Söflinger Winteranzeiger 2020
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Aus dem Inhalt
Söflinger
Dezember 2020
Auflage: 38.810 Expl.
Anzeigenannahme:
0731 / 156-137
Winter-Anzeiger
Verteilung: Söflingen, Eselsberg, Kuhberg, Weststadt, Hochsträßgemeinden, Wiblingen und Blaustein
04/20 G‘sehn und G‘schwätzt im Söflinger Blättle
EinEr für allE,
allE für
Glücksbringer
fürs neue Jahr Seite 7
Söflingen und seine
Geschichte –
Klostermühle Seite 17
Seflengerisches:
Die Kapellengasse
Seite 26
Foto: Melchior Tradowsky
Der Advent 2020 wird deutlich ruhiger als sonst
Weihnachten in Söflingen und anderswo
Am 25. Dezember, dem Christtag,
feiern wir das Fest der Geburt
Christi. Die Feierlichkeiten
beginnen am Vorabend,
dem Heiligen Abend. Ob aber
Weihnachten in diesen schwierigen
Zeiten als Fest der Familie
überhaupt groß gefeiert
werden kann – wer weiß?
Normalerweise beginnen die
Vorbereitungen bereits schon
Ende November. Man stellt den
Adventskranz mit den vier Kerzen
auf. Diese stehen für die
vier Adventssonntage und sollen
mit der Zunahme des Lichts
die steigende Erwartung der
Geburt Christi symbolisieren.
Da die Adventszeit bis Weihnachten
vier Sonntage enthalten
muss, fällt der 1. Adventssonntag
oft in den November,
so wie in diesem Jahr auf den
29. Hieraus ergibt sich die Diskrepanz
zum Adventskalender
Fortsetzung auf Seite 2
1.
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2 | Söflinger Anzeiger Weihnachten in Söflingen und anderswo
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Fortsetzung von Seite 1
mit seinen 24 Kästchen, von denen
das erste am 1. Dezember
geöffnet wird. Er zeigt das täglich
fortschreitende Nahen des
Festes an. Der Beginn der Adventszeit
ist für viele Söflingerinnen
der Startschuss zur
Weihnachtsbäckerei, und manche
Hausfrau sieht ihren Ehrgeiz
darin, viele verschiedene
„Bredla“ zu backen. Es gibt zum
Beispiel Ausstecherle, Springerle,
Walnussbredla, Haselnussbredla,
Spritzgebackenes und
vieles mehr, nicht zu vergessen
den Christstollen. Zwei Tage
im Advent haben für viele eine
besondere Bedeutung. Am 4.
Dezember, dem Barbaratag,
werden Zweige von Kirsche,
Forsythie u.a. abgeschnitten
und als Barbarazweige ins Wasser
gestellt, damit sie an Weihnachten
blühen. Der Legende
nach wurde Barbara wegen
ihres Glaubens von ihrem Vater
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in einem Turm gefangen gehalten.
Als sie sich der christlichen
Lehre noch mehr zuwandte, soll
er sie mit seinem Schwert erschlagen
haben. Der 6. Dezember,
der Nikolaustag, ist das große
Kinderfest vor Weihnachten.
Nikolaus ist eine der eindrucksvollsten
Gestalten im Kinderland,
die auch heute noch nichts
von ihrem Zauber, gemischt aus
Furcht und Freude, eingebüßt
hat. Sie geht zurück auf zwei
historische Persönlichkeiten,
deren Legenden aber so ineinander
verwoben sind, dass sie
wie eine einzige Heiligenlegende
anmuten. Zum einen ist dies
der Bischof Nikolaus von Myra
in Kleinasien, zum andern der
gleichnamige Abt von Sion.
Aktivitäten
Als sichtbares Zeichen für diese
Zeit kann man in Söflingen
zwei Symbole bestaunen. Schon
von weitem fällt die beleuchtete
St. Leonhards – Kapelle ins Auge.
Sie lag zwei Jahre im Dunkeln,
aber in diesem Jahr erstrahlt
sie wieder in neuem
Glanz. Und im „Zentrum von
Söflingen“, auf dem Gemeindeplatz,
steht der große beleuchtete
Weihnachtsbaum. Leider fallen
viele andere Projekte in diesem
Jahr wohl unter den Tisch.
Der jährliche Weihnachtsmarkt
des örtlichen Handel – und Gewerbevereins
auf dem Gemeindeplatz
wird wohl nicht stattfinden.
Und ob der Nikolaus den
Gemeindeplatz besucht, ist
auch mehr als fraglich. Vor Jahren
hatte der HGV eine nette
Idee: vor den Söflinger Geschäften
wurden kleine, mit (leeren)
Päckchen geschmückte Christbäumchen
aufgestellt. Leider
wurden diese immer wieder zerstört,
so dass man wieder davon
absah. Auch andere Veranstaltungen,
die diese Zeit sonst bereichern,
fallen Corona zum Opfer,
seien es Konzerte oder Weihnachtsfeiern
der Vereine, die
Krippenspiele der Kindergärten
in der St. Leonhards – Kapelle,
das Adventliche Konzert in der
Kirche Mariä Himmelfahrt oder
das Konzert mit u.a. dem Frauenchor
in der Christuskirche.
Ebenfalls ausfallen wird in
der Aula der Meinloh-Grundschule
das Adventssingen an jedem
Montag nach den Adventssonntagen,
ebenso der Besuch
des Weihnachtsmärchens im
Theater Ulm.
Kirchenbesuch
Zum Weihnachtsfest gehört der
traditionelle Kirchenbesuch.
Schon am Nachmittag des Hl.
Abends gab es bisher in der Kirche
Mariä Himmelfahrt das
Krippenspiel für Kinder mit Eltern
und Großeltern. In diesem
Jahr findet eine Krippenfeier im
Freien statt. Abends geht man
um 22.30 Uhr in die kath. Kirche
zur Christmette mit dem
Kirchenchor. Die Christuskirche
feiert um 21.00 Uhr Gottesdienst
auf dem Kirchplatz im
Freien und um 22.00 Uhr mit
dem Singkreis, ebenfalls auf
dem Kirchplatz im Freien. Zu
allen diesen Veranstaltungen ist
eine Anmeldung erforderlich.
Natürlich kann man in beiden
Kirchen Krippen bewundern.
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Geschenke
und Festessen
Nicht zu kurz kommen dürfen
die Geschenke, die bei uns am
Hl. Abend beschert werden.
Und festlich gegessen - oft wird
ein Gänsebraten zubereitet -
wird manchmal am Hl. Abend
oder am 1. Weihnachtsfeiertag.
Blick über die
Landesgrenzen
Man sieht - Weihnachten ist ein
Fest mit vielen Traditionen. Es
hat wohl nirgendwo eine solch
reichhaltige Entfaltung mit Liedern
oder Darstellungen z.B. in
Krippen und Krippenspielen
und mit anderen Bräuchen gefunden
wie in Deutschland und
den deutschsprachigen Ländern.
Es lohnt sich aber, einmal
einen Blick über die Landesgrenzen
zu werfen.
In den Niederlanden steht der 6.
Dezember im Mittelpunkt des
Festes. Am Vorabend stellen die
Kinder Schuhe nach draußen,
die dann vom „Sinterklaas“ mit
Geschenken gefüllt werden.
Dieser lebt der Überlieferung
nach das Jahr über in Spanien
und reist Mitte November mit
dem Dampfschiff in die Niederlande.
Der 25. Dezember ist
dann mehr ein religiöses Ereignis.
In Frankreich verhielt es sich
früher ähnlich: die Kinder erhielten
die Geschenke am
6. Dezember. Heute ist am
24./25. Dezember Papa Noel der
Gabenbringer. Er schickt sie
durch den Schornstein ins Haus.
In Spanien beginnen die Festtage
mit der traditionellen großen
Weihnachtslotterie am 22. Dezember.
An Weihnachten selbst
werden zwar manchmal Krippen
aufgestellt, es gibt aber
kaum einen Christbaum. Am
5. Januar folgt ein großer Umzug,
und an Dreikönig, dem
6. Januar, erhalten die Kinder
die Geschenke.
Italien feiert an Weihnachten
das große Familienfest. Zum
Teil erhalten die Kinder vom
Christkind die Geschenke am
Heiligen Abend. Manchmal
werden sie aber auch am 6. Januar
von einer alten, aber weisen
Hexe durch den Kamin in
einen Schuh geworfen.
In Großbritannien legt am Heiligen
Abend Father Christmas
die Geschenke unter den Christbaum.
Sie dürfen aber erst am
nächsten Morgen ausgepackt
werden. Der 26. Dezember ist
der traditionelle Boxing - Day:
früher erhielten die Lieferanten
und Händler für ihre Dienste
das Jahr über eine Christmas –
Box. Heute erhalten z. B. Müllmänner
oder Briefträger ein
kleines Geldgeschenk.
In Russland und in Ländern mit
orthodoxer Kirche wird am 6./7.
Januar gefeiert. Die orthodoxe
Kirche rechnet ja noch nach
dem Julianischen Kalender, der
bei uns 1582 durch den Gregorianischen
Kalender abgelöst
wurde. Die Geschenke werden
von Väterchen Frost und dem
Schneemädchen auf einem
Schlitten gebracht. Mit der russischen
Revolution wurde das
Fest aber verboten. Erst nach
dem Zerfall der Sowjetunion
wurde es wieder offiziell eingeführt.
In den USA bringt Santa Claus
mit seinem Rentierschlitten die
Geschenke. Er wirft sie durch
den Kamin in die dort aufgehängten
Strümpfe. Zum Aufwärmen
erhält Santa Claus eine
Tasse mit warmer Milch, und
für die Rentiere liegt Zucker bereit.
Die Geschenke dürfen
dann am Morgen des 25. Dezember
ausgepackt werden.
In Australien fällt das Weihnachtsfest
in den heißen Sommer.
Manchmal kommt dann
Santa Claus in roten Boxershorts
auf Wasserskiern oder in
entfernte Orte mit dem Hubschrauber.
Gerne wird das Festessen
als Strandpicknick veranstaltet.
Sogar in China sieht man manchmal
seit dem Einzug westlicher
Traditionen kleine Plastikbäumchen,
an denen Sachen aufgehängt
sind. Dagegen ist der
25. Dezember kein Feiertag.
Man sieht – andere Länder, andere
Sitten. Aber auch wenn
manche Tradition weniger wird
oder gar verloren geht – Weihnachten
bleibt doch das Fest.
Otto Schempp
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Vereine
Söflinger Anzeiger | 3
Impressum
Der Söflinger Anzeiger
erscheint jeweils
4x jährlich
Herausgeber:
Schwäbisches Verlagshaus
Neu-Ulm GmbH
Geschäftsanschrift:
Frauenstr. 77, 89073 Ulm
HRB 15430
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Fax: 0731/156-140
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Text: Otto Schempp
Repro & Satz:
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Bilder: Reinhold
Armbruster-Mayer, Privat
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Druck:
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Vorstadtverein Söflingen
Der VVS bleibt am Ball
Nach wie vor kümmert sich der
Vorstadtverein als Dachorganisation
der Söflinger Vereine
und Ansprechpartner gegenüber
der Stadt um die Belange
Söflingens.
Fußgängerüberquerung
Harthauserstraße
So wurde auf Vorstandsinitiative
eine Fußgängerüberquerung
an der Harthauserstraße vom
Parkplatz der TSG Söflingen
zum Sportgelände eingerichtet.
Nun gilt es noch ein paar Ungereimtheiten
auszuräumen und
die Geschwindigkeitsbegrenzungen
vor der TSG sowie die Vorfahrtsregelungen
abzustimmen.
30er-Zone
Jörg-Syrlin-Straße
Der VVS begrüßt diese Regelung.
Allerdings gibt es auch
hier noch einige Kritikpunkte
und praktische Fragen, die an
einem gemeinsamen Termin
mit der Stadtverwaltung abgesprochen
werden.
WINTERPREISE
Terrassendach
Aktuell wieder Winterpreise:
ausgewählte Markisen
Terrassendächer
Lamellendächer
Q.bus
Sanierung
Klostermauer
Verzweifeln könnte man an der
langen Bearbeitungsdauer von
vermeintlich einfachen Dingen.
Seit Jahren fordert der VVS
dringend, die baufällige Klostermauer
am Weg zur Meinlohhalle
zu sanieren. Immer wieder
machen wir Druck, auch
über öffentliche Pressemitteilungen.
Hier ist nicht die Stadt,
sondern das Landesamt für Vermögen
und Bau zuständig und
lässt seit Jahren den Amtsschimmel
kräftig wiehern. Wir
hoffen, dass den mehrmaligen
Ankündigungen des Amtes
nun auch Taten folgen. Die ersten
Annahmen des Amtes, dass
die Mauer einfach mit der Ausbesserung
von herausgefallenen
Steinen und der Verpressung
von Rissen saniert werden
könnte, haben sich leider als ungenügend
herausgestellt. Nach
weiteren umfangreichen Planungen
wurden nun seitens des
Amtes folgende Schritte unternommen:
Die Mauer musste durch ein
externes Fachbüro komplett aufgemessen
werden. Auch eine
Schadenskartierung wird erforderlich,
damit die einzelnen
schadhaften Stellen für die Anforderungen
der Denkmalpflege
dokumentiert werden können.
Durch Probebohrungen wird
die geologische Situation geklärt.
Dies war deshalb so langwierig,
weil die Firma Kapazitätsengpässe
hatte. Außerdem
musste zusätzlich die Kampfmittelbeseitigung
die Bohrungen
vorbereiten. Nach wie vor
ist es zwingend notwendig, im
Stadtgebiet von Ulm Bohrungen
und Aushubarbeiten vorab
oder parallel von einem Kampfmittelbeseitigungsdienst
untersuchen
zu lassen. Eine Fachfirma
wird in den nächsten Wochen
die Beschaffenheit der
Mauerschichtung noch genauer
untersuchen.
Das Amt hat sich nun entschlossen,
ein Fachbüro einzuschalten.
Detaillierte Gespräche
haben bereits stattgefunden. Es
wird mit Gesamtkosten von
mindestens 400.000 € gerechnet.
Das Amt geht davon aus,
dass im Sommer 2021 mit der
Sanierung begonnen werden
kann. Der VVS wird hier immer
kritisch nachfragen.
Sanierung Forsthaus
Im kommenden Jahr wird das
Forsthaus saniert. In der Finanzplanung
der Stadt ist für
Markise
• rollladen
• markisen
• jalousien
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2021 eine Rate von 200.000 €
und für 2022 ein Rate von
800.000 € eingestellt. Als gebäudeerhaltende
Maßnahme ist
vorgesehen, die durchfeuchteten
Böden (meist Ziegelböden
mit Holzaufbau) zu entfernen
und durch zeitgemäße Aufbauten
zu ersetzen (Betonsohle/
Estrich/Belag). Ebenfalls ist eine
Abdichtung des Gebäudes
gegen aufsteigende Feuchtigkeit
geplant. Die verputzten
Fachwerk – Innenwände sollen
saniert und im Fußbereich
ebenfalls gegen aufsteigende
Nässe geschützt werden. Der
Aufbau einer Aufzugsanlage ist
ebenfalls vorgesehen.
Gedanken zum
Volkstrauertag
Wegen Corona hat sich der VVS
entschlossen, dieses Jahr keinen
Volkstrauertag mit offizieller
Gedenkfeier durchzuführen,
es wird aber ein Kranz niedergelegt.
Der Tag erinnert an
die Opfer von Krieg und Gewalt
und gemahnt gleichzeitig an
Versöhnung, Verständigung und
Frieden. 2018 stand das Gedenken
an das Ende des 1. Weltkrieges
im Mittelpunkt, 2019 an den
Beginn des 2. Weltkrieges. Die
diesjährigen Veranstaltungen
stehen im Zeichen des Kriegsendes
vor 75 Jahren wie auch der
Verwandlungsgeschichte vom
Kalten Krieg hin zu einem friedlichen
vereinten Europa. Auch
an diesem Volkstrauertag gibt es
viele Gründe zu danken, weil
Menschen sich in diesen 75 Jahren
für den Frieden eingesetzt
haben und einsetzen. Zuletzt haben
dies viele Menschen in der
Corona -Krise bewiesen. Unser
Dank gilt allen, die in Krisen und
Konflikten sowohl medizinisch,
psychologisch, seelsorgerisch,
ordnend und beratend ihren
Dienst tun. Dank sei auch allen,
die viele ehrenamtliche Dienste
zum Wohl der Schwachen und
Armen leisten.
M. Ansbacher, Vorsitzender VVS
2020 – ein Jahr zum Vergessen
Leider mussten dieses Jahr die geplanten Vorhaben
corona bedingt abgesagt werden, zum Beispiel der mit viel
Arbeit vorbereitete Söflinger Sommer.
Damit das bisherige Engagement und die Vorbereitungen
nicht ganz vergeblich waren, versucht der VVS, das diesjährige
Programm ins nächste Jahr zu übernehmen. Dabei
muss man aber die momentanen Entwicklungen und die
sich immer wieder ändernden Vorschriften im Auge behalten.
Erst dann kann entschieden werden, ob und unter
welchen Voraussetzungen und mit welchem Aufwand eine
Veranstaltung durchgeführt werden kann.
Natürlich möchte der VVS wieder die gewohnten und traditionellen
Veranstaltungen anbieten und ausrichten. Dabei
darf aber weder für Besucher noch für Helfer ein gesundheitliches
Risiko bestehen. Durch konsequentes Handeln
in der „kalten“ Jahreszeit zeigt sich, was im Frühjahr
und Sommer möglich sein kann.
R .Baechelen/O.Schempp
WIR WÜNSCHEN
IHNEN EIN FROHES
WEIHNACHTSFEST
und ein gesundes
neues Jahr
4 | Söflinger Anzeiger Vereine
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Museumsverein Ulm-Söflingen e. V.
Herbst- und
Weihnachtsausstellung
Narrenzunft Ulm e.V.
Fasnet 2021
Der Museumsverein Ulm-Söflingen
e. V. (Betreiber des Museums
in der Klostermühle) hat
sich schweren Herzens dazu
entschlossen, in 2020 aufgrund
der allgemeinen Corona-
Situation keine neue Wechselausstellung
mehr durchzuführen.
Die Entscheidung, die Herbstund
Weihnachtsausstellung abzusagen,
fiel allen nicht leicht.
In mehreren Besprechungen
mit dem Museumsteam (online
und offline) wurde die Problematik
ausführlich erörtert.
Aber die in Deutschland wieder
stark ansteigenden Zahlen der
Neuinfektionen in den vergangenen
Wochen und unsere beengte
räumliche Situation ließen
keine andere Möglichkeit
zu, als die Ausstellung abzusagen.
Nahezu alle ehrenamtlich
tätigen Mitarbeiter und das Aufsichtspersonal
gehören der
Hochrisikogruppe im Alter von
mehr als 60 Jahren an, ebenso
sind viele Besucher im höheren
Alter und damit besonders gefährdet.
