WOLL Magazin Elternratgeber Ausbildung + Karriere am Hellweg 2021/2022
WOLL Magazin Elternratgeber Ausbildung + Karriere am Hellweg 2021/2022
WOLL Magazin Elternratgeber Ausbildung + Karriere am Hellweg 2021/2022
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Sonderausgabe <strong>Elternratgeber</strong> <strong>2021</strong>/<strong>2022</strong><br />
Worte, Orte, Land und Leute.<br />
Über 320<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatzangebote<br />
im Heft<br />
<strong>Elternratgeber</strong><br />
<strong>Ausbildung</strong> + <strong>Karriere</strong><br />
<strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong> <strong>2021</strong>/<strong>2022</strong><br />
Der <strong>Elternratgeber</strong> zur<br />
Berufsorientierung und<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatzsuche<br />
<strong>WOLL</strong> - mit Herz und Hand von
WasserRETTER! gesucht<br />
Arbeiten beim 4.0-Technologieführer<br />
Liebe Eltern,<br />
Ihre Kinder befinden sich in der wichtigsten Phase ihres Lebens. Jetzt werden durch die richtige Berufswahl die<br />
Weichen für die Zukunft gestellt. Was kommt nach der Schule? Als erfahrener <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb mit vielen verschiedenen<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberufen bieten wir unseren Kollegen optimale Voraussetzungen im f<strong>am</strong>iliären Umfeld.<br />
Noch im letzten Jahr wurde von der IHK einer unserer Auszubildenden als Bester seines Jahrgangs ausgezeichnet.<br />
Das Talent unserer Auszubildenden zu fördern, liegt uns sehr <strong>am</strong> Herzen.<br />
Wie machen wir das? - Die HST Systemtechnik GmbH & Co. KG mit Ihrem Hauptsitz in Meschede setzt als<br />
4.0-Technologieführer in der Wasserwirtschaft seit jeher auf eine ausbalancierte Altersverteilung im Kollegium.<br />
Gemeins<strong>am</strong> profitieren wir so von einem gesunden Mix aus jahrelangem Know-how sowie frischem Wind durch<br />
junge Talente. So entwickeln und produzieren wir schon jetzt Produkte, Systeme und Lösungen für die Bedürfnisse<br />
der Gesellschaft von morgen.<br />
Technische Vollkommenheit, Lösungsorientierung sowie das Bestreben, die Umwelt sauberer zu machen, sind<br />
zentrale Attribute, die unser Unternehmen verfolgt. Als WasserRETTER! verschreiben wir uns aktiv dem Umweltschutz<br />
und sind uns unserer Verantwortung bewusst. Alle unsere Mitarbeiter leisten täglich ihren Beitrag, dass das<br />
Wasser von Schadstoffen wie z. B. Mikroplastik befreit wird.<br />
Schon heute hält HST-Technologie mit seinen digitalisierten, intelligenten Rechen und künstlicher Intelli genz ein<br />
Maximum des Mikroplastiks zurück, sodass es Flüsse, Seen und Meere nicht verschmutzen kann. Dem Plastikmüll<br />
in den Weltmeeren wird so der Nachschub abgeschnitten. Dies haben wir unserem technischen Wissen als 4.0<br />
Technologieführer, vor allem aber unseren Mitarbeitern zu verdanken.<br />
Unsere Auszubildenden erfreuen sich hoher Übernahmequoten mit unbefristeten Arbeitsverträgen. Als ausgezeichneter<br />
und prämierter <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb ist es für uns selbstverständlich, junge Talente nachhaltig auf ihrem<br />
Weg zu begleiten, ihr Leistungspotenzial zu entwickeln und Werte wie Offenheit, Toleranz und Zuverlässigkeit zu<br />
vermitteln. Mit einer <strong>Ausbildung</strong> bei HST stehen unseren Auszubildenden die Tore in den weltweit stark wachsenden<br />
Umwelttechnologiemarkt und alle weiteren <strong>Ausbildung</strong>s- und Qualifikationsmöglichkeiten offen.<br />
Mit freundlichen Grüßen,<br />
ST Sysme<br />
JETZT FÜR DIE OFFENEN AUSBILDUNGSSTELLEN <strong>2021</strong>/22<br />
BEWERBEN UND TEIL DER HST-FAMILIE WERDEN:<br />
• Elektroniker für Betriebstechnik (m/w/d)<br />
• Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />
• Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (m/w/d)<br />
• Fachinformatiker für Systemintegration (m/w/d)<br />
• Industriekaufmann (m/w/d)<br />
• IT-Systemelektroniker (m/w/d)<br />
• Kaufmann für IT-System-Management (m/w/d)<br />
• Metallbauer für Konstruktionstechnik (m/w/d)<br />
• Technischer Produktdesigner (m/w/d)<br />
...und vieles mehr!<br />
Ihr Ansprechpartner: Herr Miguel Pereira<br />
HST Systemtechnik GmbH & Co. KG I Heinrichsthaler Straße 8 I 59872 Meschede I +49 291 9929-85 I bewerbung@hst.de
Dirk Bannenberg<br />
Herausgeber <strong>WOLL</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Liebe Eltern,<br />
Paul Senske<br />
Chefredakteur<br />
Daniela Weber<br />
Projektleiterin<br />
„Kind, lern doch was Anständiges“ oder „unsere Kinder sollen es einmal besser haben als<br />
wir.“ Wir Eltern haben nicht selten eine konkrete Vorstellung über den zukünftigen Berufsweg<br />
unserer Kinder. Doch passen unsere Ideen mit denen der Kids überein? Die Herausforderung<br />
besteht darin, wie wir Eltern den Nachwuchs optimal bei der Berufsorientierung<br />
unterstützen und begleiten können.<br />
Immerhin liegt die eigene <strong>Ausbildung</strong> zumeist schon um die 20 Jahre zurück. In dieser<br />
Zeitspanne hat sich die Berufswelt enorm gewandelt. Stichwort Digitalisierung und Akademisierung.<br />
Wo stehen wir heute? Welche Möglichkeiten gibt es für unsere Kinder? Muss<br />
es wirklich ein Studium sein oder ist eine duale <strong>Ausbildung</strong> vielleicht der geeignetere Weg?<br />
Bei immerhin gut 30 % Studienabbrechern eine berechtigte Frage…<br />
Sie halten den ersten großen <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> zum Thema <strong>Ausbildung</strong> und <strong>Karriere</strong><br />
in den Händen. Wir richten uns mit diesem <strong>Magazin</strong> gezielt an Sie, liebe Eltern. Sie erhalten<br />
einen Einblick über die aktuellen <strong>Ausbildung</strong>s- und <strong>Karriere</strong>wege im Sauerland und<br />
<strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong>. Alle Geschichten und Berichte sind von hier – und zwar zu 100 %. Echte<br />
Menschen, echte Unternehmen, echte Berufe und Erfahrungen.<br />
Wir von der <strong>WOLL</strong> Redaktion möchten Sie nun herzlich einladen: Nutzen Sie diesen<br />
<strong>Elternratgeber</strong>, um sich selbst über die heutigen <strong>Ausbildung</strong>s- und <strong>Karriere</strong>möglichkeiten<br />
zu informieren. Gehen Sie anschließend mit Ihren Kindern in ein offenes Gespräch und<br />
schauen Sie sich dabei auch die Geschichten, Portraits und <strong>Ausbildung</strong>splatzangebote der<br />
beteiligten Firmen an. Unter www.imsauerland.de/elternratgeber finden Sie diese und weitere<br />
Inhalte auch in digitaler Form.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre und gute Gespräche mit Ihren Kindern wünschen<br />
Kontakt:<br />
Dirk Bannenberg<br />
Paul Senske<br />
Daniela Weber<br />
www.imsauerland.de/<br />
elternratgeber<br />
redaktion-woll@axo.media<br />
facebook.com/wollmagazin<br />
www.woll-magazin.de<br />
www.imsauerland.de/elternratgeber<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 3
Inhalt<br />
ELTERNINFORMATIONEN<br />
06 Erfolgsmodell duale <strong>Ausbildung</strong><br />
12 Jugendpsychologin Jutta Sniehotta<br />
18 Akademikereltern –Handwerkerkinder?<br />
20 IHK-Azubi-Finder<br />
22 Metall- und Elektro-Industrie bietet Perspektiven<br />
26 Müllmann vor Hochschulprofessor!<br />
28 Digital in die Zukunft<br />
32 Berufliche Orientierung mit KAoA<br />
36 Duales Studium<br />
40 Senior Willi Linn begleitet<br />
Azubis in schwierigen Situationen<br />
42 Unbeliebt - und gut bezahlt<br />
44 LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />
46 DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport<br />
49 Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />
52 Studienausstieg auch als Chance<br />
54 Hubertus-Schwartz-Berufskolleg<br />
74 Industrie 4.0<br />
96 Geballte Medien-Power im Kreativ-Verbund<br />
108 Conrad-von-Ense-Schule<br />
110 Freiwilligenjahr für die Gesellschaft<br />
112 Starke Region – starke Perspektiven<br />
116 „Die Sprache ist der Schlüssel“<br />
118 „Weiterbildung macht besser“<br />
120 IHK-Präsident Andreas Rother<br />
124 <strong>Ausbildung</strong>sbörsen & <strong>Ausbildung</strong>smessen<br />
128 Briloner Kinderuni<br />
FIRMENPORTRAITS<br />
16 FALKE<br />
30 Straßen.NRW<br />
35 IMI Hydronic Engineering<br />
38 Josefsheim Bigge<br />
67 Krankenhaus Maria Hilf<br />
104 Gemeindeverband Westfalen Mitte<br />
ALLGEMEINES<br />
03 Vorwort<br />
04 Inhalt<br />
130 Impressum<br />
4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
BERUFSFELDER<br />
BAU, ARCHITEKTUR UND VERMESSUNG<br />
58 <strong>Ausbildung</strong> zur Tischlerin<br />
ELEKTROTECHNIK<br />
60 <strong>Ausbildung</strong> zum Elektroniker<br />
PFLEGE UND GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />
62 Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />
65 „Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld“<br />
PRODUKTION UND FERTIGUNG<br />
70 <strong>Ausbildung</strong> zum Verfahrensmechaniker<br />
72 <strong>Ausbildung</strong> Weltweit<br />
74 Industrie 4.0<br />
LANDWIRTSCHAFT, NATUR UND UMWELT<br />
76 <strong>Ausbildung</strong> zum Garten- und Landschaftsbauer<br />
78 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für<br />
Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />
METALL UND MASCHINENBAU<br />
80 <strong>Ausbildung</strong> zur Zerspanungmechanikerin<br />
WIRTSCHAFT, VERWALTUNG UND HANDEL<br />
86 <strong>Ausbildung</strong> zum Kaufmann für E-Commerce<br />
88 <strong>Ausbildung</strong> zum Finanzwirt<br />
GASTRONOMIE UND DIENSTLEISTUNG<br />
90 <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe<br />
KUNST, GESTALTUNG, MEDIEN<br />
92 Raumaustatter/in<br />
NATURWISSENSCHAFT UND LABOR<br />
94 Die Forscher und Entdecker von morgen<br />
VERKEHR, TECHNIK UND LOGISTIK<br />
97 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lagerlogistik<br />
99 <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft im Fahrbetrieb<br />
SOZIALES UND PÄDAGOGIK<br />
102 <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />
106 Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />
COMPUTER UND IT<br />
83 <strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker<br />
für Systemintegration<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 5
Erfolgsmodell duale <strong>Ausbildung</strong>:<br />
Nachwuchs in allen Branchen dringend gesucht<br />
Paul Senske<br />
U<br />
nsere Kinder sollen es einmal<br />
besser haben als wir, sie<br />
sollen studieren und <strong>Karriere</strong><br />
machen. Doch so verständlich der<br />
Wunsch vieler Eltern ist, der akademische<br />
Berufsweg ist bei weitem<br />
nicht der wichtigste Schlüssel zur<br />
erfüllenden Teilhabe in Arbeitswelt<br />
und Gesellschaft. „Nicht nur Abitur<br />
und Studium führen zur beruflichen<br />
Erfüllung, es gibt auch andere<br />
Wege“, sagt Andreas Rother, der Präsident<br />
der IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />
Die berufliche Bildung, also die duale<br />
<strong>Ausbildung</strong> im Betrieb und in den<br />
beruflichen Schulen, ist für ihn eine<br />
„echte Herzensangelegenheit“. Über<br />
300 dual erlernbare <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
bieten gute bis glänzende Perspektiven.<br />
6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern,<br />
das ist die spannende Aufgabe im Gastgewerbe.<br />
Foto: AdobeStock_278250604_davit85<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 7
Einig sind sich Arbeitsmarktexperten,<br />
dass die duale <strong>Ausbildung</strong> entscheidenden<br />
Anteil an der geringen<br />
Jugendarbeitslosigkeit hat. „Die Bildung<br />
in den Betrieben ist genauso viel<br />
wert wie die an Universitäten“, betont<br />
Bundesbildungsministerin Anja<br />
Karliczek. Der Münchner Philosophie-Professor<br />
Julian Nida-Rümelin<br />
warnt vor einem „Akademisierungswahn“.<br />
IHK-Chef Rother zieht den<br />
Vergleich: „Rund 50 Prozent der<br />
Jugendlichen machen Abitur und<br />
studieren. In der Wirtschaft brauchen<br />
wir aber im Verhältnis einen Akademiker<br />
und zehn Facharbeiter. Die<br />
<strong>Ausbildung</strong> muss jungen Menschen<br />
auch Spaß macht“, so Rother, der als<br />
„Self-Made-Man“ mit Mittlerer Reife<br />
und <strong>Ausbildung</strong> zum Industriekaufmann<br />
das in Ense-Bremen ansässige<br />
IT-Unternehmen ahd gründete und<br />
zu einer Marke entwickelte.<br />
Glänzende Perspektiven in<br />
Pflegeberufen<br />
Treffend bringt der Caritas-Verband<br />
Brilon, mit 1.150 MitarbeiterInnen<br />
ein bedeutender Arbeitgeber, die<br />
<strong>Ausbildung</strong>s-Philosophie zum Ausdruck.<br />
„Den Fachkräftemangel zu<br />
beseitigen und jungen Menschen eine<br />
berufliche Perspektive bieten – das<br />
motiviert uns, selbst ein <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />
zu sein“, sagt stellvertretend<br />
Marketing-Leitern Sandra W<strong>am</strong>ers.<br />
Die Caritas bildet Pflegefachfrauen/<br />
Pflegefachmänner, HeilerziehungspflegerInnen,<br />
Hauswirtschaftskräfte<br />
und ErzieherInnen aus.<br />
Im Jahr 2020 hat die Caritas Brilon<br />
34 Azubis eingestellt. Hinzu kommen<br />
fünf Anerkennungspraktikanten als<br />
Erzieher und Heilerziehungspfleger.<br />
Die Bezahlung der Azubis „kann sich<br />
sehen lassen“: Eine Pflegekraft (früher<br />
Krankenschwester) verdient im ersten<br />
Jahr 1.140 Euro, im zweiten 1.202<br />
Euro, im dritten Jahr 1.303 Euro. Die<br />
Caritas Brilon arbeitet in der <strong>Ausbildung</strong><br />
u. a. mit dem LWL Marsberg,<br />
dem DRK Meschede, dem Krankenhaus<br />
Brilon, dem Esta-Bildungswerk<br />
und der Gesundheitsakademie<br />
SSMP Geseke zus<strong>am</strong>men. Vergleichbare<br />
Strukturen weisen die Caritas<br />
Meschede (450 MitarbeiterInnen)<br />
und Arnsberg-Sundern (1.400) auf.<br />
Der Caritas Verband Arnsberg-Sundern<br />
kooperiert mit dem Klinikum<br />
Hochsauerland in der gemeins<strong>am</strong>en<br />
„Bildungsakademie der Gesundheitsund<br />
Sozialwirtschaft Hochsauerland<br />
gGmbH“. Der Caritasverband für<br />
den Kreis Soest ist mit 1.3000 MitarbeiterInnen<br />
der führende Anbieter<br />
sozialer Dienstleitungen in der <strong>Hellweg</strong>-Region.<br />
„Jeder, der sich bei uns<br />
meldet und sich auf die Arbeit mit<br />
pflegebedürftigen Menschen einlassen<br />
kann, erhält bei uns die Perspektive<br />
auf einen <strong>Ausbildung</strong>splatz“: So wirbt<br />
die Soester Caritas um Nachwuchs.<br />
Die privaten Pflegedienste sind ebenso<br />
intensiv auf Nachwuchssuche. Das<br />
gilt natürlich auch für die Krankenhäuser<br />
und Kliniken, die teilweise<br />
eigene Pflegeschulen haben oder eng<br />
mit Pflegeschulen kooperieren. Die<br />
Schule für Gesundheit und Krankenpflege<br />
<strong>am</strong> Städtischen Krankenhaus<br />
Maria Hilf Brilon bietet 75 <strong>Ausbildung</strong>splätze.<br />
Die Al brecht-Schneider-<br />
Akademie <strong>am</strong> Klinikum Stadt Soest<br />
(„Haus <strong>am</strong> Park“) weist 155 <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
auf. Die gemeins<strong>am</strong> mit<br />
der Caritas betriebene Bildungsakademie<br />
des Klinikums Hochsauerland<br />
mit ihren zwei Schulstandorten in<br />
Arnsberg und Meschede ist mit 450<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätzen ein großer Player.<br />
Metall- und Elektroindustrie<br />
mit großem Berufsspektrum<br />
Intensiv um Nachwuchs wirbt auch<br />
die Metall- und Elektroindustrie mit<br />
großen K<strong>am</strong>pagnen in der Region.<br />
8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
Die Gesundheitswirtschaft<br />
ist mit rund 90.000<br />
Beschäftigten eine von 5<br />
Kernbranchen in ganz<br />
Südwestfalen.<br />
Foto: Michael Bahr /<br />
Südwestfalen Agentur GmbH<br />
In der Metall- und Elektroindustrie<br />
gibt es ein sehr breites<br />
Spektrum an Berufen und<br />
<strong>Karriere</strong>wegen.<br />
Foto: Südwestfalen Agentur<br />
GmbH/Dominik Ketz
Der Fachkräftemangel ist in allen<br />
Branchen zu finden. „Die Metallund<br />
Elektroindustrie bietet ein breites<br />
Spektrum an Berufen mit sehr<br />
guter <strong>Ausbildung</strong>, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und sehr guter Bezahlung“,<br />
erklärt Dr. Volker Verch,<br />
der Geschäftsführer des Unternehmensverbandes<br />
Westfalen-Mitte. „Ein<br />
Facharbeiter verdient einschließlich<br />
Zulagen usw. knapp 55.000 Euro<br />
im Jahr. Es sind also sogenannte auskömmliche<br />
Berufe.“ Ausdrücklich<br />
lobt Verch dabei die „streitbaren, konstruktiven<br />
und sachlichen Tarifverhandlungen“<br />
mit der IG<br />
Metall.<br />
Insges<strong>am</strong>t sei es nicht<br />
leicht, geeignete<br />
Kandidaten für<br />
die <strong>Ausbildung</strong> zu<br />
finden. Wichtig<br />
sei, das Interesse<br />
schon früh für<br />
die MINT-Fächer<br />
(Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaften,<br />
Technik)<br />
zu wecken, um Kinder<br />
und Jugendliche für die<br />
Berufswelt der Metall- und<br />
Elektroindustrie zu sensibilisieren.<br />
Foto: AdobeStock_1183225271_Ljupco<br />
„Vom Wissen zum Werk“ im<br />
Handwerk<br />
Riesig ist der Bedarf an Nachwuchs<br />
und Facharbeitern auch im Handwerk.<br />
„Vom Wissen zum Werk“ war<br />
2020 der Titel einer Sonderausstellung<br />
im Hagener Freilichtmuseum.<br />
„Besser kann man das Handwerk<br />
nicht beschreiben“, erklärt Markus<br />
Kluft, der Pressesprecher der Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />
Südwestfalen. „Zudem<br />
ist die Berufswelt im Handwerk so<br />
breit angelegt, dass jeder und jede<br />
einen Beruf finden kann, der<br />
Spaß macht und greifbar ist.“ Meinolf<br />
Niemand, der Hauptgeschäfts führer,<br />
meint: „Im Handwerk kommt man<br />
aus dem Staunen nicht heraus.“ Für<br />
den Nachwuchs bieten sich große<br />
Chancen: „Die Babyboomer gehen<br />
jetzt in Rente und hinter lassen<br />
in den Betrieben große Lücken“,<br />
so Pressesprecher Kluft. Die HWK<br />
Südwestfalen unterhält eine zehn Personen<br />
umfassende Abteilung Fachkräftesicherung.<br />
Während der HSK<br />
zur Handwerksk<strong>am</strong>mer Südwestfalen<br />
gehört, ist die Hand werksk<strong>am</strong>mer<br />
Dortmund für den Kreis Soest<br />
zuständig. Sie unterstützt<br />
ebenfalls alle Zielgruppen<br />
bei der Suche nach<br />
<strong>Ausbildung</strong>s-Plätzen<br />
und Betriebe bei der<br />
Besetzung von<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätzen.<br />
Dabei geht sie den<br />
Weg über Projekte<br />
wie Willkommensund<br />
Bildungslotsen,<br />
<strong>Ausbildung</strong>soffensive<br />
im Handwerk<br />
oder „Passgenaue<br />
Besetzung“.<br />
Neben der dualen <strong>Ausbildung</strong><br />
gibt es im Handwerk<br />
noch das duale Studium (Aus-<br />
Beste <strong>Karriere</strong>aussichten im<br />
Handwerk, zum Beispiel als<br />
Elektroniker*in.<br />
Foto: Jürgen Eckert<br />
Shopping! Der Handel steht vor großen<br />
Veränderungen. Von E-Commerce<br />
über Groß- und Außenhandel bis hin<br />
zum klassischen Einzelhandel.<br />
Foto: business-888146.jpg<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 9
IHK-Präsident Andreas Rother<br />
Quelle: Tom Linke<br />
„Duale <strong>Ausbildung</strong> ist<br />
Herzensangelegenheit”<br />
- Andreas Rother<br />
bildung mit Abschluss und Studium<br />
mit Bachelor) sowie die triale <strong>Ausbildung</strong><br />
mit <strong>Ausbildung</strong>, Studium und<br />
Meisterbrief. Das duale Studium und<br />
die triale <strong>Ausbildung</strong> richten sich vor<br />
allem an Abiturienten und Fachabiturienten.<br />
Hotel- und Gaststättengewerbe<br />
ist Jobmotor<br />
Ein Riesenmarkt für Azubis ist auch<br />
das Hotel- und Gaststättengewerbe.<br />
Es ist ein Jobmotor, besonders im<br />
Sauerland mit den Zentren Winterberg<br />
und Schmallenberg. Der Hochsauerlandkreis<br />
weist 445 Übernachtungsbetriebe<br />
mit 26.227 Betten auf,<br />
im Kreis Soest sind es 153 mit 8.274<br />
Betten (Betriebe ab zehn Betten, August<br />
2020). In der Gastronomie sieht<br />
es wie folgt aus: Im HSK gibt es 191<br />
anerkannte <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe, im<br />
Kreis Soest sind es 158. Die <strong>Ausbildung</strong>spalette<br />
mit verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
und Qualifizierungen<br />
ist groß: Koch/Köchin,<br />
Hotelfachmann/-frau, Hotelkaufmann/-frau,<br />
Fachkraft für Systemgastronomie,<br />
Restaurantfachmann/-frau,<br />
Fachkraft im Gastgewerbe. „Der<br />
Fachkräftemangel in der Gastronomie<br />
droht nicht, er ist schon längst da“,<br />
betont Angela Rademacher von der<br />
IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />
Handel mit<br />
Aufstiegschancen<br />
Auch der Handel, speziell der Einzelhandel,<br />
ist ein attraktiver <strong>Ausbildung</strong>smarkt<br />
mit sehr guten<br />
Aufstiegschancen. Der Beruf Einzelhandelskaufmann/-frau<br />
ist begehrt<br />
und landet in der „Hitliste“ der beliebtesten<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberufe regelmäßig<br />
auf vorderen Plätzen. Dieser Beruf in<br />
den Branchen Elektronik, Kosmetik,<br />
Möbel, Lebensmittel und Bekleidung<br />
lässt sich nach der <strong>Ausbildung</strong> gut mit<br />
einem Studium kombinieren.<br />
„Spurwechsel –<br />
<strong>Karriere</strong> anders denken“<br />
Für junge Menschen, die nicht studieren<br />
wollen, bietet sich ein prall<br />
gefüllter <strong>Ausbildung</strong>smarkt unterschiedlicher<br />
Couleur - mit glänzenden<br />
Perspektiven. Er ist auch für Studienzweifler<br />
und Studienabbrecher offen.<br />
Die Agentur für Arbeit Meschede-<br />
Soest, die Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />
Südwestfalen und die IHK <strong>Hellweg</strong>-Sauerland<br />
arbeiten gemeins<strong>am</strong><br />
im Netzwerk „Spurwechsel – <strong>Karriere</strong><br />
anders denken“. In diesem Netzwerk<br />
erhalten junge Menschen individuelle<br />
Unterstützung und Beratung beim<br />
Studienfach- oder Hochschulwechsel,<br />
bei der Suche nach einer <strong>Ausbildung</strong>soder<br />
Arbeitsstelle und nach finanziellen<br />
Fördermöglichkeiten. ■<br />
10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Mit Sicherheit<br />
IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Zukunft ist ein Sprung ins Ungewisse.<br />
Wie wäre da ein <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb, der die Sicherheit bietet,<br />
flexibel sein zu können?<br />
Ein sicherer Arbeitsplatz ist Gold wert. Das<br />
merken wir insbesondere in Krisenzeiten. Der<br />
Öffentliche Dienst – und somit auch die Bezirksregierung<br />
Arnsberg – gehört nicht nur zum<br />
größten Arbeitgeber in Deutschland, sondern<br />
auch zum sichersten. Mit unseren rund 1.800<br />
Mitarbeiter*innen sind wir für die mehr als 3,5<br />
Millionen Einwohner*innen in unserem knapp<br />
8.000 km 2 großen Regierungsbezirk zuständig.<br />
Eine große Verantwortung.<br />
Unseren Mitarbeiter*innen bieten wir darum ein<br />
hohes Maß an Flexibilität: Homeoffice, Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Freizeit sowie gleitende<br />
Arbeitszeit sind für uns kein Neuland, sondern<br />
seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer<br />
Philosophie. Und das Beste daran? Arbeiten in<br />
einem tollen Te<strong>am</strong> und ein Einsatz für das Gemeinwohl.<br />
Denn bei uns kann man nicht nur die<br />
eigene Zukunft, sondern auch die eines ganzen<br />
Landes mitgestalten.<br />
Mehr Infos unter: www.bra.nrw.de/karriere<br />
Verantwortung übernehmen und aktiv die Region<br />
auf die Zukunft vorbereiten – das sind große Aufgaben,<br />
die wir nicht alleine übernehmen können.<br />
Darum suchen wir ständig Verstärkung für unser<br />
Te<strong>am</strong> als:<br />
• Verwaltungsfachangestellte*r<br />
• Verwaltungswirt*in<br />
• Regierungsinspektor*in (Bachelor of Laws)<br />
• Verwaltungsinformatiker*in (Bachelor of Arts)<br />
• Fachinformatiker*in<br />
• Geomatiker*in<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 11
Gemeins<strong>am</strong> geht es besser: das richtige Berufsfeld erschnuppern.<br />
Foto: AdobeStock_208707332<br />
GEMEINSAM DAS RICHTIGE<br />
BERUFSFELD ERSCHNUPPERN<br />
Jugendpsychologin Jutta Sniehotta zur Rolle der Eltern<br />
Christel Zidi<br />
S. Droste<br />
I<br />
hr Kind ist in der 10. Klasse und weiß noch nicht,<br />
was es werden will? Viel Zeit ist nicht mehr. Es müssen<br />
Bewerbungen geschrieben werden. Aber für welchen Beruf?<br />
So langs<strong>am</strong> werden die Eltern ungeduldig und stellen<br />
sich die Frage: Sind die anderen Jugendlichen auch so unentschlossen<br />
und nur ihr Spross hinkt hinterher?<br />
Die Jugendpsychologin Jutta Sniehotta kennt diese Probleme<br />
und hat Tipps für die Eltern. Der wichtigste: „Gemeins<strong>am</strong> das<br />
richtige Berufsfeld erschnuppern und eine positive Motivation<br />
aufbauen.“ „Es ist völlig normal, wenn Jugendliche mit 16 Jahren<br />
noch keine Vorstellung vom Berufsleben und ihrer eigenen Zukunft<br />
haben“, erklärt die Jugendpsychologin Jutta Sniehotta aus<br />
„Eine positive Motivation aufbauen“<br />
- Jutta Sniehotta<br />
Warstein. „Viele sind mit 16 Jahren noch völlig unreif.“ Diese<br />
Unreife und Ratlosigkeit erlebt sie auch oft bei Abiturienten, die<br />
noch gar nicht wissen, in welche Richtung sie sich entscheiden<br />
sollen. Es sei eine unglaublich schwerwiegende Entscheidung,<br />
die ein junger Mensch in dieser Phase seines Lebens zu treffen<br />
habe: In einer Phase, mit 16 oder 17 Jahren, in der er vielleicht<br />
den Girls- oder Boysday mitgemacht hat, mit etwas Glück ein<br />
Praktikum, so die Psychologin. Wie können Eltern ihre Kinder<br />
da unterstützen?<br />
Bei ihren Patienten geht Sniehotta klientenzentriert vor. So stellt<br />
sie sich auch den idealen Umgang der Eltern mit deren Kindern<br />
vor. „Man muss Fragen stellen. Was wünscht du dir? Wovon<br />
träumst du? Erst wenn dieses - nennen wir es mal Brainstorming<br />
- erfolgt ist, kann man abklopfen, ob der Berufswunsch realisier-<br />
12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
ar ist.“ Und sie betont: „Ganz wichtig ist, dass man eine positive<br />
Motivation aufbaut, d<strong>am</strong>it die Jugendlichen erzählen, wovon sie<br />
träumen. Nicht gleich sagen, das ist unrealistisch, das schaffst<br />
du nicht.“ Die Kinder müssen spüren, dass auch die Eltern wollen,<br />
dass ihr Kind einen Beruf ergreift, der zu ihm passt. Auf<br />
keinen Fall sollten sie ihnen ihre eigenen Wunschvorstellungen<br />
aufdrücken.<br />
Eltern müssen sich immer wieder mit ihren Kindern auf die<br />
Berufssuche begeben, immer wieder das Gespräch suchen und<br />
Anregungen geben, so Jutta Sniehotta. Aber dem Kind soll auch<br />
Zeit gelassen werden, d<strong>am</strong>it es auch selbst überlegen kann, welcher<br />
Beruf ihm liegt. Teilweise dauert das bis zu drei Jahren, bis<br />
ein junger Mensch eine Idee davon entwickelt hat, wo er sich<br />
beruflich sieht, wenn er erwachsen ist. Deshalb rät die Psychologin:<br />
Man fängt mit der Suche <strong>am</strong> besten schon an, wenn das<br />
Kind in der 8. Klasse ist. Durch die richtigen Fragen komme<br />
es zu einem Annäherungsprozess, das Feld werde immer enger.<br />
„Und hinterher landet man bei zwei, drei Berufen, die dann in<br />
Frage kommen könnten. Und dann kann man sagen: Komm,<br />
jetzt mach doch mal ein Praktikum.“<br />
Fleißkärtchen oder ein Eis als Belohnung dafür, dass sie sich für<br />
Englisch interessieren, das funktioniert nicht mehr.“ Anders liege<br />
der Fall, wenn der Jugendliche z. B. englische Songtexte selbst<br />
übersetzen will. In diesem Moment würde er erkennen, welchen<br />
Nutzen ihm das Englischlernen bringt.<br />
Die Anschlussverpflichtung der Schulen<br />
Jutta Sniehotta betont auch die besondere Rolle der Schulen bei<br />
der Berufsorientierung Die Schulen können und sollten mithelfen,<br />
das richtige Berufsfeld „vorsichtig und abwartend zu<br />
erschnuppern“. Die große Verantwortung und Verpflichtung<br />
sei, das zu ergänzen, was das Elternhaus vorlegt – oder auch<br />
nicht. Erschwerend - so Jutta Sniehotta - komme hinzu, dass<br />
sich die Berufsfelder und Berufsbezeichnungen inzwischen<br />
auch dr<strong>am</strong>atisch geändert haben. Die Orientierung zu finden,<br />
sei unglaublich schwierig. „Es gibt keine Elektriker mehr, keine<br />
Gut sei es, wenn Eltern die Talente ihrer Kinder sehen oder<br />
erspüren können. Das funktioniere z. B., wenn ein Elternteil<br />
handwerklich sehr begabt ist und sein Kind mit in die Werkstatt<br />
oder auch in die eigene Gartenwerkstatt mitnimmt. Aber nicht<br />
alle Eltern haben die Möglichkeit, das auszutesten und Talente<br />
zu erkennen. Erschwerend komme hinzu, dass viele Kinder vor<br />
allem in der jetzigen Krise nur noch zuhause sitzen, sich wenig<br />
bewegen und nur noch mit digitalen Medien arbeiten. Eltern<br />
können Tipps geben, wie „Du könntest ins Soziale passen“.<br />
Wenn der Jugendliche sich das auch vorstellen kann, sollte man<br />
das <strong>am</strong> besten mal durch ein Praktikum austesten. Überhaupt<br />
können Praktika immens entscheidend sein. „Mit etwas Glück<br />
ergib sich aus einem Praktikumsverhältnis später ein <strong>Ausbildung</strong>sverhältnis.“<br />
Jugendliche brauchen „intrinsische Motivation“<br />
In der Psychologie spricht man von intrinsischer und extrinsischer<br />
Motivation. Eine extrinsische Motivation ist z. B. das Verteilen<br />
von Fleißkärtchen oder Stempeln an Grundschüler. Die<br />
Kinder lernen: Wenn ich etwas mache, bekomme ich etwas<br />
dafür. Belohnung für Leistung funktioniere gut bei den Kleinen,<br />
Pubertierende aber seien mit Belohnungen kaum mehr<br />
zu ködern. „Sie brauchen eine intrinsische Motivation“, erklärt<br />
Jutta Sniehotta, „weil sie noch nicht wissen, was sie wollen. Ein<br />
Dipl.-Psych. Jutta Sniehotta, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin<br />
aus Warstein<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 13
„Talente der Kinder erspüren“<br />
- Jutta Sniehotta<br />
Schlosser. Selbst wir Eltern haben manchmal Schwierigkeiten<br />
auf Fragen zu antworten, was z. B. ein Mechatroniker macht.“<br />
Deutliche Worte findet Jutta Sniehotta auch zum Thema Null-<br />
Bock-Generation: „Es gibt in jeder Generation Jugendliche, die<br />
sich erst einmal finden müssen und eine Zeitlang dafür brauchen.<br />
Eine Generation als Null-Bock-Generation zu bezeichnen,<br />
das würde ich nicht tun.“ Eltern sollten sich von der scheinbaren<br />
Coolness der Kinder nicht blenden lassen. Hinter einem „Ach,<br />
ist mir doch egal“ stecke oft die Unsicherheit introvertierter junger<br />
Menschen, die sie hinter dieser Maske verbergen.<br />
Eltern benötigten immer wieder viel Fingerspitzengefühl,<br />
sind vielleicht auch mal geschockt, wenn die Kinder mit dem<br />
Wunsch ankommen, einen Beruf zu erlernen, bei dem sie sich<br />
„einen Porsche leisten können“. Die Eltern könnten dann beispielsweise<br />
so argumentieren: „Mmh. Dann brauchst du einen<br />
Beruf, mit dem du richtig viel Geld verdienen kannst. Mehrere<br />
tausend Euro brauchst du im Monat, d<strong>am</strong>it du auch gut sparen<br />
kann. Wo kannst du so viel verdienen? Höchstwahrscheinlich<br />
reicht dein Hauptschulabschluss nicht, sondern du brauchst<br />
einen Beruf, der höher qualifiziert ist. Kannst du dir vorstellen,<br />
noch zwei Jahre zur Schule zu gehen?“<br />
Problematischer Akademisierungswahn<br />
Den Akademisierungswahn hält die Psychologin für problematisch.<br />
„Wir haben heute viele Berufe, die akademisiert sind, in<br />
denen man dann den Bachelor macht, aber trotzdem nicht für<br />
den Beruf qualifiziert ist. Es gibt einfach Kinder, die sind nicht<br />
so intellektuell, sie sind aber handwerklich sehr gut. Ganz wichtig<br />
ist: Das was das Kind tut, muss zum Kind passen, nicht zu<br />
den Wünschen der Eltern.“<br />
Wenn Jugendliche nach dem Gymnasium mit einem Studium,<br />
besonders in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />
Technik) beginnen, sei das sehr schwer. „Die<br />
Jugendlichen wissen noch nicht wirklich, was Studium bedeutet.<br />
Das lockere Studentenleben früherer Zeiten gibt es nicht mehr.<br />
Zwei Schnuppertage während der Schule reichen noch nicht aus,<br />
zu verstehen, was Studium bedeutet.“ Das Lernen an der Uni sei<br />
so rasant schnell. Die Zahl der Studienabbrecher sei hoch. Ein<br />
junger Mensch, der vielleicht Ingenieur werden will, ist möglicherweise<br />
an der Fachhochschule wesentlich besser aufgehoben,<br />
weil das praxisbezogene Lernen eher seinem Lernstil entspricht.<br />
Oder er könne eine Lehre beginnen. Ein solcher „Spurwechsel“<br />
sei ein guter Wechsel. Das mache auch nichts mit dem Ego. „Wer<br />
rechtzeitig erkennt, dass ihn das Studium überfordert, ist kein<br />
intellektueller Versager, sondern er handelt weitsichtiger“, betont<br />
Jutta Sniehotta.<br />
Das Vorstellungsgespräch mit Eltern?<br />
Sollten Eltern eigentlich beim Vorstellungsgespräch mit dabei<br />
sein? „Das ist ein Würfelspiel“, sagt die Warsteiner Psychologin.<br />
Die Frage sei: Wie wird das von den Arbeitgebern ausgelegt?<br />
Wirkt mein Kind unselbständig, wie ein Muttersöhnchen, das<br />
nicht in der Lage ist, sich selbst zu präsentieren. Oder wird es<br />
als positiv ausgelegt, wenn sich die Eltern kümmern? „Auf jeden<br />
Fall ist es gut für die Motivation des Jugendlichen, wenn er den<br />
Schritt allein geschafft hat.“ ■<br />
Pubertät und Adoleszenz<br />
Pubertät bezeichnet die Entwicklung s-<br />
phase junger Menschen (Mädchen 10-<br />
14 Jahre, Jungen 12-16 Jahre), die die<br />
anatomische und physiologische Reifung<br />
des Körpers umfasst.<br />
Während es in der Pubertät mehr um<br />
körperliche Veränderungen geht, entwickelt<br />
sich in der anschließenden Entwicklungsstufe,<br />
der Adoleszenz, die geistig-seelische<br />
Reife. Schüchternheit und<br />
Unsicherheit ist ein deutliches Zeichen<br />
der mittleren Adoleszenz (14-17 Jahre).<br />
In der Zeit der späten Adoleszenz (16 bis<br />
ca. 20 Jahre) stellt sich für gewöhnlich<br />
auch ein gewisses Verantwortungsgefühl<br />
für die eigene Zukunft ein. Der junge<br />
Mensch hat nun einen gewissen Grad<br />
an Reife erreicht und kann bereits seine<br />
Fähigkeiten und Grenzen einschätzen.<br />
14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
KRISENSICHER IN DIE ZUKUNFT.<br />
www.dreifaltigkeits-hospital.de/karriere<br />
<strong>Karriere</strong>start? Wir bilden aus:<br />
- Pflegefachfrau/-mann<br />
(<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: August und Oktober)<br />
Pflegeschule vor Ort in Lippstadt<br />
- Operationstechnische/r Assistent/in (OTA)<br />
(<strong>Ausbildung</strong>sbeginn: August)<br />
Unschlüssig? Einfach mal reinschnuppern:<br />
- Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
- Bundesfreiwilligendienst (BFD)<br />
- Jahrespraktikum (FOS)<br />
- Schülerpraktikum<br />
Schon Erfahrung? Wir stellen ein:<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />
- für den Pflegedienst unterschiedlicher<br />
Fachdisziplinen<br />
- für die Intensivpflege<br />
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Wir bieten attraktive Arbeitszeitregelungen mit<br />
zahlreichen flexiblen Modellen von Vollzeit bis<br />
hin zu geringen Teilzeitbeschäftigungen.<br />
Bewerben Sie sich jetzt!<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 15
FALKE – WITH YOU EVERY STEP<br />
Unsere Produkte begleiten unsere Kundinnen und Kunden seit 125 Jahren in jeder Lebenslage und auch als <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />
begleiten wir junge Menschen seit jeher bei ihren ersten <strong>Karriere</strong>schritten.<br />
Ein attraktiver Arbeitsplatz mit Zukunft<br />
Auf der Suche nach einem passenden <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb und Arbeitgeber sind neben spannenden Aufgabenbereichen,<br />
einem angenehmen Arbeitsklima und Aufstiegschancen Sicherheit und Zukunftsperspektiven wichtige Faktoren<br />
für die Entscheidung. FALKE ist ein Unternehmen mit einem breiten Angebot an <strong>Ausbildung</strong>sberufen und vielfältigen<br />
Tätigkeitsfeldern. In vierter F<strong>am</strong>iliengeneration geführt, mit über 125-jähriger Erfahrung und international ausgerichtet<br />
bietet das Unternehmen mit ca. 3.000 Mitarbeiter/innen beste Voraussetzungen für den Start ins Berufsleben.<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei FALKE: Professionelle Betreuung von Anfang an<br />
Unsere Auszubildenden profitieren von der kompetenten<br />
Betreuung durch erfahrene Ausbilder/innen innerhalb<br />
der einzelnen Fachbereiche und lernen die Entstehungsgeschichte<br />
der hochwertigen FALKE Produkte kennen - angefangen<br />
bei der ersten Idee bis hin zum weltweiten Vertrieb<br />
in den Bereichen Legwear, Bekleidung und Sport.<br />
Neben dem Einsatz in den Fachabteilungen werden zahlreiche<br />
interne und externe Schulungsmaßnahmen, abgestimmt<br />
auf den <strong>Ausbildung</strong>sstand, angeboten und Sozialund<br />
Methodenkompetenz weiterentwickelt.<br />
Das breite Spektrum von <strong>Ausbildung</strong>sberufen bei FALKE spricht<br />
viele verschiedene Interessen und Stärken an. Grundsätzlich<br />
unterscheiden wir zwischen kaufmännischen und gewerblichtechnischen<br />
<strong>Ausbildung</strong>en.<br />
Neben bekannten Berufen wie Industriekaufleuten, Fachinformatikern/innen<br />
und Industriemechanikern/innen, bildet FALKE<br />
unter anderem auch Textillaborant/innen, Produktveredler/innen<br />
und Textil- und Modenäher/innen bzw. -schneider/innen aus.<br />
Seit 2019 bieten wir zudem neu entstandenen <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />
Kaufmann/-frau im E-Commerce an. In Zeiten des digitalen<br />
Wandels und des aufstrebenden Online Handels ein Beruf<br />
mit starker Zukunftsperspektive sowie spannenden und hochmodernen<br />
Aufgabenfeldern.<br />
Die Nachwuchsförderung hat bei FALKE einen sehr hohen Stellenwert<br />
– denn diese sichert die erfolgreiche Zukunft unseres<br />
Unternehmens. Interessierten, engagierten und begeisterungsfähigen<br />
Schüler/innen und Schulabgänger/innen bieten wir<br />
im Rahmen von Praktika, Berufsfelderkundungstagen oder Betriebserkundungen<br />
vielfältige Möglichkeiten, Einblicke in die<br />
Berufspraxis eines internationalen, innovativen und inhabergeführten<br />
Markenunternehmens der Textilbranche zu erlangen.<br />
16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Übernahme nach <strong>Ausbildung</strong><br />
Die <strong>Ausbildung</strong> bei FALKE ist bedarfs- und zukunftsorientiert ausgerichtet. Daraus ergeben sich hohe Übernahmechancen<br />
nach einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung. Die Einsatzmöglichkeiten nach der <strong>Ausbildung</strong> sind so<br />
vielfältig wie das Unternehmen und seine Produkte selbst. Je nach Stärken und Interessen finden wir gemeins<strong>am</strong> mit den<br />
ehemaligen Auszubildenden ein passendes Einsatzgebiet und entwickeln sie dort zu Fachspezialisten/innen.<br />
Perspektiven für die Zukunft<br />
Zielgerichtetes, motiviertes Arbeiten ist bei FALKE wichtig und wird durch Personalentwicklungsinstrumente sowie jährliche<br />
Mitarbeitergespräche und Zielvereinbarungen unterstützt. Individuelle Fortbildungen und berufsbegleitende Studien<br />
unterstützen wir gern. Es gilt das Prinzip Fördern und Fordern – dann sind der Entwicklung keine Grenzen gesetzt.<br />
Teil der FALKE F<strong>am</strong>ily werden<br />
FALKE begleitet Menschen jeden Alters und in jeder Lebensphase auf Schritt und Tritt mit neuen Ideen und modernen<br />
Produkten. Diese entstehen dank der Mitarbeiter/innen, die tagtäglich ihr Bestes geben und dabei über sich hinauswachsen.<br />
FALKE ist immer auf der Suche nach engagierten Menschen, die Teil der FALKE F<strong>am</strong>ily werden und zum<br />
Unternehmenserfolg beitragen möchten.<br />
FALKE – Zahlen und Fakten:<br />
• 1895 gegründet<br />
• Über 3.000 Mitarbeiter/innen weltweit an 7 Standorten<br />
• 240 Mio. Euro Umsatz in 2019 – davon 50% im<br />
Ausland<br />
• FALKE Produkte sind in fünf Kontinenten und<br />
in über 60 Ländern verfügbar.<br />
Angebote für Azubis – diese <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
gibt es bei FALKE:<br />
• Duales Studium zum Bachelor of Arts BWL (m/w/d)<br />
• Fachinformatiker Anwendungsentwicklung (m/w/d)<br />
• Fachinformatiker Systemintegration (m/w/d)<br />
• Kaufleute im E-Commerce (m/w/d)<br />
• Industriekaufleute (m/w/d)<br />
• Industriemechaniker (m/w/d)<br />
• Produktveredler Textil (m/w/d)<br />
• Textillaboranten (m/w/d)<br />
• Textil- und Modenäher /-schneider (m/w/d)<br />
Nähere Informationen zu den einzelnen <strong>Ausbildung</strong>sberufen<br />
gibt es auf unserer Homepage unter:<br />
https://www.falke.com/de_de/company/karriere/<br />
Vorteile durch eine <strong>Ausbildung</strong> bei FALKE<br />
auf einen Blick:<br />
• Ein sicherer <strong>Ausbildung</strong>splatz mit guten Übernahmechancen<br />
in einen traditionsreichen, international<br />
ausgerichtetem F<strong>am</strong>ilienunternehmen<br />
• Unmittelbare Einblicke in die Modebranche, mit<br />
direkter Nähe zum Produkt<br />
• Eine intensive und individuell zugeschnittene<br />
Betreuung durch erfahrene Ausbilder/innen und<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbeauftragte<br />
• Innerbetriebliche Schulungen und externe Seminare<br />
abgestimmt auf die <strong>Ausbildung</strong>sinhalte sowie eine<br />
gezielte Prüfungsvorbereitung<br />
• Spannende Blicke über den Tellerrand in andere<br />
Unternehmenseinheiten<br />
• Regelmäßiger, bereichsübergreifender Austausch<br />
mit anderen Auszubildenden<br />
• Eine gute <strong>Ausbildung</strong>svergütung plus Jahressonderzahlung<br />
und Urlaubsgeld<br />
• Vertrauensarbeitszeit, vermögenswirks<strong>am</strong>e Leistungen<br />
und Fahrtkostenzuschüsse<br />
• Günstige Einkaufsoptionen in unserem<br />
FALKE Werksverkauf<br />
Fragen rund um das Thema <strong>Ausbildung</strong> beantworten wir gern. Kontaktieren Sie uns!<br />
Personalreferentin Aus- und Weiterbildung · Elisabeth Naujoks · Tel: 02972 / 799-340 · Email: humanresources@FALKE.com<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 17
AKADEMIKERELTERN –<br />
HANDWERKERKINDER?<br />
Christel Zidi<br />
I<br />
mmer mehr junge Menschen studieren. Die Zahl<br />
der Studierenden in Deutschland ist von 2,2 auf<br />
2,7* Millionen angestiegen. Einige sprechen in diesem<br />
Zus<strong>am</strong>menhang gar von „Akademisierungswahn“.<br />
„Bildung für alle!“. Warum allerdings st<strong>am</strong>men nur<br />
27 % der Studierenden aus Arbeiter- und Handwerkerf<strong>am</strong>ilien?**<br />
Was läuft falsch?<br />
Können sich Akademikerkinder wirklich frei für ein Studium<br />
entscheiden oder sitzen ihnen die Eltern „im Nacken“?<br />
Und: Führt dieser Druck nicht zwangsläufig zu einem Studienabbruch?<br />
Noch immer halten Akademikereltern ihre<br />
Kinder zum Studium an, Nicht-Akademikereltern raten<br />
zu einer „handfesten und soliden“ <strong>Ausbildung</strong>. Die Schere<br />
zwischen den Milieus klafft in diesem Bereich immer noch<br />
weit auseinander.<br />
Akademikereltern haben natürlich mehr Ressourcen, um<br />
ihre Kinder zu fördern. Wobei Nicht-Akademiker die<br />
