19.07.2021 Aufrufe

SCHWACHHAUSEN Magazin | Juli-August 2021

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ISSN 2197-5450 JULI | AUGUST <strong>2021</strong><br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

GANS GLÜCKSELIG<br />

Alles was das Kinderherz begehrt<br />

FRISCHE VOM FELD<br />

Der Kleine Hofladen<br />

EIN GESTALTER „DURCH UND DURCH“<br />

Ralf Möller - neuer Ortsamtsleiter Schwachhausen/Vahr<br />

KAUFHAUS MADE IN BREMEN<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff mit dem Blick für das Besondere<br />

WWW.MAGAZINEFUERBREMEN.DE


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Lena Blum<br />

Leiterin der Freiwilligen-Agentur Bremen<br />

Sie stehen sonntags als Übungsleiterin auf dem<br />

Sportplatz, bringen mittwochs den Spielplatz<br />

einer Kita auf den neusten Stand, packen in Krisensituationen<br />

mit an, stellen Kulturveranstaltungen<br />

auf die Beine, bringen sich regelmäßig<br />

in Beiräten und Vereinen ein und kümmern<br />

sich um diejenigen in unserer Gesellschaft, die<br />

ein Ohr, eine unterstützende Hand oder einfach<br />

nur Gesellschaft und Anteilnahme benötigen.<br />

Vielleicht haben Sie sich wiedererkannt? Dann<br />

sind Sie eine von rund 200.000 Freiwilligen in<br />

Bremen, die versuchen, im Kleinen einen Unterschied<br />

ums Ganze zu machen.<br />

„Warum machen die das eigentlich, so ohne<br />

Geld“, fragte mich vor kurzem mein achtjähriger<br />

Sohn. Gute Frage – der jüngst erschienene<br />

Freiwilligensurvey, die größte regelmäßig erscheinende<br />

Studie zum Engagement in<br />

Deutschland, gibt darauf Antworten. Ums Geld<br />

und ums Ansehen geht es schon mal nicht. Sondern<br />

vielmehr darum, Spaß und Freude zu erleben,<br />

zu helfen, die Gesellschaft zumindest im<br />

Kleinen mitzugestalten, etwas zurückzugeben<br />

und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.<br />

Für Jüngere ist zudem die Möglichkeit,<br />

sich beruflich zu qualifizieren nicht unwichtig.<br />

Wie wichtig das Miteinander ist und wie sehr<br />

doch gerade das kulturelle, soziale Leben, das<br />

maßgeblich auch durch Freiwilligenarbeit möglich<br />

wird, dies überhaupt erst bunt, abwechslungsreich<br />

und reizvoll macht, haben wir wohl<br />

alle in den letzten eineinhalb Jahren bitter vor<br />

Augen geführt bekommen. Zeit also für einen<br />

Neustart, um wieder gemeinsam anzupacken,<br />

etwas auf die Beine zu stellen und in den Austausch<br />

mit anderen zu gehen. Wie das geht?<br />

Als Freiwilligen-Agentur Bremen sind wir im<br />

Dammweg 18-20 und im Internet eine Anlaufstelle<br />

für alle, die etwas bewegen wollen<br />

in Bremen. In der digitalen Engagementbörse<br />

findet man über 300 Tätigkeiten, für die es<br />

sich lohnt, aktiv zu werden – in Schwachhausen,<br />

aber auch in allen anderen Stadtteilen<br />

Bremens. Von der redaktionellen Mitarbeit in<br />

einer Zeitung, der Übernahme einer Patenschaft<br />

oder Lesehilfe für ein Kind, der Mitarbeit<br />

in einem Museum, der Begleitung von<br />

Reisen mit Menschen mit Handicap – alles ist<br />

möglich.<br />

Damit das auch mit dem Alltag vereinbar ist,<br />

gibt es inzwischen viel mehr Möglichkeiten,<br />

sich auch punktuell zu engagieren. Freiwilliges<br />

Engagement hat viele Gesichter. Auch digitales<br />

Engagement ist mehr und mehr<br />

gefragt.<br />

Vielleicht ist ja auch für Sie etwas Passendes<br />

dabei? Bremen würde es sicherlich freuen.<br />

Herzlich,


INHALTSVERZEICHNIS<br />

RALF MÖLLER<br />

Ein Portrait des neuen Ortsamtsleiters<br />

Schwachhausen-Vahr<br />

28<br />

EIN HOFLADEN<br />

DER BESONDEREN ART<br />

Leckere Beeren, engagierten<br />

Frauen und die Liebe zum Produkt<br />

40<br />

ALLES WAS DAS<br />

KINDERHERZ BEGEHRT<br />

Kathrin Kaiser bereichert<br />

mit ihrem Kinder-Concept-Store<br />

die Shoppingmeile in der<br />

Wachmannstraße<br />

22<br />

FRISCH GEMISCHTES<br />

06 Aktuell, informativ, menschlich:<br />

unser buntes Stadtteilleben<br />

GANS GLÜCKSELIG<br />

22 Ein Kinder-Concept-Store mit<br />

besonderen Labels und vielen<br />

schönen außergewöhnlichen<br />

Dingen<br />

FRISCH UND REGIONAL<br />

28 Der Kleine Hofladen kooperiert<br />

mit regionalen Landwirten und<br />

hat viele tolle und frische<br />

Produkte aus der Region im<br />

Sortiment<br />

HANSEATISCH-BREMISCH<br />

EINKAUFEN<br />

34 Die Ideen und Konzepte der<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff<br />

EINE LEIDENSCHAFT<br />

FÜR GRÜNE THEMEN<br />

40 Der neue Ortsamtsleiter<br />

Schwachhausen/Vahr<br />

Ralf Möller im Gespräch<br />

KUNSTHALLE BREMEN<br />

47 Mit den Augen riechen. Geruchsbilder<br />

seit der Renaissance. Die<br />

Kunsthalle Bremen rückt die<br />

Geschichte des Riechens, Stinkens<br />

und Duftens in der Bildenden<br />

Kunst in den Mittelpunkt.<br />

NUKLEARMEDIZIN<br />

48 Eine Schwangerschaft übt großen<br />

Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion<br />

aus<br />

RUNDUM GESUND<br />

50 Begegnungen mit Zecken lassen<br />

sich nicht vermeiden – was im<br />

Fall der Fälle zu tun ist, stellen<br />

wir auf Seite 50 vor<br />

4<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


INHALTSVERZEICHNIS<br />

34<br />

KAUFHAUS<br />

MADE IN BREMEN<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff<br />

hat ein neues Kaufhaus-<br />

Konzept entwickelt<br />

FAMILIE & CO.<br />

Endlich wieder<br />

Programm! In der<br />

Stadt können sich<br />

Familien mit Kindern<br />

auf viele Kinder-<br />

Theateraktionen<br />

freuen<br />

54<br />

FAMILIE & CO.<br />

54 Der Sommer kann kommen!<br />

