Söflinger Zeitbeer-Anzeiger
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22 | Söflinger Anzeiger Sommer
Ausgabe 02 | Juni 2021
Jahreszeitliches
Gedanken zum Sommer
Schmetterte 1975 Rudi Carrell
noch „Wann wird´s mal wieder
richtig Sommer“, können wir
uns diesen Song seit einiger
Zeit sparen.
Zumindest die beiden letzten
Sommer waren sehr heiß, und
für 2021 sind auch schon wieder
heftige Hitzewellen prognostiziert.
Die Erderwärmung
lässt grüßen. Nach wie vor verbinden
wir mit dem Sommer
aber einige Begriffe.
Sommersonnenwende
Der Sommer gilt in unseren
Breiten als die wärmste Jahreszeit.
Aus astronomischer Sicht
beginnt er in diesem Jahr mit
der Sonnenwende am 21.Juni
und endet mit der Tag- und
Nachtgleiche am 22.September.
Am Tag der Sonnenwende, dem
längsten Tag des Jahres, steht
die Sonne senkrecht über dem
nördlichen Wendekreis.
Dieser besondere Tag erfuhr
zum Beispiel bei den Kelten
und Germanen als Mysterium
eine besondere Bedeutung und
wurde mit Ritualen gefeiert,
zum Beispiel dem Sonnwendfeuer.
Im Norden Europas wird
es an diesem Tag überhaupt
nicht mehr dunkel, und in den
skandinavischen Ländern feiert
man das Mittsommerfest.
Monatsnamen
Meteorologisch beginnt der
Sommer aber bereits am 1.Juni,
da von den Wetterkundlern
die Jahreszeiten aus statistischen
Gründen den vollen Monaten
zugeordnet werden. Deshalb
gelten die Monate Juni, Juli
und August als die Sommermonate.
Die alte deutsche Bezeichnung
für den Juni lautete Brachmonat:
der brachliegende Acker
wurde in den Zeiten der Dreifelderwirtschaft
wieder bearbeitet.
Unser heutiger Name
stammt wahrscheinlich von der
römischen Frauen - Göttin Juno.
Den Juli nannten die alten
Deutschen den Heumonat, benannt
nach der Arbeit der Bauern
in dieser Zeit. So sehr sich
aber einmal Karl der Große im
9.Jh. bemüht haben soll, seinen
Untertanen die alten deutschen
Monatsnamen anzugewöhnen -
er hatte kein Glück. Man übernahm
doch den Namen des römischen
Imperators Julius Cäsar,
der seinen Geburtstag in
diesem Monat feierte und den
man ab 45 n. Chr. nach ihm benannte.
Bis dahin war er der
Quintilius, der Fünfte, weil
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Den Sommer verbinden wir oft mit Urlaub, Sonne, Strand und Swimmingpool.
Foto: ©YanLev/Shutterstock.com
die Römer das Jahr ja mit dem
März begannen. Der August erinnert
an den römischen Kaiser
Augustus, der in diesem Monat
die meisten Siege erfochten haben
soll und dessen Todestag
auch in diesen Monat fiel. Unsere
Vorfahren nannten ihn noch
Erntemonat.
Schafskälte
Um den 11. Juni herum gibt
es, wenn das Wetter nicht allzu
sehr von langjährigen Beobachtungen
abweicht, einen Kälteeinbruch
in Mitteleuropa. Er
wird von einem unbeständigen
und regnerischen Wetter mit einem
Temperaturrückgang begleitet.
Dann überlegt es sich
der Sommer vielleicht noch einmal,
ob er sein Kommen verzögern
soll, hieß es früher. Der
Volksmund nennt diese Wetterkapriolen
die Schafskälte. Traditionell
sind nämlich die Schafe
bis dahin geschoren, und sie
liegen dann frierend auf der
Wiese.
Siebenschläfer
Kurz nach Sommerbeginn ist
am 27. Juni der Siebenschläfertag,
der aber nichts mit dem
gleichnamigen kleinen Nagetier
zu tun hat. Er geht vielmehr
auf eine Legende zurück. Zur
Zeit der Christenverfolgung unter
dem römischen Kaiser Decius
(um 250) suchten sieben junge
Christen Zuflucht in einer
Berghöhle. Sie wurden entdeckt
und lebendig eingemauert. Am
27.Juni 446 wurde die Höhle
zufällig entdeckt, und die Eingemauerten
wachten auf. Sie
hatten beinahe 200 Jahre geschlafen.
Bereits im 6. Jh. wurde
diese Legende aufgeschrieben
und fand in einer ähnlichen
Version sogar Eingang in
den Koran. Dieser Tag ist mit
vielerlei Bauernregeln verbunden.
So heißt es zum Beispiel:
„Das Wetter am Siebenschläfertag
sieben Wochen bleiben
mag“, oder „Wenn die Siebenschläfer
Regen kochen, dann
regnetʻs ganze sieben Wochen“.
Dies hängt mit einer Großwetterlage
zusammen, die sich normalerweise
Ende Juni - Anfang
Juli eine Zeitlang stabilisiert.
Hundstage
Als „Ausgleich“ kommen dann
von Ende Juli bis Ende August
die im Allgemeinen heißesten
Tage des Jahres, die Hundstage.
Dann steht die Sonne in der
Nähe des hellsten aller Fixsterne,
des Sirius, eben des Hundssterns.
Diese Beobachtung geht
zurück auf das alte Ägypten des
3. vorchristlichen Jahrtausends.
Erschien Sirius am Morgenhimmel,
begann die Nilschwemme,
die mit dem Schlamm Fruchtbarkeit
und Segen über die Felder
brachte. Dagegen hatten die
Griechen Angst vor den Hundstagen.
So warnte z.B. der große
Arzt Hippokrates vor schweren
Gallenleiden während dieser
Zeit. Auch die Römer sahen
die Hundstage als gefährlich
für Mensch, Tier und Feld an.
Noch vor ein paar hundert Jahren
sollte man während dieser
Zeit bei uns das Baden im Freien
meiden - das Wasser galt als
giftig. Selbst Regenwasser sollte
man nicht mehr zum Haarwaschen
benützen, wollte man seine
Lockenpracht behalten. Und
ganz besonders gefährlich war
der Aderlass.
Sommerzeit
Um das Tageslicht besser auszunutzen,
kam bereits Ende des
19.Jahrhunderts aus England
der Vorschlag für eine Sommerzeit.
England gilt bis heute als
Mutter der industriellen Revolution.
In Deutschland wurde
diese Maßnahme 1916 eingeführt,
aber bereits 1919 wieder
abgeschafft. Zu Beginn des 2.
Weltkrieges wurde sie „aus ökonomischen
Gründen“ wieder
angeordnet. Schließlich bedeutete
eine Stunde mehr Tageslicht
eine Stunde mehr Arbeitszeit
- wichtig für die Rüstungsindustrie.
Anfangs dauerte die
Zeitumstellung durchgehend
von April 1940 bis November
1942 - es gab während dieser
Zeit also kein Zurückstellen
der Uhren! Danach kehrte man
wieder zur jährlichen Umstellung
zurück. Nach dem Krieg
legten die Besatzungsmächte
die einzelnen Zeiten fest. Zwischen
1946 und 1949 wurden
die Uhren eine Stunde vorgestellt.
1947 gab es eine Ausnahme:
von Mai bis Juni gab es die
„Hochsommerzeit“ mit zwei
Stunden Umstellung. Von 1950
bis 1979 gab es dann in Deutsch