Kosten oftmals überschätzen. Eine gute Beratung diesbezüglich<br />
ist sicherlich empfehlenswert. Letztlich hat ein<br />
Hochschulabschluss noch immer einen sehr hohen sozialen<br />
Stellenwert.<br />
Aber gleich in welche Richtung die Beratung zielt, entscheidend<br />
sollte der Wille des Kindes und dessen Fähigkeiten<br />
und Talente sein. Wenn ein junger Mensch auf Anraten<br />
seiner Eltern einen für ihn falschen Weg gegangen<br />
ist und feststellen muss, dass ein Studium nicht das Richtige<br />
für ihn ist, sollte er sich nicht unnötigerweise länger<br />
d<strong>am</strong>it herumquälen, sondern nach Möglichkeiten suchen,<br />
anders zu seinem Traumberuf zu kommen. Außerdem ist<br />
es für Studienabbrecher in der Regel kein Problem, einen<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatz zu bekommen. Jeder dritte Betrieb hat<br />
schon einmal einen Studenten ohne Abschluss als Azubi<br />
eingestellt, belegt eine aktuelle Studie des Bundesinstituts<br />
für Berufsbildung (BIBB). Mehr als drei Viertel der Unternehmen<br />
sind bereit, Studienabbrecher auszubilden. „Sie<br />
sind die Führungskräfte und Unternehmensnachfolger<br />
von morgen“.<br />
Zum Schluss sollte man auch einmal die Ausdrucksweise<br />
überdenken, wenn wieder von „bildungsfernen“ F<strong>am</strong>ilien<br />
die Rede ist. Ein Handwerksmeister oder Techniker als<br />
bildungsfern zu bezeichnen, entspricht nicht der Realität.<br />
Selbst ein einfacher Arbeiter kann sich neben seinem Beruf<br />
zeitlebens weitergebildet haben und es durchaus mit dem<br />
einen oder anderen Akademiker aufnehmen. ■<br />
Quellen:<br />
* Statistisches Bundes<strong>am</strong>t, Fachserie 11, Reihe 4.1, SS 2020<br />
**Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung GmbH<br />
(DZHW)<br />
Mit dualen Studiengängen bieten<br />
Universitäten Brücken zum<br />
<strong>Ausbildung</strong>smarkt an<br />
18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
ELTERN SIND BEI<br />
DER BERUFS-<br />
ORIENTIERUNG<br />
IHRER KINDER DIE<br />
MIT ABSTAND<br />
WICHTIGSTEN<br />
´INFLUENCER´<br />
„<br />
#azubi<strong>2021</strong><br />
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59555 Lippstadt | julia.scheibler@vundk-optik.de<br />
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Weitere Informationen:<br />
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Zeit, das Richtige zu tun.<br />
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für Kinder und Jugendliche, für Flüchtlinge, Senioren, Menschen mit<br />
Behinderung, für Kultur, Sport, Integration und Umweltschutz.<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 19
Lisa Plum und Florian Kr<strong>am</strong>pe (r.) begleiten Jugendlichen bei<br />
den ersten Schritten in die Arbeitswelt, Roman Bohle ist<br />
Leiter des IHK-Bildungsinstituts.<br />
JUGENDLICHE <strong>WOLL</strong>EN<br />
WERTSCHÄTZUNG ERFAHREN<br />
IHK-Azubi-Finder vermitteln passgenau duale <strong>Ausbildung</strong>sstellen<br />
Paul Senske<br />
Marc Niemeyer<br />
J<br />
ugendliche bei der Suche nach dem passen den<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberuf zu unterstützen und ihnen<br />
berufliche Türen zu öffnen: Die Azubi-Finder der<br />
IHK Arnsberg vermitteln mit großem Erfolg duale<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstellen in den Bereichen Industrie, Handel<br />
und Dienstleistungen. In persönlichen Beratungsgesprächen<br />
mit Jugendlichen, den Eltern und in engem<br />
Kontakt mit den Betrieben werden wichtige Weichen<br />
gestellt und Impulse gegeben. „Jeder, der kommt, erhält<br />
Unterstützung“, sagt Florian Kr<strong>am</strong>pe. „Die Eltern sind<br />
die Chefberater der Jugendlichen, wir sind die Begleiter.“<br />
Kr<strong>am</strong>pe ist Mitglied des Te<strong>am</strong>s der Azubi-Finder, die seit<br />
2010 junge Menschen bei den ersten Schritten in die breit<br />
aufgestellte, heimische Berufswelt der kaufmännischen,<br />
technisch-gewerblichen und gastronomischen Bereiche<br />
begleiten. Über 130 <strong>Ausbildung</strong>sberufe aus rund 1.500<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbetrieben umfasst das Angebot und ist für<br />
junge Menschen schwer zu durchschauen. Lisa Plum,<br />
Wirtschaftspsychologin und Kr<strong>am</strong>pes Kollegin, fasst den<br />
Leitgedanken der Begleitung so zus<strong>am</strong>men: „Wie können<br />
wir helfen?“ Beratung und Begleitung sind anspruchsvolle<br />
Aufgaben für die Azubi-Finder. „Die Jugendlichen wollen<br />
20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
wissen und verstehen, wohin der berufliche Weg geht. Sie<br />
wollen vor allem Wertschätzung erfahren. Auf Augenhöhe<br />
mit ihnen zu sprechen, ist uns ein wichtiges Anliegen.“<br />
Kr<strong>am</strong>pe sieht bei den jungen Menschen ein großes „Harmoniebedürfnis.<br />
Wer einen Azubi haben will, der muss<br />
ihn auch mit Respekt behandeln.“<br />
Der wichtigste Teil der Begleitung ist das individuelle<br />
Gespräch mit den künftigen Auszubildenden. „Die Jugendlichen<br />
können sich bei uns online registrieren, werden dann<br />
kontaktiert und zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.<br />
Wir investieren in der Regel rund eine Stunde in das<br />
Gespräch“, so Kr<strong>am</strong>pe. Bei diesem Kontakt werden individuelle<br />
<strong>Karriere</strong>chancen ausgelotet, geschaut, welche freie<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstellen passen und<br />
zur Verfügung stehen, Denkanstöße<br />
für mögliche<br />
berufliche Alternativen<br />
sowie Tipps für ein<br />
Bewerbungsgespräch<br />
gegeben und insbesondere<br />
die Bewerbungsunterlagen<br />
als<br />
„wichtige Visitenkarte“<br />
geprüft.<br />
Soft Skills immer wichtiger<br />
„Wir weisen die Jugendlichen darauf hin, dass sie in den<br />
Unterlagen auch ihre Hobbys oder ehren<strong>am</strong>tlichen Tätigkeiten<br />
erwähnen“, betont Plum. „Mit diesen Kompetenzen<br />
können sie punkten. Auf diese sogenannten Soft Skills<br />
wie Te<strong>am</strong>fähigkeit legen die Arbeitgeber verstärkt Wert.“<br />
Wichtig ist auch, dass sich die Jugendlichen nach dem<br />
Gespräch weiter bewerben und in Kontakt mit den Azubi-Findern<br />
bleiben.<br />
Lisa Plum<br />
„Arbeitgeber legen verstärkt Wert<br />
auf Soft Skills“ - Lisa Plum<br />
Florian K<strong>am</strong>pe<br />
„Eltern sind die Chefberater“<br />
- Florian Kr<strong>am</strong>pe<br />
An den Gesprächen können auch die Eltern teilnehmen,<br />
die eine wichtige Instanz in der beruflichen Orientierung<br />
ihrer Kinder und - wie Kr<strong>am</strong>pe es ausdrückt - „die Chefberater“<br />
sind. Die Eltern haben auch die Möglichkeit,<br />
ohne ihre Kinder kostenlosen Kontakt zum IHK-Te<strong>am</strong><br />
aufzunehmen und berufliche Perspektiven zu erörtern. Sie<br />
erhalten dabei „wertvolle Impulse“ für die berufliche Orientierung<br />
der Kinder.<br />
Um möglichst vielen Jugendlichen beim Berufseinstieg zu<br />
helfen, sind die Azubi-Finder – gemeins<strong>am</strong> mit den Betrieben<br />
– verstärkt im <strong>Ausbildung</strong>smarketing unterwegs<br />
und über alle Kanäle erreichbar. Bei der Vermittlung von<br />
Azu bistellen sieht sich das Te<strong>am</strong> in einem Boot mit der<br />
Arbeits agentur für Arbeit. „Im Netzwerk <strong>Karriere</strong>-hier arbeiten<br />
alle Partner zus<strong>am</strong>men“, erklärt Plum. „Da ist die<br />
Region vorbildlich aufgestellt.“<br />
Nähere Informationen zu den Azubi-Findern unter<br />
www.azubi-finder.de ■<br />
Die schnellste Vermittlung eines <strong>Ausbildung</strong>splatzes dauerte<br />
übrigens drei Stunden. „Wir hatten sofort die passende<br />
Stelle für den Jugendlichen, der bei uns einen Super Eindruck<br />
hinterlassen und auch den Arbeitgeber über zeugt<br />
hat“, betont Kr<strong>am</strong>pe.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 21
„WIR SUCHEN<br />
NICHT NUR DIE<br />
OLYMPIATEILNEHMER“<br />
Metall- und Elektro-Industrie bietet glänzende<br />
<strong>Ausbildung</strong>s- und Berufsperspektiven<br />
Paul Senske<br />
Marc Niemeyer<br />
Die Metall- und Elektro-Industrie gilt als „das<br />
Herz der Wirtschaft“ mit sehr guten <strong>Ausbildung</strong>s-<br />
und Berufsperspektiven. D<strong>am</strong>it „dieses<br />
Herz weiter im Takt schlägt“, nimmt die <strong>Ausbildung</strong><br />
des Nachwuchses eine bedeutende Rolle ein. Die Zahlen<br />
für die M+E-Unternehmen im Hochsauerlandkreis<br />
und Kreis Soest sind beeindruckend: Die <strong>Ausbildung</strong>ssituation<br />
ist trotz der pandemiebedingten Krise mit 1,6<br />
Stellen für eine Bewerbung mehr als gefestigt, der Anteil<br />
der Auszubildenden beträgt gute fünf Prozent der Ges<strong>am</strong>tbelegschaft.<br />
„Unsere Unternehmen zeichnet ein hohes<br />
<strong>Ausbildung</strong>sengagement aus“, erklären Egbert Neuhaus<br />
und Dr. Volker Verch. „Eigene, gut ausgebildete<br />
Azubis sind ein Pfund für die Zukunft, auch vor dem<br />
Hintergrund des Fachkräftemangels in der Region.“<br />
22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Arbeitsmarktpolitik ist auch<br />
Schulpolitik“ - Volker Verch<br />
EINSTIEG MIT<br />
AUSBLICK!<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei BMS.<br />
Wir suchen engagierte Auszubildende, die gerne abwechslungsreiche<br />
Aufgaben übernehmen und unseren<br />
Erfolg aktiv mitgestalten möchten. Dafür bieten<br />
wir euch attraktive Fördermaßnahmen für einen<br />
guten Start ins Berufsleben. Bewerbt euch jetzt bei<br />
BMS und werdet Teil unserer Erfolgsgeschichte!<br />
Volker Verch und Egbert Neuhaus (v.l.)<br />
Egbert Neuhaus ist (ehren<strong>am</strong>tlicher) Vorsitzender,<br />
Dr. Vol ker Verch Geschäftsführer des Unternehmensverbandes<br />
Westfalen-Mitte, der im Hochsauerlandkreis, im<br />
Kreis Soest, in der Region H<strong>am</strong>m sowie im Kreis Unna die<br />
Interessen von 360 Betrieben mit 60.000 Beschäftigten vertritt<br />
und ihnen ein breites Leistungsspektrum anbietet. Neuhaus<br />
und Verch wissen, wovon sie reden und registrieren,<br />
dass sich „der <strong>Ausbildung</strong>smarkt zu einem Nachfragemarkt“<br />
entwi ckelt hat. Die demografische Entwicklung und die<br />
Tatsache, dass immer mehr junge Menschen studieren (wollen),<br />
berei ten den Unternehmen Probleme. „Das Studium<br />
ist nicht das Maß aller Dinge“, so Verch. „Die duale <strong>Ausbildung</strong><br />
in der Metall- und Elektro-Industrie bietet genug<br />
Möglichkeiten junge Menschen zu fördern, sich nach der<br />
<strong>Ausbildung</strong> wei terzubilden und auch zu studieren.“<br />
Wir suchen:<br />
• Konstruktionsmechaniker (m/w/d)<br />
• Technischer Systemplaner (m/w/d)<br />
• Bauzeichner (m/w/d)<br />
Wer wir sind:<br />
Als inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen<br />
aus dem Sauerland haben wir uns auf passgenauen<br />
Industriebau spezialisiert. Wir liefern<br />
unseren Kunden schlüsselfertige, nachhaltige und<br />
zukunftsorientierte Lösungen in den Bereichen<br />
Verwaltungsbauten, Industrie- und Logistikhallen.<br />
BMS Industriebau GmbH<br />
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Tel: +49 2961 980-200<br />
bewerbung@bms-industriebau.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 23
MINT-Fächer spielen<br />
eine wichtige Rolle<br />
Vor diesem Hintergrund nimmt die Nachwuchswerbung<br />
beim Unternehmensverband eine bedeutende Rolle ein,<br />
der Verband geht buchstäblich voran. „Mit großer Freude“<br />
erinnern Neuhaus und Verch sich an ihre Besuche in Kindergärten<br />
und Grundschulen. „Diese landesweite Aktion<br />
war eine Riesensache, Kinder für technische Berufe zu<br />
begeistern und zu zeigen, dass Technik kein Zauberwerk<br />
ist.“ Großen Wert legt der Verband auf die Vermittlung<br />
von Kenntnissen in den sogenannten der MINT-Fächern<br />
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />
und unterstützt entsprechende Projekte in Kindergärten,<br />
Grundschulen und allen weiterführenden Schulen. Die<br />
landesweit für Aufsehen sorgenden, riesigen M+E-Info-<br />
Trucks informieren über die zahlreichen <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten.<br />
Erfolgreich arbeiten auch die Arbeitskreise<br />
Wirtschaft/Schule, in denen sich<br />
die Lehrkräfte u. a. über<br />
die Berufsfelder in den<br />
Betrieben informieren<br />
und ihre Erfahrungen<br />
und<br />
Er kenntnisse<br />
den Schülerinnen<br />
und<br />
Schülern<br />
weitervermitteln<br />
können.<br />
Apropos Schulen:<br />
Sie nehmen<br />
bei der Berufsvorbereitung<br />
eine bedeutende<br />
Rolle ein. „Die Weggabelung<br />
findet im Elternhaus und in der<br />
Schule statt“, betont Verch. „Die Grundverantwortung<br />
liegt im Elternhaus, die Schulen haben aber eine besondere<br />
Verantwortung, einen Ergänzungsauftrag.“ Für<br />
den Unternehmensverband steht klipp und klar fest: „Die<br />
Arbeitsmarktpolitik ist auch Schulpolitik.“ Daher begrüßen<br />
Neuhaus und Verch insbesondere die NRW-weite Initiative<br />
„Kein Abschluss ohne Anschluss“, mit der die Schülerinnen<br />
und Schüler ab der 8. Jahrgangsstufe bei der Berufs- und<br />
Studienorientierung unterstützt werden. Der Unterneh-<br />
Volker Verch<br />
Egbert Neuhaus<br />
„Die soziale Herkunft darf kein<br />
Kriterium sein“ - Egbert Neuhaus<br />
mensverband pflegt engen Kontakt zur Bezirksregierung in<br />
Arnsberg, die diese Initiative seit Jahren umsetzt.<br />
Der Unternehmensverband ist sich in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />
seiner sozialen und ges<strong>am</strong>tgesellschaft lichen Verantwortung<br />
bewusst: „Die soziale Herkunft darf kein Kriterium<br />
bei der Berufs- und Studienwahl sein“, erklärt Neuhaus mit<br />
Nachdruck. „Für Schülerinnen und Schüler, die vor dem<br />
Antritt einer Lehre schulischen und sozialen Nachholbedarf<br />
haben, gibt es für die M+E-Betriebe einen Tarifvertrag<br />
zur Förderung der <strong>Ausbildung</strong>sfähigkeit.“ Schulische<br />
Defizite sollen abgebaut und soziale Kompetenzen erworben<br />
werden, um <strong>Ausbildung</strong>sfähigkeit zu erwerben. „Wir<br />
suchen als Nachwuchs nicht nur die Olympiateilnehmer“,<br />
meint Verch. Die Metall- und Elektroindustrie bietet rund<br />
40 <strong>Ausbildung</strong>sberufe mit hoher Übernahm-Quote in den<br />
Betrieben. Die Palette reicht vom Anlagenmechaniker über<br />
Industriekaufmann, Mikrotechnologe und Werkstoffprüfer<br />
bis zum Zerspanungsmechaniker. Als „besonderes Beispiel“<br />
nennt Verch den Beruf des Gießereimechanikers „mit exzellenten<br />
Entwicklungschancen, die auch zur Promotion<br />
führen können.<br />
Gießerei mechaniker sind begehrt.“ Was die Bezahlung der<br />
Azubis betrifft, so liegen die Gehälter in der M+E-Industrie<br />
vielfach höher als in anderen Branchen. Ein(e) Industriemechaniker(in)<br />
und ein(e) Industriekaufmann/frau<br />
erhalten im Tarifbezirk NRW im ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
rund 1.000 Euro. Ein Facharbeiter kann im Laufe seines<br />
Berufslebens in der M+E-Industrie auf einen Verdienst von<br />
gut 55.000 Euro kommen. ■<br />
24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Ein Unternehmen - viele Möglichkeiten!<br />
Impuls Küchen und puris Bad – das sind bekannte, attraktive,<br />
verlässliche und erfolgreiche Briloner Arbeitgeber mit f<strong>am</strong>iliärem<br />
Background.<br />
Beide Marken zeichnen sich durch einen sympathischen<br />
Mix aus Design und Funktionalität für<br />
Ihre Küchen- und Badmöbel aus. Leidenschaft,<br />
Vertrauen und flache Hirarchien –<br />
das ist die Philosophie beider Unternehmen.<br />
„Hier kann jeder Mitarbeitende<br />
seine Ideen mit einbringen“, sagt Georg<br />
Billert, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
beider Unternehmen und<br />
auch der Briloner Möbel Werke.<br />
puris.de<br />
Arbeitgeber „Briloner Möbel Werke“.<br />
Wer sich für die <strong>Ausbildung</strong> bei<br />
Impuls Küchen oder puris Bad entscheidet,<br />
der entscheidet sich für eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei den Briloner Möbel<br />
Werken. Für den persönlichen <strong>Karriere</strong>horizont<br />
ist dies ein wichtiger Faktor. Für die insges<strong>am</strong>t<br />
550 Mitarbeiter bieten sich somit vielseitige<br />
Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der<br />
Briloner Möbel Werke.<br />
„Durch unsere Infrastruktur vor Ort sind wir in der Lage<br />
unsere Mitarbeiter von der <strong>Ausbildung</strong> an weiterzuentwickeln.<br />
Da entstehen oft Arbeitsbeziehungen fürs Leben“,<br />
freut sich Georg Billert über die Nachhaltigkeit der gruppeninternen<br />
Personalpolitik.<br />
Ökologische Nachhaltigkeit.<br />
Neben der gelebten Nachhaltigkeit im Bereich der Personalentwicklung<br />
setzen die Briloner Möbel Werke außerdem<br />
auf einen verantwortungsvollen Umgang mit den<br />
vorhandenen Ressourcen. So werden Holzreste<br />
zur Energierückgewinnung genutzt und<br />
fast die komplette Dachfläche der Produktionshallen<br />
sind mit Photovoltaikanlagen<br />
versehen. Der ökologische Fußabdruck<br />
unserer Unternehmen ist ein wichtiger<br />
DNA Bestandteil. Dies ist auch weiterhin<br />
ein elementarer Faktor der Unternehmensausrichtung.<br />
impuls-kuechen.de<br />
Vielseitige <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten.<br />
Die Briloner Möbel Werke bieten auch für <strong>2021</strong> zahlreiche<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbereiche im technischen, handwerklichen oder<br />
wirtschaftlichen Bereich an.
MÜLLMANN VOR<br />
HOCHSCHUL<br />
PROFESSOR!<br />
Ein bisschen Statistik gefällig?<br />
Christel Zidi<br />
Ein bisschen Statistik gefällig?<br />
Obwohl viele Menschen Statistiken<br />
gegenüber sehr skepschlechterverteilung.<br />
Und die sieht immer<br />
tragsabschlüsse auch anhand der Ge-<br />
In einer Grafik sieht das dann so aus:<br />
Müllmann<br />
tisch sind,<br />
vor<br />
ist es<br />
Hochschulprofessor!<br />
doch immer noch recht traditionell aus: Mädchen haben<br />
Pflegeberufe – immer<br />
wieder Text: Christel interessant, Zidi einen Blick da rauf<br />
zu werfen. Besonders dann, wenn<br />
man vor der Qual der Wahl steht.<br />
sich meist für das Büromanagement,<br />
den Beruf der Medizinischen Fachangestellten<br />
oder für eine <strong>Ausbildung</strong> im Einzelhandel<br />
wichtiger und immer beliebter<br />
Das Statistische Bundes<strong>am</strong>t gab auch<br />
sehr entschieden. skeptisch sind, Automobilkauf-<br />
ist es doch immer bekannt, dass 2019 71.300 Menschen<br />
Obwohl viele Menschen Statistiken gegenüber<br />
wieder interessant, einen Blick darauf zu werfen. Besonders dann, wenn man vor der Qual<br />
Das Statistische Bundes<strong>am</strong>t veröffentlichte<br />
in diesem Jahr die Zahl der Ver-<br />
Bei den Jungs stehen nach wie vor tech-<br />
begannen. 8,2 % mehr als im Vorjahr.<br />
frau steht bei ihnen erst auf Platz 19. eine <strong>Ausbildung</strong> in einem Pflegeberuf<br />
der Wahl steht.<br />
tragsabschlüsse (2019) im <strong>Ausbildung</strong>sbereich.<br />
nische Berufe an erster Stelle. Allen voran Seit 2009 ist die Zahl somit um 25 %<br />
Das Statistische Und so Bundes<strong>am</strong>t sieht das Ranking veröffentlichte aus: in der diesem Kfz-Mechatroniker, Jahr die Zahl der Vertragsabschlüsse es folgenden der (2019) gestiegen. im<br />
Das <strong>Ausbildung</strong>sbereich. Bundes<strong>am</strong>t entschlüsselte Und so sieht die das Ver-<br />
Ranking Fachinformatiker aus: und der Elektroniker.<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberuf Anzahl %<br />
1 Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel 26.109 5,1<br />
2 Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement 26.061 5,1<br />
3 Kraftfahrzeugmechatroniker/in 22.113 4,3<br />
4 Verkäufer/in 21.360 4,2<br />
5 Industriekaufmann/-kauffrau 16.899 3,3<br />
6 Fachinformatiker/in 16.212 3,2<br />
7 Medizinische(r) Fachangestellte(r) 16.176 3,2<br />
8 Elektroniker/in 14.340 2,8<br />
9 Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 12.918 2,5<br />
10 Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Außenhandel 12.714 2,5<br />
11 Industriemechaniker/in 12.615 2,5<br />
12 Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) 12.255 2,4<br />
13 Fachkraft für Lagerlogistik 10.572 2,1<br />
14 Bankkaufmann/-kauffrau 9.048 1,8<br />
15 Friseur/in 9.042 1,8<br />
16 Mechatroniker/in 8.565 1,7<br />
17 Hotelfachmann/-fachfrau 8.142 1,6<br />
18 Tischler/in 7.893 1,5<br />
19 Koch/Köchin 7.800 1,5<br />
20 Elektroniker/in für Betriebstechnik 7.062 1,4<br />
75 % der Anfänger sind weiblichen Geschlechts.<br />
Aber die Männer holen auf:<br />
2009 lag dieser Wert bei 19 %, jetzt immerhin<br />
schon bei 25. Mit 41 % hat dabei<br />
besonders die Altenpflege in den Jahren<br />
von 2009 bis 2019 einen starken Zuwachs<br />
zu verzeichnen.<br />
Gute Verdienstchancen<br />
Wenn es darum geht, in welchem Beruf<br />
man später richtig gut verdienen kann,<br />
kommt es natürlich stark auf die Neigung<br />
und das Talent an, manchmal auch<br />
auf die körperliche Konstitution. Gut<br />
verdienen kann man auf jeden Fall als<br />
26 Das<br />
- <strong>WOLL</strong><br />
Bundes<strong>am</strong>t<br />
<strong>Elternratgeber</strong><br />
entschlüsselte die Vertragsabschlüsse auch anhand der Geschlechterverteilung. Und<br />
die sieht immer noch recht traditionell aus: Mädchen haben sich meist für das Büromanagement, den<br />
Beruf der Medizinischen Fachgestellen oder für eine <strong>Ausbildung</strong> im Einzelhandel entschieden.
Elektroniker<br />
für Betriebsoder<br />
Automatisierungstechnik,<br />
aber man<br />
muss schon recht technikaffin<br />
sein. Bei Berufen in Richtung Informatik<br />
kommt man ohne das Interesse an<br />
mathematischen Zus<strong>am</strong>menhängen und<br />
guten Englischkenntnissen nicht aus.<br />
Auch der Straßenbauer verdient nicht<br />
schlecht, muss aber auch kräftig zupacken<br />
können. Ach ja, der Bankkaufmann bzw.<br />
die Bankkauffrau ist finanziell recht gut<br />
gestellt. Aber wie gesagt – auch diese Art<br />
von Tätigkeit muss einem liegen.<br />
Ehre, wem Ehre gebührt<br />
Bei einer Forsa-Umfrage aus dem Jahre<br />
2019 ging es darum, welche Berufe in<br />
der Bevölkerung ein besonderes Ansehen<br />
genießen. Spitzenreiter: der Feuerwehrmann!<br />
Ihm folgen Arzt, Kranken- und<br />
Altenpfleger. Danach die Polizisten und<br />
Erzieher – noch vor dem Richter.<br />
Dann ein Platz, der schon für Verwunderung<br />
sorgt: Wenn es um das Ansehen<br />
geht, liegt der Beruf des Müllmanns noch<br />
vor dem des Piloten und Hochschulprofessors!<br />
Berufe im Trend<br />
Die vielen Veränderungen in unserem<br />
Alltagsleben, die Globalisierung und Digitalisierung<br />
machen sich auch bei den<br />
Berufen bemerkbar. Von der Homepage<br />
gehalt.de wurde vor Kurzem eine Liste<br />
der „Trendberufe“ veröffentlicht. Performance-Marketing-Manager<br />
im Social<br />
Commerce, Cloud-Architekten und<br />
Pflegefachkräfte in der Beatmungs- und<br />
Intensivpflege sind demnach besonders<br />
nachgefragt.<br />
Und wer sich (noch) nichts darunter vorstellen<br />
kann: Cloud-Architekten kümmern<br />
sich um die Vernetzung und Verwaltung<br />
der komplexen Cloud-Strukturen,<br />
die für den Homeoffice-Bereich immer<br />
wichtiger werden. Der Performance-Marketing-Manager<br />
hat besonders mit dem<br />
Social Commerce zu tun, also dem Verkauf<br />
über Social-Media-Plattformen.<br />
Aufgrund der jüngsten Entwicklungen<br />
hat sich gezeigt, dass verstärkt Pflegefachkräfte<br />
in der Intensivpflege, Laborassistenten<br />
und Virologen benötigt werden.<br />
Zukunftsfähig sind demnach auch Berufe<br />
in der Lebensmitteltechnik und Spieleentwicklung.<br />
Die meisten davon können<br />
auch ohne Studium erlernt werden. ■<br />
Pflegeberufe – immer wichtiger und immer beliebter<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 27
Die Digitalisierung wird in Zukunft<br />
alle Branchen verändern.<br />
Wie die Digitalisierung die <strong>Ausbildung</strong> verändert<br />
Sonja Nürnberger<br />
DIGITAL IN DIE ZUKUNFT<br />
Die Digitalisierung schreitet stetig voran. Das<br />
merkt man in vielen Bereichen des Lebens und<br />
wirkt sich natürlich auch auf die Berufsausbildung<br />
aus: Bewerbungsabläufe, Lernmethoden und<br />
Arbeitsfelder verändern sich oder werden neu geschaffen.<br />
Die jungen Leute und auch die Betriebe müssen<br />
sich anpassen.<br />
Schon für die Suche nach der richtigen <strong>Ausbildung</strong>sstelle<br />
ist digitales Knowhow gefragt – zur Zeit mehr denn je. Die<br />
Agentur für Arbeit hat sich in den vergangenen Monaten an<br />
die veränderte Situation angepasst und vermehrt digitale Angebote<br />
für <strong>Ausbildung</strong>sstellensuchende geschaffen: Berufsberatung,<br />
Berufsfelderkundungstage, die Aktionswoche der<br />
<strong>Ausbildung</strong>, Elterncafés oder Podcasts – alles online.<br />
Bewerbungen über Onlineportale<br />
Digitale Skills sind einfach unerlässlich: Bewerbungen<br />
werden digital verschickt oder über ein unternehmenseigenes<br />
Onlineportal – teilweise mit digitalem Eignungstest<br />
– versendet. „Am Ende ist die heutige Bewerbung nichts<br />
anderes als die frühere – nur eben digital“, so Torsten Milinski,<br />
Berufsberater der Agentur für Arbeit an den Gymnasien<br />
im Arnsberger Raum. „Auch Bewerbungsgespräche,<br />
die per Videotelefonie stattfinden, müssen <strong>am</strong> Ende genauso<br />
ernst genommen werden, wie die in Präsenz. Ein ordentliches<br />
Auftreten und Redebereitschaft vor der K<strong>am</strong>era werden<br />
ganz selbstverständlich vorausgesetzt.“<br />
Vor allem müssen die <strong>Ausbildung</strong>sstellensuchenden ganz<br />
genau wissen, auf welchen Beruf sie sich bewerben. Denn<br />
manchmal ist es gar nicht mehr so eindeutig, was hinter<br />
welcher Berufsbezeichnung steckt. Manche Berufsfelder<br />
haben sich durch die Digitalisierung drastisch verändert,<br />
manche sind weggefallen und manche ganz neu entstanden.<br />
Andreas Canisius, Te<strong>am</strong>leiter in der Berufsberatung bei der<br />
Agentur für Arbeit Meschede-Soest, weiß: „Es ist wichtig,<br />
dass man sich nicht nur die altbekannten Berufe anschaut,<br />
sondern auch ganz gezielt die neuen, die vielleicht viel besser<br />
zu den eigenen Interessen passen.“ Torsten Milinski ergänzt:<br />
„Jugendliche, die das Digitale nicht nur zum Spielen nutzen,<br />
haben nun große Vorteile. So wie früher ein Tastaturschreibkurs<br />
erwartet wurde, wird heute vorausgesetzt, dass die Bewerber<br />
beispielsweise MS Office beherrschen.“ Das wird<br />
jedoch nicht immer in der Schule vermittelt und so ist auch<br />
Eigeninitiative gefragt.<br />
Vorteile für Schule und Arbeitsplatz<br />
Gerade während der Pandemie zeigt sich, wie hilfreich die<br />
Digitalisierung ist, wenn es etwa um ortsunabhängiges Ar-<br />
28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„So wie früher ein Tastaturschreibkurs<br />
erwartet wurde, wird heute vorausgesetzt,<br />
dass die Bewerber beispielsweise<br />
MS Office beherrschen.“<br />
- Torsten Milinski<br />
AZUBIS<br />
GESUCHT<br />
HANDS-ON<br />
TROTZ<br />
A B S T A N D<br />
beiten und Lernen geht. „Wir arbeiten schon länger mit einem<br />
komplett papierlosen Büro. So ist der Zugriff schneller<br />
und jederzeit möglich, was den Arbeitsalltag enorm<br />
erleichtert“, erzählt Melanie Süggeler, Auszubildende als<br />
Industriekauffrau bei JUMA. Auch Denis Weigel, der<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker für Systemintegration<br />
absolviert, meint: „Dadurch, dass wir ein zentrales<br />
IT-System haben, in dem alle Anfragen zu finden sind,<br />
die bislang abgewickelt wurden, und zusätzlich mit einer<br />
Art internem Wiki ausgestattet sind, in dem alle Prozesse<br />
abgespeichert sind, ist es auch für einen Auszubildenden<br />
beinahe von Anfang an möglich, komplett selbstständig<br />
zu arbeiten.“<br />
Noah Kunisch, Auszubildender als Industriekaufmann,<br />
erzählt: „Ich habe mein Notebook und kann es überall im<br />
Betrieb anschließen. Einen festen Arbeitsplatz brauche ich<br />
nicht mehr.“ Diese Vorteile, die durch die Digitalisierung<br />
entstehen, gelten aber natürlich nicht nur für den Arbeitsplatz,<br />
sondern auch für die Berufsschule. Neue digitale<br />
Lernmittel wie Lernvideos, spezielle Apps oder Plattformen<br />
werden spätestens seit dem vergangenen Jahr überall<br />
eingesetzt. „Wir nutzen in der Schule digitale Tools wie<br />
MS Te<strong>am</strong>s oder One Note, auf die jeder jederzeit und von<br />
überall Zugriff hat. Dort können Dinge noch einmal nachgelesen<br />
werden und auch die Kommunikation zwi schen<br />
Schülern und Lehrern ist d<strong>am</strong>it an vielen Stellen einfacher<br />
und schneller geworden ist.“ Die dafür benötigten digitalen<br />
Tools und Devices werden von Schule und Arbeitgeber<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Die Digitalisierung wird in Zukunft alle Branchen verändern.<br />
„Sie schreitet jetzt unaufhaltbar voran. Auch die<br />
Generation, die immer noch das Ruder in der Hand hält,<br />
hat erkannt, dass es kein Zurück mehr gibt“, so Torsten<br />
Milinski. „Wenn die jungen Leute da <strong>am</strong> Ball bleiben und<br />
sich auch eigenständig fortbilden, sind sie auf einem guten<br />
Weg. Der junge Weg der Digitalisierung wurde endlich<br />
eingeschlagen. Und er geht hoffentlich auch weiter.“ ■<br />
OHRMANN MONTAGETECHNIK steht seit über 30 Jahren für<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 29
Anzeige<br />
Schon als Kind war der 25-jährige Fabian<br />
Hömberg von Technik fasziniert<br />
DER MIX MACHT’S<br />
Aus- und Weiterbildung im öffentlichen<br />
Dienst beim Landesbetrieb Straßen NRW<br />
Spannend und kommunikativ, te<strong>am</strong>orientiert<br />
und eigenverantwortlich, kreativ und zukunftssicher<br />
– das sind die Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
beim Landesbetrieb Straßenbau NRW. Aber was macht<br />
überhaupt der Landesbetrieb Straßenbau NRW? Kurz<br />
gesagt, plant, baut und betreibt er die Bundes- und<br />
Landesstraßen. „In unserer Regionalniederlassung,<br />
die die Kreise Höxter, Paderborn, Soest und den Hochsauerlandkreis<br />
(HSK) umfasst, sind das allein für die<br />
beiden letztgenannten 414 Kilometer Bundesstraßen<br />
und 1059 Kilometer Landesstraßen“, berichtet Sven<br />
Koerner, Leiter der Niederlassung Sauerland-Hochstift.<br />
Hinzu kommen die zugehörigen Radwege. Mehr als 400<br />
Mit arbeiter*innen in Innen- und Außendienst kümmern<br />
sich darum, das Straßen- und Radwegenetz zu<br />
unterhalten. Zum Innendienst gehören Planungs- und<br />
Bauingenieure*innen sowie Kollegen, die sich mit der<br />
Vermessung, dem Betrieb der Straßen und dem Verkehr<br />
beschäftigen. Zudem sorgen an acht Standorten unsere<br />
Straßenwärter*innen für eine sichere und ordnungsgemäße<br />
Straße. Junge, motivierte Menschen in spannenden<br />
Berufsfeldern auszubilden, hat sich der Landesbetrieb<br />
ebenfalls zur Aufgabe gemacht.<br />
erfolgreich abgeschlossen. Seitdem ist er in der Planung<br />
<strong>am</strong> Standort Meschede tätig. „In der <strong>Ausbildung</strong> habe ich<br />
das Arbeiten mit verschiedener Software gelernt und habe<br />
verschiedene Abteilungen durchlaufen“, erklärt er. Als<br />
Grundlage hat Floren in seiner Lehrzeit nicht nur Vermessungsarbeiten<br />
durchgeführt oder Straßen- und Verkehrsführungen<br />
errechnet. Auch das Erstellen von Gelände- und<br />
Entwurfsplänen für Straßen, Bauwerke, Geh- und Radwege<br />
standen auf dem Plan. „Radwege sind heute mein Spezialgebiet“,<br />
erklärt der 31-Jährige. „Aber ich arbeite auch<br />
an Ausschreibungen mit, stelle Kostenberechnungen auf<br />
oder schaue mal bei laufenden Baumaßnahmen vorbei –<br />
die Abwechslung ist es, die meinen Job ausmacht“, weiß er.<br />
Seit kurzem bietet die Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift<br />
auch ein Duales Studium zum Bauingenieurwesen/Bauzeichner*in<br />
an.<br />
„Mein Traum ist es, als Bauleiter die<br />
unterschiedlichen Baustellen zu überwachen<br />
und zu koordinieren“<br />
„Radwege sind heute mein Spezialgebiet“,<br />
sagt Marvin Floren<br />
Abwechslungsreich – der <strong>Ausbildung</strong>sberuf als<br />
Fachkraft für Straßen und Verkehrstechnik<br />
Seine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Straßen- und Verkehrstechnik<br />
hat Marvin Floren bereits vor sieben Jahren<br />
30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Als Kind war Legotechnik meine große Leidenschaft“,<br />
erklärt Fabian Hömberg. Die Technik-Faszination hat den<br />
25-jährigen im Berufsleben immer begleitet. Und so wundert<br />
es nicht, dass der gebürtige Lennestädter heute als Bauingenieur<br />
in der Abteilung Betrieb & Verkehr bei Straßen.<br />
NRW tätig ist. „Nach dem Abitur wusste ich nicht, was ich<br />
werden wollte und hatte meinen Fokus zunächst auf eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> gelegt“, erläutert Hömberg. Ein Hinweis aus<br />
dem Bekanntenkreis ließ ihn umschwenken. Er begann vor<br />
rund vier Jahren sein Duales Studium zum Bauingenieur/<br />
Bauzeichner bei Straßen.NRW. An vier unterschiedlichen<br />
<strong>Ausbildung</strong>sstätten, der Regionalniederlassung Südwestfalen,<br />
der Berufsschule und der Uni Siegen sowie einem<br />
externen <strong>Ausbildung</strong>szentrum lernte Hömberg nicht nur<br />
in Fächern wie Statik, Straßenbautechnik oder Bauchemie<br />
wichtige Grundlagen für den späteren Berufsalltag. Auch<br />
der praktische Anteil k<strong>am</strong> mit Einsätzen auf Baustellen, in<br />
der Bauüberwachung oder Planung nicht zu kurz. Hinzu<br />
k<strong>am</strong>en die <strong>Ausbildung</strong>sphase mit dem Berufsabschluss des<br />
Bauzeichners sowie die praxisnahen <strong>Ausbildung</strong>steile im Bildungszentrum<br />
mit den berufsnahen Handwerkstätigkeiten<br />
von Maurer, Schreiner und Co. „Ich würde das duale Studium<br />
jedem empfehlen, der technisches Interesse, mathematisches<br />
und naturwissenschaftliches Verständnis und Spaß an<br />
allen Bereichen des Bauwesens hat“, so der Hobby-Mountainbiker.<br />
Bevor Floren und Hömberg überhaupt mit ihrer Planung<br />
beginnen können, benötigen sie die Daten des örtlichen<br />
Geländes. Eine Aufgabe, die der Vermessungsbereich des<br />
Landesbetriebs Straßenbau NRW übernimmt und eine Vielzahl<br />
von <strong>Ausbildung</strong>s- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet.<br />
An erster Stelle steht der <strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers.<br />
Eine Aufgabe, die der Vermessungsbereich<br />
des Landesbetriebs übernimmt. Auch hier gibt es eine Vielzahl<br />
von <strong>Ausbildung</strong>- und Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Gerade Technik begeisterte junge Menschen kommen voll<br />
auf ihre Kosten. Denn mit hochmodernen Geräten wie<br />
Tachymeter, Satelliten gestützten Empfängern, Laserscannern<br />
und innovativen Vermessungsdrohnen können sie die<br />
Umgebung aus einem neuen Blickwinkel erfassen. „Vom<br />
<strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers über das duale<br />
Studium mit Fachrichtung Vermessungswesen bis hin zur Inspektorenausbildung<br />
im Vermessungsbereich – hier ist einiges<br />
möglich“, weiß Koerner.<br />
Theorie und Praxis vereint –<br />
der <strong>Ausbildung</strong>sberuf Straßenwärter*in<br />
Reizvoll ist es für viele auch, die Straßen und Wege in<br />
Schuss zu halten. Der abwechslungsreiche Beruf als Straßenwärter*in<br />
kann im Landebetrieb in einer dreijährigen <strong>Ausbildung</strong><br />
erlernt werden. „Ich wollte immer einen Job, in<br />
dem ich praktisch und draußen arbeiten kann“, erklärt Jan<br />
Rademacher, Auszubildender als Straßenwärter. Sein Traum<br />
hat sich erfüllt. Der 16-Jährige ist im ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
und erlernt die theoretischen Grundlagen der Baustoffkunde<br />
und Geometrie in der Berufsschule. Daneben erlangt er<br />
die praktischen Fertigkeiten in seinem Berufsalltag auf der<br />
Straße sowie in Fortbildungs kursen für einzelne Hand werke,<br />
wie zum Beispiel des Gärtner- oder Maurer-Handwerks.<br />
Von Pflasterarbeiten über den Umgang mit Beton und Asphalt<br />
über die Grünpflege bis hin zum Großgeräteeinsatz<br />
von Baggern und Bankettfräsmaschinen, sein Job ist zu jeder<br />
Jahreszeit von Abwechslung geprägt. „Heute kleine Ausbesserungsarbeiten,<br />
morgen Grünschnitt oder ein plötzlicher<br />
Wintereinbruch – das ist das Spannende an meiner <strong>Ausbildung</strong><br />
als Straßenwärter“, fasst Rademacher zus<strong>am</strong>men. ■<br />
Vom <strong>Ausbildung</strong>sberuf des Vermessungstechnikers<br />
bis zur Inspektorenausbildung<br />
im Vermessungsbereich<br />
Jan Rademacher, Auszubildender<br />
zum Straßenwärter<br />
Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift<br />
Lanfertsweg 2 | 59872 Meschede<br />
Telefon: 0291-298-108<br />
E-Mail: BEWERBUNG.RNL.SH@STRASSEN.NRW.DE<br />
www.nrw-verbinden.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 31
Ingo Maschoty, Maria Büse-Dallmann und Andreas Kremer (v. l.).<br />
„ES GIBT NIEMANDEN,<br />
DER NICHTS KANN“<br />
Mit KAoA Perspektiven aufzeigen und Kompetenzen entfalten:<br />
Berufliche Orientierung ein Kernbereich an NRW-Schulen<br />
Paul Senske<br />
S. Droste<br />
J<br />
unge Menschen frühzeitig<br />
auf lebenslanges Lernen vorbereiten,<br />
berufliche Perspektiven<br />
aufzeigen und vor allem<br />
Kompetenzen erkennen und entfalten:<br />
Die Berufliche Orientierung<br />
nimmt an allen NRW-Schulen der<br />
Sekundarstufe I und II inzwischen<br />
eine überragende Rolle ein, hat<br />
große gesellschaftliche Relevanz und<br />
macht die Schulen lebensnäher und<br />
lebendiger. Mit der NRW-Landesinitiative<br />
„Kein Abschluss ohne Anschluss<br />
– Übergang Schule - Beruf in<br />
NRW“ (KAoA) ab der 8. Klasse aller<br />
Schulformen, wurde ein einheitliches<br />
und effizientes Übergangssystem<br />
von der Schule in <strong>Ausbildung</strong> und<br />
Studium geschaffen. Ein Schwerpunkt<br />
ist die Steigerung der Attraktivität<br />
der dualen <strong>Ausbildung</strong>.<br />
„Die jungen Menschen sollen bei der<br />
Beruflichen Orientierung so früh wie<br />
möglich in den Schulen unterstützt<br />
werden“, sagt Maria Büse-Dallmann,<br />
Leitende Regierungsschuldirektorin<br />
bei der Bezirksregierung Arnsberg.<br />
„Sie sollen ihre Kompetenzen, Talente<br />
und Ressourcen erkennen. Ihnen sollen<br />
Wege der dualen <strong>Ausbildung</strong>, des<br />
Studiums und berufliche Perspektiven<br />
aufgezeigt werden. Dabei geht es um<br />
die Entfaltung der eigenen Persönlichkeit<br />
und auch um Wertschät -<br />
z ung für Berufe und Tätigkeiten jeder<br />
Art.“ Ingo Maschoty, Fachberater der<br />
„Koordinierungsstelle Berufliche Orientierung“<br />
der Arnsberger Behörde,<br />
die gemeins<strong>am</strong> mit den zwölf Kommunalen<br />
Koordinierungen den KAoA-Prozess<br />
begleitet und unterstützt,<br />
bezeichnet den Ansatz so: „Für die<br />
Jugendlichen ist es wichtig, den Blick<br />
darauf zu werfen, was er kann. Denn<br />
egal, welche berufliche <strong>Ausbildung</strong> er<br />
macht, sie ist immer der Startpunkt in<br />
eine erfolgreiche <strong>Karriere</strong>. Es gibt nur<br />
den richtigen individuellen Weg.“ Für<br />
Dezernent Andreas Kremer, zuständig<br />
für die Ges<strong>am</strong>t- und Sekundarschulen<br />
32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
im Kreis Olpe und Siegen-Wittgenstein,<br />
steht fest: „Es gibt niemanden,<br />
der nichts kann.“<br />
KAoA bei der Bezirksregierung<br />
hoch angesiedelt<br />
Das Landesvorhaben KAoA, 2011<br />
vom <strong>Ausbildung</strong>skonsens NRW<br />
(„Jeder junge Mensch in NRW, der<br />
ausgebildet werden will, wird ausgebildet“)<br />
ins Leben gerufen, ist bei<br />
der Bezirksregierung hoch angesiedelt<br />
und wird gemeins<strong>am</strong> mit den kommunalen<br />
Akteuren mit großem Engagement<br />
umgesetzt. Die rasche Integration<br />
aller Jugendlichen mit und<br />
ohne Förderbedarf in <strong>Ausbildung</strong>, Arbeitswelt<br />
oder Studium ist gerade vor<br />
dem Hintergrund des Fachkräftemangels<br />
von großer Bedeutung. „Mit dem<br />
Elternhaus und der Schule gibt es zwei<br />
Leitplanken für die Entwicklung der<br />
Jugendlichen. Den größten Einfluss<br />
haben die Eltern, die Schule berät<br />
und informiert“, so Maria Büse-Dallmann.<br />
„Die Einbindung der Eltern in<br />
den Prozess der Beruflichen Orientierung<br />
ist für uns elementar.“<br />
Mit KAoA geht NRW neue Wege.<br />
„Ein Lebensweltbezug und d<strong>am</strong>it auch<br />
die Arbeitswelt ist eine Grundlage für<br />
jeden Unterricht“, betont Andreas<br />
Kremer. „Die Berufliche Orientierung<br />
mit Erkennen und Entwicklung von<br />
überfachlichen Kompetenzen ist<br />
Querschnitts- und Gemeinschaftsaufgabe<br />
für alle Schulfächer, in denen<br />
auch diese Kompetenzen vermittelt<br />
werden.“ Wichtig seien soziale Kompetenzen.<br />
„In allen Unterrichtsfächern<br />
werden auch soziale Kompetenzen<br />
(Te<strong>am</strong>geist, Fairness …) entwi ckelt,<br />
die im Berufsleben wichtig sind.<br />
Und der Besuch eines Bauernhofes<br />
im Erdkundeunterricht der 5. Klasse<br />
beinhaltet auch erste Einblicke in die<br />
Lebens- und Arbeitswelt“, so Kremer.<br />
Für die Berufliche Orientierung gibt<br />
es an jeder Schule eine Koordinatorin<br />
bzw. einen Koordinator (StuBo) oder<br />
ein Stubo-Te<strong>am</strong>.<br />
Potenzialanalyse ist<br />
wichtige Säule<br />
Der Berufsorientierungs-Prozess an allen<br />
Schulen ab der Klasse 8 ist strukturiert,<br />
standardisiert und verbindlich.<br />
Nach der Elterninformation startet der<br />
Prozess mit einer Potenzialanalyse der<br />
Schülerinnen und Schüler. Sie findet<br />
eintägig bei außerschulischen Bildungsträgern<br />
statt. In der Analyse werden<br />
persönliche Potenziale wie Motivation<br />
oder Leistungsbereitschaft, praktische<br />
Kompetenzen (Handgeschicklichkeit,<br />
Sprachkompetenz), methodische<br />
im Finanz<strong>am</strong>t<br />
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vergleichbaren Bildungsabschluss<br />
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Finanz<strong>am</strong>t kombiniert mit Unterricht<br />
an der Landesfinanzschule NRW<br />
in Wuppertal oder Bonn<br />
• berufliche Sicherheit<br />
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von ca. 1.300,- Euro<br />
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• ein dreijähriges duales Studium<br />
an der Hochschule für Finanzen NRW<br />
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mit Praxisteilen im Finanz<strong>am</strong>t<br />
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auch während der Studienzeiten<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 33<br />
Erwünscht sind auch Bewerbungen von Schwerbehinderten und ihnen gleichgestellten Menschen. Diese Ausschreibung wendet sich ebenfalls ausdrücklich an Menschen<br />
mit Migrationshintergrund. Du solltest im Zeitpunkt der Einstellung eine Staatsangehörigkeit eines EU-Staates bzw. eines Staats mit einem EU-Rechtsabkommen besitzen.