Für viel Spaß sorgt ein<br />

umfangreiches Kindertheaterprogramm<br />

in der Stadt<br />

NEWS VON BREMEN 1860<br />

62 Immer in Bewegung<br />

IMPRESSUM<br />

66 Wer, was und wann<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 5


FRISCH GEDRUCKT<br />

Katharina Pasternak<br />

Draußen-Deko<br />

DIY-Projekte für Garten,<br />

Terrasse und Balkon<br />

Nicht nur das eigene Haus,<br />

sondern auch Balkon, Garten<br />

oder Terrasse in eine<br />

Wohlfühloase verwandeln!<br />

Katharina Pasternak verleiht<br />

dazu mit ihrem Buch<br />

neue Impulse. Ideenreiche<br />

Projekte, Dekoideen für alle<br />

Jahreszeiten sowie passende<br />

Anleitungen machen<br />

Lust auf eigene Kreativität.<br />

DIY – „Do it yourself“ –<br />

lautet die Devise, wenn es<br />

gilt, passende Deko zu finden.<br />

Im Sommer lädt ein<br />

hängender Erdbeergarten<br />

zum Ernten und Genießen<br />

am feinen Teetisch ein.<br />

Zu den herbstlichen Dekoideen<br />

zählt eine stilvolle<br />

Weinkistenbank;<br />

formschöne Windlichter passen zu jeder Jahreszeit. Die Arbeiten sind<br />

meist mit wenigen Mitteln einfach durchzuführen, laden zum Entspannen ein und<br />

vermitteln ein neues Lebensgefühl.<br />

Autor Katharina Pasternak<br />

ISBN 978-3-86355-974-8<br />

Seiten 144<br />

Format 23,5 x 20 cm<br />

Ausstattung Hardcover<br />

Preis 15,00 Euro<br />

»»» emf-verlag.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Draußen-Deko“<br />

Einfach eine E-Mail bis<br />

zum 15. <strong>August</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Der betrogene Kadi<br />

Gartenoper<br />

der Familie Castringius<br />

im Fockes Pavillon<br />

Die Opernaufführungen der Familie Castringius gehören fest zum Programm der<br />

Pavillon-Konzerte im Park des Focke-Museums. Am Sonntag, den 1. <strong>August</strong> von<br />

11.30 Uhr bis 12.30 Uhr wird Christoph Willibald Glucks einaktige Oper „Der betrogene<br />

Kadi“ gegeben, ein komisches Singspiel, das 1761 in Wien uraufgeführt<br />

wurde. Hauptperson ist ein türkischer Würdenträger, der Kadi, der zum missfallen<br />

seiner Frau Fatima die unwillige Zelmire als Zweitfrau heiraten möchte. Aber Zelmire<br />

ist in Nuradin verliebt. Intrigen sorgen für heitere Verwicklungen rund um die<br />

charakterliche Festigkeit der Figuren.<br />

Der Eintritt kostet 15 Euro, ermässigt 10 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />

unter Telefon (0421) 699 600-0 oder per E-Mail an kasse@focke-museum.de. 150<br />

Sitzplätze stehen zur Verfügung. Es besteht freie Platzwahl, eine Platzreservierung<br />

kann leider nicht vorgenommen werden.<br />

»»» focke-museum.de<br />

6<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Eine farbenfrohe Sommerausstellung erwartet die Besucher der Galerie<br />

Corona Unger<br />

Jürgen Jansen –<br />

to the start of forever<br />

Ausstellung<br />

verlängert bis 15. <strong>August</strong><br />

Ein großformatiges Gemälde in leuchtenden Magenta-, Violett- und Blautönen mit<br />

dem Titel „Summertime“ unterstreicht die sommerliche Atmosphäre dieser Ausstellung.<br />

Es zeichnet sich – wie viele Werke des Künstlers Jürgen Jansen – neben<br />

besonderen koloristischen Qualitäten durch suggestive Bewegungsmomente aus.<br />

Die Dynamisierung resultiert aus der Überlagerung und Verschiebung farbiger Elemente.<br />

„Ich versuche genau den Moment zu erreichen, in dem Auflösung deutlich wird.<br />

Der verdeutlicht, dass alles im nächsten Augenblick anders sein kann, und der<br />

meine Bilder in Bewegung versetzt.“<br />

Jürgen Jansen hat sich einer non-figurativen Bildsprache verschrieben und überlässt<br />

die Deutung seiner unergründlichen, scheinbar von innen heraus leuchtenden<br />

Farbkörper der Imagination des Betrachters. Amorphe Strukturen, die<br />

zahlreichen Assoziationen Raum geben, kennzeichnen sie ebenso wie die Addition<br />

übereinander liegender, irisierender Lasuren. Sie schaffen eine Malerei von außerordentlicher<br />

Strahlkraft. Charakteristisch ist ihre Transparenz – Jürgen Jansen gestaltet<br />

durchscheinende Motive und Bildebenen mit schimmernden Oberflächen, in<br />

deren Tiefe der Blick sogartig eintauchen möchte. Der helle oder dunkle Grund<br />

scheint Teile der jeweiligen Darstellung hinter einem Schleier zu verbergen und<br />

verleiht ihr eine komplexe, räumlich-zeitliche Tiefe.<br />

Unsere farbenfrohe Sommerausstellung vereint Gemälde aus sechs Werkgruppen<br />

des Künstlers und zeigt damit einen umfassenden Querschnitt seines facettenreichen<br />

Oeuvres. Sie geleitet die Besucher zudem in die oberen Galerieetagen.<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Sonntag, 01.08.<strong>2021</strong>, 15 Uhr | Pulsierende Farben | Vortrag Corona Unger<br />

Sonntag, 15.08.<strong>2021</strong>, 15 Uhr | Finissage | Führung, Sekt und Süßikeiten<br />

zum Ausklang der Ausstellung<br />

»»» galerie-corona-unger.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 7


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Die Pochers live<br />

Mittwoch 18.08.<br />

Seebühne Bremen<br />

Die Pochers zieht es diesen Sommer wieder auf die Live-Bühnen der Republik –<br />

nicht nur den bekannten Comedian und TV-Moderator Oliver Pocher, sondern auch<br />

seine Frau Amira. Und wer die Pochers verfolgt, der weiß: Es gibt einiges zu berichten!<br />

Oliver Pocher verspricht die schonungslose Wahrheit, Amira sieht sich<br />

schon die Scherben zusammenkehren. Die Pochers haben zuletzt mit einem Podcast<br />

auf sich aufmerksam gemacht – und ihre Hörer dabei mehr als einmal zum<br />

Lachen gebracht. „Schuld“ daran hatte übrigens einmal mehr die Corona-Pandemie:<br />

