br />

noch nicht mit so großen Strömen arbeitet. Björn Müller aber<br />

betont: „Was wir tun, sieht man nicht, riecht man nicht, und<br />

wenn man es spürt, ist es schon zu spät. Daher werden unsere<br />

Azubis schon <strong>am</strong> ersten Tag in Sachen Sicherheit geschult.“<br />

Auch die Arbeitskleidung sorgt für Schutz: neben einem Blaumann<br />

aus funkenabweisender Baumwolle sind Arbeitsschuhe<br />

mit Stahlkappe, Gummisohle und Durchtrittsschutz gegen<br />

Nägel Pflicht. Trotz aller Vorsicht hat auch Kilian Haverbeck<br />

schon mal einen gewischt bekommen. „Ich hatte an einer abgeschalteten<br />

Steckdose gearbeitet. Daneben war ein Kabelbaum<br />

und durch das entstandene Magnetfeld k<strong>am</strong> noch Spannung<br />

an“, erzählt er. „Das waren aber nur 12 Volt.“ Die meisten Unfälle<br />

passieren aber gar nicht durch den Strom an sich, weiß Firmenchef<br />

Björn Müller, „sondern während man zum Beispiel auf<br />

einer Leiter steht und dann herunterfällt.“ Schwere Unfälle hat<br />

es in seinem Unternehmen aber zum Glück noch nie gegeben.<br />

„Man braucht ein Fingerspitzengefühl”<br />

„Man muss zielstrebig und sorgfältig sein und muss hochkonzentriert<br />

arbeiten können“, befindet der Azubi. Und die Feinmotorik?<br />

Björn Müller lacht. „Sie haben doch die Anlagen in<br />

der Halle gesehen, oder?“ Haben wir – und die sahen ganz<br />

schön “fuckelig” aus! Kilian Haverbeck beruhigt uns: „Man<br />

braucht schon ein Fingerspitzengefühl, aber das fällt einem immer<br />

leichter mit der Zeit.“<br />

Der Lehrling hat für die Zeit nach vollendeter <strong>Ausbildung</strong> bereits<br />

weitere Pläne. Der Warsteiner geht mit einem Kollegen für<br />

einige Zeit nach Serbien. Die Firma Elektro Müller baut dort an<br />

einer Anlage mit, die Flugzeugteile auf Risse prüft. Und danach<br />

möchte er irgendwann seinen Meister machen.<br />

Lehrling und Ausbilder blicken positiv in die Zukunft. „Elektronik<br />

ist ein intelligentes Gewerbe, heute noch mehr als vor 20<br />

Jahren. Das ist viel mehr als nur Strippen ziehen“, betont Björn<br />

Müller und Andreas Grundwald. Das sieht Kilian Haverbeck<br />

genauso. „All unsere Helfer funktionieren ja mit Elektronik.<br />

Das gilt auch für Dinge, die erst noch erfunden werden, sogar<br />

für Hilfsroboter.“ Egal, wie weit der technische Fortschritt geht –<br />

der Elektroniker geht mit. ■<br />

Elektroniker/in<br />

Ein Elektroniker braucht Fingerspitzengefühl.<br />

Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Elektroniker/in dauert<br />

dreieinhalb Jahre. Nach dem ersten Lehrjahr kann sich<br />

der/die Auszubildende auf eine Fachrichtung spezialisieren.<br />

Es gibt die Bereiche Automatisierungstechnik,<br />

Betriebstechnik, Geräte und Systeme, Energie- und<br />

Gebäudetechnik (ehemals Elektroinstallateur), Informations-<br />

und Telekommunikationstechnik, Maschinen<br />

und Antriebstechnik, luftfahrttechnische Systeme und<br />

Gebäude- und Infrastruktursysteme. Anstellung findet<br />

der/die Elektroniker/in je nach Spezialisierung sowohl<br />

in Handwerksbetrieben als auch in der Industrie.


PFLEGE UND GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

Top Berufe<br />

∙ Augenoptiker/-in<br />

∙ Fachangestellte/r für<br />

Bäderbetriebe<br />

∙ Kaufmann/frau-<br />

Gesundheitswesen<br />

∙ Pflegefachmann/-frau<br />

∙ Orthopädieschuhmacher/-in<br />

∙ Sport- und Fitnesskaufmann/frau<br />

∙ Medizinische/r<br />

Fachangestellte/r<br />

∙ Tiermedizinische/r<br />

Fachangestellte/r<br />

∙ Zahnmedizinische/r<br />

Fachangestellte/r<br />

∙ Zahntechniker/-in<br />

Dieses Berufsfeld<br />

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Firmenportraits und<br />

<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />

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Pflegeschüler nutzen Freiwilliges Soziales<br />

Jahr als „Sprungbrett“ zur <strong>Ausbildung</strong><br />

„Man freut sich mit<br />

den Patienten“<br />

Daniela Weber<br />

Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt<br />

Als FSJler darf man bereits den Blutdruck messen.<br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Dazu beitragen, dass es Menschen besser geht – das<br />

treibt die Pflegeschüler Lea-Marie Dräger (20),<br />

Julian Bronnert (19), Diane Wieseler (21) und<br />

Malina Matusiak (21) bei ihrer Arbeit im Dreifaltigkeits-<br />

Hospital in Lippstadt an und macht sie auch „ein wenig<br />

stolz“. Alle vier haben vor ihrer <strong>Ausbildung</strong> zur/zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />

entweder ein Jahrespraktikum<br />

oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. „Das<br />

ist ein guter Zugang zur <strong>Ausbildung</strong>“, betont Erna Spuling,<br />

Assistentin der Pflegedirektion.<br />

Malina war schon immer ein Fan von Arztserien. Und auch<br />

wenn „die Realität natürlich nicht ganz so ist“, haben Serien<br />

wie „Grey‘s Anatomy“ bei der 21-Jährigen das Interesse<br />

für den Pflegeberuf geweckt. „Ich dachte, der Beruf ist auf<br />

jeden Fall spannend.“ Und so entschied sie sich nach dem<br />

Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Dass sie als<br />

„FSJler“ auf den Stationen „voll integriert“ war, war für sie<br />

ein Glücksgriff: „Ich durfte zum Beispiel Blutdruck messen.<br />

Das war für mich dann zu Beginn der <strong>Ausbildung</strong> ein Vorteil.<br />

Ich kannte das schon. Andere Pflegeschüler sind dabei<br />

anfangs sehr unsicher.“<br />

Lea-Marie und Julian wollten eigentlich in der Verwaltung<br />

arbeiten. „Wir haben dann aber festgestellt, dass die Arbeit<br />

auf der Station viel spannender ist.“ Beide wissen, wie wichtig<br />

es ist, sich vor der <strong>Ausbildung</strong> ein Bild von der Arbeit in<br />

der Pflege zu machen und schätzen daher die Erfahrungswerte<br />

aus ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr: „Es kann sein,<br />

dass man sonst schnell überfordert ist. Es ist gut, vor der<br />

<strong>Ausbildung</strong> zu wissen, worauf man sich einlässt.“ Julian ergänzt:<br />

„Es ist schließlich körperliche und auch psychische<br />

Arbeit.“<br />

Erfahrungen vor der <strong>Ausbildung</strong> wichtig<br />

Der Übergang in die <strong>Ausbildung</strong> verlief bei allen fließend.<br />

Das Freiwillige Soziale Jahr, ein Jahrespraktikum oder den<br />

Bundesfreiwilligendienst als „Sprungbrett“ zur <strong>Ausbildung</strong><br />

in der Pflege zu nutzen, ist keine Seltenheit. Von den insges<strong>am</strong>t<br />

16 FSJlern oder Bufdis des Jahrgangs 2019/2020 haben<br />

13 eine <strong>Ausbildung</strong> in der Klinik begonnen. „Wir setzen voraus,<br />

dass unsere Pflegeschüler schon erste Erfahrungen in<br />

der Pflege mitbringen. Das ist enorm wichtig. Nicht jeder ist<br />

für diesen Beruf gemacht und in einem Jahr bekommt man<br />

schon sehr viel mit und merkt, ob das der richtige Beruf für<br />

einen ist. Und auch wir sehen natürlich, ob der Jugendliche<br />

der Aufgabe gewachsen ist“, betont Erna Spuling.<br />

Freude an den „sichtbaren Erfolgen“<br />

An der <strong>Ausbildung</strong> gefällt den Pflegeschülern vor allem der<br />

Kontakt zu den Menschen und „die sichtbaren Erfolge.“<br />

„Mir macht die Arbeit in der Geriatrie zum Beispiel sehr<br />

viel Freude. Man sieht, wie jemand, der nicht mehr laufen<br />

konnte, wieder aufstehen kann“, sagt Diane, die kurz vor<br />

ihrem Ex<strong>am</strong>en steht, mit einem Lächeln im Gesicht. Malina<br />

ergänzt: „Man begleitet den Prozess mit und freut sich mit<br />

den Patienten.“<br />

Für alle, die sich vorstellen können, eine <strong>Ausbildung</strong> in der<br />

Pflege zu machen, haben die Azubis auch einige Tipps parat:<br />

„Man sollte etwas Ruhe mitbringen. Denn manchmal ist der<br />

Bär los. Aber egal wie stressig es ist, mit den richtigen Leuten<br />

ist alles zu schaffen“, betont Julian. Außerdem sollten Pflegeschüler<br />

te<strong>am</strong>fähig sein und Interesse haben, etwas zu lernen.<br />

Ob jemand schüchtern oder kommunikativ ist, spielt keine<br />

Rolle: „Ich war auch anfangs zurückhaltend. Man wächst<br />

mit seinen Aufgaben“, bringt es Diane abschließend auf den<br />

Punkt. ■<br />

Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />

Pflegefachleute betreuen und versorgen Menschen<br />

in allen Versorgungsbereichen der Pflege (Kran ken-,<br />

Kinderkranken- und Altenpflege). Außerdem führen<br />

sie ärztliche Anordnungen durch, assistieren bei ärztlichen<br />

Maßnahmen, dokumentieren Patientendaten und<br />

wirken bei der Qualitätssicherung mit. Pflegefachmann/-frau<br />

ist eine bundesweit einheitlich geregelte <strong>Ausbildung</strong><br />

an Berufsfachschulen für Pflege sowie an Krankenhäusern<br />

und Pflegeeinrichtungen. Sie dauert drei<br />

Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 63


KARRIERESTART<br />

IM KLINIKUM<br />

WIR SUCHEN AUSZUBILDENDE FÜR DEN START AB 1.4., 1.8. UND 1.10.<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Pflegefachmann /<br />

zur Pflegefachfrau (m/w/d) in Voll- und Teilzeit<br />

Was bringst du mit?<br />

• Du hast die Fachoberschulreife oder eine sonstige zehnjährige allgemeine Schulbildung<br />

und bist mind. 17 Jahre alt<br />

• Den richtigen Mix aus Te<strong>am</strong>geist, Flexibilität, Empathie und Offenheit im Umgang mit<br />

unseren Patienten<br />

• Du bist mobil, um die verschiedenen Standorte selbst erreichen zu können<br />

Was erwartet dich bei uns?<br />

• Du arbeitest mit Menschen, daher ist kein Tag wie der andere. Zudem übernimmst du<br />

viele unterschiedliche Aufgaben- von der Pflege über medizinische Tätigkeiten bis hin<br />

zu sozialen Interaktionen<br />

• Te<strong>am</strong>work ist in der Pflege unverzichtbar. Du arbeitest mit deinen Kolleginnen und<br />

Kollegen und weiteren Gesundheitsexperten eng zus<strong>am</strong>men<br />

• Du lernst die vielfältigen Aufgabenfelder des Pflegeberufs kennen und arbeitest<br />

innovativ mit modernster Pflege und Medizin<br />

• Wir bieten dir einen sicheren Arbeitsplatz mit hoher Übernahmechance im Anschluss<br />

an deine <strong>Ausbildung</strong><br />

• <strong>Ausbildung</strong>svergütung Pflege in Vollzeit: 1.140,69 € im 1. <strong>Ausbildung</strong>sjahr bis 1.303,38 €<br />

im 3. <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> ist auch in TEILZEIT möglich, dauert vier Jahre und ist auf eine wöchentliche<br />

Arbeitszeit von 28,8 Stunden ausgelegt. Unsere Auszubildenden in Teilzeit haben die<br />

Möglichkeit zur Mitbestimmung der Arbeitsmodelle, um F<strong>am</strong>ilie und Job zu verbinden.<br />

Welche Perspektiven gibt es für dich?<br />

Wenn du höher hinaus willst, stehen dir viele Möglichkeiten offen. So unterstützen wir<br />

unsere Auszubildenden bei dem Erreichen Ihrer Ziele und fördern mit umfassenden Fortund<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten. NEU ist das Studium Pflege B.A. <strong>am</strong> FOM Hochschulzentrum<br />

in Arnsberg. Das Studium kann ausbildungs- und berufsbegleitend erfolgen und<br />

dauert (bei Anrechnung der <strong>Ausbildung</strong>) 5 Semester. Ein Start ist nach dem ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />

oder im Anschluss an die abgeschlossene <strong>Ausbildung</strong> möglich. Bei geeigneter<br />

Qualifikation bieten wir dir ein Stipendium.<br />

Deine Benefits bei uns: Tarifbindung (AVR-Caritas) – arbeitgeberfinanzierte Zusatzversorgung<br />

– strukturierte Anleitung durch Praxisanleiter – Betriebssport – Mitarbeitervergünstigungen<br />

und Rabatte bei Unternehmen in der Region sowie bei stetig wechselnden<br />

Online-Partnern – Firmenfeste und vieles mehr.<br />

64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

Alle Informationen: www.klinikum-hochsauerland.de/karriere<br />

Fakten zum Klinikum<br />

• Grund- und Regelversorgung<br />

Schwerpunktzentren für fast<br />

jede Erkrankung<br />

• 4 Standorte mit 32 Kliniken in<br />

Arnsberg und Meschede / 927<br />

Betten<br />

• 40.000 stationäre und 65.000<br />

<strong>am</strong>bulante Patienten pro Jahr<br />

• Mehr als 2.600 Beschäftigte<br />

• Bildungsakademie mit 400<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätzen in der Pflege<br />

• Viele weitere <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

• 3 Medizinische Versorgungszentren<br />

• 1 Pflegezentrum mit 80 Betten<br />

sowie 12 Tagespflegeplätzen<br />

Online <strong>Ausbildung</strong>sberatung immer<br />

mittwochs in der Zeit von 13 bis 14<br />

Uhr! Weitere Infos findest du auf<br />

unserer Homepage!<br />

Bitte bewirb dich online unter<br />

www.klinikum-hochsauerland.de/<br />

karriere-bildung/jobs oder per E-Mail an:<br />

Ihre Ansprechpartnerin<br />

Frau Alina Biasotto<br />

Personalentwicklung<br />

02932 980-248114<br />

A.Biasotto@klinikumhochsauerland.de


Pflegeschulen im HSK und Kreis Soest bilden<br />

zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau aus<br />

„DIE PFLEGE IST EIN<br />

SICHERES BERUFSFELD“<br />

Z<br />

ahlreiche Pflegeschulen sorgen im Kreis Soest<br />

und dem HSK dafür, dass auch morgen noch ältere<br />

und kranke Menschen versorgt werden können.<br />

Seit dem 1. Januar 2020 werden die Berufsausbildungen<br />

des/r Altenpflegers/in, des/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />

und des/r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in<br />

zu einer generalistischen Pflegeausbildung zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> zum „Pflegefachmann“<br />

beziehungsweise zur „Pflegefachfrau“ dauert drei Jahre<br />

und ist EU-weit anerkannt. In manchen Pflegeschulen<br />

kann zudem eine einjährige <strong>Ausbildung</strong> zum/r Pflegeassistent/in<br />

gemacht werden.<br />

LWL-Akademie für Gesundheitsund<br />

Pflegeberufe Marsberg<br />

Andrea Eckelsbach, Leiterin der LWL-Pflegeschule Marsberg,<br />

sieht im zus<strong>am</strong>mengeführten <strong>Ausbildung</strong>sberuf Pflegefachmann/frau<br />

eine Chance: „Durch die generalistischen Berufsausbildung<br />

ist man viel breiter aufgestellt und kann besser woanders<br />

anknüpfen.“<br />

Die Akademie ist eine von insges<strong>am</strong>t vier Bildungseinrichtungen<br />

für Pflegeberufe im LWL- Psychiatrieverbund. Für die<br />

In der Pflegeschule Maria Hilf<br />

Brilon wird Praxis und Theorie<br />

optimal verknüpft.<br />

Monika Loerchner<br />

Jürgen Eckert &<br />

Matthias Haslauer<br />

neue generalistische <strong>Ausbildung</strong> wurden viele Umgestaltungen<br />

und Anpassungen vollzogen. So wurde eigens ein schulinternes<br />

Curriculum entwickelt. Am Anfang der <strong>Ausbildung</strong><br />

steht dabei ein mehrwöchiger Schulblock, um erste Grundlagen<br />

für die folgende Praxis zu vermitteln. Geht es dann um<br />

die tatsächliche Anwendung des Gelernten, profitieren die<br />

Schüler/innen der Pflegeschulen von einer engen Kooperation<br />

verschiedener Einrichtungen. Dabei lernen sie die Berufspraxis<br />

nicht nur in Krankenhäuser und Kliniken kennen.<br />

„Der praktische Einsatz unserer Auszubildenden findet auch<br />

in der <strong>am</strong>bulanten Pflege und in Pflegeeinrichtungen statt“,<br />

erzählt Andrea Eckelsbach. „Die Vielfalt der <strong>Ausbildung</strong> spiegelt<br />

sich in den Außeneinsätzen wider.“<br />

So durchlaufen die Schüler/innen in Marsberg alle wichtigen<br />

Bereiche wie die stationäre und <strong>am</strong>bulante Akut- und Langzeitpflege,<br />

die pädiatrischen Versorgung und die psychiatrischen<br />

Fachbereiche. Nach der generalistischen <strong>Ausbildung</strong><br />

kann spezifischeres Wissen erworben und vertieft werden. Die<br />

Marsberger LWL-Einrichtungen bieten gute <strong>Karriere</strong>chancen<br />

und sind bereits mehrfach mit dem „Beruf und F<strong>am</strong>ilie-Zertifikat“<br />

ausgezeichnet worden. Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Pflegefachmann/frau<br />

beginnt hier jedes Jahr im Oktober.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 65


LWL-Akademie für Gesundheitsund<br />

Pflegeberufe Lippstadt<br />

„Wir haben uns hinsichtlich der <strong>Ausbildung</strong> für die Goldene<br />

Mitte entschieden“, erzählt Danica Goy von der LWL-Pflegeschule<br />

in Lippstadt. So durchlaufen angehenden Pflegefachmänner<br />

und -frauen dort zunächst alle wichtigen Bereiche der<br />

generalisierten <strong>Ausbildung</strong>. Zusätzlich jedoch besteht je nach<br />

Träger die Möglichkeit, sich im dritten <strong>Ausbildung</strong>sjahr zu<br />

spezialisieren. Die Kooperationspartner dafür finden sich in<br />

H<strong>am</strong>m, in den Kreisen Soest und Paderborn und im HSK.<br />

„Die Auszubildenden lernen eine berufliche Handlungskompetenz,<br />

um verantwortungsbewusst und selbstständig in den<br />

Berufssituationen bestehen zu können“, erklärt Schulleiterin<br />

Anja Henrichs.<br />

Für die theoretische <strong>Ausbildung</strong> setzt die Akademie dabei<br />

zunehmend auf die Möglichkeiten digitaler Medien wie das<br />

Online-Lernportal und die LWL-Cloud. Mit Erfolg: Seit<br />

<strong>2021</strong> ist die Pflegeschule in den Bereichen Aus-, Fort- und<br />

Weiterbildung in Pflegeberufen zertifiziert. Die LWL-Akademie<br />

Lippstadt bietet zweimal im Jahr, immer im August<br />

und Oktober, jeweils 35 Schülern/innen einen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

an. „Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld mit hervorragenden<br />

Zukunftsperspektiven bis hin zu Akademisierung“,<br />

so Anja Henrichs. Für den Erwerb weitere Qualifikationen<br />

arbeitet die Pflegeschule eng mit dem LWL-Fort- und Weiterbildungszentrum<br />

in Warstein zus<strong>am</strong>men. Außerdem besteht<br />

die Möglichkeit einer berufspädagogischen Weiterbildung<br />

zum/r Praxisanleiter/in in der Pflege.<br />

Pflegeschule Maria Hilf in Brilon<br />

- jährlich 25<br />

Menschen zu<br />

ex<strong>am</strong>inierten<br />

Pflegefachfrauen<br />

und -männern<br />

ausgebildet. Im theoretischen<br />

Teil stehen den<br />

Schülern/innen unter anderem<br />

ein PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen und die Nutzung einer<br />

professionellen Lernplattform zur Verfügung.<br />

„D<strong>am</strong>it die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis optimal<br />

gelingt“, hebt Petra Vorderwirsch, Leiterin der Pflegeschule<br />

Maria Hilf, hervor, „werden die Auszubildenden in der Praxis<br />

von einer haupt<strong>am</strong>tlichen Praxisanleitung begleitet.“<br />

Ein fester Bestandteil der <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> Maria Hilf-Krankenhaus<br />

sind außerdem Projekte wie „Schüler leiten Schüler<br />

an“ oder „Schüler leiten eine Station“, bei dem die Auszubildenden<br />

für acht Tage eine Station übernehmen. Dabei stehen<br />

ihnen natürlich die Praxisanleiter/innen und ex<strong>am</strong>inierte<br />

Pflegekräfte zur Seite, um eine optimale Patientenversorgung<br />

zu gewährleisten.<br />

Klinikum Hochsauerland<br />

Pflegeschüler in der<br />

LWL-Akademie Lippstadt<br />

Die Pflegeschüler des Klinikum Hochsauerland absolvieren<br />

den theoretischen Teil ihrer <strong>Ausbildung</strong> an der Bildungsakademie<br />

der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland<br />

Mit circa 450 Auszubildenen an zwei Standorten in Arnsberg<br />

und Meschede zählt sie zu den größten <strong>Ausbildung</strong>szentren<br />

der Region. ■<br />

Als erste Klinik im Hochsauerlandkreis bildet das Krankenhaus<br />

Maria-Hilf in Brilon seit dem 01. April 2019 auch Pflegefachassistenten/innen<br />

(Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten)<br />

aus. D<strong>am</strong>it richtet sich die Klinik vor allem an<br />

Berufsanfänger/innen, Rückkehrer/innen und Umschüler/<br />

innen. 25 Schüler/innen pro Jahr lernen während der einjährigen<br />

<strong>Ausbildung</strong> die Assistenz im Bereich Pflege und Versorgung<br />

alter Menschen, Unterstützung im <strong>am</strong>bulanten<br />

Bereich und Behindertenhilfe. Die <strong>Ausbildung</strong> startet<br />

jeweils <strong>am</strong> 1. April eines Jahres. Auch pflegerische Fachweiterbildungen<br />

bis hin zum Bachelorstudium „Pflege<br />

dual“ sind hier möglich.<br />

Im Briloner Bildungszentrum für Gesundheitsberufe<br />

werden außerdem – ebenfalls immer ab Oktober<br />

66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

Pflegeschüler werden in der Praxis<br />

von einer Praxisanleitung begleitet.