„Unabhängig von Corona ist eine <strong>Ausbildung</strong> auch in den nächsten<br />
Jahren eine der besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufseinstieg<br />
und ein sicheres berufliches Weiterkommen. Weniger junge<br />
Leute und mehr Ältere, die in Rente gehen, führen gerade in den Kreisen<br />
Hochsauerland, Soest und Olpe im Vergleich mit anderen Regionen<br />
zu besonders guten Chancen, einen <strong>Ausbildung</strong>splatz zu finden. <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe<br />
einerseits und Schülerinnen und Schüler andererseits<br />
sollten alle Möglichkeiten nutzen, sich gegenseitig kennenzulernen und<br />
vorzustellen zum Beispiel auch durch Praxisphasen in den Betrieben oder<br />
durch Videokonferenzen. Die Betriebe können dem Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken, wenn sie sich mit ihren beruflichen Angeboten den jungen<br />
Nachwuchskräften präsentieren, sich um sie bemühen und den Wert<br />
der dualen <strong>Ausbildung</strong> oder eines dualen Studiums<br />
Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident Arnsberg<br />
aufzeigen.“<br />
Potenziale (strukturiertes Vorgehen<br />
oder Aufgabenverständnis) und soziale<br />
Potenziale wie Te<strong>am</strong>- und Kommunikationsfähigkeit<br />
beobachtet.<br />
Die Potenzialanalyse wird durch die<br />
Schule vor- und nachbereitet. Die<br />
Eltern und die Bundesagentur für<br />
Arbeit werden miteinbezogen. Die<br />
Ergebnisse sind Grundlage für den<br />
weiteren Prozessverlauf. Dieser wird<br />
mit einer dreitätigen betrieblichen<br />
Berufsfelderkundung in mindestens<br />
drei Berufsfeldern fortgesetzt. „Die<br />
Schülerinnen und Schüler schnuppern<br />
in der Berufswelt“, betont Maria<br />
Büse-Dallmann. „Sie erhalten erste<br />
praxisnahe Einblicke.“<br />
Als weitere Stufe folgt in der Jahrgangsstufe<br />
9 oder auch 10 ein zweibis<br />
dreiwöchiges Betriebspraktikum<br />
in Betrieben, Verwaltung oder Institutionen.<br />
Es besteht zudem die<br />
Möglich keit eines zweiten verbindlichen<br />
Schülerbetriebspraktikums,<br />
die Ent scheidung darüber fällt die<br />
Schulkonferenz. Weitere Kurzzeit-<br />
praktika sind an allen Schulformen<br />
möglich. Schülerinnen und Schüler<br />
mit gymnasialer Oberstufe können<br />
ein Praktikum durchführen,<br />
das akade mische Berufsfelder oder<br />
entspre chend ge eignete duale <strong>Ausbildung</strong>skurse<br />
in den Blick nimmt.<br />
Jugendliche mit Handicaps können<br />
an Praxiskursen teilnehmen und die<br />
KAoA-STAR-Angebote nutzen, die<br />
sie entsprechend ihrer individuellen<br />
Bedarfe begleiten.<br />
Konkrete<br />
Anschlussvereinbarung<br />
Der Prozess wird mit der Erarbeitung<br />
einer individuellen Anschlussperspektive<br />
abgeschlossen. Diese wird mit einer<br />
konkreten Anschlussvereinbarung<br />
dokumentiert. Ein „persönlicher und<br />
zugleich wichtiger Begleiter“ im Orientierungsprozess<br />
der Jugendlichen ist<br />
der Berufswahl-Pass, ein Ordner mit<br />
farbigen Registerblättern. Er ist ein<br />
wichtiges Informations-, Planungsund<br />
Dokumentations-Instrument,<br />
mit dem die Jugendlichen ihr Lernen<br />
eigenverantwortlich gestalten und<br />
sich vor allem ihr Kompetenz-Profil<br />
bewusst machen. Er richtet sich auch<br />
an die Eltern.<br />
Kein Abschluss ohne Anschluss:<br />
KAoA gilt inzwischen als Erfolgsmodell<br />
mit Vorbildcharakter in den unterschiedlichen<br />
(Aus-)Bildungswegen.<br />
„Wir haben in NRW vor dem Hintergrund<br />
des lebenslangen Lernens<br />
ein hervorragendes Bildungssystem<br />
mit vielen Säulen, Übergängen und<br />
großer Durchlässigkeit“, sagt Andreas<br />
Kremer. „Vor allem wegen der dualen<br />
<strong>Ausbildung</strong> werden wir weltweit beneidet.“<br />
■<br />
34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
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betriebswirtschaftlichen Themen mitbringen. Fremdsprachenkenntnisse<br />
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Herausforderungen. Während der ges<strong>am</strong>ten <strong>Ausbildung</strong><br />
nehmen unsere Auszubildenden aktiv an verschiedenen Projekten<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 35
Duales Studium mit guten<br />
Studienbedingungen und<br />
Übernahme-Chancen<br />
Praxisbezug<br />
ist größter<br />
Pluspunkt<br />
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ist ein Modell mit wertvoller Mischung aus<br />
akademischem Wissen und praktischer<br />
Es Unternehmenserfahrung: Das duale Studium<br />
mit rund 1.500 Studiengängen an bundesweit<br />
über 200 Hochschulen erlebt einen regelrechten Boom<br />
und gilt als eines der Erfolgsmodelle der Bildungslandschaft.<br />
Größer Pluspunkt ist der Praxisbezug für die<br />
Studierenden - und für die Arbeitgeber, die frühzeitig<br />
Fach- und Führungskräfte an sich binden können.<br />
Nach dem Studium wechseln 90 Prozent der Absolventen<br />
direkt in den Beruf.<br />
Die Studiengänge beim dualen Studium beziehen sich primär<br />
auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.<br />
Das duale Studium wird an Universitäten, (Fach-) Hochschulen,<br />
Dualen Hochschulen und Berufsakademien angeboten.<br />
Grundsätzlich ist das Studium mit Bachelor-Abschluss<br />
angelegt. Wenige Hochschulen bieten auch ein<br />
duales Masterstudium an. Die Studiengänge beziehen sich<br />
primär auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.<br />
Kunst-, Geistes- und Naturwissenschaften<br />
sind kaum vorhanden. BWL, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Pflegema nagement, Maschinenbau, Bauingenieurwesen,<br />
Tourismusmanagement und soziale Arbeit werden bevorzugt<br />
studiert. BWL ist mit 101 dualen Studiengängen<br />
an 68 Hochschulen offensichtlich der Renner.<br />
Fachhochschule Südwestfalen bietet<br />
duales Studium an<br />
Im Prinzip ist das Studium mit zwei Abschlüssen vorgesehen:<br />
Bachelor und die berufliche <strong>Ausbildung</strong>. Die gängigste<br />
Form ist das ausbildungsintegrierende duale Studium<br />
mit der Parallelität von Studium und beruflicher <strong>Ausbildung</strong><br />
mit Abschluss. Beim praxisintegrierenden dualen<br />
Studium absolviert der Studierende ein Langzeitpraktikum<br />
in einem Betrieb. Der Nachteil: Er erreicht neben<br />
dem Bachelor keinen zusätzlichen Berufsabschluss. Eine<br />
dritte Möglichkeit ist das berufsintegrierende duale Studi-<br />
36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
um. Der Student ist bereits berufstätig. Der Berufsalltag ist<br />
fester Bestands teil des Studiengangs, der zum beruflichen<br />
Aufgabenpro fil passt. Die zeitliche und finanzielle Unterstützung<br />
durch den Arbeit geber bildet den Unterschied<br />
zum nebenberuflichen Studiengang und zum klassischen<br />
Fernstudium. Die Fachhochschule Südwestfalen bietet an<br />
ihren Standorten in Meschede und Soest das ausbildungsund<br />
praxisorientie rende duale Studium an.<br />
Studium mit <strong>Ausbildung</strong>s- oder Praktikumsvertrag<br />
Die Voraussetzungen für ein duales Studium sind Abitur<br />
und Fachabitur. Aber auch ohne diese Voraussetzungen<br />
kann man studieren. Eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
mit mindestens dreijähriger beruflicher Tätigkeit,<br />
der Meisterbrief, der Abschluss als Techniker oder Betriebswirt<br />
und ähnliche Fortbildungsabschlüsse öffnen<br />
ebenfalls den Zugang. Die Studierenden bewerben sich in<br />
der Regel bei den Betrieben, die Partnerschaften mit den<br />
Hochschulen unterhalten. Wichtig für die Zulassung ist<br />
ein <strong>Ausbildung</strong>s- bzw. Praktikumsvertrag.<br />
Das größte Plus des dualen Studiums ist der enge Praxisbezug<br />
und die d<strong>am</strong>it verbundene früh erworbene Berufserfahrung.<br />
90 Prozent der Studierenden werden übernommen bzw. bleiben<br />
im Unternehmen. Die Studienbedingungen sind gut.<br />
Überfüllte Hörsäle wie beim Vollstudium sind selten. Die<br />
Finanzierung ist durch den Arbeitgeber gesichert. Durch die<br />
Doppelbelastung lernen die Studierenden unter Druck zu<br />
arbeiten, sich selbst gut und zielgerichtet zu organisieren und<br />
wechselnde Bedingungen im Beruf und Studium zu lösen.<br />
Semesterferien gibt es nicht<br />
Auf der anderen Seite können die komprimierte Wissensvermittlung<br />
mit straffen Stundenplänen und der hohe Arbeitsaufwand<br />
auch belastend sein, zumal es keine Semesterferien<br />
gibt, sondern nur den „normalen Urlaub“. Durch die frühe<br />
Festlegung auf einen Arbeitsbereich und die daraus resultierende<br />
„Einengung“ fehlt zudem der befreiende Blick über den<br />
Tellerrand hinaus. Auch ein Abbruch des Studiums kann zu<br />
Problemen führen. Der Arbeitgeber könnte zum Beispiel die<br />
von ihm übernommenen Studiengebühren zurückfordern. ■<br />
Noëlle B.<br />
Auszubildende aus Siegen<br />
„Ich bin unglaublich glücklich, eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> bei der BA zu machen.<br />
Hier gibt es tolle Entwick lungs- und<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 37
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Ein erfüllter Berufsweg, für Menschen da sein, etwas bewirken können, Vielfältigkeit und Sinn im Leben – Gedanken,<br />
die heute wie selten zuvor die Entscheidung für die angestrebte berufliche Laufbahn beeinflussen. Eine<br />
Perspektive dafür bietet sich im Josefsheim Bigge.<br />
Andrea Asshauer, <strong>Ausbildung</strong>skoordinatorin für die Unternehmensstandorte<br />
in Lipperode, Sundern und Olsberg-Bigge,<br />
kennt die Wege, wie der Start ins Josefsheim-Berufsleben<br />
gelingt.<br />
„Klassische Berufsausbildungen wie Erzieher:in, Sozialassistent:in<br />
oder Heilerziehungspfleger:in<br />
spielen bei uns eine wichtige Rolle. Als<br />
Dienstleister für Menschen mit Behinderungen<br />
bieten wir zudem<br />
Praktikas/ Stellen im Rahmen der<br />
Fachoberschule, des Bundesfreiwilligendienstes<br />
(BfD), im Freiwilligen<br />
Sozialen Jahr (FSJ) oder als Anerkennungsjahr bei<br />
schulischen <strong>Ausbildung</strong>en. Die Möglichkeiten BfD und FSJ<br />
sind ideal für junge Menschen, die beispielsweise Wartezeiten<br />
nach dem (Fach-) Abitur sinnvoll überbrücken oder die<br />
berufliche Entscheidung in einer Orientierungsphase reifen<br />
lassen möchten. Oftmals erfolgt dann das „JA“ zur anschließenden<br />
<strong>Ausbildung</strong> im Josefsheim Bigge,<br />
einem der größten sozialen Arbeitgeber in<br />
Südwestfalen.“ Andrea Asshauer, die als<br />
langjährige Abteilungsleiterin im Bereich<br />
der Werkstatt für behinderte<br />
Menschen viele jungen Menschen<br />
in ihre berufliche Professionalität<br />
38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
egleitet hat, fügt hinzu: „Natürlich ist jede <strong>Ausbildung</strong>sund<br />
Kennlernmöglichkeit individuell abstimmbar und in der<br />
Dauer variabel. So bieten wir die Möglichkeit, unser Unternehmen<br />
während eines Praktikums in Lipperode, Sundern<br />
oder Olsberg-Bigge in wenigen Wochen oder in drei bis zwölf<br />
Monaten kennenzulernen.“<br />
Josefsheim gGmbH<br />
Eine zukunftsorientierte <strong>Ausbildung</strong> erklärt A. Asshauer <strong>am</strong><br />
Beispiel der Heilerziehungspfleger:in: „Je nach Schulabschluss<br />
erlangen unsere Azubis bei uns multiprofessionelle Erfahrungen<br />
während der Tätigkeit mit behinderten Menschen. In<br />
unterschiedlichsten Geschäftsbereichen, beispielsweise wie<br />
in der Werkstatt für behinderte Menschen oder in Lebens-<br />
Wohngemeinschaften, haben wir Lernfelder definiert, um<br />
später als Heilerziehungspfleger:in die fundierten Kenntnisse<br />
vielschichtig einsetzen zu können. Sich unter motivierten Kollegen<br />
als wertvolles Te<strong>am</strong>mitglied zu beweisen, gibt nicht nur<br />
Sinn, sondern auch Erfolg, der nach den Vergütungsrichtlinien<br />
des AVR sowie vielen Zusatzleistungen entsprechend gut<br />
honoriert wird. Zudem“, so versichert die Josefsheim-<strong>Ausbildung</strong>skoordinatorin,<br />
„wird nach erfolgreichem Abschluss bieten<br />
wir oftmals die Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis<br />
für die Zeit nach der <strong>Ausbildung</strong> an.“ ■<br />
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Pflegefachmann/frau (nur als Kooperation regionaler<br />
Krankenpflegeschulen) ∙ FOS-Praktikum<br />
(12 Monate) ∙ Freiwilliges Soziales Jahr (12<br />
Monate, bis max. 27 Jahre möglich) ∙ Bundesfreiwilligendienst<br />
(wahlweise 3 bis 18 Monate, keine<br />
Altersbeschränkung, auch in Teilzeit möglich)<br />
∙ Hospitation oder Praktikum (individuell nach<br />
Absprache)<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 39
Jugendlichen helfen und sie<br />
motivieren: Willi Linn.<br />
Helfen, motivieren und dranbleiben<br />
<strong>Ausbildung</strong>sabbrüche verhindern: Senior Willi Linn begleitet<br />
Azubis in schwierigen Situationen<br />
Paul Senske<br />
S. Droste<br />
W<br />
illi Linn aus Arnsberg<br />
ist 80 Jahre alt, ein berufs-<br />
und lebenserfahrener<br />
Mann, der sein Wissen und Können<br />
auch und besonders an die junge<br />
Generation weitergibt, all das ehren<strong>am</strong>tlich.<br />
Linn ist Joblotse beim<br />
Bürgerschaftlichem Engagement der<br />
Stadt Arnsberg, engagiert sich beim<br />
Mentoren-Service der IHK und als<br />
heimischer Ansprechpartner bei der<br />
Initiative VerA, die für die Verhinderung<br />
von <strong>Ausbildung</strong>sabbrüchen ins<br />
Leben gerufen wurde. „Helfen, motivieren<br />
und dranbleiben“, so lautet<br />
sein Credo. „Ich habe die Motivation<br />
und die Kraft, ich mache das.“<br />
Dieses Leitmotiv steht insbesondere für<br />
sein Engagement für Auszubildende,<br />
die in Schwierigkeiten geraten sind,<br />
die beispielsweise Ärger bei der Arbeit,<br />
schlechte Noten in der Berufsschule<br />
oder Prüfungsangst haben und die<br />
möglicherweise ihre <strong>Ausbildung</strong> beenden<br />
wollen.<br />
Als regionaler Ansprechpartner von<br />
VerA – einer Initiative des bundesweiten<br />
Senior Experten Service (SES)<br />
– kümmert er sich um die Azubis, die<br />
sich bzw. ihre Eltern an den SES in<br />
Bonn oder an Linn persönlich wenden<br />
können. „Ich helfe den jungen Menschen,<br />
d<strong>am</strong>it sie buchstäblich dranbleiben<br />
und ermutige sie, an sich selbst und<br />
ihre Kompetenzen zu glauben.“ Die<br />
Arbeit des gebürtigen Oeventropers<br />
und gelernten Stahlbauschlossers, der<br />
als Techniker im Außendienst und als<br />
Kundenberater bei Honsel (heute Martinrea<br />
Honsel) auch europaweit unterwegs<br />
war, geschieht in engem Kontakt<br />
mit dem SES, Protokolle des Engagements<br />
eingeschlossen.<br />
Eine “erfüllende Aufgabe”<br />
Der 80-Jährige, zehn Jahre auch Vorsitzender<br />
des Tenniskreises Sauerland,<br />
spricht von einer „erfüllenden Aufgabe“,<br />
jungen Menschen zu helfen. Linn<br />
erinnert sich an zwei Auszubildende im<br />
Beruf Elektroniker (Energie- und Gebäudetechnik),<br />
denen er bis zur erfolgreichen<br />
Prüfung geholfen hat. Im ersten<br />
Fall hatte die Mutter („Sie kämpfte<br />
wie eine Löwin um ihren Sohn“) ihr<br />
Kind angemeldet. „Ich habe ihm im<br />
Fach Elektronik Nachhilfe gegeben, er<br />
lernte gut, wir haben auch ein fruchtbares<br />
Gespräch mit dem Arbeitgeber<br />
geführt: Der Junge bestand schließlich<br />
40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
die Prüfung.“ Das galt auch für den zweiten Elektroniker-<br />
Azubi: Er hatte in der Berufsschule Schwierigkeiten in einem<br />
Prüfungsfach, dank der Nachhilfe seines <strong>Ausbildung</strong>sbegleiters<br />
klappte es schließlich. Aus seiner Tätigkeit als Joblotse<br />
hatte Linn einen Mann ins VerA-Progr<strong>am</strong>m übernommen:<br />
„Er wollte unbedingt Tischler werden und eine <strong>Ausbildung</strong><br />
absolvieren. Ich habe ihn bis zur Prüfung begleitet, die er<br />
auch bestanden hat.“ Mit einer angehenden Bäckerin, die<br />
sich bei VerA gemeldet hatte, ging Linn erfolgreich den<br />
Berufsschulstoff durch. Ein besonderer Fall war der eines<br />
jungen Mannes, der unbedingt LKW-Fahrer werden wollte,<br />
bei der theoretischen Fahrprüfung aber zwei Mal durchgefallen<br />
war. Dank Linns Nachhilfe bestand der junge Mann<br />
schließlich die Prüfung und erhielt den Führerschein. ■<br />
Mit berufs- und lebenserfahrenen<br />
Senioren <strong>Ausbildung</strong> meistern<br />
Der Senior Experten Service (SES) - eine bedeutende<br />
Ehren<strong>am</strong>tsorganisation für Fach- und Führungskräfte<br />
im Ruhestand – hat Ende 2008 gemeins<strong>am</strong> mit den<br />
Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft und freien<br />
Berufen die Initiative VerA ins Le ben gerufen. VerA<br />
steht für Verhinderung von <strong>Ausbildung</strong>sabbrüchen.<br />
VerA ist ein Angebot für alle, die in der <strong>Ausbildung</strong><br />
Schwierigkeiten haben und daran denken, ihre Lehre<br />
abzubrechen. Diesen Jugendlichen stellt der SES mit<br />
Sitz in Bonn berufs- und le benserfahrene Senior-Expertinnen<br />
und -Experten zur Seite. Sie beantworten u. a.<br />
fachliche Fragen, sie kümmern sich um den Ausgleich<br />
sprachlicher Defizite, sie fördern soziale Kompetenzen<br />
und helfen bei der Vorbereitung auf die Prüfungen. Die<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbegleiter arbeiten ehren <strong>am</strong>tlich und helfen<br />
individuell. Die VerA-<strong>Ausbildung</strong>sbegleitung ist für die<br />
Azubis und die Betriebe kostenlos. Die Initiative wird<br />
vom Bundesmi nisterium für Bildung und Forschung<br />
gefördert. Azubis und Eltern können sich direkt an den<br />
SES in Bonn oder den <strong>Ausbildung</strong>sberater der Region<br />
wenden. Willi Linn (Arnsberg) ist der Ansprechpartner<br />
für unsere Region.<br />
Aktuelle <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
Fachlagerist:in<br />
Produktionstechnologe:in<br />
Verfahrensmechaniker:in<br />
für Kunststoff- und Kautschuktechnik<br />
(m/w/d)<br />
Werde Teil des Te<strong>am</strong>s!<br />
#dallmererleben<br />
#wearedallmer<br />
Für mehr Infos besuche uns<br />
auf dallmer.com/karriere<br />
Initiative VerA beim Senior Experten Service,<br />
Buschstraße 2, 53113 Bonn,<br />
E-Mail: vera@ses-bonn.de, www.vera.ses-bonn.de,<br />
Willi Linn (Arnsberg): E-Mail: info@willi-linn.de,<br />
www.willi-linn.de<br />
dallmer.official<br />
dallmer_official<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 41
UNBELIEBT -<br />
UND GUT BEZAHLT<br />
Für alle, die Nervenkitzel mögen:<br />
der Beruf des Industrietauchers.<br />
Christel Zidi<br />
Besondere Berufe<br />
S<br />
chnell gutes Geld verdienen.<br />
Auch das kann ein entscheidendes<br />
Kriterium für die Berufswahl<br />
sein. Manch einer ist dazu bereit,<br />
auch weniger angenehme, unter<br />
Umständen auch gefährliche Arbeiten<br />
zu übernehmen. Hier einige Beispiele<br />
aus der Liste der unbeliebtesten, aber<br />
gut bezahlten Berufe.<br />
Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden<br />
jeden Monat um die 10.000 Euro verdienen.<br />
Welche Jobs kommen da in<br />
Frage? Politiker, Börsenmakler, Künstler…<br />
Berufe, bei denen ein Studium,<br />
ein erstklassiger Schulabschluss oder<br />
großes Talent Voraussetzung sind. Nun<br />
ja, beim Künstler reichen manchmal<br />
auch gute Kontakte. Aber selbst Studienabschluss<br />
und großes Talent bieten<br />
keine Erfolgsgarantie: Glück und Zufall<br />
sind ebenso entscheidend.<br />
Aber was, wenn Sie all das nicht besitzen?<br />
Bleibt dann der Traum vom guten<br />
Einkommen weiter ein Traum? Das<br />
muss nicht sein, denn es gibt schließlich<br />
auch Berufe, mit denen man sehr<br />
gut verdient, sich dafür aber schon mal<br />
die Hände schmutzig machen muss.<br />
Allerdings nicht im übertragenen Sinne<br />
– denn mit solchen Berufen möchten<br />
wir nichts zu tun haben - sondern<br />
schmutzige Hände im wortwörtlichen<br />
Sinn.<br />
Beim ersten Job, den wir Ihnen vorstellen<br />
möchten, darf man auf gar keinen<br />
Fall zart besaitet sein. Denn ein Tatortreiniger<br />
bekommt Dinge zu sehen,<br />
mit denen wir hoffentlich nie zu tun<br />
haben werden. Wenn Polizei und Spurensicherung<br />
ihren Job gemacht haben,<br />
rückt er an. Dieser „spezialisierte Gebäudereiniger“<br />
entfernt die Spuren von<br />
Gewaltverbrechen und Suiziden, Unfallspuren<br />
und auch die nach natürlichen<br />
Todesfällen. Körperflüssigkeiten,<br />
Ungeziefer, Verwesungsrückstände.<br />
Okay, gehen wir nicht weiter ins Detail.<br />
Wenden wir uns lieber dem Gehalt<br />
zu, das bei monatlich bis zu 3.200 Euro<br />
liegt. Nicht schlecht für den, der starke<br />
Nerven und einen guten Magen besitzt.<br />
Einen festgelegten <strong>Ausbildung</strong>sweg<br />
gibt es nicht, aber wer Erfahrung<br />
als Gebäudereiniger mitbringt, ist<br />
da sicherlich schon einiges gewöhnt.<br />
Außerdem kann man sich in wenigen<br />
Wochen zum Desinfektor weiterbilden.<br />
Desinfektor… Hört sich doch<br />
gut, woll? Desinfektor, der Inspektor…<br />
klingt zumindest ähnlich.<br />
Nicht ganz so nervenaufreibend ist der<br />
Beruf des Bestatters. Wer eine natürliche<br />
Einstellung zum Tod hat und<br />
42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
sich nicht scheut, an Leichn<strong>am</strong>en zu<br />
arbeiten, ist hier gut aufgehoben. Es<br />
geht normalerweise nicht sehr hektisch<br />
zu und der Beruf ist extrem krisensicher,<br />
denn „gestorben wird immer“.<br />
Das Bruttogehalt liegt bei bis zu 2.650<br />
Euro. Auch kann man sich zum Bestattermeister<br />
weiterbilden.<br />
Für den Müllentsorger fängt der Tag<br />
früh an, dafür hat er auch früh Feierabend.<br />
Eine gute körperliche Konstitution<br />
ist Bedingung, denn die vollen<br />
Tonnen zu bewegen, ist nicht so ganz<br />
einfach. Aber für das, was dann später<br />
auf dem Konto landet, muss man<br />
sich schon ein bisschen anstrengen.<br />
Dafür verdient z. B. ein Müllentsorger<br />
in München an die 6.000 Euro! Wer<br />
dann noch den Müllwagen selber fahren<br />
kann und darf, bekommt zusätzlich<br />
noch etwas drauf. Und noch etwas: Wer<br />
schon bei einer kleinen Maus auf den<br />
Tisch steigt, ist in diesem Beruf vielleicht<br />
nicht so gut aufgehoben, denn<br />
ein Müllentsorger bekommt manchmal<br />
schon den ein oder anderen größeren<br />
Nager, sprich fette Ratten, zu Gesicht.<br />
Wer Nervenkitzel mag, sollte einen<br />
Blick auf den Beruf des Industrietauchers<br />
werfen. Hier kann es tatsächlich<br />
richtig gefährlich werden.<br />
Die Arbeit unter Wasser ist recht<br />
schwierig, außerdem bestehen gesundheitliche<br />
Risiken durch die ständige<br />
Druckbelastung beim Tauchen. Die<br />
Einsatzbereiche sind sehr unterschiedlich,<br />
manche Industrietaucher müssen<br />
Wartungs-, Bau- und Reparaturarbeiten<br />
unter Wasser in Klärwerken und<br />
Bergminen erledigen. Spannend wird<br />
es bei Einsätzen von Feuerwehr, Militär<br />
und Polizei. Da kann es durchaus<br />
mal vorkommen, dass Sprengstoff<br />
entschärft werden muss. Deshalb sind<br />
nicht nur gute Nerven eine zwingende<br />
Voraussetzung, sondern auch eine<br />
entsprechende <strong>Ausbildung</strong> in diesem<br />
Bereich. Wer eine <strong>Ausbildung</strong> zum Industrietaucher<br />
beginnen möchte, die in<br />
der Regel zwei Jahre dauert, sollte eine<br />
abgeschlossenen <strong>Ausbildung</strong> als Handwerker<br />
mitbringen. Die Notwendigkeit<br />
dieses Berufes - mit dem verbundenen<br />
Risiko – wird gut bezahlt. 10.000 Euro<br />
sind der monatliche Durchschnittsverdienst.<br />
Nicht unter, sondern auf dem Wasser zu<br />
arbeiten, kann auch recht lukrativ sein.<br />
Dann nämlich, wenn der Arbeitsplatz<br />
eine Bohrinsel ist. „Roustabouts“, wie<br />
man die Bohrhelfer auch nennt, müssen<br />
schwere, körperliche Arbeiten verrichten,<br />
können sich dann zum Bohrarbeiter,<br />
dem „Roughneck“ hocharbeiten,<br />
der vier- bis sechsköpfige Te<strong>am</strong>s leitet.<br />
Das englische Wort Roughneck steht<br />
übrigens auch für Raubein. Durch die<br />
Arbeit an der frischen, manchmal auch<br />
rauen Meeresluft, kann man sich den<br />
Besuch bei der Kosmetikerin sparen.<br />
Wer als Bohrhelfer anfängt, kann auch<br />
ohne <strong>Ausbildung</strong> schon bis zu 3.000<br />
Euro (netto) verdienen, mit <strong>Ausbildung</strong><br />
geht der Verdienst aber schneller in die<br />
Höhe. Ein Bohrgeräteführer mit fünf<br />
Jahren Berufserfahrung auf Bohrinseln<br />
verdient schon mal um die 7.000 Euro<br />
netto im Monat. Dafür ist man aber<br />
auch oft längere Zeit von F<strong>am</strong>ilie und<br />
Freunde getrennt.<br />
Wer hätte das gedacht? Regelmäßig<br />
taucht in den Top Ten der unbeliebtesten<br />
Berufe der Versicherungsvertreter<br />
auf. Relativ wenige schlagen diesen<br />
Berufsweg ein. Wahrscheinlich, weil<br />
diesem Beruf noch immer das Image<br />
des Klinkenputzens anhaftet. Wer gut<br />
verkaufen kann – und wir sprechen<br />
hier von verkaufen, nicht vom Überden-Tisch-ziehen<br />
– ist in diesem Beruf<br />
gut aufgehoben und kann sich mit<br />
Ehrlichkeit und Verkaufstalent einen<br />
treuen Kundenst<strong>am</strong>m erarbeiten. Die<br />
Verdienstmöglichkeiten sind gar nicht<br />
schlecht: Für knapp 3.500 Euro kann<br />
man das Image des Versicherungsvertreters<br />
wieder blank polieren – und<br />
schmutzige Hände bekommt man auch<br />
nicht. ■<br />
Arbeiten auf einer Bohrinsel: Auch<br />
ohne <strong>Ausbildung</strong> schon gut bezahlt.