Während sie im Frühjahr 2020 in Quarantäne waren, unterhielten sie täglich<br />

zehntausende via Instagram – kurz darauf gab es dann den entsprechenden Podcast.<br />

Titel: „Die Pochers hier!“ Der 1978 in Hannover geborene Pocher, der mit seiner<br />

Familie heute in Köln lebt, hat im deutschen Fernsehen schon zahlreiche<br />

Formate moderiert, unter anderem „Die Oliver Pocher Show“ und „Mein Mann<br />

kann“.<br />

»»» seebuehne-bremen.de<br />

Ein Zug fährt durch eine Landschaft, die aus Zeitungspapier gemacht ist. Die Installation<br />

Landscape Europe <strong>2021</strong> wird ab dem 27. <strong>August</strong> präsentiert und der<br />

Weserburg als Schenkung hinterlassen. (Bild: Mateo Maté)<br />

Landscape Europe <strong>2021</strong><br />

Eine Installation des spanischen<br />

Künstlers Mateo Maté<br />

Im Auftrag des Instituto Cervantes Bremen hat der spanische Künstler Mateo Maté<br />

die Arbeit Landscape Europe 2020-21 eigens für das Weserburg Museum angefertigt.<br />

Die Installation Landscape Europe <strong>2021</strong> wird ab dem 27. <strong>August</strong> präsentiert<br />

und der Weserburg als Schenkung überlassen.<br />

Ein Zug fährt durch eine Landschaft, die aus Zeitungspapier gemacht ist. Der Reisende<br />

sieht Neuigkeiten, Ereignisse und Charaktere, die die Wirklichkeit dieses<br />

Moments ausmachen. Politik und menschliche Konflikte sind kurze Augenblicke, die<br />

unsere Alltagslandschaft bestimmen. Sie werden in unserer Erinnerung als ein<br />

Stratum der endlichen Geschichte bestehen bleiben. Ein Projektor, der mit einer<br />

Kamera verbunden ist, die im Zug angebracht ist, zeigt auf einem Bildschirm, was<br />

dieser in Echtzeit erfasst. Die Änderung im Maßstab verwandelt die Landschaft in<br />

etwas Reales, eine Reise durch Täler und europäische Städte. Jeder sieht die Realität,<br />

die auf seinen eigenen Zwangsvorstellungen basiert. Subjektivität macht unsere<br />

Beziehung zur Welt in dieser Archäologie unserer inneren Visionen aus.<br />

»»» instituto.cervantes.es<br />

Ihre<br />

persönliche<br />

Rechtsanwältin im<br />

Mühlenviertel<br />

Heike Leonhardt-Langhammer<br />

Rechtsanwältin<br />

§<br />

• Allgemeinanwältin<br />

• Familienrecht<br />

• Scheidung - Trennung<br />

• Medizinrecht - Ärzteberatung<br />

• Hausbesuche nach Vereinbarung<br />

§ §<br />

Gerold-Janssen-Str. 2A · 28359 Bremen · Tel. (0421) 169 00 22 · Fax (0421) 169 00 20<br />

E-Mail: rain-leonhardt@email.de · www.heikeleonhardt.de<br />

8<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Andreas Elster von STILPLUS OPTIC und Dr. Peter Valtink, Vorstand Bremer<br />

Suppenengel e. V. bei der Spendenübergabe<br />

Solidarität ist das Salz<br />

in der Suppe<br />

STILPLUS OPTIC spendet 1.500<br />

Euro an die Bremer Suppenengel<br />

Die Bremer Suppenengel versorgen bereits seit 1997 Obdachlose, Bedürftige und<br />

Menschen in sozialen Notlagen mit Essen. Freie und ehrenamtlichen Helfer gehören<br />

zum Stadtbild und sind eine feste Größe zwischen Domsheide und Hauptbahnhof,<br />

um mit Spezial-Fahrrädern eine frisch gekochte Suppe, belegte Brote,<br />

frische Salate und Kaffee auszugeben. Das Angebot wird mittlerweile von mehr als<br />

200 Personen dankbar angenommen.<br />

Der Verein organisiert neben der mobilen Essensversorgung vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe<br />

in verschiedenen Problemfeldern, ist gleichermaßen Ansprechpartner für Fragen<br />

rund um die Wohnungssuche und medizinische Hilfe sowie bei Informationen<br />

zu Behördengängen.<br />

COVID-19 war und ist für viele von uns eine große Herausforderung. Für Menschen<br />

ohne Obdach kam erschwerend hinzu, dass während der Lockdown-Phasen ihre<br />

wichtigen Einnahmequellen wegfielen. Die Bremer City und die ansonsten stark<br />

frequentierten Straßen und Plätze waren verwaist. Keine Chance, nach Kleingeld zu<br />

fragen, Pfandflaschen zu finden oder Zeitungen zu verkaufen.<br />

Herzhafte Hilfe<br />

STILPLUS OPTIC hatte im zweiten Halbjahr 2020 seine Kundinnen und Kunden gebeten,<br />

die reduzierte Mehrwertsteuer für verschiedene soziale Projekte zu spenden.<br />

Auf der Habenseite der Bremer Suppenengel konnte der City-Optiker einen von ihm<br />

großzügig aufgestockten Betrag in Höhe von 1.500 Euro verbuchen.<br />

»»» stilplus.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 9


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Ein genauer Blick auf das Programm, welches auch täglich wechselnde Zusatzangebote<br />

der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker und Mal- und Kreativworkshops<br />

beinhaltet und zu allen anderen Veranstaltungen der CityInitiative in<br />

der Bremer City lohnt sich<br />

Summerfeeling pur<br />

Viel Abwechslung in<br />

der Bremer City<br />

Den Sommer genießen heißt abtauchen, neues entdecken, sich etwas gönnen, lekkeres<br />

Essen, Unterhaltung und Spaß – einfach mal anders. Erleben Sie die historische<br />

Kulisse des Schnoors und der Böttcherstraße, machen Sie sich auf eine<br />

Shoppingtour durch die Obernstraße, die Sögestraße und die Einkaufspassagen,<br />

verweilen Sie mit Ihren Kindern an den City-Sandkästen oder bei den Hochbeeten<br />

auf dem Ansgarikirchhof und Hanseatenhof und genießen Sie die Sonne. Es gibt<br />

in diesem Sommer viele Gründe, sich auf den Weg in die Innenstadt zu machen,<br />

denn dort gibt es gleich mehrere Highlights.<br />

Die CityInitiative organisiert viele Aktionstage unter dem Motto „Summerfeeling“<br />

für alle, die den Stadtbesuch zum Erlebnis machen möchten. Die gesamte Innenstadt<br />

wird dabei zur Bühne: In den unterschiedlichen Quartieren der Innenstadt,<br />

die es auch immer wieder für Bremerinnen und Bremer neu zu entdecken gilt, finden<br />