Wir hoffen alle darauf,
dass wir in 2021 wieder mit vollem
Engagement durchstarten
können. Bis dahin bleiben Sie
bitte alle gesund und versuchen
Sie auch in diesen schwierigen
Zeiten, nicht den Blick für die
kleinen schönen Dinge zu verlieren
– und es gibt sehr viele
davon!
M. Botzenhart (1. Vorsitzender)
Zum ersten Mal in der 29-jährigen
Geschichte der Narrenzunft
Ulm müssen die Ulmer
Narrentage und der traditionelle
ULMZUG schweren Herzens
abgesagt werden.
„Die Fasnetszeit an sich kann
aber nicht „abgesagt“ werden.
Zum einen ist sie fest im Kalender
verankert, und zum andern
trägt ein echter Narr die Fasnet
stets im Herzen“, so Zunftmeister
Gerhard Wies.
Um dies nach außen zu tragen,
stellt die Narrenzunft in der
Zeit vom 7.1.2021 bis Aschermittwoch
die Häser und Masken
ihrer Narrenfiguren in den
Räumen der Ulmer Stadtbibliothek
aus. Außerdem soll der
Weg des ULMZUGS mit den
Fasnetsbändeln und die Innenstadt
mit den Fahnen der Zunft
geschmückt werden.
Ausblick 2022:
Vom 4. – 6. Februar 2022 soll
das große Ringtreffen des Alemannischen
Narrenrings in
Ulm stattfinden. An diesen drei
Tagen werden rund 12.000 Narren
und Masken erwartet.
M.Weber/O.Schempp
Musikverein Söflingen – Stadtkapelle Ulm
Proben nein – Musikunterricht ja
Mit dem „Teil-Lockdown bzw.
„Lockdown – light“ im November
mussten die Orchesterproben
sowie potentielle Auftritte
der Stadtkapelle, welche im
Herbst getrennt in Holz und
Blech geprobt hatte, und das Jugendorchester
vorläufig wieder
eingestellt werden. Im Unterschied
zum Stillstand im Frühjahr
kann allerdings der Ausbil-
dungsbetrieb im „Präsenzmodus“
aufrechterhalten werden.
Anmeldungen zur vereinseigenen
Bläserschule sowie Schnupperstunden
sind ebenfalls jederzeit
möglich.
H. Grafl
Kontakt:
www.stadtkapelle-ulm.de
ULMZUG
ULMZUG
Narrenzunft-Glocke
Das preisgekrönte Jugendorchester
Die Kids
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Sonstiges/Schule
Söflinger Anzeiger | 5
D´r Bruddler
Oifach amol ag´nomme, mir
wäret in Amerika, no tät ma
an d´r Stadtgrenze lese:
„Welcome to Roller-City“.
(Übrigens: Wenn überm
große Teich oiner mit Vorname
Donald hoißt, g´hört
der no zur Familie Duckl
oder Trumpl? Vielleicht hot
er aber au an Doppelname!)
Aber z´rück zu de Roller.
Wo da nagucksch –
überall standet dia E-Roller
rom. Mittle auf ´m Trottoir,
an Laternemaschte, an
Verkehrsschilder, sogar auf
Privatgrondstück. Ond
wenn ma net aufpasst, no
stolpert ma drüber.
Warom funktioniert des net
so wia mit de Conficars?
Die Leihautos muss ma
doch au an ma bestimmte
Ort abstelle, z. B. im Klosterhof
vor d´r Schual.
Warom isch des net mit de
Roller möglich? Wenn oiner
so an Roller braucht, no ka
er doch oifach auf seim
Handy nochgucke (im Zeitalter
der Digitalisierung
isch des doch a Klacks), wo
so a Sammelplatz mit de
E-Roller isch. Ma müsst
dann halt a paar Meter
z´Fuß gange, aber des wär
ja schließlich au für
d´G´sundheit guat!
´s gäb aber au a ganz oifach´s
Mittel: Wenn so a
Roller, sage mir amol, meh
als 24 Stonde romstande
tät, no tät a Lkw von d´r
Stadt komme und des Hindernis
auf Koste der Leihfirma
an an zentrale Platz
brenge. No wär bald a
Ruah, denn wenn ´s oms
Geld goht, no tät die Leihfirma
sich scho a anders
Konzept überlege.
Aus dem Schulleben
„Anders, aber auch schön“
An der Meinloh-Grundschule
gibt es in der Zeit vor Weihnachten
verschiedene Traditionen.
Bisher wurde an jedem
Montag vor Weihnachten beim
Adventssingen gemeinsam mit
allen gefeiert, gesungen und
vorgetragen.
Das ist so nicht möglich, aber
nach dem Motto „Es ist anders,
aber auch schön“ hat eine Gruppe
von Lehrerinnen neue Ideen
entwickelt. Die Montage beginnen
dieses Jahr mit dem adventlichen
Wochenbeginn, bei dem
die Kinder das Schulhaus mit Adventsmusik
und Lichterschein
betreten und dann in der Klasse
die Schulwoche im gemeinsamen
Erzählkreis beginnen.
Trotz Corona können einige
Ver anstaltungen durchgeführt werden:
Weihnachtsgottesdienst 22.12.2020
Dieser ökumenische Gottesdienst findet um 8.00 Uhr, 9.00 Uhr, 10.00 Uhr und 11.00 Uhr in
der Kirche Mariä Himmelfahrt getrennt in vier Gruppen statt.
Streicherklassen
Die Kinder summen und sprechen in gebührendem Abstand die Lieder, die sie spielen.
Atelierunterricht
Er findet nur im Klassenverband und nicht wie sonst klassenübergreifend statt. Hier gibt auch
die Kooperation mit dem Theater Ulm, das einen Theaterpädagogen in die Schule entsendet.
Winterwandertag
Je nach Wetter wird dieser kurzfristig anberaumt.
Wichtelpostklasse
Ein großer Schuladventskalender
aus Schuhschachteln soll in
der Aula entstehen, an dem jeden
Tag eine Türe geöffnet
wird. Jede Klasse und jede Religionsgruppe
hat sich für die
Kinder der anderen Klassen eine
kleine Überraschung überlegt
– mehr wird aber noch
nicht verraten. In der letzten
Woche vor Weihnachten gibt es
die „Wichtelaktion“, bei der jedes
Kind der Schule einem anderen
Kind eine Karte gestaltet,
schreibt und malt. Diese wird
dann von einer „Wichtelpostklasse“
ausgetragen. So kann
doch ein bisschen etwas Gemeinsames
stattfinden, und wir
sind sicher, dass es schön wird:
„Anders, aber auch schön!“
Schülersituation
Für die Kinder ist die Lage zum Alltag geworden, sie haben sich an die neue Situation gewöhnt.
Sie halten die Regeln ein, die jetzt in der Schule gelten müssen (Warten im Schulhof, Handdesinfektion
beim Eintritt ins Schulgebäude, Einbahnverkehr ins Klassenzimmer, Hausschuhe
und Jacken im Klassenzimmer usw.) Neue sind die „Lüftungswecker“ in jedem Klassenzimmer.
Sie läuten alle 20 Minuten, um an das Lüften zu erinnern.
Lehrersituation
Bei Ausfällen von Lehrkräften muss der Unterricht schulintern vertreten werden, d. h. es gibt
keine Vertretungslehrkräfte. Deshalb musste die Schule jetzt mit viel Arbeitsaufwand einen
neuen Stundenplan erstellen. Hoffentlich kommen keine neuen Ausfälle hinzu!
V. Maier
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6 | Söflinger Anzeiger Kalendarisches
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Jahreszeiten
Wintersonnenwende
Am 21. Dezember ist Wintersonnenwende
– die Sonne steht
mittags in der geringsten Höhe
über dem Horizont. Wir schreiben
den kürzesten Tag und die
längste Nacht, und jetzt beginnt
der astronomische Winter.
Von jeher wurde die Sonne als
Lebensspender verehrt und mit
Festen gefeiert. Wer kennt nicht
aus Kreuzworträtseln den ägyptischen
Sonnengott „Ra“, den
griechischen „Helios“ oder den
spätrömischen „Sol“. Viele Naturvölker
und frühere Hochkulturen
verehrten die Sonne als
göttliches Wesen oder betrieben
wie die Inkas in Südamerika,
die sich als Söhne der Sonne sahen,
einen ausgeprägten Sonnenkult
mit Sonnentempeln.
Die Bedeutung
der Sonne
Wir kennen solche Riten von
vielen Völkern auch aus unserem
Lebenskreis, wie z. B. von
den Germanen, den Kelten oder
aus nordeuropäischen Ländern.
Diese Traditionen reichen Jahrtausende
zurück und wurden
schon in frühgeschichtlicher
Zeit ausgeübt.
Die früheren Winter waren
hart und oft mit dem Kampf
ums Überleben verbunden.
Reichten die Vorräte für die Sippe?
Konnte man der Kälte trotzen?
Deshalb wurde die Wintersonnenwende
sehnsüchtig erwartet
und war ein bedeutendes
Ereignis. Jetzt feierte man das
Fest des unbesiegten Sonnengottes
mit Trommeln, Tänzen
und Jubel. Man begrüßte die
Wiedergeburt des Lichts und
den Triumph über die Dunkelheit.
Die Vorfreude auf mehr
Tageslicht und neuer Mut und
neue Hoffnung stellten sich ein.
„Little Stonehenge“
bei Ermingen
Am bekanntesten als Verehrungsort
für die Sonne dürfte
die Kultstätte „Stonehenge“ im
Süden Englands sein, deren
Frühphase auf 3.100 Jahre
v. Chr. datiert wird. In Anlehnung
daran kann man am Panoramaweg
auf dem Hochsträß
südlich von Ermingen ein „Little
Stonehenge“ finden.
Hier stehen 12 Steinstelen als
Symbole für die 12 Monate. Sie
sind in einem Kreis mit einem
Radius von 12 m angeordnet.
Zusätzlich werden dabei die
Richtungen Nord-Süd und Ost-
West eingehalten. An den beiden
Sonnenwendtagen im Juni
und im Dezember treffen die
Sonnenstrahlen durch ein
Steintor im Osten auf einen bestimmten
Punkt. Die dafür nötigen
Berechnungen wurden
von der Universität Ulm vorgenommen.
Örtliche Firmen lieferten
die Kalksteinquader, und
mit viel Eigenleistung wurde
das Werk vollendet.
Wie intensiv sich auch bei
uns die Vorfahren mit den Himmelskörpern
beschäftigten,
zeigt die „Himmelsscheibe von
Nebra“ in Sachsen-Anhalt. Sie
zeigt Mondphasen und Sterne,
und mit ihr können sich die
Sonnenwenden bestimmen lassen.
Otto Schempp
(Quelle: La Roche: Volksbrauch im Winter)
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Söflinger
Weihnachts-Anzeiger
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Silvester
Söflinger Anzeiger | 7
Silvester
Glücksbringer für das neue Jahr
Wer wünscht sich und seinen
Mitmenschen an Silvester nicht
Glück für das neue Jahr? Und
da wir Menschen ja von jeher
„empfänglich“ sind für Symbole,
haben sich zum Jahreswechsel
auch typische Glücksboten
eingebürgert.
Einen guten Rutsch
ist der wohl am meisten ausgesprochene
Neujahrswunsch.
Damit meint man aber nicht einen
„Rutsch“ auf Eis oder
Schnee. Rutschen bedeutet einfach
auch reisen oder fahren,
man wünscht sich also eine gute
Fahrt ins neue Jahr.
Der Kaminfeger
steht bei vielen Menschen an
erster Stelle der Symbolfiguren.
Er brachte durch das regelmäßige
Rußen der Kamine und Öfen
das Glück ins Haus – man
konnte wieder richtig heizen
und kochen. Der giftige Rauch
blieb nicht mehr im Haus, und
Brände konnten nicht so leicht
ausbrechen. Deshalb glauben
die Menschen bis heute, dass
ihnen der schwarze Schornsteinfeger
mit seinem Rußgewand
Glück bringt, wenn man
ihn berührt oder an seinen goldenen
Knöpfen dreht. Früher
gab es über der offenen Feuerstelle
oft nur eine Vorrichtung
zum Ableiten des Rauches, die
Esse. Als dann im Mittelalter
die Häuser in den Städten auf
engstem Raum und mit Auskragungen
gebaut wurden, mussten
die Hausbesitzer und Mieter
die Kamine selbst reinigen oder
von reisenden Handwerkern
reinigen lassen. Diese kamen
oft aus Italien, vermutlich dem
Ursprungsland des Kaminfegerberufs.
Wegen der engen Bebauung
kam es immer wieder
zu verheerenden Stadtbränden.
Folge davon war bereits ab dem
16. Jh. eine Brandordnung, mit
der das Feuerwesen geregelt
wurde.
Das vierblättrige
Kleeblatt
gehört ebenso in die erste Kategorie.
Es kommt in der Natur
eher seltener vor und besitzt
normalerweise nur drei Blätter.
Daher glaubt man, der Finder
eines solchen seltenen Exemplars
werde Glück haben. Der
Sage nach soll Eva bei der Vertreibung
aus dem Paradies einen
solchen Glücksbringer mitgenommen
haben – man halte
also mit einem solchen Kleeblattfund
ein Stück des Paradieses
in Händen. Zudem soll es
auf Reisen schützen und eingenäht
in der Kleidung Schutz vor
dem Bösen bieten.
Das Glücksschwein
geht auf die Germanen zurück.
Sie sahen den Eber als Symbol
der Kraft und Fruchtbarkeit. Bei
den Griechen und Römern galt
derjenige als reich, der über viele
Schweine und damit über
reichlich Nahrung verfügte.
Diese „Privilegierten“ hatten also
„Schwein gehabt“, weil sie
genug zu essen hatten.
Der Glückspfennig
gilt als Symbol für den Reichtum.
Dem Beschenkten soll also
niemals das Geld ausgehen.
Früher wurde er aber auch als
kleinere Ausgabe des Tauftalers
oder des Weihgroschens an die
Stalltür genagelt, um die Hexen
zu vertreiben. Heute ist aus
dem Glückspfennig der Glückscent
geworden.
Das Hufeisen
schützt die Gesundheit des edlen
und wertvollen Pferdes, einem
Symbol der Kraft und Stärke.
Fand ein Bauer ein Hufeisen
auf dem Feld, so hatte er Glück.
Über die Türe genagelt, bewahrt
es Haus und Hof vor
Schaden. Aber die Öffnung
muss nach oben zeigen, da
sonst das Glück herausfällt.
Der Fliegenpilz
ist wohl wegen seines netten
Aussehens zu großer Popularität
gelangt. Da er giftig ist, wird
er mit Zauberei in Verbindung
gebracht.
Der Marienkäfer r
besitzt einen mehr religiösen
Ursprung. Wegen seiner Nützlichkeit
gilt er als Geschenk und
Himmelsbote der Mutter Gottes,
und seine sieben Punkte
weisen auf die sieben Tugenden
Mariens hin. Er schützt die Kinder
und heilt Kranke. Man darf
ihn aber niemals abschütteln
oder gar töten, sonst gibt es ein
Unglück.
Das Bleigießen
gehörte jahrelang zum festen
Bestandteil der Silvesterrituale.
Nachdem aber festgestellt wurde,
dass dabei giftige Bleioxide
entstehen, wurde diese beliebte
Tradition 2018 von der EU verboten.
Als Alternative kann
man zum Beispiel Wachs zum
Gießen verwenden. Dieses
bleibt aber als flache Form an
der Wasseroberfläche liegen.
Wenn man die Form gegen das
Licht hält, entstehen Schatten
an der Wand.
Otto Schempp
8 | Söflinger Anzeiger Jahreszeitliches
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Vom Winter
Nach unserem Kalender beginnt
der Winter am 21. Dezember.
Die Kalenderreform
des Julius Cäsar 46 v. Chr. bestimmte
aber die Wintersonnwende
auf den 25. Dezember.
Diesen „Geburtstag“ der Sonne
übernahm das Christentum im
4.Jh. als Geburtstag Christi, da
dieser Tag den früheren Kulturvölkern
als Geburtstag des „sol
invictus“, des unbesiegten Sonnengottes,
heilig war. Die Kirche
beließ es auch dabei, als mit
Papst Gregor XIII.
und dessen Kalenderreform
die
Wintersonnenwende
ein paar
Tage zurückversetzt
wurde. Dies
blieb aber nicht
das einzige Relikt,
mit dem wir
an die Zeit der
Römer erinnert
werden.
Monatsnamen
Der altrömische
Kalender begann
mit dem März, und der
Dezember war der 10. Monat
und dem Saturn geweiht. Vielleicht
aus Bequemlichkeit oder
auch aus Anhänglichkeit blieb
dieser Name dem „Christmond“
oder „Heilmond“, wie er altdeutsch
genannt wurde, anhaften.
Und den Monaten September
bis November erging es
ebenso, sie waren ja einst die
Monate sieben bis neun!
Naturboten
Nun weiß niemand im Voraus,
ob der kommende Winter kurz
oder lang, weiß oder nass, kalt
oder mild sein wird. Und das
„Abgucken“ bei Mutter Natur
hilft in unseren Tagen auch
nicht viel weiter. Konnte man
sich früher meist darauf verlassen,
wie sich Pflanzen und Tiere
auf den Winter vorbereiteten,
ist dies heute ein Vabanque -
Spiel geworden. Unsere Altvorderen
richteten sich meist nach
ihren Beobachtungen und
wussten um deren Bedeutung.
Reichlich Bucheckern, Eicheln
und Beeren kündeten von einem
harten Winter und trugen
auf nahrhafte Weise ihren Teil
zum Überleben der Tiere bei.
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Jahreszeitliches
Söflinger Anzeiger | 9
Zogen die Störche zeitig weg
und färbte sich das Fell des Wiesels
schon früh weiß, ist „viel
und eine große Kälte zu erwarten“,
hieß es.
Der Winter in der
Kunst
Schon immer beschäftigten
sich Kunstschaffende mit dem
Thema „Winter“. So zeichnet
Antonio Vivaldi in den „Vier
Jahreszeiten“ ein musikalisches
Bild des Winters. Er „imitiert“
Naturerscheinungen wie Wind,
Sturm oder Gewitter, lässt sogar
einen Schlittschuhläufer
stürzen und wieder weiterlaufen,
lässt aber auch Behaglichkeit
und Wärme spüren. Auch
andere Komponisten wie Mozart,
Haydn oder Purcell widmeten
sich musikalisch dem
Winter. Zahlreiche Gedichte
von Goethe über Eichendorff,
Heine, Storm, Fontane oder Rilke
und vielen anderen bringen
uns die Stimmungen der
Dichter nahe. Aus der bildenden
Kunst kennen wir zahlreieche
Werke, z. B. von Peter
Bruegel d. Ä., Auguste Renoir
oder Max Liebermann, die
den Winter zum Thema haben.