Anzeige<br />

Krankenhaus Maria Hilf in Brilon<br />

„Wichtig ist die persönliche Note in<br />

der Begleitung der Auszubildenden.“<br />

(Petra Vorderwisch, Schulleiterin)<br />

Freie <strong>Ausbildung</strong>splätze:<br />

Ab Oktober <strong>2021</strong>:<br />

Pflegefachmann/ Pflegefachfrau<br />

(generalistische Pflegeausbildung)<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.karriere.krankenhaus-brilon.de<br />

Christel Zidi<br />

Jürgen Eckert<br />

Im<br />

Briloner Krankenhaus<br />

Maria Hilf legt man<br />

großen Wert auf eine<br />

qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> der Pflegefachmänner/-frauen<br />

und Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeassistenten<br />

(zukünftig Pflegefachassistenten) Aktuell<br />

gibt es 100 <strong>Ausbildung</strong>splätze,<br />

geplant ist eine Erweiterung auf 150.<br />

D<strong>am</strong>it einher geht auch eine bauliche<br />

Erweiterung des Schulgebäudes.<br />

„Die Freude <strong>am</strong> Umgang und in der<br />

Arbeit mit Menschen sind enorm wichtig.<br />

Ebenso aber auch ein ausgeprägtes<br />

Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit“,<br />

betont Schulleiterin Petra<br />

Vorderwisch. Dem Te<strong>am</strong> um Petra Vorderwisch<br />

ist wichtig, ein vertrauensvolles<br />

Miteinander mit viel Freude und Motivation<br />

in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den<br />

erwachsenen Auszubildenden zu fördern.<br />

D<strong>am</strong>it die Verzahnung zwischen Theorie<br />

und Praxis optimal gelingt, werden die<br />

Auszubildenden in der Praxis von einer<br />

haupt<strong>am</strong>tlichen Praxisanleitung begleitet.<br />

Im theoretischen Teil stehen u. a.<br />

ein PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen und<br />

die Nutzung einer professionellen Lernplattform<br />

zur Verfügung. Zudem gibt<br />

es eine Vielzahl an Projekten, die auf die<br />

späteren Anforderungen des Berufes vorbereiten.<br />

Verlässlichkeit und Ansprechbarkeit in<br />

der Gestaltung der <strong>Ausbildung</strong> sind ein<br />

besonderes Anliegen. „Eine offene Gesprächskultur,<br />

die Raum für Diskussionen<br />

lässt und gleichzeitig die Auseinandersetzung<br />

mit den herausfordernden<br />

Bedingungen in der Pflege zulässt, sind<br />

wichtige Bestandteile unseres Unterrichtens“,<br />

so Petra Vorderwisch.<br />

Pflegerische Fachweiterbildungen bis<br />

zum Studium sind möglich. Zum Beispiel<br />

der Studiengang „Pflege dual“ an<br />

der FH Münster, der bereits während<br />

der <strong>Ausbildung</strong> begonnen werden kann,<br />

und mit einem „Bachelor Pflege“ abschließt.<br />

Er schließt viele Möglichkeiten<br />

einer <strong>Karriere</strong>planung im Krankenhaus<br />

Maria-Hilf mit ein. Dazu erklärt Schulleiterin<br />

Petra Vorderwisch abschließend:<br />

„Das Schöne ist auch, dass spätere Wirkungsbereiche<br />

in der Pflege sehr vielseitig<br />

und flexibel gestaltet werden können.<br />

Ein wirklich unerschöpfliches Angebot<br />

für den Dienst <strong>am</strong> und für Menschen in<br />

vielen unterschiedlichen Kontexten.“ ■<br />

Schulleitung: Petra Vorderwisch<br />

Bildungszentrum für Gesundheitsberufe<br />

<strong>am</strong> städtischen Krankenhaus<br />

Maria-Hilf Brilon gGmbH<br />

Am Schönschede 1<br />

59929 Brilon<br />

Tel.: 02961 780 1447<br />

Mail: petra.vorderwisch@kh-brilon.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 67


PRODUKTION UND FERTIGUNG<br />

Top Berufe<br />

∙ Bäcker/-in<br />

∙ Brauer/-in und Mälzer/-in<br />

∙ Chemikant/-in<br />

∙ Fleischer/-in<br />

∙ Konditor/-in<br />

∙ Holzbearbeitungsmechaniker/-in<br />

∙ Holzmechaniker/-in<br />

∙ Produktionstechnologe/-in<br />

∙ Medientechnologe/-in<br />

∙ Packmitteltechnologe/-in<br />

∙ Papiertechnologe/-in<br />

∙ Verfahrensmechaniker/-in<br />

Dieses Berufsfeld<br />

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<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />

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68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Jetzt bewerben!<br />

Foto: © iStockphoto/industryview<br />

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Auszubildende zum/zur Verfahrensmechaniker/in<br />

Wir suchen zum 01.08.<strong>2021</strong> sowie zum 01.08.<strong>2022</strong> Auszubildende zum Beruf des/der Verfahrensmechanikers/<br />

Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik/Fachrichtung Compound- und Masterbatchherstellung<br />

<strong>Ausbildung</strong>sinhalte:<br />

Überwachen von Produktionsprozessen<br />

eines internationalen Industrieunternehmens<br />

Einrichten von Maschinen und Anlagen<br />

Prüfung der Qualität der Erzeugnisse<br />

Erlernen von Verfahrenstechniken<br />

Vermittlung von Kenntnissen über Materialien und ihre<br />

Nutzung<br />

Manuelle und maschinelle Be- und Nachbearbeitung<br />

Selbstständige Mitarbeit im Tagesgeschäft<br />

Ihr Profil:<br />

Erfolgreich abgeschlossener Haupt- oder Realschulabschluss,<br />

Fachhochschulreife oder Abitur<br />

Technisches Verständnis und Interesse an Maschinen<br />

Verantwortungsbewusstsein, sorgfältige Arbeitsweise<br />

und Lernbereitschaft<br />

Te<strong>am</strong>fähigkeit<br />

Gute Mathematik- und Chemie-Kenntnisse<br />

Es erwartet Sie:<br />

Eine <strong>Ausbildung</strong> in einem erfolgreichen deutschen<br />

Tochterunternehmen einer internationalen Firmengruppe<br />

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erfahrene Ausbilder und <strong>Ausbildung</strong>sbeauftragte<br />

unserer jeweiligen Fachabteilungen<br />

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Entwicklung<br />

Senden Sie uns gerne Ihre schriftliche Bewerbung:<br />

CONSTAB Polyolefin Additives GmbH<br />

Personalabteilung – Frau Korb<br />

Industriestraße Möhnetal 16 | 59602 Rüthen<br />

Oder per E-Mail an: working@constab.com<br />

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihre Online-<br />

Bewerbung ausschließlich im Dateiformat PDF entgegennehmen.


Sergej Krutsch macht eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff<br />

und Kautschuktechnik<br />

INS BERUFLICHE<br />

„GLÜCK“ GERUTSCHT<br />

Helmut Gaida<br />

Constab<br />

Sergej Krutsch<br />

Sergej Krutsch hat sich für eine <strong>Ausbildung</strong> als Verfahrensmechaniker<br />

für Kunststoff und Kautschuktechnik<br />

bei der Firma Constab Polyolefin Additives<br />

in Rüthen entschieden. Vor <strong>Ausbildung</strong>sbeginn hatte er<br />

keine richtige Vorstellung von den Aufgaben und Arbeitsinhalten<br />

eines Verfahrensmechanikers.<br />

Sergej Krutsch hatte schon immer den Wunsch einmal praktisch<br />

zu arbeiten. „Von Constab hörte ich, dass die <strong>Ausbildung</strong><br />

dort einen guten Ruf hat - und so bin ich in die Verfahrensmechanik<br />

hineingerutscht’“. Vor <strong>Ausbildung</strong>sbeginn<br />

hatte er noch keine richtige Vorstellung, vor allem nicht von<br />

der Vielseitigkeit dieses außergewöhnlichen Berufes. Seine<br />

Firma bietet Masterbatch (= Kunststoffhilfs- und Zusatzstoffe)<br />

und Compound (Verbundwerkstoff mit Kunststoffanteil)<br />

für Folien, Fasern und vieles mehr an.<br />

“Die Wahl erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff. Die<br />

praktische Arbeit entspricht meinen Fähigkeiten und Neigungen<br />

und es gibt viele Möglichkeiten noch mehr zu lernen.”<br />

Sergej ist begeistert davon, dass Azubis sofort in den<br />

Produktionsprozess miteinbezogen werden und somit die<br />

Verbindung zu den schulischen Inhalten hergestellt wird.<br />

Da stimmt auch der ehemalige Azubi Max Salesski zu und<br />

greift noch zwei nicht unwesentliche Aspekte auf: Die gute<br />

Bezahlung und ein sicherer Arbeitsplatz.<br />

70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Max Salesski<br />

„Gutes Te<strong>am</strong> mit starkem Zus<strong>am</strong>menhalt”<br />

Max Salesski erinnert sich an ein schönes Ereignis während<br />

seiner <strong>Ausbildung</strong>: „Das war der Bau einer Modell-Lokomotive<br />

mit eigenem Antrieb. Die Überlegungen wie die<br />

Lokomotive aussehen soll und dann das praktische Bauen<br />

der Lokomotive mit meinem Ausbilder hatten mir sehr viel<br />

Spaß gemacht.“ Ihm gefällt auch, dass seine Arbeit spannend<br />

ist, Monotonie nie aufkommt und „wir sind ein sehr<br />

gutes Te<strong>am</strong> mit starkem Zus<strong>am</strong>menhalt“. Das ist seiner<br />

Meinung nach auch notwendig, um die ständig neuen Herausforderungen<br />

bewältigen zu können.<br />

Von einer anderen praktischen Einbindung der Azubis weiß<br />

Sergej Krutsch schmunzelnd zu berichten: „Auf einer Weihnachtsfeier<br />

musste ich mit der Personalverantwortlichen und<br />

der Einkaufsleiterin tanzen“. Auch so macht <strong>Ausbildung</strong><br />

Spaß! Und wie geht es für Sergej weiter? „Erst einmal möchte<br />

ich in dem erlernten Beruf arbeiten und später vielleicht<br />

eine Weiterbildung in Richtung Techniker absolvieren.“ ■<br />

Verfahrensmechaniker/in für<br />

Kunststoff und Kautschuktechnik<br />

In den sieben Fachrichtungen werden verschiedene<br />

Bearbeitungsverfahren und Werkstoffe verwendet<br />

und unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Die Palette<br />

der Produkte, die ein Verfahrensmechaniker herstellt,<br />

ist breit gefächert: Über Rohrleitungen, Bauteile,<br />

Kunststoff-Mischstoffe zur Weiterverarbeitung,<br />

Formteile wie Stoßstangen und Fahrzeugverkleidungen<br />

bis hin zu medizinischen Apparaten, Fenster- und<br />

Türrahmen, Folien und Kautschuk-Mischstoffen für<br />

die Fahrzeugausstattung oder für Implantate wird alles<br />

gefertigt, was komplett oder in Teilen aus Kunststoff<br />

und Kautschuk besteht.<br />

Wir suchen für August <strong>2022</strong> einen<br />

Auszubildenden (m/w/d)<br />

Oberflächenbeschichter/-in<br />

Mit uns kannst Du glänzen!<br />

WIOTEC ist einer der führenden und leistungsstärksten<br />

dekorativen Oberflächenbeschichter<br />

in Europa. Wir sind der Spezialist für Oberflächenveredelung<br />

und Metallbearbeitung, und<br />

bearbeiten Kleinstteile und Langteile bis zu<br />

sechs Metern. Als Marktneuheit starten wir gerade<br />

ein umweltfreundliches Kunststoffveredelungsverfahren,<br />

für die Veredelung von Sonderkunststoffen.<br />

Werde auch DU ein Teil von WIOTEC und starte<br />

Deine <strong>Ausbildung</strong> bei uns!<br />

Du solltest Folgendes mitbringen:<br />

» Interesse an physikalischen und chemischen<br />

Vorgängen<br />

» Technisches Verständnis<br />

» Erweiterter Hauptschulabschluss (Klasse 10<br />

oder höher)<br />

» Zuverlässigkeit<br />

» keine Nickelallergie<br />

Haben wir Dein Interesse geweckt?<br />

Melde Dich gerne bei uns, um ein paar Tage<br />

in diesen <strong>Ausbildung</strong>sberuf hineinzuschauen.<br />

Schreib uns einfach eine Mail!<br />

www.wiotec.com<br />

WIOTEC® Ense GmbH & Co. KG<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 71<br />

59469 Ense-Höingen • 02938 97833-0 • info@wiotec.com


Praktikum im Ausland: Niko Remmert hat vier<br />

Wochen in einem Betrieb in China gearbeitet.<br />

Niko Remmert absolvierte mit dem Progr<strong>am</strong>m<br />

„<strong>Ausbildung</strong>Weltweit“ ein Auslandspraktikum<br />

Anke Kemper<br />

S. Droste & Privat<br />

Ein unbeschreibliches<br />

Erlebnis in China<br />

heißt das Förderprogr<strong>am</strong>m<br />

des Bundesministeriums für<br />

„<strong>Ausbildung</strong>Weltweit“<br />

Bildung und Forschung (BMBF), das<br />

Auszubildenen aus allen Bereichen ermöglicht, eine<br />

praxisorientierte Fortbildung in einem Land ihrer<br />

Wahl zu absolvieren. Niko Remmert aus Werl entschied<br />

sich für China und setzte alle Hebel in Bewegung,<br />

in seinem zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr als Industriekaufmann<br />

diesen Schritt zu setzen.<br />

„Da war schon einiges an Planung, Organisation und Eigeninitiative<br />

nötig“, beginnt der 24-Jährige. Die Kooperation<br />

des Berufskolleg Berliner Platz des HSK mit seinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />

Tillmann & Schroyen in Arnsberg machte<br />

es für den angehenden Industriekaufmann möglich. „Für<br />

die meisten <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe ist das alles Neuland. Ich<br />

bin bei meinen Ausbildern und der Geschäftsleitung mit<br />

meiner Idee sofort auf offene Ohren gestoßen und bek<strong>am</strong><br />

hierfür grünes Licht“, erzählt er weiter. Nicht zuletzt wegen<br />

des Einsatzes der stellvertretenden Schulleiterin des<br />

Berufskollegs, Uta Heitmann, die für die Lernaufenthalte<br />

der Schüler im Rahmen des Förderprogr<strong>am</strong>mes Erasmus+<br />

und <strong>Ausbildung</strong>Weltweit verantwortlich ist und diese mit<br />

Leidenschaft an die jungen Erwachsenen heranträgt.<br />

Nanjing, China – ein komplett<br />

anderes Arbeitsleben<br />

Eine fremde Kultur, eine völlig andere Arbeitsweise und<br />

eine strikt gegliederte Hierarchie: Niko Remmert arbeitete<br />

vier Wochen in einem Betrieb mit 2.000 Mitarbeitern.<br />

Größtenteils in der Abteilung Materialwirtschaft und Disposition,<br />

teilweise auch in der Produktion. Anweisungen<br />

bek<strong>am</strong> er ausschließlich von seinem direkten Vorgesetzten<br />

und es galt, diese ohne Wenn und Aber auszuführen. Mit<br />

Englisch konnte er sich mit seinen Kollegen gut verständigen<br />

und auch außerhalb der Arbeit die Kultur, das Land<br />

und seine Bewohner kennenlernen. Ein unbeschreibliches<br />

Erlebnis für den Auszubildenen. Die gewonnenen Eindrücke<br />

sind eine wertvolle Erfahrung für ihn und auch<br />

für den <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb bedeutet die persönliche und<br />

berufliche Weiterentwicklung einen enormen Mehrwert.<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Einladung nach Berlin<br />

Im November 2019 wurde Niko Remmert mit vier weiteren<br />

Absolventen des Progr<strong>am</strong>mes <strong>Ausbildung</strong>Weltweit<br />

nach Berlin ins Ministerium für Bildung und Forschung<br />

eingeladen. Deutschlandweit hatten in dem Jahr allein aus<br />

dem kaufmännischen Bereich 155 Personen die Möglichkeit,<br />

an diesem Förderprogr<strong>am</strong>m teilzunehmen. Neben<br />

Fachinformationen standen die Erfahrungsberichte von<br />

Vertretern der <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe und der Auszubildenen<br />

im Zentrum der Veranstaltung. Niko Remmerts<br />

Fazit: „Man sollte auf jeden Fall einen Auslandsaufenthalt<br />

machen! Man muss es gut vorbereiten – aber es lohnt sich<br />

und ich würde es wieder tun.“ Das bestätigten auch die<br />

anderen vier anwesenden Azubis und deren Ausbilder.<br />

Im Jahr 2020 konnte Niko Remmert seine <strong>Ausbildung</strong><br />

zum Industriekaufmann erfolgreich abschließen und<br />

wurde von seinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb übernommen. Jetzt<br />

arbeitet er dort im Vertrieb. Wohin die Reise auch gehen<br />

mag, Niko Remmert kann auf eine lehrreiche Zeit zurückblicken<br />

und durch einen Erfahrungsschatz gestärkt in die<br />

Zukunft gehen. ■<br />

<strong>Ausbildung</strong>Weltweit des<br />

Bundesministeriums für<br />

Bildung und Forschung:<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 73


Das Zeitalter von Industrie 4.0: Elektronische Steuerungen<br />

prägen sowohl das Arbeitsleben als auch den Alltag.<br />

Christel Zidi<br />

INDUSTRIE 4.0 UND DIE ZUKUNFT DER FACHARBEITER<br />

W<br />

ir sind im Zeitalter Industrie 4.0. angekommen.<br />

Im Zeitalter der elektronischen Steuerungen<br />

und smarten Techniken. Längst sind diese<br />

Technologien weit fortgeschritten. Wer zukunftsgerichtet<br />

denkt, hat sich in diesen Bereichen fortgebildet. Aber es<br />

gibt auch sehr viele, die die Digitalisierung verunsichert<br />

hat. Erleichtern smarte Technologien die Arbeitsprozesse<br />

oder führen sie dazu, dass viele Berufe überflüssig werden?<br />

Seit der Industrialisierung (1.0) zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

hat sich viel verändert. Viele zuvor von Hand durchgeführte<br />

Arbeiten wurden nach und nach von Maschinen ersetzt. 1833<br />

wurden die ersten Fließbänder in den Werkhallen eingebaut,<br />

die Arbeiten erfolgten im Takt der Maschinen (Industrie 2.0),<br />

1941 begann mit der ersten progr<strong>am</strong>mgesteuerten binären<br />

Rechenmaschine von Konrad Zuse das Computerzeitalter (Industrie<br />

3.0).<br />

<strong>2021</strong> befinden wir uns im Zeitalter 4.0. Und das nicht nur<br />

im Arbeitsleben, sondern auch in unserem Zuhause. Elektronische<br />

Steuerungen sind selbst in den alltäglichsten Dingen eingebaut:<br />

Fernseher, Waschmaschinen und auch in Kühlschränken.<br />

Sie alle sind „smart“ geworden. Smart bedeutet intelligent,<br />

bei smarten Technologien bedeutet das, dass der Eingriff von<br />

Menschen (-händen) kaum noch erforderlich ist. Befördert sich<br />

der Mensch also selbst aus dem Arbeitsleben heraus?<br />

Professor Jürgen Bechtloff aus Eversberg hat sich mit den technischen,<br />

betriebswirtschaftlichen und strategischen Herausforderungen<br />

der „Industrie 4.0“ ausgiebig auseinandergesetzt.<br />

Er ist der Meinung, dass „die vierte industrielle Revolution /<br />

Industrie 4.0 gerade bei den Facharbeitern zu einer sich weiterentwickelnden<br />

Zukunft führt.“ Und er erklärt: „Sie werden<br />

durch den fortschreitenden Einsatz von cyberphysischen Systemen<br />

von Routinearbeiten entlastet. Sie steuern und organisieren<br />

die Produktionsprozesse stärker, was die Tätigkeiten<br />

abwechslungsreicher, aber auch anspruchsvoller machen wird.“<br />

KI-Systeme zur Unterstützung<br />

Also keine Panik, dass Facharbeiter angesichts der vielen neuen<br />

und vor allem smarten Technologien irgendwann überflüssig<br />

sein werden? Professor Bechtloff: „Umso besser die<br />

Facharbeiter qualifiziert sind, umso wichtiger werden sie in<br />

der Produktion. Ihr Einsatz wird flexibler, abwechslungsreicher<br />

und projektbezogen. Entscheidungen werden auch in<br />

74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Zukunft nicht ausschließlich von KI-Systemen (künstlicher<br />

Intelligenz) getroffen, sondern sie werden den Facharbeiter<br />

in seinen Entscheidungsfindungen unterstützen. Diese Entscheidungen<br />

führen zu sichererem und zielgerichtetem praktischen<br />

Handeln.“ Kein Grund zur Panik also. Aber Grund<br />

zum Umdenken. Wie gut, dass da unser Bildungssystem sehr<br />

flexibel eingestellt ist und die Zukunft im Blick hat. Die Digitalisierung<br />

spielt in fast allen <strong>Ausbildung</strong>sberufen eine große<br />

Rolle. Besonders jüngere Menschen sind mit Smartphone und<br />

Co. schon so vertraut, dass Vernetzung für sie eine selbstverständliche<br />

Angelegenheit ist.<br />

Fortschritt wird immer weitergehen, das liegt in der Natur der<br />

Sache. Jetzt liegt es an uns, mitzugehen – oder stehenzubleiben.<br />

Wer mitgeht, entdeckt auch die vielfältigen neuen Möglichkeiten,<br />

sieht, wo an die neuen Technologien angeknüpft<br />

werden kann. Facharbeit ist und bleibt qualifiziertes Arbeiten<br />

– im Zus<strong>am</strong>menspiel mit anderen Menschen, Maschinen und<br />

neuen Technologien. Und: Facharbeiter gestalten ihre Umgebung<br />

mit. Sicherlich werden manche Berufe wegfallen, aber<br />

auch spannende neue geschaffen. Berufe, die wir uns jetzt<br />

noch nicht vorstellen können… ■<br />

Professor<br />

Jürgen Bechtloff<br />

„Umso besser die Facharbeiter<br />

qualifiziert sind, umso wichtiger<br />

werden sie in der Produktion.“<br />

- Prof. Bechtloff<br />

Quelle: FH-SWF<br />

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Die Risse & Co. GmbH ist ein mittelständisches Unternehmen und<br />

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Problemlösungs- und Beratungskompetenz in der Verarbeitung von<br />

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Metallersatz durch technische Kunststoffe.<br />

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anspruchsvollen Aufgaben in einem kollegialen Betriebsklima. Mit<br />

über 150 Mitarbeitern sind wir einer der großen Arbeitgeber im<br />

Stadtgebiet.<br />

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bilden unsere zukünftigen Fachkräfte selbst aus. Unsere<br />

<strong>Ausbildung</strong>squote von über 10% ist ein eindeutiger Hinweis auf die<br />

zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens.<br />

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Kautschuktechnik<br />

Verfahrensmechaniker (m/w/d) für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 75


LANDWIRTSCHAFT, NATUR UND UMWELT<br />

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∙ Fachkraft Agrarservice<br />

∙ Forstwirt/-in<br />

∙ Florist/-in<br />

∙ Gärtner/-in Garten und<br />

Landschaftsbau<br />

∙ Landwirt/-in<br />

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„Etwas mit den eigenen<br />

Händen erschaffen“<br />

Matthias Hoffmann berichtet von seiner<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Garten- und Landschaftsbauer<br />