Konzerte, Straßenkunst, ein Skateevent, Genussaktionen und noch vieles mehr<br />

statt. Die Aktionen finden jeweils samstags statt und werden natürlich unter Einhaltung<br />

der Corona-Hygienestandards geplant und durchgeführt. Im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />

dürfen sich die Innenstadtbesucher auf zahlreiche Aktionen freuen, die Lust<br />

auf mehr erleben machen, mehr Sommergefühle aufkommen lassen und dabei<br />

neue Lieblingsorte wieder neu zu entdecken. Die CityInitiative lädt ein: zu Frühshoppen-Konzerten<br />

auf dem Ansgarikirchhof in Kooperation mit dem BID Ansgari, Urban<br />

Gardening, Urban Fun & Action Day, der vorwiegend die jungen Leute ansprechen<br />

wird, Classic & Delicious, die einmalige Verbindung aus klassischen Oldtimern<br />

und hochwertigen Delikatessen, Zauberhafte City, City-Sandkästen, Bremen liest,<br />

Büchermeile und zum Kinder-Spaß-Tag. Eine Menge Spaß haben die Kleinen auch<br />

im neu eröffneten Kinderspielparadies „Pöks“ in der Knochenhauerstraße 9. Auf<br />

über 150 qm wird eine kostenfreie Kinderbetreuung angeboten. Während die Eltern<br />

also entspannt shoppen und Besorgungen erledigen, werden die Kinder durch geschultes<br />

und liebevolles Personal betreut.<br />

»»» bremen-city.de<br />

Der Wein für Bremen<br />

Sied an Sied för Fründskupp<br />

un Hülp in Bremen<br />

Die Bremer Serviceclubs Ladies‘ Circle 101 und Round Table 2 haben Seite an Seite<br />

erstmalig „Den Wein für Bremen“ ins Leben gerufen. Ein Fundraising Projekt, welches<br />

bedürftige Frauen und Kinder in Bremen unterstützt und somit direkt dort<br />

Hilfe leistet, wo sie am meisten gebraucht wird.<br />

Die Serviceclubs engagieren sich ehrenamtlich für verschiedene soziale Projekte in<br />

Bremen. Freundschaft und Hilfsbereitschaft stehen hierbei im Vordergrund, ebenso<br />

ein enger Austausch unter den Mitgliedern. Ein besonders spannendes Projekt<br />

konnte dieses Jahr umgesetzt werden: Seite an Seite haben die Clubs einen eigenen<br />

Wein kreiert, dessen Erlös gezielt den sozialen Projekten der Vereine zu Gute<br />

kommt.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Weingut Bietighöfer aus der Südpfalz, dessen Inhaber<br />

Stefan Bietighöfer ebenfalls Mitglied bei Round Table ist, haben die BremerInnen<br />

einen fruchtig aromatischen Weißburgunder gestaltet. Der Wein wird nach<br />

strengen Bio-Vorschriften hergestellt und ist ebenso Demeter zertifiziert. „Wir wollten<br />

einen Wein für die BremerInnen anbieten, der einfach Spaß macht: fruchtig<br />

und angenehm zu trinken, sodass man schnell Lust auf mehr bekommt. Der ideale<br />

Begleiter zu einem gemütlichen Abendessen oder einem entspannten Sun-Downer<br />

auf dem Balkon. Einfach genießen und dabei noch Gutes tun“, sagen <strong>Juli</strong>a und<br />

Tobias Scholtes und Arijalda Mujkovic, die das Projekt als Gemeinschaftsprojekt der<br />

beiden Clubs ins Leben gerufen haben.<br />

Ein besonderes Augenmerk soll auch auf der Flaschengestaltung liegen, denn auf<br />

dem Etikett sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen unserer<br />

Hansestadt zu sehen. „Uns war es besonders wichtig, dass sich die Menschen mit<br />

unserem Produkt identifizieren können. Bremen hat als Handelsstadt eine große<br />

Weintradition und grade deswegen hat es uns besonders gefreut, dass wir eine<br />

Zeichnung einer lokalen Künstlerin mit bedeutenden Bremer Wahrzeichen für unser<br />

Etikett verwenden durften.“<br />

Der Wein ist bei ausgewählten Händlern in der Region aber auch ganz einfach über<br />

den Online Shop des Ladies‘ Circle 101: bremen.ladiescircle.de oder über E-Mail<br />

zu bestellen: DerWeinFuerBremen@gmail.com<br />

Mit dem Kauf des Weins unterstützt man direkt bedürftige Frauen und Kinder in<br />

Bremen: Der Ladies‘ Circle und Round Table arbeiten eng mit Kinder -und Behindertenheimen<br />

sowie Bremer Frauenhäusern zusammen.<br />

»»» bremen.ladiescircle.de<br />

»»» rt2.de<br />

10<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Auf ins Freibad!<br />

Verkauf von<br />

Eintrittskarten im<br />

Webshop der Bremer<br />

Bäder GmbH<br />

Das lange Warten hatte Anfang Juni endlich ein Ende: Die Bremer Freibäder durften<br />

in die Open-Air-Saison starten. Seitdem können Besucherinnen und Besucher<br />

wieder einen Ausflug in das Stadionbad, das Freibad Blumenthal, das Freibad des<br />

Schloßparkbades und in den Außenbereich des Westbades unternehmen. Pandemiebedingt<br />

öffnen die Freibäder wie im vergangenen Jahr in Zeitzonen, die Pausen<br />

werden zur Reinigung und Desinfizierung der Anlagen benötigt. Die Öffnungszeiten<br />

lauten von Montag bis Freitag 06.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 18.00 Uhr,<br />

samstags und sonntags 09.00 bis 13.00 Uhr sowie 14.00 bis 18.00 Uhr.<br />

Die Eintrittspreise bleiben unverändert, sodass beispielsweise Kinder und Jugendliche<br />

bis einschließlich 15 Jahren weiterhin einen Euro bezahlen. Eine detaillierte<br />

Übersicht ist auf www.bremer-baeder.de zu finden. Tickets werden im Webshop<br />

(shop.bremer-baeder.de, eine Weiterleitung gibt es auch auf der Internetseite der<br />

Bremer Bäder GmbH) sowie im Bremer Bäder-Shop bei SportScheck verkauft. An<br />

den Schwimmbadkassen können nur in Ausnahmen Eintrittskarten erworben werden.<br />