Otto Schempp p
(Quelle: La Roche: Wie´s Wetter wird)
Winterwünsche
Denkt man heute an vergangene Winter zurück, möchte
man manchmal in Rudi Carrells Lied „Wann wird´s mal
wieder richtig Sommer, ein Sommer, wie er früher einmal
war ...“ das Wort „Sommer“ durch „Winter“ ersetzen.
Wochenlang Schnee, Schlitten- und Skifahren, Schneeballschlachten,
Schneemänner bauen, weiße Weihnachten
und manchmal die knackige Kälte des Herrn Winter,
so wie Matthias Claudius diesen einmal beschrieben hat:
Der Winter ist ein rechter Mann,
Kernfest und auf die Dauer;
Sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an,
Und scheut nicht süß noch sauer.
War je ein Mann gesund wie er?
Er krankt und kränkelt nimmer,
Er trotzt der Kälte wie ein Bär
Und schläft im kalten Zimmer.
Ob wir einen solchen Winter noch einmal erleben werden?
10 | Söflinger Anzeiger Sonstiges
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Sammeln
Da tanzen
die Puppen
Das Haus Fraidel in der Weihgasse
Nr. 15 in Söflingen ist
Heimat hunderter Puppen. Ihre
genaue Anzahl kennt
Frau Fraidel nicht, sie
schätzt sie auf etwa 500.
Schon immer sammelt melt
Frau Fraidel Puppen,
und es werden immer mer
mehr. Ihre Sammelleidenschaft
hat sich
wohl herumgesprochen,
denn ab und zu
hängt eine Tasche mit
Puppen an ihrer Haustüre.
Im Haus wohnen n
kleine und große Puppen
– von zwei Zentimetern
bis zur Babygröße.
Sie sind aus
Stoff, aus Holz, aus
Plastik oder Porzellan und aus
anderen Materialien. Diese
zahllosen Puppen möchte Frau
Fraidel der Allgemeinheit zugänglich
machen. Deshalb
plant sie in einem großen Zimmer
im Erdgeschoss ihres Hauses
eine Art „Ausstellung“, natürlich
ohne Eintrittsgeld. Daran
möchte sie den Winter
überarbeiten. Einen „Appetithappen“
sieht man jetzt schon
in drei Fenstern des Hauses. In
einem der Fenster steht eine
Hochzeitsgesellschaft, und ein
anderes zeigt kleine und größere
Puppen beim Schaukeln.
Man darf gespannt sein, was
Frau Fraidel zaubert!
Otto Schempp
Stress vorm Fest
Geschenke
auf den letzten Drücker
„Ja ist denn heut schon Weihnachten!?“
Nein, noch nicht
ganz, ein paar Tage sind es noch
bis zum Fest. Wer jetzt noch
Geschenke braucht, sollte sich
aber wirklich sputen.
Glücklich kann sich in dieser
Situation schätzen, wer im vergangenen
Sommer Marmelade
eingekocht hat. Hübsch mit einem
Geschenkband und einer
netten Karte verziert, macht so
ein Glas auf jeden Fall etwas
her. Doch auch, wer ein wirkliches
Talent in der Küche hat,
kann kulinarische Geschenke
herstellen – in Form von Backmischungen
im Glas, beispielsweise
für Brownies oder einen
Apfel-Mandelkuchen
(Wie es geht, verraten
wir im Infokasten).
Für Filme- und Serienjunkies
oder auch Musikliebhaber
bietet sich
ein Gutschein für eines
der vielen Streamingportale
an. So kann man quaesi
indirekt Filme, Serien
oder ganze Alben verschenken.
In der Regel
erhält der Beschenkte
einen Code per Mail,
mit dem er den Gutschein
dann freischalten
kann. Natürlich haben auch
die klassischen Gutscheine für
einen Abend im Kino, den
nächsten Besuch im Buchladen
oder dem Lieblingsrestaurant
gerade in der Weihnachtszeit
immer noch Hochkonjunktur.
Doch auch Gutscheine für einen
gemeinsamen Tag oder
Hilfe im Haushalt oder der
nächsten Steuererklärung kommen
bestimmt gut an. Auch ein
Foto von sich und dem Beschenkten,
der ganzen Clique oder
der Familie – in einem schönen
Rahmen – sind eine schöne
Wahl, um jemanden eine Freude
zu machen. Wer auf gesunde
und regionale Er-
nährung steht, der freut sich
mit Sicherheit über ein Abo für
eine Gemüsekiste, die direkt
nach Hause geliefert wird. Bei
vielen Anbietern kann man zunächst
eine Probekiste ordern,
um zu testen, ob die gelieferten
Mengen und der Lieferrhythmus
zu einem passen. Für Kosmetikliebhaberinnen
– und natürlich
-liebhaber – gibt es solche
Boxen auch mit Pflege- und
Kosmetikartikeln, Modelleisenbahn,
Segeln, Jagen, Backen
oder Basteln: Für Beschenkte,
die ein bestimmtes Hobby haben,
bietet sich ein Jahresabo einer
dazu passenden Fachzeit-
schrift an.
Zutaten für die Backmischung zu den Brownies:
FROHES
FEST!
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- 50 g gemahlene Haselnüsse
- 70 g Zartbitterschokolade
- 170 g Mehl
- 2 TL Backpulver
Die Hälfte des braunen Zuckers, dann die Hälfte des Puderzuckers und dann den Kakao
mit einem Trichter in die Flasche schichten. Nun noch den restlichen braunen Zucker, den
Puderzucker sowie Salz, Haselnüsse und dunkle Kuvertüre nacheinander dazugeben. Das
Mehl mit dem Backpulver vermengen und alles mit in die Flasche geben. Als Letztes den
restlichen Platz mit der übrigen Schokolade auffüllen und die Flasche gut verschließen.
Zum Glas bekommt der Beschenkte noch die Backanleitung:
Der Backmischung im Glas, 4 Eier, 100 g Butter und etwas Milch gut verrühren. Den Teig
auf ein gefettetes Backblech streichen. Die Brownies bei 180 °C ca. 30 Minuten backen.
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Meine Hoffnung für Weihnachten ist,
dass Begegnung mit lieben Menschen möglich ist.
Gerhard Fischer | Regionalleiter der Keppler-Stiftung in Ulm
Weihnachten kann im Gegensatz zu anderen Ereignissen nicht einfach abgesagt
werden - die frohe Botschaft bleibt ungeachtet widriger Umstände
dieselbe: Gott ist Mensch geworden und wir dürfen uns freuen und zuversichtlich
sein. Ich wünsche mir, dass diese Freude bei uns allen ankommt –
unabhängig davon wie wir in diesem Jahr das Weihnachtsfest gestalten dürfen
– und wir voller Zuversicht und Vertrauen das neue Jahr begrüßen.
Ines Pfarr | Hausleiterin im Seniorenzentrum Clarissenhof
„Jedes Mal, wenn wir Jesus durch uns hindurch andere
Menschen lieben lassen, ist Weihnachten. Es wird jedes Mal
Weihnachten, wenn wir unserem Bruder zulächeln und ihm
die Hand reichen.“ (Mutter Teresa). Etwas mehr Verständnis
füreinander hilft, die Flamme der Nächstenliebe aufrecht zu
erhalten nicht nur an Weihnachten.
Sonja Popp | Pflegedienstleiterin der Kath. Sozialstation Ulm
Die Weihnachtsbotschaft des Verkündigungsengels ist für mich jedes Jahr
aktuell und mutmachend, in diesem Jahr mehr denn je: „Fürchtet euch
nicht, habt keine Angst! Ich bringe eine gute Botschaft für alle Menschen!
Der Retter ist geboren, welcher ist Jesus Christus, der Herr!“ Das war keine
unverbindliche Stippvisite Gottes, sondern sein Entgegenkommen für mich, um
zu helfen, zu heilen und zu retten. Das ist Hoffnung und gibt Zuversicht!
Heidrun Lasarzewski, Hauswirtschaftsleiterin im Seniorenzentrum Clarissenhof
Mir gibt es Hoffnung, dass Alt und Jung, wenn es hart auf hart kommt, wenn
es um die Gesundheit unserer Bewohner, Gäste und Patienten geht, eben
doch zusammenfinden. Wir merken, dass wir am stärksten sind, wenn nicht
nur jeder an sich, sondern jeder an jeden denkt.
Armin Müller, Verwaltungsleiter der Keppler-Stiftung in Ulm
Das Team der Keppler-Stiftung in Ulm
wünscht allen Freunden und Förderern
ein rundum gesegnetes Weihnachtsfest!
12 | Söflinger Anzeiger Vereine
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Folge 4: 1995 – 2019
100 Jahre Musikverein Söflingen
– Stadtkapelle Ulm
Blasorchester 1995
Spielmannszug 1995
Nachwuchsorchester 1998
Muttertagskonzert der Bläserschule 2009
In hundert Jahren passieren
viele Dinge- auch beim Söflinger
Musikverein, wie die Chronik
zeigt.
1995
Bereits ein halbes Jahr nach seiner
Gründung trat das Nachwuchsorchester
im März beim
Jugendkonzert des Stadtverbands
für Musik und Gesang
auf. Der Tod von Abteilungsleiterin
M. Laur bedeutete nach 58
Jahren das Ende der Singgruppe.
Zu seinem 75-jährigen Bestehen
wurde der Verein mit der
Durchführung des 26. Kreismusikfestes
vom 19. bis 21. Mai
betraut. Das Jubiläumskonzert
am Freitagabend im Congress -
Centrum gestalteten die Stadtkapelle
unter Einbindung des
Universitätschors sowie das
„Sinfonische Jugendblasorchester
Baden-Württemberg“. Am
Samstag beging man in der
„Krone“ eine Feierstunde mit
Ehrenmitgliedern und geladenen
Gästen, bevor im Festzelt
beim „Stadtregal“ der Fassanstich
erfolgte. Der dortige Unterhaltungsabend
mit der famos
aufspielenden „Reschberg-Musi“
aus Garmisch-Partenkirchen
verlief sehr enttäuschend:
im riesigen Zelt verloren sich
gerade einmal 77 zahlende Gäste!
Tags darauf fanden die Wertungsspiele
statt (zehn Beteiligungen),
dazu Frühschoppen,
weiter der Gesamtchor im Klosterhof
und der Festzug mit 35
Musikvereinen, Spielmannsund
Fanfarenzügen, ein Nachmittagskonzert
mit fünf Kapellen
im Zelt und Ausklang mit
den „Bibertaler Musikanten“.
Zur Söflinger Kirchweih im Oktober
wurde das erste Weinfest
als Besenwirtschaft im Forsthaus
gestaltet.
1996
Blasorchester und Spielmannszug
besuchten im Juni den Umzug
des 6. Großen Kreismusikfestes
in Arnegg. Eine Altersstatistik
der Mitglieder wies
folgende Verteilung auf: bis
30-jährige = 21%, 31 – 45- jährige
= 14%, 46 – 60-jährige =
34%, über 60-jährige = 31%.
1997
Anlässlich „600 Jahre Großer
Schwörbrief“ hielt Bundespräsident
Roman Herzog bei der Ulmer
Schwörfeier eine Festansprache.
Die Stadtkapelle umrahmte
die Veranstaltung mu si kalisch.
Um dem präsidialen Auge und aller
Welt (Live über tragung im TV)
den Anblick insbesondere eines
bunten Sammelsuriums an Hosen
zu ersparen, waren zuvor
Uniformen (51.600 DM) angeschafft
worden.
1998
Im Mai reiste die Stadtkapelle
vier Tage zu einem internationalen
Orchestertreffen nach
Follonica, einem toskanischen
Küstenstädtchen. Es gab drei
Konzerte in der Region (Gavorrano,
Monterotondo, Massa Maritima),
einen Tagesausflug
nach Elba und ein „Gran Finale“
inklusive Gesamtchor. Dabei
waren drei Kapellen aus Italien,
zwei aus Frankreich und eine
aus Tschechien.
1999
Christian Nill wurde 3. Vorsitzender.
Ende Oktober feierte
der Blasmusikkreisverband
Ulm-Alb-Donau sein 25jähriges
Bestehen. Das Festkonzert in
Ehingen gestalteten neben den
Söflingern auch das neu gegründete
Kreisverbandsjugendorchester
und die Stadtkapelle
Schelklingen.
2000
Zur Eröffnung des 2. Internationalen
Donaufestes (8. 7.) brachten
die Stadtkapelle und die Knabenmusik
im Edwin-Scharff-
Haus die Auftragskomposition
„Donauklänge“ des Ungarn István
Bogár zur Aufführung, ein
viersätziges, 25-minütiges gewaltiges
Werk für zwei Blas- und
zur Raumwirkung ein Fernorchester.
Es spiegelte die bunte
Landschaft des Stromes mit den
vielen Kulturen wider. Im Milleniumjahr
besaß der Musikverein
383 Mitglieder. Das Blasorchester
zählte 47 und der Spielmannszug
24 Angehörige,
dazu das Nachwuchsorchester.
2001
Wieder gab es Veränderungen
im Vorstand: Christian Nill
rückte zum 2. Vorsitzenden auf,
Stadtrat Reinhold Eichhorn
wurde zum dritten gewählt. Kapelle
und Spielmannszug nahmen
am Kreismusikfest in
Emerkingen teil. Im Zuge des
digitalen Fortschritts wurden
eine E-Mail-Adresse und eine
Homepage eingerichtet.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
des ASB Region Ulm, Alb-Donau, Heidenheim, Aalen
Wir sind für Sie da!
www.asb-ulm.org
Wir wünschen von
ganzem Herzen ein
gesundes neues Jahr.
Vielen Dank für Ihr
Vertrauen.
Wir helfen
hier und jetzt
Arbeiter-Samariter-Bund
Baden-Württemberg e.V.
Region Ulm, Alb-Donau,
Heidenheim, Aalen
2020/2021
Hüte, Mützen, Schals
und Tücher
2002
Im März startete der erste Kooperationsanlauf
mit der Adalbert-Stifter-Schule.
Einen Vormittag
lang spielte ein 15köpfiges
Ensemble den Klassen 3 – 6
auf, und auch das Ausprobieren
der Instrumente stieß auf große
Begeisterung, die sich aber nicht
zu einem Projekt verfestigte. Zu
verzeichnen war der Besuch des
Kreismusikfestes in Schmiechen
(Umzug), ferner bestritt
die Stadtkapelle beim Landesmusikfestival
in Stuttgart anlässlich
des 50. Geburtstages des
„Ländles“ ein Platzkonzert.
2003
Etwas Außergewöhnliches bot
im Frühjahr das „Konzert für
Erwachsene ab 5“, und zwar eine
sinfonische Blasmusik für
Kinder, von denen es im Publi-
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Vereine
Söflinger Anzeiger | 13
kum nur so wuselte, bzw. Kinderthemen
in der Musikliteratur.
Zentrales Werk war die musikalische
Erzählung „Max und
Moritz“ von Hans Dörner mit
Sprecher Clemens Grote und
projizierten Bildern. In Kirchbierlingen
lief man beim Umzug
des Kreismusikfestes mit.
2004
Im „Kinderakademie“ betitelten
Frühjahrskonzert griffen neben
dem etatmäßigen Stelleninhaber
elf Mädchen und sechs Jungen
(6 – 12 Jahre) gekonnt zum
Taktstock. Sie waren zuvor fünf
Wochen lang theoretisch und
praktisch in Orchesterleitung
geschult worden. Auch in den
Umzug des Hüttisheimer Kreismusikfests
reihten sich die Söflinger
ein. Ausgerechnet im 50.
Jahr seines Bestehens musste
der Spielmannszug seine musikalische
Tätigkeit einstellen.
Die formale Auflösung erfolgte
im Dezember 2008. Ein monatlicher
Stammtisch am ehemaligen
Probentag zusammen mit
ehemaligen Blechbläsern hält
sich bis heute.
2005
Nach dem Abschied Michael
Eberhardts trat im Januar Franco
Hänle mit nur 21 Jahren,
aber versiert, das Erbe an. Aktuell
ist er als Kapellmeister Nr. 11
der Vereinshistorie bereits derjenige
mit der zweitlängsten
Dienstzeit. In den folgenden
Jahren gab es zahlreiche Gemeinschaftskonzerte
mit Orchestern
der Region; in den
2010ern sollte er einige Großprojekte
(Galakonzerte) mit
über 1.000 Besuchern initiieren.
Auf dem Terminplan stand
u.a. ein zweimaliges Marschieren:
zum einen beim Kreismusikfest
in Illerrieden, zum andern
natürlich der historische
Festzug in den reichsstädtischen
Musketieruniformen anlässlich
der 100jährigen Eingemeindung
Söflingens nach
Ulm. Ferner wurde das Jubiläumsgeschenk,
die Einweihung
des Meinloh-Forums, musikalisch
untermalt.
2006
Die Jahreshauptversammlung
beschloss eine neue Satzung,
nach welcher der Verein nur
noch zwei Vorsitzende hat und
nach der auf das große Beratungsgremium,
den Ausschuss,
verzichtet wird.
Kreismusikfest Ehingen:
Umzug
In den Jahren bis 2012 wuchs
die Zahl der Stadtkapellenmusiker
um über 60 % und hat sich
seither bei 70 - 75 Mitgliedern
eingependelt.
2007
An der Vereinsspitze vollzog
sich ebenfalls ein Generationswechsel:
Finanzbürgermeister
Gunter Czisch (später 2016 OB)
folgte Dr. Götz Hartung, dem
der Ehrenvorsitz verliehen wurde.
Kreismusikfest Altheim/Alb:
Umzug
Nach einer Werbekampagne
mit 25.000 Flyern, einem Infoabend
sowie Unterstützung
durch die Bürger- und Generationenstiftung
kam es nach den
Sommerferien zur Gründung
der vereinseigenen Bläserschule
(inkl. Schlagzeug, später folgten
musikalische Früherziehung
und Blockflöte). Die von
professionellen Lehrern ausgebildeten
Schüler hatten ihren
ersten Auftritt bei der Kinderweihnachtsfeier
im Forsthaus.
2008
Nach 14 Jahren Pause wurde im
Juni beim Kreismusikfest in
Unterstadion wieder ein Wertungsspiel
bestritten. Mit dem
90-jähriges Jubiläum der Stadtkapelle 2010
Umbau des Proberaums 2013
Pflichtstück „Continental Overture“
(Johan de Meji) und dem
selbstgewählten „Algemiz“
(Ferrer Ferran) erreichte man in
der Oberstufe 94,2 Punkte (v.
100) und das beste Prädikat
„mit hervorragendem Erfolg“.
Auch der Umzug wurde nicht
versäumt. An der Stifter - Schule
gelang die Einrichtung einer
Bläserklasse.