Nivejan Kuneswaran Julian Penczak Lee Anne Windmüller<br />
LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />
Blinde und sehbehinderte Jugendliche nehmen<br />
ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand<br />
Helmut Gaida<br />
Blinden und sehbehinderten Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen sowie jungen Menschen<br />
mit Autismus-Spektrum-Störung bietet das<br />
LWL-Berufsbildungswerk die Möglichkeit zur beruflichen<br />
und sozialen Rehabilitation. An ihre Bedürfnisse<br />
angepasste <strong>Ausbildung</strong>sberufe aus den Bereichen<br />
Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung und<br />
Hauswirtschaft und Metalltechnik stehen zur Auswahl.<br />
Viele Absolventen und Absolventinnen erhalten anschließend<br />
einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt.<br />
Das Berufsbildungswerk in Soest bietet im Berufsfeld<br />
„Ernährung und Hauswirtschaft“ fünf, im Berufsfeld<br />
„Wirtschaft und Verwaltung“ drei <strong>Ausbildung</strong>sberufe an.<br />
Insges<strong>am</strong>t verfügt das LWL-BBW über 140 <strong>Ausbildung</strong>sund<br />
124 Wohnheimplätze. Vier der Auszubildenden haben<br />
uns „ihren“ <strong>Ausbildung</strong>sberuf einmal vorgestellt und<br />
uns durch ihre positive und in die Zukunft gerichtete Einstellung<br />
nachhaltig beeindruckt.<br />
LWL-Berufsbildungswerk Soest<br />
<strong>Ausbildung</strong>stage beginnen mit einem Lächeln<br />
„Mir gefällt im LWL-Berufsbildungswerk sehr gut, dass<br />
ich individuell gefördert werden kann und alles auf meine<br />
Bedürfnisse angepasst ist“, berichtet Lee Anne Windmüller,<br />
die z. Zt. eine kaufmännische <strong>Ausbildung</strong> absolviert. Sie<br />
hat sich über das <strong>Ausbildung</strong>sangebot vom LWL-BBW<br />
gefreut und sich zu einer kaufmännischen <strong>Ausbildung</strong><br />
entschieden. Aufgrund ihrer Geh-, Hör- und Sehbehinderung<br />
hatte sie nur eine geringe Auswahl an Berufsausbildungsangeboten.<br />
„Den Beruf Kauffrau für Büromanagement<br />
finde ich interessant, weil ich mich später mit diesem<br />
erlernten Beruf in verschiedenen Branchen weiterentwickeln<br />
kann“, so Lee Anne. Ihrer beruflichen Zukunft<br />
sieht sie, trotz Einschränkungen, sehr positiv entgegen,<br />
da Unternehmen inzwischen gezielt auf die besonderen<br />
Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter eingehen.<br />
Und noch etwas gefällt ihr: „Seitdem ich im Berufsbildungswerk<br />
Soest bin, kann ich die <strong>Ausbildung</strong>stage mit<br />
44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
eine gute Prüfung ablegen und sich d<strong>am</strong>it<br />
eine gute Ausgangslage für ihre Zukunft<br />
schaffen, freue ich mich sehr darüber“<br />
- Sigrid Kuhn<br />
Ausbilderin Sigrid Kuhn<br />
einem Lächeln beginnen. Die Ausbilderin bringt uns die<br />
Inhalte sehr gut nahe und kann uns somit eine Menge<br />
lehren, zudem hat sie immer einen lustigen Spruch auf Lager.<br />
Außerdem gefällt mir das Miteinander in der <strong>Ausbildung</strong>sgruppe<br />
– wir lachen oft gemeins<strong>am</strong>.“<br />
Große Pläne nach der <strong>Ausbildung</strong><br />
Für Julian Penczak, Azubi der Hauswirtschaft, war der Start<br />
in die <strong>Ausbildung</strong> der richtige Schritt in seinem Leben.<br />
„Toll finde ich es, dass wir regionale, nationale und internationale<br />
Gerichte kennen- und kochen lernen. Es motiviert<br />
mich sehr, dass ich eigenständig Rezepte vorschlagen<br />
und ausprobieren kann.<br />
Sein Können nutzt er auch außerhalb der Schulzeit:<br />
„Meine Mutter ernährt sich vegan, daher macht es mir<br />
immer Freude, vegane Gerichte auszuprobieren. Letztens<br />
habe ich im Rahmen meiner <strong>Ausbildung</strong> einen Burger aus<br />
Kidneybohnen gemacht – der war superlecker.“<br />
Zukunftsängste sieht Julian für sich nicht. „Nach meiner<br />
<strong>Ausbildung</strong> werde ich auf dem Hof meines Vaters eine<br />
zweite <strong>Ausbildung</strong> zum Landwirt starten, d<strong>am</strong>it ich mein<br />
eigenes Restaurant eröffnen kann, in dem ich die Produkte<br />
verarbeite, die ich selber angebaut und gezüchtet habe.“<br />
Wunsch nach einem Berufsleben<br />
im Öffentlichen Dienst<br />
Nivejan Kuneswaran, Azubi in der kaufmännischen <strong>Ausbildung</strong>,<br />
berichtet voller Anerkennung, dass alles an seine<br />
besonderen Lernbedürfnisse angepasst ist. Darüber hinaus<br />
„ist das Arbeitsklima toll - mit netten Kollegen und<br />
Kolleginnen.“ Für seine berufliche Zukunft betont er ausdrücklich:<br />
„Seitdem ich beim LWL-BBW bin, weiß ich,<br />
dass ich mein Leben lang im Öffentlichen Dienst beschäftigt<br />
sein möchte“.<br />
Gelerntes Können und Wissen an Computerarbeitsplätzen<br />
zeigen und anwenden<br />
Auch Ümmügülsüm Hotan (ohne Foto), Azubi kaufmännische<br />
<strong>Ausbildung</strong>, kann sagen: „Ich fühle mich gut betreut<br />
und habe das Gefühl, eine gute berufliche Qualifikation zu<br />
erhalten“. Ihre Kenntnisse kann sie schon jetzt und mit<br />
voller Begeisterung <strong>am</strong> Computerarbeitsplatz entfalten.<br />
Krönung der <strong>Ausbildung</strong>: Die Abschlussprüfung<br />
„Sicher ist es eine große Herausforderung, die Lerngebiete<br />
so aufzuarbeiten, dass unabhängig von der Behinderung<br />
jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin d<strong>am</strong>it arbeiten<br />
kann“, gibt Sigrid Kuhn zu. Aber die Arbeit bringt der Ausbilderin<br />
im Kaufmännischen Bereich auch viel Freude und<br />
„hält mich in meiner Einstellung jung, weil ich regelmäßigen<br />
Umgang mit jungen Menschen habe.“ Gleichzeitig<br />
muss sie sich ständig weiterbilden, um den Anforderungen<br />
gerecht zu werden: „Ich bleibe also immer auf dem<br />
neusten Stand.“ Die engagierte Ausbilderin ist nicht nur<br />
eine besonders sympathische, sondern auch eine sehr empathische:<br />
„Wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
eine gute Prüfung ablegen und sich d<strong>am</strong>it eine gute Ausgangslage<br />
für ihre Zukunft schaffen, freue ich mich sehr<br />
darüber.“ Darüber und sicher auch über die Anerkennung<br />
der IHK durch „Besten Ehrung“. ■<br />
Die Auszubildenden arbeiten an Computerarbeitsplätzen,<br />
die genau auf ihre jeweiligen Bedürfnisse und<br />
Fähigkeiten abgestimmt sind. Diese Technologie steht<br />
ihnen auch bei den Betriebspraktika und während der<br />
betrieblichen <strong>Ausbildung</strong>sphasen zur Verfügung.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 45
BERUFSSCHULEN BEI<br />
DER DIGITALI SIERUNG<br />
BESSER AUSRÜSTEN<br />
DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport: 70 Prozent<br />
sind mit der <strong>Ausbildung</strong> zufrieden<br />
Paul Senske<br />
Der DGB-<strong>Ausbildung</strong>sreport 2020 zeigt: 70<br />
Prozent der Jugendlichen sind mit ihrer<br />
<strong>Ausbildung</strong> zufrieden. Der Deutsche<br />
Gewerkschaftsbund (DGB) sieht eine leichte Verbesserung<br />
gegenüber der letzten Befragung, beklagt<br />
aber, dass angesichts der Pandemie „bei vielen die<br />
praktische <strong>Ausbildung</strong> auf der Strecke bleibt“.<br />
Im <strong>WOLL</strong>-Interview bezeichnet Marij ke Garretsen,<br />
DGB-Jugendbildungsreferentin Dortmund-<strong>Hellweg</strong>,<br />
die Ausstattung der Berufsschulen<br />
im Bereich der Digitalisierung als „teilweise<br />
desaströs“. Das Azubi-Ticket sieht sie als<br />
„wichtigen Schritt für die Mobilität junger<br />
Menschen“.<br />
46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
<strong>WOLL</strong>: Den <strong>Ausbildung</strong>sreport der DGB Jugend NRW<br />
gibt es seit 13 Jahren. Im letzten Jahr haben gut 5.000<br />
Auszubildende in NRW daran teilgenommen: Wie war<br />
die Resonanz im Kreis Soest?<br />
Marijke Garretsen: Wir freuen uns immer sehr über rege<br />
Teilnahme an unseren Azubi-Umfragen. Je mehr wir befragen<br />
können, umso genauere Aussagen können wir natürlich<br />
über die Situation der Auszubildenden machen. Häufig<br />
wird leider nur über Auszubildende geredet, aber die<br />
selber kommen nicht zu Wort, das ist bei unserem Fragebogen<br />
anders, da die Auszubildenden uns direkt Feedback<br />
geben. Über die Resonanz speziell in Soest kann ich keine<br />
valide Zahl nenne, da wir erstmals keinen Unterschied<br />
zwischen den Kommunen machen. Es gibt einen bundesweiten<br />
<strong>Ausbildung</strong>sreport und einen, extra für die Situation<br />
der Auszubildenden in NRW, aber wir differenzieren<br />
nicht darüber hinaus. Die Umfragen sind anonym.<br />
Eigene vier Wände während der <strong>Ausbildung</strong><br />
<strong>WOLL</strong>: Ein Ergebnis ist, das 70 Prozent der Jugendlichen<br />
mit ihrer <strong>Ausbildung</strong> zufrieden, 30 Prozent eher<br />
unzufrieden sind: Wie bewerten Sie dieses Ergebnis? Ist<br />
eher eine Verbesserung eingetreten?<br />
Marijke Garretsen: Pauschal ist dies immer schwer zu<br />
sagen. Es kommt durchaus auf die Branche an. Darüber<br />
hinaus schwanken die Zahlen leicht von Jahr zu Jahr. Alles<br />
in allem würde ich sagen, dass eine leichte Besserung zu<br />
sehen ist für den letzten Befragungszeitraum. Angesichts<br />
der Coronapandemie machen wir uns aber große Sorgen<br />
um die Auszubildenden. Die praktische <strong>Ausbildung</strong> bleibt<br />
bei vielen auf der Strecke. Homeschooling kann eine solide<br />
<strong>Ausbildung</strong> nicht ersetzen.<br />
<strong>WOLL</strong>: Das Thema „Wohnen und Mobilität“ war der<br />
Schwerpunkt der Umfrage. Viele Azubis wollen in ihren<br />
eigenen vier Wänden wohnen, auch als Zeichen einer<br />
beginnenden Selbstständigkeit: Wie ist die Situation im<br />
Kreis Soest? Reicht die <strong>Ausbildung</strong>svergütung aus Sicht<br />
der befragten Jugendlichen dafür aus?<br />
Marijke Garretsen: Auch hier ist es wieder von Branche<br />
zu Branche unterschiedlich. Was wir sehen ist, dass Auszubildende<br />
in der Industrie, die tariflich gebunden sind,<br />
DU PASST<br />
Bereit für deinen<br />
KARRIERE-<br />
SPRUNG?<br />
www.wiegers-gabelstapler.de<br />
AUSZUBILDENDEN<br />
(m-w-d)<br />
Bewerbungen: Wiegers-Gabelstapler GmbH & Co. KG<br />
Unterm Ohmberg 15 · 34431 Marsberg · Tel.: +49 (0)2992 / 9703-0<br />
info@wiegers-gabelstapler.de<br />
Der Kreisverband Brilon e.V. des Deutschen Roten Kreuzes<br />
ist in der freien Wohlfahrtspflege tätig und bietet<br />
aktuell folgende <strong>Ausbildung</strong>sberufe an:<br />
PFLEGEFACHMANN<br />
(w/m/d)<br />
HAUSWIRTSCHAFTER<br />
(w/m/d)<br />
PFLEGEFACHASSISTENT<br />
(w/m/d)<br />
ERZIEHER<br />
(w/m/d) als AKJ<br />
Ansprechpartnerin<br />
Theresa Hauschulte<br />
Tel: 02961 96 55 - 12<br />
Theresa.Hauschulte@DRK-Brilon.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 47
deutlich besser dastehen als Auszubildende beispielsweise<br />
in der Gastronomie. Letztere können sich selten leisten, in<br />
eigene vier Wände zu ziehen und dann auch noch genug<br />
Geld zum Leben und für die gesellschaftliche Teilhabe<br />
übrig zu haben.<br />
<strong>WOLL</strong>: Das Thema Mobilität ist gerade in den ländlichen<br />
Gebieten von großer Bedeutung. Wie sieht es<br />
d<strong>am</strong>it <strong>am</strong> <strong>Hellweg</strong> aus? Seit 2019 gibt es ja ein günstiges<br />
Azubi-Ticket…<br />
Marijke Garretsen: Das Azubi-Ticket ist wirklich ein<br />
wichtiger Schritt für die Mobilität von jungen Menschen.<br />
Das zeigt auch die hohe Nachfrage im Kreis Soest. Dass<br />
es so gut ankommt, ist für uns ein Indiz, dass wir mit der<br />
Forderung und Durchsetzung des Azubi-Tickets genau<br />
richtig lagen. Was uns aber auch nicht überrascht, denn<br />
in vielen Umfragen und Gesprächen vorab haben wir<br />
gemerkt, dass ein solches Ticket, ähnlich einem ja schon<br />
lange existierenden Semesterticket, längst überfällig ist.<br />
<strong>WOLL</strong>: Wie sieht Ihre Vision für den <strong>Ausbildung</strong>smarkt<br />
der Zukunft aus – auch und besonders vor dem<br />
Hintergrund der Digitalisierung?<br />
Marijke Garretsen: Deutschland ist für die duale <strong>Ausbildung</strong><br />
weltweit bekannt. Dass diese qualitativ auch<br />
gut bleibt, ist enorm wichtig. Das heißt, dass die <strong>Ausbildung</strong>sorte<br />
auch mit der Zeit gehen müssen. Ich selber<br />
habe in meiner <strong>Ausbildung</strong> in den überbetrieblichen<br />
Kursen an Maschinen gearbeitet, die teilweise so alt waren<br />
wie ich. Und da ich vorher schon studiert habe, war ich<br />
deutlich älter als der Durchschnitt meiner Mitschüler und<br />
Mitschülerinnen. Das kann nicht sein. Die Coronapandemie<br />
und der Distanzunterricht führen uns gerade vor<br />
Augen, wie desaströs teilweise die Ausstattung der Berufsschulen<br />
im Bereich der Digitalisierung ist. Der Umgang<br />
mit digitaler Technik ist aber heutzutage aus keinem<br />
Berufszweig mehr wegzudenken. Die berufliche <strong>Ausbildung</strong><br />
muss da entsprechend ausgerüstet sein, d<strong>am</strong>it die<br />
duale <strong>Ausbildung</strong> ihren guten Ruf nicht verliert. ■<br />
Bedeutung der Digitalisierung für die Zukunft<br />
<strong>WOLL</strong>: Der DGB fordert seit Jahren eine <strong>Ausbildung</strong>sgarantie:<br />
Allen Jugendlichen müsse auf jeden Fall der<br />
Eintritt ins erste <strong>Ausbildung</strong>sjahr möglich sein – über<br />
berufliche Schulen oder bei beruflichen <strong>Ausbildung</strong>sstellen.<br />
Im zweiten Jahr sollen sie möglichst in einen<br />
Betrieb wechseln. Im Kreis Soest, so die Bilanz im<br />
letzten Jahr, gibt es auf einen Bewerber im Schnitt gut<br />
zwei mögliche <strong>Ausbildung</strong>sstellen. Das heißt, hier ist<br />
die Situation doch relativ komfortabel für die Auszubildenden…<br />
„Das Azubi-Ticket ist ein<br />
wichtiger Schritt“<br />
- Marijke Garretsen<br />
Marijke Garretsen: Das ist richtig. Zumindest war es bis<br />
jetzt so. Wie sich das nach der Coronapandemie verhält,<br />
wird sich zeigen. Wir sind natürlich happy, wenn es eine<br />
solche Situation gibt, leider sieht es in den meisten Regionen<br />
Deutschlands aber anders aus und gerade für die<br />
jungen Menschen dort, setzen wir uns mit einer solchen<br />
Forderung ein. Es hat sich in der Vergangenheit gezeigt,<br />
dass eine freiwillige Verpflichtung da leider nicht viel<br />
bringt.<br />
48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Großer Einsatz für die jungen Menschen in der Region: Dietmar Stemann.<br />
Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe: <strong>Ausbildung</strong>s-<br />
Coach Dietmar Stemann „brennt“ für seinen Beruf<br />
„Die Region lebt nur, wenn die Menschen<br />
eine Chance auf <strong>Ausbildung</strong> haben“<br />
Paul Senske<br />
Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />
Jungen Menschen so früh wie möglich berufliche<br />
und d<strong>am</strong>it Lebensperspektiven aufzuzeigen, sie<br />
beim schwierigen Übergang Schule – Beruf zu unterstützen<br />
und sie während der <strong>Ausbildung</strong> zu begleiten,<br />
für Dietmar Stemann sind diese Weichenstellungen eine<br />
„Herzensangelegenheit“. Stemann ist <strong>Ausbildung</strong>s-Coach<br />
der Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe mit einem<br />
klar definierten Leitmotiv: „Wir müssen die Region stark<br />
machen, sie muss leben. Sie kann das aber nur, wenn die<br />
Menschen die Chance auf <strong>Ausbildung</strong> und die Perspektive<br />
haben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“<br />
Für diese Aufgabe „brennt“ der Diplom-Sozialarbeiter, der<br />
seit 1992 bei der Kreishandwerkerschaft arbeitet und in der<br />
Region inzwischen „wie ein bunter Hund bekannt“ ist. „Für<br />
uns ist nicht wichtig, woher die jungen Menschen kommen,<br />
sondern wohin sie wollen“, so beschreibt Stemann ein weiteres<br />
Leitmotiv. „Wir begleiten junge Leute, die <strong>am</strong> Handwerk<br />
interessiert und bereit sind, für sich und was fürs Handwerk<br />
zu tun. Im Handwerk mit all seinen Möglichkeiten, mit seiner<br />
profunden <strong>Ausbildung</strong> und den Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
brauchen wir uns vor keinem anderen Beruf zu verstecken.“<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 49
Jungen Menschen berufliche und d<strong>am</strong>it Lebensperspektiven<br />
zu eröffnen, ihnen praxisorientierte Fund<strong>am</strong>ente wie die duale<br />
<strong>Ausbildung</strong> zu ermöglichen und die Region zu stärken,<br />
geschieht auch und besonders vor dem Hintergrund des sich<br />
abzeichnenden und in einigen Handwerksbereichen vorhandenen<br />
Fachkräftemangels. Thomas Behrning, der Leiter der<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, spricht von einer „teilweise<br />
angespannten Lage“. Auszubildende werden gesucht. Der<br />
Blick auf die <strong>Ausbildung</strong>sbörse der Kreishandwerkerschaft<br />
mit 39 Innungen und rund 2.600 Mitgliedsbetrieben weist<br />
derzeit über 150 freie Stellen auf, <strong>Ausbildung</strong>sstart 1. August<br />
<strong>2021</strong>.<br />
Match‘ deinen<br />
<strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
im Handwerk!<br />
Scan den<br />
QR-Code und<br />
<strong>Ausbildung</strong>s-Coach<br />
Dietmar Stemann<br />
bringt dich auf<br />
den Weg in deine<br />
berufliche Zukunft!<br />
„Den Eltern verdeutlichen,<br />
wie modern Handwerk ist“<br />
(Thomas Behrning)<br />
Das Portfolio der <strong>Ausbildung</strong>sberatung der Kreishandwerkerschaft<br />
ist breit aufgestellt, setzt so früh wie möglich bei<br />
den jungen Menschen in den Schulen ein, auch persönlich<br />
und individuell und nimmt die Eltern mit ins Boot. „Auch<br />
für die Eltern sind wir Ansprechpartner“, erklärt Stemann.<br />
„Die Eltern spielen eine bedeutende Rolle im Berufsfindungs-Prozess<br />
ihrer Kinder.“ Für Behrning ist es wichtig,<br />
„den Eltern zu verdeutlichen, wie modern Handwerk heute<br />
ist“. Die Kreishandwerkerschaft ist zudem auch bei Ausstellungen<br />
und auf Messen vertreten.<br />
So früh wie möglich mit der Beratung beginnen: Ein erster<br />
Einstieg ist die Beteiligung <strong>am</strong> Projekt „Komm auf Tour –<br />
Meine Stärken, meine Zukunft.“ Es ist ein Projekt zur Stärkeentwicklung,<br />
Berufsorientierung und Lebensplanung ab<br />
der 7. Klasse. An unterschiedlichen Stationen wie bei Bühnenauftritten<br />
mit Eltern entdecken die Schülerinnen und<br />
Schüler „spielerisch“ ihre Stärken und verbinden sie mit Berufsfeldern.<br />
Das Projekt ist ein Angebot u.a. des Kreises, der<br />
Agentur für Arbeit, der Schulträger sowie der Kreishandwerkerschaft<br />
und findet traditionsgemäß im „Haus des Handwerks“<br />
in Soest statt. Bei der Veranstaltung im November<br />
2018 nahmen beispielweise 1.450 Schülerinnen und Schüler<br />
aus 22 Schulen des Kreises teil.<br />
„Wir fordern in der 9. Klasse einen Lebenslauf ein“<br />
(Dietmar Stemann)<br />
Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />
Tel.: 02921 892-226 | www.kh-hl.de<br />
Die Schulen spielen eine bedeutende Rolle bei der <strong>Ausbildung</strong>s-Beratung,<br />
speziell den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10<br />
50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Den Eltern erklären, wie modern Handwerk ist: Thomas Behrning.<br />
Appetit auf <strong>Ausbildung</strong> machen und den jungen Menschen<br />
in dieser Schul- und Lebensphase Wege aufzuzeigen, Stemann<br />
„brennt für diese Aufgabe“. Er stellt Handwerksberufe<br />
vor, leistet Unterstützung bei der Suche nach geeigneten<br />
Betriebspraktika und <strong>Ausbildung</strong>sstellen und führt Einzelgespräche,<br />
auf die er „großen Wert“ legt. Auch in der <strong>Ausbildung</strong><br />
begleitet er die Jugendlichen. Der Austausch mit<br />
Eltern nimmt ebenfalls eine bedeutende Rolle ein. Stemann<br />
fördert, aber er fordert auch: In der 9. Klasse erwartet er,<br />
dass die Schülerinnen und Schüler ihm einen Lebenslauf<br />
präsentieren, „egal wie der aussieht. Wir setzen die Schwelle<br />
so niedrig wie möglich an. Wir fordern aber auch was ein.“<br />
Natürlich werde der Lebenslauf besprochen. Wichtig sei,<br />
dass die Schülerinnen und Schüler auch ihre Kompetenzen<br />
erwähnen, wie die Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr<br />
oder im Sportverein.<br />
Angesprochen auf die Besonderheiten der heutigen jungen<br />
Menschen, sagt Stemann: „Sie sind anders als wir früher.<br />
Sie legen mehr Wert auf den Lebensstil.“ Wichtig sei, den<br />
Kreishandwerkerschaft<br />
<strong>Hellweg</strong>-Lippe<br />
Die Kreishandwerkerschaft <strong>Hellweg</strong>-Lippe ist die<br />
Dachorganisation für das Handwerk in den Kreisen<br />
Soest, Unna (außer Lünen) sowie in der Stadt<br />
H<strong>am</strong>m. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts gilt<br />
sie als Ansprechpartnerin für 39 Innungen und rund<br />
2.600 Mitgliedsbetriebe. Die Mitgliedschaft be ruht<br />
auf Freiwilligkeit. Ein bedeutender Schwerpunkt<br />
ist die rechtliche Beratung. Die Kreishandwerkerschaft<br />
gehört auch dem Netzwerk „<strong>Karriere</strong> hier“ an<br />
und gilt als „starker Player“ in Sachen <strong>Ausbildung</strong>sberatung.<br />
Mit Soest, H<strong>am</strong>m und Unna unterhält sie<br />
drei Geschäftsstellen.<br />
Lebensstil in Einklang mit <strong>Ausbildung</strong> und Beruf zu bringen.<br />
„Dann haben die Jugendlichen einen langfristigen und<br />
nachhaltigen Lebensstil.“<br />
Informationen über das Lehrstellenangebot unter https://<br />
kh-hl.de/ausbildungsboerse/. ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 51
Quelle: AdobeStock_277985361_tad<strong>am</strong>ichi<br />
Kooperation von Arbeitsagentur, IHK und Handwerksk<strong>am</strong>mer:<br />
„Spurwechsel“ zeigt Perspektiven auf<br />
Paul Senske<br />
STUDIENAUSSTIEG AUCH ALS CHANCE<br />
Allein die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:<br />
Fast jeder dritte Studierende bricht vor allem an<br />
Universitäten das Studium ab. Das betrifft auch<br />
junge Erwachsene aus Akademikerf<strong>am</strong>ilien, die offensichtlich<br />
unter besonderem Druck der Eltern stehen. „Es gibt<br />
einen großen Ehrgeiz unter Akademikern nach dem Motto:<br />
Wir haben alle studiert und Du studierst auch“, sagte Ricarda<br />
Steinmayr in einem Gespräch mit der WELT <strong>am</strong> 21.<br />
März <strong>2021</strong>. Aber nicht alle Kinder seien in der Lage, eine<br />
akademische Laufbahn einzuschlagen. Die Eltern müssten<br />
auch die Kompetenzen der Kinder berücksichtigen, betont<br />
die Professorin für pädagogische Psychologie an der Technischen<br />
Universität Dortmund. „Es ist eine große Fehlannahme<br />
des Bildungsbürgertums, dass nur der eigene, akademische<br />
Weg zum Erfolg führt.“<br />
Auch wenn der sogenannte „Akademisierungswahn“ (Münchner<br />
Philosoph Julian Nida-Rümelin) weiter anhält, Industrie,<br />
Handwerk und Gewerbe haben längst das große Potenzial<br />
der Studienabbrecher erkannt. „Auch Studienabbrecher sind<br />
willkommen“, heißt es vermehrt in Stellenanzeigen der Betriebe.<br />
Die „Absteiger“ mit einer hohen schulischen Qualifikation<br />
können für die Wirtschaft ein attraktives Führungs- und<br />
Fachkräftepotenzial enzwickeln. Und vor allem: Die jungen<br />
Erwachsenen wissen nach dem Abbruch und dem vermeintlichen<br />
Abstieg, was sie wollen.<br />
Vor diesem Hintergrund und auch des Fachkräftemangels haben<br />
sich die Netzwerke „Spurwechsel“ gegründet. Im Hochsauerlandkreis<br />
und Kreis Soest wurde das Netzwerk – Agentur<br />
für Arbeit, Handwerksk<strong>am</strong>mer und IHK – 2015 aus der Taufe<br />
gehoben. Es zeigt mit großem Erfolg Anschluss-Perspektiven<br />
auf und ermöglicht den vermeintlichen „Absteigern einen Aufstieg“.<br />
Studienfachwechsel, duale <strong>Ausbildung</strong>, duales Studium<br />
oder Seiteneinstieg: Die Palette der Angebote und Vermittlungen<br />
ist vielfältig. Viele Wege führen im breitgefächerten<br />
deutschen Bildungssystem zum beruflichen Erfolg: „<strong>Karriere</strong><br />
anders denken“, nach Enttäuschungen, die sich bietenden<br />
Chancen zu ergreifen und das eigene Potenzial zu entfalten,<br />
wie beim Spurwechsel. ■<br />
E-Mail HSK:<br />
Meschede.Spurwechsel-HSK@arbeitsagentur.de<br />
E-Mail Soest:<br />
Meschede-Soest.Spurwechsel-Kreis-Soest@arbeitsagentur.de<br />
52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
für Eltern, Schüler/-innen und Lehrkräfte<br />
Orientierbar - der neue Podcast<br />
Orientierbar für Eltern, Schüler/-innen - der neue und Lehrkräfte Podcast<br />
Die Region <strong>Hellweg</strong>-Sauerland mit ihren <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben bietet vielfältige und<br />
zukunftsorientierte Chancen für einen erfolgreichen <strong>Karriere</strong>start vor der eigenen<br />
Haustür. Grund genug, diese Themen rund um <strong>Ausbildung</strong>, Bewerbungszeit und<br />
für Praxistipps Die Eltern, Region aufzugreifen <strong>Hellweg</strong>-Sauerland Schüler/-innen und hörbar mit zu ihren machen.<br />
und <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben Lehrkräfte bietet vielfältige und<br />
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Haustür. Grund genug, diese Themen rund um <strong>Ausbildung</strong>, Bewerbungszeit und<br />
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Scannen - Reinhören - Abonnieren<br />
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JETZT NEU AUF KARRIERE-HIER.DE<br />
UND ÜBERALL WO ES PODCASTS GIBT.<br />
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<strong>Karriere</strong>-hier ist eine Initiative des <strong>Ausbildung</strong>skonsens <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />
<strong>Karriere</strong>-hier ist eine Initiative des <strong>Ausbildung</strong>skonsens <strong>Hellweg</strong>-Sauerland.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 53
Das Berufskolleg<br />
Hubertus-Schwartz-Berufskolleg in Soest<br />
“Auf Hubertus” den Weg zum beruflichen Erfolg finden<br />
Monika Loerchner<br />
Matthias Koprek<br />
Der Kreis Soest ist Träger des Börde-, Lippe- und<br />
Hubertus-Schwartz-Berufskolleg. Letzteres hat<br />
seinen Schwerpunkt in Wirtschaft und Verwaltung.<br />
Neben unterschiedlichsten Schulabschlüssen (9.<br />
Klasse Hauptschule bis Abitur <strong>am</strong> Wirtschaftsgymnasium)<br />
können vierzehn duale <strong>Ausbildung</strong>sberufe im Bereich<br />
Kaufmännisches und Verwaltung <strong>am</strong> Kolleg erlernt<br />
werden.<br />
„Als vollschulische Abschlüsse bieten wir die Assistentenbildungsgänge<br />
an“, erzählt Direktor Thomas Busch. Die<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum/zur Kaufmännische(n) Assistent(in) für<br />
Informationsverarbeitung dauert drei Jahre, die zum/zur<br />
Kaufmännische(n) Assistent(in) für Fremdsprachen (Englisch<br />
und Spanisch oder Französisch) je nach Schulabschluss<br />
zwei oder drei Jahre.<br />
Rund 1.700 Schüler und über 100 Lehrer<br />
„Wir wollen die Schüler auf internationale Begegnungen<br />
vorbereiten“, so Thomas Busch. Wer sich an einem als<br />
Europaschule zertifizierten Kolleg für die <strong>Ausbildung</strong> zum<br />
Fremdsprachenkorrespondent entscheidet, bekommt die<br />
Möglichkeit, zweimal für vier Wochen ein Erasmus-Praktikum<br />
im europäischen Ausland zu absolvieren. Eine der Zusatzqualifikationen,<br />
die „auf Hubertus“ erworben werden<br />
können, ist die des/der Europa-Kaufmanns/frau.<br />
Für die Betreuung der rund 1.700 Schüler steht Direktor<br />
Busch ein Te<strong>am</strong> aus über hundert Lehrern, drei Sozialarbeitern,<br />
fünf Sekretärinnen und zwei Hausmeistern zur Verfügung.<br />
Die meisten Schüler kommen aus dem Raum HSK;<br />
das Berufskolleg ist aber auch national gefragt: Jedes Jahr<br />
schicken Handwerksk<strong>am</strong>mern aus ganz Deutschland ihre<br />
Azubis für zweimal sechs Wochen nach Soest. Das hauseigene<br />
Internat bietet den jungen Leuten währenddessen<br />
eine Unterkunft, „wie”, so Busch, „ich sie selbst früher gern<br />
gehabt hätte“.<br />
Der Schuldirektor selbst st<strong>am</strong>mt aus Brilon, machte das 2.<br />
Staatsex<strong>am</strong>en in den Fächern Mathe und BWL in Dortmund.<br />
„Ich halte es aber für sehr empfehlenswert, auch vor<br />
einem Studium erst mal eine klassische Berufsausbildung zu<br />
machen“, erklärt er. So könnten wertvolle Berufseinblicke<br />
54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Ich halte es aber für sehr empfehlenswert,<br />
auch vor einem Studium erst mal eine<br />
klassische Berufsausbildung zu machen“<br />
- Thomas Busch<br />
gewonnen werden. „Es muss ja auch nicht jeder mit Abitur<br />
studieren gehen.“<br />
Berufswahlsiegel und SAP-Stützpunkt<br />
„Wir sind eine kaufmännische Schule, versuchen aber dennoch,<br />
Jugendliche in alle Richtungen auf den richtigen<br />
Weg zu bringen“, bringt Thomas Busch die Einstellung der<br />
Schule auf den Punkt. Dafür werden zahlreiche Projekte<br />
auf den Weg gebracht, selbst eine eigene Schülerfirma wurde<br />
gegründet. Außerdem ist das Kolleg seit einem Jahr SAP-<br />
Stützpunkt. „Wir streben immer nach oben, um mehr zu erreichen.“<br />
Mit Erfolg: 2019 wurde dem Berufskolleg als eine<br />
von zwei Schulen in ganz NRW das Berufswahlsiegel verliehen.<br />
D<strong>am</strong>it wurde die Schule dafür ausgezeichnet, dass<br />
sie sich in besonders engagierter Weise für die berufliche<br />
Orientierung ihrer Schüler und Schülerinnen einsetzt. ■<br />
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bei der Stadt Soest – hat Zukunft!<br />
Im Jahr <strong>2022</strong> werden voraussichtlich folgende Berufe<br />
bei der Stadtverwaltung Soest ausgebildet (m/w/d):<br />
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Verwaltungsfachangestellte/-r<br />
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Direktor Thomas Busch möchte<br />
die Schüler auf internationale<br />
Begegnungen vorbereiten.<br />
Stadt Soest | <strong>Ausbildung</strong> | Frau Schmidt<br />
Windmühlenweg 21 | 59494 Soest | 02921/103-5218<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 55
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∙ Beton- und Stahlbetonbauer/in<br />
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56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 57
Madita beweist sich in<br />
einer Männerdomäne<br />
Madita Kloke macht eine <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Tischlerin in Ense-Ruhne<br />
„Man muss nicht immer<br />
Klischees erfüllen!“<br />
Anne von Heydebrand<br />
Oliver Beckmann<br />
Baustellen werde ich<br />
von fremden Handwerkern<br />
oft unterschätzt „Auf<br />
und da kommt auch schon mal der ein<br />
oder andere Spruch. Aber wenn sie<br />
dann sehen, dass ich anpacken kann,<br />
dann sind sie ganz schnell ruhig“,<br />
erzählt Madita Kloke aus ihrem Arbeitsalltag<br />
in einem Beruf, der zu 90<br />
Prozent von Männern ausgeübt wird.<br />
Sie wird in diesem Sommer ihre <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Tischlerin bei der Tischlerei<br />
Gebrüder St<strong>am</strong>en in Ense-Ruhne<br />
abschließen. Und sie macht auch<br />
anderen Mädchen Mut ihren eigenen<br />
Weg zu gehen. „Lasst euch nicht aufhalten!“<br />
Dabei wollte die junge Frau ursprünglich<br />
auch einen ganz anderen Weg gehen.<br />
Während ihrer Schulzeit war sie<br />
sich sicher, dass sie in einem sozialen<br />
Beruf arbeiten würde, doch nach ihrem<br />
Praktikum in einem Kindergarten orientierte<br />
sie sich um. Sie entschied sich<br />
für ein Handwerk und folgte d<strong>am</strong>it<br />
den Spuren ihres Vaters und sogar ihres<br />
Opas.<br />
Einen Schritt, den sie bis heute nicht<br />
bereut, auch wenn ihr die <strong>Ausbildung</strong><br />
in der Tischlerei viel abverlangt. „Als<br />
Tischlerin muss man körperlich sehr fit<br />
sein. Die Arbeit ist schon anstrengend.<br />
Man muss in der Lage sein, schweres<br />
Material zu tragen. Das kann auf die<br />
Dauer auch auf die Knochen gehen“,<br />
gibt Madita Kloke zu bedenken. Doch<br />
neben der körperlichen Fitness sollten<br />
Bewerber vor allem über räumliches<br />
und logisches Denken verfügen, glaubt<br />
die Auszubildende, die aktuell schon ihr<br />
Gesellinnenstück vorbereitet.<br />
Obwohl sie ihre <strong>Ausbildung</strong> bald abschließt,<br />
hat die Faszination für das<br />
Naturmaterial Holz noch immer nicht<br />
nachgelassen. „Es ist faszinierend, was<br />
aus einem Baum alles entstehen kann.<br />
Und wenn man dann mit einem Projekt<br />
fertig ist, ist man auch unglaublich stolz<br />
auf seine Arbeit.“ Auch die Atmosphäre<br />
58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
im Te<strong>am</strong> weiß sie zu schätzen. „Der Umgang untereinander<br />
ist toll und es herrscht eine lockere Atmosphäre.<br />
Wir haben hier echt einen super Zus<strong>am</strong>menhalt“, erzählt<br />
Madita Kloke.<br />
Einfach machen<br />
Und was möchte sie anderen jungen Mädchen in<br />
Handwerksberufen mit auf den Weg geben? „Ich will<br />
ihnen sagen, dass sie keine Klischees erfüllen müssen.<br />
Sie müssen nicht immer klassische Mädchenberufe erlernen.<br />
Ich habe selbst oft Vorurteile zu hören bekommen…<br />
Aber wenn ihr den Beruf wirklich machen<br />
wollt, dann macht es einfach. Lasst euch nicht aufhalten!“<br />
Man merkt, dass ihr das Thema <strong>am</strong> Herzen liegt<br />
und sie ist froh, dass die Zahl der weiblichen Azubis<br />
im Handwerk zunimmt. „Am Berufskolleg Olsberg<br />
sind wir zwar nur vier Mädchen in unserem Jahrgang,<br />
aber ich habe das Gefühl, dass es immer mehr werden“,<br />
glaubt Kloke.<br />
Obwohl sie nach ihrer Prüfung noch eine <strong>Ausbildung</strong><br />
im Einzelhandel beginnen möchte, will sie die Zeit in<br />
der Tischlerei Gebrüder St<strong>am</strong>en niemals missen. Sie<br />
habe ein ganz anderes Bewusstsein für gute Qualität<br />
bekommen und glaubt, dass das auch für ihre kommende<br />
<strong>Ausbildung</strong> sehr hilfreich sein wird. ■<br />
Tischler/in<br />
Die praktische <strong>Ausbildung</strong> im Betrieb steht<br />
im Mittelpunkt einer Tischler-Lehre. Sie wird<br />
ergänzt durch den Berufsschulunterricht. Im<br />
Unterricht lernen die Auszubildenden die Materialien,<br />
Arbeitsverfahren, Technologien und<br />
handwerklichen Konstruktionen noch besser<br />
kennen. Hier werden auch das Lesen und Erstellen<br />
von Skizzen und Zeichnungen sowie das<br />
notwendige mathematische Rüstzeug vermittelt.<br />
Ergänzt wird die betriebliche <strong>Ausbildung</strong><br />
im Meisterbetrieb auch durch überbetriebliche<br />
Lehrgänge.