Vorerst stehen wieder nur beschränkte Ticketkontingente zur Verfügung. Um<br />

garantiert Zutritt zu erhalten – und um größere Ansammlungen vor den Eingängen<br />

zu vermeiden – wird dringlich empfohlen, die Buchung bereits zu Hause abzuschließen.<br />

Es gelten die allgemein bekannten Hygiene- und Abstandsregeln sowie die jeweils<br />

aktuell gültigen Corona-Bestimmungen. Zu beachten sind die Hinweise an den<br />

Schwimmbadkassen, auf den Aushängen in den Bädern und im Webshop der Bädergesellschaft.<br />

»»» bremer-baeder.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 11


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Seit Mitte März steht der Baum nun in unmittelbarer Nähe zum Franz-Schütte-Denkmal und erfreut ebenso wie die stimmungsvollen Hornkonzerte Friedrich Müllers<br />

die flanierenden Bürgerparkbesucher (Foto: René Beckmann)<br />

Baumpflanzung im Bürgerpark<br />

Mit Hornkonzerten Spenden für neuen Baum gesammelt<br />

Viele Hundert Spaziergänger hat Friedrich Müller, Hornist bei den Bremer Philharmonikern,<br />

in den vergangenen Monaten durch seine spontanen Bürgerparkständchen<br />

erfreut. Mit den dabei gesammelten Spenden konnte der Bürgerparkverein<br />

nun in direkter Nachbarschaft hinter Müllers improvisierter Open-Air-Bühne einen<br />

neuen Baum pflanzen.<br />

„Mir ist es eine wahre Herzensangelegenheit, dem Park für die wunderbaren Stunden,<br />

die ich hier verbringen kann, zu danken. Was ist also naheliegender als die<br />

Parkverwaltung beim Erhalt dieser grünen Oase zu unterstützen?! Mit meiner Musik<br />

kann ich das am authentischsten und beglücke damit zusätzlich auch noch viele<br />

Parkbesucher, die zufällig während meiner kleinen Konzerte vorbeikommen“, so<br />

Friedrich Müller, der selbst nicht nur ausgiebige Spaziergänge im Park liebt, sondern<br />

dort auch viel Zeit mit seinen Kindern auf den abwechslungsreichen Spielplätzen<br />

verbringt. Dass die Spendenbereitschaft bei seinen Zuhörern so groß war,<br />

dass es jetzt sogar zu einer Baumpflanzung reicht, freut ihn ganz besonders.<br />

Parkdirektor Tim Großmann hat für die Neupflanzung eine bereits 4 bis5 Meter hohe<br />

Rot-Buche ausgewählt – nicht ohne Grund, denn: „Die Rot-Buchen sind zusammen<br />

mit den Stieleichen die prägenden Bäume im Bürgerpark, das heißt, sie geben<br />

dem Park sein Gesicht. Gerade die Buchen verleihen den Gehölzflächen im Park<br />

ihren schönen, waldartigen Charakter. Der neue Baum ersetzt eine Buche aus der<br />

Anfangszeit des Parks, der aus Altersgründen in diesem Frühjahr gefällt werden<br />

musste“, erklärt Tim Grossmann und dankt Friedrich Müller herzlich für sein Engagement<br />

„Der Bürgerparkverein ist hocherfreut über die Auftritte von Herrn Müller.<br />

Zu normalen Zeiten sind diese eine passende Bereicherung für den Park. Im<br />

zurückliegenden Corona-Jahr stellten die kleinen Konzerte von Herrn Müller für viele<br />

Besucher einen Lichtblick in schwierigen Zeiten dar.“<br />

»»» buergerpark.de<br />

»»» bremer-philharmoniker.de<br />

12<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Mit einem bunten Programm von rund 200 Veranstaltungen steht der KulturSommer Summarum wieder in voller Pracht da<br />

Bremer KulturSommer Summarum<br />

Verwandelt ganz Bremen in ein Gesamtkunstwerk<br />

Der KulturSommer Summarum steht wieder in voller Pracht da. Alles, was die Initiatoren<br />

im letzten Jahr „gepflanzt“, sprießt und blüht und wächst noch größer<br />

als 2020. Vom Kultur-Notfallprogramm kann schon lange keine Rede mehr sein!<br />

Rund 200 Veranstaltungen präsentiert der Kultursommer Summarum an rund 40<br />

Spielorten.<br />

2020 hatte ein Team von Bremer Kulturakteuren kurzentschlossen ein Open Air Kulturprogramm<br />

initiiert, damit Künstler, die durch die Pandemie praktisch monatelang<br />

unter Auftrittsverbot zu leiden hatten, wieder eine Bühne zu geben. Open Air<br />

und begrenzte Zuschauerzahl, dafür aber mehrere und kürzere Auftritte – das war<br />

das Erfolgsrezept, das auch in diesem Jahr wieder aufgeht. Ganz nebenbei kann das<br />

Publikum wieder ungewöhnliche, kaum bekannte Outdoor-Locations kennenlernen,<br />

von denen sich viele als wahre Open Air Highlights entpuppten.<br />

Wieder dabei sind deshalb z. B. das Institut francais, wo ein „Sommerliches Quartettkonzert“<br />

am 27. <strong>Juli</strong> dargeboten wird. „Ohneland“ mit Johannes Haase und Ingo<br />

Bohne verzaubern in Fockes Museumsgarten mit effektvollen und hypnotischen<br />

Klängen und das Kulturzentrum Schlachthof zeigt, was er an Kindertheater alles zu<br />

bieten hat. Einen großen Raum nehmen die zahlreichen Musikdarbietungen ein,<br />

die in diesem Jahr sogar ein eigenes Label, „Musiksommer Summarum“ tragen.<br />

Noch mehr als im letzten Jahr wachsen die Veranstaltungen in die Innenstadt hinein,<br />

zum Beispiel auf den Theaterberg in den Wallanlagen und auf den Domshof.<br />

Die Innenstadt braucht nach der Pandemie eine Herzmassage, deshalb findet eine<br />

Show mit dem Titel „Schöne neue Innenstadt“ genau dort im Theatergarten in den<br />

Wallanlagen statt. Und für die kommende Generation ist in der Innenstadt auch gesorgt.<br />

Das Kindertheaterfestival „Theater för Lütte“ findet ebenfalls in der Theatergarten-Saison<br />

vom 22. <strong>Juli</strong> bis zum 29. <strong>August</strong> statt. Mit einem poetischen<br />

Gartenspektakel wartet die „Blaue Stunde“ auf: berührendes Maskentheater und<br />

sphärische Licht- und Klangkunst verzaubern die Wallgärten in eine surreale Landschaft.<br />