Monika Loerchner<br />

Iris Böning<br />

M<br />

atthias Hoffmann ist 19 Jahre alt und packt gerne<br />

mit an. Er liebt den großen Garten seines Elternhauses,<br />

mit Pflanzen zu arbeiten oder auch mal<br />

etwas zu pflastern. Eigentlich logisch, dass er sich nach dem<br />

Realabschluss für den Beruf des Gärtners entschieden hat.<br />

Kreativ sein und anpacken: Azubi<br />

Matthias Hoffmann liebt die Arbeit<br />

mit den Pflanzen.<br />

76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Gärtner/in<br />

Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Gärtner/in dauert<br />

drei Jahre. Man hat dabei die Wahl zwischen sieben<br />

Schwerpunkten: Garten- und Landschaftsbau,<br />

Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau,<br />

Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau. Neben<br />

klassischer Bepflanzung und Pflege kümmern sich<br />

die Gärtner um den kindergerechten Aufbau von<br />

Spiel- und Sportplatzanlagen, die Anlage von Terrassen<br />

und Wegen, diverse Steinarbeitensowie Zaun-,<br />

Sicht- und Windschautzaufbau. Außerdem nehmen<br />

sie Bodenproben zur Be stimmung des ph-Wertes,<br />

überprüfen die Stand orte der Pflanzen, kontrollieren<br />

Großbäume, prüfen auf Schädlinge, beraten in Sachen<br />

Pflege und Gartengeräte, bauen und kontrollieren<br />

Wasseranlagen, legen Teiche an und sorgen für<br />

die richtige Beleuchtung eines Gartens.<br />

Ob Freibad- oder Schmuddelwetter, Matthias Hoffmann und<br />

seine Kollegen vom Gartenbaubetrieb Dahlhoff in Rüthen<br />

sind immer unterwegs. Ist es zu kalt, um mit Baumaterial zu<br />

arbeiten, rückt eben die Pflegekolonne aus. Nur selten heißt<br />

es, Zuhause bleiben und Überstunden abbauen. „Wir sind<br />

dafür geboren, draußen zu arbeiten“, kommentiert Ausbilder<br />

Michael Vahle. Und das ist ganz schön anstrengend. „Man<br />

merkt sofort, dass die Azubis im ersten Lehrjahr noch nicht<br />

so ganz mitziehen können“, sagt Michael Vahle und grinst.<br />

Lehrling Matthias Hoffmann ergänzt: „Aber man härtet sehr<br />

schnell ab.“ Die Freude an der <strong>Ausbildung</strong> ist dem Kallen-<br />

hardter deutlich anzusehen. Geschickt manövriert er den Minibagger<br />

über den verwinkelten Hof. Auch Trecker und Radlader<br />

gehören zum Fuhrpark dazu.<br />

„Man weiß abends, was man getan hat“<br />

Als Garten- und Landschaftsbauer in der <strong>Ausbildung</strong> ist Matthias<br />

Hoffmann „überall mit drin“. Was er an seinem Job <strong>am</strong><br />

meisten mag, ist – grob gesagt – alles. „Die Arbeit mit den Pflanzen<br />

und auch Terrassen- und Treppenbau. Dass man kreativ<br />

sein kann.“ Zur Hilfe kommen den Gärtnern dabei moderne<br />

Maschinen. Finger klemmen beim Pflastern gehört der Vergangenheit<br />

an – heute wird das mit einem Vakuumsauger erledigt.<br />

D<strong>am</strong>it die Arbeiten, die trotzdem noch von Menschen erledigt<br />

werden müssen, auch nicht ins Kreuz gehen, heißt es für den<br />

Azubi, auch Lehrgänge über richtiges Heben und eine Rückenschule<br />

zu besuchen.<br />

Denn eins ist gewiss: „Man weiß abends, was man getan hat.“<br />

Entsprechend wird auch auf die Sportnote der Bewerber geschaut.<br />

„Man sollte schon fit sein“, rät Michael Vahle. Neben<br />

Te<strong>am</strong>work ist auch Mathe gefragt. „Das braucht man dann<br />

für Bautechnik, etwa zur Flächenberechnung“, erzählt der<br />

Azubi. Die Praxis gefällt ihm aber viel besser. Sich um Pflanzen<br />

kümmern, einen Radlader lenken, eine Motorsäge führen<br />

oder eben eine Terrasse bauen: „Etwas mit den eigenen Händen<br />

erschaffen.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 77


Angelina Boecker<br />

und Michael H<strong>am</strong>m<br />

Daniela Weber<br />

Marc Niemeyer<br />

Angelina Boecker (18) und Michael H<strong>am</strong>m (22)<br />

haben ihre Berufung in der Abfallwirtschaft gefunden<br />

„GROSSER BEITRAG ZUR CO2 REDUZIERUNG“<br />

Die Abfallwirtschaft hatten Angelina Boecker<br />

(18) und Michael H<strong>am</strong>m (22) nach der Schulzeit<br />

„nicht auf dem Schirm“, zu wenig wussten<br />

sie von dieser Branche. Dass sich Angelina für eine <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />

und Michael für ein duales Studium im Bereich Entsorgungstechnik<br />

bei Lobbe in Brilon entschieden haben, war<br />

für die beiden Marsberger aber ein Glücksgriff. „Wir haben<br />

die Entscheidung nicht bereut.“<br />

„Also eigentlich wollte ich zu Schulzeiten immer Kinderkrankenschwester<br />

werden“, sagt die 18-Jährige Angelina mit einem<br />

Schmunzeln im Gesicht. Nun dreht die lebhafte Marsbergerin<br />

mit ihrer Lieblingsmaschine, dem Radlader, ihre Runden auf<br />

dem Gelände von Lobbe in Brilon, gekleidet mit orangefarbener<br />

Warnschutzkleidung und mit einem ansteckenden Lächeln<br />

im Gesicht. Das hätte sie bis vor wenigen Jahren nicht<br />

gedacht: „Mein Vater arbeitet hier und ich habe mir dann die<br />

Arbeit hier im Rahmen eines Praktikums mal angeschaut.<br />

Und ja, ich war direkt begeistert.“ Ihre Faszination gilt vor<br />

allem den Maschinen: Radlader oder Stapler, das ist egal. Die<br />

Auszubildende im zweiten Lehrjahr hat Spaß an der Technik.<br />

Besonders gut gefällt ihr auch, dass sie von Anfang an „mitten<br />

drin“ war und jeden Tag etwas Neues lernt.<br />

Außerbetriebliche Lehrgänge mit<br />

Dozenten aus der Praxis<br />

„Der Beruf ist sehr vielseitig. Im ersten Lehrjahr lernt man<br />

die Maschinen und das Basiswissen kennen, etwa welcher<br />

Müll zu welcher Kategorie gehört. Außerdem gibt es außerbetriebliche<br />

Lehrgänge in Essen mit Dozenten aus der Praxis.<br />

Dort werden alle Inhalte sehr praxisnah aufgearbeitet.“ Die<br />

Berufsschule befindet sich in Gelsenkirchen. Dort hat Angelina<br />

mehrmals im Jahr drei- bis vierwöchige Blockveranstaltungen.<br />

Das Schönste an ihrer <strong>Ausbildung</strong> ist für Angelina aber<br />

die Arbeit vor Ort in Brilon, wo sie die Theorie dann in die<br />

Praxis umsetzen kann. Eine gute Mischung aus Theorie und<br />

Praxis war auch für Michael wichtig. Der 22-Jährige steckt in<br />

den Endzügen seines dualen Studiums und ist jeden Tag aufs<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Neue fasziniert von der Abfallwirtschaft. Auch er wollte eigentlich<br />

etwas anderes werden. Industriekaufmann stand zur<br />

Wahl: „Aber die Abfallwirtschaft ist viel abwechslungsreicher.<br />

Als Laie weiß man oft gar nicht, was da für Prozesse hinter<br />

stecken. Man kann sich das nicht vorstellen.“<br />

Zukunftspläne haben die beiden sympathischen Marsberger<br />

auch schon. Angelina möchte im Betrieb bleiben und vielleicht<br />

noch eine Weiterbildung zum Techniker absolvieren.<br />

Michael wird Aufgaben in der Betriebsleitung übernehmen.<br />

Angelina und Michael hoffen, dass sich mehr jüngere Menschen<br />

für die Abfallwirtschaft interessieren: „Der Umweltschutzgedanke<br />

wird ja immer bedeutender und die Abfallwirtschaft<br />

trägt einen großen Beitrag zur CO2 Reduzierung bei.“ ■<br />

Beide sind von den großen Maschinen fasziniert.<br />

Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />

Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen<br />

dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden.<br />

Sie organisieren das S<strong>am</strong>meln und Verladen von Müll,<br />

führen ihn der Wiederverwertung zu oder entsorgen ihn<br />

umweltschonend. Die <strong>Ausbildung</strong> dauert drei Jahre.<br />

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(Bewerbungen auch noch für den <strong>Ausbildung</strong>sstart <strong>2021</strong> möglich!)<br />

Technischer Modellbauer, Fachrichtung Gießerei<br />

Industriemechaniker, Einsatzgebiet Instandhaltung<br />

Stanz- und Umformmechaniker<br />

Elektroniker für Betriebstechnik<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 79<br />

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METALL UND MASCHINENBAU<br />

Top Berufe<br />

∙ Feinwerkmechaniker/-in<br />

∙ Industriemechaniker/-in<br />

∙ Maschinen- und<br />

Anlagenführer/-in<br />

∙ Metallbauer/-in<br />

- Konstruktionstechnik<br />

- Metallgestaltung<br />

∙ Stanz- und Umformmechaniker/-in<br />

∙ Technische/r<br />

Produktgestalter/-in<br />

∙ Verfahrenstechnologe/-in<br />

∙ Werkzeugmechaniker/-in<br />

∙ Zerspanungsmechaniker/-in<br />

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Andrea Kemper blickt auf ihre <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Zerspanungmechanikerin zurück<br />

„Das Schönste sind die<br />

richtig großen Maschinen”<br />

Monika Loerchner<br />

Georg Giannakis<br />

Andrea Kemper liebt die "richtig großen Maschinen".<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Zerspanungsmechaniker/in<br />

Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Zerspanungsmechaniker/<br />

in dauert dreieinhalb Jahre. Werken mit den eigenen<br />

Händen ist dabei ebenso gefragt, wie das Progr<strong>am</strong>mieren<br />

von CNC-Maschinen. Im letzten Lehrjahr kann<br />

man sich auf eine Fachrichtung spezialisieren. Zur Auswahl<br />

stehen Drehtechnik (CNC-Dreher), Frästechnik,<br />

Schleiftechnik und Drehautomatentechnik. Die Arbeit<br />

eines/r Zerspanungsmechaniker/in verlangt höchste<br />

Präzision und Sorgfalt, da die hergestellten Bauteile<br />

alle exakt nach Maß angefertigt werden müssen.<br />

E<br />

igentlich war sie mit ihrer Schulklasse bei der IMI<br />

Hydronic Engineering in Erwitte, um den Beruf<br />

des/r Elektronikers/in kennenzulernen. Doch dann<br />

verliebte sich Andrea Kemper auf Anhieb in die Maschinen<br />

der Zerspanungsmechaniker.<br />

„Ich habe dann ein Schülerpraktikum gemacht“, erzählt die<br />

Lippstädterin. „Das war so faszinierend und so spannend, dass<br />

ich direkt in den Ferien danach noch ein Praktikum bei IMI<br />

gemacht habe.“ D<strong>am</strong>it war die Lehre zur Zerspanungsmechanikerin<br />

beschlossene Sache.<br />

Als Schwerpunkt hatte sich Andrea Kemper die Fachrichtung<br />

Frästechnik ausgesucht. „Das Schönste sind die richtig großen<br />

Maschinen. Mit denen kann man viel mehr machen, hat mehr<br />

Kraft und auch ein größeres Volumen.“<br />

Um den richtigen Umgang mit den Maschinen zu lernen, gab<br />

es einen eigenen Werkslehrer. „Die <strong>Ausbildung</strong>sfahrten waren<br />

auch immer ganz toll. Da haben alle Azubis, auch die kaufmännischen,<br />

teilgenommen und viel Spaß gehabt.“<br />

Ansonsten war für die handwerklich begabte Andrea Kemper<br />

die Praxis das Beste an der <strong>Ausbildung</strong>. Die Theorie <strong>am</strong> Börde-Berufskolleg<br />

Lippstadt fiel ihr da etwas schwerer. „Das war<br />

schon schwierig, weil man so viel auf einmal lernen muss.“<br />

Mittlerweile hat sie ihre <strong>Ausbildung</strong> erfolgreich beendet, ist<br />

fester Teil des Te<strong>am</strong>s geworden und genießt die Atmosphäre<br />

in der großen Halle. „Das Betriebsklima hier ist toll, ich<br />

wollte auch nirgendwo anders hin!“ Auch mit den Schichten<br />

kommt die Zerspanungsmechanikerin gut zurecht. „Wir haben<br />

hier Früh- und Spätschicht alle zwei Wochen im Wechsel.“<br />

An den Freitagen wird früher Schluss gemacht. „So hat<br />

man auch nach einer Spätschicht noch was vom Tag.“<br />

„Man muss immer lernfähig bleiben”<br />

Freude <strong>am</strong> Beruf, dass man nach Feierabend sieht, was man<br />

getan hat, dass man nichts Alltägliches tut – das liebt Andrea<br />

Kemper an ihrem Beruf. „Man muss aber immer lernfähig<br />

bleiben“, resümiert sie. „Es gibt ja immer neuen Fortschritt,<br />

den man mitmachen muss, neue Maschinen und neue Progr<strong>am</strong>me.<br />

Nun möchte die Zerspanungsmechanikerin erst einmal Berufserfahrung<br />

s<strong>am</strong>meln. „Und in ein paar Jahren sehe ich<br />

weiter.“ Neben ihrer Arbeit widmet sie sich derzeit außerdem<br />

einem „Diversity Challenge“ Wettbewerb der „Charta<br />

der Vielfalt e.V.“. Die eigens dafür gegründete Projektgruppe<br />

innerhalb der IMI Erwitte besteht aus neun jungen Menschen<br />

bis 26 Jahren, da runter auch drei Azubis. Bis Ende<br />

Juni wollen sie gemeins<strong>am</strong> ein Konzept erarbeiten, wie man<br />

Diversity <strong>am</strong> Arbeitsplatz sichtbarer machen kann. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 81


COMPUTER UND IT<br />

Top Berufe<br />

∙ Fachinformatiker<br />

- Anwendungsentwicklung<br />

- Daten & Prozessanalyse<br />

- digitale Vernetzung<br />

- Systemintegration<br />

∙ Informatikkaufmann/-frau<br />

∙ IT-Systemelektroniker/-in<br />

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82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Carsten Kellerhoff macht eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker<br />

für Systemintegration<br />

Carsten Kellerhoff ist Auszubildender zum Fachinformatiker<br />

für Systemintegration bei Aagon in Soest.<br />

“WISSEN IN DER IT ABRUNDEN”<br />

Matthias Koprek<br />

Carsten Kellerhoff ist nicht der typische Auszubildende.<br />

Mit seinen 30 Jahren ist er zwar alles<br />

andere als alt, aber dennoch der älteste in seiner<br />

Berufsschulklasse <strong>am</strong> Lippe-Berufskolleg. Kellerhoff befindet<br />

sich im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr zum Fachinformatiker<br />

für Systemintegration. Bevor er zu Aagon nach<br />

Soest k<strong>am</strong>, war er fünf Jahre bei der Bundeswehr und<br />

drei Jahre als CNC-Progr<strong>am</strong>mierer aktiv. Das Progr<strong>am</strong>mieren<br />

hat er sich selbst beigebracht.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 83


Auf die Frage, warum er sich doch noch für eine duale <strong>Ausbildung</strong><br />

zum Fachinformatiker entschieden hat, antwortet<br />

Kellerhoff klar: „Ich wollte mein Wissen in der IT abrunden<br />

und vor allem einen Berufsabschluss erwerben.“ Das<br />

Soester IT-Unternehmen, das Client-Management- und<br />

Automations-Lösung entwickelt, die IT-Abteilungen dabei<br />

unterstützt Routineaufgaben zu automatisieren, hat nach<br />

der Bewerbung von Carsten Kellerhoff nicht lange gezögert,<br />

sondern zugeschlagen.<br />

„Das Alter stellt für uns gar kein Problem dar“, sagt D<strong>am</strong>ian<br />

Wolny, Head of Human Resources bei Aagon. „Ganz im<br />

Gegenteil! Bei der Auswahl unserer Auszubildenden kommt<br />

es nicht so sehr auf ihre Zeugnisnoten an. Wer Engagement,<br />

Interesse und Leidenschaft zeigt, weil er schon zu Schulzeiten<br />

an Computern schraubt, eigene Software progr<strong>am</strong>miert<br />

oder Websites erstellt, der hat gute Karten auf einen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />

bei uns.“ Aktuell zählt Aagon zehn Auszubildende,<br />

die etwa zehn Prozent der Belegschaft ausmachen.<br />

„Jeder Tag bringt neue Herausforderungen”<br />

Während die Kollegen, die sich als Anwendungsentwickler<br />

ausbilden lassen, 90 Prozent ihrer Zeit vor dem Computer<br />

sitzen und progr<strong>am</strong>mieren, ist der Systemintegrator als interner<br />

Dienstleister viel mehr in Kontakt mit den Kollegen.<br />

Das gilt für Carsten Kellerhoff ganz besonders, denn sein<br />

Arbeitsplatz ist in der internen IT. „Hier kümmern wir uns<br />

um Prinzip darum, dass alle Mitarbeiter problemlos arbeiten<br />

können. Wir konfigurieren zum Beispiel die Hardware für<br />

neue Mitarbeiter, checken die IT-Systeme, stellen die Server<br />

bereit und kümmern uns um regelmäßige Backups.“<br />

Was viele angehende Systemintegratoren überrascht: Rund<br />

20 Prozent des Arbeitsalltags bestehen aus kaufmännischen<br />

Aufgaben, wie zum Beispiel die Kostenkalkulation und die<br />

Beschaffung notwendiger Hard- und Softwarekomponenten.<br />

„Mir gefällt an diesem Beruf insbesondere die Vielfalt<br />

an Tätigkeiten“, sagt Kellerhoff. „Jeder Tag bringt neue Herausforderungen<br />

und Überraschungen, keiner ist wie der andere.“<br />

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sind diejenigen, die die IT <strong>am</strong> Laufen halten. Ihre<br />

Kern aufgabe ist das Planen, Konfigurieren und<br />

Pflegen von IT-Systemen. Das umfasst beispielsweise<br />

die Auswahl, Einrichtung und Installation<br />

von Hardware, Betriebssystemen und Netzwerken.<br />

Kommt es zu technischen Problemen, sind<br />

die Dienstleister die ersten Ansprechpartner für<br />

Kollegen und Kunden. Das Lösen von Anwendungs-<br />

und Systemproblemen gehört genauso zu<br />

ihren Aufgaben wie die Schulung der Nutzer von<br />

IT-Systemen. Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Fachinformatiker/-in<br />

dauert in der Regel unabhängig<br />

vom Fachbereich drei Jahre.<br />

84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


WIRTSCHAFT, VERWALTUNG UND HANDEL<br />

Top Berufe<br />

∙ Automobilkaufmann/-frau<br />

∙ Bankkaufmann/-frau<br />

∙ Fachverkäufer/-in Lebensmittelhandwerk<br />

∙ Industriekaufmann/-frau<br />

∙ Kaufmann/-frau<br />

- für Büromanagement<br />

- für Versicherungen &<br />

Finanzen<br />

- im Groß- und Außenhandelsmanagement<br />

- im Einzelhandel<br />

- im E-Commerce<br />

∙ Steuerfachangestellte/r<br />

∙ Verkäufer/-in<br />

∙ Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Dieses Berufsfeld<br />

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<strong>Elternratgeber</strong><br />

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- 85 people.


Matthias Koprek<br />

Niklas Richter macht eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Kaufmann<br />

für E-Commerce<br />

Auszubildender Niklas Richter an seinem<br />

Arbeitsplatz in der Abteilung E-Commerce.<br />

Einen jungen Beruf für sich entdeckt...<br />

E<br />

igentlich wollte Niklas Richter Industriekaufmann werden. Das war zumindest der <strong>Ausbildung</strong>sberuf, für den<br />

er sich im letzten Jahr bei Schröder Folienfabrik & Verpackung in Möhnesee-Echtrop beworben hatte. So wie<br />

etwa 50 andere junge Menschen. Für die <strong>Ausbildung</strong> Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce bewarben sich gerade<br />

einmal zwei Personen. „Den <strong>Ausbildung</strong>sberuf gibt es erst seit 2018. Er ist bisher leider nur wenigen Jugendlichen<br />

und Eltern bekannt”, erklärt Geschäftsführer Johannes Schröder.<br />

Also hat Schröder Bewerber, die sich eigentlich<br />

als Industriekaufmann beworben<br />

haben, auf den neuen <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />

hingewiesen. Wer Interesse hatte,<br />

konnte einen Tag zur Probe arbeiten,<br />

um zumindest einige der typischen<br />

Aufgaben kennenzulernen Dabei stellte<br />

Niklas Richter fest, dass dies genau der<br />

Beruf ist, den er machen möchte. An<br />

der Seite der Online Marketing Managerin<br />

ist er für den Onlineshop verantwortlich.<br />

Außerdem bearbeitet Niklas<br />

Richter digitale Kundenanfragen<br />

und eingehende Bestellungen, pflegt<br />

die Lagerbestände und analysiert das<br />

Kaufverhalten der Kunden. Ein wichtiger<br />

und vielfältiger Bereich ist das<br />

Online-Marketing. Täglich prüft der<br />

Vosswinkler das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />

der digitalen Werbek<strong>am</strong>pagnen<br />

anhand typischer Kennzahlen und<br />

nimmt gegebenenfalls Optimierungen<br />

vor, um das Beste aus dem Budget herauszuholen.<br />

86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Planung eines<br />

neuen Onlineshops<br />

Schon im ersten Jahr der <strong>Ausbildung</strong><br />

bekommt Richter viel Verantwortung<br />

übertragen. So ist er aktuell in<br />

die Planung eines neuen Onlineshops<br />

involviert. Außerdem sollen die Verpackungsprodukte<br />

des Unternehmens<br />

bald auch auf Marktplätzen wie<br />

Amazon und eBay angeboten werden,<br />

wofür unter anderem Schnittstellen<br />

geschaffen und eine Marketingstrategie<br />

entwickelt werden müssen. Es ist<br />

diese Vielfalt an Aufgaben, die Niklas<br />

Richter an seinem <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />

schätzt. „Am meisten Spaß macht es<br />

mir, die Produkte so zu präsentieren<br />

und zu bewerben, dass sie sich gut verkaufen“,<br />

sagt der 18-Jährige.<br />

Nicht nur Richter ist überzeugt die<br />

richtige Wahl getroffen zu haben. Auch<br />

sein Chef ist sich sicher: „Der Kaufmann<br />

im E-Commerce ist angesichts<br />

der immensen Bedeutung des Onlinehandels<br />

ein zukunftssicherer Job.“ Die<br />

Aussichten auf eine Übernahme stehen<br />

gut. ■<br />

Kaufmann/-frau im E-Commerce<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Kaufmann/-frau<br />

im E-Commerce dauert<br />

drei Jahre.<br />

Kaufleute im E-Commerce arbeiten<br />

vorrangig im Onlinehandel,<br />

wo sie dafür zuständig sind, Verkaufsplattformen<br />

wie Onlineshops<br />

und Marktplätze zu verwalten und<br />

zu optimieren. Die Vermarktung<br />

von Produkten und Dienstleistungen<br />

über das Internet mit unterschiedlichen<br />

Marketingmaßnahmen<br />

nimmt ebenfalls einen großen<br />

Teil des Arbeitsalltags ein. Zudem<br />

durchlaufen die Auszubildenden<br />

klassische kaufmännische Abteilungen<br />

wie die Beschaffung und die<br />

Buchhaltung.<br />

É·® ­·²¼ »·²» Õ±³³«²·µ¿¬·±²­¿¹»²¬«® ³·¬ ¼·¹·¬¿´»® ÜÒßò Ó·¬ Ù®·°­ô Û®ó<br />

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º¿¸®«²¹ «²¼ Õ®»¿¬·ª·¬


Julian Franke (24) blickt zufrieden<br />

auf seine <strong>Ausbildung</strong><br />

zum Finanzwirt zurück<br />

„Hinter den Zahlen<br />

stecken Lebenssachverhalte“<br />

Monika Loerchner<br />

Matthias Koprek<br />

Ausbilderin Lena Ringe und Julian Franke haben<br />

als Finanzwirte einen krisensicheren Job.<br />

J<br />

ulian Franke, 24, hat beim Finanz<strong>am</strong>t Soest eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum Finanzwirt gemacht. Er besuchte<br />

das Hubertus-Schwartz-Berufskolleg und wurde<br />

dort über eine Jobbörse und einen Vortrag auf den<br />

Beruf aufmerks<strong>am</strong>.<br />

Während seiner praktischen <strong>Ausbildung</strong> im Finanz<strong>am</strong>t konnte<br />

