DER BRIEF - Evangelische Friedenskirchengemeinde Bonn

4 Die Bibel – Ein Buch mit sieben Siegeln?
Die Bibel – Das Buch mit sieben Siegeln?
Die Bibel ist das Buch der Bücher. Sie ist das
auflagenstärkste Buch der Menschheitsgeschichte,
übersetzt in mehr als zweitausend Sprachen. Für
die Lektüre der 31.175 Verse in 1.189 Kapiteln
benötigt man angeblich 50 Stunden! Selbst Martin
Luther gab zu: "Ich hab nun 28 Jahr...stetig in der
Biblia gelesen..., doch bin ich ihrer nicht mächtig
und find' noch alle Tage etwas Neues drinnen."
Foto: Dieter Schütz Schütz, pixelio
Die Bibel (griech. biblia = Bücher) basiert auf unzähligen
Schriften, die aus mündlicher Überlieferung entstanden und bis
ins 8./9. Jh. vor Christus zurückreichen. Sie wurden vielfach umgeschrieben
und auf einen verbindlichen Kanon reduziert.
Das Alte Testament umfasst die Geschichte des
Volkes Israel, die Lehrbücher und Psalmen sowie
die Prophetenberichte und die zehn Gebote. Das
Neue Testament schildert Leben und Lehren Jesu,
enthält die Apostelbriefe und die Geschichte der
frühen Christengemeinde.
Foto: Dieter Schütz, pixelio
In Anbetracht ihrer historischen, kulturellen und
religiösen Bedeutung steht die Bibel auch bei 70 Prozent aller Deutschen
im Bücherschrank. Aber mehr als die Hälfte der Bevölkerung liest
Umfragen zufolge nie oder so gut wie nie darin. Damit ist die Bibel ein
Weltbestseller ohne Leser und für viele „ein Buch mit sieben Siegeln“!
Die Redewendung geht auf das sprichwörtlich gewordene Buch mit sieben
Siegeln im fünften Kapitel der Offenbarung des Johannes zurück. In
bildreicher, surrealer Sprache wird geschildert, wie Jesus als Lamm Gottes
die sieben Siegel einer Buchrolle öffnet und damit den Untergang der Welt
auslöst, der nötig ist für die Erschaffung des Neuen Himmels und der
Neuen Erde. Die gewaltsame Beschreibung spiegelt die Gegenwart der
Menschen, die so auf eine bessere Welt hoffen konnten.