Aber Bremen ist auch eine Stadt am Wasser. Vom 9. bis zum 15. <strong>August</strong> präsentieren<br />

sich auf der Seebühne an der Waterfront unterschiedliche Stars der Musikszene:<br />

der Bremer RathsChor mit dem Barockorchester, die Deutsche<br />

Kammerphilharmonie mit Mark Scheibe und ein Jazz Special, Conic Rose mit Uli<br />

Beckerhoff. Der KulturSommer Summarum verwandelt ganz Bremen in ein Gesamtkunstwerk!<br />

Alle Tickets gibt es nur im Vorverkauf bei Nordwest Ticket.<br />

»»» sommer-summarum.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 13


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Ein stark vergrößerter Korallenpolyp im Übersee Museum<br />

(Foto: Volker Beinhorn)<br />

Renate Kiekebusch:<br />

Nich argern – blots wunnern<br />

Een Feernseher, over dree Feernbedenen dorto? Dien Telefonanbeeder hett di ut Versehn<br />

vun‘n Rest vun de Welt afknippst un du hest söss Weken keen Telefon un keen<br />

Internet? Oder den Urlaub gifft dat nich wegen enen ne’en Virus? Man kunn sik<br />

jümmer blots argern, mutt man over nich... Renate Kiekebusch hett för dat een<br />

oder annere Problem jümmers enen plietschen Utweg... Un... ene Krüüzfohrt moken<br />

kann man ook tohuus!<br />

Blangen plattdüütsche Böker schrifft se ok för de plattdüütsche Kolumne in dat<br />

Stader Tageblatt un wiest Gäste Stood un dat Oole Land. 2012 hett se för ehren Text<br />

»Auf den Spuren der Familie - eine Reise nach Stuhm« den<br />

Stuhmer Kulturpries kregen, de von’n Landkreis<br />

Rodenborg vergeven warrt. Se leevt in Düünbeudel<br />

un ok ehr Böker hannelt<br />

faken von dat Leven in Düünbeudel.<br />

96 Seiten gebunden<br />

Artikelnummer:<br />

978-3-8378-7061-9<br />

Preis: 9,90 Euro<br />

»»» edition-temmen.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Nich argern –<br />

blots wunnern“<br />

Einfach eine E-Mail bis<br />

zum 15. <strong>August</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Korallenriffe<br />

vielfältig. verletzlich. verloren?<br />

Ausstellung im Kabinett Übersee<br />

und der Ozeanien-Ausstellung<br />

Farbenfroh, lebendig, artenreich – das ist unser Bild von Korallenriffen. Sie zählen<br />

zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde. Sie sind Kinderstube für rund 25 Prozent<br />

aller Meeresbewohner. Sie sichern die wirtschaftliche Existenz von etwa 500 Millionen<br />

Menschen. Sie schützen tropische Küsten vor der Kraft der Wellen und sind<br />

Quelle neuer Wirkstoffe für die Medizin. Doch der Lebensraum Korallenriff und seine<br />

Bewohner sind in Gefahr. Der fortschreitende Klimawandel, die zunehmende Verschmutzung<br />

unserer Ozeane, Massentourismus oder Fischfang per Chemie und Dynamit<br />

bedrohen diese unverzichtbaren Zentren der Artenvielfalt und -erhaltung.<br />

Die Ausstellung führt ein in die Bedeutung der Korallenriffe, klärt auf über globale<br />

und lokale Gefahren, denen die marinen Ökosysteme ausgesetzt sind und gibt Einblick<br />

in verschiedene Lösungsansätze und -möglichkeiten zur ihrer Rettung.<br />

„Korallenriffe – vielfältig. verletzlich. verloren?“ findet begleitend zur 14. und 15.<br />

Weltkorallenriffkonferenz <strong>2021</strong>/2022 (International Coral Reef Symposium, ICRS)<br />

statt und wurde gemeinsam mit dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund und<br />

der Universität Bremen realisiert. Ausstellung im Kabinett Übersee und der Ozeanien-Ausstellung<br />

geht bis 10. <strong>Juli</strong> 2022.<br />

»»» uebersee-museum.de<br />

14<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Ulrich Kaiser, Leiter des Knabenchores Unser Lieben Frauen, hat im Staatsarchiv<br />

eine spannende Entdeckung gemacht<br />

Rätsel um Joachim<br />

Neanders Grab gelöst<br />

Beisetzung des Dichters von Lobe den<br />

Herren fand 1680 auf dem Kirchhof von<br />

Unser Lieben Frauen statt<br />

„Hier ist ein Pastor vergessen. Joachim Neander“ – Was sich als Nachtrag in einer<br />

historischen Pastorenliste von St. Martini findet, könnte auch für die Bremische<br />

Neander-Rezeption im Allgemeinen gelten: Besonders viel Aufhebens wird um den<br />

Dichter des weltberühmten Lobe den Herren in seiner Heimatstadt nicht gemacht.<br />

Doch damit will sich der 2018 nach Bremen gekommene Kirchenmusiker und Leiter<br />

des Knabenchores an Unser Lieben Frauen, Ulrich Kaiser, nicht abfinden. „Als<br />

ich nach einer Aufführung der Bach-Kantate Lobe den Herren zufällig von Neanders<br />

Taufe in unserer Kirche hörte, konnte ich es zuerst kaum glauben.“ Zunächst<br />

machte sich Ulrich Kaiser auf die Suche nach dem bisher unbekannten Geburtstag<br />

Neanders im Jahr 1650. Das dazugehörige Taufbuch war allerdings schon im<br />

19. Jahrhundert als vermisst gemeldet, ein nahezu hoffnungsloser Fall also.<br />

Doch im Rahmen von monatelangen Recherchen stieß Ulrich Kaiser auf die Information,<br />

dass es seinerzeit bei Beerdigungen keinen „Parochialzwang“ gab: Sie<br />

mussten also nicht (anders als bei Taufen und Trauungen) in der eigenen Gemeinde<br />

erfolgen. „Und zum Glück spielten die Einnahmen auch damals schon eine Rolle“,<br />

schmunzelt Ulrich Kaiser, dem die Dokumentation der 2 Taler Begräbnisgebühren<br />

den entscheidenden Hinweis lieferten. Dieser fand sich im Staatsarchiv auf einer<br />

von hunderten handgeschriebenen Karteikarten, auf denen Namen und Begräbnisorte<br />

aus einem alten U.L.F.-Rechnungsbuch zusammengestellt waren: Neander<br />

Joachimus ULF.<br />

Die Sensation war perfekt! Alle bisherigen Biographen wussten von keiner Ruhestätte<br />

oder vermuteten sie in St. Martini, wo der Dichter das letzte Jahr seines nur<br />