2009
Wegen der prosperierenden Jugendarbeit
wurde im Oktober
für die Anfänger ein zweites
Kinderensemble, das Vororchester,
eingerichtet. Es existierte
bis 2016. Bei der bravourösen
Premiere - Weihnachtsfeier
in der Meinloh – Halle
- schienen die Jüngsten beim
Applaus vor Stolz körperlich gar
um das Doppelte zu wachsen.
2010
Die Musik sollte die Sprache des
90. Vereinsjubiläums sein. Beispielsweise
wurde an drei Tagen
vor dem Frühjahrskonzert
Meine Stadt.
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14 | Söflinger Anzeiger Vereine
Ausgabe 04 | Dezember 2020
im Kornhaus eine CD aufgenommen.
Mit der Feuerwehrkapelle
Pfuhl, zu der personelle
Verflechtungen bestanden und
welche 60 Jahre feierte, wurde
im Meinloh-Forum eine Serenade
gegeben. Höhepunkt war
im November die Aufführung
des sakralen Chorwerks „Stabat
mater“ von Karl Jenkins (Bearb.
F. Blasorchester: F. Hänle) in
der überfüllten Pauluskirche.
Für Gänsehautmomente sorgten
dabei neben der Stadtkapelle
ein 70köpfiger Projektchor
und zwei Solo-Sängerinnen.
Der Verein besaß damals 404
Mitglieder. Die Stadtkapelle
zählte 66 Musiker, von denen
16% in Söflingen wohnten,
40% in (Rest-)Ulm, 21% im
Alb-Donau-Kreis und 22%
in Bayern. Das Nachwuchsorchester
zählte rund 30
Mitglieder, das Vororchester
20 und die Bläserschule
70 Auszubildende.
2011
In die Position des 2. Vorsitzenden
trat Holger Grafl. Die Rückkehr
in die Höchststufe wurde
im Juni beim Kreismusikfest in
Emerkingen vollzogen, und mit
den für „Danza sinfonica“ v.
James Barnes (Pflicht) und
Frank Tichelis „Vesuvius“
(Selbstwahl) vergebenen Punkten
war man gleich bestes Orchester
des Wettbewerbs. Die
Jury konstatierte: „Man hörte
ein freudiges Musizieren und
Dr. Patricia Wachter
Dr. Werner Boch
(angest. ZA)
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89077 Ulm
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spürte, dass alle Musiker einen n 88,8 Punkte
hervorragenden Ausbildungsstand
aufwiesen und ihren
Part souverän beherrschten,
welches für den Dirigenten,
die Ausbilder und für die
Stadtkapelle als Vorzeigeorchester
der Stadt Ulm spricht.“
und damit das
zweitbeste
Prädikat „sehr
gut“. In der Unterkunftsfrage
kam in den Monaten
Juli bis
Im September entstand eine
Bläserklasse an der St. Hildegard
September
schnellste
die
und
-Grundschule in der
finanziell güns-
Weststadt.
tigste
Lösung
2012
Die Auflösung der Söflinger
Hauptschule und der Umzug
der Grundschule in den sanierten
Betonbau ein Jahr später ließen
unter dem Vorzeichen
zur Anwendung:
durch den
Abbruch von Wänden, Kaminen
und einer Zwischendecke konnte
der Proberaum mit viel Eigenleistung
um 40 qm der erweitert
werden.
Platznot und Brandschutzauflagen
einen Wechsel in die
„Alte Schule“ in Erwägung
ziehen. Jedoch gestattete das
Landesdenkmalsamt für das
1915 errichtete Gebäude keine
Änderungen der unzulänglichen
Raumstrukturen,
lediglich einen Anbau
an die bisherige Hauptschule
oder einen Neubau auf dem
hinteren Gelände. In Erinnerung
an die Titelverleihung
„Stadtkapelle“ durch den Gemeinderat
vor 50 Jahren und als
Eröffnungskonzert der „Aktion
100 000 und Ulmer helft“ wurde
im Herbst in der Pauluskirche
Johan de Meijs Sinfonie
„The Lord oft the Rings“ aufgeführt.
Als packender Erzähler
des Romans von J.R.R. Tolkien
glänze Jo Jung mit seiner markanten
Stimme (bekannt aus
Sie möchten Teil unseres Teams werden?
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Liebe Patienten,
Wir spüren Ihre Unsicherheiten durch Corona. Deshalb
möchten wir, dass Sie wissen: Wir sind weiterhin wie
gewohnt für Sie da und behandeln nach höchsten Hygienestandards,
damit Sie optimal GESCHÜTZT sind!
Auch die Prophylaxe-Behandlungen finden voll umfänglich
statt.
Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Zuverlässigkeit
und freuen uns auf Ihren nächsten Besuch!
Ihr Prophylaxeteam Dr. Wachter am Kuhberg
Deutsches Musikfest in Chemnitz 2013
dem „Off“ vieler Fernsehsendungen).
In der ersten Konzerthälfte
mit Filmmusikklassikern
wirkte der Chor des Humboldt-Gymnasiums
mit. Weil
durch einen veralteten Bestuhlungsplan
mehr Plätze verkauft
worden waren, mussten aus
dem Keller der Kirche bereits
für den Sperrmüll vorgesehene
Stühle hochgetragen und aufgestellt
werden. Etliche Gäste
bekamen an der Abendkasse
keinen Einlass mehr. Die Mitgliederzahl
stieg mit 423 auf ein
Allzeithoch. Von den Aktiven
waren 96 Erwachsene und 92
Kinder/Jugendliche.
2013
Zu Jahresbeginn wurde ein drittes
Jugendorchester als Übergangsstufe
vom Nachwuchsbereich
zur Stadtkapelle gegründet.
Viel Anerkennung brachte im
Mai der zweite Platz (94,4 Punkte)
beim Wettbewerb der Höchststufenorchester
beim Deutschen
Musikfest in Chemnitz,
veranstaltet vom Bundesverband.
Im Opernsaal erklangen
das vorgeschriebene „Benvenuta“
von Frédéric Devreese und
„Tiento des primer tono y batalla
imperial“ von Christobál Halffter
(arr. F.Hänle). Erstmals wurde
Privatkleidung in den Ulmer
Stadtfarben schwarz-weiß getragen.
Einen Monat später erzielte
das Nachwuchsorchester beim
heimischen Kreismusikfest in
Dächingen in der Unterstufe
MEAT
US
2014
Der Ulmer Gemeinderat erhöhte
kräftig die Mittel für den
„Stadtverband für Musik und
Gesang“ (65 Vereine mit 3.500
Aktiven) von 166.000 € auf
276.000 €. Mit der ersten Auflage
des Neujahrskonzerts in
der Söflinger Christuskirche –
die Sitzplätze gingen aus – war
das dritte Wohltätigkeitskonzert
im Jahresablauf unter Beteiligung
aller vier Vereinsorchester
geboren.
Ein April -Trip in den benachbarten
Allgäu-Schwäbischen-
Musikverbandsbezirk nach Illerberg
wurde mit 95 Zählern
und „Punktsieg“ belohnt. Zur
Präsentation kamen „Krakatao“
(Kah Chun Wong) und „Diversions“
(Philip Sparke). Einen
abermaligen Höhepunkt bildete
im Herbst in der zweimal nahezu
ausverkauften Pauluskirche
die Uraufführung von Edvard
Griegs spätromantischer
Schauspielmusik „Peer Gynt“
als Blasorchestertranskription
(F. Hänle) mit Projektchor und
Gesangssolisten. Auch Jo Jung
sorgte unter Einsatz „vieler
Stimmen“ wieder dafür, dass
aus dem Schau- ein imposantes
Hörspiel wurde.
2015
Christian Nill kehrte wieder als
2. Vorsitzender zurück. Mit einer
Neufassung der Satzung
wurden neben den bestehenden
Ressorts (Kassier, Schriftführer,
Jugendleiter) zwei weitere,
nämlich Medienarbeit und
Wirtschaftsbetrieb, geschaffen.
Im Mai fand in Karlsruhe, verbunden
mit dem Landesmusikfest,
der Landesentscheid zum
Deutschen Orchesterwettbewerb
2016 in Ulm statt. Hier
war der 5. Platz zu verbuchen
(20,62 v.25 P.). Vorgetragen
wurden die „Suite voor Harmonieorkest“
(Bob Vos) und „Testament“
(David Maslanka).
Dieses Jahr war das bisher
einzige, in dem es mehr weibliche
als männliche Aktive gab –
natürlich auch dank der jüngeren
Jahrgänge, denn auch das
Durchschnittsalter war mit 24
Jahren so niedrig wie nie.
2016
Im Juni erwies sich das Jugendorchester
als bester Teilnehmer
beim Musikfest des Kreisverbands
Neckar-Alb in Starzach-Bierlingen.
In der Mittelstufe
gab es für die 13- bis
27-Jährigen 92,7 Punkte.
2017
Erneut ging es für die Großen
zum Wertungsspiel ins Allgäu-
Schwäbische: im Mai führten in
Ingenried Philip Sparkes „Orient
Express“ und Alfred Reeds
„El camino real“ zu 95 Punkten.
Das Herbstkonzert mit russischen
Komponisten brachte eine
nochmalige Zusammenarbeit
mit Jo Jung. Im Mittelpunkt
stand Sergej Prokofjews musikalisches
Märchen „Peter und
der Wolf“ wobei der begnadete
Erzähler den Text sprachlich in
die Gegenwart holte und das
Publikum mit einer Vielzahl
von „Registern“ begeisterte.
2018
Patrizia Grün wurde zur neuen
2. Vorsitzenden gewählt.
2019
Auch ganz oben gab es eine Änderung:
Finanzbürgermeister
Martin Bendel wurde zum
neu(nt)en Vereinsoberhaupt gewählt,
wobei es seit 1934 nur derer
fünf gab bzw. gibt! Gunter
Czisch wurde zum Ehrenvorsitzenden
ernannt. Einen Riesenerfolg
feierte die Stadtkapelle im
Mai beim ASM -Bezirksmusikfest
in Rammingen/Mindelheim
mit 96,3 Punkten, stufenübergreifend
auch die meisten
des Wettbewerbs. Pflichtstück
war „Lexikon oft the Gods“ (Rossano
Galante), Selbstwahlstück
„Tulsa“ (Don Gillis). Im Herbst
fusionierte das Nachwuchs- mit
dem Jugendorchester. H.Grafl
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Impressionen
Söflinger Anzeiger | 15
Söflinger
Weihnachts-Impressionen
Die stimmungsvollen Bilder von Melchior Tradowsky
entstanden im Laufe der letzten Jahre.
Das Aufstellen der Weihnachtsbäume,
die ganz Söflingen weihnachtlich verzaubern,
wird alljährlich vom HGV organisiert
16 | Söflinger Anzeiger Sonstiges
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Glühwein aus der eigenen Küche
Wenn der Bummel über den
Weihnachtsmarkt ausfällt, gibt
es die Tasse Glühwein eben daheim
Gerade in der Adventszeit bietet
sich normalerweise die Gelegenheit,
sich mit Freunden, der
Familie oder Kollegen auf dem
Weihnachtsmarkt zu treffen.
Was dabei natürlich nicht fehlen
darf ist ein warmer Glühwein,
der lecker nach Zimt, Kardamom
und Nelken duftet. Der
Bummel über den Weihnachtsmarkt,
der so richtig für vorweihnachtliche
Stimmung
sorgt. ist in diesem Jahr durch
die Corona-Pandemie und den
Lockdown leider nicht möglich.
Aber auch daheim lässt sich ein
leckerer Glühwein oder ein alkoholfreier
Kinderpunsch herstellten.
Dann gibt es statt einem
netten Treffen auf dem
Weihnachtsmarkt eben gemütlich
einen Weihnachtsfilm auf
der Couch.
Glühwein selber machen
Roter Glühwein wird einem mit
einem trockenen oder halbtrockenen
Rotwein zubereitet.
Wichtig ist dabei die gute Qualität
des verwendeten Weins. Zutaten:
1 Liter Rotwein 1 Zitrone
mit essbarer Schale 1 Orange
mit essbarer Schale 2 Gewürznelken
2 Sternanis 1 Kardamomkapsel
1 Zimtstange Zucker.
Zubereitung: Den Wein in einen
großen Kochtopf geben
und Gewürznelken, Sternanis,
Kardamom und eine
Zimtstange in ein Tee-Ei e-Ei
oder einen Teesieb füllen
und zugeben. Zuerst mindestens
eine Stunde ziehen
lassen. Wenn die Gewürze
intensiv genug
schmecken, können
sie entfernt werden.
Danach den Wein
langsam erhitzen.
Dabei sollte der Glühwein
auf keinen Fall kochen.
Eine halbe Orange eundei
eine
halbe Zitrone in Scheiben
schneiden, diese vierteln und
zugeben. Die Zitrusfrüchte
kann man auch später zur Dekoration
in die Tassen geben
Nach Geschmack Zucker zugeben.
Um den Glühwein warm
zu halten, mit geschlossenem
Deckel auf niedrige Stufe stellen.
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Historisches
Söflinger Anzeiger | 17
Seflengerisches (Folge 6)
Beim „Stöbern“ findet man immer wieder Dinge,
die etwas mit Söflingen und seiner Geschichte zu tun haben.
Der Söflinger Herbst-Anzeiger
2019 befasste sich mit einem
Bild eines Künstlers namens
Füssler aus dem Jahre 1893. Es
zeigt eine Ansicht Söflingens
und zwei für Söflingen typische
Berufe. Heute geht es um das
Bild des Malers Leibing mit
sechs Söflinger Motiven. Davon
erfuhr man im Söflinger Anzeiger
bisher etwas über die beiden
Klosterhoftore (Weihnachten
2019), die Kirche Mariä
Himmelfahrt (Sommer 2020),
die St. Leonhards-Kapelle und
die Klostermauer (Herbst
2020). Thema heute ist
Die frühere
Klostermühle
Die Anfänge des Söflinger Klarissenklosters
im 13. Jh. sind
wohl auch Beginn der Geschichte
der Klostermühle.
Zwar wird eine Mühle nach Pater
Suso Frank
OFM erstmals
1392 erwähnt, aber sehr wahrscheinlich
gehört sie mitsamt
dem eigens angelegten Blaukanal
schon früher zum Kloster.
Zum einen erfordert der Charakter
eines mittelalterlichen
Klosters als Zentrum der Wissenschaften,
der Entwicklung
und des Fortschritts geradezu
eine solche Einrichtung, und
zum andern betont eine Mühle
das Streben nach wirtschaftlicher
Unabhängigkeit.
Die oben erwähnte Jahreszahl
1392 finden wir in der in
diesem Jahr aufgestellten Söflinger
Dorfordnung. Darin wird
die landwirtschaftliche Struktur
Söflingens deutlich, geht es
doch u. a. um Landanbau, Viehhaltung,
Wald- und Wegeordnung
und eben um den sog.
Mühlzwang: „Alle Dorfbewohner
müssen ihr Mehl in der
Mühle des Klosters mahlen lassen.“
Besitzerwechsel
Bis 1803 gehört die Mühle dem
Kloster. Nach der Säkularisation
kommt das Kloster samt Söflingen
unter bayerische Hoheit.
Im März 1803 ersteht ein Georg
Bausch aus Geislingen die
Mühle um jährlich 1750 fl (Florin,
Gulden).
In der Fraidel Chronik heißt
es: „… ist er an Maria Himmelfahrt
das erste Mal auf Grimmelfingen
gefahren. Er soll
aber nicht mehr als vier Kun-
18 | Söflinger Anzeiger Historisches
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Oben: Beeindruckende Wasserkraft
Links: Das „Lügenbrückle“, Anton Miller
den bekommen haben. Deshalb
übernahm im April 1804 der
ehemalige Klostermüller Xaver
Goll wieder die Klostermühle
vom vorigen Beständer Bausch,
welcher sie nicht betreiben
konnte, aber um den nämlichen
Pacht.“ Am 21. Dezember 1807
wird sie schließlich zusammen
mit 12 Jauchert Acker und 5 ½
Tagwerk Mahd (Wiese) vom
früheren Klostermüller Xaver
Goll gekauft.
Familie Goll
Daraus ist ersichtlich, dass die
Familie Goll schon vor 1803 auf
der Mühle sitzt. Der Vater des
als 1. Klostermüller geführten
Xaver Goll (1756 – 1827) war
Müller in Mertingen bei Donauwörth.
Es folgen Moritz (1787 –
1835), Alois (1830 – 1889), Augustin
(1858 – 1892) und August
(1889 – 1958). Nach dessen
Tod übernehmen Hubert und
August Goll junior mit ihrer
Schwester Maria die Mühle. Als
Hubert 1984 stirbt, führt August
Goll mit seiner Schwester
den Betrieb noch drei Jahre weiter
und verkauft das Anwesen
schließlich 1987 an die Sanierungstreuhand.
Die Mühlräder
Die früheren Mühlen hatten für
jeden Mahlvorgang – den Mühlstein
– ein eigenes Wasserrad
aus Holz, so auch die Klostermühle
mit 5 Rädern für 5 Gänge.
Sie standen hintereinander
gestaffelt und hatten als Wasserzufuhr
jeweils eine eigene
hölzerne Rinne. Dahinter, den
Blaukanal weiter abwärts, lief
ein 6. Rad für das auf der rechten
Seite des Blaukanals gelegene
Sägegebäude, das zur Mühle
gehörte.
1883 sieht den einschneidendsten
Umbau: die 5 Holzräder
werden durch einziges, großes
Rad ersetzt, bei dem nur
noch die Schaufeln aus Holz
sind. Die anderen Teile bestehen
aus Eisen. 1934 wird ein
neues Mühlrad eingebaut, so
wie wir es heute neu beschaufelt
sehen.
Die angeschlossene
Sägemühle
1863 verlegt August Goll das 6.
Mühlrad, das die Sägemühle
antreibt, auf die rechte Blaukanalseite.
Der Weg des Wassers,
das dieses Rad antrieb, ist heute
noch an einer parallel zum
rechten Ufer verlaufenden
Mauer im Blaukanal zu sehen.
Die Sägemühle hatte im Erdgeschoss
ein massives Mauerwerk
mit Räumen für Handwerkszeug
und Geräte. Darüber
befand sich das Sägewerk
mit der durch die Wasserkraft
angetriebenen Säge samt dem
Sägebock. Die Baumstämme
wurden vom Lagerplatz über
eine schiefe Ebene durch Wasserkraft
mit Ketten hochgezogen
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Historisches
Söflinger Anzeiger | 19
Mühlen-Idylle
Lagerplatz lag zwischen der
Sägemühle und dem Blaukanal.
Dazwischen gab es einen
Durchgang für Fußgänger, so
dass man über das sog. „Lügenbrückle“
gehen konnte.
(Wenn man gelogen hätte,
würde das Brückle beim Überqueren
einstürzen – so erzählte
man früher den Kindern).
1905 zerbricht ein Rad in der
Sägemühle. Es wird nicht wieder
ersetzt, der Betrieb ruht,
und schließlich erlischt 1912
das Wasserrecht für die Sägemühle.