Julian Franke zuhause wohnen. „Ich hatte einen geregelten<br />

Tagesablauf und Zeit für meine Freunde und Hobbys. Das<br />

war schon toll.“ Zur theoretischen <strong>Ausbildung</strong> ging es dann<br />

an die Landesfinanzschule nach Wuppertal, wo für die Azubis<br />

Unterkünfte bereitstehen. „So hatte ich im Gegensatz zu<br />

anderen Lehrlingen keine langen Fahrten“, erzählt der Werler.<br />

„Außerdem kann man dort gegen ein geringes Entgelt in der<br />

Kantine essen. Das ist super, weil man sich so um nichts anderes<br />

kümmern muss und sich voll aufs Lernen konzentrieren<br />

kann.“ Mit der Betreuung durch die Dozenten war Julian<br />

Franke sehr zufrieden. „Wir hatten immer bis mittags Unterricht,<br />

aber die Dozenten waren bis 16 Uhr ansprechbar und<br />

nahmen sich viel Zeit für uns Schüler.“ Auch in den praktischen<br />

Teilen sind die Lehrlinge bestens betreut. Ausbilder wie<br />

Lena Ringe unterrichten angehenden Finanzwirte in lokalen<br />

Arbeitsgemeinschaften und helfen ihnen, „einen Fuß in den<br />

Beruf zu kriegen“.<br />

Eine gute Note in Mathe spielt übrigens, laut Julian Franke,<br />

nur eine untergeordnete Rolle. „Viel wichtiger ist es, te<strong>am</strong>fähig<br />

und zuverlässig zu sein und eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft<br />

mitbringen“, urteilt die Ausbilderin. Und Julian<br />

Franke ergänzt: „Wichtig sind auch gute Deutschkenntnisse,<br />

um die Gesetzestexte zu verstehen, die ja oft sehr kompliziert<br />

und verklausuliert sind.“ Auch Organisationstalent und<br />

Selbstdisziplin gehören zu den Eigenschaften, die man für<br />

die <strong>Ausbildung</strong> mitbringen solle. Da Steuerrecht nicht immer<br />

nur schwarz und weiß ist, gehört auch eine gewisse Entscheidungsfreudigkeit<br />

mit zum Beruf.<br />

88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Viel Te<strong>am</strong>work und Kontakt zu den Bürgern”<br />

Immer dieselben Formulare ausfüllen und nachprüfen – so<br />

manch einer stellt sich die Arbeit eines Finanzwirtes langweilig<br />

und dröge vor. Julian Franke widerspricht dem vehement:<br />

„Das ist eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit mit<br />

viel Te<strong>am</strong>work und Kontakt zu den Bürgern! Es geht ja um<br />

Lebenssachverhalte, die hinter den Zahlen stecken. Und die<br />

sind immer anders.“ Diese praktische Anwendung seiner<br />

Kenntnisse ist es, die der Finanzwirt an seinem Beruf <strong>am</strong><br />

meisten mag. „Und dass er krisensicher ist.“<br />

<strong>Ausbildung</strong><br />

bei der<br />

Starte deine KARRIERE als<br />

Da sich die Steuergesetze ständig ändern, gehören jährliche<br />

Fortbildung zum Pflichtprogr<strong>am</strong>m eines jeden Finanzwirtes.<br />

Zum Glück fällt Julian Franke das Lernen leicht. Er<br />

hat nach erfolgreicher <strong>Ausbildung</strong> noch ein Studium für die<br />

Laufbahngruppe 2.1 (ehemals gehobener Dienst) absolviert.<br />

„So habe ich einfach eine noch eine größere Vielfalt, was ich<br />

machen kann.“<br />

Welchen Rat würde er Schülern geben, die sich für diese<br />

<strong>Ausbildung</strong> interessieren? „Am besten einfach mal an einem<br />

Schnuppertag hier im Finanz<strong>am</strong>t vorbeischauen.“ ■<br />

Finanzwirt/in<br />

Verwaltungsfachangestellte/r<br />

Bachelor of Laws<br />

Straßenwärter/in<br />

Vermessungstechniker/in<br />

Erzieher/in<br />

Kfz.-Mechatroniker/in<br />

Fachangestellte für Medien- und<br />

Informationsdienste<br />

…und mehr<br />

Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Finanzwirt/in dauert zwei<br />

Jahre. Voraussetzung dafür ist ein mittlerer Bildungsabschluss<br />

(Fachoberschulreife oder ein vergleichbarer<br />

Abschluss). Während der theoretischen <strong>Ausbildung</strong><br />

werden die Schüler auf dem C<strong>am</strong>pus der Landesfinanzschule<br />

NRW (LFSch NRW) in Wuppertal untergebracht.<br />

Der Einführungslehrgang dauert drei Monate,<br />

der Zwischenlehrgang ca. zwei Monate und der Abschlusslehrgang<br />

ca. drei Monate.<br />

Die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong>szeit von insges<strong>am</strong>t 16<br />

Monaten findet in einem Finanz<strong>am</strong>t statt. Währenddessen<br />

werden die Azubis in ihrem Lehrbezirk in Kleingruppen<br />

betreut. Die Tätigkeit eines/r Finanzwirt/in<br />

umfasst die Bearbeitung von Steuererklärungen, Einsatz<br />

in der Zahlungsabwicklung oder im Bereich der<br />

Erbschaft- und Schenkungsteuerbearbeitung sowie die<br />

Arbeit als Revisor/in in den Spielcasinos des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 89


GASTRONOMIE UND DIENSTLEISTUNG<br />

Top Berufe<br />

∙ Drogist/-in<br />

∙ Fachkraft im Gastgewerbe<br />

∙ Friseur/-in<br />

∙ Hauswirtschafter/-in<br />

∙ Hotelfachmann/-frau<br />

∙ Koch/Köchin<br />

∙ Restaurantfac hmann/-frau<br />

∙ Sport- und<br />

Fitnesskaufmann/-frau<br />

∙ Tourismuskauf -<br />

mann/-frau<br />

∙ Veranstaltungskaufmann/-frau<br />

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Larissa Adrian, Ausbilder Meinolf Griese und Gerome Mues<br />

Matthias Koprek<br />

Larissa Adrian und Gerome Mues absolvieren<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe<br />

Gastgeber mit Reisehunger<br />

90 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


M<br />

it der Motivation im Gepäck, nach der <strong>Ausbildung</strong><br />

die weite Welt kennenzulernen, haben<br />

sich Larissa Adrian und Gerome Mues für<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe entschieden. Larissa absolviert<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> zur Hotelfachfrau und Gerome<br />

lernt Koch. In ihrem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb, dem Haus Griese<br />

<strong>am</strong> Möhnesee, hat die <strong>Ausbildung</strong> eine genauso lange<br />

Tradition wie das Hotel an sich. Gemeins<strong>am</strong> mit seiner<br />

Frau betreibt Meinolf Griese den Betrieb direkt an der<br />

Seetreppe in Körbecke bereits in vierter Generation.<br />

Larissa Adrian ist den traumhaften Ausblick auf den Möhnesee<br />

gewohnt, den man vom Restaurant und der Terrasse<br />

des Haus Griese hat. Die 18-Jährige kommt nämlich aus der<br />

Gemeinde. Den Tipp, sich beim Haus Griese zu bewerben,<br />

bek<strong>am</strong> sie von ihrer Oma, die St<strong>am</strong>mgast ist und die Küche<br />

des Hauses sehr schätzt. Auf die Frage, warum sie sich für<br />

den <strong>Ausbildung</strong>sberuf der Hotelfachfrau entschieden hat,<br />

gibt Adrian den Kontakt zu den Gästen an. „Ein Job, wo<br />

man den ganzen Tag nur <strong>am</strong> Schreibtisch sitzt, wäre nichts<br />

für mich“, sagt sie. „Und die Möglichkeit zu reisen, weil man<br />

als Hotelfachfrau auf der ganzen Welt arbeiten kann, hat<br />

mich sehr gereizt.“<br />

Die Chance auf die weite Welt ist auch für Gerome Mues<br />

einer der ausschlaggebenden Gründe gewesen. Der Soester<br />

ist Koch im ersten Lehrjahr und würde später gern mal auf<br />

einem Kreuzfahrtschiff arbeiten. „Auf dem Schiff lernt man<br />

innerhalb kürzester Zeit viele verschiedene Länderküchen<br />

kennen, weil oft mit regionalen Zutaten gekocht wird“, sagt<br />

der 17-Jährige.<br />

„Sofort Feedback vom Gast”<br />

Jobs in Gastronomie und Hotellerie zählen zu den mit Abstand<br />

anstrengendsten. Alle zwei Wochen sind auch die beiden<br />

Auszubildenden in der Spätschicht eingeteilt und müssen<br />

dann arbeiten, wenn andere Auszubildende längst den<br />

Feierabend genießen. Doch dank ihrer Leidenschaft für den<br />

Service bzw. das Kochen macht ihnen das wenig. „Es dauert<br />

schon ein Jahr, bis die Auszubildenden eingearbeitet sind“,<br />

erklärt Meinolf Griese. Sowohl Adrian und als auch Mues<br />

haben Schnittmengen im Lehrplan und durchlaufen die<br />

Abteilungen des jeweils anderen. In einem verhältnismäßig<br />

kleinen Betrieb wie dem Haus Griese sind die Übergänge<br />

ohnehin fließend. Flexibilität wird von den Auszubildenden<br />

genauso gefordert wie von jedem anderen Mitarbeiter. Dafür<br />

wird ihnen früh Verantwortung übertragen, was durchaus<br />

motiviert. „Das Schöne ist, dass die Auszubildenden sofort<br />

Feedback vom Gast – also vom Kunden – erhalten“, erzählt<br />

Meinolf Griese. „Das kann nicht jeder Auszubildende von<br />

sich behaupten und ist ein tolles Gefühl.“<br />

Während Larissa Adrian sich derzeit <strong>am</strong> Empfang in die<br />

EDV einarbeitet und sich unter anderem um den Check-in<br />

der Hotelgäste kümmert, ist Gerome Mues aktuell für die<br />

kalte Küche zuständig und bereitet unter anderem Vorspeisen,<br />

Salate und Desserts zu. Für die Zukunft haben beide<br />

große Pläne: Adrian möchte nach der <strong>Ausbildung</strong> ein Jahr<br />

in ihrem Lieblingsland Spanien verbringen und irgendwann<br />

mal ein eigenes Café eröffnen. Mues kann sich durchaus<br />

vorstellen, ein eigenes Restaurant zu leiten – idealerweise in<br />

seiner Lieblingsstadt H<strong>am</strong>burg. “ ■<br />

Hotelfachmann/-frau<br />

Hotelfachleute sind für den reibungslosen Ablauf im<br />

Hotel und dazugehörigen Einrichtungen wie zum<br />

Beispiel dem Restaurant zuständig. Sie beraten und<br />

empfangen Gäste, sind im Housekeeping tätig, organisieren<br />

Veranstaltungen, servieren Speisen und Getränke<br />

und erledigen diverse Verwaltungsaufgaben wie<br />

zum Beispiel den Einkauf und den Zahlungsverkehr.<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Hotelfachmann/-frau dauert<br />

in der Regel drei Jahre.<br />

Koch/Köchin<br />

Köche und Köchinnen lernen in der <strong>Ausbildung</strong> nicht<br />

nur die fachgerechte Zubereitung von Speisen, sondern<br />

beispielsweise auch Warenkunde und die Beschaffung,<br />

Qualitätskontrolle und Lagerung von Zutaten. Ihre<br />

Aufgabe ist es Arbeitsabläufe in der Küche zu organisieren<br />

und Speisepläne zu erstellen, eigene Gerichte und<br />

Menüs zu kreieren und Gäste bei Bedarf zu beraten.<br />

Während der dreijährigen <strong>Ausbildung</strong> durchlaufen sie<br />

sämtliche Posten einer Küche und lernen zudem die<br />

Abläufe im Restaurant kennen.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 91


KUNST, GESTALTUNG, MEDIEN<br />

Top Berufe<br />

∙ Gestalter/-in für visuelles Marketing<br />

∙ Mediengestalter<br />

- Digital und Print<br />

- Gestaltung und Technik<br />

∙ Raumausstatter/-in<br />

∙ Schilder- & Licht rekl<strong>am</strong>ehersteller/-in<br />

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Nadine Brucker arbeitet als<br />

Raumausstatterin<br />

Vorher-Nachher-Effekt<br />

sorgt für Glücksmomente<br />

Daniela Weber<br />

Iris Böning<br />

Raumausstatterin aus Leidenschaft: Nadine Brucker<br />

92 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


E<br />

igentlich wollte Nadine Brucker Schreinerin werden.<br />

Durch ein Praktikum hat sie dann aber ihren<br />

wahren Traumberuf gefunden: Die 30-Jährige ist<br />

Raumausstatterin aus Leidenschaft und lebt ihre Liebe<br />

zum Beruf als Gesellin bei Raumausstattung Becker in<br />

Rüthen aus.<br />

Dass sie sich nach der Schulzeit für eine <strong>Ausbildung</strong> zur<br />

Raumausstatterin entschieden hat, bereut Nadine Brucker<br />

keine Sekunde. Im Gegenteil: „Ich habe den richtigen Beruf<br />

für mich gefunden“, sagt die handwerklich begabte Rüthenerin<br />

mit voller Überzeugung. Ob Fußboden legen, Tapezieren,<br />

Nähen, Polstermöbel beziehen oder auch Gardinen<br />

aufhängen – für Nadine Brucker macht diese Vielfalt an<br />

Aufgaben den Reiz des Berufs aus: „Kein Tag ist wie der<br />

andere.“<br />

Für besondere Glücksmomente in Nadine Bruckers Arbeitsalltag<br />

sorgen die „Vorher-Nachher-Effekte“: „Man tüftelt mit<br />

dem Kunden zus<strong>am</strong>men etwas aus und verschönert die Wohnung<br />

oder das Haus. Der Kunde freut sich dann über das<br />

Ergebnis“, schwärmt sie. Die Beratungen finden meistens bei<br />

den Kunden statt. Um den Kunden direkt ein paar Möglichkeiten<br />

aufzuzeigen, nimmt Nadine schon diverse Stoffe mit zu<br />

den Terminen. „Wir gehen natürlich immer auf die Wünsche<br />

der Kunden ein. Wir versuchen dann unsere Ideen an die Vorstellungen<br />

der Kunden anzupassen. Natürlich haben wir auch<br />

immer die Gegebenheiten vor Ort im Blick und schauen, was<br />

möglich ist.“<br />

„Es gibt immer wieder<br />

neue Techniken“<br />

Obwohl Nadine Brucker mittlerweile schon seit zehn Jahren<br />

ausgelernt ist, lernt sie doch niemals aus. „Es gibt immer wieder<br />

neue Techniken. Als ich die <strong>Ausbildung</strong> zur Raumausstatterin<br />

gemacht habe, war zum Beispiel der Schwerpunkt Sicht- und<br />

Sonnenschutz noch kein <strong>Ausbildung</strong>sinhalt. Heutzutage zählt<br />

die Montage von Sicht,- Sonnen- und auch Insektenschutz zu<br />

unseren alltäglichen Aufgaben.“ Raumausstatter/innen sollten<br />

daher auch nach der <strong>Ausbildung</strong> bereit sein, sich weiterzuentwickeln<br />

und sich auf Neues einzustellen.<br />

zu tun hat. Außerdem ist auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />

wichtig.“<br />

Ideen für ihre weitere berufliche Laufbahn hat sie auch bereits:<br />

Erst einmal möchte sie weiterhin als Gesellin arbeiten.<br />

„Aber ich könnte mir theoretisch auch vorstellen, irgendwann<br />

die Meisterschule zu besuchen.“ ■<br />

Raumaustatter/in<br />

Raumausstatter/innen gestalten Räume und Polstermöbel<br />

nach Kundenwünschen und -anforderungen. Sie<br />

bekleiden Wände und Decken, gestalten, fertigen und<br />

montieren Raumdekorationen, verlegen Bodenbeläge,<br />

polstern und beziehen Polstermöbel. Die <strong>Ausbildung</strong><br />

dauert drei Jahre. Raumausstatter/innen arbeiten<br />

hauptsächlich in Fachbetrieben des Raumausstatterhandwerks,<br />

in handwerklichen Polsterwerkstätten und<br />

in Raumausstattungsateliers.<br />

Was angehende Raumausstatter/innen neben hoher Lernbereitschaft<br />

noch mitbringen sollte, weiß die Gesellin ganz<br />

genau: „Wer diesen Beruf erlernen möchte, sollte natürlich<br />

handwerklich begabt sein und offen, da man viel mit Kunden<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 93


NATURWISSENSCHAFT UND LABOR<br />

Top Berufe<br />

∙ Baustoffprüfer/-in<br />

∙ Chemielaborant/-in<br />

∙ Geomatiker/-in<br />

∙ Werkstoffprüfer/-in<br />

Dieses Berufsfeld<br />

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Firmenportraits und<br />

<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />

aus der Region auf<br />

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Konzentration im Labor<br />

Das Berufskolleg Olsberg stellt<br />

die Weichen für eine erfolgreiche<br />

<strong>Karriere</strong> in der Wissenschaft<br />

Die Forscher und<br />

Entdecker von morgen<br />

Anne von Heydebrand<br />

S. Droste<br />

94 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Schutzbrille, Handschuhe, wei ßer Kittel – in den<br />

<strong>Ausbildung</strong>slaboren des Berufskollegs Olsberg arbeiten<br />

die angehenden Biologisch-technischen Assistenten<br />

(kurz: BTA) konzentriert mit Gefahrenstoffen<br />

wie ätzenden Säuren oder Laugen. Jeder falsche Schritt<br />

kann schwerwiegende Folgen haben. Doch die Schülerinnen<br />

und Schüler wissen genau, was sie tun. Aber Gefahrenstoffe<br />

und Säuren – sind wir aus Versehen bei den<br />

Chemikern gelandet?<br />

„Unsere Biologieschüler müssen sich auch in der Chemie<br />

auskennen und absolvieren zunächst auch ein Chemiepraktikum“,<br />

erklärt Dr. Bernd Wilmers, der mit seinen Kollegen<br />

für die <strong>Ausbildung</strong> der BTA <strong>am</strong> Berufskolleg Olsberg verantwortlich<br />

ist. Aktuell absolvieren hier ca. 120 junge Menschen<br />

diese <strong>Ausbildung</strong> und haben sich d<strong>am</strong>it für einen Beruf mit<br />

idealen <strong>Karriere</strong>chancen entschieden.<br />

Zertifizierung werden Teile der <strong>Ausbildung</strong> an den Hochschulen<br />

direkt anerkannt. Die Absolventen haben dank dieses<br />

„Diploma Supplement“ die Möglichkeit, ihr Studium um bis<br />

zu ein Jahr zu verkürzen oder es auf den Numerus Clausus<br />

anrechnen zu lassen. Viele Studierende ergattern, auch dank<br />

der fundierten <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> Berufskolleg, direkt einen begehrten<br />

Job als studentische Hilfskraft ihre Universität.<br />

Im Labor nebenan untersuchen die angehenden BTA unterdessen<br />

die Wirkung von Antibiotika an einer mit Bakterien<br />

infizierten Milchprobe. Sie sollen untersuchen, ob bereits Resistenzen<br />

vorhanden sind. Ein extrem wichtiges Aufgabenfeld<br />

in unserer heutigen Zeit. Sterilität ist oberstes Gebot. Und das<br />

haben die Schüler bereits verinnerlicht – auch im Privatleben.<br />

„Wenn man einmal weiß, wie viele Bakterien überall lauern<br />

können, wäscht man sich automatisch öfter die Hände“, versichern<br />

sie lachend. ■<br />

„Die Berufsaussichten sind so<br />

gut wie lange nicht mehr“<br />

„Aktuell herrscht eine riesige Nachfrage an Fachkräften. Die<br />

Berufsaussichten sind so gut wie lange nicht mehr“, bestätigt<br />

Dr. Bernd Wilmers. Und dafür müssen die Absolventen später<br />

noch nicht einmal das Sauerland verlassen. „Viele unserer<br />

Ehemaligen arbeiten mittlerweile <strong>am</strong> Fraunhofer Institut in<br />

Grafschaft. Aber auch in den Brauereien in der Umgebung,<br />

bei Saatgutherstellern, in der Nahrungsmittelindustrie oder<br />

beim Chemischen- und Veterinäruntersuchungs<strong>am</strong>t Westfalen“,<br />

erklärt Wilmers. Die breite Aufstellung der <strong>Ausbildung</strong><br />

erleichtert den Berufseinstieg.<br />

D<strong>am</strong>it die BTA immer bestmöglich auf den Berufsalltag ausgebildet<br />

sind, werfen Dr. Bernd Wilmers und seine Kollegen<br />

regelmäßig einen Blick in die aktuellen Stellenausschreibungen<br />

der Unternehmen und passen auch ihren Lehrplan dementsprechend<br />

an. Derzeit stehen vor allem Molekular-, Zellund<br />

Mikrobiologie im Vordergrund der <strong>Ausbildung</strong>.<br />

Im Studium direkt voll durchstarten<br />

Doch nicht immer zieht es die Absolventen direkt ins Berufsleben.<br />

Etwa die Hälfte der BTA beginnen nach der <strong>Ausbildung</strong><br />

ein Studium. Zum Beispiel in der Biologie, Humanoder<br />

Veterinärmedizin. Für Abiturienten, die sich für eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zur BTA entscheiden, bietet das Berufskolleg<br />

Olsberg eine besondere Möglichkeit. Dank einer speziellen<br />

Biologisch-technische<br />

Assistenten<br />

Das Berufskolleg Olsberg bietet in der Fachrichtung BTA<br />

je nach Abschluss einen dreijährigen oder einen zweijährigen<br />

Bildungsgang für Schüler mit Abitur an. In dem<br />

dreijährigen Bildungsgang ist es möglich, eine Doppelqualifikation<br />

zu errei chen: einen Berufsabschluss als BTA<br />

und gleichzeitig die Fachhochschulreife. Die <strong>Ausbildung</strong><br />

schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die Klausuren,<br />

eine mündliche Prüfung und eine praktische Prüfung beinhaltet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.berufskolleg-olsberg.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 95


Mitten im Herzen von Warstein<br />

Geballte Medien-Power im Kreativ-Verbund<br />

Hubertus Strugholz<br />

Rainer Grundhoff, der Geschäftsführer des<br />

Druckservice <strong>Hellweg</strong>-Sauerland (DHS), bezieht<br />

<strong>am</strong> 1. August sein neues Büro mitten im Herzen<br />

von Warstein, im CreaKtiv-Center. Das hochmoderne<br />

Gebäude im Rüllweg 4 zieht schon von außen alle Blicke<br />

auf sich. Von innen füllt es sich zusehends mit Kreativität<br />

und Aktivität. Seit 2020 befinden sich im CreaKtiv-<br />

Center der Ingenieurdienstleister Kombiplan mit rund<br />

30 Mitarbeitern. Ebenfalls <strong>am</strong> Standort ansässig ist die<br />

Architektin Cornelia Prien-Tepas .<br />

DHS ist auf die Produktion von Druckerzeugnissen im Bereich<br />

Offsetdruck, Digitaldruck und Rotationsdruck spezialisiert.<br />

Die günstigen und herausragenden Printprodukte des<br />

Unternehmens zeugen von Klasse. Ein beeindruckendes Beispiel:<br />

der Druck unserer <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>e. Seinen Kunden<br />

bietet Grundhoff ausführliche Printberatung an, Marketing<br />

und auch Kostenanalysen. Alle Druckerzeugnisse, ob Großauflagen,<br />

Kleinserien und sogar Einzeldrucke, werden „in<br />

gleichbleibend hoher Qualität und das zu fairen Preisen gefertigt“,<br />

wie Grundhoff zusichert.<br />

Kooperationspartner vor Ort gesucht<br />

Rainer Grundhoff sucht weitere „Medien-Köche” für frische<br />

Ideen und erfolgreiche Medien-Menüs. Das können Start-<br />

Ups, Soloselbstständige, mittelständige- oder auch große<br />

Unternehmen sein, die mit ihrem Know-how, ihrer Erfahrung<br />

und ihrem Herzblut an gemeins<strong>am</strong>en Projekten mitarbeiten<br />

möchten.<br />

Ergänzt werden sollen noch die Bereiche Werbetechnik,<br />

Fotografie sowie Textilveredelung. Und das alles von einem<br />

gemeins<strong>am</strong>en Standort aus. Ausreichend Platz für Meetings<br />

zwischen den Kooperationspartnern bietet das CreAktiv-<br />

Center mit den modernen Seminar- und Besprechungsräumen.<br />

Mitarbeiter- und Kundenparkplätze sowie ein gemeins<strong>am</strong>er<br />

Empfangsbereich sind ebenfalls vorhanden. Die<br />

Grundvoraussetzungen für eine gute Zus<strong>am</strong>menarbeit ist<br />

also gegeben. Auch sollen demnächst wieder <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />

sowie Stellen für Jahrespraktikanten angeboten werden.<br />

Haben Sie Interesse daran, mit starken Partnern zus<strong>am</strong>menzuarbeiten?<br />