29-jährigen Lebens lediglich als Hilfsprediger beschäftigt war. „Der Fundort selbst<br />

ist frei zugänglich und gar nicht so wahnsinnig spektakulär. Aber dass von den<br />

zahlreichen engagierten Neander-Forschern an dieser Stelle noch keiner gegraben<br />

hat, ist schon kurios“, wundert sich Ulrich Kaiser. „Und wer hätte gedacht, dass<br />

sich den Archiven auch nach fast dreieinhalb Jahrhunderten noch solche atemberaubenden<br />

Entdeckungen entlocken lassen?“<br />

Nun ist man in Unser Lieben Frauen sichtlich stolz, dass der Schöpfer des weltweit<br />

wohl meistgesungenen Kirchenliedes in Unser Lieben Frauen nicht nur getauft,<br />

sondern am 3.6.1680, drei Tage nach seinem Tod, auf dem Friedhof neben der Kirche<br />

begraben wurde. „Die Verbindung Joachim Neanders zu unserer Kirche erscheint<br />

jetzt in noch viel hellerem Licht“, freut sich Pastor Stephan Kreutz und fügt<br />

begeistert hinzu: „Ab heute wird bei uns kein Pastor mehr vergessen!“<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 15


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Am 1. September <strong>2021</strong> öffnet Trauerland zum ersten Mal seine Türen am neuen Standort in der Schwachhauser-Heerstraße 268a.<br />

In den Gruppen haben Kinder einen geschützten Raum für ihre Trauer.<br />

Tag der offenen Tür bei Trauerland<br />

Verein öffnet Türen am neuen Standort<br />

Der gemeinnützige Bremer Verein „Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und<br />

Jugendliche e.V.“ lädt am Mittwoch, den 1. September in der Zeit von 16 bis 19<br />

Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Die Veranstaltung findet am neuen Standort in der<br />

Schwachhauser Heerstraße 268a statt.<br />

Seit Ende letzten Jahres ist der Verein „Trauerland“ nun schon am neuen Standort<br />

in Horn. „Die Pandemie hat es bisher verhindert, uns persönlich vorzustellen. Jetzt<br />

haben wir endlich die Gelegenheit, unsere Türen zu öffnen“, berichtet Beate Alefeld-<br />

Gerges, Gründerin des Vereins. Interessierte haben an diesem Tag die Möglichkeit,<br />

mehr über das Thema Kindertrauer und das kostenfreie Hilfsangebot von Trauerland<br />

zu erfahren. Das Trauerland-Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen bietet bei<br />

Führungen durch die Räumlichkeiten Einblicke in die verschiedenen Spiel- und<br />

Gruppenangebote. Die einzelnen Bereiche des Vereins stellen sich ebenfalls vor<br />

und beantworten Fragen. Neben der beratenden und begleitenden Arbeit des pädagogischen<br />

Teams zählen dazu auch die Bereiche, die die inhaltliche Arbeit ermöglichen<br />

– das Ehrenamt, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit sowie unser<br />

Kompetenzzentrum trauerland bildung. Alle, die an einer ehrenamtlichen Mitarbeit<br />

interessiert sind, sich über das vielfältige Beratungsangebot informieren wollen<br />

oder mehr über Unterstützungsmöglichkeiten erfahren möchten, sind herzlich willkommen.<br />