Der Mühlenbetrieb
Die Technik im Innern der
Mühle wird ebenfalls laufend
modernisiert und automatisiert.
So werden z. B. 1934 die
Mühlsteine durch Walzensteine
aus Stahl ersetzt, bei Niedrigwasser
kann der Antrieb auf
elektrischen Strom umgestellt
werden, und ab 1960 kann das
Mahlgut, das zuvor durch Becheraufzüge
transportiert wurde,
mit einem Luftgebläse befördert
werden.
Bis 1962 stehen in der Mühle
als Reminiszenz an frühere Tage
noch Pferde, obwohl bereits
ab 1954 mit dem Lkw gefahren
wird. Brachten die Bauern aus
der Umgebung ihr Getreide
früher in Säcken, liefern sie es
jetzt lose an. Deshalb werden in
den 1960er -Jahren in die neben
der Mühle gelegene Scheuer –
heute steht dort ein Wohnhaus
– Silos eingebaut. Von dort gelangt
das Korn in einer Getreideschnecke
in luftiger Höhe
quer über den Fußweg zur
Mühle.
Der südliche Anbau wird bis
Dezember 1987 bewohnt. Hier
befindet sich auch der Laden, in
dem neben Mehl auch zahlreiche
Mehlprodukte wie unter anderem
Nudeln, Weizenschrot,
Müsli verkauft werden.
Das Ende und neue
Nutzung
Die Geschwister Goll wollen ihr
Anwesen schon in den siebziger
Jahren sanieren und renovieren
und lagern auch schon neue
Fenster auf der
Bühne. Nachdem
die Mühle aber
zum Sanierungsgebiet
gehört –
dies bedeutet eine
Veränderungssperre
am Gebäude
– wird 1987 die
Mühle an die Sanierungstreuhand
verkauft. Bis zum
Beginn der Baumaßnahmen
sollen
aber noch dreieinhalb
Jahre vergehen.
Nach Abschluss der umfangreichen
Sanierungs- und Renovierungsarbeiten,
bei denen das
Mühlrad leider stillgelegt wird,
zieht das Jugendmusikwerk der
Stadt Ulm ein. In einzelnen
Räumen erfolgt der Unterricht,
und in einem Saal im Erdgeschoss
können Veranstaltungen
stattfinden.
Im Obergeschoss und im
Dachgeschoss findet man das
Heimatmuseum Söflingen, das
von den Mitgliedern in vielen
Arbeitsstunden eingerichtet
wurde und immer wieder mit
sehenswerten Ausstellungen
auf sich aufmerksam macht.
Otto Schempp (Quellen: F. Becker; D. Geiß;
A. Haug: Die Mühlen der Stadt Ulm)
Rechtsanwälte Britta Gödden & Achim Schulz
Ihre Kanzlei in Söflingen
Seit 2015 findet man in der
Schlösslesgasse 15 in Söflingen
die Kanzleiräume der Rechtsanwälte
Britta Gödden & Achim
Schulz. Beim Betreten fallen
dem Besucher die hellen, neu
eingerichteten und modern gestalteten
Räumlich keiten ins Auge.
Zuvor befand sich die Kanzlei
15 Jahre auf dem Eselsberg.
Rechtsanwältin
und
Mediatorin Britta Gödden hat
sich auf die Bereiche Familienund
Erbrecht, die Teile des Zivilrechts
sind, spezialisiert. Sie hat
2018 den Fachanwaltslehrgang
für das Familienrecht erfolgreich
abgeschlossen. Das Familienrecht
befasst sich mit
Rechtsverhältnissen der durch
Ehe, Lebenspartnerschaft, Familie
und Verwandtschaft miteinander
verbundenen Personen.
Schwerpunkte dabei sind Scheidung,
Unterhalt usw. sowie die
Rechtsbeziehungen der Eltern
zu den Kindern, also das Sorgerecht,
der Kindesunterhalt und
das Umgangsrecht.
In Deutschland wird fast jede
zweite Ehe geschieden. Wegen
der dabei entstehenden komplexen
Fragestellungen ist Britta
Gödden die kompetente Ansprechpartnerin.
Mit viel Einfühlungsvermögen
und
Empathie
berät sie individuell
und entwirft
auf die persönlichen
Bedürfnisse
ihrer
Mandantinnen
und Mandanten
abgestimmte
Lösungen. Dabei
favorisiert
sie eine für alle
Beteiligten positive Einigung,
um ein streitiges Gerichtverfahren
zu vermeiden, das insbesondere
die Kinder stark belasten
würde.
Anzeige
Im Bereich des Erbrechts
berät Rechtsanwältin Britta
Gödden sowohl bei der Errichtung
eines Testamentes als auch
nach dem Erbfall bei der Auslegung
eines Testamentes und der
ggf. erforderlichen Geltendmachung
erbrechtlicher Ansprüche.
„Meine Mandantinnen und
Mandanten schätzen insbesondere,
dass ich nicht nur ihre juristischen
Fragen, sondern auch
ihre Gefühle im Blick habe.“
Als 2. Standbein leitet Britta
Gödden eine Beratungsstelle
des Lohnsteuerberatungsverbundes
e.V. und berät in entsprechenden
einkommensteuerrechtlichen
Fragen.
Rechtsanwalt Achim Schulz
hat sich auf das Arbeitsrecht
spezialisiert. Er berät sowohl
Unternehmen als auch Arbeitnehmer.
Dabei legt er ebenfalls
großen Wert auf eine individuelle
Beratung und einen respektvollen
Umgang der Parteien
miteinander auf Augenhöhe.
Bei der Vertretung von kleinen
und mittelständischen Unternehmen
sowie Selbständigen
hat Rechtsanwalt Schulz ein besonderes
Augenmerk auch auf
die wirtschaftliche Stabilität der
Firmen.
„Meine Mandanten schätzen
insbesondere meine praxisnahe
und zielorientierte Beratung.“
Mit Ihrem persönlichen und
praxisnahen, auf die Mandan-nteninteressen
ausgelegten Ansatz
ist die Rechtsanwaltskanzlei
Gödden & Schulz Ihre Kanzlei
in Söflingen.
Text: Schempp / Kanzlei Gödden & Schulz
···RECHTSANWALTS·K ANZLEI·
Gödden
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Mandanten eine
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22 | Söflinger Anzeiger Ulmer Westen
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Bauabschnitte an der „Kässbohrerblau“
An der Blau im Ulmer Westen
Schon seit Jahren genießen die
Ulmer die Grünflächen an der
Blau und das Wasser selbst.
2014 und derzeit wurde der
Blaupark um zwei Bauabschnitte
an der „Kässbohrerblau“ erweitert.
„Es geht um eine ökologische
Aufwertung des Blauufers und
um mehr Aufenthaltsqualität“,
unterstreicht Thomas Brandl,
stellvertretender Leiter der Abteilung
Grünflächen bei der
Stadt Ulm. Die parkartigen
Grünflächen entlang der Blau
werden von den Ulmern „Blaupark“
genannt: „Mittlerweile
hat sich dieser Name auch bei
uns etabliert“, bemerkt Brandl.
Kern des Erholungsraums ist
die Insel zwischen der großen
und kleinen Blau. Hier befindet
sich auch das Jugendhaus Insel,
seit 1961 ein Treff für Kinder,
Familien und Jugendliche in
der Weststadt. Zur Insel führen
mehrere Brücken, wie überhaupt
viele Brücken als Verbindung
zum Blaupark einladen.
Auf der nördlichen Seite der
Blau führt der Blautal-Radwanderweg
entlang des Flüsschens.
Über einer der Inselbrücken im
Süden ist ein Kinderspielplatz
mit dem großen Spielschiff, der
„wilden Brunhilde“. Im Frühjahr
genießen hier die Besucher
die üppige Blüte der vielen
Kirschbäume. „Da fühlt man
sich fast wie beim traditionellen
Kirschblütenfest „Hanami“ in
Japan“, blickt Brandl auf die
Frühjahrsblüte. Mitten auf der
Insel befindet sich ein Bolzplatz.
Der ist immer gut besucht,
wie überhaupt der naturnahe
Park ein Erholungsort
mitten in der Stadt ist. Zwischen
Söflinger Straße und
Blaubeurer Straße finden die
Menschen hier natürliche Umgebung:
Obstbäume, große heimische
Bäume, Sträucher, Wasserlandschaft
und Wiese. Auf
dem Bolzplatz und an Bänken
wird das Gras kürzer gehalten.
Ansonsten hält die Abteilung
Grünflächen der Stadt das Areal
naturnah, besonders entlang
der Blau: „Früher wurde aus
Kostengründen überwiegend
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Mo. bis Fr. 08.00-13.00 Uhr und 14.00-18.30 Uhr · Sa. 08.30-13.00 Uhr
gemulcht. Jetzt sind wir dazu
übergegangen, die extensiven
Bereiche nur zwei bis drei Mal
im Jahr zu mähen und das
Grüngut wird abgefahren. Dadurch
wird die Wiese magerer
und es gibt eine größere Artenvielfalt.
Kleinlebewesen nehmen
keinen Schaden mehr. Das
Gras ist dann oft höher, das
passt zum ökologisch hochwertigen
Gewässer“, betont Brandl.
Im Zuge der Betriebshoferweiterung
der SWU und dem Bau
des Biomasseheizkraftwerks II
der Ulmer Fernwärme FUG
wurde der südliche Gewässerrand
der Blau nach Verhandlungen
mit der SWU um einen 20
Meter breiten Streifen vergrößert
– alles auf dem ehemaligen
Kässbohrer-Gelände. Nach dem
Abriss der alten Fabrikhallen
und dem Neubau der SWU-Wagenhalle
gab es die Möglichkeit,
mehr Platz für Grün entlang der
Blau zu schaffen. Zunächst in
einem ersten Bauabschnitt bei
der FUG 2014, derzeit wird der
zweite Bauabschnitt beim SWU
Betriebsgelände, hinter der Wagenhalle
für die Straßenbahnen
fertiggestellt – im Oktober mit
der abschließenden Pflanzung
von heimischen Bäumen und
Sträuchern. 9000 Quadratmeter
groß ist dieser weitere Grünflächenabschnitt.
Für die beiden
jüngeren Bauabschnitte gilt:
„Das Gelände wurde landschaftlich
modelliert, die Blau an zwei
Stellen aufgeweitet und wir haben
die Zugänglichkeit zum
Wasser geschaffen, dazu eine
Initialpflanzung mit Wildstauden
am Ufer“, blickt Brandl auf
die heimische Hochstaudenflur
aus Mädesüß, Blutweiderich,
Sumpfschafgarbe und Sumpfdotterblume,
die Brandl als „gewässerspezifische
Bepflanzung“
bezeichnet. Bis hin zur Magirusstraße
zieht sich nunmehr
das erweiterte Blaupark-Gelände,
wo einst die Kässbohrer-Hallen
bis weit an die Blau vordrungen
– ein 20 Meter-Streifen entlang
der Blau konnte somit
renaturiert und wieder in einen
Erholungs- und Naturraum rückentwickelt
werden. Die Magirusstraße
ist ein Einschnitt,
doch geht es hinter dem Blautalcenter
mit einer begrünten Blau
bis zum Stadtregal mit seinen
Blauterrassen weiter. An der
Kreuzung von Blaubeurer Straße/Jägerstraße
wechselt die
Blau die Richtung „Hier am Ende
Ulms kommen wir an der
Blau in Richtung freie Landschaft“,
verweist Brandl auf die
Blaulandschaft Richtung Blaustein.
ps
Das Herz des Parks, die Insel mit Bolzplatz
Aufsteigende Schwäne auf der Blau
Brandl freut sich auf den bald fertigen
jüngsten Bauabschnitt des Blauparks.
Die Blauterrassen hinter dem Stadtregal
Einladendes Ufer an der Furth
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24 | Söflinger Anzeiger Kirchen
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Mariä Himmelfahrt / Seelsorgeeinheit Ulmer Westen
alle Angaben ohne Gewähr
Hauptgottesdienste
Eventuelle Änderungen bei den nachstehenden Gottesdiensten, vor allem auch im
Zusammenhang mit den jeweils geltenden Corona -Sicherheitsvorschriften, werden
im Kirchenblatt, im Schaukasten und über Homepage oder Vermeldungen bekanntgegeben.
Mariä Himmelfahrt
Heilig Geist
St. Elisabeth
Weitere Gottesdienste
Mariä Himmelfahrt
Samstagabend, 18.30 Uhr
Sonntagmorgen, 9.30 Uhr
Sonntagvormittag, 11.00 Uhr
Jeweils am 1., 3. und ggf. am 5. Sonntag im Monat um
9.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde.
Am 2. und 4. Sonntag im Monat
Gottesdienste in verschiedenen Formen
Heilig Geist
Zweimal im Monat, sonntags, um 11.00 Uhr
Eucharistiefeier der Slowenischen Gemeinde
Werktagsgottesdienste (in der Regel Eucharistiefeier)
dienstags 18.30 Uhr Mariä Himmelfahrt
donnerstags 18.30 Uhr Heilig Geist
freitags 18.30 Uhr St. Elisabeth
Sonn- und Feiertagsgottesdienste in Mariä Himmelfahrt
Wir bitten dringend um Anmeldung zu allen Gottesdiensten unserer
Seelsorgeeinheit vom 24. Dezember bis einschließlich 6. Januar.
Über das Anmeldeverfahren wird rechtzeitig über Aushang, Vermeldung und
auf der Internetseite „Ulmer Westen“ informiert.
2020
Sa., 05.12.
So., 06.12.
Sa., 12.12.
So., 13.12.
Sa., 15.12.
Sa., 19.12.
So., 20.12.
Do., 24.12.
Fr., 25.12.
Sa., 26.12.
So., 27.12.
Do., 31.12.
2021
Fr., 01.01.
Sa., 02.01.
So., 03.01.
Mi., 06.01.
Sa., 09.01.
So., 17.01.
Sa., 23.01
So., 24.01.
Sa., 30.01.
So., 31.01.
Di., 02.02.
Sa., 06.02.
So., 07.02.
Sa., 13.02.
So., 14.02.
Mi., 17.02.
Sa., 20.02.
So., 21.02.
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
18.30 Uhr Eucharistiefeier
10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
Wir sind zu Gast in der Christuskirche
18.30 Uhr Eucharistiefeier / Bußgottesdienst
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr
09.30 Uhr
Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
Kindergottesdienst im Freien
23.00 Uhr Christmette mit dem Kirchenchor
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
09.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier
18.30 Uhr Wort-Gottes-Feier zum Jahresschluss in Heilig Geist
18.30 Uhr Eucharistiefeier
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
09.30 Uhr Eucharistiefeier, Familiengottesdienst
mit den Sternsingern, Aussendung der Sternsinger
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Kindergottesdienst
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
18.30 Uhr Eucharistiefeier mit Kerzenweihe und Blasiussegen
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
18.30 Uhr Eucharistiefeier
09.30 Uhr Kindergottesdienst
18.30 Uhr Eucharistiefeier mit Aschenkreuz
09.30 Uhr Eucharistiefeier
18.30 Uhr Eucharistiefeier der Port. Gemeinde
Gottesdienste in Seniorenheimen, im Klösterle
und in der St.-Leonhards-Kapelle finden nicht oder
nur eingeschränkt statt.
Sonstiges
Kindergottesdienste
Unser Team bietet coronabedingt Kindergottesdienste eingeschränkt und teilweise
in anderer Form (z. B. im Freien) an: 20.12.2020, 24.01.2021, 14.02.2021
Schülergottesdienste
Immer mittwochs um 8.00 Uhr (nicht in den Ferien)
Rorate-Gottesdienste in Mariä Himmelfahrt
An den Freitagen 4., 11. und 18. Dezember, jeweils 07.00 Uhr
Brainstorm – Adventliche Gottesdienste der Jugend (KJG)
An den Sonntagen 6. und 20. Dezember, jeweils 19.00 Uhr in der Kirche
(nicht wie in den Vorjahren in St. Leonhard)
Ökumenisches Hausgebet im Advent „Kind oder König“
Montag, 7. Dezember, 19.30 Uhr
Beichtgelegenheit
Vereinbarung über die Pfarrbüros Mariä Himmelfahrt Tel. 0731/938 63 90
oder St. Elisabeth Tel. 0731/37 288
Tauffeiern
Zur Zeit finden nur Einzeltaufen statt. Bitte erfragen Sie die Termine im Pfarrbüro.
Krankenkommunion
Neben der Möglichkeit, sich zur Krankenkommunionsspendung durch unser
Pastoralteam anzumelden, gibt es auch die Möglichkeit, dass Angehörige ihren
Kranken die Kommunion nach Hause, ins Krankenhaus oder ins Heim bringen, z. B.
nachdem sie selbst eine Eucharistie mitgefeiert haben.
Dies ist grundsätzlich möglich, wenn die Angehörigen selbst z. B. regelmäßig den
Gottesdienst mitfeiern und um den Wert und die Würde der heiligen Kommunion
wissen. Bitte melden Sie sich beim Wunsch auf Krankenkommunion für sich, für
einen kranken Angehörigen oder jemanden aus dem Bekanntenkreis im Pfarrbüro
an. Tel 0731/938 63 90
Veranstaltungen
Der Weg zur Krippe – unsere diesjährige Krippenfeier im Freien
Am 24.12. von 14.00 Uhr bis 15.30 Uhr gibt es in gestaffelten Gruppen für Kinder und
Familien durch den Klosterhof einen geführten Weg zu Krippenstationen. Dauer für
eine Gruppe ca. 30 Minuten. Ausgangspunkt ist der Parkplatz im Klosterhof.
Eine vorherige Anmeldung ist unbedingt erforderlich
Das Friedenslicht aus Bethlehem
Wird in diesem Jahr nicht in den Gottesdienst gebracht. Die Pfadfinder werden es
voraussichtlich am Abend des dritten Adventssonntages in die Kirche übertragen
und vor der Kirche verteilen.
Konzerte
können in der Advents- und Weihnachtszeit leider nicht stattfinden, so z.B. die
Adventliche Feierstunde am dritten Adventssonntag oder das Alpenländische
Weihnachtssingen zugunsten der Aktion 100 000.
Sternsinger-Aktion 2021 – Sternsinger gesucht
Wir suchen Kinder ab ca. 8 Jahren, die gerade in dieser schwierigen Zeit den
Menschen in unserer Gemeinde den Segen in die Häuser bringen. Die kleinen und
großen Könige sind diesmal mit Mund–Nasen-Bedeckung, einer Sternlänge Abstand
und unter Beachtung der aktuellen Corona-Schutzverordnung in den Straßen von
Söflingen unterwegs.
Termine
Dienstag, 5. 1. 2021 um 10.00 Uhr
Infos zur Sternsinger-Aktion und Gruppeneinteilung,
am Nachmittag gruppenweise Gewänderausgabe.