ELEKTROTECHNIK<br />
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<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />
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Kilian Haverbeck (19) macht<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> zum<br />
Elektroniker bei Elektro<br />
Müller in Warstein-Belecke<br />
„Viel mehr als nur<br />
Strippen ziehen“<br />
Monika Loerchner<br />
S. Droste<br />
Konzentration ist wichtig: Kilian Haverbeck hat<br />
Spaß an seiner <strong>Ausbildung</strong> zum Elektroniker.<br />
60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
W<br />
ir treffen den 19-jährigen Kilian Haverbeck.<br />
Nach seinem Realschulabschluss begann er seine<br />
Lehre als Elektroniker bei Elektro Müller in<br />
Warstein-Belecke. Mit dabei sind die Geschäftsführer Björn<br />
Müller und Andreas Grunwald, die sich zus<strong>am</strong>men mit den<br />
Gesellen um die <strong>Ausbildung</strong> der jungen Leute kümmern.<br />
Kilian Haverbeck hatte eine Reihe von Praktika absolviert, um<br />
in verschiedene Berufe hineinzuschauen. „Der Kilian war so<br />
gut, dass sofort glasklar war, dass das hier der richtige Beruf für<br />
ihn ist“, erzählt Andreas Grunwald. Mittlerweile ist Kilian Haverbeck<br />
im dritten Jahr. „Eigentlich hatte ich mir den Schwerpunkt<br />
Energie- und Gebäudetechnik gesetzt und wollte nur auf<br />
Baustelle sein“, erzählt er. Doch dann bek<strong>am</strong> er die Möglichkeit,<br />
oben in der Firma Schaltanlagenbau zu machen. Das gefällt<br />
dem Azubi noch besser, gerade bei schlechtem Wetter und<br />
weil er dabei auch mal für sich sein kann. Aber auch Te<strong>am</strong>work<br />
und Fahrten auf Baustellen stehen bei ihm auf dem Progr<strong>am</strong>m,<br />
„um auch mal rauszukommen.“<br />
Sicherheit ist das A und O<br />
Als gefährlich sieht der Lehrling seine Arbeit nicht an, da er<br />
noch nicht mit so großen Strömen arbeitet. Björn Müller aber<br />
betont: „Was wir tun, sieht man nicht, riecht man nicht, und<br />
wenn man es spürt, ist es schon zu spät. Daher werden unsere<br />
Azubis schon <strong>am</strong> ersten Tag in Sachen Sicherheit geschult.“<br />
Auch die Arbeitskleidung sorgt für Schutz: neben einem Blaumann<br />
aus funkenabweisender Baumwolle sind Arbeitsschuhe<br />
mit Stahlkappe, Gummisohle und Durchtrittsschutz gegen<br />
Nägel Pflicht. Trotz aller Vorsicht hat auch Kilian Haverbeck<br />
schon mal einen gewischt bekommen. „Ich hatte an einer abgeschalteten<br />
Steckdose gearbeitet. Daneben war ein Kabelbaum<br />
und durch das entstandene Magnetfeld k<strong>am</strong> noch Spannung<br />
an“, erzählt er. „Das waren aber nur 12 Volt.“ Die meisten Unfälle<br />
passieren aber gar nicht durch den Strom an sich, weiß Firmenchef<br />
Björn Müller, „sondern während man zum Beispiel auf<br />
einer Leiter steht und dann herunterfällt.“ Schwere Unfälle hat<br />
es in seinem Unternehmen aber zum Glück noch nie gegeben.<br />
„Man braucht ein Fingerspitzengefühl”<br />
„Man muss zielstrebig und sorgfältig sein und muss hochkonzentriert<br />
arbeiten können“, befindet der Azubi. Und die Feinmotorik?<br />
Björn Müller lacht. „Sie haben doch die Anlagen in<br />
der Halle gesehen, oder?“ Haben wir – und die sahen ganz<br />
schön “fuckelig” aus! Kilian Haverbeck beruhigt uns: „Man<br />
braucht schon ein Fingerspitzengefühl, aber das fällt einem immer<br />
leichter mit der Zeit.“<br />
Der Lehrling hat für die Zeit nach vollendeter <strong>Ausbildung</strong> bereits<br />
weitere Pläne. Der Warsteiner geht mit einem Kollegen für<br />
einige Zeit nach Serbien. Die Firma Elektro Müller baut dort an<br />
einer Anlage mit, die Flugzeugteile auf Risse prüft. Und danach<br />
möchte er irgendwann seinen Meister machen.<br />
Lehrling und Ausbilder blicken positiv in die Zukunft. „Elektronik<br />
ist ein intelligentes Gewerbe, heute noch mehr als vor 20<br />
Jahren. Das ist viel mehr als nur Strippen ziehen“, betont Björn<br />
Müller und Andreas Grundwald. Das sieht Kilian Haverbeck<br />
genauso. „All unsere Helfer funktionieren ja mit Elektronik.<br />
Das gilt auch für Dinge, die erst noch erfunden werden, sogar<br />
für Hilfsroboter.“ Egal, wie weit der technische Fortschritt geht –<br />
der Elektroniker geht mit. ■<br />
Elektroniker/in<br />
Ein Elektroniker braucht Fingerspitzengefühl.<br />
Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Elektroniker/in dauert<br />
dreieinhalb Jahre. Nach dem ersten Lehrjahr kann sich<br />
der/die Auszubildende auf eine Fachrichtung spezialisieren.<br />
Es gibt die Bereiche Automatisierungstechnik,<br />
Betriebstechnik, Geräte und Systeme, Energie- und<br />
Gebäudetechnik (ehemals Elektroinstallateur), Informations-<br />
und Telekommunikationstechnik, Maschinen<br />
und Antriebstechnik, luftfahrttechnische Systeme und<br />
Gebäude- und Infrastruktursysteme. Anstellung findet<br />
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Jahr als „Sprungbrett“ zur <strong>Ausbildung</strong><br />
„Man freut sich mit<br />
den Patienten“<br />
Daniela Weber<br />
Dreifaltigkeits-Hospital Lippstadt<br />
Als FSJler darf man bereits den Blutdruck messen.<br />
62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Dazu beitragen, dass es Menschen besser geht – das<br />
treibt die Pflegeschüler Lea-Marie Dräger (20),<br />
Julian Bronnert (19), Diane Wieseler (21) und<br />
Malina Matusiak (21) bei ihrer Arbeit im Dreifaltigkeits-<br />
Hospital in Lippstadt an und macht sie auch „ein wenig<br />
stolz“. Alle vier haben vor ihrer <strong>Ausbildung</strong> zur/zum Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />
entweder ein Jahrespraktikum<br />
oder ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert. „Das<br />
ist ein guter Zugang zur <strong>Ausbildung</strong>“, betont Erna Spuling,<br />
Assistentin der Pflegedirektion.<br />
Malina war schon immer ein Fan von Arztserien. Und auch<br />
wenn „die Realität natürlich nicht ganz so ist“, haben Serien<br />
wie „Grey‘s Anatomy“ bei der 21-Jährigen das Interesse<br />
für den Pflegeberuf geweckt. „Ich dachte, der Beruf ist auf<br />
jeden Fall spannend.“ Und so entschied sie sich nach dem<br />
Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Dass sie als<br />
„FSJler“ auf den Stationen „voll integriert“ war, war für sie<br />
ein Glücksgriff: „Ich durfte zum Beispiel Blutdruck messen.<br />
Das war für mich dann zu Beginn der <strong>Ausbildung</strong> ein Vorteil.<br />
Ich kannte das schon. Andere Pflegeschüler sind dabei<br />
anfangs sehr unsicher.“<br />
Lea-Marie und Julian wollten eigentlich in der Verwaltung<br />
arbeiten. „Wir haben dann aber festgestellt, dass die Arbeit<br />
auf der Station viel spannender ist.“ Beide wissen, wie wichtig<br />
es ist, sich vor der <strong>Ausbildung</strong> ein Bild von der Arbeit in<br />
der Pflege zu machen und schätzen daher die Erfahrungswerte<br />
aus ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr: „Es kann sein,<br />
dass man sonst schnell überfordert ist. Es ist gut, vor der<br />
<strong>Ausbildung</strong> zu wissen, worauf man sich einlässt.“ Julian ergänzt:<br />
„Es ist schließlich körperliche und auch psychische<br />
Arbeit.“<br />
Erfahrungen vor der <strong>Ausbildung</strong> wichtig<br />
Der Übergang in die <strong>Ausbildung</strong> verlief bei allen fließend.<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr, ein Jahrespraktikum oder den<br />
Bundesfreiwilligendienst als „Sprungbrett“ zur <strong>Ausbildung</strong><br />
in der Pflege zu nutzen, ist keine Seltenheit. Von den insges<strong>am</strong>t<br />
16 FSJlern oder Bufdis des Jahrgangs 2019/2020 haben<br />
13 eine <strong>Ausbildung</strong> in der Klinik begonnen. „Wir setzen voraus,<br />
dass unsere Pflegeschüler schon erste Erfahrungen in<br />
der Pflege mitbringen. Das ist enorm wichtig. Nicht jeder ist<br />
für diesen Beruf gemacht und in einem Jahr bekommt man<br />
schon sehr viel mit und merkt, ob das der richtige Beruf für<br />
einen ist. Und auch wir sehen natürlich, ob der Jugendliche<br />
der Aufgabe gewachsen ist“, betont Erna Spuling.<br />
Freude an den „sichtbaren Erfolgen“<br />
An der <strong>Ausbildung</strong> gefällt den Pflegeschülern vor allem der<br />
Kontakt zu den Menschen und „die sichtbaren Erfolge.“<br />
„Mir macht die Arbeit in der Geriatrie zum Beispiel sehr<br />
viel Freude. Man sieht, wie jemand, der nicht mehr laufen<br />
konnte, wieder aufstehen kann“, sagt Diane, die kurz vor<br />
ihrem Ex<strong>am</strong>en steht, mit einem Lächeln im Gesicht. Malina<br />
ergänzt: „Man begleitet den Prozess mit und freut sich mit<br />
den Patienten.“<br />
Für alle, die sich vorstellen können, eine <strong>Ausbildung</strong> in der<br />
Pflege zu machen, haben die Azubis auch einige Tipps parat:<br />
„Man sollte etwas Ruhe mitbringen. Denn manchmal ist der<br />
Bär los. Aber egal wie stressig es ist, mit den richtigen Leuten<br />
ist alles zu schaffen“, betont Julian. Außerdem sollten Pflegeschüler<br />
te<strong>am</strong>fähig sein und Interesse haben, etwas zu lernen.<br />
Ob jemand schüchtern oder kommunikativ ist, spielt keine<br />
Rolle: „Ich war auch anfangs zurückhaltend. Man wächst<br />
mit seinen Aufgaben“, bringt es Diane abschließend auf den<br />
Punkt. ■<br />
Pflegefachmann/Pflegefachfrau<br />
Pflegefachleute betreuen und versorgen Menschen<br />
in allen Versorgungsbereichen der Pflege (Kran ken-,<br />
Kinderkranken- und Altenpflege). Außerdem führen<br />
sie ärztliche Anordnungen durch, assistieren bei ärztlichen<br />
Maßnahmen, dokumentieren Patientendaten und<br />
wirken bei der Qualitätssicherung mit. Pflegefachmann/-frau<br />
ist eine bundesweit einheitlich geregelte <strong>Ausbildung</strong><br />
an Berufsfachschulen für Pflege sowie an Krankenhäusern<br />
und Pflegeeinrichtungen. Sie dauert drei<br />
Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 63
KARRIERESTART<br />
IM KLINIKUM<br />
WIR SUCHEN AUSZUBILDENDE FÜR DEN START AB 1.4., 1.8. UND 1.10.<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Pflegefachmann /<br />
zur Pflegefachfrau (m/w/d) in Voll- und Teilzeit<br />
Was bringst du mit?<br />
• Du hast die Fachoberschulreife oder eine sonstige zehnjährige allgemeine Schulbildung<br />
und bist mind. 17 Jahre alt<br />
• Den richtigen Mix aus Te<strong>am</strong>geist, Flexibilität, Empathie und Offenheit im Umgang mit<br />
unseren Patienten<br />
• Du bist mobil, um die verschiedenen Standorte selbst erreichen zu können<br />
Was erwartet dich bei uns?<br />
• Du arbeitest mit Menschen, daher ist kein Tag wie der andere. Zudem übernimmst du<br />
viele unterschiedliche Aufgaben- von der Pflege über medizinische Tätigkeiten bis hin<br />
zu sozialen Interaktionen<br />
• Te<strong>am</strong>work ist in der Pflege unverzichtbar. Du arbeitest mit deinen Kolleginnen und<br />
Kollegen und weiteren Gesundheitsexperten eng zus<strong>am</strong>men<br />
• Du lernst die vielfältigen Aufgabenfelder des Pflegeberufs kennen und arbeitest<br />
innovativ mit modernster Pflege und Medizin<br />
• Wir bieten dir einen sicheren Arbeitsplatz mit hoher Übernahmechance im Anschluss<br />
an deine <strong>Ausbildung</strong><br />
• <strong>Ausbildung</strong>svergütung Pflege in Vollzeit: 1.140,69 € im 1. <strong>Ausbildung</strong>sjahr bis 1.303,38 €<br />
im 3. <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> ist auch in TEILZEIT möglich, dauert vier Jahre und ist auf eine wöchentliche<br />
Arbeitszeit von 28,8 Stunden ausgelegt. Unsere Auszubildenden in Teilzeit haben die<br />
Möglichkeit zur Mitbestimmung der Arbeitsmodelle, um F<strong>am</strong>ilie und Job zu verbinden.<br />
Welche Perspektiven gibt es für dich?<br />
Wenn du höher hinaus willst, stehen dir viele Möglichkeiten offen. So unterstützen wir<br />
unsere Auszubildenden bei dem Erreichen Ihrer Ziele und fördern mit umfassenden Fortund<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten. NEU ist das Studium Pflege B.A. <strong>am</strong> FOM Hochschulzentrum<br />
in Arnsberg. Das Studium kann ausbildungs- und berufsbegleitend erfolgen und<br />
dauert (bei Anrechnung der <strong>Ausbildung</strong>) 5 Semester. Ein Start ist nach dem ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
oder im Anschluss an die abgeschlossene <strong>Ausbildung</strong> möglich. Bei geeigneter<br />
Qualifikation bieten wir dir ein Stipendium.<br />
Deine Benefits bei uns: Tarifbindung (AVR-Caritas) – arbeitgeberfinanzierte Zusatzversorgung<br />
– strukturierte Anleitung durch Praxisanleiter – Betriebssport – Mitarbeitervergünstigungen<br />
und Rabatte bei Unternehmen in der Region sowie bei stetig wechselnden<br />
Online-Partnern – Firmenfeste und vieles mehr.<br />
64 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
Alle Informationen: www.klinikum-hochsauerland.de/karriere<br />
Fakten zum Klinikum<br />
• Grund- und Regelversorgung<br />
Schwerpunktzentren für fast<br />
jede Erkrankung<br />
• 4 Standorte mit 32 Kliniken in<br />
Arnsberg und Meschede / 927<br />
Betten<br />
• 40.000 stationäre und 65.000<br />
<strong>am</strong>bulante Patienten pro Jahr<br />
• Mehr als 2.600 Beschäftigte<br />
• Bildungsakademie mit 400<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätzen in der Pflege<br />
• Viele weitere <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
• 3 Medizinische Versorgungszentren<br />
• 1 Pflegezentrum mit 80 Betten<br />
sowie 12 Tagespflegeplätzen<br />
Online <strong>Ausbildung</strong>sberatung immer<br />
mittwochs in der Zeit von 13 bis 14<br />
Uhr! Weitere Infos findest du auf<br />
unserer Homepage!<br />
Bitte bewirb dich online unter<br />
www.klinikum-hochsauerland.de/<br />
karriere-bildung/jobs oder per E-Mail an:<br />
Ihre Ansprechpartnerin<br />
Frau Alina Biasotto<br />
Personalentwicklung<br />
02932 980-248114<br />
A.Biasotto@klinikumhochsauerland.de
Pflegeschulen im HSK und Kreis Soest bilden<br />
zum Pflegefachmann/zur Pflegefachfrau aus<br />
„DIE PFLEGE IST EIN<br />
SICHERES BERUFSFELD“<br />
Z<br />
ahlreiche Pflegeschulen sorgen im Kreis Soest<br />
und dem HSK dafür, dass auch morgen noch ältere<br />
und kranke Menschen versorgt werden können.<br />
Seit dem 1. Januar 2020 werden die Berufsausbildungen<br />
des/r Altenpflegers/in, des/r Gesundheits- und Krankenpfleger/in<br />
und des/r Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in<br />
zu einer generalistischen Pflegeausbildung zus<strong>am</strong>mengefasst.<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum „Pflegefachmann“<br />
beziehungsweise zur „Pflegefachfrau“ dauert drei Jahre<br />
und ist EU-weit anerkannt. In manchen Pflegeschulen<br />
kann zudem eine einjährige <strong>Ausbildung</strong> zum/r Pflegeassistent/in<br />
gemacht werden.<br />
LWL-Akademie für Gesundheitsund<br />
Pflegeberufe Marsberg<br />
Andrea Eckelsbach, Leiterin der LWL-Pflegeschule Marsberg,<br />
sieht im zus<strong>am</strong>mengeführten <strong>Ausbildung</strong>sberuf Pflegefachmann/frau<br />
eine Chance: „Durch die generalistischen Berufsausbildung<br />
ist man viel breiter aufgestellt und kann besser woanders<br />
anknüpfen.“<br />
Die Akademie ist eine von insges<strong>am</strong>t vier Bildungseinrichtungen<br />
für Pflegeberufe im LWL- Psychiatrieverbund. Für die<br />
In der Pflegeschule Maria Hilf<br />
Brilon wird Praxis und Theorie<br />
optimal verknüpft.<br />
Monika Loerchner<br />
Jürgen Eckert &<br />
Matthias Haslauer<br />
neue generalistische <strong>Ausbildung</strong> wurden viele Umgestaltungen<br />
und Anpassungen vollzogen. So wurde eigens ein schulinternes<br />
Curriculum entwickelt. Am Anfang der <strong>Ausbildung</strong><br />
steht dabei ein mehrwöchiger Schulblock, um erste Grundlagen<br />
für die folgende Praxis zu vermitteln. Geht es dann um<br />
die tatsächliche Anwendung des Gelernten, profitieren die<br />
Schüler/innen der Pflegeschulen von einer engen Kooperation<br />
verschiedener Einrichtungen. Dabei lernen sie die Berufspraxis<br />
nicht nur in Krankenhäuser und Kliniken kennen.<br />
„Der praktische Einsatz unserer Auszubildenden findet auch<br />
in der <strong>am</strong>bulanten Pflege und in Pflegeeinrichtungen statt“,<br />
erzählt Andrea Eckelsbach. „Die Vielfalt der <strong>Ausbildung</strong> spiegelt<br />
sich in den Außeneinsätzen wider.“<br />
So durchlaufen die Schüler/innen in Marsberg alle wichtigen<br />
Bereiche wie die stationäre und <strong>am</strong>bulante Akut- und Langzeitpflege,<br />
die pädiatrischen Versorgung und die psychiatrischen<br />
Fachbereiche. Nach der generalistischen <strong>Ausbildung</strong><br />
kann spezifischeres Wissen erworben und vertieft werden. Die<br />
Marsberger LWL-Einrichtungen bieten gute <strong>Karriere</strong>chancen<br />
und sind bereits mehrfach mit dem „Beruf und F<strong>am</strong>ilie-Zertifikat“<br />
ausgezeichnet worden. Die <strong>Ausbildung</strong> zum/r Pflegefachmann/frau<br />
beginnt hier jedes Jahr im Oktober.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 65
LWL-Akademie für Gesundheitsund<br />
Pflegeberufe Lippstadt<br />
„Wir haben uns hinsichtlich der <strong>Ausbildung</strong> für die Goldene<br />
Mitte entschieden“, erzählt Danica Goy von der LWL-Pflegeschule<br />
in Lippstadt. So durchlaufen angehenden Pflegefachmänner<br />
und -frauen dort zunächst alle wichtigen Bereiche der<br />
generalisierten <strong>Ausbildung</strong>. Zusätzlich jedoch besteht je nach<br />
Träger die Möglichkeit, sich im dritten <strong>Ausbildung</strong>sjahr zu<br />
spezialisieren. Die Kooperationspartner dafür finden sich in<br />
H<strong>am</strong>m, in den Kreisen Soest und Paderborn und im HSK.<br />
„Die Auszubildenden lernen eine berufliche Handlungskompetenz,<br />
um verantwortungsbewusst und selbstständig in den<br />
Berufssituationen bestehen zu können“, erklärt Schulleiterin<br />
Anja Henrichs.<br />
Für die theoretische <strong>Ausbildung</strong> setzt die Akademie dabei<br />
zunehmend auf die Möglichkeiten digitaler Medien wie das<br />
Online-Lernportal und die LWL-Cloud. Mit Erfolg: Seit<br />
<strong>2021</strong> ist die Pflegeschule in den Bereichen Aus-, Fort- und<br />
Weiterbildung in Pflegeberufen zertifiziert. Die LWL-Akademie<br />
Lippstadt bietet zweimal im Jahr, immer im August<br />
und Oktober, jeweils 35 Schülern/innen einen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
an. „Die Pflege ist ein sicheres Berufsfeld mit hervorragenden<br />
Zukunftsperspektiven bis hin zu Akademisierung“,<br />
so Anja Henrichs. Für den Erwerb weitere Qualifikationen<br />
arbeitet die Pflegeschule eng mit dem LWL-Fort- und Weiterbildungszentrum<br />
in Warstein zus<strong>am</strong>men. Außerdem besteht<br />
die Möglichkeit einer berufspädagogischen Weiterbildung<br />
zum/r Praxisanleiter/in in der Pflege.<br />
Pflegeschule Maria Hilf in Brilon<br />
- jährlich 25<br />
Menschen zu<br />
ex<strong>am</strong>inierten<br />
Pflegefachfrauen<br />
und -männern<br />
ausgebildet. Im theoretischen<br />
Teil stehen den<br />
Schülern/innen unter anderem<br />
ein PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen und die Nutzung einer<br />
professionellen Lernplattform zur Verfügung.<br />
„D<strong>am</strong>it die Verzahnung zwischen Theorie und Praxis optimal<br />
gelingt“, hebt Petra Vorderwirsch, Leiterin der Pflegeschule<br />
Maria Hilf, hervor, „werden die Auszubildenden in der Praxis<br />
von einer haupt<strong>am</strong>tlichen Praxisanleitung begleitet.“<br />
Ein fester Bestandteil der <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> Maria Hilf-Krankenhaus<br />
sind außerdem Projekte wie „Schüler leiten Schüler<br />
an“ oder „Schüler leiten eine Station“, bei dem die Auszubildenden<br />
für acht Tage eine Station übernehmen. Dabei stehen<br />
ihnen natürlich die Praxisanleiter/innen und ex<strong>am</strong>inierte<br />
Pflegekräfte zur Seite, um eine optimale Patientenversorgung<br />
zu gewährleisten.<br />
Klinikum Hochsauerland<br />
Pflegeschüler in der<br />
LWL-Akademie Lippstadt<br />
Die Pflegeschüler des Klinikum Hochsauerland absolvieren<br />
den theoretischen Teil ihrer <strong>Ausbildung</strong> an der Bildungsakademie<br />
der Gesundheits- und Sozialwirtschaft Hochsauerland<br />
Mit circa 450 Auszubildenen an zwei Standorten in Arnsberg<br />
und Meschede zählt sie zu den größten <strong>Ausbildung</strong>szentren<br />
der Region. ■<br />
Als erste Klinik im Hochsauerlandkreis bildet das Krankenhaus<br />
Maria-Hilf in Brilon seit dem 01. April 2019 auch Pflegefachassistenten/innen<br />
(Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten)<br />
aus. D<strong>am</strong>it richtet sich die Klinik vor allem an<br />
Berufsanfänger/innen, Rückkehrer/innen und Umschüler/<br />
innen. 25 Schüler/innen pro Jahr lernen während der einjährigen<br />
<strong>Ausbildung</strong> die Assistenz im Bereich Pflege und Versorgung<br />
alter Menschen, Unterstützung im <strong>am</strong>bulanten<br />
Bereich und Behindertenhilfe. Die <strong>Ausbildung</strong> startet<br />
jeweils <strong>am</strong> 1. April eines Jahres. Auch pflegerische Fachweiterbildungen<br />
bis hin zum Bachelorstudium „Pflege<br />
dual“ sind hier möglich.<br />
Im Briloner Bildungszentrum für Gesundheitsberufe<br />
werden außerdem – ebenfalls immer ab Oktober<br />
66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
Pflegeschüler werden in der Praxis<br />
von einer Praxisanleitung begleitet.
Anzeige<br />
Krankenhaus Maria Hilf in Brilon<br />
„Wichtig ist die persönliche Note in<br />
der Begleitung der Auszubildenden.“<br />
(Petra Vorderwisch, Schulleiterin)<br />
Freie <strong>Ausbildung</strong>splätze:<br />
Ab Oktober <strong>2021</strong>:<br />
Pflegefachmann/ Pflegefachfrau<br />
(generalistische Pflegeausbildung)<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.karriere.krankenhaus-brilon.de<br />
Christel Zidi<br />
Jürgen Eckert<br />
Im<br />
Briloner Krankenhaus<br />
Maria Hilf legt man<br />
großen Wert auf eine<br />
qualifizierte <strong>Ausbildung</strong> der Pflegefachmänner/-frauen<br />
und Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeassistenten<br />
(zukünftig Pflegefachassistenten) Aktuell<br />
gibt es 100 <strong>Ausbildung</strong>splätze,<br />
geplant ist eine Erweiterung auf 150.<br />
D<strong>am</strong>it einher geht auch eine bauliche<br />
Erweiterung des Schulgebäudes.<br />
„Die Freude <strong>am</strong> Umgang und in der<br />
Arbeit mit Menschen sind enorm wichtig.<br />
Ebenso aber auch ein ausgeprägtes<br />
Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit“,<br />
betont Schulleiterin Petra<br />
Vorderwisch. Dem Te<strong>am</strong> um Petra Vorderwisch<br />
ist wichtig, ein vertrauensvolles<br />
Miteinander mit viel Freude und Motivation<br />
in der Zus<strong>am</strong>menarbeit mit den<br />
erwachsenen Auszubildenden zu fördern.<br />
D<strong>am</strong>it die Verzahnung zwischen Theorie<br />
und Praxis optimal gelingt, werden die<br />
Auszubildenden in der Praxis von einer<br />
haupt<strong>am</strong>tlichen Praxisanleitung begleitet.<br />
Im theoretischen Teil stehen u. a.<br />
ein PC-Raum mit 15 Arbeitsplätzen und<br />
die Nutzung einer professionellen Lernplattform<br />
zur Verfügung. Zudem gibt<br />
es eine Vielzahl an Projekten, die auf die<br />
späteren Anforderungen des Berufes vorbereiten.<br />
Verlässlichkeit und Ansprechbarkeit in<br />
der Gestaltung der <strong>Ausbildung</strong> sind ein<br />
besonderes Anliegen. „Eine offene Gesprächskultur,<br />
die Raum für Diskussionen<br />
lässt und gleichzeitig die Auseinandersetzung<br />
mit den herausfordernden<br />
Bedingungen in der Pflege zulässt, sind<br />
wichtige Bestandteile unseres Unterrichtens“,<br />
so Petra Vorderwisch.<br />
Pflegerische Fachweiterbildungen bis<br />
zum Studium sind möglich. Zum Beispiel<br />
der Studiengang „Pflege dual“ an<br />
der FH Münster, der bereits während<br />
der <strong>Ausbildung</strong> begonnen werden kann,<br />
und mit einem „Bachelor Pflege“ abschließt.<br />
Er schließt viele Möglichkeiten<br />
einer <strong>Karriere</strong>planung im Krankenhaus<br />
Maria-Hilf mit ein. Dazu erklärt Schulleiterin<br />
Petra Vorderwisch abschließend:<br />
„Das Schöne ist auch, dass spätere Wirkungsbereiche<br />
in der Pflege sehr vielseitig<br />
und flexibel gestaltet werden können.<br />
Ein wirklich unerschöpfliches Angebot<br />
für den Dienst <strong>am</strong> und für Menschen in<br />
vielen unterschiedlichen Kontexten.“ ■<br />
Schulleitung: Petra Vorderwisch<br />
Bildungszentrum für Gesundheitsberufe<br />
<strong>am</strong> städtischen Krankenhaus<br />
Maria-Hilf Brilon gGmbH<br />
Am Schönschede 1<br />
59929 Brilon<br />
Tel.: 02961 780 1447<br />
Mail: petra.vorderwisch@kh-brilon.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 67
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∙ Holzmechaniker/-in<br />
∙ Produktionstechnologe/-in<br />
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68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
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Wir suchen zum 01.08.<strong>2021</strong> sowie zum 01.08.<strong>2022</strong> Auszubildende zum Beruf des/der Verfahrensmechanikers/<br />
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Überwachen von Produktionsprozessen<br />
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Einrichten von Maschinen und Anlagen<br />
Prüfung der Qualität der Erzeugnisse<br />
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Vermittlung von Kenntnissen über Materialien und ihre<br />
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Erfolgreich abgeschlossener Haupt- oder Realschulabschluss,<br />
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Entwicklung<br />
Senden Sie uns gerne Ihre schriftliche Bewerbung:<br />
CONSTAB Polyolefin Additives GmbH<br />
Personalabteilung – Frau Korb<br />
Industriestraße Möhnetal 16 | 59602 Rüthen<br />
Oder per E-Mail an: working@constab.com<br />
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Ihre Online-<br />
Bewerbung ausschließlich im Dateiformat PDF entgegennehmen.
Sergej Krutsch macht eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Verfahrensmechaniker<br />
für Kunststoff<br />
und Kautschuktechnik<br />
INS BERUFLICHE<br />
„GLÜCK“ GERUTSCHT<br />
Helmut Gaida<br />
Constab<br />
Sergej Krutsch<br />
Sergej Krutsch hat sich für eine <strong>Ausbildung</strong> als Verfahrensmechaniker<br />
für Kunststoff und Kautschuktechnik<br />
bei der Firma Constab Polyolefin Additives<br />
in Rüthen entschieden. Vor <strong>Ausbildung</strong>sbeginn hatte er<br />
keine richtige Vorstellung von den Aufgaben und Arbeitsinhalten<br />
eines Verfahrensmechanikers.<br />
Sergej Krutsch hatte schon immer den Wunsch einmal praktisch<br />
zu arbeiten. „Von Constab hörte ich, dass die <strong>Ausbildung</strong><br />
dort einen guten Ruf hat - und so bin ich in die Verfahrensmechanik<br />
hineingerutscht’“. Vor <strong>Ausbildung</strong>sbeginn<br />
hatte er noch keine richtige Vorstellung, vor allem nicht von<br />
der Vielseitigkeit dieses außergewöhnlichen Berufes. Seine<br />
Firma bietet Masterbatch (= Kunststoffhilfs- und Zusatzstoffe)<br />
und Compound (Verbundwerkstoff mit Kunststoffanteil)<br />
für Folien, Fasern und vieles mehr an.<br />
“Die Wahl erwies sich im Nachhinein als Glücksgriff. Die<br />
praktische Arbeit entspricht meinen Fähigkeiten und Neigungen<br />
und es gibt viele Möglichkeiten noch mehr zu lernen.”<br />
Sergej ist begeistert davon, dass Azubis sofort in den<br />
Produktionsprozess miteinbezogen werden und somit die<br />
Verbindung zu den schulischen Inhalten hergestellt wird.<br />
Da stimmt auch der ehemalige Azubi Max Salesski zu und<br />
greift noch zwei nicht unwesentliche Aspekte auf: Die gute<br />
Bezahlung und ein sicherer Arbeitsplatz.<br />
70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Max Salesski<br />
„Gutes Te<strong>am</strong> mit starkem Zus<strong>am</strong>menhalt”<br />
Max Salesski erinnert sich an ein schönes Ereignis während<br />
seiner <strong>Ausbildung</strong>: „Das war der Bau einer Modell-Lokomotive<br />
mit eigenem Antrieb. Die Überlegungen wie die<br />
Lokomotive aussehen soll und dann das praktische Bauen<br />
der Lokomotive mit meinem Ausbilder hatten mir sehr viel<br />
Spaß gemacht.“ Ihm gefällt auch, dass seine Arbeit spannend<br />
ist, Monotonie nie aufkommt und „wir sind ein sehr<br />
gutes Te<strong>am</strong> mit starkem Zus<strong>am</strong>menhalt“. Das ist seiner<br />
Meinung nach auch notwendig, um die ständig neuen Herausforderungen<br />
bewältigen zu können.<br />
Von einer anderen praktischen Einbindung der Azubis weiß<br />
Sergej Krutsch schmunzelnd zu berichten: „Auf einer Weihnachtsfeier<br />
musste ich mit der Personalverantwortlichen und<br />
der Einkaufsleiterin tanzen“. Auch so macht <strong>Ausbildung</strong><br />
Spaß! Und wie geht es für Sergej weiter? „Erst einmal möchte<br />
ich in dem erlernten Beruf arbeiten und später vielleicht<br />
eine Weiterbildung in Richtung Techniker absolvieren.“ ■<br />
Verfahrensmechaniker/in für<br />
Kunststoff und Kautschuktechnik<br />
In den sieben Fachrichtungen werden verschiedene<br />
Bearbeitungsverfahren und Werkstoffe verwendet<br />
und unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Die Palette<br />
der Produkte, die ein Verfahrensmechaniker herstellt,<br />
ist breit gefächert: Über Rohrleitungen, Bauteile,<br />
Kunststoff-Mischstoffe zur Weiterverarbeitung,<br />
Formteile wie Stoßstangen und Fahrzeugverkleidungen<br />
bis hin zu medizinischen Apparaten, Fenster- und<br />
Türrahmen, Folien und Kautschuk-Mischstoffen für<br />
die Fahrzeugausstattung oder für Implantate wird alles<br />
gefertigt, was komplett oder in Teilen aus Kunststoff<br />
und Kautschuk besteht.<br />
Wir suchen für August <strong>2022</strong> einen<br />
Auszubildenden (m/w/d)<br />
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und Metallbearbeitung, und<br />
bearbeiten Kleinstteile und Langteile bis zu<br />
sechs Metern. Als Marktneuheit starten wir gerade<br />
ein umweltfreundliches Kunststoffveredelungsverfahren,<br />
für die Veredelung von Sonderkunststoffen.<br />
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Du solltest Folgendes mitbringen:<br />
» Interesse an physikalischen und chemischen<br />
Vorgängen<br />
» Technisches Verständnis<br />
» Erweiterter Hauptschulabschluss (Klasse 10<br />
oder höher)<br />
» Zuverlässigkeit<br />
» keine Nickelallergie<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 71<br />
59469 Ense-Höingen • 02938 97833-0 • info@wiotec.com
Praktikum im Ausland: Niko Remmert hat vier<br />
Wochen in einem Betrieb in China gearbeitet.<br />
Niko Remmert absolvierte mit dem Progr<strong>am</strong>m<br />
„<strong>Ausbildung</strong>Weltweit“ ein Auslandspraktikum<br />
Anke Kemper<br />
S. Droste & Privat<br />
Ein unbeschreibliches<br />
Erlebnis in China<br />
heißt das Förderprogr<strong>am</strong>m<br />
des Bundesministeriums für<br />
„<strong>Ausbildung</strong>Weltweit“<br />
Bildung und Forschung (BMBF), das<br />
Auszubildenen aus allen Bereichen ermöglicht, eine<br />
praxisorientierte Fortbildung in einem Land ihrer<br />
Wahl zu absolvieren. Niko Remmert aus Werl entschied<br />
sich für China und setzte alle Hebel in Bewegung,<br />
in seinem zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr als Industriekaufmann<br />
diesen Schritt zu setzen.<br />
„Da war schon einiges an Planung, Organisation und Eigeninitiative<br />
nötig“, beginnt der 24-Jährige. Die Kooperation<br />
des Berufskolleg Berliner Platz des HSK mit seinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb<br />
Tillmann & Schroyen in Arnsberg machte<br />
es für den angehenden Industriekaufmann möglich. „Für<br />
die meisten <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe ist das alles Neuland. Ich<br />
bin bei meinen Ausbildern und der Geschäftsleitung mit<br />
meiner Idee sofort auf offene Ohren gestoßen und bek<strong>am</strong><br />
hierfür grünes Licht“, erzählt er weiter. Nicht zuletzt wegen<br />
des Einsatzes der stellvertretenden Schulleiterin des<br />
Berufskollegs, Uta Heitmann, die für die Lernaufenthalte<br />
der Schüler im Rahmen des Förderprogr<strong>am</strong>mes Erasmus+<br />
und <strong>Ausbildung</strong>Weltweit verantwortlich ist und diese mit<br />
Leidenschaft an die jungen Erwachsenen heranträgt.<br />
Nanjing, China – ein komplett<br />
anderes Arbeitsleben<br />
Eine fremde Kultur, eine völlig andere Arbeitsweise und<br />
eine strikt gegliederte Hierarchie: Niko Remmert arbeitete<br />
vier Wochen in einem Betrieb mit 2.000 Mitarbeitern.<br />
Größtenteils in der Abteilung Materialwirtschaft und Disposition,<br />
teilweise auch in der Produktion. Anweisungen<br />
bek<strong>am</strong> er ausschließlich von seinem direkten Vorgesetzten<br />
und es galt, diese ohne Wenn und Aber auszuführen. Mit<br />
Englisch konnte er sich mit seinen Kollegen gut verständigen<br />
und auch außerhalb der Arbeit die Kultur, das Land<br />
und seine Bewohner kennenlernen. Ein unbeschreibliches<br />
Erlebnis für den Auszubildenen. Die gewonnenen Eindrücke<br />
sind eine wertvolle Erfahrung für ihn und auch<br />
für den <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb bedeutet die persönliche und<br />
berufliche Weiterentwicklung einen enormen Mehrwert.<br />
72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Einladung nach Berlin<br />
Im November 2019 wurde Niko Remmert mit vier weiteren<br />
Absolventen des Progr<strong>am</strong>mes <strong>Ausbildung</strong>Weltweit<br />
nach Berlin ins Ministerium für Bildung und Forschung<br />
eingeladen. Deutschlandweit hatten in dem Jahr allein aus<br />
dem kaufmännischen Bereich 155 Personen die Möglichkeit,<br />
an diesem Förderprogr<strong>am</strong>m teilzunehmen. Neben<br />
Fachinformationen standen die Erfahrungsberichte von<br />
Vertretern der <strong>Ausbildung</strong>sbetriebe und der Auszubildenen<br />
im Zentrum der Veranstaltung. Niko Remmerts<br />
Fazit: „Man sollte auf jeden Fall einen Auslandsaufenthalt<br />
machen! Man muss es gut vorbereiten – aber es lohnt sich<br />
und ich würde es wieder tun.“ Das bestätigten auch die<br />
anderen vier anwesenden Azubis und deren Ausbilder.<br />
Im Jahr 2020 konnte Niko Remmert seine <strong>Ausbildung</strong><br />
zum Industriekaufmann erfolgreich abschließen und<br />
wurde von seinem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb übernommen. Jetzt<br />
arbeitet er dort im Vertrieb. Wohin die Reise auch gehen<br />
mag, Niko Remmert kann auf eine lehrreiche Zeit zurückblicken<br />
und durch einen Erfahrungsschatz gestärkt in die<br />
Zukunft gehen. ■<br />
<strong>Ausbildung</strong>Weltweit des<br />
Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung:<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 73
Das Zeitalter von Industrie 4.0: Elektronische Steuerungen<br />
prägen sowohl das Arbeitsleben als auch den Alltag.<br />
Christel Zidi<br />
INDUSTRIE 4.0 UND DIE ZUKUNFT DER FACHARBEITER<br />
W<br />
ir sind im Zeitalter Industrie 4.0. angekommen.<br />
Im Zeitalter der elektronischen Steuerungen<br />
und smarten Techniken. Längst sind diese<br />
Technologien weit fortgeschritten. Wer zukunftsgerichtet<br />
denkt, hat sich in diesen Bereichen fortgebildet. Aber es<br />
gibt auch sehr viele, die die Digitalisierung verunsichert<br />
hat. Erleichtern smarte Technologien die Arbeitsprozesse<br />
oder führen sie dazu, dass viele Berufe überflüssig werden?<br />
Seit der Industrialisierung (1.0) zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />
hat sich viel verändert. Viele zuvor von Hand durchgeführte<br />
Arbeiten wurden nach und nach von Maschinen ersetzt. 1833<br />
wurden die ersten Fließbänder in den Werkhallen eingebaut,<br />
die Arbeiten erfolgten im Takt der Maschinen (Industrie 2.0),<br />
1941 begann mit der ersten progr<strong>am</strong>mgesteuerten binären<br />
Rechenmaschine von Konrad Zuse das Computerzeitalter (Industrie<br />
3.0).<br />
<strong>2021</strong> befinden wir uns im Zeitalter 4.0. Und das nicht nur<br />
im Arbeitsleben, sondern auch in unserem Zuhause. Elektronische<br />
Steuerungen sind selbst in den alltäglichsten Dingen eingebaut:<br />
Fernseher, Waschmaschinen und auch in Kühlschränken.<br />
Sie alle sind „smart“ geworden. Smart bedeutet intelligent,<br />
bei smarten Technologien bedeutet das, dass der Eingriff von<br />
Menschen (-händen) kaum noch erforderlich ist. Befördert sich<br />
der Mensch also selbst aus dem Arbeitsleben heraus?<br />
Professor Jürgen Bechtloff aus Eversberg hat sich mit den technischen,<br />
betriebswirtschaftlichen und strategischen Herausforderungen<br />
der „Industrie 4.0“ ausgiebig auseinandergesetzt.<br />
Er ist der Meinung, dass „die vierte industrielle Revolution /<br />
Industrie 4.0 gerade bei den Facharbeitern zu einer sich weiterentwickelnden<br />
Zukunft führt.“ Und er erklärt: „Sie werden<br />
durch den fortschreitenden Einsatz von cyberphysischen Systemen<br />
von Routinearbeiten entlastet. Sie steuern und organisieren<br />
die Produktionsprozesse stärker, was die Tätigkeiten<br />
abwechslungsreicher, aber auch anspruchsvoller machen wird.“<br />
KI-Systeme zur Unterstützung<br />
Also keine Panik, dass Facharbeiter angesichts der vielen neuen<br />
und vor allem smarten Technologien irgendwann überflüssig<br />
sein werden? Professor Bechtloff: „Umso besser die<br />
Facharbeiter qualifiziert sind, umso wichtiger werden sie in<br />
der Produktion. Ihr Einsatz wird flexibler, abwechslungsreicher<br />
und projektbezogen. Entscheidungen werden auch in<br />
74 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Zukunft nicht ausschließlich von KI-Systemen (künstlicher<br />
Intelligenz) getroffen, sondern sie werden den Facharbeiter<br />
in seinen Entscheidungsfindungen unterstützen. Diese Entscheidungen<br />
führen zu sichererem und zielgerichtetem praktischen<br />
Handeln.“ Kein Grund zur Panik also. Aber Grund<br />
zum Umdenken. Wie gut, dass da unser Bildungssystem sehr<br />
flexibel eingestellt ist und die Zukunft im Blick hat. Die Digitalisierung<br />
spielt in fast allen <strong>Ausbildung</strong>sberufen eine große<br />
Rolle. Besonders jüngere Menschen sind mit Smartphone und<br />
Co. schon so vertraut, dass Vernetzung für sie eine selbstverständliche<br />
Angelegenheit ist.<br />
Fortschritt wird immer weitergehen, das liegt in der Natur der<br />
Sache. Jetzt liegt es an uns, mitzugehen – oder stehenzubleiben.<br />
Wer mitgeht, entdeckt auch die vielfältigen neuen Möglichkeiten,<br />
sieht, wo an die neuen Technologien angeknüpft<br />
werden kann. Facharbeit ist und bleibt qualifiziertes Arbeiten<br />
– im Zus<strong>am</strong>menspiel mit anderen Menschen, Maschinen und<br />
neuen Technologien. Und: Facharbeiter gestalten ihre Umgebung<br />
mit. Sicherlich werden manche Berufe wegfallen, aber<br />
auch spannende neue geschaffen. Berufe, die wir uns jetzt<br />
noch nicht vorstellen können… ■<br />
Professor<br />
Jürgen Bechtloff<br />
„Umso besser die Facharbeiter<br />
qualifiziert sind, umso wichtiger<br />
werden sie in der Produktion.“<br />
- Prof. Bechtloff<br />
Quelle: FH-SWF<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 75
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„Etwas mit den eigenen<br />
Händen erschaffen“<br />
Matthias Hoffmann berichtet von seiner<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Garten- und Landschaftsbauer<br />
Monika Loerchner<br />
Iris Böning<br />
M<br />
atthias Hoffmann ist 19 Jahre alt und packt gerne<br />
mit an. Er liebt den großen Garten seines Elternhauses,<br />
mit Pflanzen zu arbeiten oder auch mal<br />
etwas zu pflastern. Eigentlich logisch, dass er sich nach dem<br />
Realabschluss für den Beruf des Gärtners entschieden hat.<br />
Kreativ sein und anpacken: Azubi<br />
Matthias Hoffmann liebt die Arbeit<br />
mit den Pflanzen.<br />
76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Gärtner/in<br />
Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Gärtner/in dauert<br />
drei Jahre. Man hat dabei die Wahl zwischen sieben<br />
Schwerpunkten: Garten- und Landschaftsbau,<br />
Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau,<br />
Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau. Neben<br />
klassischer Bepflanzung und Pflege kümmern sich<br />
die Gärtner um den kindergerechten Aufbau von<br />
Spiel- und Sportplatzanlagen, die Anlage von Terrassen<br />
und Wegen, diverse Steinarbeitensowie Zaun-,<br />
Sicht- und Windschautzaufbau. Außerdem nehmen<br />
sie Bodenproben zur Be stimmung des ph-Wertes,<br />
überprüfen die Stand orte der Pflanzen, kontrollieren<br />
Großbäume, prüfen auf Schädlinge, beraten in Sachen<br />
Pflege und Gartengeräte, bauen und kontrollieren<br />
Wasseranlagen, legen Teiche an und sorgen für<br />
die richtige Beleuchtung eines Gartens.<br />
Ob Freibad- oder Schmuddelwetter, Matthias Hoffmann und<br />
seine Kollegen vom Gartenbaubetrieb Dahlhoff in Rüthen<br />
sind immer unterwegs. Ist es zu kalt, um mit Baumaterial zu<br />
arbeiten, rückt eben die Pflegekolonne aus. Nur selten heißt<br />
es, Zuhause bleiben und Überstunden abbauen. „Wir sind<br />
dafür geboren, draußen zu arbeiten“, kommentiert Ausbilder<br />
Michael Vahle. Und das ist ganz schön anstrengend. „Man<br />
merkt sofort, dass die Azubis im ersten Lehrjahr noch nicht<br />
so ganz mitziehen können“, sagt Michael Vahle und grinst.<br />
Lehrling Matthias Hoffmann ergänzt: „Aber man härtet sehr<br />
schnell ab.“ Die Freude an der <strong>Ausbildung</strong> ist dem Kallen-<br />
hardter deutlich anzusehen. Geschickt manövriert er den Minibagger<br />
über den verwinkelten Hof. Auch Trecker und Radlader<br />
gehören zum Fuhrpark dazu.<br />
„Man weiß abends, was man getan hat“<br />
Als Garten- und Landschaftsbauer in der <strong>Ausbildung</strong> ist Matthias<br />
Hoffmann „überall mit drin“. Was er an seinem Job <strong>am</strong><br />
meisten mag, ist – grob gesagt – alles. „Die Arbeit mit den Pflanzen<br />
und auch Terrassen- und Treppenbau. Dass man kreativ<br />
sein kann.“ Zur Hilfe kommen den Gärtnern dabei moderne<br />
Maschinen. Finger klemmen beim Pflastern gehört der Vergangenheit<br />
an – heute wird das mit einem Vakuumsauger erledigt.<br />
D<strong>am</strong>it die Arbeiten, die trotzdem noch von Menschen erledigt<br />
werden müssen, auch nicht ins Kreuz gehen, heißt es für den<br />
Azubi, auch Lehrgänge über richtiges Heben und eine Rückenschule<br />
zu besuchen.<br />
Denn eins ist gewiss: „Man weiß abends, was man getan hat.“<br />
Entsprechend wird auch auf die Sportnote der Bewerber geschaut.<br />
„Man sollte schon fit sein“, rät Michael Vahle. Neben<br />
Te<strong>am</strong>work ist auch Mathe gefragt. „Das braucht man dann<br />
für Bautechnik, etwa zur Flächenberechnung“, erzählt der<br />
Azubi. Die Praxis gefällt ihm aber viel besser. Sich um Pflanzen<br />
kümmern, einen Radlader lenken, eine Motorsäge führen<br />
oder eben eine Terrasse bauen: „Etwas mit den eigenen Händen<br />
erschaffen.“ ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 77
Angelina Boecker<br />
und Michael H<strong>am</strong>m<br />
Daniela Weber<br />
Marc Niemeyer<br />
Angelina Boecker (18) und Michael H<strong>am</strong>m (22)<br />
haben ihre Berufung in der Abfallwirtschaft gefunden<br />
„GROSSER BEITRAG ZUR CO2 REDUZIERUNG“<br />
Die Abfallwirtschaft hatten Angelina Boecker<br />
(18) und Michael H<strong>am</strong>m (22) nach der Schulzeit<br />
„nicht auf dem Schirm“, zu wenig wussten<br />
sie von dieser Branche. Dass sich Angelina für eine <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />
und Michael für ein duales Studium im Bereich Entsorgungstechnik<br />
bei Lobbe in Brilon entschieden haben, war<br />
für die beiden Marsberger aber ein Glücksgriff. „Wir haben<br />
die Entscheidung nicht bereut.“<br />
„Also eigentlich wollte ich zu Schulzeiten immer Kinderkrankenschwester<br />
werden“, sagt die 18-Jährige Angelina mit einem<br />
Schmunzeln im Gesicht. Nun dreht die lebhafte Marsbergerin<br />
mit ihrer Lieblingsmaschine, dem Radlader, ihre Runden auf<br />
dem Gelände von Lobbe in Brilon, gekleidet mit orangefarbener<br />
Warnschutzkleidung und mit einem ansteckenden Lächeln<br />
im Gesicht. Das hätte sie bis vor wenigen Jahren nicht<br />
gedacht: „Mein Vater arbeitet hier und ich habe mir dann die<br />
Arbeit hier im Rahmen eines Praktikums mal angeschaut.<br />
Und ja, ich war direkt begeistert.“ Ihre Faszination gilt vor<br />
allem den Maschinen: Radlader oder Stapler, das ist egal. Die<br />
Auszubildende im zweiten Lehrjahr hat Spaß an der Technik.<br />
Besonders gut gefällt ihr auch, dass sie von Anfang an „mitten<br />
drin“ war und jeden Tag etwas Neues lernt.<br />
Außerbetriebliche Lehrgänge mit<br />
Dozenten aus der Praxis<br />
„Der Beruf ist sehr vielseitig. Im ersten Lehrjahr lernt man<br />
die Maschinen und das Basiswissen kennen, etwa welcher<br />
Müll zu welcher Kategorie gehört. Außerdem gibt es außerbetriebliche<br />
Lehrgänge in Essen mit Dozenten aus der Praxis.<br />
Dort werden alle Inhalte sehr praxisnah aufgearbeitet.“ Die<br />
Berufsschule befindet sich in Gelsenkirchen. Dort hat Angelina<br />
mehrmals im Jahr drei- bis vierwöchige Blockveranstaltungen.<br />
Das Schönste an ihrer <strong>Ausbildung</strong> ist für Angelina aber<br />
die Arbeit vor Ort in Brilon, wo sie die Theorie dann in die<br />
Praxis umsetzen kann. Eine gute Mischung aus Theorie und<br />
Praxis war auch für Michael wichtig. Der 22-Jährige steckt in<br />
den Endzügen seines dualen Studiums und ist jeden Tag aufs<br />
78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Neue fasziniert von der Abfallwirtschaft. Auch er wollte eigentlich<br />
etwas anderes werden. Industriekaufmann stand zur<br />
Wahl: „Aber die Abfallwirtschaft ist viel abwechslungsreicher.<br />
Als Laie weiß man oft gar nicht, was da für Prozesse hinter<br />
stecken. Man kann sich das nicht vorstellen.“<br />
Zukunftspläne haben die beiden sympathischen Marsberger<br />
auch schon. Angelina möchte im Betrieb bleiben und vielleicht<br />
noch eine Weiterbildung zum Techniker absolvieren.<br />
Michael wird Aufgaben in der Betriebsleitung übernehmen.<br />
Angelina und Michael hoffen, dass sich mehr jüngere Menschen<br />
für die Abfallwirtschaft interessieren: „Der Umweltschutzgedanke<br />
wird ja immer bedeutender und die Abfallwirtschaft<br />
trägt einen großen Beitrag zur CO2 Reduzierung bei.“ ■<br />
Beide sind von den großen Maschinen fasziniert.<br />
Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft<br />
Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft sorgen<br />
dafür, dass Abfälle korrekt entsorgt und verwertet werden.<br />
Sie organisieren das S<strong>am</strong>meln und Verladen von Müll,<br />
führen ihn der Wiederverwertung zu oder entsorgen ihn<br />
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Andrea Kemper blickt auf ihre <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Zerspanungmechanikerin zurück<br />
„Das Schönste sind die<br />
richtig großen Maschinen”<br />
Monika Loerchner<br />
Georg Giannakis<br />
Andrea Kemper liebt die "richtig großen Maschinen".<br />
80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Zerspanungsmechaniker/in<br />
Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Zerspanungsmechaniker/<br />
in dauert dreieinhalb Jahre. Werken mit den eigenen<br />
Händen ist dabei ebenso gefragt, wie das Progr<strong>am</strong>mieren<br />
von CNC-Maschinen. Im letzten Lehrjahr kann<br />
man sich auf eine Fachrichtung spezialisieren. Zur Auswahl<br />
stehen Drehtechnik (CNC-Dreher), Frästechnik,<br />
Schleiftechnik und Drehautomatentechnik. Die Arbeit<br />
eines/r Zerspanungsmechaniker/in verlangt höchste<br />
Präzision und Sorgfalt, da die hergestellten Bauteile<br />
alle exakt nach Maß angefertigt werden müssen.<br />
E<br />
igentlich war sie mit ihrer Schulklasse bei der IMI<br />
Hydronic Engineering in Erwitte, um den Beruf<br />
des/r Elektronikers/in kennenzulernen. Doch dann<br />
verliebte sich Andrea Kemper auf Anhieb in die Maschinen<br />
der Zerspanungsmechaniker.<br />
„Ich habe dann ein Schülerpraktikum gemacht“, erzählt die<br />
Lippstädterin. „Das war so faszinierend und so spannend, dass<br />
ich direkt in den Ferien danach noch ein Praktikum bei IMI<br />
gemacht habe.“ D<strong>am</strong>it war die Lehre zur Zerspanungsmechanikerin<br />
beschlossene Sache.<br />
Als Schwerpunkt hatte sich Andrea Kemper die Fachrichtung<br />
Frästechnik ausgesucht. „Das Schönste sind die richtig großen<br />
Maschinen. Mit denen kann man viel mehr machen, hat mehr<br />
Kraft und auch ein größeres Volumen.“<br />
Um den richtigen Umgang mit den Maschinen zu lernen, gab<br />
es einen eigenen Werkslehrer. „Die <strong>Ausbildung</strong>sfahrten waren<br />
auch immer ganz toll. Da haben alle Azubis, auch die kaufmännischen,<br />
teilgenommen und viel Spaß gehabt.“<br />
Ansonsten war für die handwerklich begabte Andrea Kemper<br />
die Praxis das Beste an der <strong>Ausbildung</strong>. Die Theorie <strong>am</strong> Börde-Berufskolleg<br />
Lippstadt fiel ihr da etwas schwerer. „Das war<br />
schon schwierig, weil man so viel auf einmal lernen muss.“<br />
Mittlerweile hat sie ihre <strong>Ausbildung</strong> erfolgreich beendet, ist<br />
fester Teil des Te<strong>am</strong>s geworden und genießt die Atmosphäre<br />
in der großen Halle. „Das Betriebsklima hier ist toll, ich<br />
wollte auch nirgendwo anders hin!“ Auch mit den Schichten<br />
kommt die Zerspanungsmechanikerin gut zurecht. „Wir haben<br />
hier Früh- und Spätschicht alle zwei Wochen im Wechsel.“<br />
An den Freitagen wird früher Schluss gemacht. „So hat<br />
man auch nach einer Spätschicht noch was vom Tag.“<br />
„Man muss immer lernfähig bleiben”<br />
Freude <strong>am</strong> Beruf, dass man nach Feierabend sieht, was man<br />
getan hat, dass man nichts Alltägliches tut – das liebt Andrea<br />
Kemper an ihrem Beruf. „Man muss aber immer lernfähig<br />
bleiben“, resümiert sie. „Es gibt ja immer neuen Fortschritt,<br />
den man mitmachen muss, neue Maschinen und neue Progr<strong>am</strong>me.<br />
Nun möchte die Zerspanungsmechanikerin erst einmal Berufserfahrung<br />
s<strong>am</strong>meln. „Und in ein paar Jahren sehe ich<br />
weiter.“ Neben ihrer Arbeit widmet sie sich derzeit außerdem<br />
einem „Diversity Challenge“ Wettbewerb der „Charta<br />
der Vielfalt e.V.“. Die eigens dafür gegründete Projektgruppe<br />
innerhalb der IMI Erwitte besteht aus neun jungen Menschen<br />
bis 26 Jahren, da runter auch drei Azubis. Bis Ende<br />
Juni wollen sie gemeins<strong>am</strong> ein Konzept erarbeiten, wie man<br />
Diversity <strong>am</strong> Arbeitsplatz sichtbarer machen kann. ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 81
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82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Carsten Kellerhoff macht eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Fachinformatiker<br />
für Systemintegration<br />
Carsten Kellerhoff ist Auszubildender zum Fachinformatiker<br />
für Systemintegration bei Aagon in Soest.<br />
“WISSEN IN DER IT ABRUNDEN”<br />
Matthias Koprek<br />
Carsten Kellerhoff ist nicht der typische Auszubildende.<br />
Mit seinen 30 Jahren ist er zwar alles<br />
andere als alt, aber dennoch der älteste in seiner<br />
Berufsschulklasse <strong>am</strong> Lippe-Berufskolleg. Kellerhoff befindet<br />
sich im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr zum Fachinformatiker<br />
für Systemintegration. Bevor er zu Aagon nach<br />
Soest k<strong>am</strong>, war er fünf Jahre bei der Bundeswehr und<br />
drei Jahre als CNC-Progr<strong>am</strong>mierer aktiv. Das Progr<strong>am</strong>mieren<br />
hat er sich selbst beigebracht.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 83
Auf die Frage, warum er sich doch noch für eine duale <strong>Ausbildung</strong><br />
zum Fachinformatiker entschieden hat, antwortet<br />
Kellerhoff klar: „Ich wollte mein Wissen in der IT abrunden<br />
und vor allem einen Berufsabschluss erwerben.“ Das<br />
Soester IT-Unternehmen, das Client-Management- und<br />
Automations-Lösung entwickelt, die IT-Abteilungen dabei<br />
unterstützt Routineaufgaben zu automatisieren, hat nach<br />
der Bewerbung von Carsten Kellerhoff nicht lange gezögert,<br />
sondern zugeschlagen.<br />
„Das Alter stellt für uns gar kein Problem dar“, sagt D<strong>am</strong>ian<br />
Wolny, Head of Human Resources bei Aagon. „Ganz im<br />
Gegenteil! Bei der Auswahl unserer Auszubildenden kommt<br />
es nicht so sehr auf ihre Zeugnisnoten an. Wer Engagement,<br />
Interesse und Leidenschaft zeigt, weil er schon zu Schulzeiten<br />
an Computern schraubt, eigene Software progr<strong>am</strong>miert<br />
oder Websites erstellt, der hat gute Karten auf einen <strong>Ausbildung</strong>splatz<br />
bei uns.“ Aktuell zählt Aagon zehn Auszubildende,<br />
die etwa zehn Prozent der Belegschaft ausmachen.<br />
„Jeder Tag bringt neue Herausforderungen”<br />
Während die Kollegen, die sich als Anwendungsentwickler<br />
ausbilden lassen, 90 Prozent ihrer Zeit vor dem Computer<br />
sitzen und progr<strong>am</strong>mieren, ist der Systemintegrator als interner<br />
Dienstleister viel mehr in Kontakt mit den Kollegen.<br />
Das gilt für Carsten Kellerhoff ganz besonders, denn sein<br />
Arbeitsplatz ist in der internen IT. „Hier kümmern wir uns<br />
um Prinzip darum, dass alle Mitarbeiter problemlos arbeiten<br />
können. Wir konfigurieren zum Beispiel die Hardware für<br />
neue Mitarbeiter, checken die IT-Systeme, stellen die Server<br />
bereit und kümmern uns um regelmäßige Backups.“<br />
Was viele angehende Systemintegratoren überrascht: Rund<br />
20 Prozent des Arbeitsalltags bestehen aus kaufmännischen<br />
Aufgaben, wie zum Beispiel die Kostenkalkulation und die<br />
Beschaffung notwendiger Hard- und Softwarekomponenten.<br />
„Mir gefällt an diesem Beruf insbesondere die Vielfalt<br />
an Tätigkeiten“, sagt Kellerhoff. „Jeder Tag bringt neue Herausforderungen<br />
und Überraschungen, keiner ist wie der andere.“<br />
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die Dienstleister die ersten Ansprechpartner für<br />
Kollegen und Kunden. Das Lösen von Anwendungs-<br />
und Systemproblemen gehört genauso zu<br />
ihren Aufgaben wie die Schulung der Nutzer von<br />
IT-Systemen. Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Fachinformatiker/-in<br />
dauert in der Regel unabhängig<br />
vom Fachbereich drei Jahre.<br />
84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
WIRTSCHAFT, VERWALTUNG UND HANDEL<br />
Top Berufe<br />
∙ Automobilkaufmann/-frau<br />
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∙ Industriekaufmann/-frau<br />
∙ Kaufmann/-frau<br />
- für Büromanagement<br />
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Finanzen<br />
- im Groß- und Außenhandelsmanagement<br />
- im Einzelhandel<br />
- im E-Commerce<br />
∙ Steuerfachangestellte/r<br />
∙ Verkäufer/-in<br />
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<strong>Elternratgeber</strong><br />
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- 85 people.