Dann nehmen Sie direkt mit Rainer Grundhoff<br />

Kontakt auf: info@dhs-druckservice.de.<br />

Übrigens: Bei DHS gibt es immer reichlich Exemplare der<br />

aktuellen <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>e zum Mitnehmen. Ein Besuch<br />

lohnt sich - natürlich nach den geltenden Corona-Regeln. ■<br />

96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


VERKEHR, TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Top Berufe<br />

∙ Berufskraftfahrer/-in<br />

∙ KFZ-Mechatroniker/-in<br />

∙ Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in<br />

∙ Fachkraft für Lagerlogistik<br />

∙ Fachlagerist<br />

∙ Kaufmann/-frau für<br />

Spedition und Logistikdienstleistungen<br />

Dieses Berufsfeld<br />

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Firmenportraits und<br />

<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />

aus der Region auf<br />

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Maikel Haag und Lukas Marcholewski sind glücklich<br />

über ihre <strong>Ausbildung</strong> zur „Fachkraft für Lagerlogistik“<br />

„Hier lerne ich jeden Tag Neues“<br />

Anne von Heydebrand<br />

S. Droste<br />

Die Hochregale sind gut gefüllt. Waren aus der<br />

ganzen Welt stapeln sich auf über 12.000 Palettenstellplätzen<br />

in den Hallen der Spedition Mönig<br />

in Meschede-Enste. Und mittendrin die beiden Azubis<br />

Maikel Haag und Lukas Marcholewski. Sie sorgen<br />

mit ihren Kollegen dafür, dass jedes Produkt ans richtige<br />

Ziel gelangt. Und das nicht nur in Deutschland, sondern<br />

in ganz Europa. Ganz schön viel Verantwortung, woll?!<br />

Lukas Marcholewski freut sich, dass er nach der<br />

<strong>Ausbildung</strong> im Betrieb übernommen wird.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 97


Auch Maikel Haag ist immer noch beeindruckt von der Warenmenge,<br />

die hier jeden Tag verarbeitet wird. Der 17-Jährige<br />

befindet sich aktuell im ersten Lehrjahr seiner <strong>Ausbildung</strong><br />

und schwärmt von den vielfältigen Aufgabenbereichen<br />

im Unternehmen: Wareneingang, Kommissionierung, Bestandskontrolle,<br />

Be- und Entladung der kostspieligen Fracht.<br />

Eines der wichtigsten Arbeitsgeräte ist der PC. „Hier lerne<br />

ich jeden Tag etwas Neues.“ Bereits drei Monate nach <strong>Ausbildung</strong>sstart<br />

konnte er auch schon seinen Staplerschein in<br />

den Händen halten und er ist sich schon jetzt sicher, dass<br />

er nach der <strong>Ausbildung</strong> weiterlernen will. Sein Ziel: Einen<br />

Ausbilderschein absolvieren oder sogar noch den Meistertitel<br />

erreichen.<br />

Chancen ergreifen und voll durchstarten<br />

Lukas Marcholewski ist da schon einen Schritt weiter. Er<br />

schließt in diesem Jahr seine <strong>Ausbildung</strong> ab und wird im<br />

Anschluss von der Spedition Mönig übernommen. Dabei hat<br />

alles vor dreieinhalb Jahren mit einem Praktikum begonnen.<br />

D<strong>am</strong>als wusste er noch gar nicht, was ihn in den Lagerhal-<br />

len erwarten würde. Nur durch Zufall ist er bei dem Unternehmen<br />

aus Meschede gelandet und hat gleich die Chance<br />

ergriffen, richtig durchzustarten. Mittlerweile ist er aus dem<br />

Unternehmen nicht mehr wegzudenken und auch er schätzt<br />

das f<strong>am</strong>iliäre Verhältnis unter den Mitarbeitern. „Wir helfen<br />

uns hier alle gegenseitig und halten zus<strong>am</strong>men“, erklärt der<br />

22-Jährige.<br />

Was ihn an dem Job noch immer reizt? Der Kontakt mit den<br />

LKW-Fahrern aus ganz Europa. An manchen Tagen kommen<br />

bis zu 20 LKWs in der Spedition an. Dann wird es nicht<br />

nur hektischer, auch die Englischkenntnisse müssen sitzen.<br />

Ein wichtiger Tipp für zukünftige Bewerber: „Englisch ist<br />

extrem wichtig in unserem Beruf. Viele Fahrer können kein<br />

Deutsch und dann wird es mit der Kommunikation schwer“,<br />

sagt Marcholewski. Außerdem spielen Selbstständigkeit und<br />

gewissenhaftes Arbeiten eine große Rolle im Berufsalltag.<br />

„Wir müssen uns aufeinander verlassen können.“ Dafür erlernt<br />

er aber auch einen wichtigen Job mit Zukunft. Denn<br />

Lageristen werden in allen Branchen gebraucht. Schließlich<br />

muss jeder irgendwann irgendetwas lagern. ■<br />

Lagerlogistiker/in<br />

Die <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lagerlogistik dauert<br />

in der Regel drei Jahre und ist ein anerkannter <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />

in Industrie und Handel. Fachkräfte für<br />

Lagerlogistik finden Beschäftigung in Unternehmen<br />

nahezu aller Wirtschaftsbereiche.<br />

Auch Maikel Haag absolvierte vor der <strong>Ausbildung</strong><br />

zunächst ein Praktikum im Betrieb.<br />

98 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Joyce Köster (21)<br />

macht eine <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Fachkraft im Fahrbetrieb<br />

bei der RLG in Soest<br />

„FREUNDLICH-<br />

KEIT SIEGT“<br />

Daniela Weber<br />

Philipp Nolte<br />

Busfahrerin werden, das war<br />

schon immer der Traum von<br />

Joyce Köster aus Soest. Die<br />

21-Jährige absolviert im dritten Lehrjahr<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft<br />

im Fahrbetrieb bei der RLG in Soest<br />

und ist immer wieder aufs Neue fasziniert<br />

von der Vielfalt an Aufgaben in<br />

ihrem Beruf.<br />

Joyce wusste schon in ihrer frühen<br />

Jugend, welchen beruflichen Weg sie<br />

einschlagen möchte. „Die Vorstellung,<br />

einen Bus zu lenken, hat mich schon<br />

immer begeistert. Aber ich dachte immer,<br />

dass ich mit 1,57 Meter zu klein<br />

dafür bin“, sagt die sympathische Soesterin<br />

mit einem Schmunzeln im Gesicht..<br />

Also absolvierte sie erst einmal<br />

eine <strong>Ausbildung</strong> zur Sozialassistentin.<br />

Allerdings nicht nur wegen ihrer Größe:<br />

„Bei mir in der F<strong>am</strong>ilie gibt es jemanden,<br />

der schwerbehindert ist. Ich<br />

wollte lernen, wie ich bei der Pflege<br />

helfen kann.“<br />

„Man muss sich einfach trauen“<br />

Nach ihrer ersten <strong>Ausbildung</strong> versuchte<br />

sie dann ihr Glück bei der RLG. Mit<br />

Erfolg. „Ich habe einfach eine Initiativbewerbung<br />

abgeschickt und habe eine<br />

Zusage bekommen. Da ich bereits eine<br />

<strong>Ausbildung</strong> gemacht hatte, konnte ich<br />

auch direkt im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />

starten.“ Dass sie etwas kleiner<br />

ist, ist kein Problem: „Dafür habe ich<br />

eine extra Rückenlehne“, sagt sie grinsend.<br />

Vor ihrer ersten Fahrstunde hatte<br />

sie etwas „Muffensausen“, aber getreu<br />

dem Motto: Übung macht den Meister,<br />

hatte Joyce dann schnell den Dreh<br />

raus: „Es ist eine große Umstellung<br />

vom PKW auf den Bus. Das hätte ich<br />

so gar nicht erwartet. Aber nach ein<br />

paar Stunden hinterm Steuer, gewöhnt<br />

man sich daran. Man muss sich einfach<br />

trauen.“<br />

An ihrer <strong>Ausbildung</strong> gefällt ihr vor<br />

allem die Vielfalt und, dass einem<br />

dadurch „viele Türen offen stehen.“<br />

Reifenwechseln in der Werkstatt, Verkehrsmanagement<br />

im Büro oder der<br />

Fahrbetrieb – für die Auszubildende ist<br />

es immer wieder „erstaunlich, was man<br />

alles in dem Beruf machen kann.“ Auch<br />

dass sie in ihrem Beruf viel Kontakt zu<br />

anderen Menschen hat, macht für sie<br />

den Reiz aus. „Es ist immer so schön<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 99


DU BIST GERNE UNTERWEGS?<br />

Dann steig bei uns ein!<br />

Mobilität für Westfalen<br />

Mit mehr als 1.000 Omnibussen bringen die Busunternehmen<br />

unserer Unternehmensgruppe den öffentlichen<br />

Personennahverkehr in Westfalen ins Rollen. Ebenso sicher<br />

erfolgt der Transport von Gütern über unsere Eisenbahnen. In<br />

diesem Bereich verfügen wir über eine eigene Infrastruktur<br />

und eine breite Palette an Triebfahrzeugen.<br />

Auf den ÖPNV und den Güterverkehr kommen in den nächsten<br />

Jahren viele spannende Aufgaben zu, die es engagiert und<br />

fachlich fundiert umzusetzen gilt. Unsere gut ausgebildeten<br />

und oftmals langjährigen Mitarbeiter:innen sind dabei unser<br />

höchstes Gut. Werde auch du ein Teil des Te<strong>am</strong>s!<br />

Freie <strong>Ausbildung</strong>sstellen für <strong>2021</strong><br />

Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH:<br />

Berufskraftfahrer (m/w/d) Brilon<br />

Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) Brilon<br />

Kfz-Mechatroniker (m/w/d) Brilon<br />

Grundsätzlich bieten wir folgende <strong>Ausbildung</strong>sberufe in unseren<br />

Unternehmen an:<br />

zu sehen, wie viele Fahrgäste strahlend in den Bus hereinkommen“,<br />

schwärmt sie. Natürlich gibt es auch mal Fahrgäste,<br />

die unfreundlich oder mürrisch sind. Doch dafür<br />

hat Joyce auch das richtige Motto parat: „Mein Leitspruch<br />

lautet, ,Freundlichkeit siegt‘. Das klappt bisher ganz gut.“<br />

Wenn sie im Sommer ihre <strong>Ausbildung</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

hat, möchte sie auf jeden Fall erst einmal im<br />

Betrieb bleiben. Ein großes Ziel für die Zukunft hat sie<br />

sich bereits gesteckt: „Ich möchte unbedingt Fahrlehrerin<br />

werden. Aber zuerst möchte ich noch viel Erfahrung im<br />

Fahrdienst s<strong>am</strong>meln.“ ■<br />

Fachkraft im Fahrbetrieb<br />

Fachkräfte im Fahrbetrieb führen Verkehrsmittel<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs und sorgen<br />

für die sichere Beförderung der Fahrgäste sowie<br />

die Betriebssicherheit der Fahrzeuge. Außerdem<br />

wirken sie auch an der Fahrzeugdisposition und<br />

Personalplanung mit. Die <strong>Ausbildung</strong> dauert<br />

drei Jahre. Fachkräfte im Fahrbetrieb finden<br />

Beschäftigung in Unternehmen des öffentlichen<br />

Personennahverkehrs, z.B. in kommunalen Verkehrsbetrieben.<br />

Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH:<br />

Industriemechaniker (m/w/d) Lippstadt<br />

Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />

Lippstadt<br />

Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH:<br />

Kaufmann für Dialogmarketing (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />

Kfz-Mechatroniker (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />

Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />

Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH:<br />

Berufskraftfahrer (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt und Soest<br />

Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt<br />

und Soest<br />

Kfz-Mechatroniker (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt und Soest<br />

Unsere <strong>Ausbildung</strong>splätze schreiben wir jährlich im Herbst auf<br />

unserer Homepage aus. Du möchtest schon vorher in unseren<br />

Betrieb hineinschnuppern? Dann freuen wir uns auf deine Praktikumsanfrage.<br />

Bei Fragen kannst du unsere Personalabteilung in<br />

Münster unter folgender Telefonnummer anrufen: 0251/6270-248<br />

Jetzt bewerben!<br />

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100 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

l f<br />

Joyce Köster


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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 101


SOZIALES UND PÄDAGOGIK<br />

Top Berufe<br />

∙ Erzieher/in.<br />

∙ Erzieher/in - Jugendund<br />

Heimerziehung.<br />

∙ Fachlehrer/in - musisch -<br />

technische Fächer.<br />

∙ Förderlehrer/in.<br />

∙ Sozialpädagogische/r Assistent/in<br />

/ Kinderpfleger/in.<br />

∙ Sportlehrer/in.<br />

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Viviane Fleischer (20) hat mit<br />

der <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />

ihre Bestimmung gefunden<br />

„Spielpartner<br />

auf Augenhöhe“<br />

Daniela Weber<br />

Hermann Hoffe<br />

Für Viviane Fleischer ist klar: Als Erzieherin muss man<br />

auch selber noch ein bisschen Kind sein dürfen.<br />

102 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


P<br />

ädagogisch arbeiten und auch manchmal „selber noch<br />

ein bisschen Kind sein dürfen“ - eine Mischung, die für Viviane<br />

Fleischer (20) den Reiz <strong>am</strong> Beruf des Erziehers/der<br />

Erzieherin ausmacht. Zurzeit absolviert die sympathische und<br />

offene junge Frau ihr Anerkennungsjahr im F<strong>am</strong>ilienzentrum St.<br />

Severinus Möllmicke in Wenden und eines weiß sie schon jetzt<br />

ganz genau: „Dieser Beruf liegt mir.“<br />

Viviane Fleischer<br />

„Guten Morgen Kinder“ - mit einem<br />

Strahlen im Gesicht begrüßt Viviane<br />

die Kinder vom „Kükennest“. So heißt<br />

die Kindergartengruppe, in der die<br />

sympathische 20-Jährige ihr Anerkennungsjahr<br />

absolviert. Dass der Beruf<br />

der Erzieherin ihr Traumjob werden<br />

sollte, das war der Wendenerin nach<br />

der zehnten Klasse aber noch nicht<br />

klar: „Ich wusste nicht so genau, was<br />

ich werden möchte. Ich entschied mich<br />

dann für das Abitur Plus. So nannten<br />

wir dieses Modell in der Schule. Ich<br />

habe also Voll-Abi mit den Schwerpunkten<br />

Deutsch und Erziehungswissenschaften<br />

gemacht und direkt im<br />

Anschluss startete das Anerkennungsjahr“,<br />

erklärt Viviane, für die der Gedanke<br />

Abitur und <strong>Ausbildung</strong> zu vereinen,<br />

„genau richtig war“.<br />

Erste Arbeitsluft schnupperte die Wendenerin<br />

bei vier verpflichtenden Praktika<br />

schon während der Oberstufe.<br />

Seit August 2020 ist sie nun voll im<br />

Arbeitsleben angekommen und fühlt<br />

sich dabei pudelwohl. Als Erzieherin<br />

im Anerkennungsjahr betreut sie zus<strong>am</strong>men<br />

mit ihrer Ausbilderin fünf<br />

Kinder in ihrer Gruppe. Ob Brettspiele,<br />

Spaziergänge oder Projektarbeiten,<br />

Abwechslung wird dabei genauso groß<br />

geschrieben wie die Bedürfnisse und<br />

Wünsche der Kinder. Als Erzieherin<br />

ist man aber nicht nur immer „mitten<br />

drin im Spiel“, sondern fungiert auch<br />

als Beobachter, um zu sehen, ob die<br />

Kinder altersentsprechend entwickelt<br />

sind. „Und wir sind zus<strong>am</strong>men mit den<br />

Eltern auch dafür zuständig, Werte zu<br />

vermitteln. Wir bilden den Grundbaustein,<br />

wie die Gesellschaft später aussieht.“<br />

“Kinder denken nichts kaputt”<br />

Was Viviane an ihrem Job besonders<br />

gefällt? „Man ist eigentlich nur auf<br />

Trab und die Kinder sind so dankbar<br />

und fordern auch unsere Betreuung.<br />

Wir sind Ansprechpartner bei Fragen<br />

und Spielpartner auf Augenhöhe“,<br />

trifft es Viviane auf den Punkt.“<br />

Auch die Neugierde und Offenheit<br />

der Zwei- bis Sechsjährigen begeistert<br />

die junge Frau, denn: „Kinder denken<br />

nichts kaputt, sie machen es einfach.“<br />

Für alle, die sich vorstellen können, Erzieher/in<br />

zu werden, hat Viviane auch<br />

einige Tipps parat: „Kinder haben keine<br />

Hemmungen und daher darf man<br />

die Kinder nicht mit seinen eigenen<br />

Hemmungen einschränken. Man muss<br />

bereit sein, sich auf die Kinder einzulassen.“<br />

Wie es nach der <strong>Ausbildung</strong> weitergeht,<br />

weiß Viviane auch schon ganz genau.<br />

Den Übernahmevertrag hat sie nämlich<br />

bereits in der Tasche. „Ich könnte<br />

mir gut vorstellen, irgendwann mal<br />

Gruppenleiterin zu werden und ich<br />

würde gerne eine Fortbildung zur Entspannungspädagogin<br />

machen.“ ■<br />

Erzieher/in<br />

Die schulische <strong>Ausbildung</strong> zum<br />

Erzieher/zur Erzieherin kann<br />

an Fachschulen, Fachakademien<br />

und Berufs kollegs absolviert<br />

werden. Erzieher/<br />

innen betreuen und fördern<br />

Kinder, Jugendliche und junge<br />

Erwachsene. Sie sind vor<br />

allem in der vorschulischen<br />

Erziehung, in der Kinderund<br />

Jugendarbeit so wie in der<br />

Heimerziehung tätig. Erzieher/<br />

innen finden Beschäftigungen<br />

in Kindergärten, Kinderkrippen,<br />

in Kinder- und Jugendwohnheimen,<br />

in F<strong>am</strong>ilienberatungsgestellen<br />

und auch in<br />

Tagesstätten oder Wohnheimen<br />

für Menschen mit Behinderung.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 103


Anzeige<br />

Traumberuf Erzieher*in:<br />

Kinder brauchen Sie!<br />

Beste Berufsaussichten in einer der 182 katholischen Kitas in der Region<br />

3.086<br />

,91<br />

nach der <strong>Ausbildung</strong>? „Das ist<br />

Euro brutto im Monat<br />

als Berufseinsteiger direkt<br />

immer ein großer Wow-Effekt, wenn es um die Vergütung<br />

geht”, sagt Kirsten Tischer, Fachbereichsleiterin Personal,<br />

zuständig für die rund 3.000 Mitarbeitenden in den katholischen<br />

Kitas im Kreis Soest, der Stadt H<strong>am</strong>m, dem HSK,<br />

dem Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Im<br />

Vergleich zu vielen anderen Berufen werden Erzieher und<br />

Erzieherinnen gut bezahlt”, so Tischer weiter. Und auch<br />

mit einem anderen Vorurteil möchte sie direkt aufräumen:<br />

“Man kann ruhig zu seinem Partner ziehen, auch wenn<br />

man nicht verheiratet ist, das ist völlig okay.” An diesen und<br />

vielen anderen Punkten sind die katholischen Kita-Träger<br />

deutlich liberaler als vielleicht angenommen.<br />

Anspruchsvoll, krisensicher und<br />

mit Aufstiegschancen<br />

Die Aufgaben von Erzieher*innen sind sehr anspruchsvoll geworden,<br />

denn es geht um viel mehr als um die reine Beschäftigung<br />

von Kindern. „Manche Berufseinsteiger haben oft ein<br />

verklärtes Bild darüber, was Erzieher und Erzieherinnen den<br />

ganzen Tag machen”, sagt Michael Stratmann, neben Josef Mertens<br />

Geschäftsführer der Kita gem. GmbHs. Es geht um vieles<br />

mehr als um die reine Betreuung von Kindern. Erzieher*innen<br />

leisten Bildungsarbeit und fördern die Kinder im Spiel. Dieses<br />

erfolgt auf Basis des Entwicklungsstandes, der Motivation und<br />

des Sozialverhaltens jedes Kindes. Mitarbeitende arbeiten sowohl<br />

im Te<strong>am</strong> der Kita zus<strong>am</strong>men wie mit externen Kooperationspartnern<br />

(Therapeuten, Frühförderstellen, Logopäden usw.).<br />

Elternarbeit und Kommunikation sind ebenso wesentliche Teile<br />

der täglichen Arbeit, wie die Arbeit mit der EDV und digitalen<br />

Medien. Die Tätigkeit in den Kindertageseinrichtungen ist<br />

d<strong>am</strong>it breit gefächert, abwechslungsreich und anspruchsvoll zugleich<br />

Mit einer Erzieher-<strong>Ausbildung</strong> in den katholischen Kitas ist man<br />

für die Zukunft bestens gerüstet. Spätere Leitungsfunktionen<br />

können übernommen werden, es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote<br />

für bestimmte Fachbereiche (z. B. Inklusion, U3-Betreuung,<br />

Heilpädagogik oder Sprachförderung). Und auch der<br />

Masterstudiengang im Bereich Frühpädagogik kann dual, also<br />

berufsbegleitend an der FH Südwestwestfalen absolviert werden.<br />

104 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Mehr Männer und<br />

Quereinsteiger gesucht<br />

Oft möchten junge Frauen den Erzieherberuf erlernen, dabei<br />

sind Männer für die frühkindliche Erziehung eine wichtige<br />

Bezugsgröße. Die direkte Arbeit mit Kindern ist zwar mitunter<br />

etwas anstrengend, dafür aber besonders erfüllend und<br />

sinngebend. Kirsten Tischer berichtet von einem Mann, einem<br />

gelernten Banker, der in seinem Wirtschafts-Job nicht<br />

zufrieden war und sich dann in einer katholischen Kita zu<br />

einem Erzieher hat ausbilden lassen. „Wir erhalten regelmäßig<br />

Bewerbungen von Quer-Einsteigern für eine <strong>Ausbildung</strong>.<br />

Diese haben bei geeigneter Qualifikation gute Chancen, auch<br />

wenn sie schon älter sind”, ergänzt Tischer dazu.<br />

Zwei <strong>Ausbildung</strong>swege<br />

Die katholischen Kitas in der Region bieten zus<strong>am</strong>men mit<br />

den verantwortlichen Berufskollegs zwei <strong>Ausbildung</strong>swege an:<br />

Die „klassische” Variante mit schulischer <strong>Ausbildung</strong> und Anerkennungsjahr<br />

(EiA) sowie die neue „Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong><br />