Mittwoch, 6. 1. 2021 um 9.30 Uhr
Sternsingergottesdienst mit anschl. Aussendung und Besuch der angemeldeten
Häuser. Abschluss mit gemeinsamem Pizzaessen im Pfarrheim. Interesse?
Fragen? Melden Sie sich gerne bei Gemeindereferentin Sonja Konrad über das
Pfarrbüro Mariä Himmelfahrt, Tel. 0731/938 63 90 oder per Mail sonja.konrad@mh-soeflingen.de
Achtung: Wenn Sie einen Besuch der Sternsinger wünschen, melden Sie sich
bitte im Pfarrbüro oder tragen sich in die Liste ein, die vor und nach den Gottesdiensten
in der Kirche ausliegt.
Neu: Wer in diesem Jahr einen Besuchswunsch anmeldet, wird automatisch in
die Besuchslisten für die kommenden Jahre aufgenommen. Sollten Sie irgendwann
keinen Besuch mehr wünschen, können Sie sich jederzeit im Pfarrbüro
melden. Sonja Konrad, Gemeindereferentin
© medi
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Kirchen
Söflinger Anzeiger | 25
Evangelische Christusgemeinde
alle Angaben ohne Gewähr
Gottesdienste in der Christuskirche
Gottesdienstbesuch an Heilig Abend nur mit Anmeldung
2020
So., 06.12. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Taufe
So., 13.12. 10.00 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
mit dem Friedenslicht aus Bethlehem
So., 20.12. 10.00 Uhr Gottesdienst mit dem Flötenkreis
Do., 24.12. 10.00 Uhr
14.00 Uhr
11.00 Uhr
13.30 Uhr
15.00 Uhr
21.00 Uhr
22.00 Uhr
Gottesdienst
Gottesdienst
Familienkirche Jörg-Syrlin-Haus
Familienkirche Jörg-Syrlin-Haus
Familienkirche Jörg-Syrlin-Haus
Gottesdienst Kirchplatz im Freien
Gottesdienst mit dem Singkreis Kirchplatz im
Freien
Fr., 25.12. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Bratsche
Sa., 26.12. 09.30 Uhr kein Gottesdienst in der Christuskirche
So., 27.12. 10.00 Uhr Gottesdienst
Do., 31.12. 18.00 Uhr Gottesdienst mit dem Flötenkreis
2021
sonntags 10.00 Uhr Gottesdienst in der Kirche
Besondere Gottesdienste
So., 31.01. 10.00 Uhr Gottesdienst mit Taufen
So., 07.03. 10.00 Uhr Gottesdienst mit dem Singkreis
Offene Kirche im Winter
In der Winterzeit ist die Christuskirche wie gewohnt jeden Tag zwischen
9.00 Uhr und 16.00 Uhr offen und lädt zum Innehalten und zum Gebet ein.
Regelmäßige Veranstaltungen
Ob und in welcher Form die sich hier nicht aufgeführten Gruppen und Kreise
treffen, erfahren Sie per Mail / auf der Homepage.
in der Christuskirche:
Singkreis
Blockflötenkreis
Posaunenchor
19.30 Uhr
18.00 Uhr
19.00 Uhr
dienstags
mittwochs
donnerstags
im Gemeindehaus:
Begegnungscafé Infos über Frau Fuhrmann, Tel. 0731/384769
Seniorentreffpunkt Söflingen im Jörg-Syrlin-Haus
montags 9.00 Uhr bis 10.00 Uhr und 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr Gymnastik
Anmeldung ist erforderlich bei Frau Christel Ibscher, Leiterin, Tel. 0731/38 11 88
bzw. 0171/9357195
Seniorentreffpunkt Söflingen im Gemeindehaus
donnerstags 14.00 Uhr (14-tägig)
10.12. Weihnachten anders erlebt
Anmeldung ist erforderlich (s. oben)
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JANUAR FEBRUAR MÄRZ APRIL MAI JUNI
1 Sa Tag der Arbeit 1 Di
2 Di 2 Fr Karfreitag 1 Fr Neujahr 5 2 So 1 Mo 1 Mo 2 Mi
3 Mi 3 Sa Karsamstag 2 Sa 3 Mo 18 2 Di 3 Do Fronleichnam
4 Mo 1 5 Mi 4 Do 5 Sa
4 Do 4 So Ostersonntag 3 So 3 Mi 4 Di 4 Fr
5 Fr 5 Mo Ostermontag 6 Mi Hl. Drei Könige 7 Fr 5 Di 6 Sa 6 Sa 6 Di 6 Do 7 Mo 5 Fr 6 So
7 So 7 Mi 23
8 Mo 7 Do 8 Do 8 Sa 7 So 8 Di
8 Fr 9 Di 9 Fr 9 So 8 Mo 6 10 Muttertag 9 Mi
9 Sa 10 So 10 Mi 10 Mi 10 Sa 10 Mo 19 11 11 Fr
9 Di 10 Do
2 15 11 Do 11 So Di 12 Fr 12 Mo 11 Mo 12 Mi 11 Do Weiberfastnacht 12 Sa
12 Di 13 Sa 13 Di 13 Do 12 Fr Christi Himmelfahrt 13 So
14 Do 14 So Valentinstag 15 15 Di
13 Mi 13 Sa 14 So 14 Mi 14 Fr 14 Mo 24
15 Mo 15 Do Sa 16 Sa 17 Mo 16 Di Fastnacht 17 15 Fr 7 16 Di 16 Fr 16 So 15 Mo Rosenmontag 16 Mi
17 Mi 17 Sa 20 Do
18 Mo 3 16 19 18 Do 18 Do 19 17 So 18 So 18 Di 17 Mi Aschermittwoch 18 Fr
19 Fr 19 Mo Mi Sa
20 Mi 21 20 Sa 20 Sa Frühlingsanfang 21 Mo 19 Di 20 Di 20 Do 19 Fr 20 So
21 So 21 Mi Fr Sommeranfang 25
Söflinger Anzeiger
22 Mo 21 Do 22 Do 22 Sa 21 So 22 Di
22 Fr 23 Sa 23 Di 23 Di 23 Fr 23 So 22 Mo 8 12 23 Mi Pfingstsonntag 24 So 24 Mi 24 Mi Söflinger Anzeiger 24 Sa 24 Mo Pfingstmontag 21 24 Do
25 Mo 4 25 Do 25 Do 25 So 25 Di 25 Fr
26 Di 26 Fr 26 Fr 26 Mo 17 26 Mi 26 Sa Zeitbeerfest
27 Mi 27 Sa 27 Sa 27 Di 27 Do 27 So
28 Do 28 So 28 So
29 Fr
Ferien in Baden-Württemberg
28 Mo 26
Palmsonntag
28 Mi 28 Fr 29 Mo 13 29 Do 29 Sa 29 Di
30 Sa 30 Di 30 Fr 30 So 30 Mi
31 So 31 Mi 31 Mo 22
Polizei ............................................... 110
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26 | Söflinger Anzeiger Historisches
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Historisches
Das waren noch Zeiten –
oder wie Söflingen sich verändert hat (Folge 11)
Der Söflinger Anzeiger befasst
sich in loser Folge mit Bildern
von Künstlern. Heute geht es
um den Söflinger Künstler Wilhelm
Luib (1916 – 1986), die
Söflinger Hobbymaler Anton
Miller (1895 – 1938) und August
Kraus (1902 – 1992) sowie
Bilder unbekannter Künstler.
Thema heute ist
In einer Aufstellung von 1808,
die auf einer Erfassung von
1778 beruht, wurden alle Söflinger
Gebäude mit den Nr. 1 – 297
durchnummeriert. Als Söflingen
1810 zu Württemberg kam,
erhielten alle Gebäude neue,
aber wieder fortlaufende Hausnummern,
aber zum Teil schon
mit Straßennamen. So erhielt
z. B. die Kirche die Nr. 1, die
Mühle die Nr.2 usw. Jetzt reichten
die Zahlen schon bis 499.
In der Kapellengasse fand man
die Hausnummern 92 bis 116.
Diese Regelung galt bis zur Eingemeindung
Söflingens nach
Ulm 1905. Dann erfolgte 1907
die Nummerierung in den einzelnen
Straßen. Dabei mussten
manche Namen umbenannt
werden, um Verwechslungen
mit Ulmer Straßen auszuschließen.
So wurde aus der Ulmer
Straße die Söflinger Straße, aus
der Syrlinstraße die Jörg-Syrlin-Straße,
die Goethestraße
hieß jetzt Meinlohstraße und
die Schillerstraße wurde zur
Rudolfstraße. Hinzu kamen
Gebäude „Außerhalb Etters“
von Nr.1 bis Nr.48, z. B. der Söflinger
Bahnhof (Nr.1), die mechanische
Weberei Steiger &
Deschler bei der Antoniuskapelle
(Nr. 9), die Kunstwollfabrik
Gläser (Nr. 15) oder das Butzental
(Nr. 28).
Die Kapellengasse
Auf Bild 1 hat der Söflinger
Hobbymaler August Kraus
(1902 – 1992) den Beginn der
Gasse festgehalten. Sie führt
von der Neuen Gasse beim
Friedhof bis zum Gemeindeplatz
beim Baindtle. Benannt ist
sie nach der an ihrem Anfang
stehenden Kapelle. Diese war
früher die Hausnummer 124
und ab 1907 ist sie die Nr.1 der
Kapellengasse. Diese endet
dann mit der Nr.31.
Bild 2 zeigt einen Blick aus
dem Jahr 1908 in Richtung Gemeindeplatz
(Bild 3 entstand
1907, vielleicht an einem Feieroder
Festtag). Mit Bild 4 wirft
1963 der Söflinger Künstler
Wilhelm Luib (1916 – 1986) einen
Blick in die Gasse, und Bild
5 stammt von einem unbekannten
Künstler. Heute zeigt sich
die Gasse so (Bild 6).
Die Straßenbahn und
das Bläle
In der Mitte von Bild 2 sieht
man die Straßenbahn. Diese
war erstmals im Oktober 1906
als Linie 4 vom Südlichen
Münsterplatz aus losgefahren.
Deshalb hieß diese Station bei
den Ulmern der „Kath. Bahnhof“,
da es ja ins katholische
Söflingen ging. Das Wartehäuschen
wurde erst 1956 zugunsten
des Verkehrspavillons abge-
Bild 2 – Kapellengasse 1908
Bild 4 – Kapellengasse
Bild 1 – Kapellengasse
Bild 3 – Kapellengasse 1907
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aus Söflingen
Zum Schatten
In der jetzigen Vorweihnachtszeit werden die Abende wieder
länger und wir trinken gerne Glühwein und Punsch, knabbern
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Historisches
Söflinger Anzeiger | 27
Bild 5 – Kapellengasse
brochen. Heute steht dort der
Meyer-Bau. Zunächst führte die
Linie nur bis zur Christuskirche,
dann ging es ab Ende 1907
weiter durch die Neue Gasse
und die Kapellengasse bis zum
Gemeindeplatz. Man musste
dort aber rangieren, da die
Schienen etwa beim früheren
Weinstadl Fuchs mitten in der
Straße endeten. (Ein anderer
Gleisstrang führte direkt auf
den Gemeindeplatz). Der Anhänger
wurde an der Endhaltestelle
abgekuppelt. Dann fuhr
der Motorwagen bis hinter eine
Weiche weiter, der Fahrer wechselte
an das andere Ende des
Motorwagens, setzte auf dem
anderen Gleis zurück und holte
über eine zweite Weiche den
Anhänger wieder ab.
Rechts auf dem Bild fließt das
„Bläle“. (Die „Bächle“ in Freiburg
erinnern heute in moderner
Form an solche kleinen
Wasserläufe). Dieses war eine
sehr alte Bewässerungs- und
Wasserentnahmeanlage und
bestand schon zu Zeiten des
Klosters. Es zweigte im Klosterhof
gegenüber der heutigen
Meinloh-Turnhalle vom Blaukanal
ab – man sieht heute noch
den zugemauerten früheren
Mauerdurchbruch – , floss unterirdisch
durch das Baindtle
und kam bei der Kapellengasse
7 wieder ans Tageslicht. Hier
verzweigte es sich in die „Uhrenmachergasse“
und in die Kapellengasse.
Das Bläle der Kapellengasse
führte weiter durch
die Schlößlesgasse und bog
dann in die Ochsengasse und
später in den Blaukanal ein.
Die „Uhrenmachergasse“ war
aber früher nur ein schmaler
Weg neben dem Bläle. Bild 7
zeigt einen Blick um 1900 in
Richtung Kapellengasse. Nach
der Eingemeindung Söflingens
nach Ulm 1905 und dem Bau
von Wasserleitungen und Kanalisation
wurde das Bläle danach
restlos zugeschüttet. Die dabei
gewonnenen Flächen wurden
dringend zu Straßenverbreiterung
und Gehsteigen benötigt.
Jetzt konnte die Uhrenmachergasse
etwas verbreitert werden.
Das Gebäude Nr. 8 der Kapellengasse,
die Wirtschaft „Quelle“,
stand auf dem heutigen Zebrastreifen
und zum Teil auf
der Straßenbahnendhaltestelle.
Auf der rechten Seite von Bild 2
sehen wir Haus Nr. 10, die Spezerei-,
Gemüse- und Obsthandlung
Honold (Bild 8, 1912). Beide
Gebäude wurden im 2. Weltkrieg
zerstört. Später erhielt
dann die Uhrenmachergasse
die heutige Breite. Gegenüber
befand sich in
der Nr. 9 das Korb- und
Kinderwagengeschäft
Becker. Später fand man
dort das Spielwarengeschäft
Utz.
„Einkaufsmeile“
Kapellengasse
Die Kapellengasse
war zusammen mit der
Schlößlesgasse die
„Einkaufsmeile“ Söflingens.
Es gab in der
Kapellengasse die verschiedensten
Geschäfte,
u. a. ein Bügelgeschäft,
eine Flaschenbier-
und Milchhandlung, ein
Schuhgeschäft oder eine Bäckerei.
Und an Fronleichnam zog
die Prozession hier durch (Bild
9 von 1955). Heute finden wir
neben einer Fahrschule, einem
Uhren- und Schmuckgeschäft,
einem Fotografen, einer Bäckerei
sowie mehreren Büros zahlreiche
Lokale.
Bild 9 – Fronleichnam 1955
Bild 10 erlaubt 1908 einen
Blick vom Gemeindeplatz Richtung
Kapelle. Im ersten Haus
links, im Haus Nr. 28, war das
Manufaktur- und Kolonialwarengeschäft
Kaupper untergebracht,
später war dort Schuh-
Schmid. Im ersten Gebäude
rechts findet man heute die Bäckerei
Bayer (zuvor war dort die
Bäckerei Allgaier, später Wilhelm,
die Dresdner Bank – heute
Commerzbank – oder die
Post untergebracht). Deutlich
erkennt man die beiden Gleise,
die man zum Rangieren benötigte.
Zum Vergleich Bild 11 aus
heutiger Sicht.
Bild 12 zeigt den Abbau der
Gleise 1964 am Gemeindeplatz
und in der Kapellengasse. Die
Straßenbahn fuhr jetzt durch
die Uhrenmachergasse über die
Endschleife bei der Kapelle zurück
durch die Neue Gasse in
die Stadt.
Bild 13 eines unbekannten
Künstlers von 1930 zeigt das
Haus Nr. 27. Es gehörte einem
Gärtner. Hier wohnte eine Zeit
lang z. B. Hugo Schlang, der
Bild 6 - Kapellengasse heute
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28 | Söflinger Anzeiger Historisches
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Bild 10 – Kapellengasse 1908
Blick vom Gemeindeplatz
Bild 11 - Blick vom Gemeindeplatz heute
sich um die TSG Söflingen verdient
gemacht hat. Das schöne
Tor führte in den Hof und zu einem
Stadel. Dieser wurde später
zu einem Wohnhaus umgebaut.
Die Stolpersteine
Seit Oktober 2017 findet man
im Bürgersteig vor Haus Nr. 25
drei Stolpersteine (Bild 14). Dort
wohnte seit Ende des 1. Weltkrieges
die Familie Seibold. Sie
wurde von den Nazis wegen
ihres Glaubens als Zeugen Jehovas
unerbittlich verfolgt. Die
Kinder Barbara und ihr Bruder
Josef kamen in verschiedene
Konzentrationslager und wurden
1945 befreit. Der jüngere
Bruder Johann verweigerte aus
Gewissengründen den Kriegsdienst
und wurde hingerichtet.
Der älteste Bruder Konrad der
Geschwister Seibold kam im
KZ um, und dessen Sohn Konrad
jun. wurde hingerichtet. Ihre
Stolpersteine sieht man im
Gehsteig vor ihrem früheren
Zuhause in der Uhrenmachergasse
Nr. 23.
Die Stolpersteine sind Teil eines
europaweiten Projektes. Die
Söflinger Steine erinnern an die
Geschwister Seibold und mahnen
an die Opfer des NS-Regimes.
Otto Schempp (Quellen; D. Geiß, K. Hagg,
G. Kaupper, R. Schick)
Bild 12 – Gemeindeplatz
Bild 13 – Kapellengasse 1930
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Parteien
Söflinger Anzeiger | 29
CDU
Ein denkwürdiges Jahr
neigt sich dem Ende entgegen
Die zweite Welle der Corona-
Pandemie ist voll da. Die Ansteckungsrate
ist wieder signifikant
gestiegen und wir müssen
erneut starke Einschränkungen
auf uns nehmen, damit unser
Gesundheitssystem
nicht überlastet
wird.
Ungeachtet
davon ist weiterhin
ein jeder
von uns gefragt, dazu beizutragen,
dass die Lage nicht noch
schlimmer wird. Beachten Sie
bitte die AHAL-Regeln: Abstand
– Hygiene – Alltagsmaske – Lüften.
Wir müssen alles daransetzen,
dass die Zahlen der mit Corona
infizierten Personen in diesem
Winter nicht weiter
signifikant steigen. Wir hoffen,
dass wir somit zumindest das
Weihnachtsfest gemeinsam mit
Familie und Freunden feiern
werden können. Doch auch
wenn das Thema Corona derzeit
(fast) alles bestimmt … es gab
auch noch andere Themen.
Fahrradwege-
Infrastruktur
Gerade während der Corona-Pandemie
sind viele auf das Auto
oder auch das Fahrrad umgestiegen
und haben die öffentlichen
Verkehrsmittel gemieden, um
möglichst wenig Kontakt zu anderen
Menschen zu haben. Doch
auch ohne Pandemie gewinnt das
Fahrrad als Fortbewegungsmittel
an Bedeutung. Immer wieder haben
wir Anträge gestellt, die Fahrradinfrastruktur
in Ulm zu verbessern
und die dafür notwendigen
Finanzmittel bereitzustellen.