Matthias Koprek<br />
Niklas Richter macht eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Kaufmann<br />
für E-Commerce<br />
Auszubildender Niklas Richter an seinem<br />
Arbeitsplatz in der Abteilung E-Commerce.<br />
Einen jungen Beruf für sich entdeckt...<br />
E<br />
igentlich wollte Niklas Richter Industriekaufmann werden. Das war zumindest der <strong>Ausbildung</strong>sberuf, für den<br />
er sich im letzten Jahr bei Schröder Folienfabrik & Verpackung in Möhnesee-Echtrop beworben hatte. So wie<br />
etwa 50 andere junge Menschen. Für die <strong>Ausbildung</strong> Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce bewarben sich gerade<br />
einmal zwei Personen. „Den <strong>Ausbildung</strong>sberuf gibt es erst seit 2018. Er ist bisher leider nur wenigen Jugendlichen<br />
und Eltern bekannt”, erklärt Geschäftsführer Johannes Schröder.<br />
Also hat Schröder Bewerber, die sich eigentlich<br />
als Industriekaufmann beworben<br />
haben, auf den neuen <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />
hingewiesen. Wer Interesse hatte,<br />
konnte einen Tag zur Probe arbeiten,<br />
um zumindest einige der typischen<br />
Aufgaben kennenzulernen Dabei stellte<br />
Niklas Richter fest, dass dies genau der<br />
Beruf ist, den er machen möchte. An<br />
der Seite der Online Marketing Managerin<br />
ist er für den Onlineshop verantwortlich.<br />
Außerdem bearbeitet Niklas<br />
Richter digitale Kundenanfragen<br />
und eingehende Bestellungen, pflegt<br />
die Lagerbestände und analysiert das<br />
Kaufverhalten der Kunden. Ein wichtiger<br />
und vielfältiger Bereich ist das<br />
Online-Marketing. Täglich prüft der<br />
Vosswinkler das Kosten-Nutzen-Verhältnis<br />
der digitalen Werbek<strong>am</strong>pagnen<br />
anhand typischer Kennzahlen und<br />
nimmt gegebenenfalls Optimierungen<br />
vor, um das Beste aus dem Budget herauszuholen.<br />
86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Planung eines<br />
neuen Onlineshops<br />
Schon im ersten Jahr der <strong>Ausbildung</strong><br />
bekommt Richter viel Verantwortung<br />
übertragen. So ist er aktuell in<br />
die Planung eines neuen Onlineshops<br />
involviert. Außerdem sollen die Verpackungsprodukte<br />
des Unternehmens<br />
bald auch auf Marktplätzen wie<br />
Amazon und eBay angeboten werden,<br />
wofür unter anderem Schnittstellen<br />
geschaffen und eine Marketingstrategie<br />
entwickelt werden müssen. Es ist<br />
diese Vielfalt an Aufgaben, die Niklas<br />
Richter an seinem <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />
schätzt. „Am meisten Spaß macht es<br />
mir, die Produkte so zu präsentieren<br />
und zu bewerben, dass sie sich gut verkaufen“,<br />
sagt der 18-Jährige.<br />
Nicht nur Richter ist überzeugt die<br />
richtige Wahl getroffen zu haben. Auch<br />
sein Chef ist sich sicher: „Der Kaufmann<br />
im E-Commerce ist angesichts<br />
der immensen Bedeutung des Onlinehandels<br />
ein zukunftssicherer Job.“ Die<br />
Aussichten auf eine Übernahme stehen<br />
gut. ■<br />
Kaufmann/-frau im E-Commerce<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Kaufmann/-frau<br />
im E-Commerce dauert<br />
drei Jahre.<br />
Kaufleute im E-Commerce arbeiten<br />
vorrangig im Onlinehandel,<br />
wo sie dafür zuständig sind, Verkaufsplattformen<br />
wie Onlineshops<br />
und Marktplätze zu verwalten und<br />
zu optimieren. Die Vermarktung<br />
von Produkten und Dienstleistungen<br />
über das Internet mit unterschiedlichen<br />
Marketingmaßnahmen<br />
nimmt ebenfalls einen großen<br />
Teil des Arbeitsalltags ein. Zudem<br />
durchlaufen die Auszubildenden<br />
klassische kaufmännische Abteilungen<br />
wie die Beschaffung und die<br />
Buchhaltung.<br />
É·® ·²¼ »·²» Õ±³³«²·µ¿¬·±²¿¹»²¬«® ³·¬ ¼·¹·¬¿´»® ÜÒßò Ó·¬ Ù®·°ô Û®ó<br />
É·® É·® ·²¼ ·²¼ »·²» »·²» Õ±³³«²·µ¿¬·±²¿¹»²¬«® ³·¬ ³·¬ ¼·¹·¬¿´»® ÜÒßò Ó·¬ Ó·¬ Ù®·°ô Û®ó Û®ó<br />
º¿¸®«²¹ «²¼ Õ®»¿¬·ª·¬
Julian Franke (24) blickt zufrieden<br />
auf seine <strong>Ausbildung</strong><br />
zum Finanzwirt zurück<br />
„Hinter den Zahlen<br />
stecken Lebenssachverhalte“<br />
Monika Loerchner<br />
Matthias Koprek<br />
Ausbilderin Lena Ringe und Julian Franke haben<br />
als Finanzwirte einen krisensicheren Job.<br />
J<br />
ulian Franke, 24, hat beim Finanz<strong>am</strong>t Soest eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum Finanzwirt gemacht. Er besuchte<br />
das Hubertus-Schwartz-Berufskolleg und wurde<br />
dort über eine Jobbörse und einen Vortrag auf den<br />
Beruf aufmerks<strong>am</strong>.<br />
Während seiner praktischen <strong>Ausbildung</strong> im Finanz<strong>am</strong>t konnte<br />
Julian Franke zuhause wohnen. „Ich hatte einen geregelten<br />
Tagesablauf und Zeit für meine Freunde und Hobbys. Das<br />
war schon toll.“ Zur theoretischen <strong>Ausbildung</strong> ging es dann<br />
an die Landesfinanzschule nach Wuppertal, wo für die Azubis<br />
Unterkünfte bereitstehen. „So hatte ich im Gegensatz zu<br />
anderen Lehrlingen keine langen Fahrten“, erzählt der Werler.<br />
„Außerdem kann man dort gegen ein geringes Entgelt in der<br />
Kantine essen. Das ist super, weil man sich so um nichts anderes<br />
kümmern muss und sich voll aufs Lernen konzentrieren<br />
kann.“ Mit der Betreuung durch die Dozenten war Julian<br />
Franke sehr zufrieden. „Wir hatten immer bis mittags Unterricht,<br />
aber die Dozenten waren bis 16 Uhr ansprechbar und<br />
nahmen sich viel Zeit für uns Schüler.“ Auch in den praktischen<br />
Teilen sind die Lehrlinge bestens betreut. Ausbilder wie<br />
Lena Ringe unterrichten angehenden Finanzwirte in lokalen<br />
Arbeitsgemeinschaften und helfen ihnen, „einen Fuß in den<br />
Beruf zu kriegen“.<br />
Eine gute Note in Mathe spielt übrigens, laut Julian Franke,<br />
nur eine untergeordnete Rolle. „Viel wichtiger ist es, te<strong>am</strong>fähig<br />
und zuverlässig zu sein und eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft<br />
mitbringen“, urteilt die Ausbilderin. Und Julian<br />
Franke ergänzt: „Wichtig sind auch gute Deutschkenntnisse,<br />
um die Gesetzestexte zu verstehen, die ja oft sehr kompliziert<br />
und verklausuliert sind.“ Auch Organisationstalent und<br />
Selbstdisziplin gehören zu den Eigenschaften, die man für<br />
die <strong>Ausbildung</strong> mitbringen solle. Da Steuerrecht nicht immer<br />
nur schwarz und weiß ist, gehört auch eine gewisse Entscheidungsfreudigkeit<br />
mit zum Beruf.<br />
88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Viel Te<strong>am</strong>work und Kontakt zu den Bürgern”<br />
Immer dieselben Formulare ausfüllen und nachprüfen – so<br />
manch einer stellt sich die Arbeit eines Finanzwirtes langweilig<br />
und dröge vor. Julian Franke widerspricht dem vehement:<br />
„Das ist eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit mit<br />
viel Te<strong>am</strong>work und Kontakt zu den Bürgern! Es geht ja um<br />
Lebenssachverhalte, die hinter den Zahlen stecken. Und die<br />
sind immer anders.“ Diese praktische Anwendung seiner<br />
Kenntnisse ist es, die der Finanzwirt an seinem Beruf <strong>am</strong><br />
meisten mag. „Und dass er krisensicher ist.“<br />
<strong>Ausbildung</strong><br />
bei der<br />
Starte deine KARRIERE als<br />
Da sich die Steuergesetze ständig ändern, gehören jährliche<br />
Fortbildung zum Pflichtprogr<strong>am</strong>m eines jeden Finanzwirtes.<br />
Zum Glück fällt Julian Franke das Lernen leicht. Er<br />
hat nach erfolgreicher <strong>Ausbildung</strong> noch ein Studium für die<br />
Laufbahngruppe 2.1 (ehemals gehobener Dienst) absolviert.<br />
„So habe ich einfach eine noch eine größere Vielfalt, was ich<br />
machen kann.“<br />
Welchen Rat würde er Schülern geben, die sich für diese<br />
<strong>Ausbildung</strong> interessieren? „Am besten einfach mal an einem<br />
Schnuppertag hier im Finanz<strong>am</strong>t vorbeischauen.“ ■<br />
Finanzwirt/in<br />
Verwaltungsfachangestellte/r<br />
Bachelor of Laws<br />
Straßenwärter/in<br />
Vermessungstechniker/in<br />
Erzieher/in<br />
Kfz.-Mechatroniker/in<br />
Fachangestellte für Medien- und<br />
Informationsdienste<br />
…und mehr<br />
Die duale <strong>Ausbildung</strong> zum/r Finanzwirt/in dauert zwei<br />
Jahre. Voraussetzung dafür ist ein mittlerer Bildungsabschluss<br />
(Fachoberschulreife oder ein vergleichbarer<br />
Abschluss). Während der theoretischen <strong>Ausbildung</strong><br />
werden die Schüler auf dem C<strong>am</strong>pus der Landesfinanzschule<br />
NRW (LFSch NRW) in Wuppertal untergebracht.<br />
Der Einführungslehrgang dauert drei Monate,<br />
der Zwischenlehrgang ca. zwei Monate und der Abschlusslehrgang<br />
ca. drei Monate.<br />
Die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong>szeit von insges<strong>am</strong>t 16<br />
Monaten findet in einem Finanz<strong>am</strong>t statt. Währenddessen<br />
werden die Azubis in ihrem Lehrbezirk in Kleingruppen<br />
betreut. Die Tätigkeit eines/r Finanzwirt/in<br />
umfasst die Bearbeitung von Steuererklärungen, Einsatz<br />
in der Zahlungsabwicklung oder im Bereich der<br />
Erbschaft- und Schenkungsteuerbearbeitung sowie die<br />
Arbeit als Revisor/in in den Spielcasinos des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen.<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 89
GASTRONOMIE UND DIENSTLEISTUNG<br />
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∙ Friseur/-in<br />
∙ Hauswirtschafter/-in<br />
∙ Hotelfachmann/-frau<br />
∙ Koch/Köchin<br />
∙ Restaurantfac hmann/-frau<br />
∙ Sport- und<br />
Fitnesskaufmann/-frau<br />
∙ Tourismuskauf -<br />
mann/-frau<br />
∙ Veranstaltungskaufmann/-frau<br />
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Larissa Adrian, Ausbilder Meinolf Griese und Gerome Mues<br />
Matthias Koprek<br />
Larissa Adrian und Gerome Mues absolvieren<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe<br />
Gastgeber mit Reisehunger<br />
90 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
M<br />
it der Motivation im Gepäck, nach der <strong>Ausbildung</strong><br />
die weite Welt kennenzulernen, haben<br />
sich Larissa Adrian und Gerome Mues für<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> im Gastgewerbe entschieden. Larissa absolviert<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> zur Hotelfachfrau und Gerome<br />
lernt Koch. In ihrem <strong>Ausbildung</strong>sbetrieb, dem Haus Griese<br />
<strong>am</strong> Möhnesee, hat die <strong>Ausbildung</strong> eine genauso lange<br />
Tradition wie das Hotel an sich. Gemeins<strong>am</strong> mit seiner<br />
Frau betreibt Meinolf Griese den Betrieb direkt an der<br />
Seetreppe in Körbecke bereits in vierter Generation.<br />
Larissa Adrian ist den traumhaften Ausblick auf den Möhnesee<br />
gewohnt, den man vom Restaurant und der Terrasse<br />
des Haus Griese hat. Die 18-Jährige kommt nämlich aus der<br />
Gemeinde. Den Tipp, sich beim Haus Griese zu bewerben,<br />
bek<strong>am</strong> sie von ihrer Oma, die St<strong>am</strong>mgast ist und die Küche<br />
des Hauses sehr schätzt. Auf die Frage, warum sie sich für<br />
den <strong>Ausbildung</strong>sberuf der Hotelfachfrau entschieden hat,<br />
gibt Adrian den Kontakt zu den Gästen an. „Ein Job, wo<br />
man den ganzen Tag nur <strong>am</strong> Schreibtisch sitzt, wäre nichts<br />
für mich“, sagt sie. „Und die Möglichkeit zu reisen, weil man<br />
als Hotelfachfrau auf der ganzen Welt arbeiten kann, hat<br />
mich sehr gereizt.“<br />
Die Chance auf die weite Welt ist auch für Gerome Mues<br />
einer der ausschlaggebenden Gründe gewesen. Der Soester<br />
ist Koch im ersten Lehrjahr und würde später gern mal auf<br />
einem Kreuzfahrtschiff arbeiten. „Auf dem Schiff lernt man<br />
innerhalb kürzester Zeit viele verschiedene Länderküchen<br />
kennen, weil oft mit regionalen Zutaten gekocht wird“, sagt<br />
der 17-Jährige.<br />
„Sofort Feedback vom Gast”<br />
Jobs in Gastronomie und Hotellerie zählen zu den mit Abstand<br />
anstrengendsten. Alle zwei Wochen sind auch die beiden<br />
Auszubildenden in der Spätschicht eingeteilt und müssen<br />
dann arbeiten, wenn andere Auszubildende längst den<br />
Feierabend genießen. Doch dank ihrer Leidenschaft für den<br />
Service bzw. das Kochen macht ihnen das wenig. „Es dauert<br />
schon ein Jahr, bis die Auszubildenden eingearbeitet sind“,<br />
erklärt Meinolf Griese. Sowohl Adrian und als auch Mues<br />
haben Schnittmengen im Lehrplan und durchlaufen die<br />
Abteilungen des jeweils anderen. In einem verhältnismäßig<br />
kleinen Betrieb wie dem Haus Griese sind die Übergänge<br />
ohnehin fließend. Flexibilität wird von den Auszubildenden<br />
genauso gefordert wie von jedem anderen Mitarbeiter. Dafür<br />
wird ihnen früh Verantwortung übertragen, was durchaus<br />
motiviert. „Das Schöne ist, dass die Auszubildenden sofort<br />
Feedback vom Gast – also vom Kunden – erhalten“, erzählt<br />
Meinolf Griese. „Das kann nicht jeder Auszubildende von<br />
sich behaupten und ist ein tolles Gefühl.“<br />
Während Larissa Adrian sich derzeit <strong>am</strong> Empfang in die<br />
EDV einarbeitet und sich unter anderem um den Check-in<br />
der Hotelgäste kümmert, ist Gerome Mues aktuell für die<br />
kalte Küche zuständig und bereitet unter anderem Vorspeisen,<br />
Salate und Desserts zu. Für die Zukunft haben beide<br />
große Pläne: Adrian möchte nach der <strong>Ausbildung</strong> ein Jahr<br />
in ihrem Lieblingsland Spanien verbringen und irgendwann<br />
mal ein eigenes Café eröffnen. Mues kann sich durchaus<br />
vorstellen, ein eigenes Restaurant zu leiten – idealerweise in<br />
seiner Lieblingsstadt H<strong>am</strong>burg. “ ■<br />
Hotelfachmann/-frau<br />
Hotelfachleute sind für den reibungslosen Ablauf im<br />
Hotel und dazugehörigen Einrichtungen wie zum<br />
Beispiel dem Restaurant zuständig. Sie beraten und<br />
empfangen Gäste, sind im Housekeeping tätig, organisieren<br />
Veranstaltungen, servieren Speisen und Getränke<br />
und erledigen diverse Verwaltungsaufgaben wie<br />
zum Beispiel den Einkauf und den Zahlungsverkehr.<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zum/zur Hotelfachmann/-frau dauert<br />
in der Regel drei Jahre.<br />
Koch/Köchin<br />
Köche und Köchinnen lernen in der <strong>Ausbildung</strong> nicht<br />
nur die fachgerechte Zubereitung von Speisen, sondern<br />
beispielsweise auch Warenkunde und die Beschaffung,<br />
Qualitätskontrolle und Lagerung von Zutaten. Ihre<br />
Aufgabe ist es Arbeitsabläufe in der Küche zu organisieren<br />
und Speisepläne zu erstellen, eigene Gerichte und<br />
Menüs zu kreieren und Gäste bei Bedarf zu beraten.<br />
Während der dreijährigen <strong>Ausbildung</strong> durchlaufen sie<br />
sämtliche Posten einer Küche und lernen zudem die<br />
Abläufe im Restaurant kennen.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 91
KUNST, GESTALTUNG, MEDIEN<br />
Top Berufe<br />
∙ Gestalter/-in für visuelles Marketing<br />
∙ Mediengestalter<br />
- Digital und Print<br />
- Gestaltung und Technik<br />
∙ Raumausstatter/-in<br />
∙ Schilder- & Licht rekl<strong>am</strong>ehersteller/-in<br />
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<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />
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Nadine Brucker arbeitet als<br />
Raumausstatterin<br />
Vorher-Nachher-Effekt<br />
sorgt für Glücksmomente<br />
Daniela Weber<br />
Iris Böning<br />
Raumausstatterin aus Leidenschaft: Nadine Brucker<br />
92 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
E<br />
igentlich wollte Nadine Brucker Schreinerin werden.<br />
Durch ein Praktikum hat sie dann aber ihren<br />
wahren Traumberuf gefunden: Die 30-Jährige ist<br />
Raumausstatterin aus Leidenschaft und lebt ihre Liebe<br />
zum Beruf als Gesellin bei Raumausstattung Becker in<br />
Rüthen aus.<br />
Dass sie sich nach der Schulzeit für eine <strong>Ausbildung</strong> zur<br />
Raumausstatterin entschieden hat, bereut Nadine Brucker<br />
keine Sekunde. Im Gegenteil: „Ich habe den richtigen Beruf<br />
für mich gefunden“, sagt die handwerklich begabte Rüthenerin<br />
mit voller Überzeugung. Ob Fußboden legen, Tapezieren,<br />
Nähen, Polstermöbel beziehen oder auch Gardinen<br />
aufhängen – für Nadine Brucker macht diese Vielfalt an<br />
Aufgaben den Reiz des Berufs aus: „Kein Tag ist wie der<br />
andere.“<br />
Für besondere Glücksmomente in Nadine Bruckers Arbeitsalltag<br />
sorgen die „Vorher-Nachher-Effekte“: „Man tüftelt mit<br />
dem Kunden zus<strong>am</strong>men etwas aus und verschönert die Wohnung<br />
oder das Haus. Der Kunde freut sich dann über das<br />
Ergebnis“, schwärmt sie. Die Beratungen finden meistens bei<br />
den Kunden statt. Um den Kunden direkt ein paar Möglichkeiten<br />
aufzuzeigen, nimmt Nadine schon diverse Stoffe mit zu<br />
den Terminen. „Wir gehen natürlich immer auf die Wünsche<br />
der Kunden ein. Wir versuchen dann unsere Ideen an die Vorstellungen<br />
der Kunden anzupassen. Natürlich haben wir auch<br />
immer die Gegebenheiten vor Ort im Blick und schauen, was<br />
möglich ist.“<br />
„Es gibt immer wieder<br />
neue Techniken“<br />
Obwohl Nadine Brucker mittlerweile schon seit zehn Jahren<br />
ausgelernt ist, lernt sie doch niemals aus. „Es gibt immer wieder<br />
neue Techniken. Als ich die <strong>Ausbildung</strong> zur Raumausstatterin<br />
gemacht habe, war zum Beispiel der Schwerpunkt Sicht- und<br />
Sonnenschutz noch kein <strong>Ausbildung</strong>sinhalt. Heutzutage zählt<br />
die Montage von Sicht,- Sonnen- und auch Insektenschutz zu<br />
unseren alltäglichen Aufgaben.“ Raumausstatter/innen sollten<br />
daher auch nach der <strong>Ausbildung</strong> bereit sein, sich weiterzuentwickeln<br />
und sich auf Neues einzustellen.<br />
zu tun hat. Außerdem ist auch ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen<br />
wichtig.“<br />
Ideen für ihre weitere berufliche Laufbahn hat sie auch bereits:<br />
Erst einmal möchte sie weiterhin als Gesellin arbeiten.<br />
„Aber ich könnte mir theoretisch auch vorstellen, irgendwann<br />
die Meisterschule zu besuchen.“ ■<br />
Raumaustatter/in<br />
Raumausstatter/innen gestalten Räume und Polstermöbel<br />
nach Kundenwünschen und -anforderungen. Sie<br />
bekleiden Wände und Decken, gestalten, fertigen und<br />
montieren Raumdekorationen, verlegen Bodenbeläge,<br />
polstern und beziehen Polstermöbel. Die <strong>Ausbildung</strong><br />
dauert drei Jahre. Raumausstatter/innen arbeiten<br />
hauptsächlich in Fachbetrieben des Raumausstatterhandwerks,<br />
in handwerklichen Polsterwerkstätten und<br />
in Raumausstattungsateliers.<br />
Was angehende Raumausstatter/innen neben hoher Lernbereitschaft<br />
noch mitbringen sollte, weiß die Gesellin ganz<br />
genau: „Wer diesen Beruf erlernen möchte, sollte natürlich<br />
handwerklich begabt sein und offen, da man viel mit Kunden<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 93
NATURWISSENSCHAFT UND LABOR<br />
Top Berufe<br />
∙ Baustoffprüfer/-in<br />
∙ Chemielaborant/-in<br />
∙ Geomatiker/-in<br />
∙ Werkstoffprüfer/-in<br />
Dieses Berufsfeld<br />
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Firmenportraits und<br />
<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />
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Konzentration im Labor<br />
Das Berufskolleg Olsberg stellt<br />
die Weichen für eine erfolgreiche<br />
<strong>Karriere</strong> in der Wissenschaft<br />
Die Forscher und<br />
Entdecker von morgen<br />
Anne von Heydebrand<br />
S. Droste<br />
94 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Schutzbrille, Handschuhe, wei ßer Kittel – in den<br />
<strong>Ausbildung</strong>slaboren des Berufskollegs Olsberg arbeiten<br />
die angehenden Biologisch-technischen Assistenten<br />
(kurz: BTA) konzentriert mit Gefahrenstoffen<br />
wie ätzenden Säuren oder Laugen. Jeder falsche Schritt<br />
kann schwerwiegende Folgen haben. Doch die Schülerinnen<br />
und Schüler wissen genau, was sie tun. Aber Gefahrenstoffe<br />
und Säuren – sind wir aus Versehen bei den<br />
Chemikern gelandet?<br />
„Unsere Biologieschüler müssen sich auch in der Chemie<br />
auskennen und absolvieren zunächst auch ein Chemiepraktikum“,<br />
erklärt Dr. Bernd Wilmers, der mit seinen Kollegen<br />
für die <strong>Ausbildung</strong> der BTA <strong>am</strong> Berufskolleg Olsberg verantwortlich<br />
ist. Aktuell absolvieren hier ca. 120 junge Menschen<br />
diese <strong>Ausbildung</strong> und haben sich d<strong>am</strong>it für einen Beruf mit<br />
idealen <strong>Karriere</strong>chancen entschieden.<br />
Zertifizierung werden Teile der <strong>Ausbildung</strong> an den Hochschulen<br />
direkt anerkannt. Die Absolventen haben dank dieses<br />
„Diploma Supplement“ die Möglichkeit, ihr Studium um bis<br />
zu ein Jahr zu verkürzen oder es auf den Numerus Clausus<br />
anrechnen zu lassen. Viele Studierende ergattern, auch dank<br />
der fundierten <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> Berufskolleg, direkt einen begehrten<br />
Job als studentische Hilfskraft ihre Universität.<br />
Im Labor nebenan untersuchen die angehenden BTA unterdessen<br />
die Wirkung von Antibiotika an einer mit Bakterien<br />
infizierten Milchprobe. Sie sollen untersuchen, ob bereits Resistenzen<br />
vorhanden sind. Ein extrem wichtiges Aufgabenfeld<br />
in unserer heutigen Zeit. Sterilität ist oberstes Gebot. Und das<br />
haben die Schüler bereits verinnerlicht – auch im Privatleben.<br />
„Wenn man einmal weiß, wie viele Bakterien überall lauern<br />
können, wäscht man sich automatisch öfter die Hände“, versichern<br />
sie lachend. ■<br />
„Die Berufsaussichten sind so<br />
gut wie lange nicht mehr“<br />
„Aktuell herrscht eine riesige Nachfrage an Fachkräften. Die<br />
Berufsaussichten sind so gut wie lange nicht mehr“, bestätigt<br />
Dr. Bernd Wilmers. Und dafür müssen die Absolventen später<br />
noch nicht einmal das Sauerland verlassen. „Viele unserer<br />
Ehemaligen arbeiten mittlerweile <strong>am</strong> Fraunhofer Institut in<br />
Grafschaft. Aber auch in den Brauereien in der Umgebung,<br />
bei Saatgutherstellern, in der Nahrungsmittelindustrie oder<br />
beim Chemischen- und Veterinäruntersuchungs<strong>am</strong>t Westfalen“,<br />
erklärt Wilmers. Die breite Aufstellung der <strong>Ausbildung</strong><br />
erleichtert den Berufseinstieg.<br />
D<strong>am</strong>it die BTA immer bestmöglich auf den Berufsalltag ausgebildet<br />
sind, werfen Dr. Bernd Wilmers und seine Kollegen<br />
regelmäßig einen Blick in die aktuellen Stellenausschreibungen<br />
der Unternehmen und passen auch ihren Lehrplan dementsprechend<br />
an. Derzeit stehen vor allem Molekular-, Zellund<br />
Mikrobiologie im Vordergrund der <strong>Ausbildung</strong>.<br />
Im Studium direkt voll durchstarten<br />
Doch nicht immer zieht es die Absolventen direkt ins Berufsleben.<br />
Etwa die Hälfte der BTA beginnen nach der <strong>Ausbildung</strong><br />
ein Studium. Zum Beispiel in der Biologie, Humanoder<br />
Veterinärmedizin. Für Abiturienten, die sich für eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zur BTA entscheiden, bietet das Berufskolleg<br />
Olsberg eine besondere Möglichkeit. Dank einer speziellen<br />
Biologisch-technische<br />
Assistenten<br />
Das Berufskolleg Olsberg bietet in der Fachrichtung BTA<br />
je nach Abschluss einen dreijährigen oder einen zweijährigen<br />
Bildungsgang für Schüler mit Abitur an. In dem<br />
dreijährigen Bildungsgang ist es möglich, eine Doppelqualifikation<br />
zu errei chen: einen Berufsabschluss als BTA<br />
und gleichzeitig die Fachhochschulreife. Die <strong>Ausbildung</strong><br />
schließt mit einer staatlichen Prüfung ab, die Klausuren,<br />
eine mündliche Prüfung und eine praktische Prüfung beinhaltet.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.berufskolleg-olsberg.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 95
Mitten im Herzen von Warstein<br />
Geballte Medien-Power im Kreativ-Verbund<br />
Hubertus Strugholz<br />
Rainer Grundhoff, der Geschäftsführer des<br />
Druckservice <strong>Hellweg</strong>-Sauerland (DHS), bezieht<br />
<strong>am</strong> 1. August sein neues Büro mitten im Herzen<br />
von Warstein, im CreaKtiv-Center. Das hochmoderne<br />
Gebäude im Rüllweg 4 zieht schon von außen alle Blicke<br />
auf sich. Von innen füllt es sich zusehends mit Kreativität<br />
und Aktivität. Seit 2020 befinden sich im CreaKtiv-<br />
Center der Ingenieurdienstleister Kombiplan mit rund<br />
30 Mitarbeitern. Ebenfalls <strong>am</strong> Standort ansässig ist die<br />
Architektin Cornelia Prien-Tepas .<br />
DHS ist auf die Produktion von Druckerzeugnissen im Bereich<br />
Offsetdruck, Digitaldruck und Rotationsdruck spezialisiert.<br />
Die günstigen und herausragenden Printprodukte des<br />
Unternehmens zeugen von Klasse. Ein beeindruckendes Beispiel:<br />
der Druck unserer <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>e. Seinen Kunden<br />
bietet Grundhoff ausführliche Printberatung an, Marketing<br />
und auch Kostenanalysen. Alle Druckerzeugnisse, ob Großauflagen,<br />
Kleinserien und sogar Einzeldrucke, werden „in<br />
gleichbleibend hoher Qualität und das zu fairen Preisen gefertigt“,<br />
wie Grundhoff zusichert.<br />
Kooperationspartner vor Ort gesucht<br />
Rainer Grundhoff sucht weitere „Medien-Köche” für frische<br />
Ideen und erfolgreiche Medien-Menüs. Das können Start-<br />
Ups, Soloselbstständige, mittelständige- oder auch große<br />
Unternehmen sein, die mit ihrem Know-how, ihrer Erfahrung<br />
und ihrem Herzblut an gemeins<strong>am</strong>en Projekten mitarbeiten<br />
möchten.<br />
Ergänzt werden sollen noch die Bereiche Werbetechnik,<br />
Fotografie sowie Textilveredelung. Und das alles von einem<br />
gemeins<strong>am</strong>en Standort aus. Ausreichend Platz für Meetings<br />
zwischen den Kooperationspartnern bietet das CreAktiv-<br />
Center mit den modernen Seminar- und Besprechungsräumen.<br />
Mitarbeiter- und Kundenparkplätze sowie ein gemeins<strong>am</strong>er<br />
Empfangsbereich sind ebenfalls vorhanden. Die<br />
Grundvoraussetzungen für eine gute Zus<strong>am</strong>menarbeit ist<br />
also gegeben. Auch sollen demnächst wieder <strong>Ausbildung</strong>splätze<br />
sowie Stellen für Jahrespraktikanten angeboten werden.<br />
Haben Sie Interesse daran, mit starken Partnern zus<strong>am</strong>menzuarbeiten?<br />
Dann nehmen Sie direkt mit Rainer Grundhoff<br />
Kontakt auf: info@dhs-druckservice.de.<br />
Übrigens: Bei DHS gibt es immer reichlich Exemplare der<br />
aktuellen <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>e zum Mitnehmen. Ein Besuch<br />
lohnt sich - natürlich nach den geltenden Corona-Regeln. ■<br />
96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
VERKEHR, TECHNIK UND LOGISTIK<br />
Top Berufe<br />
∙ Berufskraftfahrer/-in<br />
∙ KFZ-Mechatroniker/-in<br />
∙ Land- und Baumaschinenmechatroniker/-in<br />
∙ Fachkraft für Lagerlogistik<br />
∙ Fachlagerist<br />
∙ Kaufmann/-frau für<br />
Spedition und Logistikdienstleistungen<br />
Dieses Berufsfeld<br />
erkunden auf<br />
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Firmenportraits und<br />
<strong>Ausbildung</strong>sangebote<br />
aus der Region auf<br />
www.imsauerland.de<br />
Maikel Haag und Lukas Marcholewski sind glücklich<br />
über ihre <strong>Ausbildung</strong> zur „Fachkraft für Lagerlogistik“<br />
„Hier lerne ich jeden Tag Neues“<br />
Anne von Heydebrand<br />
S. Droste<br />
Die Hochregale sind gut gefüllt. Waren aus der<br />
ganzen Welt stapeln sich auf über 12.000 Palettenstellplätzen<br />
in den Hallen der Spedition Mönig<br />
in Meschede-Enste. Und mittendrin die beiden Azubis<br />
Maikel Haag und Lukas Marcholewski. Sie sorgen<br />
mit ihren Kollegen dafür, dass jedes Produkt ans richtige<br />
Ziel gelangt. Und das nicht nur in Deutschland, sondern<br />
in ganz Europa. Ganz schön viel Verantwortung, woll?!<br />
Lukas Marcholewski freut sich, dass er nach der<br />
<strong>Ausbildung</strong> im Betrieb übernommen wird.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 97
Auch Maikel Haag ist immer noch beeindruckt von der Warenmenge,<br />
die hier jeden Tag verarbeitet wird. Der 17-Jährige<br />
befindet sich aktuell im ersten Lehrjahr seiner <strong>Ausbildung</strong><br />
und schwärmt von den vielfältigen Aufgabenbereichen<br />
im Unternehmen: Wareneingang, Kommissionierung, Bestandskontrolle,<br />
Be- und Entladung der kostspieligen Fracht.<br />
Eines der wichtigsten Arbeitsgeräte ist der PC. „Hier lerne<br />
ich jeden Tag etwas Neues.“ Bereits drei Monate nach <strong>Ausbildung</strong>sstart<br />
konnte er auch schon seinen Staplerschein in<br />
den Händen halten und er ist sich schon jetzt sicher, dass<br />
er nach der <strong>Ausbildung</strong> weiterlernen will. Sein Ziel: Einen<br />
Ausbilderschein absolvieren oder sogar noch den Meistertitel<br />
erreichen.<br />
Chancen ergreifen und voll durchstarten<br />
Lukas Marcholewski ist da schon einen Schritt weiter. Er<br />
schließt in diesem Jahr seine <strong>Ausbildung</strong> ab und wird im<br />
Anschluss von der Spedition Mönig übernommen. Dabei hat<br />
alles vor dreieinhalb Jahren mit einem Praktikum begonnen.<br />
D<strong>am</strong>als wusste er noch gar nicht, was ihn in den Lagerhal-<br />
len erwarten würde. Nur durch Zufall ist er bei dem Unternehmen<br />
aus Meschede gelandet und hat gleich die Chance<br />
ergriffen, richtig durchzustarten. Mittlerweile ist er aus dem<br />
Unternehmen nicht mehr wegzudenken und auch er schätzt<br />
das f<strong>am</strong>iliäre Verhältnis unter den Mitarbeitern. „Wir helfen<br />
uns hier alle gegenseitig und halten zus<strong>am</strong>men“, erklärt der<br />
22-Jährige.<br />
Was ihn an dem Job noch immer reizt? Der Kontakt mit den<br />
LKW-Fahrern aus ganz Europa. An manchen Tagen kommen<br />
bis zu 20 LKWs in der Spedition an. Dann wird es nicht<br />
nur hektischer, auch die Englischkenntnisse müssen sitzen.<br />
Ein wichtiger Tipp für zukünftige Bewerber: „Englisch ist<br />
extrem wichtig in unserem Beruf. Viele Fahrer können kein<br />
Deutsch und dann wird es mit der Kommunikation schwer“,<br />
sagt Marcholewski. Außerdem spielen Selbstständigkeit und<br />
gewissenhaftes Arbeiten eine große Rolle im Berufsalltag.<br />
„Wir müssen uns aufeinander verlassen können.“ Dafür erlernt<br />
er aber auch einen wichtigen Job mit Zukunft. Denn<br />
Lageristen werden in allen Branchen gebraucht. Schließlich<br />
muss jeder irgendwann irgendetwas lagern. ■<br />
Lagerlogistiker/in<br />
Die <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft für Lagerlogistik dauert<br />
in der Regel drei Jahre und ist ein anerkannter <strong>Ausbildung</strong>sberuf<br />
in Industrie und Handel. Fachkräfte für<br />
Lagerlogistik finden Beschäftigung in Unternehmen<br />
nahezu aller Wirtschaftsbereiche.<br />
Auch Maikel Haag absolvierte vor der <strong>Ausbildung</strong><br />
zunächst ein Praktikum im Betrieb.<br />
98 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Joyce Köster (21)<br />
macht eine <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Fachkraft im Fahrbetrieb<br />
bei der RLG in Soest<br />
„FREUNDLICH-<br />
KEIT SIEGT“<br />
Daniela Weber<br />
Philipp Nolte<br />
Busfahrerin werden, das war<br />
schon immer der Traum von<br />
Joyce Köster aus Soest. Die<br />
21-Jährige absolviert im dritten Lehrjahr<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> zur Fachkraft<br />
im Fahrbetrieb bei der RLG in Soest<br />
und ist immer wieder aufs Neue fasziniert<br />
von der Vielfalt an Aufgaben in<br />
ihrem Beruf.<br />
Joyce wusste schon in ihrer frühen<br />
Jugend, welchen beruflichen Weg sie<br />
einschlagen möchte. „Die Vorstellung,<br />
einen Bus zu lenken, hat mich schon<br />
immer begeistert. Aber ich dachte immer,<br />
dass ich mit 1,57 Meter zu klein<br />
dafür bin“, sagt die sympathische Soesterin<br />
mit einem Schmunzeln im Gesicht..<br />
Also absolvierte sie erst einmal<br />
eine <strong>Ausbildung</strong> zur Sozialassistentin.<br />
Allerdings nicht nur wegen ihrer Größe:<br />
„Bei mir in der F<strong>am</strong>ilie gibt es jemanden,<br />
der schwerbehindert ist. Ich<br />
wollte lernen, wie ich bei der Pflege<br />
helfen kann.“<br />
„Man muss sich einfach trauen“<br />
Nach ihrer ersten <strong>Ausbildung</strong> versuchte<br />
sie dann ihr Glück bei der RLG. Mit<br />
Erfolg. „Ich habe einfach eine Initiativbewerbung<br />
abgeschickt und habe eine<br />
Zusage bekommen. Da ich bereits eine<br />
<strong>Ausbildung</strong> gemacht hatte, konnte ich<br />
auch direkt im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr<br />
starten.“ Dass sie etwas kleiner<br />
ist, ist kein Problem: „Dafür habe ich<br />
eine extra Rückenlehne“, sagt sie grinsend.<br />
Vor ihrer ersten Fahrstunde hatte<br />
sie etwas „Muffensausen“, aber getreu<br />
dem Motto: Übung macht den Meister,<br />
hatte Joyce dann schnell den Dreh<br />
raus: „Es ist eine große Umstellung<br />
vom PKW auf den Bus. Das hätte ich<br />
so gar nicht erwartet. Aber nach ein<br />
paar Stunden hinterm Steuer, gewöhnt<br />
man sich daran. Man muss sich einfach<br />
trauen.“<br />
An ihrer <strong>Ausbildung</strong> gefällt ihr vor<br />
allem die Vielfalt und, dass einem<br />
dadurch „viele Türen offen stehen.“<br />
Reifenwechseln in der Werkstatt, Verkehrsmanagement<br />
im Büro oder der<br />
Fahrbetrieb – für die Auszubildende ist<br />
es immer wieder „erstaunlich, was man<br />
alles in dem Beruf machen kann.“ Auch<br />
dass sie in ihrem Beruf viel Kontakt zu<br />
anderen Menschen hat, macht für sie<br />
den Reiz aus. „Es ist immer so schön<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 99
DU BIST GERNE UNTERWEGS?<br />
Dann steig bei uns ein!<br />
Mobilität für Westfalen<br />
Mit mehr als 1.000 Omnibussen bringen die Busunternehmen<br />
unserer Unternehmensgruppe den öffentlichen<br />
Personennahverkehr in Westfalen ins Rollen. Ebenso sicher<br />
erfolgt der Transport von Gütern über unsere Eisenbahnen. In<br />
diesem Bereich verfügen wir über eine eigene Infrastruktur<br />
und eine breite Palette an Triebfahrzeugen.<br />
Auf den ÖPNV und den Güterverkehr kommen in den nächsten<br />
Jahren viele spannende Aufgaben zu, die es engagiert und<br />
fachlich fundiert umzusetzen gilt. Unsere gut ausgebildeten<br />
und oftmals langjährigen Mitarbeiter:innen sind dabei unser<br />
höchstes Gut. Werde auch du ein Teil des Te<strong>am</strong>s!<br />
Freie <strong>Ausbildung</strong>sstellen für <strong>2021</strong><br />
Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH:<br />
Berufskraftfahrer (m/w/d) Brilon<br />
Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) Brilon<br />
Kfz-Mechatroniker (m/w/d) Brilon<br />
Grundsätzlich bieten wir folgende <strong>Ausbildung</strong>sberufe in unseren<br />
Unternehmen an:<br />
zu sehen, wie viele Fahrgäste strahlend in den Bus hereinkommen“,<br />
schwärmt sie. Natürlich gibt es auch mal Fahrgäste,<br />
die unfreundlich oder mürrisch sind. Doch dafür<br />
hat Joyce auch das richtige Motto parat: „Mein Leitspruch<br />
lautet, ,Freundlichkeit siegt‘. Das klappt bisher ganz gut.“<br />
Wenn sie im Sommer ihre <strong>Ausbildung</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />
hat, möchte sie auf jeden Fall erst einmal im<br />
Betrieb bleiben. Ein großes Ziel für die Zukunft hat sie<br />
sich bereits gesteckt: „Ich möchte unbedingt Fahrlehrerin<br />
werden. Aber zuerst möchte ich noch viel Erfahrung im<br />
Fahrdienst s<strong>am</strong>meln.“ ■<br />
Fachkraft im Fahrbetrieb<br />
Fachkräfte im Fahrbetrieb führen Verkehrsmittel<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs und sorgen<br />
für die sichere Beförderung der Fahrgäste sowie<br />
die Betriebssicherheit der Fahrzeuge. Außerdem<br />
wirken sie auch an der Fahrzeugdisposition und<br />
Personalplanung mit. Die <strong>Ausbildung</strong> dauert<br />
drei Jahre. Fachkräfte im Fahrbetrieb finden<br />
Beschäftigung in Unternehmen des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs, z.B. in kommunalen Verkehrsbetrieben.<br />
Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH:<br />
Industriemechaniker (m/w/d) Lippstadt<br />
Kaufmann für Büromanagement (m/w/d)<br />
Lippstadt<br />
Verkehrsgesellschaft Kreis Unna mbH:<br />