(PiA)”. Der Theorie-Unterricht findet dabei an zwei<br />

bis drei Tagen pro Woche statt. In der übrigen Zeit erfolgt der<br />

praktische Einsatz in der Kita. ■<br />

Starke Argumente für die <strong>Ausbildung</strong> in den kath.<br />

Kindertageseinrichtungen <strong>Hellweg</strong>, Hochsauerland-Waldeck<br />

und Siegerland-Südsauerland:<br />

• Circa 3.000 Mitarbeitende sind in den 182<br />

katholischen Kitas in der Region beschäftigt<br />

• <strong>Ausbildung</strong>svergütung im 1. Jahr der<br />

PiA-<strong>Ausbildung</strong>: 1.165,69 €<br />

• Vergütung im Anerkennungsjahr: 1.627,02 €<br />

• 3.086,91 € Einstiegs-Monatsgehalt ab dem<br />

ersten Tag nach der <strong>Ausbildung</strong><br />

• 13,2 Monatsgehälter (Urlaubs- und<br />

Weihnachtsgeld + Leistungszulagen) werden<br />

im Schnitt pro Jahr vergütet<br />

• Bis 33 freie Tage: 31 Tage Urlaub, Heilig Abend<br />

und Silvester zählen nicht als Urlaub, sind<br />

dennoch frei Vermögenswirks<strong>am</strong>e Leistungen<br />

• Zusätzliche Altersversorgung durch die<br />

kirchliche Zusatzversorgungskasse<br />

• Freistellung für Exerzitien und Einkehrtage<br />

• Ausschließlich unbefristete Arbeitsverträge<br />

• Besondere Konditionen für ausgewählte<br />

Produkte und Dienstleistungen durch die<br />

Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in<br />

Deutschland (WGKD)<br />

Katholische Kindertageseinrichtungen<br />

Siegerland-Südsauerland gem. GmbH<br />

Tim Nicksteit<br />

Tel.: 0291-9916 83760<br />

Friedrichstraße 4 | 57462 Olpe<br />

Katholische Kindertageseinrichtungen<br />

<strong>Hellweg</strong> gem. GmbH<br />

Christine Sauermann<br />

Tel.: 0291-9916 82760<br />

Severinstraße 12 | 59494 Soest<br />

Katholische Kindertageseinrichtungen<br />

Hochsauerland-Waldeck gem. GmbH<br />

Kristin Koch<br />

Tel.: 0291-9916 81760<br />

Stiftsplatz 13 | 59872 Meschede<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 105


Hannah Ostermann (18)<br />

absolviert die praxisintegrierte<br />

<strong>Ausbildung</strong><br />

zur Erzieherin<br />

„Kinder brauchen<br />

nicht viel, um<br />

glücklich zu sein“<br />

Daniela Weber<br />

Matthias Koprek<br />

Hannah Ostermann liebt die Arbeit in der Kita.<br />

Das Hobby zum Beruf machen – für Hannah<br />

Ostermann aus Welver ist dieser Wunsch in Erfüllung<br />

gegangen. Die 18-Jährige absolviert im<br />

zweiten Jahr die praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />

in der Katholischen Kita St. Vinzenz in Büderich.<br />

Erzieherin zu werden, „das war von klein auf schon mein<br />

Traumjob.“<br />

Wenn Hannah über ihre <strong>Ausbildung</strong> spricht, gerät die junge<br />

Frau ins Schwärmen. Die funkelnden Kinderaugen, die sie<br />

schon morgens um 7.00 Uhr erwartungsvoll anschauen, geben<br />

ihr das Gefühl: „Hier gehöre ich hin. Hier fühle ich mich<br />

wohl.“ Schon seit frühester Jugend wusste sie, was sie werden<br />

möchte: „Ich habe schon vor circa acht Jahren mit dem Babysitten<br />

bei meinen Nachbarn angefangen. Mit Kindern zus<strong>am</strong>men<br />

zu sein, das macht mir einfach Spaß.“ Ihr Taschengeld<br />

aufbessern, wollte Hannah d<strong>am</strong>it nicht. Im Gegenteil:<br />

„Ich wollte dafür kein Geld haben, ich wollte einfach nur auf<br />

die Kinder aufpassen“, erinnert sie sich mit einem Lächeln im<br />

Gesicht. Auch in ihrer <strong>Ausbildung</strong> spielt der finanzielle Aspekt<br />

keine übergeordnete Rolle. „Es ist natürlich schön, dass<br />

ich in der praxisintegrierten <strong>Ausbildung</strong> von Anfang an Geld<br />

bekomme. Aber das ist für mich nicht das Wichtigste, auch<br />

wenn man so natürlich das Gefühl hat, auf eigenen Beinen<br />

zu stehen.“ Hannah Ostermann möchte möglichst praxisnah<br />

ausgebildet werden. Daher k<strong>am</strong> die schulische <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Erzieherin mit anschließendem Anerkennungsjahr für sie<br />

nicht in Frage. Ihr gefällt die Mischung aus Theorie und Praxis.<br />

Im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr ist sie jede Woche drei Tage<br />

in der Kita und zwei Tage in der Berufsschule. „Man lernt<br />

Dinge in der Schule und kann sie dann im Arbeitsalltag sofort<br />

austesten. Das finde ich super.“<br />

106 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Kinder in ihrer Entwicklung begleiten“<br />

In ihrer <strong>Ausbildung</strong> betreut sie hauptsächlich Vorschulkinder,<br />

für die sie die verschiedensten Projekte austüftelt. Ob<br />

Sport und Bewegung in der Turnhalle oder Plätzchen backen,<br />

Hannah hat immer wieder neue Ideen, um für Spaß<br />

und Abwechslung zu sorgen. Wichtig dabei: Sie zeigt den<br />

Kindern, dass sie selber voll hinter ihren Angeboten steht.<br />

„Nur so fällt es einem leicht, die Kinder zu motivieren.“ Der<br />

Enthusiasmus und die Freude der Kinder begeistern Hannah<br />

jeden Tag aufs Neue. Und sie schätzt auch, wie dankbar<br />

diese schon über Kleinigkeiten sind: „Ich habe ihnen letztens<br />

zum Beispiel Sticker mitgebracht. Und sie haben sich<br />

gefreut wie Bolle. Daran merkt man, dass Kinder gar nicht<br />

viel brauchen, um glücklich zu sein.“<br />

Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong><br />

zur Erzieherin<br />

Die praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />

bietet eine Kombination von Theorie<br />

und Praxis. Die gelernte Theorie wird direkt<br />

in der fachpraktischen <strong>Ausbildung</strong> in der Kita<br />

angewendet. Die <strong>Ausbildung</strong> dauert drei Jahre.<br />

Ihre Zukunft hat die sympathische Auszubildende auch<br />

schon genau vor Augen. Sie möchte sich auf die Betreuung<br />

von U3 Gruppen spezialisieren. „Ich finde es schön, die<br />

Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen etwas<br />

beizubringen. Bei den ganz Kleinen kann man die Fortschritte<br />

genau beobachten.“ ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 107


Engagiertes Te<strong>am</strong> (v. l.): Steffen Berger, Barbara Feldmann und Daniel Keil.<br />

Mit AmiE eine Vorreiter rolle<br />

übernommen<br />

Paul Senske<br />

S. Droste<br />

Conrad-von-Ense-Schule: Rüstzeug fürs berufliche Leben früh erwerben<br />

M<br />

it der Umsetzung des Landesvorhabens „Kein<br />

Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule -<br />

Beruf NRW“ (KAoA) spielt die berufliche Orientierung<br />

eine zentrale Rolle. Eine Schule, die dabei voran<br />

geht, ist die Conrad-von-Ense-Schule in Ense-Bremen.<br />

Mit der jährlichen <strong>Ausbildung</strong>smesse in Ense, der AmiE,<br />

setzt die Sekundarschule Maßstäbe und ist Vorreiter. In<br />

diesem Jahr fand sie - digital - bereits zum zehnten Mal<br />

statt. Die Leitidee der AmiE und der beruflichen Orientierung<br />

fasst Lehrer Daniel Keil so zus<strong>am</strong>men: „Unsere<br />

Schülerinnen und Schüler sollen so schnell wie möglich<br />

Erfahrungen in der Lebens- und Arbeitswelt s<strong>am</strong>meln.“<br />

Keil gehört mit Lehrerin Barbara Feldmann und Schulsozialarbeiter<br />

Steffen Berger zum Koordinatoren-Te<strong>am</strong> für Studienund<br />

Berufswahlorientierung (StuBo) der Schule. „Natürlich<br />

beraten wir die Schülerinnen und Schüler auch beim und für<br />

den Übergang ins Gymnasium, die Berufsorientierung ist<br />

aber immer ein Schwerpunkt“, erklärt Feldmann. „Wir versuchen<br />

alles, dass die Schülerinnen und Schüler gut orientiert<br />

und informiert, Entscheidungen treffen, vor allem die<br />

wichtige berufliche Entscheidung“, betont Schulsozialarbeiter<br />

Berger.<br />

108 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Individuelle Beratungen im Berufsorientierungs-Büro<br />

Dabei geht es insbesondere um die duale <strong>Ausbildung</strong> und<br />

den Kontakt zu den Betrieben. Neben den üblichen und teils<br />

vorgeschriebenen Maßnahmen wie Girls‘- und Boys‘-Days,<br />

ab Klasse 8 Potenzialanalysen, Berufsfelderkundung oder<br />

Praktika engagiert sich das Te<strong>am</strong> mit weiteren Maßnahmen<br />

und „viel Herzblut“ für die berufliche Orientierung der Kinder<br />

und Jugendlichen. Hier spielt das Berufsorientierungsbüro<br />

(BOB) eine zentrale Rolle. In wöchentlichen Sprechstunden<br />

werden die Schülerinnen und Schüler und auch die<br />

Eltern beraten, einmal im Monat ist Berufsberaterin Jennifer<br />

Kieke von der Agentur für Arbeit vor Ort. Für einige Schülerinnen<br />

und Schüler der Klasse 9, die besonderen Hilfebedarf<br />

haben, kommt einmal in der Woche ein Berufseinstiegsbegleiter<br />

ins Haus. „Die individuelle Beratung spielt eine wichtige<br />

Rolle“, so Feldmann. „Wir üben mit den Schülerinnen<br />

und Schülern beispielsweise Bewerbungen, oder sie sollen im<br />

BOB mit Firmen telefonieren, um Termine für ein Praktikum<br />

zu vereinbaren. Einige haben in dieser Hinsicht verständlicherweise<br />

noch Hemmungen.“ An den beiden Computern<br />

im mit umfangreichen Materialien ausgestatteten<br />

Büro können die Schülerinnen und Schüler auch ihre Bewerbungen<br />

und Lebensläufe schreiben. Ein anderes Thema<br />

ist die „Job-Exhibition“: Nach Berufsfeldern sortiert, stellen<br />

sie ihr Betriebspraktikum in Form eines Präsentations-Blattes<br />

mit kurzen Berichten vor. Die Blätter sind auch digital<br />

verfügbar. Für jede Klasse werden die Beratungsprotokolle<br />

in einem Logbuch festgehalten.<br />

Wichtig sind auch die Elterninformationsabende. Beim<br />

„<strong>Ausbildung</strong>sreife-Abend“ mit Wirtschaftsvertreten geht<br />

es um berufliche Perspektiven. Beim zweiten Informationsabend<br />

können sich die Schülerinnen, Schüler und Eltern<br />

über weitere schulische Bildungsgänge informieren. Beide<br />

Elterninformationsabende sind für die Jahrgangsstufen 9<br />

und 10 und finden alle zwei Jahre immer abwechselnd statt.<br />

Eine Vorreiter-Rolle hat die Schule mit der jährlichen <strong>Ausbildung</strong>smesse<br />

in Ense (AmiE) übernommen. Sie findet immer<br />

<strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag nach den Osterferien in der Schule und auf<br />

dem Schulgelände statt.<br />

„Die Unternehmen kommen<br />

gerne in die Schule“<br />

- Steffen Berger<br />

Sie hat sich zu einem Renner entwickelt, mit rund 50 Unternehmen<br />

aus Ense und Umgebung wie aus Neheim. „Die<br />

Unternehmen kommen gerne. Wir sorgen auch dafür, dass<br />

die Schülerinnen und Schüler und Eltern kommen“, betont<br />

Berger. Corona-bedingt fand die AmiE in diesem Jahr <strong>am</strong><br />

17. April digital statt – es war die zehnte Messe. In Form<br />

eines sogenannten Reel-Videos haben sich die Unternehmen<br />

mit ihren <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten präsentiert. In Form<br />

einer nach Berufsfeldern geordneten Langversion ist es im<br />

Youtube-Kanal, auf der Schulhomepage, auf dem Portal<br />

„Arbeiten in Ense“ und auf Gemeindekanälen veröffentlicht.<br />

Die AmiE digital soll auch künftig als „digitales Lexikon“<br />

fortgeführt werden und d<strong>am</strong>it der Kontakt zu den Firmen<br />

weiter ausgebaut werden. Die Schule unterhält exzellente<br />

Verbindungen zu den Betrieben im nahe gelegenen Industriepark<br />

in Höingen.<br />

Enser Naturpfad gebaut<br />

Zum Rüstzeug fürs (berufliche) Leben gehören auch die<br />

sogenannten „Soft Skills“ wie ehren<strong>am</strong>tliches Engagement.<br />

„Sozial-geniale Projekte“ sind in den Ergänzungsfächern feste<br />

Bestandteile. Ein Beispiel an der Conrad-von-Ense-Schule<br />

ist die Streitschlichter- und Sporthelferausbildung. „Es geht<br />

darum, ehren<strong>am</strong>tliche Projekte zu suchen und sie umzusetzen“,<br />

sagt Keil. So bauten die Schülerinnen und Schüler in<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Enser Betrieben den <strong>am</strong> 7. Dezember<br />

2018 eröffneten Enser Naturpfad mit Schaukästen, in denen<br />

über Natur, Umwelt und Heimatgeschichte informiert wird.<br />

„Der Bau des Naturpfads ist ein gelungenes Beispiel für das<br />

frühe Erleben von Lebens- und Arbeitswelt. Das ges<strong>am</strong>te<br />

Lehrerkollegium steht hinter dieser Philosophie.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 109


Max Luca Köhler und Söncke<br />

Jansky absolvieren den Bundesfreiwilligendienst<br />

beim THW Arnsberg<br />

Freiwilligenjahr für<br />

In der Natur im Einsatz: Die Bufdis Max Luca<br />

Köhler (links) und Söncke Jansky setzen eine<br />

Kröte an ihrem Laichplatz ab.<br />

die Gesellschaft Daniela Weber S. Droste<br />

N<br />

ach der Schulzeit erst einmal<br />

etwas Soziales machen,<br />

fernab von Schulbank und<br />

Theorie - mit dieser Motivation im<br />

Gepäck haben Max Luca Köhler<br />

(20) und Söncke Jansky (18) im vergangenen<br />

August ihren Bundesfreiwilligendienst<br />

(Bufdi) bei der THW<br />

Regionalstelle Arnsberg begonnen.<br />

Neben diversen Verwaltungstätigkeiten<br />

in der Regionalstelle haben<br />

die beiden engagierten jungen Männer<br />

auch die Chance, eigene Projekte<br />

auf die Beine zu stellen.<br />

„Hier sind wieder welche“, ruft Max<br />

Luca Köhler seinem Kollegen Söncke<br />

Jansky zu, während er sich hinkniet<br />

und in einen grünen Eimer greift.<br />

Nach und nach holt der sympathische<br />

20-Jährige vier Kröten heraus,<br />

die beim Versuch die viel befahrene<br />

Straße <strong>am</strong> Hellefelder Bach zu überqueren,<br />

in den Eimer „geplumpst“<br />

sind. „Wir vom THW unterstützen<br />

an dieser Stelle den SGV, der diesen<br />

Krötenzaun aufgestellt hat“, erklärt<br />

Köhler stolz, als er zus<strong>am</strong>men mit<br />

Söncke den rund 400 Meter langen<br />

Zaun entlangläuft. In Wennigloh haben<br />

die beiden Bufdis einen eigenen<br />

Krötenzaun errichtet. „Das war ein<br />

Tipp von einem Mitglied des SGV. Er<br />

sagte, dass dort viele Kröten unterwegs<br />

seien. Söncke und ich haben uns dann<br />

direkt mit der Naturschutzbehörde in<br />

Verbindung gesetzt und gefragt, ob<br />

dort Bedarf sei.“ Mit dieser Idee rannten<br />

die beiden offene Türen ein und sie<br />

hatten somit ihr eigenes „Bufdi-Projekt“<br />

in der Tasche.<br />

Vielfalt an Aufgaben<br />

Eigene Projekte realisieren und etwas<br />

für die Gesellschaft tun - für Max Luca<br />

Köhler und Söncke Jansky ist dieses<br />

„selber anpacken“ und aktiv werden<br />

genau das richtige nach der Schulzeit.<br />

Beide entschieden sich für das Freiwilligenjahr<br />

bei der THW Regionalstelle<br />

Arnsberg aus verschiedenen Gründen,<br />

jedoch mit dem gleichen Ansporn: sich<br />

sozial zu engagieren. „Ein Freund hatte<br />

mir vom THW erzählt. Ich dachte<br />

zuerst über eine ehren<strong>am</strong>tliche Tätigkeit<br />

nach, bis ich von dem Bundesfreiwilligendienst<br />

erfahren habe. Ich fand<br />

die Idee, etwas für die Gesellschaft zu<br />

machen, schön“, erinnert sich Max<br />

Luca Köhler, der ursprünglich nach<br />

dem Abitur für ein Jahr ins Ausland<br />

gehen wollte, aber keine Sekunde beim<br />

THW bereut. Söncke Jansky strebte<br />

vor allem eine Pause von der Theorie<br />

an, verbunden mit einem ersten Einblick<br />

in die Arbeitswelt.<br />

Nach einem Willkommenslehrgang in<br />

Brandenburg zum Start ihres Bundesfreiwilligendienstes<br />

ging für die beiden<br />

die Arbeit in der Regionalstelle<br />

110 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


in Niedereimer los. Was den beiden<br />

<strong>am</strong> besten gefällt, können sie gar nicht<br />

so genau sagen: „Die Aufgaben hier<br />

sind sehr vielseitig. Das macht es definitiv<br />

aus.“ Von Verwaltungstätigkeiten,<br />

über Kommissionierung bis hin<br />

zur Umsetzung eigener Ideen reicht<br />

das Tätigkeitsfeld der beiden Bufdis.<br />

„Wir arbeiten zurzeit auch noch an<br />

einer Popcornmaschine, die bei Veranstaltungen<br />

zum Einsatz kommen<br />

soll. Das Ges<strong>am</strong>tpaket hier ist einfach<br />

super“, sagt Söncke Jansky mit<br />

einem Strahlen im Gesicht. Auch die<br />

THW-Grundausbildung lassen sich<br />

die beiden während ihrer Zeit als Bufdis<br />

nicht entgehen. Diese sei allerdings<br />

freiwillig.<br />

„THW treu bleiben”<br />

Dass dieses Jahr, das den beiden so<br />

viel gegeben hat, schon fast vorbei<br />

ist, können die beiden<br />

noch gar nicht so<br />

richtig glauben. Noch<br />

bis zum Juli werden sie<br />

für das THW als Bufdis<br />

in der Regionalstelle und<br />

auch draußen in der Natur im<br />

Einsatz sein. Wie es danach weitergeht,<br />

wissen die beiden ehrgeizigen<br />

jungen Männer auch schon ganz<br />

genau: „Ich beginne eine <strong>Ausbildung</strong><br />

zum Garten- und Landschaftsgärtner“,<br />

freut sich Max Luca auf seine bevorstehende<br />

Lehre. Söncke hingegen hat sich<br />

in der Zwischenzeit dazu entschieden,<br />

weiter die Schule zu besuchen und das<br />

Fachabitur zu machen. Jungen Menschen,<br />

die sich ei nen Bundesfreiwilligendienst<br />

nach der Schulzeit vorstellen<br />

können, geben die beiden folgende<br />

Tipps: „Man sollte auf jeden Fall sehr<br />

motiviert sein und auch bereit sein,<br />

mal ein paar Überstunden zu machen,<br />

wenn eine Aufgabe doch mal länger<br />

dauert. Außerdem muss man definitiv<br />

Lust haben, etwas zu schaffen“, sind<br />

sich Max Luca und Söncke einig.<br />

Mit dem sozialen Engagement soll es<br />

für sie nach dem Bundesfreiwilligendienst<br />

nicht vorbei sein. „Wir bleiben<br />

dem THW auf jeden Fall als ehren<strong>am</strong>tliche<br />

Helfer treu“, betonen sie<br />

abschließend, während sie die letzte<br />

Kröte an diesem Tag sicher über die<br />

Landstraße tragen. ■<br />

<strong>WOLL</strong>-<br />

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Jeden Freitag gibt’s hier die schönsten Tipps<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 111


Ein Bekenntnis zur<br />

Region von Marie Ting,<br />

Südwestfalen Agentur<br />

Starke Region –<br />

starke Perspektiven<br />

Marie Ting<br />

Michael Bahr & Sinan Muslu<br />

Fühlt sich in Südwestfalen wohl: Marie Ting hat<br />

hier in der Region ihren Traumberuf gefunden.<br />

Als Eltern betrachten Sie<br />

Ihre Kinder mit großen Augen…<br />

Schule geschafft! Und<br />

jetzt? Möchte Ihre Tochter bzw. Ihr<br />

Sohn eine <strong>Ausbildung</strong> machen oder<br />

doch lieber erst studieren? Möchte<br />

Ihr Kind gerne in der Region bleiben,<br />

oder will es gerne ein neues<br />

Kapitel an einem ganz neuen Ort<br />

aufschlagen? Ich weiß noch, dass ich<br />

Schwierigkei ten hatte, herauszufinden,<br />

welchen Weg ich gehen soll und<br />

welcher Job zu mir passt. Es bieten<br />

sich so viele Möglichkeiten nach der<br />

Schule, so viele Gründe, sich für oder<br />

gegen eine Variante zu entscheiden,<br />

dass der Traumberuf unerreichbar<br />

scheint. Es wäre schön gewesen, hätte<br />

ich d<strong>am</strong>als die Gelegenheit gehabt,<br />

mich einfach in verschiedenen Jobs<br />

auszutesten und ein paar Unternehmen<br />

von innen kennenzulernen.<br />

Vielleicht geht es Ihrem Kind genauso…<br />

und vielleicht führen Sie derzeit<br />

viele Dis kussionen <strong>am</strong> Küchentisch,<br />

mal hitzig, mal nach denklich, mal<br />

gelangweilt – und versuchen, Ihr<br />

Kind bestmöglich zu unterstützen<br />

und zu beraten.<br />

Heute habe ich meinen Traumberuf<br />

gefunden, in dem ich Projekte entwickeln<br />

kann, die junge Menschen bei<br />

diesen Entscheidungen unterstützen:<br />

Zum Beispiel das „Gap Year Südwestfalen“.<br />

Schulabgänger/innen, Hochschulabsolvent/innen<br />

und auch junge<br />

Menschen mit einer abgeschlossenen<br />

Berufsausbildung können mit diesem<br />

Progr<strong>am</strong>m drei Praktika bei jeweils<br />

drei unterschiedlichen Top-Arbeitgebern<br />

aus der Region machen. Und das<br />

Beste daran: Man braucht nur eine Bewerbung<br />

zu schreiben – und zwar online<br />

unter www.gapyear-suedwestfalen.<br />

112 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


com. So kann man in relativ kurzer<br />

Zeit viel Praxiserfahrungen s<strong>am</strong>meln,<br />

wertvolle Kontakte in die Wirtschaft<br />

knüpfen, neue Perspektiven entdecken<br />

oder sogar ein berufliches Zuhause<br />

finden. Und für diejenigen, die sich<br />

mal im Studieren testen möchten, gibt<br />

es die „Gap Year“-Variante „Work &<br />

Study“. Hier kann man ein sechsmonatiges<br />

Vorstudium an der Uni Siegen<br />

mit einem anschließenden dreimonatigen<br />

Praktikum verbinden.<br />

In vielen Produkten steckt ein<br />

Stück Südwestfalen<br />

Denn gute Chancen gibt es hier genug:<br />

Mehr als 150 Weltmarktführer und<br />

zahlreiche, oftmals international ausgerichtete<br />

Unternehmen tragen dazu<br />

bei, dass Südwestfalen der stärkste Industriestandort<br />

NRWs ist. Wussten Sie<br />

zum Beispiel, dass ohne Südwestfalen<br />

wahrscheinlich Ihr Auto nicht fahren<br />

würde? Ja, denn über 500 Unternehmen<br />

aus der Automotive-Branche<br />

machen Südwestfalen zu dem Standort<br />

für Automobilzulieferer. In vielen Produkten,<br />

die uns im Alltag begegnen,<br />

steckt ein Stück Südwestfalen: So ist<br />

beispielsweise in Ihrem iPhone sehr<br />

wahrscheinlich Technik von der Firma<br />

Berghoff aus Drolshagen verbaut und<br />

wenn man <strong>am</strong> Flughafen wartet, ist es<br />

gut möglich, dass man auf Sitzen von<br />

der Firma kusch+co aus Hallenberg<br />

sitzt.<br />

Hohe <strong>Ausbildung</strong>squalität<br />

Während andere ihre Heimat verlassen<br />

müssen, weil es dort zu wenig<br />

Arbeitsplätze gibt, haben junge Menschen<br />

in Südwestfalen hier die Qual<br />

der Wahl: Ob ein Studium an einer<br />

der vier Hochschulen in der Region,<br />

„Alles, was es zum Glücklichsein<br />

braucht, findet Ihr<br />

genau genommen direkt<br />

vor der Haustür“<br />

ein Praktikum in einem großen, internationalen<br />

Unternehmen oder<br />

in einem kleinen mittelständischen<br />

F<strong>am</strong>ilienbetrieb, eine <strong>Ausbildung</strong> in<br />

der Metall- und Elektroindustrie, im<br />

Handwerk, in Pflegeberufen, in der<br />

Bauwirtschaft, im IT-Bereich oder,<br />

oder, oder... Wer sich in Südwestfalen<br />

für eine <strong>Ausbildung</strong> entscheidet, trifft<br />

eine gute Wahl – und sorgt für eine<br />

solide Basis. Die Unternehmen und<br />

Betriebe in Südwestfalen sind bekannt<br />

für ihre hohe <strong>Ausbildung</strong>squalität!<br />

Danach kann es weitergehen: Mit einem<br />

Meister, einem Studium oder<br />

einer kontinuierlichen und verlässlichen<br />

Mitarbeit im Unternehmen. Dass<br />

PRODUKTIONSAGENTUR<br />

MIT LEIDENSCHAFT, <strong>WOLL</strong>!<br />

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Unser neuer Standort:<br />

Holzener Weg 57, 59759 Arnsberg<br />

Tel.: 02932 9023542, www.i-dexe.net<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 113