Mit einem weiteren Antrag
haben wir nun die in unseren
Augen 10 wichtigsten Punkte
aufgezeigt, die zeitnah angegangen
werden sollte. Diese beinhalten
weitere Fahrradstellplätze,
dringende Belagssanierungen
und Lückenschlüsse im
Wegenetz, sowie Verbesserungen
wie zusätzliche Aufstellstreifen
an Ampeln oder „Protected-Bike-Lanes“.
Den vollständigen
Antrag finden Sie
auch auf unserer Webseite.
Verkehrskonzept
Adenauerbrücke
Ein weiteres großes Thema der
Stadtpolitik ist momentan der
Neubau der Adenauerbrücke.
Zur Diskussion stehen derzeit
eine sechsspurige und eine achtspurige
Variante. Es gilt, die Vorund
Nachteile sorgsam abzuwägen
für dieses Infrastrukturprojekt,
das nach Möglichkeit die
nächsten 80 Jahre überdauern
und den Anforderungen gerecht
werden soll. So muss gewährleistet
werden, dass der Verkehr
gut abgewickelt werden kann.
Gleichzeitig ist dem gegenüber
der Eingriff in die Natur so gering
wie möglich zu halten. Baulastträger
für das Projekt ist der
Bund. Die beiden Städte Ulm
und Neu-Ulm werden im Voraus
ein Votum abgeben.
In diesem Sinne möchten wir
Ihnen schon jetzt eine schöne
Weihnachtszeit wünschen, auch
wenn diese sicherlich anders
ausfallen wird, als die Jahre zuvor.
Und nach Möglichkeit – bleiben
Sie gesund. CDU-Fraktion Ulm
SPD
Alles bleibt anders –
gemeinsam kreativ gestalten
Es geht um zu viel in dieser
Pandemie, und wer möchte
ernsthaft bestreiten, dass es
vernünftig ist, nach den derzeitigen
Regeln zu handeln.
Es ist nun einmal notwendig,
dass wir alle verantwortungsvoll
mit den nötigen Beschränkungen
umgehen. Dabei gilt
unsere Bitte, die lokalen Händler
und Gastronomen zu unterstützen,
die sich mit Abhol- und
Lieferdiensten auf die Situation
einstellen müssen.
Keine Söflinger
Familienweihnacht
Leider kann unsere traditionelle
Söflinger Familienweihnacht
mit dem 1. Ulmer Kasperletheater
nicht stattfinden. Als kleinen
Trost verlosen wir 30x2 Eintrittskarten-Gutscheine
für das
Kaperletheater. Weiter Infos
und die Teilnahmebedingungen
sind unter www.spd-ulm.
de/verlosung2020 zu finden.
Situation an Ulmer
Schulen
Die Infektionsvorsorge beim
Schulunterricht war nach den
Sommerferien nicht klar, und
eine zielorientierte Handhabe
ist immer noch nicht formuliert.
Unseren Vorschlag in der
letzten Ausgabe des Söflinger
Anzeigers, den Einsatz von
Luftreinigungsgeräten zu untersuchen,
hat die Ulmer SPD -
Fraktion aufgenommen und einen
entsprechenden Antrag an
die Verwaltung formuliert.
Die notwendige digitale Infrastruktur
an den Schulen schreitet
viel zu langsam voran. Altstadtrat
Georgios Giannopoulos
hat in den letzten Jahren am
Ratstisch die „digitale Kreidezeit“
an den Schulen immer
wieder thematisiert und mehr
Schwung gefordert. Denn „wir
sind verantwortlich dafür, dass
unsere Kinder das nötige Rüstzeug
bekommen, um souverän
mit den neuen Technologien
umgehen zu können“. Umso
Aktiv für die Bürgerinnen
Ihre CDU/UfA-Fraktion Rathaus . Marktplatz 1 | 89073 Ulm | Tel. 0731 618220 | mail@cdu-ufa.de | www.cdu-ufa.de
Dr. Thomas
Kienle
Winfried
Walter
Barbara
Münch
Dr. H.-W.
Roth
Dr. Karin
Graf
Wolfgang
Schmauder
Dr. Karin
Hartmann
Günter
Zloch
MARTIN RIVOIR
WÜNSCHT IHNEN EIN FROHES UND
GESUNDES WEIHNACHTSFEST
DAS WICHTIGE JETZT.
AM 14. MÄRZ 2021 MARTIN RIVOIR WIEDER
IN DEN LANDTAG WÄHLEN.
30 | Söflinger Anzeiger Parteien
Ausgabe 04 | Dezember 2020
mehr verwundert es, dass Ulmer
Schulen über Laptops diskutieren
müssen – in jedem Klassenzimmer
sollte eines vorhanden sein,
digitale Whiteboards werden
nicht eingebaut und selbst die
WLAN-Umsetzungen verzögern
sich. Die SPD im Ulmer Westen
wird mit Nachdruck diesen Themenbereich
weiter begleiten.
Forsthaussanierung
Die Planungen zur Sanierung
des beliebten Söflinger Forsthauses
hatten sich verzögert. Nun
scheint es, dass die ersten Schritte
im kommenden Jahr unternommen
werden. Die gebäudeerhaltenden
Maßnahmen sind
dringend notwendig und hätten
optimal im Lockdown-Zeitfenster
umgesetzt werden können.
Die Vereine benötigen eine funktionsfähige
Unterkunft, insbesondere
für ihre Aktivitäten nach
herausfordernden Zeiten.
Liebe Söflingerinnen und Söflinger,
bleibt gesund und gute
Zeit! Wir hoffen, bald wieder mit
euch persönlich ins Gespräch zu
kommen und freuen uns auf
den Austausch. In diesem Sinne
wünschen wir eine besinnliche
und frohe Weihnachtszeit und
eine gesundes und schönes
2021! G. Georgopoulos
GRÜNE
Klimakrise entschlossen angehen!
Corona wird uns alle noch lange
beschäftigen, und die gesamte
Gesellschaft ist nach wie
vor dringend gefordert, Rücksicht
zu üben. Es geht, wie im
Frühjahr, darum, Kontakte zu
reduzieren, um Ansteckungen
zu vermeiden. Denn das Virus
ist nach wie vor da und nach
wie vor tödlich gefährlich! Das
Weihnachtsfest wird dieses
Jahr leider noch unter großen
Einschränkungen stattfinden
müssen – es gibt jedoch, passend
zum Fest, Anlass zur
Hoffnung.
Nachdem es der Firma BioN-
Tech aus Mainz gelungen ist, einen
wirksamen Impfstoff zu
entwickeln, ist damit zu rechnen,
dass sich die Lage im neuen
Jahr bessern wird. An dieser
Stelle seien die beiden Verantwortlichen
auch namentlich genannt.
Es sind Frau Privatdozentin
Özlem Türeci und Herr
Professor Uğur Şahin, denen
wir stellvertretend für alle, die
mitgewirkt haben, herzlich
danken!
Nicht wegimpfen lässt sich die
Klimakrise. Da muss die Stadt
Ulm noch ihren Beitrag leisten.
Die derzeitigen Klimaschutzaktivitäten
der Stadt reichen nicht
aus, um den notwendigen städtischen
Beitrag zum 1,5-Grad-
Ziel zu leisten. Es reicht auch
nicht, wie von einigen gefordert,
lediglich auf die Klima-Konsequenzen
in den einzelnen
Beschlussvorlagen der
Stadt hinzuweisen. Sofern das
Ergebnis unverändert Kohlekraftwerke
oder Großtiefgaragen
sind, nutzt es gar nichts, die
Konsequenzen zu errechnen.
Es müssen schlicht Taten folgen
– und das bald!
Die GRÜNE Fraktion schlägt
das folgende 10-Punkte-Programm
vor. Wir werden unser
Bestes geben, um eine Mehrheit
dafür zu finden!
Wir wünschen Ihnen und allen,
die Ihnen lieb und teuer sind,
schöne Feiertage und sind – gerade
in der Krise – für Sie da.
Ihre GRÜNE Fraktion Ulm.
Ansprechpartnerin
für Söflingen:
Banu Cengiz Öner
c/o GRÜNE Fraktion Ulm
Marktplatz 1 – 89073 Ulm
b.oener@ulm.de
GRÜNES
10-Punkte-Programm
für besseren Klimaschutz
in Ulm
1. Flächendeckender Einsatz von
Photovoltaik auf den Dächern
- Bis Juni 2021 stellen die SWU
ein Programm auf, mit dem allen
Immobilienbesitzer*innen
mit geeignetem Dach der Aufbau
einer PV-Anlage angeboten
wird;
- Bis Dezember 2021 wird ein
Plan zum Aufbau der PV-Anlagen
auf allen geeigneten städtischen
Dächern zur Abstimmung
gestellt
2. Vollständiger Kohleausstieg
städtischer Betriebe
- FUG innerhalb von zwei Jahren
- SWU innerhalb von fünf Jahren
3. Schienenausbau
- Verlängerung der Straßenbahnlinie
2 vom Eselsberg nach
Blaustein
- Bau der Straßenbahnlinie 3
nach Neu-Ulm und Wiblingen
- Einstieg in die Regio-S-Bahn
4. Attraktiverer ÖPNV
- 365€-Ticket für das gesamte
Stadtgebiet
- Kurzstreckenticket
- Deutliche Verdichtung der
Takte
5. Radverkehrsoffensive
- Freigabe der Busspuren für den
Radverkehr,
- Schaffung durchgehender Radachsen
(vor allem Nord-Süd und
zu den Nachbargemeinden),
- Fahrradstraßen für jeden Stadtteil,
- großzügige Abstellplätze mit
E-Bike-Ladestationen vor jedem
öffentlichen Gebäude,
- Bikelanes auf mehrspurigen
Straßen
Ihre SPD-Fraktion
wünscht Ihnen eine besinnliche Adventszeit.
Bleiben Sie gesund.
SPD-Fraktion im
Ulmer Gemeinderat
Rathaus
Marktplatz 1
T. 0731 921 77 00
spdfraktion@ulm.de
fraktion.spd-ulm.de
v.l.:
Dr. Dagmar Engels,
Anja Hirschel (Piraten),
Dr. Haydar Süslü,
Martin Ansbacher,
Martin Rivoir MdL,
Dorothee Kühne,
Eva-Maria Glathe-Braun
(DIE LINKE)
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Parteien
Söflinger Anzeiger | 31
6. Reduzierung des Kfz-Verkehrs
- Autofreie Innenstadt bis 2025
(ausgenommen Lieferungen
und Anwohner*innen)
- Beginn mit der Herrenkellergasse
noch im laufenden Jahr
und Marktplatz / Schelergasse
2021
- Ausweitung von Fußgängerzonen
in Stadt- und Ortsteilen
- Einführung der City-Maut,
wenn/sobald rechtlich möglich
7. Fernwärmeoffensive
- Umstellung der Fernwärme auf
100% erneuerbare Energien
- Biogasvergärungsanlage zur
energetischen Verwertung des
Biomülls
- Ausbau auf mindestens 6.000
Anschlüsse bis 2030
8. City-Logistik-System
- Gebündeltes Liefersystem mit
alternativem Antrieb für Privatsendungen
- Elektrische/wasserstoffbasierte
„Letzte Meile“ zum Containerterminal
für Industrie und
Gewerbe
9. Nachhaltiges Bauen
- Nur noch als Null-Emissions-
Bauten (Dämmung oder Bereitstellung
über Erneuerbare
Energien)
- Einsatz klimaschonender Baustoffe
- Geschosswohnungsbau auch
in den Ortschaften
- Ausreichend E-Ladestationen
im Neubau
10. Klimaschutz-Prüfstand
- Darstellung von zu erwartenden
Klimaschutzfolgen in allen
Beschlussvorlagen
- Obligatorischer Ausgleich über
die „Allianz für Entwicklung
und Klima“ oder vergleichbare
Instrumente
Unabhängige Wählervereinigung Söflingen
Forderungen für die Landtagswahl 2021
Die Kommunale Selbstverwaltung
stärken und die Handlungsfähigkeit
der Städte und
Gemeinden weiter unterstützen
und fördern!
Kommunale Freie Wähler achten
in besonderer Weise darauf,
dass die Kommunen über die
notwendige finanzielle Ausstattung
verfügen, um Politik für
die Menschen vor Ort auch in
die Tat umsetzen zu können. In
den Kommunen trifft Politik
auf Wirklichkeit!
Aktive Wege aus der Corona -
Krise unterstützen, das heißt
den Wirtschaftsstandort Baden
- Württemberg stärken, innovativ
gestalten, zukunftsfähig und
krisenfest machen! Es müssen
weiter Förder- und Unterstützungsprogramme
für Unternehmen,
Handwerk, Handel
und Dienstleistungen erarbeitet
und umgesetzt werden. Vor allem
für den Mittelstand und für
kleinere Unternehmen im
Event- und Gastronomiebereich,
aber auch für Hotels,
Schauspieler, Musiker, Künstler
und andere Berufsgruppen.
Weitere Ausgleichs- und Förderprogramme
für die Zukunftsfähigkeit
der Städte,
Landkreise und Gemeinden
werden benötigt. Dies heißt,
den Umbau des Wirtschaftsstandortes
Baden -Württemberg
auf innovative Formen der Mobilität
inklusive der Batterieforschung
voranzureiben. Die Entwicklung
alternativer Antriebstechniken
mittels Wasserstoff
und die Weiterentwicklung synthetischer
Kraftstoffe muss
noch wirksamer gefördert und
unterstützt werden. Auf eine
umweltverträgliche Gewinnung
der dazu benötigten Rohstoffe
muss dabei besonders geachtet
werden. Der Förderung
von neuen und bestehenden
Projekten zur Weiterentwicklung
von Photovoltaik, Brennstoffzelle
und Wasserstoffantrieb
räumen wir eine Vorrangstellung
ein. Unser Land soll
„breiter“ aufgestellt werden. Dazu
gehört auch, unsere bestehende
Kernkompetenz in den
Bereichen Gesundheit und Medizintechnik
weiter an die Spitze
zu bringen.
Unser Bildungssystem
muss stärker,
leistungsfähiger und
innovativer werden!
Unsere Kinder sind unsere Zukunft.
Insofern darf unser Bildungssystem
nicht mehr ein
Spielball und Versuchslabor
sein. Bildung muss wieder im
internationalen Vergleich stärker,
leistungsfähiger und zeitgemäßer
sein. Vom Kindergarten
über die Grundschule und
die weiterführenden Schulen
bis zu den Hochschulen muss
das Bildungssystem den aktuellen
Herausforderungen gerecht
werden. An Investitionen in eine
durchgängige Digitalisierung,
Ausstattung mit Hardund
Bildungssoftware, dem
Hardware-Support sowie der
Ersatzbeschaffung darf nicht
gespart werden. Mehr Lehrkräfte
müssen eingestellt werden,
um die Klassenstärken zu reduzieren,
und pädagogisches Personal
muss besser geschult und
motiviert werden. Die unwürdige
Entlassung während der
Schulferien und die Neueinstellung
nach den Ferien muss beendet
werden. Baden-Württemberg
muss Exzellenzstandort
für innovatives Wissen und
Denken werden. Neben der
technischen Ausstattung für
die Digitalisierung sehen wir einen
großen Bedarf im Bereich
der Schulsanierung auf die
Kommunen zukommen. Wir
fordern ein Sanierungsprogramm,
das die Städte wirksam
unterstützt. Auch die Hochschullandschaft
muss mit Priorität
ausgebaut und besser gefördert
und ausgestattet werden.
Gesellschaftliche
Zusammenarbeit und
das Ehrenamt stärken!
Freie Wähler sind bekannt für
ihr Engagement, ihre Unterstützung
und ihre Herkunft aus
der Ehrenamts- und Vereinsarbeit.
Durch Corona stehen viele
Vereine vor ganz besonderen
Herausforderungen. Deshalb
fordern wir, die Übungsleiterpauschale
von derzeit 2400 €
pro Jahr auf 3600 € pro Jahr anzuheben
(für Ausbilder, Erzieher,
Betreuer, Dirigenten, Chorleiter,
Trainer…). Daneben fordern
wir, dass auch die
Ehrenamtspauschale von derzeit
720 € auf 1500 € erhöht
wird. Die Parteien müssen sich
hier für eine konkrete Verbesserung
einsetzen. Ohne ein wirksames,
gefördertes Ehrenamt ist
in den Vereinen kein längerfristiges
motivierendes Arbeiten
möglich.
Wir stehen auch für Anerkennung
und für eine bessere Förderung
der notwendigen und
vielfach geforderten Professionalisierung
im Ehrenamt. Außerdem
haben wir den Eindruck,
dass von den rund 50
Vorschlägen zur Entlastung von
Vereinen und Ehrenamtlichen
von Bürokratie (Vorschläge des
Normenkontrollrates vom Oktober
2019) noch zu wenige konkret
umgesetzt wurden. Hier
fordern wir einen jährlichen Bericht
der Landesregierung zum
Stand der Umsetzung der Vereinsentlastung
von Bürokratie.
Liebe Leserinnen und Leser,
dies sind drei wichtige Punkte
von unseren sieben Punkte bestehenden
Prüfsteinen, an denen
wir die politischen Parteien
messen wollen, die sich für den
Landtag zur Wahl stellen.
R. Eichhorn, UWS-Stadtrat
Frohe Weihnachten
Reinhold Eichhorn
Norbert Nolle
Karl Faßnacht
Timo Ried
Brigitte Ried
Jürgen Kriechbaum
Reinhard Kuntz
Helga Malischewski
Gerhard Bühler
Dr. Gisela Kochs
Wir wünschen allen eine
schöne und besinnliche
Adventszeit für Söflingen.
und
gesundes
FWG Fraktionsgemeinschaft
ein
Jahr 2021
Ihre
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Rainer
Baechelen
Karl
Faßnacht
Reinhold
Eichhorn
Norbert
Nolle
Markus
Herter
Anett
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Wolfgang
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32 | Söflinger Anzeiger Rätsel
Ausgabe 04 | Dezember 2020
WINTERRÄTSEL
Unser Kirchweihrätsel fand
wieder großen Zuspruch. Nun
sind wir Ihnen noch die Lösung
schuldig. Gefragt war
nach dem Jahr, in welchem
die Söflinger erstmals die
Kirchweih im Oktober feierten.
Dies war im Jahr 1804.
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Garten
Söflinger Anzeiger | 33
Christsterne – die festlichen Blumen
Kaum naht die Adventszeit, da
blüht es in den Häusern und
Wohnungen wieder in vielen
Farben: Der Weihnachtsstern,
auch Christstern oder Poinsettie
genannt, botanisch Euphorbia
pulcherrima, gehört als
klassische Zimmerpflanze einfach
zu Weihnachten dazu.