Kaufmann für Dialogmarketing (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />
Kfz-Mechatroniker (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />
Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) K<strong>am</strong>en und Lünen<br />
Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH:<br />
Berufskraftfahrer (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt und Soest<br />
Fachkraft im Fahrbetrieb (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt<br />
und Soest<br />
Kfz-Mechatroniker (m/w/d) Arnsberg, Brilon, Lippstadt und Soest<br />
Unsere <strong>Ausbildung</strong>splätze schreiben wir jährlich im Herbst auf<br />
unserer Homepage aus. Du möchtest schon vorher in unseren<br />
Betrieb hineinschnuppern? Dann freuen wir uns auf deine Praktikumsanfrage.<br />
Bei Fragen kannst du unsere Personalabteilung in<br />
Münster unter folgender Telefonnummer anrufen: 0251/6270-248<br />
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100 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
l f<br />
Joyce Köster
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Den <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />
+ <strong>Karriere</strong> gibt es auch digital: Unter<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 101
SOZIALES UND PÄDAGOGIK<br />
Top Berufe<br />
∙ Erzieher/in.<br />
∙ Erzieher/in - Jugendund<br />
Heimerziehung.<br />
∙ Fachlehrer/in - musisch -<br />
technische Fächer.<br />
∙ Förderlehrer/in.<br />
∙ Sozialpädagogische/r Assistent/in<br />
/ Kinderpfleger/in.<br />
∙ Sportlehrer/in.<br />
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Viviane Fleischer (20) hat mit<br />
der <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />
ihre Bestimmung gefunden<br />
„Spielpartner<br />
auf Augenhöhe“<br />
Daniela Weber<br />
Hermann Hoffe<br />
Für Viviane Fleischer ist klar: Als Erzieherin muss man<br />
auch selber noch ein bisschen Kind sein dürfen.<br />
102 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
P<br />
ädagogisch arbeiten und auch manchmal „selber noch<br />
ein bisschen Kind sein dürfen“ - eine Mischung, die für Viviane<br />
Fleischer (20) den Reiz <strong>am</strong> Beruf des Erziehers/der<br />
Erzieherin ausmacht. Zurzeit absolviert die sympathische und<br />
offene junge Frau ihr Anerkennungsjahr im F<strong>am</strong>ilienzentrum St.<br />
Severinus Möllmicke in Wenden und eines weiß sie schon jetzt<br />
ganz genau: „Dieser Beruf liegt mir.“<br />
Viviane Fleischer<br />
„Guten Morgen Kinder“ - mit einem<br />
Strahlen im Gesicht begrüßt Viviane<br />
die Kinder vom „Kükennest“. So heißt<br />
die Kindergartengruppe, in der die<br />
sympathische 20-Jährige ihr Anerkennungsjahr<br />
absolviert. Dass der Beruf<br />
der Erzieherin ihr Traumjob werden<br />
sollte, das war der Wendenerin nach<br />
der zehnten Klasse aber noch nicht<br />
klar: „Ich wusste nicht so genau, was<br />
ich werden möchte. Ich entschied mich<br />
dann für das Abitur Plus. So nannten<br />
wir dieses Modell in der Schule. Ich<br />
habe also Voll-Abi mit den Schwerpunkten<br />
Deutsch und Erziehungswissenschaften<br />
gemacht und direkt im<br />
Anschluss startete das Anerkennungsjahr“,<br />
erklärt Viviane, für die der Gedanke<br />
Abitur und <strong>Ausbildung</strong> zu vereinen,<br />
„genau richtig war“.<br />
Erste Arbeitsluft schnupperte die Wendenerin<br />
bei vier verpflichtenden Praktika<br />
schon während der Oberstufe.<br />
Seit August 2020 ist sie nun voll im<br />
Arbeitsleben angekommen und fühlt<br />
sich dabei pudelwohl. Als Erzieherin<br />
im Anerkennungsjahr betreut sie zus<strong>am</strong>men<br />
mit ihrer Ausbilderin fünf<br />
Kinder in ihrer Gruppe. Ob Brettspiele,<br />
Spaziergänge oder Projektarbeiten,<br />
Abwechslung wird dabei genauso groß<br />
geschrieben wie die Bedürfnisse und<br />
Wünsche der Kinder. Als Erzieherin<br />
ist man aber nicht nur immer „mitten<br />
drin im Spiel“, sondern fungiert auch<br />
als Beobachter, um zu sehen, ob die<br />
Kinder altersentsprechend entwickelt<br />
sind. „Und wir sind zus<strong>am</strong>men mit den<br />
Eltern auch dafür zuständig, Werte zu<br />
vermitteln. Wir bilden den Grundbaustein,<br />
wie die Gesellschaft später aussieht.“<br />
“Kinder denken nichts kaputt”<br />
Was Viviane an ihrem Job besonders<br />
gefällt? „Man ist eigentlich nur auf<br />
Trab und die Kinder sind so dankbar<br />
und fordern auch unsere Betreuung.<br />
Wir sind Ansprechpartner bei Fragen<br />
und Spielpartner auf Augenhöhe“,<br />
trifft es Viviane auf den Punkt.“<br />
Auch die Neugierde und Offenheit<br />
der Zwei- bis Sechsjährigen begeistert<br />
die junge Frau, denn: „Kinder denken<br />
nichts kaputt, sie machen es einfach.“<br />
Für alle, die sich vorstellen können, Erzieher/in<br />
zu werden, hat Viviane auch<br />
einige Tipps parat: „Kinder haben keine<br />
Hemmungen und daher darf man<br />
die Kinder nicht mit seinen eigenen<br />
Hemmungen einschränken. Man muss<br />
bereit sein, sich auf die Kinder einzulassen.“<br />
Wie es nach der <strong>Ausbildung</strong> weitergeht,<br />
weiß Viviane auch schon ganz genau.<br />
Den Übernahmevertrag hat sie nämlich<br />
bereits in der Tasche. „Ich könnte<br />
mir gut vorstellen, irgendwann mal<br />
Gruppenleiterin zu werden und ich<br />
würde gerne eine Fortbildung zur Entspannungspädagogin<br />
machen.“ ■<br />
Erzieher/in<br />
Die schulische <strong>Ausbildung</strong> zum<br />
Erzieher/zur Erzieherin kann<br />
an Fachschulen, Fachakademien<br />
und Berufs kollegs absolviert<br />
werden. Erzieher/<br />
innen betreuen und fördern<br />
Kinder, Jugendliche und junge<br />
Erwachsene. Sie sind vor<br />
allem in der vorschulischen<br />
Erziehung, in der Kinderund<br />
Jugendarbeit so wie in der<br />
Heimerziehung tätig. Erzieher/<br />
innen finden Beschäftigungen<br />
in Kindergärten, Kinderkrippen,<br />
in Kinder- und Jugendwohnheimen,<br />
in F<strong>am</strong>ilienberatungsgestellen<br />
und auch in<br />
Tagesstätten oder Wohnheimen<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 103
Anzeige<br />
Traumberuf Erzieher*in:<br />
Kinder brauchen Sie!<br />
Beste Berufsaussichten in einer der 182 katholischen Kitas in der Region<br />
3.086<br />
,91<br />
nach der <strong>Ausbildung</strong>? „Das ist<br />
Euro brutto im Monat<br />
als Berufseinsteiger direkt<br />
immer ein großer Wow-Effekt, wenn es um die Vergütung<br />
geht”, sagt Kirsten Tischer, Fachbereichsleiterin Personal,<br />
zuständig für die rund 3.000 Mitarbeitenden in den katholischen<br />
Kitas im Kreis Soest, der Stadt H<strong>am</strong>m, dem HSK,<br />
dem Kreis Olpe und im Kreis Siegen-Wittgenstein. „Im<br />
Vergleich zu vielen anderen Berufen werden Erzieher und<br />
Erzieherinnen gut bezahlt”, so Tischer weiter. Und auch<br />
mit einem anderen Vorurteil möchte sie direkt aufräumen:<br />
“Man kann ruhig zu seinem Partner ziehen, auch wenn<br />
man nicht verheiratet ist, das ist völlig okay.” An diesen und<br />
vielen anderen Punkten sind die katholischen Kita-Träger<br />
deutlich liberaler als vielleicht angenommen.<br />
Anspruchsvoll, krisensicher und<br />
mit Aufstiegschancen<br />
Die Aufgaben von Erzieher*innen sind sehr anspruchsvoll geworden,<br />
denn es geht um viel mehr als um die reine Beschäftigung<br />
von Kindern. „Manche Berufseinsteiger haben oft ein<br />
verklärtes Bild darüber, was Erzieher und Erzieherinnen den<br />
ganzen Tag machen”, sagt Michael Stratmann, neben Josef Mertens<br />
Geschäftsführer der Kita gem. GmbHs. Es geht um vieles<br />
mehr als um die reine Betreuung von Kindern. Erzieher*innen<br />
leisten Bildungsarbeit und fördern die Kinder im Spiel. Dieses<br />
erfolgt auf Basis des Entwicklungsstandes, der Motivation und<br />
des Sozialverhaltens jedes Kindes. Mitarbeitende arbeiten sowohl<br />
im Te<strong>am</strong> der Kita zus<strong>am</strong>men wie mit externen Kooperationspartnern<br />
(Therapeuten, Frühförderstellen, Logopäden usw.).<br />
Elternarbeit und Kommunikation sind ebenso wesentliche Teile<br />
der täglichen Arbeit, wie die Arbeit mit der EDV und digitalen<br />
Medien. Die Tätigkeit in den Kindertageseinrichtungen ist<br />
d<strong>am</strong>it breit gefächert, abwechslungsreich und anspruchsvoll zugleich<br />
Mit einer Erzieher-<strong>Ausbildung</strong> in den katholischen Kitas ist man<br />
für die Zukunft bestens gerüstet. Spätere Leitungsfunktionen<br />
können übernommen werden, es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote<br />
für bestimmte Fachbereiche (z. B. Inklusion, U3-Betreuung,<br />
Heilpädagogik oder Sprachförderung). Und auch der<br />
Masterstudiengang im Bereich Frühpädagogik kann dual, also<br />
berufsbegleitend an der FH Südwestwestfalen absolviert werden.<br />
104 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Mehr Männer und<br />
Quereinsteiger gesucht<br />
Oft möchten junge Frauen den Erzieherberuf erlernen, dabei<br />
sind Männer für die frühkindliche Erziehung eine wichtige<br />
Bezugsgröße. Die direkte Arbeit mit Kindern ist zwar mitunter<br />
etwas anstrengend, dafür aber besonders erfüllend und<br />
sinngebend. Kirsten Tischer berichtet von einem Mann, einem<br />
gelernten Banker, der in seinem Wirtschafts-Job nicht<br />
zufrieden war und sich dann in einer katholischen Kita zu<br />
einem Erzieher hat ausbilden lassen. „Wir erhalten regelmäßig<br />
Bewerbungen von Quer-Einsteigern für eine <strong>Ausbildung</strong>.<br />
Diese haben bei geeigneter Qualifikation gute Chancen, auch<br />
wenn sie schon älter sind”, ergänzt Tischer dazu.<br />
Zwei <strong>Ausbildung</strong>swege<br />
Die katholischen Kitas in der Region bieten zus<strong>am</strong>men mit<br />
den verantwortlichen Berufskollegs zwei <strong>Ausbildung</strong>swege an:<br />
Die „klassische” Variante mit schulischer <strong>Ausbildung</strong> und Anerkennungsjahr<br />
(EiA) sowie die neue „Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong><br />
(PiA)”. Der Theorie-Unterricht findet dabei an zwei<br />
bis drei Tagen pro Woche statt. In der übrigen Zeit erfolgt der<br />
praktische Einsatz in der Kita. ■<br />
Starke Argumente für die <strong>Ausbildung</strong> in den kath.<br />
Kindertageseinrichtungen <strong>Hellweg</strong>, Hochsauerland-Waldeck<br />
und Siegerland-Südsauerland:<br />
• Circa 3.000 Mitarbeitende sind in den 182<br />
katholischen Kitas in der Region beschäftigt<br />
• <strong>Ausbildung</strong>svergütung im 1. Jahr der<br />
PiA-<strong>Ausbildung</strong>: 1.165,69 €<br />
• Vergütung im Anerkennungsjahr: 1.627,02 €<br />
• 3.086,91 € Einstiegs-Monatsgehalt ab dem<br />
ersten Tag nach der <strong>Ausbildung</strong><br />
• 13,2 Monatsgehälter (Urlaubs- und<br />
Weihnachtsgeld + Leistungszulagen) werden<br />
im Schnitt pro Jahr vergütet<br />
• Bis 33 freie Tage: 31 Tage Urlaub, Heilig Abend<br />
und Silvester zählen nicht als Urlaub, sind<br />
dennoch frei Vermögenswirks<strong>am</strong>e Leistungen<br />
• Zusätzliche Altersversorgung durch die<br />
kirchliche Zusatzversorgungskasse<br />
• Freistellung für Exerzitien und Einkehrtage<br />
• Ausschließlich unbefristete Arbeitsverträge<br />
• Besondere Konditionen für ausgewählte<br />
Produkte und Dienstleistungen durch die<br />
Wirtschaftsgesellschaft der Kirchen in<br />
Deutschland (WGKD)<br />
Katholische Kindertageseinrichtungen<br />
Siegerland-Südsauerland gem. GmbH<br />
Tim Nicksteit<br />
Tel.: 0291-9916 83760<br />
Friedrichstraße 4 | 57462 Olpe<br />
Katholische Kindertageseinrichtungen<br />
<strong>Hellweg</strong> gem. GmbH<br />
Christine Sauermann<br />
Tel.: 0291-9916 82760<br />
Severinstraße 12 | 59494 Soest<br />
Katholische Kindertageseinrichtungen<br />
Hochsauerland-Waldeck gem. GmbH<br />
Kristin Koch<br />
Tel.: 0291-9916 81760<br />
Stiftsplatz 13 | 59872 Meschede<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 105
Hannah Ostermann (18)<br />
absolviert die praxisintegrierte<br />
<strong>Ausbildung</strong><br />
zur Erzieherin<br />
„Kinder brauchen<br />
nicht viel, um<br />
glücklich zu sein“<br />
Daniela Weber<br />
Matthias Koprek<br />
Hannah Ostermann liebt die Arbeit in der Kita.<br />
Das Hobby zum Beruf machen – für Hannah<br />
Ostermann aus Welver ist dieser Wunsch in Erfüllung<br />
gegangen. Die 18-Jährige absolviert im<br />
zweiten Jahr die praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />
in der Katholischen Kita St. Vinzenz in Büderich.<br />
Erzieherin zu werden, „das war von klein auf schon mein<br />
Traumjob.“<br />
Wenn Hannah über ihre <strong>Ausbildung</strong> spricht, gerät die junge<br />
Frau ins Schwärmen. Die funkelnden Kinderaugen, die sie<br />
schon morgens um 7.00 Uhr erwartungsvoll anschauen, geben<br />
ihr das Gefühl: „Hier gehöre ich hin. Hier fühle ich mich<br />
wohl.“ Schon seit frühester Jugend wusste sie, was sie werden<br />
möchte: „Ich habe schon vor circa acht Jahren mit dem Babysitten<br />
bei meinen Nachbarn angefangen. Mit Kindern zus<strong>am</strong>men<br />
zu sein, das macht mir einfach Spaß.“ Ihr Taschengeld<br />
aufbessern, wollte Hannah d<strong>am</strong>it nicht. Im Gegenteil:<br />
„Ich wollte dafür kein Geld haben, ich wollte einfach nur auf<br />
die Kinder aufpassen“, erinnert sie sich mit einem Lächeln im<br />
Gesicht. Auch in ihrer <strong>Ausbildung</strong> spielt der finanzielle Aspekt<br />
keine übergeordnete Rolle. „Es ist natürlich schön, dass<br />
ich in der praxisintegrierten <strong>Ausbildung</strong> von Anfang an Geld<br />
bekomme. Aber das ist für mich nicht das Wichtigste, auch<br />
wenn man so natürlich das Gefühl hat, auf eigenen Beinen<br />
zu stehen.“ Hannah Ostermann möchte möglichst praxisnah<br />
ausgebildet werden. Daher k<strong>am</strong> die schulische <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Erzieherin mit anschließendem Anerkennungsjahr für sie<br />
nicht in Frage. Ihr gefällt die Mischung aus Theorie und Praxis.<br />
Im zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahr ist sie jede Woche drei Tage<br />
in der Kita und zwei Tage in der Berufsschule. „Man lernt<br />
Dinge in der Schule und kann sie dann im Arbeitsalltag sofort<br />
austesten. Das finde ich super.“<br />
106 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Kinder in ihrer Entwicklung begleiten“<br />
In ihrer <strong>Ausbildung</strong> betreut sie hauptsächlich Vorschulkinder,<br />
für die sie die verschiedensten Projekte austüftelt. Ob<br />
Sport und Bewegung in der Turnhalle oder Plätzchen backen,<br />
Hannah hat immer wieder neue Ideen, um für Spaß<br />
und Abwechslung zu sorgen. Wichtig dabei: Sie zeigt den<br />
Kindern, dass sie selber voll hinter ihren Angeboten steht.<br />
„Nur so fällt es einem leicht, die Kinder zu motivieren.“ Der<br />
Enthusiasmus und die Freude der Kinder begeistern Hannah<br />
jeden Tag aufs Neue. Und sie schätzt auch, wie dankbar<br />
diese schon über Kleinigkeiten sind: „Ich habe ihnen letztens<br />
zum Beispiel Sticker mitgebracht. Und sie haben sich<br />
gefreut wie Bolle. Daran merkt man, dass Kinder gar nicht<br />
viel brauchen, um glücklich zu sein.“<br />
Praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong><br />
zur Erzieherin<br />
Die praxisintegrierte <strong>Ausbildung</strong> zur Erzieherin<br />
bietet eine Kombination von Theorie<br />
und Praxis. Die gelernte Theorie wird direkt<br />
in der fachpraktischen <strong>Ausbildung</strong> in der Kita<br />
angewendet. Die <strong>Ausbildung</strong> dauert drei Jahre.<br />
Ihre Zukunft hat die sympathische Auszubildende auch<br />
schon genau vor Augen. Sie möchte sich auf die Betreuung<br />
von U3 Gruppen spezialisieren. „Ich finde es schön, die<br />
Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und ihnen etwas<br />
beizubringen. Bei den ganz Kleinen kann man die Fortschritte<br />
genau beobachten.“ ■<br />
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GreenCard Schmallenberg - Dein Lebens- und Arbeitsort in Südwestfalen<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 107
Engagiertes Te<strong>am</strong> (v. l.): Steffen Berger, Barbara Feldmann und Daniel Keil.<br />
Mit AmiE eine Vorreiter rolle<br />
übernommen<br />
Paul Senske<br />
S. Droste<br />
Conrad-von-Ense-Schule: Rüstzeug fürs berufliche Leben früh erwerben<br />
M<br />
it der Umsetzung des Landesvorhabens „Kein<br />
Abschluss ohne Anschluss – Übergang Schule -<br />
Beruf NRW“ (KAoA) spielt die berufliche Orientierung<br />
eine zentrale Rolle. Eine Schule, die dabei voran<br />
geht, ist die Conrad-von-Ense-Schule in Ense-Bremen.<br />
Mit der jährlichen <strong>Ausbildung</strong>smesse in Ense, der AmiE,<br />
setzt die Sekundarschule Maßstäbe und ist Vorreiter. In<br />
diesem Jahr fand sie - digital - bereits zum zehnten Mal<br />
statt. Die Leitidee der AmiE und der beruflichen Orientierung<br />
fasst Lehrer Daniel Keil so zus<strong>am</strong>men: „Unsere<br />
Schülerinnen und Schüler sollen so schnell wie möglich<br />
Erfahrungen in der Lebens- und Arbeitswelt s<strong>am</strong>meln.“<br />
Keil gehört mit Lehrerin Barbara Feldmann und Schulsozialarbeiter<br />
Steffen Berger zum Koordinatoren-Te<strong>am</strong> für Studienund<br />
Berufswahlorientierung (StuBo) der Schule. „Natürlich<br />
beraten wir die Schülerinnen und Schüler auch beim und für<br />
den Übergang ins Gymnasium, die Berufsorientierung ist<br />
aber immer ein Schwerpunkt“, erklärt Feldmann. „Wir versuchen<br />
alles, dass die Schülerinnen und Schüler gut orientiert<br />
und informiert, Entscheidungen treffen, vor allem die<br />
wichtige berufliche Entscheidung“, betont Schulsozialarbeiter<br />
Berger.<br />
108 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Individuelle Beratungen im Berufsorientierungs-Büro<br />
Dabei geht es insbesondere um die duale <strong>Ausbildung</strong> und<br />
den Kontakt zu den Betrieben. Neben den üblichen und teils<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen wie Girls‘- und Boys‘-Days,<br />
ab Klasse 8 Potenzialanalysen, Berufsfelderkundung oder<br />
Praktika engagiert sich das Te<strong>am</strong> mit weiteren Maßnahmen<br />
und „viel Herzblut“ für die berufliche Orientierung der Kinder<br />
und Jugendlichen. Hier spielt das Berufsorientierungsbüro<br />
(BOB) eine zentrale Rolle. In wöchentlichen Sprechstunden<br />
werden die Schülerinnen und Schüler und auch die<br />
Eltern beraten, einmal im Monat ist Berufsberaterin Jennifer<br />
Kieke von der Agentur für Arbeit vor Ort. Für einige Schülerinnen<br />
und Schüler der Klasse 9, die besonderen Hilfebedarf<br />
haben, kommt einmal in der Woche ein Berufseinstiegsbegleiter<br />
ins Haus. „Die individuelle Beratung spielt eine wichtige<br />
Rolle“, so Feldmann. „Wir üben mit den Schülerinnen<br />
und Schülern beispielsweise Bewerbungen, oder sie sollen im<br />
BOB mit Firmen telefonieren, um Termine für ein Praktikum<br />
zu vereinbaren. Einige haben in dieser Hinsicht verständlicherweise<br />
noch Hemmungen.“ An den beiden Computern<br />
im mit umfangreichen Materialien ausgestatteten<br />
Büro können die Schülerinnen und Schüler auch ihre Bewerbungen<br />
und Lebensläufe schreiben. Ein anderes Thema<br />
ist die „Job-Exhibition“: Nach Berufsfeldern sortiert, stellen<br />
sie ihr Betriebspraktikum in Form eines Präsentations-Blattes<br />
mit kurzen Berichten vor. Die Blätter sind auch digital<br />
verfügbar. Für jede Klasse werden die Beratungsprotokolle<br />
in einem Logbuch festgehalten.<br />
Wichtig sind auch die Elterninformationsabende. Beim<br />
„<strong>Ausbildung</strong>sreife-Abend“ mit Wirtschaftsvertreten geht<br />
es um berufliche Perspektiven. Beim zweiten Informationsabend<br />
können sich die Schülerinnen, Schüler und Eltern<br />
über weitere schulische Bildungsgänge informieren. Beide<br />
Elterninformationsabende sind für die Jahrgangsstufen 9<br />
und 10 und finden alle zwei Jahre immer abwechselnd statt.<br />
Eine Vorreiter-Rolle hat die Schule mit der jährlichen <strong>Ausbildung</strong>smesse<br />
in Ense (AmiE) übernommen. Sie findet immer<br />
<strong>am</strong> S<strong>am</strong>stag nach den Osterferien in der Schule und auf<br />
dem Schulgelände statt.<br />
„Die Unternehmen kommen<br />
gerne in die Schule“<br />
- Steffen Berger<br />
Sie hat sich zu einem Renner entwickelt, mit rund 50 Unternehmen<br />
aus Ense und Umgebung wie aus Neheim. „Die<br />
Unternehmen kommen gerne. Wir sorgen auch dafür, dass<br />
die Schülerinnen und Schüler und Eltern kommen“, betont<br />
Berger. Corona-bedingt fand die AmiE in diesem Jahr <strong>am</strong><br />
17. April digital statt – es war die zehnte Messe. In Form<br />
eines sogenannten Reel-Videos haben sich die Unternehmen<br />
mit ihren <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten präsentiert. In Form<br />
einer nach Berufsfeldern geordneten Langversion ist es im<br />
Youtube-Kanal, auf der Schulhomepage, auf dem Portal<br />
„Arbeiten in Ense“ und auf Gemeindekanälen veröffentlicht.<br />
Die AmiE digital soll auch künftig als „digitales Lexikon“<br />
fortgeführt werden und d<strong>am</strong>it der Kontakt zu den Firmen<br />
weiter ausgebaut werden. Die Schule unterhält exzellente<br />
Verbindungen zu den Betrieben im nahe gelegenen Industriepark<br />
in Höingen.<br />
Enser Naturpfad gebaut<br />
Zum Rüstzeug fürs (berufliche) Leben gehören auch die<br />
sogenannten „Soft Skills“ wie ehren<strong>am</strong>tliches Engagement.<br />
„Sozial-geniale Projekte“ sind in den Ergänzungsfächern feste<br />
Bestandteile. Ein Beispiel an der Conrad-von-Ense-Schule<br />
ist die Streitschlichter- und Sporthelferausbildung. „Es geht<br />
darum, ehren<strong>am</strong>tliche Projekte zu suchen und sie umzusetzen“,<br />
sagt Keil. So bauten die Schülerinnen und Schüler in<br />
Zus<strong>am</strong>menarbeit mit Enser Betrieben den <strong>am</strong> 7. Dezember<br />
2018 eröffneten Enser Naturpfad mit Schaukästen, in denen<br />
über Natur, Umwelt und Heimatgeschichte informiert wird.<br />
„Der Bau des Naturpfads ist ein gelungenes Beispiel für das<br />
frühe Erleben von Lebens- und Arbeitswelt. Das ges<strong>am</strong>te<br />
Lehrerkollegium steht hinter dieser Philosophie.“ ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 109
Max Luca Köhler und Söncke<br />
Jansky absolvieren den Bundesfreiwilligendienst<br />
beim THW Arnsberg<br />
Freiwilligenjahr für<br />
In der Natur im Einsatz: Die Bufdis Max Luca<br />
Köhler (links) und Söncke Jansky setzen eine<br />
Kröte an ihrem Laichplatz ab.<br />
die Gesellschaft Daniela Weber S. Droste<br />
N<br />
ach der Schulzeit erst einmal<br />
etwas Soziales machen,<br />
fernab von Schulbank und<br />
Theorie - mit dieser Motivation im<br />
Gepäck haben Max Luca Köhler<br />
(20) und Söncke Jansky (18) im vergangenen<br />
August ihren Bundesfreiwilligendienst<br />
(Bufdi) bei der THW<br />
Regionalstelle Arnsberg begonnen.<br />
Neben diversen Verwaltungstätigkeiten<br />
in der Regionalstelle haben<br />
die beiden engagierten jungen Männer<br />
auch die Chance, eigene Projekte<br />
auf die Beine zu stellen.<br />
„Hier sind wieder welche“, ruft Max<br />
Luca Köhler seinem Kollegen Söncke<br />
Jansky zu, während er sich hinkniet<br />
und in einen grünen Eimer greift.<br />
Nach und nach holt der sympathische<br />
20-Jährige vier Kröten heraus,<br />
die beim Versuch die viel befahrene<br />
Straße <strong>am</strong> Hellefelder Bach zu überqueren,<br />
in den Eimer „geplumpst“<br />
sind. „Wir vom THW unterstützen<br />
an dieser Stelle den SGV, der diesen<br />
Krötenzaun aufgestellt hat“, erklärt<br />
Köhler stolz, als er zus<strong>am</strong>men mit<br />
Söncke den rund 400 Meter langen<br />
Zaun entlangläuft. In Wennigloh haben<br />
die beiden Bufdis einen eigenen<br />
Krötenzaun errichtet. „Das war ein<br />
Tipp von einem Mitglied des SGV. Er<br />
sagte, dass dort viele Kröten unterwegs<br />
seien. Söncke und ich haben uns dann<br />
direkt mit der Naturschutzbehörde in<br />
Verbindung gesetzt und gefragt, ob<br />
dort Bedarf sei.“ Mit dieser Idee rannten<br />
die beiden offene Türen ein und sie<br />
hatten somit ihr eigenes „Bufdi-Projekt“<br />
in der Tasche.<br />
Vielfalt an Aufgaben<br />
Eigene Projekte realisieren und etwas<br />
für die Gesellschaft tun - für Max Luca<br />
Köhler und Söncke Jansky ist dieses<br />
„selber anpacken“ und aktiv werden<br />
genau das richtige nach der Schulzeit.<br />
Beide entschieden sich für das Freiwilligenjahr<br />
bei der THW Regionalstelle<br />
Arnsberg aus verschiedenen Gründen,<br />
jedoch mit dem gleichen Ansporn: sich<br />
sozial zu engagieren. „Ein Freund hatte<br />
mir vom THW erzählt. Ich dachte<br />
zuerst über eine ehren<strong>am</strong>tliche Tätigkeit<br />
nach, bis ich von dem Bundesfreiwilligendienst<br />
erfahren habe. Ich fand<br />
die Idee, etwas für die Gesellschaft zu<br />
machen, schön“, erinnert sich Max<br />
Luca Köhler, der ursprünglich nach<br />
dem Abitur für ein Jahr ins Ausland<br />
gehen wollte, aber keine Sekunde beim<br />
THW bereut. Söncke Jansky strebte<br />
vor allem eine Pause von der Theorie<br />
an, verbunden mit einem ersten Einblick<br />
in die Arbeitswelt.<br />
Nach einem Willkommenslehrgang in<br />
Brandenburg zum Start ihres Bundesfreiwilligendienstes<br />
ging für die beiden<br />
die Arbeit in der Regionalstelle<br />
110 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
in Niedereimer los. Was den beiden<br />
<strong>am</strong> besten gefällt, können sie gar nicht<br />
so genau sagen: „Die Aufgaben hier<br />
sind sehr vielseitig. Das macht es definitiv<br />
aus.“ Von Verwaltungstätigkeiten,<br />
über Kommissionierung bis hin<br />
zur Umsetzung eigener Ideen reicht<br />
das Tätigkeitsfeld der beiden Bufdis.<br />
„Wir arbeiten zurzeit auch noch an<br />
einer Popcornmaschine, die bei Veranstaltungen<br />
zum Einsatz kommen<br />
soll. Das Ges<strong>am</strong>tpaket hier ist einfach<br />
super“, sagt Söncke Jansky mit<br />
einem Strahlen im Gesicht. Auch die<br />
THW-Grundausbildung lassen sich<br />
die beiden während ihrer Zeit als Bufdis<br />
nicht entgehen. Diese sei allerdings<br />
freiwillig.<br />
„THW treu bleiben”<br />
Dass dieses Jahr, das den beiden so<br />
viel gegeben hat, schon fast vorbei<br />
ist, können die beiden<br />
noch gar nicht so<br />
richtig glauben. Noch<br />
bis zum Juli werden sie<br />
für das THW als Bufdis<br />
in der Regionalstelle und<br />
auch draußen in der Natur im<br />
Einsatz sein. Wie es danach weitergeht,<br />
wissen die beiden ehrgeizigen<br />
jungen Männer auch schon ganz<br />
genau: „Ich beginne eine <strong>Ausbildung</strong><br />
zum Garten- und Landschaftsgärtner“,<br />
freut sich Max Luca auf seine bevorstehende<br />
Lehre. Söncke hingegen hat sich<br />
in der Zwischenzeit dazu entschieden,<br />
weiter die Schule zu besuchen und das<br />
Fachabitur zu machen. Jungen Menschen,<br />
die sich ei nen Bundesfreiwilligendienst<br />
nach der Schulzeit vorstellen<br />
können, geben die beiden folgende<br />
Tipps: „Man sollte auf jeden Fall sehr<br />
motiviert sein und auch bereit sein,<br />
mal ein paar Überstunden zu machen,<br />
wenn eine Aufgabe doch mal länger<br />
dauert. Außerdem muss man definitiv<br />
Lust haben, etwas zu schaffen“, sind<br />
sich Max Luca und Söncke einig.<br />
Mit dem sozialen Engagement soll es<br />
für sie nach dem Bundesfreiwilligendienst<br />
nicht vorbei sein. „Wir bleiben<br />
dem THW auf jeden Fall als ehren<strong>am</strong>tliche<br />
Helfer treu“, betonen sie<br />
abschließend, während sie die letzte<br />
Kröte an diesem Tag sicher über die<br />
Landstraße tragen. ■<br />
<strong>WOLL</strong>-<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 111
Ein Bekenntnis zur<br />
Region von Marie Ting,<br />
Südwestfalen Agentur<br />
Starke Region –<br />
starke Perspektiven<br />
Marie Ting<br />
Michael Bahr & Sinan Muslu<br />
Fühlt sich in Südwestfalen wohl: Marie Ting hat<br />
hier in der Region ihren Traumberuf gefunden.<br />
Als Eltern betrachten Sie<br />
Ihre Kinder mit großen Augen…<br />
Schule geschafft! Und<br />
jetzt? Möchte Ihre Tochter bzw. Ihr<br />
Sohn eine <strong>Ausbildung</strong> machen oder<br />
doch lieber erst studieren? Möchte<br />
Ihr Kind gerne in der Region bleiben,<br />
oder will es gerne ein neues<br />
Kapitel an einem ganz neuen Ort<br />
aufschlagen? Ich weiß noch, dass ich<br />
Schwierigkei ten hatte, herauszufinden,<br />
welchen Weg ich gehen soll und<br />
welcher Job zu mir passt. Es bieten<br />
sich so viele Möglichkeiten nach der<br />
Schule, so viele Gründe, sich für oder<br />
gegen eine Variante zu entscheiden,<br />
dass der Traumberuf unerreichbar<br />
scheint. Es wäre schön gewesen, hätte<br />
ich d<strong>am</strong>als die Gelegenheit gehabt,<br />
mich einfach in verschiedenen Jobs<br />
auszutesten und ein paar Unternehmen<br />
von innen kennenzulernen.<br />
Vielleicht geht es Ihrem Kind genauso…<br />
und vielleicht führen Sie derzeit<br />
viele Dis kussionen <strong>am</strong> Küchentisch,<br />
mal hitzig, mal nach denklich, mal<br />
gelangweilt – und versuchen, Ihr<br />
Kind bestmöglich zu unterstützen<br />
und zu beraten.<br />
Heute habe ich meinen Traumberuf<br />
gefunden, in dem ich Projekte entwickeln<br />
kann, die junge Menschen bei<br />
diesen Entscheidungen unterstützen:<br />
Zum Beispiel das „Gap Year Südwestfalen“.<br />
Schulabgänger/innen, Hochschulabsolvent/innen<br />
und auch junge<br />
Menschen mit einer abgeschlossenen<br />
Berufsausbildung können mit diesem<br />
Progr<strong>am</strong>m drei Praktika bei jeweils<br />
drei unterschiedlichen Top-Arbeitgebern<br />
aus der Region machen. Und das<br />
Beste daran: Man braucht nur eine Bewerbung<br />
zu schreiben – und zwar online<br />
unter www.gapyear-suedwestfalen.<br />
112 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
com. So kann man in relativ kurzer<br />
Zeit viel Praxiserfahrungen s<strong>am</strong>meln,<br />
wertvolle Kontakte in die Wirtschaft<br />
knüpfen, neue Perspektiven entdecken<br />
oder sogar ein berufliches Zuhause<br />
finden. Und für diejenigen, die sich<br />
mal im Studieren testen möchten, gibt<br />
es die „Gap Year“-Variante „Work &<br />
Study“. Hier kann man ein sechsmonatiges<br />
Vorstudium an der Uni Siegen<br />
mit einem anschließenden dreimonatigen<br />
Praktikum verbinden.<br />
In vielen Produkten steckt ein<br />
Stück Südwestfalen<br />
Denn gute Chancen gibt es hier genug:<br />
Mehr als 150 Weltmarktführer und<br />
zahlreiche, oftmals international ausgerichtete<br />
Unternehmen tragen dazu<br />
bei, dass Südwestfalen der stärkste Industriestandort<br />
NRWs ist. Wussten Sie<br />
zum Beispiel, dass ohne Südwestfalen<br />
wahrscheinlich Ihr Auto nicht fahren<br />
würde? Ja, denn über 500 Unternehmen<br />
aus der Automotive-Branche<br />
machen Südwestfalen zu dem Standort<br />
für Automobilzulieferer. In vielen Produkten,<br />
die uns im Alltag begegnen,<br />
steckt ein Stück Südwestfalen: So ist<br />
beispielsweise in Ihrem iPhone sehr<br />
wahrscheinlich Technik von der Firma<br />
Berghoff aus Drolshagen verbaut und<br />
wenn man <strong>am</strong> Flughafen wartet, ist es<br />
gut möglich, dass man auf Sitzen von<br />
der Firma kusch+co aus Hallenberg<br />
sitzt.<br />
Hohe <strong>Ausbildung</strong>squalität<br />
Während andere ihre Heimat verlassen<br />
müssen, weil es dort zu wenig<br />
Arbeitsplätze gibt, haben junge Menschen<br />
in Südwestfalen hier die Qual<br />
der Wahl: Ob ein Studium an einer<br />
der vier Hochschulen in der Region,<br />
„Alles, was es zum Glücklichsein<br />
braucht, findet Ihr<br />
genau genommen direkt<br />
vor der Haustür“<br />
ein Praktikum in einem großen, internationalen<br />
Unternehmen oder<br />
in einem kleinen mittelständischen<br />
F<strong>am</strong>ilienbetrieb, eine <strong>Ausbildung</strong> in<br />
der Metall- und Elektroindustrie, im<br />
Handwerk, in Pflegeberufen, in der<br />
Bauwirtschaft, im IT-Bereich oder,<br />
oder, oder... Wer sich in Südwestfalen<br />
für eine <strong>Ausbildung</strong> entscheidet, trifft<br />
eine gute Wahl – und sorgt für eine<br />
solide Basis. Die Unternehmen und<br />
Betriebe in Südwestfalen sind bekannt<br />
für ihre hohe <strong>Ausbildung</strong>squalität!<br />
Danach kann es weitergehen: Mit einem<br />
Meister, einem Studium oder<br />
einer kontinuierlichen und verlässlichen<br />
Mitarbeit im Unternehmen. Dass<br />
PRODUKTIONSAGENTUR<br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 113
man nach der Schule noch nicht genau<br />
weiß, wo die Reise hingehen soll, verwundert<br />
also nicht, schließlich gibt es<br />
hier in Südwestfalen über 80.000 Unternehmen<br />
und d<strong>am</strong>it natürlich auch<br />
sehr viele berufliche Möglichkeiten.<br />
Um ein bisschen Orientierung in diesem<br />
Meer von Möglichkeiten zu geben,<br />
kann man sich beim „Gap Year<br />
Südwestfalen“ einfach in verschiedenen<br />
Jobs ausprobieren oder testen, ob<br />
nicht doch ein Studium besser passt.<br />
Starke Wirtschaft und<br />
wunderschöne Natur<br />
Aber natürlich sollte auch das Umfeld<br />
passen, denn zu guter Lebensqualität<br />
zählt zweifelsfrei auch die Zeit nach<br />
dem Feierabend. Nach der Arbeit, der<br />
Uni oder dem Praktikum raus in die<br />
Natur und rauf aufs Bike, im Sommer<br />
an einem der fünf Sauerland-Seen ein<br />
paar Bahnen schwimmen und relaxen<br />
und im Winter ab auf die Pisten.<br />
Südwestfalen bringt starke Wirtschaft<br />
und wunderschöne Natur zus<strong>am</strong>men.<br />
Hinzu kommen die niedrigen Mietund<br />
Kaufpreise für Wohnungen und<br />
Häuser, das rege Vereinsleben und die<br />
bodenständigen Menschen hier. All<br />
das, was wir alle an unserer Heimat im<br />
Sauerland oder Siegen-Wittgenstein so<br />
schätzen.<br />
Sagen Sie Ihren Kindern: Geht ruhig in<br />
die Welt – aber geht nicht, ohne euch<br />
vorher bewusst zu machen, welche<br />
Optionen euch die Region bietet.<br />
Und wenn ihr geht, denkt daran: Ihr<br />
habt eine starke Heimat, auf die man<br />
stolz sein kann. In die man zurückkehren<br />
möchte. Oder bleibt gerne hier:<br />
Denn alles, was es zum Glücklichsein<br />
braucht, findet ihr genau genommen<br />
direkt vor der Haustür. ■<br />
Digitale<br />
Reichweite<br />
im Sauerland?<br />
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114 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
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<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 115
„DIE SPRACHE IST DER SCHLÜSSEL“<br />
Aristoteles Sebastião (20) möchte nach seiner<br />
<strong>Ausbildung</strong> Elektrotechnik studieren<br />
Selbstbewusst und zufrieden: Aristoteles Sebastião hat mit der <strong>Ausbildung</strong><br />
zum KFZ-Mechatroniker seinen beruflichen Erfolgsweg geebnet.<br />
Daniela Weber<br />
S. Droste<br />
Als Aristoteles Sebastião im Januar 2017 aus<br />
Angola nach Deutschland k<strong>am</strong>, ahnte er wohl<br />
selber nicht, was für einen „gigantischen Weg“<br />
er in vier Jahren in seiner neuen Heimat zurücklegen<br />
würde. Mit der nötigen Motivation und dem Willen etwas<br />
in seinem Leben zu erreichen, hat der 20-Jährige<br />
mit einer dualen <strong>Ausbildung</strong> zum KFZ-Mechatroniker<br />
beim Autohaus Kaltenbach in Niedereimerfeld in Arnsberg<br />
seinen beruflichen Erfolgsweg eingeschlagen und<br />
beeindruckt dabei Ausbilder und Lehrer gleichermaßen.<br />
„Um Erfolg zu haben, muss man Ziele haben“ - mit diesem<br />
ehrgeizigen Motto im Gepäck startete Aristoteles vor vier<br />
Jahren sein neues Leben in Deutschland. Und aller Anfang<br />
ist ja bekanntlich schwer und so hatte auch der ehrgeizige<br />
20-jährige Aristoteles zuerst mit einem kleinen Rückschlag<br />
zu kämpfen: „Ich hatte in Angola bereits das 10. Schuljahr<br />
der High School beendet, hier in Deutschland musste<br />
ich dann meine schulische Laufbahn in der neun ten<br />
Klasse starten. Das war schon sehr frustrierend.“ Nach<br />
einer kurzen Phase der Frustration folgte dann aber eine<br />
Erfolgsgeschichte, die den jungen Moosfelder stolz und<br />
zuversichtlich zugleich macht. Nach der <strong>Ausbildung</strong>svorbereitung<br />
<strong>am</strong> Berufskolleg <strong>am</strong> Eichholz in Arnsberg und<br />