man nach der Schule noch nicht genau<br />

weiß, wo die Reise hingehen soll, verwundert<br />

also nicht, schließlich gibt es<br />

hier in Südwestfalen über 80.000 Unternehmen<br />

und d<strong>am</strong>it natürlich auch<br />

sehr viele berufliche Möglichkeiten.<br />

Um ein bisschen Orientierung in diesem<br />

Meer von Möglichkeiten zu geben,<br />

kann man sich beim „Gap Year<br />

Südwestfalen“ einfach in verschiedenen<br />

Jobs ausprobieren oder testen, ob<br />

nicht doch ein Studium besser passt.<br />

Starke Wirtschaft und<br />

wunderschöne Natur<br />

Aber natürlich sollte auch das Umfeld<br />

passen, denn zu guter Lebensqualität<br />

zählt zweifelsfrei auch die Zeit nach<br />

dem Feierabend. Nach der Arbeit, der<br />

Uni oder dem Praktikum raus in die<br />

Natur und rauf aufs Bike, im Sommer<br />

an einem der fünf Sauerland-Seen ein<br />

paar Bahnen schwimmen und relaxen<br />

und im Winter ab auf die Pisten.<br />

Südwestfalen bringt starke Wirtschaft<br />

und wunderschöne Natur zus<strong>am</strong>men.<br />

Hinzu kommen die niedrigen Mietund<br />

Kaufpreise für Wohnungen und<br />

Häuser, das rege Vereinsleben und die<br />

bodenständigen Menschen hier. All<br />

das, was wir alle an unserer Heimat im<br />

Sauerland oder Siegen-Wittgenstein so<br />

schätzen.<br />

Sagen Sie Ihren Kindern: Geht ruhig in<br />

die Welt – aber geht nicht, ohne euch<br />

vorher bewusst zu machen, welche<br />

Optionen euch die Region bietet.<br />

Und wenn ihr geht, denkt daran: Ihr<br />

habt eine starke Heimat, auf die man<br />

stolz sein kann. In die man zurückkehren<br />

möchte. Oder bleibt gerne hier:<br />

Denn alles, was es zum Glücklichsein<br />

braucht, findet ihr genau genommen<br />

direkt vor der Haustür. ■<br />

Digitale<br />

Reichweite<br />

im Sauerland?<br />

Haben wir!<br />

Digitales Marketing im Sauerland<br />

Über 18,5 Millionen Impressions und mehr als 83.000 Fans +<br />

Follower in den sozialen Netzwerken sind eine echte, digitale Wucht.<br />

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114 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

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„DIE SPRACHE IST DER SCHLÜSSEL“<br />

Aristoteles Sebastião (20) möchte nach seiner<br />

<strong>Ausbildung</strong> Elektrotechnik studieren<br />

Selbstbewusst und zufrieden: Aristoteles Sebastião hat mit der <strong>Ausbildung</strong><br />

zum KFZ-Mechatroniker seinen beruflichen Erfolgsweg geebnet.<br />

Daniela Weber<br />

S. Droste<br />

Als Aristoteles Sebastião im Januar 2017 aus<br />

Angola nach Deutschland k<strong>am</strong>, ahnte er wohl<br />

selber nicht, was für einen „gigantischen Weg“<br />

er in vier Jahren in seiner neuen Heimat zurücklegen<br />

würde. Mit der nötigen Motivation und dem Willen etwas<br />

in seinem Leben zu erreichen, hat der 20-Jährige<br />

mit einer dualen <strong>Ausbildung</strong> zum KFZ-Mechatroniker<br />

beim Autohaus Kaltenbach in Niedereimerfeld in Arnsberg<br />

seinen beruflichen Erfolgsweg eingeschlagen und<br />

beeindruckt dabei Ausbilder und Lehrer gleichermaßen.<br />

„Um Erfolg zu haben, muss man Ziele haben“ - mit diesem<br />

ehrgeizigen Motto im Gepäck startete Aristoteles vor vier<br />

Jahren sein neues Leben in Deutschland. Und aller Anfang<br />

ist ja bekanntlich schwer und so hatte auch der ehrgeizige<br />

20-jährige Aristoteles zuerst mit einem kleinen Rückschlag<br />

zu kämpfen: „Ich hatte in Angola bereits das 10. Schuljahr<br />

der High School beendet, hier in Deutschland musste<br />

ich dann meine schulische Laufbahn in der neun ten<br />

Klasse starten. Das war schon sehr frustrierend.“ Nach<br />

einer kurzen Phase der Frustration folgte dann aber eine<br />

Erfolgsgeschichte, die den jungen Moosfelder stolz und<br />

zuversichtlich zugleich macht. Nach der <strong>Ausbildung</strong>svorbereitung<br />

<strong>am</strong> Berufskolleg <strong>am</strong> Eichholz in Arnsberg und<br />

einem Jahrespraktikum beim Autohaus Kaltenbach, das<br />

ihm „sehr gut gefallen“ hat, startete Aristoteles 2018 seine<br />

<strong>Ausbildung</strong> zum KFZ-Mechatroniker. „Ich musste vorher<br />

erst einen Einstellungstest machen. Ich saß davor und<br />

116 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Der Weg zur Prüfung ist<br />

nur mit den nötigen<br />

Sprachkenntnissen zu schaffen“<br />

- Berthold Hohmann<br />

dachte nur:,Was muss ich jetzt hier machen?’“, sagt er und<br />

lacht, als er sich an diese kleine Schwierigkeit vor dem<br />

Start der <strong>Ausbildung</strong> erinnert.<br />

„In Deutschland steht einem alles offen“<br />

In Angola hätte der sympathische junge Mann vermutlich<br />

nach der Schule ein Studium begonnen: „Aber dann hätte<br />

die Praxis gefehlt, die mir in Deutschland die duale <strong>Ausbildung</strong><br />

ermöglicht. In Deutschland steht einem einfach<br />

alles offen“, freut sich der Azubi über die Möglichkeiten<br />

in seiner Wahlheimat.<br />

Wichtig um Erfolg in der <strong>Ausbildung</strong> zu haben, ist<br />

die Sprache. Da sind sich Aristoteles und sein Lehrer<br />

Berthold Hohmann, Schulleiter des Berufskollegs <strong>am</strong><br />

Berliner Platz, einig: „Die Sprache ist der Schlüssel“, bringen<br />

die beiden es auf den Punkt. Aristoteles, dessen Muttersprache<br />

portugiesisch ist, hatte mit dem Erlernen der<br />

deutschen Sprache keine Probleme: „In Angola habe ich<br />

bereits Englisch gelernt. Ich hab dann versucht aus dem<br />

Englischen so einiges abzuleiten. Und ich habe auch Apps<br />

zum Sprache lernen verwendet. Zurzeit lerne ich Französisch.<br />

Ich habe einfach Spaß an Sprachen“, so das selbsternannte<br />

Sprachgenie. Berthold Hohmann, der für Aristoteles<br />

nur lobende Worte findet, weiß: „Der Weg zur Prüfung<br />

ist nur mit den nötigen Sprachkenntnissen zu schaffen.“<br />

Junge Zuwande rer wie Aristoteles könnten laut Hohmann<br />

eine Lösung für den Fachkräftemangel sein: „In vielen Betrieben<br />

sind ja bereits junge Zuwanderer eingestellt. Ein<br />

Problem ist aber, dass außerhalb von Deutschland das System<br />

der dualen <strong>Ausbildung</strong> nicht bekannt ist. Viele Zuwanderer<br />

scheuen daher diesen Weg“, sagt der Schulleiter,<br />

der in diesem Punkt noch auf eine Veränderung hofft.<br />

Freude an komplexen Aufgaben<br />

Aristoteles hatte keine Scheu, sich auf seine <strong>Ausbildung</strong><br />

einzulassen und so geht er jeden Tag mit der Ambition<br />

zur Arbeit, „heute besser zu sein als gestern.“ Was ihm an<br />

seiner <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> besten gefällt, kann der moti vierte<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 117


Spaß an der Arbeit: Aristoteles ist<br />

froh vor seinem Studium als Azubi<br />

praktische Erfahrungen zu s<strong>am</strong>meln.<br />

junge Mann gar nicht so genau sagen.<br />

Ihm macht alles Spaß, auch die stressige<br />

Zeit des Reifenwechsels: „Das muss<br />

eben gemacht werden“, sagt er mit voller<br />

Überzeugung. Am meisten entfalten<br />

kann sich Aristoteles aber bei Aufgaben,<br />

bei denen er richtig nachdenken muss:<br />

„Ich mag komplexe Aufgaben, wie etwa<br />

Motoren ersetzen oder auch die Fehlersuche<br />

bei elektrischen Problemen.“ So<br />

ist es auch nicht verwunderlich, dass er<br />

nach seiner <strong>Ausbildung</strong> noch ein Studium<br />

der Elektrotechnik dranhängen<br />

möchte. Das benötigte Fachabitur absolviert<br />

er zurzeit auf dem Abendgymnasium.<br />

Dieser Ehrgeiz und „Wille zu<br />

Lernen“ beeindruckt auch seinen Chef<br />

Thomas Porwol, Geschäftsleiter vom<br />

Autohaus Kaltenbach: „Ich muss gestehen,<br />

dass ich anfangs eher skeptisch<br />

war. Aber wenn man nun sieht, was der<br />

Junge für einen gigantischen Weg zurückgelegt<br />

hat, dann ist das schon der<br />

Wahnsinn. Jetzt möchte ich ihn ehrlich<br />

gesagt gerne behalten.“<br />

Wohin genau es Aristoteles Sebastião<br />

nach seiner <strong>Ausbildung</strong> verschlägt, weiß<br />

der Azubi noch nicht ganz genau. Klar<br />

ist nur: „Am besten in eine Großstadt.“<br />

Mit „seinem brennenden Wunsch sich<br />

weiterzuentwickeln“ wird er auf jeden<br />

Fall seinen Weg gehen, da sind sich alle<br />

einig. ■<br />

Roman Bohle rät Absolventen<br />

zu Eigenmarketing.<br />

„Weiterbildung macht besser“<br />

IHK-Bildungsinstitut <strong>Hellweg</strong>-Sauerland:<br />

Praxisstudiengang ist der „Königsweg“<br />

Paul Senske<br />

Marc Niemeyer<br />

118 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Allein die Zahlen sprechen<br />

für sich: Rund 5000 Personen<br />

nehmen jährlich an den<br />

600 Veranstaltungen des IHK-Bildungsinstituts<br />

<strong>Hellweg</strong>-Sauerland<br />

teil. Die Nachfrage ist ungebrochen,<br />

die Klientel wird immer jünger. Das<br />

Bildungsinstitut mit den Standorten<br />

Arnsberg, Lippstadt und Soest gilt<br />

als größter Anbieter beruflicher<br />

Bildung in der Region. Das Credo<br />

fasst Institutsleiter Roman Bohle so<br />

zus<strong>am</strong>men: „Weiterbildung macht<br />

besser. Mit einem erfolg reichen Abschluss<br />

kann man die eigene Arbeitswelt<br />

mitbestimmen.“<br />

Berufliche Weiterbildung auf betriebliche<br />

Anwendung fixiert, an den<br />

Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert,<br />

d<strong>am</strong>it praxis- und lebensnah:<br />

Das 1987 gegründete Bildungsinstitut<br />

liegt mit seinen Angeboten nicht<br />

nur im Trend, sondern leistet einen<br />

wichtigen Beitrag zur Fachkräfteausbildung<br />

und -sicherung in der Region<br />

- auch vor dem Hintergrund<br />

der herausfordernden Globalisierung<br />

und Digitalisierung. Ein (erfreulicher)<br />

Trend zeichnet sich seit Jahren<br />

ab: „Die Teilnehmer der IHK-Angebote<br />

werden immer jünger“, betont<br />

Bohle, der seit 2017 als Nachfolger<br />

von Franz-Josef Hinkelmann das Institut<br />

leitet. „Sie setzen sich früh mit<br />

der beruflichen Planung auseinander<br />

und erkennen, dass Weiterbildung<br />

neue berufliche Perspektiven schaffen<br />

und zur Selbstverwirklichung beitragen<br />

kann.“<br />

IHK-Zertifikate sind<br />

anerkannt und begehrt<br />

Das Portfolio des größten Anbieters<br />

beruflicher Bildung in der Region<br />

<strong>Hellweg</strong> und Sauerland ist breit und<br />

vielfältig. Ob Tagesseminare<br />

oder<br />

Lehrgänge: Die<br />

IHK-Zertifikate<br />

sind anerkannt<br />

und begehrt. Was<br />

die höhere berufliche<br />

Bildung betrifft,<br />

so bietet die IHK mit<br />

ihren berufsbegleitenden<br />

Praxisstudiengängen<br />

nicht nur Alternativen<br />

zum klassischen Hochschulstudium<br />

an, sondern auch „Königs wege“<br />

für Führungsaufgaben in den Betrieben.<br />

„Abschlüsse mit IHK-Prüfung<br />

wie Fachwirte, Fachkaufleute und<br />

Meister sind im Deutschen Qualifikationsrahmen<br />

(DQR) auf dem<br />

Niveau 6 wie ein Bachelor einer<br />

Hochschule angesiedelt und werden<br />

als Professio nal Bachelor bezeichnet“,<br />

erklärt Bohle. „Sie sind nicht gleichartig,<br />

aber gleichwertig.“ Das Gleiche<br />

gilt beispielsweise für geprüfte Betriebswirte<br />

oder geprüfte technische<br />

Betriebswirte, die auf dem DQR-<br />

Niveau 7 einem akademischen Masterabschluss<br />

entsprechen ( Professional<br />

Master). Die höchste Stufe (8) ist<br />

übrigens die Promotion.<br />

Weiterbildung macht nur „besser<br />

und eröffnet die Mög lichkeit, die eigene<br />

Arbeitswelt mitzubestimmen“,<br />

wie Bohle es ausdrückt: „Wichtig ist<br />

auch, dass sich die Personen mit der<br />

Weiterbildung identifizieren.“ Ein<br />

Frei fahrtsschein für eine schnelle Beförderung<br />

oder einen automatischen<br />

Aufstieg in Führungspositionen seien<br />

die Abschlüsse aber nicht: „Wir empfehlen<br />

den Absolventen, sich mit dem<br />

Abschluss selbst zu vermarkten, also<br />

Eigenmarketing zu betreiben. Ein<br />

IHK-Abschluss gibt aber Sicherheit<br />

und eröffnet die Möglichkeit, diese<br />

„Identifizierung mit<br />

der Weiterbildung“<br />

- Roman Bohle<br />

Karte zu ziehen, wenn sich entsprechende<br />

berufliche Perspektiven auftun.“<br />

Das seit 1987 bestehende Bildungsangebot<br />

hat sich im Lauf der Zeit<br />

deutlich weiterentwickelt. So bietet das<br />

Institut den Betrieben auch firmeninternes<br />

Training („Inhouse-Training“),<br />

Unterstützung bei Personalentwicklung<br />

und Wirtschaftsmediation an.<br />

IHK-Broschüre ist ein „Klassiker“<br />

Die IHK bietet alle Facetten der<br />

Weiterbildungsformate an: Seminare,<br />

IHK-Zertifikatslehrgänge<br />

(mindestens 50 Unterrichtsstunden),<br />

Lehrgänge mit IHK-Prüfung (Praxisstudiengänge)<br />

sowie Blended-Learning<br />

(Online-Module und Präsenzveranstaltungen)<br />

und Webinare<br />

(Unterricht nur Online). Eine Konstante<br />

ist seit der Gründung geblieben:<br />

Das Halbjahresprogr<strong>am</strong>m erscheint<br />

weiter in gedruckter Form: „Wir sind<br />

eine der wenigen der bundesweit 79<br />

IHKs, die dieses Format noch pflegen“,<br />

so Bohle. „Die Broschüre ist ein<br />

Klassiker.“ Weitere Informationen unter<br />

www.ihk-bildungsinstitut.de. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 119


„Ich habe mich<br />

siebenmal neu<br />

erfunden“<br />

120 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


„Self-Made-Man“ und IHK-Präsident<br />

Andreas Rother verkörpert Aufbruch<br />

ins digitale Zeitalter und sieht<br />

die Berufsausbildung als<br />

„Herzensangelegenheit“<br />

Dirk Bannenberg & Paul Senske<br />

Tom Linke<br />

Er Jahren das IT-Unternehmen ahd, entwickelte es zu einer<br />

bezeichnet sich selbst als „unführbar“, machte sich mit 23<br />

Jahren im Bürofachhandel selbstständig, gründete vor 33<br />

Marke und ist seit Januar 2018 Präsident der IHK Arnsberg <strong>Hellweg</strong>-<br />

Sauerland. Andreas Rother gilt als „Self-Made-Man“ mit einer einzigartigen<br />

<strong>Karriere</strong>. Sein Erfolgsrezept: „Die Unternehmen müssen sich<br />

ständig hinterfragen. Ich habe mich siebenmal neu erfunden. Die IT<br />

ist dyn<strong>am</strong>isch und schnelllebig.“ Als IHK-Chef will er die Digitalisierung<br />

weiter forcieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsausbildung:<br />

„Sie ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Nicht nur Abitur<br />

und Studium: Es gibt auch andere Wege, um beruflich Erfolg zu haben.“<br />

Rother selbst ist ein Musterbeispiel für diesen Weg. Der 1960 in Meschede<br />

geborene Unternehmer legte an der Realschule in Werl die<br />

Mittlere Reife ab, absolvierte in Soest eine <strong>Ausbildung</strong> zum Einzelhandelskaufmann<br />

und wurde nach dem Wehrdienst Baumarktleiter<br />

in einem Baumarkt in Werl. 1984 machte er sich mit einem Partner<br />

selbstständig und gründete einen Bürofachhandel. Schon d<strong>am</strong>als beschäftigte<br />

sich Rother mit Innovationen und der Weiterentwicklung<br />

des Betriebs. 1987 wagte er den Sprung in ein neues Geschäftsfeld. Er<br />

gründete die <strong>Hellweg</strong> Data Ingenieurgesellschaft für Datenverarbeitung<br />

mbH, 2001 firmierte das Unternehmen in ARGE hellweg data


„Nicht nur Abitur und Studium:<br />

Es gibt auch andere Wege, um<br />

beruflich Erfolg zu haben“<br />

- Andreas Rother<br />

GmbH & Co. KG um; seit 2010 heißt das Unternehmen<br />

ahd GmbH & Co. KG. Der Firmensitz war zunächst in<br />

Werl, jetzt ist der Hauptsitz ein kernsaniertes und stilvolles<br />

Mühlengebäude in Ense-Bremen.<br />

„Die IT unterliegt einem ständigen Wandel“<br />

(Andreas Rother)<br />

Vor gut 30 Jahren galt ein Computer noch als exotisch.<br />

Rother begleitete die atemberaubende Evolution, die<br />

eigentlich eine Revolution ist, mit und baute die ahd<br />

schrittweise aus. Er entwickelte das Unternehmen gemeins<strong>am</strong><br />

mit seiner heutigen Geschäftspartnerin Elisabeth<br />

Treier sowie dem Management der ahd - Tochter<br />

Mirj<strong>am</strong> leitet die Unternehmenskommunikation - zu<br />

einem bundesweit operierenden Technologie-Unternehmen,<br />

zu einer Marke. „In der IT habe ich mich siebenmal<br />

neu erfunden, die IT unterliegt einem ständigen<br />

Wandel.“ Das Unternehmen sei immer auf die Zukunft<br />

ausgerichtet. Das Kerngebiet der ahd ist die infrastrukturelle<br />

Entwicklung sowie der Betrieb von Rechenzentren<br />

mittelständischer Unternehmen und deren Datenmanagement.<br />

Das Unternehmen bietet Lösungen für<br />

Kunden in einem Umkreis von rund 150 Kilometern, die<br />

eigene Rechenzentren vor Ort unterhalten, bundesweit<br />

für Kunden Cloud-Services oder Lösungen im eigenen<br />

Rechenzentrum in Frankfurt/Main, das wie die Bank<br />

von England gesichert ist, oder in Public Clouds wie<br />

Microsoft Azure oder Amazon Web Services. Daneben<br />

122 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Videokonferenzen usw. waren wichtige Hilfen. Die eigene<br />

Digitalisierung werden wir weiter ausbauen.“<br />

ist es das Ziel, einzelne Bereiche wie die eigenen Managed<br />

Services ebenso wie individuelle Software-Lösungen als eine<br />

Antwort auf die Digitalisierung <strong>am</strong> Markt zu platzieren. Die<br />

eigene Automatisierung sowie Digitalisierung werden ständig<br />

vorangetrieben, so die Philosophie des Unternehmens,<br />

das neben dem Hauptsitz einen weiteren, wichtigen Standort<br />

<strong>am</strong> Dortmunder U (Zentrum für Kunst und Kreativität)<br />

unterhält. Es geht hier insbesondere um die Nähe zur Universität.<br />

Rund 100 Mitarbeiter arbeiten für die ahd, weitere 35<br />

sind es in den Beteiligungen.<br />

IHK-Präsidentschaft „ein Geschenk“<br />

Vor diesem Hintergrund und der ahd-Erfolgsgeschichte war<br />

es nicht verwunderlich, dass IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />

Dr. Ilona Lange nach dem Ausscheiden von Ralf Kersting<br />

im Vorfeld der IHK-Vollvers<strong>am</strong>mlung im November 2017<br />

bei Rother anklopfte und fragte, ob er sich das Amt des Präsidenten<br />

vorstellen könne. Ja, Rother konnte sich das vorstellen:<br />

„Präsident der IHK mit immerhin 39.000 Mitglieds-<br />

Betrieben zu werden, wäre für mich ein Geschenk, meine<br />

Persönlichkeit weiter zu entwickeln, mit ihr zu wachsen.“<br />

Nach dem F<strong>am</strong>ilienrat („Meine Frau Silke stimmte zu“) und<br />

dem OK des eigenen Firmenmanagements wurde Rother auf<br />

der Vollvers<strong>am</strong>mlung zum neuen IHK-Chef und Nachfolger<br />

von Ralf Kersting („Er hat es sehr gut gemacht“) gewählt<br />

und trat sein Amt <strong>am</strong> 1. Januar 2018 an. Der Zeitpunkt war<br />

mehr als günstig. Der Deutsche Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mertag<br />