Das liegt einerseits daran, dass
er hierzulande passend zum
Fest seine Blütezeit hat, andererseits
an der Form dieser Blüten:
groß, grob sternförmig und
in der Adventsfarbe Rot. Aus botanischer
Sicht handelt es sich
bei den farbigen Blättern allerdings
lediglich um so genannte
Hochblätter, die die eigentliche
Blüte – die gelblichen Kugeln
im Zentrum – umgeben. Die
Pflanzenprofis der Initiative
„Blumen – 1000 gute Gründe“
haben dazu einen Tipp: „Achten
Sie auf die unscheinbaren Blüten,
um lange Freude an der
Pflanze zu haben: Sind sie geschlossen
und unversehrt, halten
die bunten Blätter ebenfalls
länger.“ Darüber hinaus weisen
die Experten darauf hin, dass
Christsterne als Tropenpflanzen
gegenüber unserem Klima empfindlich
sind: „Kalte Zugluft und
Temperaturschwankungen mögen
Poinsettien gar nicht, dann
werfen sie schnell die Blätter ab.
Kaufen Sie also möglichst Exemplare,
die an einem geschützten
Platz standen, transportieren Sie
sie verpackt nach Hause und geben
Sie ihnen dort einen hellen,
nicht zu warmen Standort.“
Bei Haustieren
sollte man aufpassen
Wenn man diese Tipps beherzigt,
ist der Weihnachtsstern
der Star in der winterlichen Dekoration.
Ob flächig in eine
Schale gesetzt oder als einzelne
Blütenpflanze auf dem Tisch –
er setzt immer einen farbenfrohen
Akzent. Dabei gibt es heute
eine breite Auswahl passender
Farben: Während die Wildform
mit ihrem klassischen Rot direkt
sehr weihnachtliche Stimmung
verbreitet, wirken die
weißen Züchtungen eleganter,
sie lassen sich flexibel dekorieren.
Gleiches gilt für die Sorten
in romantischem Rosa oder
fröhlichem Gelb oder Orange.
Noch nicht so bekannt ist die
Poinsettie als Schnittblume, dabei
machen sich die großen
bunten Hochblätter auch in
weihnachtlichen Sträußen gut.
Wer die Schnittblume im Handel
nicht findet oder es selbst
versuchen möchte, kann Blüten
von seiner Topfpflanze schneiden.
Wie alle Wolfsmilchgewächse
gibt die Poinsettie allerdings
einen milchigen Pflanzensaft
ab, der die Haltbarkeit
in der Vase vermindert. Um den
Milchfluss zu versiegeln, muss
man den Stiel nach dem Anschneiden
für etwa 5 Sekunden
in 60 Grad heißes Wasser tauchen
und danach in kaltes Wasser
stellen. So präpariert kann
die Blüte fast zwei Wochen lang
halten. Diese „Wolfsmilch“, beziehungsweise
die darin enthaltenen
Stoffe, sind übrigens auch
der Grund für die Giftigkeit der
Pflanze, wie bei vielen Exemplaren
der Gattung Euphorbia. In
den heutigen Züchtungen ist
davon allerdings nicht mehr viel
übrig, für Erwachsene ist der
Weihnachtsstern daher unbedenklich,
lediglich mit kleinen
Kindern und Haustieren sollte
man aufpassen.
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34 | Söflinger Anzeiger Auto
Ausgabe 04 | Dezember 2020
So nicht!
Ratgeber: Was man als Autofahrer
im Winter vermeiden sollte
In der kalten Jahreszeit leistet
das Auto Schwerstarbeit. Als
Fahrer sollte man es seinem
Fahrzeug in den kalten Monaten
daher möglichst leichtmachen,
damit ihm nicht die Puste
– sprich die Batterie ausgeht
–, der Spritverbrauch im Rahmen
bleibt und Räder und Co
keinen Schaden nehmen. Wer
die Wintersünden vermeidet,
die TÜV-Experten zusammengestellt
haben, schont nicht nur
sein Auto und den Geldbeutel,
sondern auch die Umwelt.
Motor laufen lassen
Am Morgen erstmal den Motor
an, Scheiben frei kratzen, im Auto
gemütlich machen und dann
losfahren? Keine gute Idee. „Besonders
wenn der Motor kalt ist,
ist der Benzinbedarf hochgerechnet
mit bis zu 40 Litern pro 100
Kilometern hoch und der Schadstoffausstoß
ebenso“, so Eberhard
Lang von TÜV Süd. Der Katalysator
schläft noch, das Öl ist
– gerade im Winter – sehr zähflüssig.
Der Motor ist erst nach
ungefähr vier Kilometern warm
gefahren und erreicht dann seine
normale Leistung bei normalem
Verbrauch. Es gilt also: Motor an,
sofort losfahren und jeden Tropfen
Benzin zur Fortbewegung
nutzen! Wenn man auf die Kinder
vor der Schule oder an Bahnübergängen
wartet, sollte man
den Motor ausschalten. Moderne
Motoren sparen bereits Sprit,
wenn man sie nur wenige Minuten
ausschaltet.
Überhitzen
Die Heckscheiben- und die Sitzheizung
gehören zwar zu den bescheideneren
Spritschluckern,
trotzdem sollte man die Sitzheizung
nur in den ersten Minuten
der Fahrt einschalten. Ist der Motor
warm und die Heizung gibt genug
Wärme ab, bringt die Sitzheizung
keinen zusätzlichen Nutzen.
Die normale Heizung reicht aus,
die Motorwärme kostet nicht zusätzlich.
Auch die Heckscheibenheizung
sollte nur dann eingeschaltet
werden, wenn die Scheibe
tatsächlich beschlagen ist.
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Söflinger
Weihnachts-Anzeiger
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Auto
Söflinger Anzeiger | 35
Verschwenden
und Blenden
Bei der Klimaanlage sollte man
im Winter wegen des Mehrverbrauchs
ebenfalls auf sparsamen
Einsatz setzen. Der kurze
Einsatz der Klimaanlage zur
Enteisung kostet allerdings weniger
Energie als langer Betrieb
der Heckscheibenheizung oder
des Gebläses. Bei feuchtem Wetter
verhindert oder entfernt die
Klimaanlage zudem wirkungsvoll
den Beschlag von den Scheiben.
Kalte Luft enthält nämlich
weniger Feuchtigkeit als warme.
Die richtige Beleuchtung ist gerade
in der Winterzeit wichtig,
weil sie Sicherheit bringt. Bei
normaler Sicht gelten aber auch
im Winter keine anderen Vorschriften
als im Sommer. Die
Nebelschlussleuchte darf nur
bei Nebel und dann ausschließlich
bei Sichtweiten unter 50 Metern
leuchten. In solchen Fällen
ist Tempo 50 vorgeschrieben.
Wer also mit Nebelschlussleuchte
schneller als 50 fährt, macht
etwas falsch. Deshalb die Nebelbeleuchtung
immer ausschalten,
wenn sie nicht gebraucht
wird.
Hochstapeln
und Durchdrehen
Eine Dachbox erhöht den Spritverbrauch
des Wagens durchschnittlich
um zwei Liter auf
100 Kilometern.
Wer den „zweiten Kofferraum“
nicht mehr braucht, montiert
ihn daher am besten ab. Das gilt
ebenso für alle anderen Ladegüter:
Unnötig mitgeführte Dinge
im Kofferraum, unter den Sitzen
oder in Ablagefächern erhöhen
den Spritverbrauch.
Egal, ob es glatt ist oder man bei
einer Steigung losfährt – viel
Gas und durchdrehende Räder
schädigen nicht nur die Umwelt,
sondern sind überdies kontraproduktiv.
Wer behutsam Gas gibt und vorsichtig
losfährt, schont die Natur,
kommt besser vom Fleck
und sicher ans Ziel. pm/cw
Tipp
Dem Auto auf die Beine helfen
Die Batterie quittiert den Dienst und das Auto springt nicht mehr an. Gut, wenn man dann
noch weiß, wie das mit der Starthilfe funktioniert.
Im Zweifel informiert ein Blick in die Bedienungsanleitungen des Pannen- und des Spenderfahrzeugs
darüber, ob Starthilfe für die Fahrzeuge zulässig ist, welche Einschränkungen
bestehen und welche Anschlusspunkte für das Starthilfekabel vorgegeben sind. Dieses Kabel
sollte laut ADAC einen Querschnitt von mindestens 16 Quadrat-Millimetern haben, bei
Starthilfe für Dieselfahrzeuge 25 Quadrat-Millimeter. Zuerst heißt es jetzt mit dem roten
Kabel eine Verbindung zwischen dem Pluspol des Spenderfahrzeugs und dem Pluspol des
Pannenfahrzeugs herzustellen. Dann wird mit dem schwarzen Kabel der Minuspol des
Spenderfahrzeugs mit einem geeigneten Metallteil (Massepunkt) des Pannenfahrzeugs
verbunden.
In umgekehrter Reihenfolge
Sind alle Kabel richtig angeschlossen, können Autofahrer das Spenderfahrzeug starten. Ist
dessen Motor einige Minuten gelaufen, kann man das Pannenfahrzeug anlassen. Wenn der
Motor startet, sollten beide Fahrzeuge noch einige Minuten laufen, bevor man starke elektrische
Verbraucher wie Heckscheibenheizung, Licht und Gebläse einschaltet.
Beim Lösen der Polzangen können ansonsten Spannungsspitzen auftreten, die elektronische
Bauteile schädigen könnten. Danach werden in umgekehrter Reihenfolge zuerst das
schwarze Minuskabel, anschließend das rote Pluskabel gelöst und nicht benötigte elektrische
Verbraucher ausgeschaltet. Um die Batterie nachzuladen, ist eine längere Fahrt nötig,
andernfalls sollte die Batterie mit einem geeigneten Ladegerät aufgeladen werden.
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36 | Söflinger Anzeiger Bauen und Wohnen
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Bauherr muss die Zeit nicht aussitzen
Für die Anschlussfinanzierung
in zinsgünstigem Umfeld gibt
es – je nach Abstand zum Zinsbindungsende
– verschiedene
Varianten.
Endet die Zinsbindung regulär
in etwa sechs Monaten, kommt
vom Kreditinstitut ein Angebot
für den Anschluss. Das kann,
muss man aber nicht annehmen.
Für die zweite Etappe ist
vor allem die Höhe der Tilgung
neu zu überdenken. Die Ersparnis
aufgrund der niedrigen Zinsen
könnte man dort investieren.
Wer sich einen dauerhaften Tilgungssatz
von zum Beispiel drei
Prozent nicht zutraut, vereinbart
eine Wechselmöglichkeit oder
Sondertilgungen. So ist man für
temporäre finanzielle Engpässe
besser gerüstet. Auch für die
zweite Etappe lässt sich eine
staatliche Förderung mit ins Gepäck
zu nehmen: KfW-Kredit
oder die Eigenheimrente in
Form eines Riester-Darlehens.
Ein Forward-Darlehen kann in
Erwägung gezogen werden,
wenn das Zinsbindungsende
noch bis zu 60 Monate entfernt
ist. Man schließt solch ein Darlehen
über die Restschuld zu heutigen
Zinskonditionen ab, und
der Anschluss kann pünktlich
vonstattengehen. Dafür, dass in
maximal fünf Jahren gegenwärtige
Zinsen veranschlagt werden,
zahlt der Bauherr einen
Aufschlag. Wie bei allen Finanzierungen
kann sich auch an
dieser Stelle ein Vergleich lohnen.
Deutliche Entlastung
Wer seit fast zehn Jahren seinen
Hauskredit abzahlt, wird in der
jetzigen Niedrigzinsphase damit
mit seinem Kündigungsrecht
liebäugeln. Unabhängig davon,
für welchen Zeitraum die erste
Festschreibung vereinbart war,
kann der Bauherr nach zehn
Jahren kündigen, ohne dass das
Kreditinstitut eine Vorfälligkeitssumme
einfordern darf. Es
ist also nicht zwingend erforderlich,
die Zeit bis zum Ende der
Festschreibung – beispielsweise
15 Jahre – auszusitzen. Die zweite
Finanzierungsrunde könnte
den Geldbeutel sofort und deutlich
entlasten – wegen der niedrigen
Zinsen. Auch hier gilt: Anschlussmodelle
vergleichen,
wenn möglich gefördert finanzieren
und so hoch wie möglich
tilgen. Wer heute neu finanziert,
kann sich mit einem klassischen
Bausparvertrag oder mit einem
Riester-Bausparvertrag die heutigen
Zinsen für die Anschlussfinanzierung
in zehn Jahren sichern.
be.p/Katrin Baum
Ein Haus finanziert man nicht aus der Portokasse. Also muss ein kluger Finanzierungsmix
gefunden werden.
Foto: Wiltrud Zweigler/be.p
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Erscheint am
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Ausgabe 04 | Dezember 2020
Bauen und Wohnen
Söflinger Anzeiger | 37
Nebenkosten sind keine Nebensache
Auch Neben-Kosten sind Kosten.
„Noch dazu haben sie die Eigenschaft,
dass sie in der Regel sofort
bezahlt werden müssen“,
weiß Alexander Nothaft vom
Verband der Privaten Bausparkassen.
Auch aus diesem Grund plädiert
der Verband dafür, eine Finanzierung
mit mindestens 20, besser
30 Prozent Eigenkapital zu
unterlegen. Wer nur mit den reinen
Haus- und Grundstückskosten
rechnet und meint, dafür reiche
seine Finanzkraft allemal,
der ist schneller in der finanziellen
Bredouille als er denkt. Bei
der Finanzplanung sollte der
Bauherr folgende Ausgaben fest
kalkulieren:
Grunderwerbsteuer
Sie ist eine Pflichtabgabe ans Finanzamt.
Die Höhe legen die
Bundesländer fest. Sie liegt aktuell
zwischen 3,5 und 6,5 Prozent.
Die Bemessungsgrundlage bildet
der angenommene Grundstückswert.
Sobald Grundstück
und Immobilie vertraglich miteinander
verknüpft sind, liegt
ein so genanntes „verbundenes
Geschäft“ vor, also beispielsweise
beim Kauf vom Bauträger.
Dann zählt auch der Wert der
Immobilie als Bemessungsgrundlage.
Käufer, die Grundstück
und Haus getrennt kaufen,
sparen Geld. Dann fällt die
Grunderwerbsteuer nur auf das
Gelände an.
Makler
Findet der Makler einen Käufer
für eine Immobilie, erhält er
nach Vertragsabschluss eine
Provision. Üblicherweise beträgt
sie zwischen vier und sieben Prozent
des notariellen Kaufpreises
inklusive Mehrwertsteuer. In
manchen Bundesländern ist es
üblich, dass Käufer und Verkäufer
sich diese Kosten teilen. Spätestens
zu Jahresbeginn 2021 gilt
„halbe-halbe“ überall. Denn ein
neues Gesetz regelt, dass mindestens
50 Prozent der Verkäufer
übernehmen muss. Die Kaufnebenkosten
können sich schnell
auf bis zu 15 Prozent des Kaufpreises
summieren: Beträgt dieser
200.000 Euro, kommen bis
zu 30.000 Euro oben drauf.
Alexander Nothaft rät Bauherren,
beim Kreditrahmen die Nebenkosten
und alle Extrawünsche
von Anfang an zu berücksichtigen,
„denn jede Nachfinanzierung
wird deutlich teurer.“
be.p/Katrin Baum
Kaufnebenkosten müssen in aller Regel aus dem Eigenkapital bezahlt werden.
Foto: Birgit Malchow/be.p
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38 | Söflinger Anzeiger Bauen und Wohnen
Ausgabe 04 | Dezember 2020
Unnötige Heizkosten vermeiden
Energiespartipps für den Winter
Wer ein paar Regeln befolgt, kann im Winter
unnötige Heizkosten vermeiden. Die Deutsche
Energie-Agentur (dena) hat einige Maßnahmen
zusammengestellt, die nichts oder nur wenig
kosten, aber viel Energie einsparen.
Energiespartipps, die nichts kosten Richtige
Raumtemperatur wählen: Die optimale und angenehme
Raumtemperatur liegt in Wohnräumen
bei 19 bis 20 Grad und sollte in der Nacht um vier
Grad abgesenkt werden. Jedes Grad darüber erhöht
die Heizkosten um circa sechs Prozent.
Schlafzimmer und Flure können deutlich kühler
sein - jedoch nicht kälter als 16 Grad, sonst könnte
Feuchtigkeit an den Außenwänden kondensieren.
Tagsüber sollten die Türen zwischen warmen
und kühlen Räumen geschlossen bleiben.
Beim Verlassen der Wohnung sollte die Heizung
nur heruntergeregelt, aber nicht komplett ausgeschaltet
werden. Sinnvoll lüften: Beim Dauerlüften
über gekippte Fenster geht viel Energie
verloren. Besser mehrmals täglich stoßlüften –
im Winter fünf bis zehn Minuten – und dabei die
Heizkörperventile schließen.
sparen Thermostatventile einsetzen: Die Ventile
sorgen dafür, dass sich die Leistung der Heizkörper
an der Raumtemperatur orientiert. Das verhindert
ein Überheizen der Räume. Heizung richtig
einstellen: Wenn Heizkörper „gluckern“ oder
Wärme ungleichmäßig abgeben, ist meist die
Heizungsanlage falsch eingestellt. Der Einbau einer
stärkeren Heizungspumpe oder eine Erhöhung
der Vorlauftemperatur sind in solchen Fällen
weit verbreitete Mittel, führen aber zu einem
höheren Energieverbrauch und steigenden Kosten.
Besser ist eine gründliche Heizungsüberprüfung
vom Fachmann. Mit einem sogenannten
„hydraulischen Abgleich“ sorgt er dafür, dass
sich das Heizungswasser gleichmäßig verteilt
und alle Räume bedarfsgerecht mit Wärme versorgt
werden. Rohrleitungen dämmen: Laufen
Heizungsrohre durch kalte Räume, zum Beispiel
im Keller, kühlen sie aus und verlieren einen Teil
der zuvor erzeugten Wärme. Eine Dämmung der
Warmwasserleitungen im Keller sorgt dafür, dass
die Wärme möglichst verlustfrei die Heizkörper
erreicht. Fenster und Türen abdichten: Durch undichte
Türen und Fenster schleichen sich Feuchtigkeit
und Kälte in Haus und Wohnung. Einfache
und effektive Abhilfe gegen feuchte Zugluft bieten
selbstklebende Dichtungen zum Abdichten
von Fenstern und Türen, die man im Baumarkt
bekommt.
(be.p/Katrin Baum)
Geschlossene Gardinen oder Rollläden schützen
vor Wärmeverlusten in der Nacht.
Wärmestau vermeiden: Heizkörper müssen die
Wärme frei an die Raumluft abgeben können.
Deshalb dürfen sie nicht durch Vorhänge oder
Möbel verstellt werden. Eine zusätzliche Dämmung
der Wand hinter dem Heizkörper ist in vielen
Fällen sinnvoll. Heizkörper entlüften: Heizkörper
können nicht optimal funktionieren, wenn
sich Luft darin angesammelt hat. Mit einem Entlüftungsschlüssel
aus Baumarkt oder Fachhandel
lässt sich der Heizkörper schnell entlüften.
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