einem Jahrespraktikum beim Autohaus Kaltenbach, das<br />
ihm „sehr gut gefallen“ hat, startete Aristoteles 2018 seine<br />
<strong>Ausbildung</strong> zum KFZ-Mechatroniker. „Ich musste vorher<br />
erst einen Einstellungstest machen. Ich saß davor und<br />
116 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Der Weg zur Prüfung ist<br />
nur mit den nötigen<br />
Sprachkenntnissen zu schaffen“<br />
- Berthold Hohmann<br />
dachte nur:,Was muss ich jetzt hier machen?’“, sagt er und<br />
lacht, als er sich an diese kleine Schwierigkeit vor dem<br />
Start der <strong>Ausbildung</strong> erinnert.<br />
„In Deutschland steht einem alles offen“<br />
In Angola hätte der sympathische junge Mann vermutlich<br />
nach der Schule ein Studium begonnen: „Aber dann hätte<br />
die Praxis gefehlt, die mir in Deutschland die duale <strong>Ausbildung</strong><br />
ermöglicht. In Deutschland steht einem einfach<br />
alles offen“, freut sich der Azubi über die Möglichkeiten<br />
in seiner Wahlheimat.<br />
Wichtig um Erfolg in der <strong>Ausbildung</strong> zu haben, ist<br />
die Sprache. Da sind sich Aristoteles und sein Lehrer<br />
Berthold Hohmann, Schulleiter des Berufskollegs <strong>am</strong><br />
Berliner Platz, einig: „Die Sprache ist der Schlüssel“, bringen<br />
die beiden es auf den Punkt. Aristoteles, dessen Muttersprache<br />
portugiesisch ist, hatte mit dem Erlernen der<br />
deutschen Sprache keine Probleme: „In Angola habe ich<br />
bereits Englisch gelernt. Ich hab dann versucht aus dem<br />
Englischen so einiges abzuleiten. Und ich habe auch Apps<br />
zum Sprache lernen verwendet. Zurzeit lerne ich Französisch.<br />
Ich habe einfach Spaß an Sprachen“, so das selbsternannte<br />
Sprachgenie. Berthold Hohmann, der für Aristoteles<br />
nur lobende Worte findet, weiß: „Der Weg zur Prüfung<br />
ist nur mit den nötigen Sprachkenntnissen zu schaffen.“<br />
Junge Zuwande rer wie Aristoteles könnten laut Hohmann<br />
eine Lösung für den Fachkräftemangel sein: „In vielen Betrieben<br />
sind ja bereits junge Zuwanderer eingestellt. Ein<br />
Problem ist aber, dass außerhalb von Deutschland das System<br />
der dualen <strong>Ausbildung</strong> nicht bekannt ist. Viele Zuwanderer<br />
scheuen daher diesen Weg“, sagt der Schulleiter,<br />
der in diesem Punkt noch auf eine Veränderung hofft.<br />
Freude an komplexen Aufgaben<br />
Aristoteles hatte keine Scheu, sich auf seine <strong>Ausbildung</strong><br />
einzulassen und so geht er jeden Tag mit der Ambition<br />
zur Arbeit, „heute besser zu sein als gestern.“ Was ihm an<br />
seiner <strong>Ausbildung</strong> <strong>am</strong> besten gefällt, kann der moti vierte<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 117
Spaß an der Arbeit: Aristoteles ist<br />
froh vor seinem Studium als Azubi<br />
praktische Erfahrungen zu s<strong>am</strong>meln.<br />
junge Mann gar nicht so genau sagen.<br />
Ihm macht alles Spaß, auch die stressige<br />
Zeit des Reifenwechsels: „Das muss<br />
eben gemacht werden“, sagt er mit voller<br />
Überzeugung. Am meisten entfalten<br />
kann sich Aristoteles aber bei Aufgaben,<br />
bei denen er richtig nachdenken muss:<br />
„Ich mag komplexe Aufgaben, wie etwa<br />
Motoren ersetzen oder auch die Fehlersuche<br />
bei elektrischen Problemen.“ So<br />
ist es auch nicht verwunderlich, dass er<br />
nach seiner <strong>Ausbildung</strong> noch ein Studium<br />
der Elektrotechnik dranhängen<br />
möchte. Das benötigte Fachabitur absolviert<br />
er zurzeit auf dem Abendgymnasium.<br />
Dieser Ehrgeiz und „Wille zu<br />
Lernen“ beeindruckt auch seinen Chef<br />
Thomas Porwol, Geschäftsleiter vom<br />
Autohaus Kaltenbach: „Ich muss gestehen,<br />
dass ich anfangs eher skeptisch<br />
war. Aber wenn man nun sieht, was der<br />
Junge für einen gigantischen Weg zurückgelegt<br />
hat, dann ist das schon der<br />
Wahnsinn. Jetzt möchte ich ihn ehrlich<br />
gesagt gerne behalten.“<br />
Wohin genau es Aristoteles Sebastião<br />
nach seiner <strong>Ausbildung</strong> verschlägt, weiß<br />
der Azubi noch nicht ganz genau. Klar<br />
ist nur: „Am besten in eine Großstadt.“<br />
Mit „seinem brennenden Wunsch sich<br />
weiterzuentwickeln“ wird er auf jeden<br />
Fall seinen Weg gehen, da sind sich alle<br />
einig. ■<br />
Roman Bohle rät Absolventen<br />
zu Eigenmarketing.<br />
„Weiterbildung macht besser“<br />
IHK-Bildungsinstitut <strong>Hellweg</strong>-Sauerland:<br />
Praxisstudiengang ist der „Königsweg“<br />
Paul Senske<br />
Marc Niemeyer<br />
118 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Allein die Zahlen sprechen<br />
für sich: Rund 5000 Personen<br />
nehmen jährlich an den<br />
600 Veranstaltungen des IHK-Bildungsinstituts<br />
<strong>Hellweg</strong>-Sauerland<br />
teil. Die Nachfrage ist ungebrochen,<br />
die Klientel wird immer jünger. Das<br />
Bildungsinstitut mit den Standorten<br />
Arnsberg, Lippstadt und Soest gilt<br />
als größter Anbieter beruflicher<br />
Bildung in der Region. Das Credo<br />
fasst Institutsleiter Roman Bohle so<br />
zus<strong>am</strong>men: „Weiterbildung macht<br />
besser. Mit einem erfolg reichen Abschluss<br />
kann man die eigene Arbeitswelt<br />
mitbestimmen.“<br />
Berufliche Weiterbildung auf betriebliche<br />
Anwendung fixiert, an den<br />
Bedürfnissen der Wirtschaft orientiert,<br />
d<strong>am</strong>it praxis- und lebensnah:<br />
Das 1987 gegründete Bildungsinstitut<br />
liegt mit seinen Angeboten nicht<br />
nur im Trend, sondern leistet einen<br />
wichtigen Beitrag zur Fachkräfteausbildung<br />
und -sicherung in der Region<br />
- auch vor dem Hintergrund<br />
der herausfordernden Globalisierung<br />
und Digitalisierung. Ein (erfreulicher)<br />
Trend zeichnet sich seit Jahren<br />
ab: „Die Teilnehmer der IHK-Angebote<br />
werden immer jünger“, betont<br />
Bohle, der seit 2017 als Nachfolger<br />
von Franz-Josef Hinkelmann das Institut<br />
leitet. „Sie setzen sich früh mit<br />
der beruflichen Planung auseinander<br />
und erkennen, dass Weiterbildung<br />
neue berufliche Perspektiven schaffen<br />
und zur Selbstverwirklichung beitragen<br />
kann.“<br />
IHK-Zertifikate sind<br />
anerkannt und begehrt<br />
Das Portfolio des größten Anbieters<br />
beruflicher Bildung in der Region<br />
<strong>Hellweg</strong> und Sauerland ist breit und<br />
vielfältig. Ob Tagesseminare<br />
oder<br />
Lehrgänge: Die<br />
IHK-Zertifikate<br />
sind anerkannt<br />
und begehrt. Was<br />
die höhere berufliche<br />
Bildung betrifft,<br />
so bietet die IHK mit<br />
ihren berufsbegleitenden<br />
Praxisstudiengängen<br />
nicht nur Alternativen<br />
zum klassischen Hochschulstudium<br />
an, sondern auch „Königs wege“<br />
für Führungsaufgaben in den Betrieben.<br />
„Abschlüsse mit IHK-Prüfung<br />
wie Fachwirte, Fachkaufleute und<br />
Meister sind im Deutschen Qualifikationsrahmen<br />
(DQR) auf dem<br />
Niveau 6 wie ein Bachelor einer<br />
Hochschule angesiedelt und werden<br />
als Professio nal Bachelor bezeichnet“,<br />
erklärt Bohle. „Sie sind nicht gleichartig,<br />
aber gleichwertig.“ Das Gleiche<br />
gilt beispielsweise für geprüfte Betriebswirte<br />
oder geprüfte technische<br />
Betriebswirte, die auf dem DQR-<br />
Niveau 7 einem akademischen Masterabschluss<br />
entsprechen ( Professional<br />
Master). Die höchste Stufe (8) ist<br />
übrigens die Promotion.<br />
Weiterbildung macht nur „besser<br />
und eröffnet die Mög lichkeit, die eigene<br />
Arbeitswelt mitzubestimmen“,<br />
wie Bohle es ausdrückt: „Wichtig ist<br />
auch, dass sich die Personen mit der<br />
Weiterbildung identifizieren.“ Ein<br />
Frei fahrtsschein für eine schnelle Beförderung<br />
oder einen automatischen<br />
Aufstieg in Führungspositionen seien<br />
die Abschlüsse aber nicht: „Wir empfehlen<br />
den Absolventen, sich mit dem<br />
Abschluss selbst zu vermarkten, also<br />
Eigenmarketing zu betreiben. Ein<br />
IHK-Abschluss gibt aber Sicherheit<br />
und eröffnet die Möglichkeit, diese<br />
„Identifizierung mit<br />
der Weiterbildung“<br />
- Roman Bohle<br />
Karte zu ziehen, wenn sich entsprechende<br />
berufliche Perspektiven auftun.“<br />
Das seit 1987 bestehende Bildungsangebot<br />
hat sich im Lauf der Zeit<br />
deutlich weiterentwickelt. So bietet das<br />
Institut den Betrieben auch firmeninternes<br />
Training („Inhouse-Training“),<br />
Unterstützung bei Personalentwicklung<br />
und Wirtschaftsmediation an.<br />
IHK-Broschüre ist ein „Klassiker“<br />
Die IHK bietet alle Facetten der<br />
Weiterbildungsformate an: Seminare,<br />
IHK-Zertifikatslehrgänge<br />
(mindestens 50 Unterrichtsstunden),<br />
Lehrgänge mit IHK-Prüfung (Praxisstudiengänge)<br />
sowie Blended-Learning<br />
(Online-Module und Präsenzveranstaltungen)<br />
und Webinare<br />
(Unterricht nur Online). Eine Konstante<br />
ist seit der Gründung geblieben:<br />
Das Halbjahresprogr<strong>am</strong>m erscheint<br />
weiter in gedruckter Form: „Wir sind<br />
eine der wenigen der bundesweit 79<br />
IHKs, die dieses Format noch pflegen“,<br />
so Bohle. „Die Broschüre ist ein<br />
Klassiker.“ Weitere Informationen unter<br />
www.ihk-bildungsinstitut.de. ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 119
„Ich habe mich<br />
siebenmal neu<br />
erfunden“<br />
120 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
„Self-Made-Man“ und IHK-Präsident<br />
Andreas Rother verkörpert Aufbruch<br />
ins digitale Zeitalter und sieht<br />
die Berufsausbildung als<br />
„Herzensangelegenheit“<br />
Dirk Bannenberg & Paul Senske<br />
Tom Linke<br />
Er Jahren das IT-Unternehmen ahd, entwickelte es zu einer<br />
bezeichnet sich selbst als „unführbar“, machte sich mit 23<br />
Jahren im Bürofachhandel selbstständig, gründete vor 33<br />
Marke und ist seit Januar 2018 Präsident der IHK Arnsberg <strong>Hellweg</strong>-<br />
Sauerland. Andreas Rother gilt als „Self-Made-Man“ mit einer einzigartigen<br />
<strong>Karriere</strong>. Sein Erfolgsrezept: „Die Unternehmen müssen sich<br />
ständig hinterfragen. Ich habe mich siebenmal neu erfunden. Die IT<br />
ist dyn<strong>am</strong>isch und schnelllebig.“ Als IHK-Chef will er die Digitalisierung<br />
weiter forcieren. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsausbildung:<br />
„Sie ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Nicht nur Abitur<br />
und Studium: Es gibt auch andere Wege, um beruflich Erfolg zu haben.“<br />
Rother selbst ist ein Musterbeispiel für diesen Weg. Der 1960 in Meschede<br />
geborene Unternehmer legte an der Realschule in Werl die<br />
Mittlere Reife ab, absolvierte in Soest eine <strong>Ausbildung</strong> zum Einzelhandelskaufmann<br />
und wurde nach dem Wehrdienst Baumarktleiter<br />
in einem Baumarkt in Werl. 1984 machte er sich mit einem Partner<br />
selbstständig und gründete einen Bürofachhandel. Schon d<strong>am</strong>als beschäftigte<br />
sich Rother mit Innovationen und der Weiterentwicklung<br />
des Betriebs. 1987 wagte er den Sprung in ein neues Geschäftsfeld. Er<br />
gründete die <strong>Hellweg</strong> Data Ingenieurgesellschaft für Datenverarbeitung<br />
mbH, 2001 firmierte das Unternehmen in ARGE hellweg data
„Nicht nur Abitur und Studium:<br />
Es gibt auch andere Wege, um<br />
beruflich Erfolg zu haben“<br />
- Andreas Rother<br />
GmbH & Co. KG um; seit 2010 heißt das Unternehmen<br />
ahd GmbH & Co. KG. Der Firmensitz war zunächst in<br />
Werl, jetzt ist der Hauptsitz ein kernsaniertes und stilvolles<br />
Mühlengebäude in Ense-Bremen.<br />
„Die IT unterliegt einem ständigen Wandel“<br />
(Andreas Rother)<br />
Vor gut 30 Jahren galt ein Computer noch als exotisch.<br />
Rother begleitete die atemberaubende Evolution, die<br />
eigentlich eine Revolution ist, mit und baute die ahd<br />
schrittweise aus. Er entwickelte das Unternehmen gemeins<strong>am</strong><br />
mit seiner heutigen Geschäftspartnerin Elisabeth<br />
Treier sowie dem Management der ahd - Tochter<br />
Mirj<strong>am</strong> leitet die Unternehmenskommunikation - zu<br />
einem bundesweit operierenden Technologie-Unternehmen,<br />
zu einer Marke. „In der IT habe ich mich siebenmal<br />
neu erfunden, die IT unterliegt einem ständigen<br />
Wandel.“ Das Unternehmen sei immer auf die Zukunft<br />
ausgerichtet. Das Kerngebiet der ahd ist die infrastrukturelle<br />
Entwicklung sowie der Betrieb von Rechenzentren<br />
mittelständischer Unternehmen und deren Datenmanagement.<br />
Das Unternehmen bietet Lösungen für<br />
Kunden in einem Umkreis von rund 150 Kilometern, die<br />
eigene Rechenzentren vor Ort unterhalten, bundesweit<br />
für Kunden Cloud-Services oder Lösungen im eigenen<br />
Rechenzentrum in Frankfurt/Main, das wie die Bank<br />
von England gesichert ist, oder in Public Clouds wie<br />
Microsoft Azure oder Amazon Web Services. Daneben<br />
122 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Videokonferenzen usw. waren wichtige Hilfen. Die eigene<br />
Digitalisierung werden wir weiter ausbauen.“<br />
ist es das Ziel, einzelne Bereiche wie die eigenen Managed<br />
Services ebenso wie individuelle Software-Lösungen als eine<br />
Antwort auf die Digitalisierung <strong>am</strong> Markt zu platzieren. Die<br />
eigene Automatisierung sowie Digitalisierung werden ständig<br />
vorangetrieben, so die Philosophie des Unternehmens,<br />
das neben dem Hauptsitz einen weiteren, wichtigen Standort<br />
<strong>am</strong> Dortmunder U (Zentrum für Kunst und Kreativität)<br />
unterhält. Es geht hier insbesondere um die Nähe zur Universität.<br />
Rund 100 Mitarbeiter arbeiten für die ahd, weitere 35<br />
sind es in den Beteiligungen.<br />
IHK-Präsidentschaft „ein Geschenk“<br />
Vor diesem Hintergrund und der ahd-Erfolgsgeschichte war<br />
es nicht verwunderlich, dass IHK-Hauptgeschäftsführerin<br />
Dr. Ilona Lange nach dem Ausscheiden von Ralf Kersting<br />
im Vorfeld der IHK-Vollvers<strong>am</strong>mlung im November 2017<br />
bei Rother anklopfte und fragte, ob er sich das Amt des Präsidenten<br />
vorstellen könne. Ja, Rother konnte sich das vorstellen:<br />
„Präsident der IHK mit immerhin 39.000 Mitglieds-<br />
Betrieben zu werden, wäre für mich ein Geschenk, meine<br />
Persönlichkeit weiter zu entwickeln, mit ihr zu wachsen.“<br />
Nach dem F<strong>am</strong>ilienrat („Meine Frau Silke stimmte zu“) und<br />
dem OK des eigenen Firmenmanagements wurde Rother auf<br />
der Vollvers<strong>am</strong>mlung zum neuen IHK-Chef und Nachfolger<br />
von Ralf Kersting („Er hat es sehr gut gemacht“) gewählt<br />
und trat sein Amt <strong>am</strong> 1. Januar 2018 an. Der Zeitpunkt war<br />
mehr als günstig. Der Deutsche Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mertag<br />
(DIHK) mit seinen bundesweit 79 K<strong>am</strong>mern<br />
hatte die Digitalisierung („We go digital“) als ein zentrales<br />
Themenfeld ausgerufen. „Das kann ich mittragen“, so Rother.<br />
„In der Corona-Krise haben wir bei der Arnsberger<br />
IHK das Fruchtbare der Digitalisierung erfahren können,<br />
„Wir dürfen nicht müde werden, für die Berufsausbildung,<br />
die jungen Menschen Spaß macht,<br />
zu werben“ (Andreas Rother)<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Berufsausbildung im K<strong>am</strong>merbezirk:<br />
„Sie ist eine Herzensangelegenheit. Wir dürfen<br />
nicht müde werden, für die Berufsausbildung zu werben.<br />
Uns zwar für eine <strong>Ausbildung</strong>, die jungen Menschen auch<br />
Spaß macht. Es gibt auch andere Wege, als Abitur und Studium,<br />
um beruflichen Erfolg zu haben.“ Rother nennt in<br />
diesem Zus<strong>am</strong>menhang auch Zahlen: Rund 50 Prozent der<br />
Jugendlichen machen Abitur und studieren. In der Wirtschaft<br />
brauchen wir im Verhältnis einen Akademiker und<br />
zehn Facharbeiter. „Die Eltern wollen, dass ihre Kinder studieren.<br />
Sie sollen es einmal besser haben.“ Rother plädiert<br />
mit Nachdruck für das duale System mit „Arbeiten und Berufsschule“.<br />
In Industrie und Wirtschaft seien auch Studienabbrecher<br />
herzlich willkommen.<br />
Beim Blick auf die Zukunft der Wirtschaft in Südwestfalen,<br />
einer „Herzk<strong>am</strong>mer der Industrie“, spricht der IHK-<br />
Chef von großen Herausforderungen. „Wir werden lernen<br />
müssen, uns ständig zu verändern und disruptiv zu denken.<br />
Externe Einflüsse auf das eigene Geschäftsmodell werden<br />
zunehmen.“ Es werde Gewinner und Verlierer geben. „Diejenigen,<br />
die ihren Job machen, werden es schaffen.“ Was die<br />
aktuelle Corona-Krise und die teilweise dr<strong>am</strong>atischen Auswirkungen<br />
auf die Wirtschaft betrifft, so zeigt sich Rother<br />
optimistisch: „Ich bin stolz auf unsere Wirtschaft. Aus der<br />
Krise 2008/2009 ist die südwestfälische Wirtschaft gestärkt<br />
hervorgegangen. Das wird auch bei Corona der Fall sein. Die<br />
Wirtschaft wird sich <strong>2021</strong> erholen – und zwar mit Wucht.“ ■<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 123
&<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbörsen<br />
<strong>Ausbildung</strong>s messen<br />
von A bis Z<br />
Arnsberg<br />
Auf der Arnsberger <strong>Ausbildung</strong>smesse soll Jugendlichen<br />
eine erste Orientierung gegeben werden, welche Optionen<br />
mit welchem Abschluss möglich sind. Außerdem erfahren<br />
sie, wie das Angebot auf dem <strong>Ausbildung</strong>smarkt aussieht.<br />
„<strong>Ausbildung</strong>sbotschafter“ haben im Jahre 2016 im Vorfeld<br />
der Ausstellung ihren Beruf vorgestellt. https://www.<br />
wfa-arnsberg.de/de/1/messen/arnsberger-ausbildungsmesse.html<br />
Bad Sassendorf<br />
Ob in der Ini-Ges<strong>am</strong>tschule in Bad Sassendorf in diesem<br />
Jahr wieder die <strong>Ausbildung</strong>smesse “<strong>Ausbildung</strong>! Zukunft”<br />
stattfindet, stand bei Redaktionsschluss noch nicht<br />
fest, wird aber rechtzeitig auf der Homepage der Stadt<br />
bekanntgegeben: https://rathaus.bad-sassendorf.de/<br />
rathaus-politik/aktuelles/ pressemitteilungen/<br />
Bestwig<br />
Im Firmenverzeichnis der Werbegemeinschaft „Besser<br />
in Bestwig“ stellen Unternehmen ihre <strong>Ausbildung</strong>sbereiche<br />
vor: https://www.besser-in-bestwig.de/<br />
images/ werbegemeinschaft/aktionen/<strong>Ausbildung</strong>sbetriebe/20200917_WGM_Firmenverzeichnis.pdf<br />
Brilon - Olsberg<br />
Auf der Homepage der Stadt gibt es eine Übersicht zur<br />
erstmaligen Orientierung; https://www.ausbildungsboerse-bo.de/ausbildungskompass/<br />
Es ist geplant, dass die<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbörse Brilon-Olsberg im Sommer <strong>2021</strong> in der<br />
Schützenhalle Brilon stattfindet.<br />
Ense<br />
Die <strong>Ausbildung</strong>smesse (AmiE) – in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />
dem Initiativkreis Ense - findet jedes Jahr in Ense an der<br />
Conrad-von-Ense-Schule statt. Letztes Jahr musste sie wegen<br />
der Pandemie ausfallen. In diesem Jahr findet sie digital<br />
statt. Unternehmen, die nach Auszubildenden suchen,<br />
und Schüler*innen können so trotzdem zueinander finden:<br />
https://www.conrad-von-ense-schule.de/beispielseite/berufswahlorientierung/ausbildungsmesse-<strong>am</strong>ie/<br />
Erwitte<br />
iDay - die schulinterne Berufemesse mit ortsnahen Betrieben<br />
für die Jahrgangsstufen EF und Q1 <strong>am</strong> 16.06.<strong>2021</strong><br />
im Gymnasium Erwitte statt. Mehr Infos unter: https://<br />
www.gymnasium-erwitte.de/aktuelles/mitteilun-<br />
gen/termin/?rmeventkalender%5Buid%5D=436&-<br />
cHash=0019167f5c4bfa50c198378069abe518<br />
124 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Brilon <strong>Ausbildung</strong>sbörse: Unternehmen stellen<br />
sich vor: Bei der <strong>Ausbildung</strong>sbörse Brilon<br />
Olsberg können sich Schüler über<br />
die <strong>Ausbildung</strong>smöglichkeiten<br />
in der Region informieren.<br />
Quelle: BWT<br />
Einen ersten Einblick in Berufe und Unternehmen erhalten<br />
die Schüler auf <strong>Ausbildung</strong>smessen wie hier auf der<br />
Mescheder BerufsInfoBörse (Quelle:<br />
Stadtmarketing Meschede)<br />
Eslohe<br />
„Wir suchen Dich“ ist auf der Homepage der Werbegemeinschaft<br />
„Eslohe aktiv“ zu lesen. Dort findet man offene<br />
<strong>Ausbildung</strong>splätze in der Gemeinde Eslohe: https://www.<br />
eslohe-aktiv.de/index.cfm?menuID=33<br />
Geseke<br />
AUSBILDUNGSMESSE „SAME GAME <strong>2021</strong>” findet<br />
coronabedingt digital statt: Mehr unter: https://www.<br />
geseke-ausbildung.de/<br />
Hallenberg,<br />
Medebach, Winterberg<br />
Zuletzt fand im Jahre 2019 im Rahmen der Medebacher<br />
Gewerbeschau die „Interkommunale <strong>Ausbildung</strong>sbörse“<br />
statt, zus<strong>am</strong>men mit den Kommunen Bromskirchen, Hallenberg<br />
und Winterberg. Mehr als 100 verschiedene <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
und duale Studiengänge wurden von den<br />
über 40 vertretenen <strong>Ausbildung</strong>sbetrieben vorgestellt.<br />
Auch für dieses Jahr ist die <strong>Ausbildung</strong>sbörse geplant –<br />
wenn die Corona-Beschränkungen dies zulassen.<br />
https://www.medebach.de/wirtschaft/ausbildungsmessen/<br />
Marsberg<br />
Bei Redaktionsschluss stand noch nicht fest, ob die Marsberger<br />
Berufs- und <strong>Ausbildung</strong>smesse im Herbst <strong>2021</strong><br />
stattfindet. Eventuell gibt es coronabedingt eine digitale<br />
Ausgabe. Hier finden Sie ggfs. aktuelle Informationen<br />
https://www.wirtschaftsfoerderung-marsberg.de/index.<br />
php/aus-und-fortbildung/ausbildungsmesse-marsberg<br />
Meschede<br />
Voraussichtlich <strong>am</strong> 17. und 18.09.<strong>2021</strong> findet in Meschede<br />
die BerufsInfoBörse statt. Die ausstellenden Unternehmen<br />
zeigen, wer sie sind und welche Stellenangebote sie anzubieten<br />
haben. Weitere Informationen gibt es zu Praktikums-,<br />
<strong>Ausbildung</strong>s- und Studienplätzen. https://www.<br />
meschede.de/wirtschaft-karriere-bildung/berufsinfoboerse/<br />
Olsberg<br />
Für den Sommer ist – gemeins<strong>am</strong> mit Brilon – eine <strong>Ausbildung</strong>sbörse<br />
in Brilon geplant.<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 125
Schmallenberg<br />
Die nächste <strong>Ausbildung</strong>smesse Schmallenberg findet im<br />
März <strong>2022</strong> statt. Die Schmallenberger Wirtschaftsförderer<br />
zeigen auf ihrer Homepage auf, welche Unternehmen und<br />
Betriebe noch freie <strong>Ausbildung</strong>sstellen haben. Außerdem<br />
gibt es Informationen rund um die <strong>Ausbildung</strong>sberufe.<br />
https://www.schmallenberg-unternehmen-zukunft.de/<br />
ausbildungsboerse.html<br />
Soest/<strong>Hellweg</strong><br />
Nicht wie gewohnt als Präsenzveranstaltung, sondern in<br />
einem alternativen Format findet der „<strong>Karriere</strong>tag <strong>2021</strong>“<br />
im Herbst statt. Schüler und Professionals können hier<br />
auf der Suche nach Bachelor- und Masterstudiengängen,<br />
Dualen Studiengängen und dazu passenden Stellen in<br />
Unternehmen, Praktikums- oder <strong>Ausbildung</strong>splätzen und<br />
nicht zuletzt Jobs fündig werden. https://www.messen.<br />
de/de/13431/soest/karrieretag-soest/info<br />
Der 5. <strong>Ausbildung</strong>smarkt <strong>Hellweg</strong> findet <strong>am</strong> 25.06.<strong>2021</strong><br />
in der Stadthalle Soest statt. 120 regionale Aussteller stellen<br />
160 <strong>Ausbildung</strong>s- und Studienmöglichkeiten vor. https://<br />
www.stadthalle-soest.de/kulturparties/veranstaltungskalender/detail/event/25-ausbildungsmarkt-hellweg/<br />
Sundern<br />
Welche Möglichkeiten und Perspektiven die Stadt Sundern<br />
Schülern und Studierenden bietet, erfährt man auf der<br />
Homepage einsU, einer Initiative Sunderner Unternehmen<br />
https://einsu.de/schueler-und-azubis/<br />
Werl<br />
Der Aktionstag Arbeit und <strong>Ausbildung</strong> in Werl ist eine<br />
Messe für <strong>Ausbildung</strong>, Studium, Praktika und Jobsuchende.<br />
Zahlreiche Unternehmen und Institutionen präsentieren<br />
sich auf dem Aktionstag und informieren <strong>Ausbildung</strong>swillige,<br />
Studieninteressierte, deren Freunde, Eltern<br />
und Lehrer sowie alle Arbeitssuchenden, Berufsrückkehrer<br />
und Weiterbildungsinteressierten. Die nächsten Aktionstage<br />
finden vom 26.10. bis 27.10.<strong>2021</strong> in der Stadthalle<br />
Werl statt. https://www.gws-werl.de/AktionstagArbeit-<br />
<strong>Ausbildung</strong>.php<br />
Wickede<br />
Die <strong>Ausbildung</strong>smesse Wickede ist für den November<br />
<strong>2021</strong> in der Sekundarschule Wickede geplant. Auf der<br />
Homepage der Sekundarschule Wickede wird rechtzeitig<br />
Genaueres bekanntgegeben: https://www.sk-wickede.de/<br />
Willingen / Diemelstadt<br />
Für einen ersten Einblick in die Berufswelt gibt es die<br />
Praktikumsbörse: https://www.rathaus-willingen.de/<br />
leben-in-willingen/gesellschaft-soziales/ausbildung/<br />
praktikumsplaetze/ frei nach dem Motto: “Probieren<br />
geht über Studieren“. Darüber hinaus führen die Gemeinden<br />
Diemelsee und Willingen eine Berufsmesse, den<br />
“Markt der Möglichkeiten” durch. Die teilnehmenden<br />
<strong>Ausbildung</strong>sbetriebe informieren über <strong>Ausbildung</strong>sberufe<br />
und <strong>Karriere</strong>chancen. ■<br />
Weitere Möglichkeiten zur <strong>Ausbildung</strong>splatzsuche:<br />
Die Jobbörse der Arbeitsagentur:<br />
www.jobboerse.arbeitsagentur.de/<br />
prod/v<strong>am</strong>JB/stellenangeboteFinden.<br />
html?execution=e1s1<br />
Die Handwerksk<strong>am</strong>mer<br />
für Südwestfalen<br />
www.hwk-swf.de/38,0,-<br />
jobboardoffersearch.html<br />
Die Industrie- und Handelsk<strong>am</strong>mer:<br />
www.ihk-lehrstellenboerse.de/<br />
Das Job- und <strong>Ausbildung</strong>sportal<br />
karriere-suedwestfalen.de<br />
www.karriere-suedwestfalen.de/<br />
Lokale Jobangebote aus dem Sauerland:<br />
www.jobs.imsauerland.de<br />
Eine Übersicht über <strong>Ausbildung</strong>smessen<br />
und weitere Informationen zum<br />
<strong>Ausbildung</strong>skonses in der Region<br />
Sauerland/<strong>Hellweg</strong> gibt es hier:<br />
www.karriere-hier.de/<br />
126 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
Im Jobportal jobs.imsauerland.de werden auch <strong>Ausbildung</strong>s- und Jobangebote von<br />
kleinen und mittelständischen Firmen angeboten<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 127
Spannende Einblicke: Bei den Betriebsbesichtigungen<br />
schnuppern die Kinder erste Arbeitsluft.<br />
Sonja Funke<br />
Stadtbibliothek Brilon<br />
Stadtbibliothek Brilon besucht mit Viert- bis Sechstklässlern<br />
Unternehmen in der Region<br />
„GELEBTE WIRTSCHAFTS- UND<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG“<br />
manche Maschine haben sie schon bestaunt<br />
und zumeist hat sie kein Geringerer als der<br />
So Chef persönlich dabei durch sein Unternehmen<br />
geführt: Im Rahmen der Briloner Kinderuni besuchen<br />
Vier- bis Sechstklässler einmal im Jahr ein Unternehmen.<br />
D<strong>am</strong>it schnuppern schon 9- bis 13-Jährige<br />
Arbeitsluft, macht das Sinn? „Unbedingt!“, sagt Bibliotheksleiterin<br />
Ute Hachmann.<br />
Die Stadtbibliothek Brilon steht hinter dem Konzept, gemeins<strong>am</strong><br />
mit ihren Kooperationspartnern, der Briloner Unternehmensinitiative<br />
Big Six, Fachhochschule Südwestfalen,<br />
dem zdi–Netzwerk Bildungsregion Hochsauerlandkreis und<br />
der FernUniversität in Hagen. „Es passt perfekt in unseren<br />
Anspruch, dass die Kinder lernen, die Welt zu entdecken,<br />
und zwar weit über das Lesen eines Buches hinaus“, betont<br />
Ute Hachmann. Viermal verteilt über vier Wochen fahren<br />
die Bibiliotheks-Mitarbeiter mit den durchweg neugierigen<br />
Teilnehmern in die Kinderuni zu Vorlesungen an der Fachhochschule<br />
Südwestfalen in Meschede: „Schon die Busfahrt<br />
ist ein Erlebnis!“, sagt Ute Hachmann. Danach erfahren<br />
sie in einer eintägigen „Wissenswerkstatt“ der Fern-Uni so<br />
einiges zum eigenen Lerntyp. Und es folgt das Finale, der<br />
Besuch in einem Unternehmen. 2020 fiel der Besuch wegen<br />
Corona aus und auch <strong>2021</strong> macht die Pandemie der<br />
Kinder-Uni einen Strich durch die Rechnung. „Aber danach<br />
soll es unbedingt weitergehen“, ist Ute Hachmann ebenso<br />
wie ihre Mitstreiter weiter Feuer und Fl<strong>am</strong>me. Warum?<br />
„Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät, sind die<br />
Kinder völlig begeisterungsfähig, der ideale Moment, um<br />
das Feuer für Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden. Da<br />
bleibt etwas hängen, was sie im achten, neunten Schuljahr,<br />
wenn es in die ersten Praktika geht, wieder abrufen können.<br />
Dann haben sie schon mal ein Unternehmen gesehen, das<br />
ist doch gelebte Wirtschafts- und Nachwuchsförderung.“<br />
Wirtschaftsförderer Oliver Dülme ist mit im Boot, wenn es<br />
um die Auswahl eines Betriebs passend zum Vorlesungsthema<br />
geht. „Wir fragen kurzfristig an, ob wir uns im Kontext<br />
128 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong>
der Kinder-Uni den Betrieb anschauen können. Alle Unternehmen<br />
haben schnell zugesagt und sie hatten richtig<br />
Spaß dabei“, betont Ute Hachmann.<br />
BVB-Geschäftsführer Joachim Watzke zu Gast<br />
Alle Besuche waren total spannend, aber ein Treffen blieb<br />
besonders hängen: „Vor ein paar Jahren hat ein Professor in<br />
einer Vorlesung ein Trainingselement im Fußball vorgestellt.<br />
Es feuert Bälle auf einen Fußballer ab, der schnell reagieren<br />
muss. Da haben wir einfach BVB-Geschäftsführer Joachim<br />
Watzke aus Marsberg gefragt, ob er uns Fragen beantwortet,<br />
denn der BVB hat auch so eine Maschine. Er ist tatsächlich<br />
gekommen, hat über <strong>Ausbildung</strong>en beim BVB berichtet,<br />
über seinen Werdegang und, ja, auch darüber, wie man<br />
Fußball-Profi wird. Das absolute Highlight war, dass er uns<br />
alle ins Stadion zum Spiel eingeladen hat, und wir sind alle<br />
hin!“ Kein Wunder, dass bei so viel Engagement die 20 Plätze<br />
für die Kinderuni so gefragt sind, dass sie sogar unter den<br />
Bewerbern ausgelost werden. Wann und wie es weitergeht,<br />
erfahren Interessierte rechtzeitig über (soziale) Medien oder<br />
die Homepage der Stadtbibliothek Brilon. Einfach immer<br />
wieder mal draufschauen – es lohnt sich in jedem Fall! ■<br />
„Gerade in diesem Alter, eben vor der Pubertät,<br />
sind die Kinder völlig begeisterungsfähig,<br />
der ideale Moment, um das Feuer für<br />
Wissenschaft und Wirtschaft zu zünden“<br />
- Ute Hachmann<br />
Ute Hachmann<br />
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WIR ZIEHEN UM<br />
Ab dem 1. August <strong>2021</strong> bieten<br />
wir geballte Medien-Power mit<br />
dem Verbund die „Medienköche”<br />
im CreAktiv-Center Warstein.<br />
Rainer Grundhoff · 59581 Warstein<br />
Telefon 02925-4070<br />
info@dhs-druckservice.de<br />
www.dhs-druckservice.de<br />
<strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong> - 129
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Tel. 02904 711 80-00<br />
Dirk Bannenberg<br />
axo.media west GmbH<br />
Briloner Straße 27<br />
59909 Bestwig<br />
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Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
<strong>2021</strong>.1<br />
Verkaufsleitung: Oliver Schaeffer<br />
oliver@axo.media<br />
Anzeigenverkauf: Antonius Henke<br />
antonius@axo.media<br />
Harald Kröger<br />
harald@axo.media<br />
Vanessa Schulte<br />
vanessa@axo.media<br />
Lizenzgeber: <strong>WOLL</strong>-Verlag, Kückelheim 11,<br />
57392 Schmallenberg<br />
Haftungsausschluss: Für unverlangt eingesendete<br />
Manuskripte, Fotos und Daten übernehmen wir keine<br />
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oder (und) von Artikeln, die mit Quellenangaben<br />
gekennzeichnet sind, z.B. V.i.S.d.P. etc. Die mit N<strong>am</strong>en oder<br />
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die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält<br />
sich das Recht zur Kürzung oder Änderung von Artikeln vor.<br />
Urheberrecht: Nachdruck und/oder Verbreitung im Internet,<br />
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung des Verlages<br />
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www.woll-magazin.de<br />
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Dieses Druckprodukt wurde auf FSC-zertifizierten Papier gedruckt und st<strong>am</strong>mt aus nachhaltiger Forstwirtschaft.<br />
WIR ROCKEN SÜDWESTFALEN!<br />
Was passiert, wenn herzergreifende Geschichten<br />
aus unserer Heimat auf über<br />
300.000 Print-Lesende pro Quartal und<br />
über 83.000 Fans und Follower in den<br />
sozialen Netzwerken treffen? Richtig:<br />
Es entsteht allerfeinstes Kopfkino!<br />
Und wozu ist das für Firmen gut? Nun,<br />
wenn man alles richtig macht, wird man<br />
zur Marke.<br />
Mit einer Marke kann man die attraktiveren<br />
Kunden gewinnen, höhere Preise<br />
durchsetzen und als Arbeitgebermarke<br />
die besten Talente der Region anziehen.<br />
Wir von axo.media helfen mit einem Te<strong>am</strong><br />
aus über 40 festen und freien Redakteuren,<br />
Fotografen, Videoleuten, Medienberatern<br />
und Grafikern dabei, aus Firmen<br />
echte Sauerland-Marken zu machen.<br />
130 - <strong>WOLL</strong> <strong>Elternratgeber</strong><br />
axo.media west GmbH I Briloner Straße 27 I 59909 Bestwig<br />
02904 711 80-00 I www.axo.media
KARRIERE<br />
IN BRILON<br />
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Sie suchen eine neue Herausforderung? Dann sind<br />
Sie bei uns genau richtig. Die „,Big Six BRILON“ stehen<br />
für hervorragende <strong>Karriere</strong>möglichkeiten in einer<br />
f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Region. Hier finden Sie zum<br />
perfekten Job immer den idealen Ausgleich.<br />
Weitere Infos zu den Big Six<br />
erhalten Sie auf unserer Homepage.<br />
www.t1p.de/brilon-big-six<br />
Caritasverband<br />
Brilon e.V.
Wir suchen Nachwuchs!<br />
Elektroniker für<br />
Geräte und Systeme<br />
(m/w/d)<br />
Industriekaufmann<br />
(m/w/d)<br />
Technischer Produktdesigner<br />
(m/w/d)<br />
Produktgestaltung/<br />
-konstruktion<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
(m/w/d)<br />
Duales Studium<br />
Betriebswirtschaft<br />
Duales Studium<br />
Elektrotechnik<br />
Unsere Mitarbeiter<br />
bilden die Grundlage<br />
unseres Erfolges.<br />
Werde auch DU<br />
Teil dieses Te<strong>am</strong>s!<br />
Unser <strong>Ausbildung</strong>smotto – Fordern und fördern!<br />
Von Beginn Deiner <strong>Ausbildung</strong> an beziehen wir Dich in das umfängliche Berufsleben mit ein<br />
und übergeben Dir bereits frühstmöglich viel Verantwortung.<br />
Wir sind der Meinung, dass es besonders wichtig ist eigenständig Projekte zu planen, Termine<br />
im Auge zu behalten und den Umgang mit den Widrigkeiten des betrieblichen Alltags zu<br />
erlernen. Wir fordern bereits von Anfang an viel von Dir, sehen dies aber auch als die perfekte<br />
Förderung an.<br />
Unterstützung und Hilfsbereitschaft<br />
Nicht nur unsere Ausbilder, sondern alle unsere Mitarbeiter setzen<br />
sich stark für Dich ein und stehen Dir jederzeit gerne mit Rat und Tat<br />
zur Seite.<br />
Förderung der Persönlichkeit<br />
Deine individuelle Förderung ist uns enorm wichtig. Neben der fachlichen<br />
<strong>Ausbildung</strong> legen wir ebenfalls großen Wert auf die persönliche<br />
Weiterentwicklung.<br />
Te<strong>am</strong>work<br />
In regelmäßigen Azubi-Meetings tauscht Ihr euch untereinander und<br />
digen Projekten.<br />
Abwechslungs- und umfangreiche <strong>Ausbildung</strong><br />
Du durchläufst in unserem Unternehmen alle Abteilungen. Der<br />
vollständige Einblick in alle Abteilungen gewährt Dir einen Überblick<br />
über unser ganzes Unternehmen.<br />
Als führender Hersteller von Not- und Sicherheitsbeleuchtung entwickeln und<br />
produzieren wir eigenständig in Ense-Höingen.<br />
Unsere mehr als 330 Mitarbeiter bilden dabei die Grundlage unseres Erfolgs!<br />
Mehr zu INOTEC als Arbeitgeber auf unsere Website: www.inotec-licht.de/karriere/<br />
Arbeiten bei INOTEC<br />
Mit Sicherheit der richtige Weg