(DIHK) mit seinen bundesweit 79 K<strong>am</strong>mern<br />

hatte die Digitalisierung („We go digital“) als ein zentrales<br />

Themenfeld ausgerufen. „Das kann ich mittragen“, so Rother.<br />

„In der Corona-Krise haben wir bei der Arnsberger<br />

IHK das Fruchtbare der Digitalisierung erfahren können,<br />

„Wir dürfen nicht müde werden, für die Berufsausbildung,<br />

die jungen Menschen Spaß macht,<br />

zu werben“ (Andreas Rother)<br />

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsausbildung im K<strong>am</strong>merbezirk:<br />

„Sie ist eine Herzensangelegenheit. Wir dürfen<br />

nicht müde werden, für die Berufsausbildung zu werben.<br />

Uns zwar für eine <strong>Ausbildung</strong>, die jungen Menschen auch<br />

Spaß macht. Es gibt auch andere Wege, als Abitur und Studium,<br />

um beruflichen Erfolg zu haben.“ Rother nennt in<br />

diesem Zus<strong>am</strong>menhang auch Zahlen: Rund 50 Prozent der<br />

Jugendlichen machen Abitur und studieren. In der Wirtschaft<br />

brauchen wir im Verhältnis einen Akademiker und<br />

zehn Facharbeiter. „Die Eltern wollen, dass ihre Kinder studieren.<br />

Sie sollen es einmal besser haben.“ Rother plädiert<br />

mit Nachdruck für das duale System mit „Arbeiten und Berufsschule“.<br />

In Industrie und Wirtschaft seien auch Studienabbrecher<br />

herzlich willkommen.<br />

Beim Blick auf die Zukunft der Wirtschaft in Südwestfalen,<br />

einer „Herzk<strong>am</strong>mer der Industrie“, spricht der IHK-<br />

Chef von großen Herausforderungen. „Wir werden lernen<br />

müssen, uns ständig zu verändern und disruptiv zu denken.<br />

Externe Einflüsse auf das eigene Geschäftsmodell werden<br />

zunehmen.“ Es werde Gewinner und Verlierer geben. „Diejenigen,<br />

die ihren Job machen, werden es schaffen.“ Was die<br />

aktuelle Corona-Krise und die teilweise dr<strong>am</strong>atischen Auswirkungen<br />

auf die Wirtschaft betrifft, so zeigt sich Rother<br />

optimistisch: „Ich bin stolz auf unsere Wirtschaft. Aus der<br />

Krise 2008/2009 ist die südwestfälische Wirtschaft gestärkt<br />

hervorgegangen. Das wird auch bei Corona der Fall sein. Die<br />

Wirtschaft wird sich <strong>2021</strong> erholen – und zwar mit Wucht.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 123


&<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbörsen<br />

<strong>Ausbildung</strong>s messen<br />

von A bis Z<br />

Arnsberg<br />

Auf der Arnsberger <strong>Ausbildung</strong>smesse soll Jugendlichen<br />

eine erste Orientierung gegeben werden, welche Optionen<br />

mit welchem Abschluss möglich sind. Außerdem erfahren<br />

sie, wie das Angebot auf dem <strong>Ausbildung</strong>smarkt aussieht.<br />

„<strong>Ausbildung</strong>sbotschafter“ haben im Jahre 2016 im Vorfeld<br />

der Ausstellung ihren Beruf vorgestellt. https://www.<br />

wfa-arnsberg.de/de/1/messen/arnsberger-ausbildungsmesse.html<br />

Bad Sassendorf<br />

Ob in der Ini-Ges<strong>am</strong>tschule in Bad Sassendorf in diesem<br />

Jahr wieder die <strong>Ausbildung</strong>smesse “<strong>Ausbildung</strong>! Zukunft”<br />

stattfindet, stand bei Redaktionsschluss noch nicht<br />

fest, wird aber rechtzeitig auf der Homepage der Stadt<br />

bekanntgegeben: https://rathaus.bad-sassendorf.de/<br />

rathaus-politik/aktuelles/ pressemitteilungen/<br />

Bestwig<br />

Im Firmenverzeichnis der Werbegemeinschaft „Besser<br />

in Bestwig“ stellen Unternehmen ihre <strong>Ausbildung</strong>sbereiche<br />

vor: https://www.besser-in-bestwig.de/<br />

images/ werbegemeinschaft/aktionen/<strong>Ausbildung</strong>sbetriebe/20200917_WGM_Firmenverzeichnis.pdf<br />

Brilon - Olsberg<br />

Auf der Homepage der Stadt gibt es eine Übersicht zur<br />

erstmaligen Orientierung; https://www.ausbildungsboerse-bo.de/ausbildungskompass/<br />

Es ist geplant, dass die<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbörse Brilon-Olsberg im Sommer <strong>2021</strong> in der<br />

Schützenhalle Brilon stattfindet.<br />

Ense<br />

Die <strong>Ausbildung</strong>smesse (AmiE) – in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

dem Initiativkreis Ense - findet jedes Jahr in Ense an der<br />

Conrad-von-Ense-Schule statt. Letztes Jahr musste sie wegen<br />

der Pandemie ausfallen. In diesem Jahr findet sie digital<br />

statt. Unternehmen, die nach Auszubildenden suchen,<br />

und Schüler*innen können so trotzdem zueinander finden:<br />

https://www.conrad-von-ense-schule.de/beispielseite/berufswahlorientierung/ausbildungsmesse-<strong>am</strong>ie/<br />

Erwitte<br />

iDay - die schulinterne Berufemesse mit ortsnahen Betrieben<br />

für die Jahrgangsstufen EF und Q1 <strong>am</strong> 16.06.<strong>2021</strong><br />

im Gymnasium Erwitte statt. Mehr Infos unter: https://<br />

www.gymnasium-erwitte.de/aktuelles/mitteilun-<br />

gen/termin/?rmeventkalender%5Buid%5D=436&-<br />

cHash=0019167f5c4bfa50c198378069abe518<br />

124 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Brilon <strong>Ausbildung</strong>sbörse: Unternehmen stellen<br />

sich vor: Bei der <strong>Ausbildung</strong>sbörse Brilon<br />

Olsberg können sich Schüler über<br />

die <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten<br />

in der Region informieren.<br />

Quelle: BWT<br />

Einen ersten Einblick in Berufe und Unternehmen erhalten<br />

die Schüler auf <strong>Ausbildung</strong>smessen wie hier auf der<br />

Mescheder BerufsInfoBörse (Quelle:<br />

Stadtmarketing Meschede)<br />

Eslohe<br />

„Wir suchen Dich“ ist auf der Homepage der Werbegemeinschaft<br />

„Eslohe aktiv“ zu lesen. Dort findet man offene<br />

<strong>Ausbildung</strong>splätze in der Gemeinde Eslohe: https://www.<br />

eslohe-aktiv.de/index.cfm?menuID=33<br />

Geseke<br />

AUSBILDUNGSMESSE „SAME GAME <strong>2021</strong>” findet<br />

coronabedingt digital statt: Mehr unter: https://www.<br />

geseke-ausbildung.de/<br />

Hallenberg,<br />

Medebach, Winterberg<br />

Zuletzt fand im Jahre 2019 im Rahmen der Medebacher<br />

Gewerbeschau die „Interkommunale <strong>Ausbildung</strong>sbörse“<br />

statt, zus<strong>am</strong>men mit den Kommunen Bromskirchen, Hallenberg<br />

und Winterberg. Mehr als 100 verschiedene <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

und duale Studiengänge wurden von den<br />

über 40 vertretenen <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben vorgestellt.<br />

Auch für dieses Jahr ist die <strong>Ausbildung</strong>sbörse geplant –<br />

wenn die Corona-Beschränkungen dies zulassen.<br />

https://www.medebach.de/wirtschaft/ausbildungsmessen/<br />

Marsberg<br />

Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob die Marsberger<br />

Berufs- und <strong>Ausbildung</strong>smesse im Herbst <strong>2021</strong><br />

stattfindet. Eventuell gibt es coronabedingt eine digitale<br />

Ausgabe. Hier finden Sie ggfs. aktuelle Informationen<br />

https://www.wirtschaftsfoerderung-marsberg.de/index.<br />

php/aus-und-fortbildung/ausbildungsmesse-marsberg<br />

Meschede<br />

Voraussichtlich <strong>am</strong> 17. und 18.09.<strong>2021</strong> findet in Meschede<br />

die BerufsInfoBörse statt. Die ausstellenden Unternehmen<br />

zeigen, wer sie sind und welche Stellenangebote sie anzubieten<br />

haben. Weitere Informationen gibt es zu Praktikums-,<br />

<strong>Ausbildung</strong>s- und Studienplätzen. https://www.<br />

meschede.de/wirtschaft-karriere-bildung/berufsinfoboerse/<br />

Olsberg<br />

Für den Sommer ist – gemeins<strong>am</strong> mit Brilon – eine <strong>Ausbildung</strong>sbörse<br />

in Brilon geplant.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 125


Schmallenberg<br />

Die nächste <strong>Ausbildung</strong>smesse Schmallenberg findet im<br />

März <strong>2022</strong> statt. Die Schmallenberger Wirtschaftsförderer<br />

zeigen auf ihrer Homepage auf, welche Unternehmen und<br />

Betriebe noch freie <strong>Ausbildung</strong>sstellen haben. Außerdem<br />

gibt es Informationen rund um die <strong>Ausbildung</strong>sberufe.<br />

https://www.schmallenberg-unternehmen-zukunft.de/<br />

ausbildungsboerse.html<br />

Soest/<strong>Hellweg</strong><br />

Nicht wie gewohnt als Präsenzveranstaltung, sondern in<br />

einem alternativen Format findet der „<strong>Karriere</strong>tag <strong>2021</strong>“<br />

im Herbst statt. Schüler und Professionals können hier<br />

auf der Suche nach Bachelor- und Masterstudiengängen,<br />

Dualen Studiengängen und dazu passenden Stellen in<br />

Unternehmen, Praktikums- oder <strong>Ausbildung</strong>splätzen und<br />

nicht zuletzt Jobs fündig werden. https://www.messen.<br />

de/de/13431/soest/karrieretag-soest/info<br />

Der 5. <strong>Ausbildung</strong>smarkt <strong>Hellweg</strong> findet <strong>am</strong> 25.06.<strong>2021</strong><br />

in der Stadthalle Soest statt. 120 regionale Aussteller stellen<br />

160 <strong>Ausbildung</strong>s- und Studienmöglichkeiten vor. https://<br />

www.stadthalle-soest.de/kulturparties/veranstaltungskalender/detail/event/25-ausbildungsmarkt-hellweg/<br />

Sundern<br />

Welche Möglichkeiten und Perspektiven die Stadt Sundern<br />

Schülern und Studierenden bietet, erfährt man auf der<br />

Homepage einsU, einer Initiative Sunderner Unternehmen<br />

https://einsu.de/schueler-und-azubis/<br />

Werl<br />

Der Aktionstag Arbeit und <strong>Ausbildung</strong> in Werl ist eine<br />

Messe für <strong>Ausbildung</strong>, Studium, Praktika und Jobsuchende.<br />

Zahlreiche Unternehmen und Institutionen präsentieren<br />

sich auf dem Aktionstag und informieren <strong>Ausbildung</strong>swillige,<br />

Studieninteressierte, deren Freunde, Eltern<br />

und Lehrer sowie alle Arbeitssuchenden, Berufsrückkehrer<br />

und Weiterbildungsinteressierten. Die nächsten Aktionstage<br />

finden vom 26.10. bis 27.10.<strong>2021</strong> in der Stadthalle<br />

Werl statt. https://www.gws-werl.de/AktionstagArbeit-<br />

<strong>Ausbildung</strong>.php<br />

Wickede<br />

Die <strong>Ausbildung</strong>smesse Wickede ist für den November<br />

<strong>2021</strong> in der Sekundarschule Wickede geplant. Auf der<br />

Homepage der Sekundarschule Wickede wird rechtzeitig<br />

Genaueres bekanntgegeben: https://www.sk-wickede.de/<br />

Willingen / Diemelstadt<br />

Für einen ersten Einblick in die Berufswelt gibt es die<br />

Praktikumsbörse: https://www.rathaus-willingen.de/<br />

leben-in-willingen/gesellschaft-soziales/ausbildung/<br />

praktikumsplaetze/ frei nach dem Motto: “Probieren<br />

geht über Studieren“. Darüber hinaus führen die Gemeinden<br />

Diemelsee und Willingen eine Berufsmesse, den<br />

“Markt der Möglichkeiten” durch. Die teilnehmenden<br />

<strong>Ausbildung</strong>sbetriebe informieren über <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />

und <strong>Karriere</strong>chancen. ■<br />

Weitere Möglichkeiten zur <strong>Ausbildung</strong>splatzsuche:<br />

Die Jobbörse der Arbeitsagentur:<br />

www.jobboerse.arbeitsagentur.de/<br />

prod/v<strong>am</strong>JB/stellenangeboteFinden.<br />

html?execution=e1s1<br />

Die Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />

für Südwestfalen<br />

www.hwk-swf.de/38,0,-<br />

jobboardoffersearch.html<br />

Die Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mer:<br />

www.ihk-lehrstellenboerse.de/<br />

Das Job- und <strong>Ausbildung</strong>sportal<br />

karriere-suedwestfalen.de<br />

www.karriere-suedwestfalen.de/<br />

Lokale Jobangebote aus dem Sauerland:<br />

www.jobs.imsauerland.de<br />

Eine Übersicht über <strong>Ausbildung</strong>smessen<br />

und weitere Informationen zum<br />

<strong>Ausbildung</strong>skonses in der Region<br />

Sauerland/<strong>Hellweg</strong> gibt es hier:<br />

www.karriere-hier.de/<br />

126 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


Im Jobportal jobs.imsauerland.de werden auch <strong>Ausbildung</strong>s- und Jobangebote von<br />

kleinen und mittelständischen Firmen angeboten<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 127


Spannende Einblicke: Bei den Betriebsbesichtigungen<br />

schnuppern die Kinder erste Arbeitsluft.<br />

Sonja Funke<br />

Stadtbibliothek Brilon<br />

Stadtbibliothek Brilon besucht mit Viert- bis Sechstklässlern<br />

Unternehmen in der Region<br />

„GELEBTE WIRTSCHAFTS- UND<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG“<br />

manche Maschine haben sie schon bestaunt<br />

und zumeist hat sie kein Geringerer als der<br />

So Chef persönlich dabei durch sein Unternehmen<br />

geführt: Im Rahmen der Briloner Kinderuni besuchen<br />

Vier- bis Sechstklässler einmal im Jahr ein Unternehmen.<br />

D<strong>am</strong>it schnuppern schon 9- bis 13-Jährige<br />

Arbeitsluft, macht das Sinn? „Unbedingt!“, sagt Bibliotheksleiterin<br />

Ute Hachmann.<br />

Die Stadtbibliothek Brilon steht hinter dem Konzept, gemeins<strong>am</strong><br />

mit ihren Kooperationspartnern, der Briloner Unternehmensinitiative<br />

Big Six, Fachhochschule Südwestfalen,<br />

dem zdi–Netzwerk Bildungsregion Hochsauerlandkreis und<br />

der FernUniversität in Hagen. „Es passt perfekt in unseren<br />

Anspruch, dass die Kinder lernen, die Welt zu entdecken,<br />

und zwar weit über das Lesen eines Buches hinaus“, betont<br />

Ute Hachmann. Viermal verteilt über vier Wochen fahren<br />

die Bibiliotheks-Mitarbeiter mit den durchweg neugierigen<br />

Teilnehmern in die Kinderuni zu Vorlesungen an der Fachhochschule<br />

Südwestfalen in Meschede: „Schon die Busfahrt<br />

ist ein Erlebnis!“, sagt Ute Hachmann. Danach erfahren<br />

sie in einer eintägigen „Wissenswerkstatt“ der Fern-Uni so<br />

einiges zum eigenen Lerntyp. Und es folgt das Finale, der<br />

Besuch in einem Unternehmen. 2020 fiel der Besuch wegen<br />

Corona aus und auch <strong>2021</strong> macht die Pandemie der<br />

Kinder-Uni einen Strich durch die Rechnung. „Aber danach<br />

soll es unbedingt weitergehen“, ist Ute Hachmann ebenso<br />

wie ihre Mitstreiter weiter Feuer und Fl<strong>am</strong>me. Warum?<br />

„Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät, sind die<br />

Kinder völlig begeisterungsfähig, der ideale Moment, um<br />

das Feuer für Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden. Da<br />

bleibt etwas hängen, was sie im achten, neunten Schuljahr,<br />

wenn es in die ersten Praktika geht, wieder abrufen können.<br />

Dann haben sie schon mal ein Unternehmen gesehen, das<br />

ist doch gelebte Wirtschafts- und Nachwuchsförderung.“<br />

Wirtschaftsförderer Oliver Dülme ist mit im Boot, wenn es<br />

um die Auswahl eines Betriebs passend zum Vorlesungsthema<br />

geht. „Wir fragen kurzfristig an, ob wir uns im Kontext<br />

128 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>


der Kinder-Uni den Betrieb anschauen können. Alle Unternehmen<br />

haben schnell zugesagt und sie hatten richtig<br />

Spaß dabei“, betont Ute Hachmann.<br />

BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke zu Gast<br />

Alle Besuche waren total spannend, aber ein Treffen blieb<br />

besonders hängen: „Vor ein paar Jahren hat ein Professor in<br />

einer Vorlesung ein Trainingselement im Fußball vorgestellt.<br />

Es feuert Bälle auf einen Fußballer ab, der schnell reagieren<br />

muss. Da haben wir einfach BVB-Geschäftsführer Joachim<br />

Watzke aus Marsberg gefragt, ob er uns Fragen beantwortet,<br />

denn der BVB hat auch so eine Maschine. Er ist tatsächlich<br />

gekommen, hat über <strong>Ausbildung</strong>en beim BVB berichtet,<br />

über seinen Werdegang und, ja, auch darüber, wie man<br />

Fußball-Profi wird. Das absolute Highlight war, dass er uns<br />

alle ins Stadion zum Spiel eingeladen hat, und wir sind alle<br />

hin!“ Kein Wunder, dass bei so viel Engagement die 20 Plätze<br />

für die Kinderuni so gefragt sind, dass sie sogar unter den<br />

Bewerbern ausgelost werden. Wann und wie es weitergeht,<br />

erfahren Interessierte rechtzeitig über (soziale) Medien oder<br />

die Homepage der Stadtbibliothek Brilon. Einfach immer<br />

wieder mal draufschauen – es lohnt sich in jedem Fall! ■<br />

„Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät,<br />

sind die Kinder völlig begeisterungsfähig,<br />

der ideale Moment, um das Feuer für<br />

Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden“<br />

- Ute Hachmann<br />

Ute Hachmann<br />

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WIR ZIEHEN UM<br />

Ab dem 1. August <strong>2021</strong> bieten<br />

wir geballte Medien-Power mit<br />

dem Verbund die „Medienköche”<br />

im CreAktiv-Center Warstein.<br />

Rainer Grundhoff · 59581 Warstein<br />

Telefon 02925-4070<br />

info@dhs-druckservice.de<br />

www.dhs-druckservice.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 129


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Deine<br />

Gedanken werden Zukunft<br />

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<strong>Hellweg</strong>-Sauerland<br />

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Briloner Straße 27<br />

59909 Bestwig<br />

Tel. 02904 711 80-00<br />

Dirk Bannenberg<br />

axo.media west GmbH<br />

Briloner Straße 27<br />

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Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

<strong>2021</strong>.1<br />

Verkaufsleitung: Oliver Schaeffer<br />

oliver@axo.media<br />

Anzeigenverkauf: Antonius Henke<br />

antonius@axo.media<br />

Harald Kröger<br />

harald@axo.media<br />

Vanessa Schulte<br />

vanessa@axo.media<br />

Lizenzgeber: <strong>WOLL</strong>-Verlag, Kückelheim 11,<br />

57392 Schmallenberg<br />

Haftungsausschluss: Für unverlangt eingesendete<br />

Manuskripte, Fotos und Daten übernehmen wir keine<br />

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Urheberrecht: Nachdruck und/oder Verbreitung im Internet,<br />

auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Verlages<br />

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Dieses Druckprodukt wurde auf FSC-zertifizierten Papier gedruckt und st<strong>am</strong>mt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />

WIR ROCKEN SÜDWESTFALEN!<br />

Was passiert, wenn herzergreifende Geschichten<br />

aus unserer Heimat auf über<br />

300.000 Print-Lesende pro Quartal und<br />

über 83.000 Fans und Follower in den<br />

sozialen Netzwerken treffen? Richtig:<br />

Es entsteht allerfeinstes Kopfkino!<br />

Und wozu ist das für Firmen gut? Nun,<br />

wenn man alles richtig macht, wird man<br />

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Mit einer Marke kann man die attraktiveren<br />

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die besten Talente der Region anziehen.<br />

Wir von axo.media helfen mit einem Te<strong>am</strong><br />

aus über 40 festen und freien Redakteuren,<br />

Fotografen, Videoleuten, Medienberatern<br />

und Grafikern dabei, aus Firmen<br />

echte Sauerland-Marken zu machen.<br />

130 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />

axo.media west GmbH I Briloner Straße 27 I 59909 Bestwig<br />

02904 711 80-00 I www.axo.media


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für hervorragende <strong>Karriere</strong>möglichkeiten in einer<br />

f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Region. Hier finden Sie zum<br />

perfekten Job immer den idealen Ausgleich.<br />

Weitere Infos zu den Big Six<br />

erhalten Sie auf unserer Homepage.<br />

www.t1p.de/brilon-big-six<br />

Caritasverband<br />

Brilon e.V.


Wir suchen Nachwuchs!<br />

Elektroniker für<br />

Geräte und Systeme<br />

(m/w/d)<br />

Industriekaufmann<br />

(m/w/d)<br />

Technischer Produktdesigner<br />

(m/w/d)<br />

Produktgestaltung/<br />

-konstruktion<br />

Fachkraft für Lagerlogistik<br />

(m/w/d)<br />

Duales Studium<br />

Betriebswirtschaft<br />

Duales Studium<br />

Elektrotechnik<br />

Unsere Mitarbeiter<br />

bilden die Grundlage<br />

unseres Erfolges.<br />

Werde auch DU<br />

Teil dieses Te<strong>am</strong>s!<br />

Unser <strong>Ausbildung</strong>smotto – Fordern und fördern!<br />

Von Beginn Deiner <strong>Ausbildung</strong> an beziehen wir Dich in das umfängliche Berufsleben mit ein<br />

und übergeben Dir bereits frühstmöglich viel Verantwortung.<br />

Wir sind der Meinung, dass es besonders wichtig ist eigenständig Projekte zu planen, Termine<br />

im Auge zu behalten und den Umgang mit den Widrigkeiten des betrieblichen Alltags zu<br />

erlernen. Wir fordern bereits von Anfang an viel von Dir, sehen dies aber auch als die perfekte<br />

Förderung an.<br />

Unterstützung und Hilfsbereitschaft<br />

Nicht nur unsere Ausbilder, sondern alle unsere Mitarbeiter setzen<br />

sich stark für Dich ein und stehen Dir jederzeit gerne mit Rat und Tat<br />

zur Seite.<br />

Förderung der Persönlichkeit<br />

Deine individuelle Förderung ist uns enorm wichtig. Neben der fachlichen<br />

<strong>Ausbildung</strong> legen wir ebenfalls großen Wert auf die persönliche<br />

Weiterentwicklung.<br />

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In regelmäßigen Azubi-Meetings tauscht Ihr euch untereinander und<br />

digen Projekten.<br />

Abwechslungs- und umfangreiche <strong>Ausbildung</strong><br />

Du durchläufst in unserem Unternehmen alle Abteilungen. Der<br />

vollständige Einblick in alle Abteilungen gewährt Dir einen Überblick<br />

über unser ganzes Unternehmen.<br />

Als führender Hersteller von Not- und Sicherheitsbeleuchtung entwickeln und<br />

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Unsere mehr als 330 Mitarbeiter bilden dabei die Grundlage unseres Erfolgs!<br />

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