»»» trauerland.org<br />

16<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

P E R S Ö N L I C H E S<br />

MILA CRESPO PICÓ<br />

Direktorin des Instituto Cervantes<br />

ICH LEBE GERNE IN BREMEN, WEIL ...<br />

Es eine ruhige Stadt ist, mit vielen schönen Grünflächen,<br />

die zum Spaziergang einladen.<br />

DAS GEFÄLLT MIR AN MEINER TÄTIGKEIT ALS<br />

DIREKTORIN IM INSTITUTO CERVANTES...<br />

Die hispanoamerikanischen Kulturen und die spanische<br />

Sprache im Dialog mit den bremischen Institutionen<br />

den Bremerinnen und Bremern näher zu<br />

bringen, um ein qualitatives, angemessenes und<br />

zeitgemäßes Bild Spaniens in den Bundesländern<br />

Bremen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />

gemeinsam zu gestalten.<br />

GUT FÜR BREMEN WÄRE ...<br />

Innovative Firmen anzusiedeln, um das Stellenangebot<br />

auf dem Arbeitsmarkt auszuweitern und zu<br />

stabilisieren.<br />

HIERFÜR SETZE ICH MICH EIN ...<br />

Für keine Diskriminierung, für Toleranz und friedliches<br />

Zusammenleben.<br />

DAS WÜRDE ICH IN <strong>SCHWACHHAUSEN</strong> VERÄNDERN ...<br />

Als Neuling in Schwachhausen - ich lebe und arbeite<br />

im Stadtteil - bin ich nicht die geeignete Person,<br />

etwas zu verändern, da ich durch die Pandemie<br />

vieles noch nicht kennenlernen konnte. Vielleicht<br />

vermisse ich nur einige kleinere Geschäfte oder<br />

mehr Cafés oder Bistros mit schönen Terrassen...<br />

EIN SCHÖNER TAG FÜR MICH ...<br />

Sonnig, warm, mit viel Licht. Ein Tag mit Freunden,<br />

ein gutes Essen und ein guter Wein. Und Lachen,<br />

viel lachen.<br />

ENTSPANNUNG IST FÜR MICH ...<br />

Während meines Urlaubs in meiner Heimat den Alltag<br />

erleben.<br />

EINE REISE WERT IST ...<br />

Die ganze Welt ist eine Reise wert, aber für alle, die<br />

es noch nicht kennen, auf jeden Fall Spanien und<br />

Lateinamerika.<br />

EIN GUTES ZITAT ...<br />

Mir gefällt dieser Satz von Miguel Ángel Asturias<br />

sehr: „Los corazones, como los ladrones, no devuelven<br />

las cosas olvidadas“ („Herzen geben wie Diebe<br />

keine vergessenen Dinge zurück“).<br />

EIN GLÜCKSMOMENT ...<br />

Mein Leben ist voll von kleinen Glücksmomenten.<br />

Ich könnte sagen, dass ich meistens in einem<br />

glücklichen Zustand lebe: das Grün vom Fenster<br />

aus zu sehen oder von meinem Wohnzimmer aus<br />

dem starken Regen lauschen, die Augen schließen,<br />

wenn die Sonne auf mich scheint, Zeit mit meiner<br />

Familie in Spanien verbringen... schöne Veranstaltungen<br />

im Instituto planen...<br />

EIN WUNSCH ...<br />

In diesem Moment, Gesundheit für alle, dann Arbeit<br />

und das Zusammensein mit den Menschen im Instituto<br />

Cervantes.<br />

EIN ZIEL ...<br />

Dass viele Bremer die Veranstaltungen des Instituto<br />

Cervantes genießen, sei es ein Spanischkurs für<br />

ihre Kinder oder für sie selbst, ein DELE-Zertifikat<br />

erwerben, unserer Bibliothek einen Besuch abstatten<br />

oder an den zahlreichen kulturellen Veranstaltungen<br />

teilnehmen.<br />

Rolladen<br />

Markisen<br />

Jalousien<br />

Insektenschutz<br />

Vordächer<br />

Terrassendächer<br />

Garagentore<br />

Rollos<br />

Wintergartenbeschattung<br />

ROLLADEN + MARKISEN | SERVICE<br />

Münchener Straße 29<br />

28215 Bremen<br />

Tel: (0421) 6 16 03 32<br />

info@hintelmann-rolladen.de<br />

www.hintelmann-rolladen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 17


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Es ist angerichtet!<br />

Praxisschulungen für Auszubildende im Gastgewerbe schließen Lernrückstände<br />

Die Hotellerie und Gastronomie waren massiv von coronabedingt angeordneten<br />

Schließungen betroffen, was zu fehlenden Praxiserfahrungen in der Berufsausbildung<br />

geführt hat. Von den mehr als 600 Auszubildenden im Gastgewerbe im Land<br />

Bremen gaben im letzten Jahr auf Nachfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-<br />

Gaststätten (NGG) rund 200 Auszubildende an, coronabedingt fast ausschließlich<br />

ausbildungsfremde Tätigkeiten zu erledigen, nicht mehr ausgebildet zu werden<br />

und auch keine Praxisschulungen zu erhalten. Auf Initiative der Gewerkschaft NGG<br />

haben sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bremen) und<br />

die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, sowie das Schulzentrum<br />

Rübekamp zusammengetan, um den Auszubildenden im Gastgewerbe<br />

mehr Praxiseinheiten in der Ausbildung zu ermöglichen. Dafür konnten der Landesverband<br />

der Hotel- und Restaurantfachkräfte in Bremen (Ho.Re.B.) sowie der<br />

Koch-Club Bremen gewonnen werden, vermehrt Praxisschulungen durchzuführen,<br />

um ausgefallene Inhalte für Auszubildende zu vermitteln.<br />

Das Schulungskonzept wird seit Dezember 2020 stetig ausgeweitet und umfasst<br />

zusätzlich Praxisnachmittage für Köche am Schulzentrum Rübekamp sowie gesonderte<br />

Plätze bei der Akademie Überlingen. Die Koordination übernimmt der Bildungsdienstleister<br />

inab Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft des bfw,<br />

die Finanzierung kommt aus dem Hause der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Europa. Iris Münkel, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft NGG, ist vom Wert<br />

des Schulungsangebots überzeugt: „Es ist viel Zeit vergangen und die Auszubildenden<br />

haben viel verpasst. Jetzt ist es an den Betrieben diese Chance der betrieblichen<br />

Ausbildung zu nutzen und ihren Auszubildenden mit Unterstützung dieses<br />

Angebotes die so dringend notwendige Praxis zu vermitteln.“<br />

Auch Nathalie Rübsteck, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bremen, freut sich<br />

über das Schulungsangebot: „Mit Unterstützung etlicher Betriebe haben wir schon<br />

diverse Schulungen organisiert, um coronabedingte Lernrückstände der Auszubildenden<br />

zu kompensieren. Dabei sind die finanziellen Möglichkeiten in der Branche<br />

aktuell begrenzt, sodass die neu hinzugekommene Finanzierung aus dem Hause der<br />

Wirtschaftssenatorin sicher hilfreich ist.“ Björn Reichenbach, Teamleiter im Bereich<br />

Aus- und Weiterbildung der Handelskammer, bestätigt diese Einschätzung:<br />

„Die Praxisnähe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der dualen Berufsausbildung. Wir<br />

freuen uns, dass ein breites Bündnis gemeinsam Wege gesucht und gefunden hat,<br />

um den besonderen Herausforderungen der Branche zu begegnen. Die Schulungen<br />

haben eine hohe Bedeutung für erfolgreiche Berufsabschlüsse, zumal das Gastgewerbe<br />

nach Corona dringend wieder gut qualifizierte Fachkräfte benötigt.“ Börje<br />

Horn, Direktor des Schulzentrums am Rübekamp, ergänzt: „Diese Zusammenarbeit<br />

der Ausbildungspartner im Gastgewerbe, DEHOGA, NGG, Handelskammer und<br />

Berufsschule zeigt eindrucksvoll, wie pragmatisch, zielführend und flexibel in Bremen<br />

auch größere Herausforderungen der Branche gemeinsam mit weiteren Akteuren<br />

erfolgreich gemeistert werden können.“<br />

»»» dehoga-bremen.de<br />

»»» ngg.net<br />

Fenster<br />

Haustüren<br />

Treppen<br />

Einbaumöbel<br />

Holz und mehr ...<br />

Durch unser gut ausgebildetes Personal<br />

und den modernen Maschinenpark können<br />

alle auszuführenden Leistungen in hoher<br />

Qualität und zudem noch kostengünstig<br />

ausgeführt werden.<br />

Überzeugen Sie sich doch in einem<br />

persönlichen Gespräch von der Vielfältigkeit<br />

und der Qualität unserer Arbeiten.<br />

Bau- & Möbeltischlerei<br />

Haferwende 42 • 28357 Bremen<br />

Tel: (0421) 276 80 33<br />

Mail: tischlerei-voss-gmbh@t-online.de<br />

www.tischlerei-voss-gmbh.de<br />

18<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Das Festival startet am 28. <strong>August</strong> rund um den illuminierten Marktplatz<br />

32. Musikfest<br />

Bremen<br />

Drei prall gefüllte Wochen<br />

mit Live-Musik!<br />

Nach Monaten einer analogen kulturellen Zwangsentwöhnung lockt nun endlich<br />

wieder die Verheißung auf vielfältige musikalische Entdeckungsreisen – live, authentisch,<br />

hautnah! Ob populäre Meisterwerke oder spannende Raritäten, ob etablierte<br />

Stars ihrer Zunft oder vielversprechende Newcomer, das 32. Musikfest<br />

Bremen verspricht exquisiten Musikgenuss. Vom 28. <strong>August</strong> bis zum 18. September<br />

bieten 47 Konzerte Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart in Bremen,<br />

Bremerhaven und ausgewählten Spielstätten im Nordwesten.<br />

Der Eröffnungsabend „Eine große Nachtmusik“ ist unter Corona-Bedingungen in<br />

den zeitlichen und räumlichen Abläufen entzerrt, der aufregende Mix aus Stilen,<br />

Epochen und Genres bleibt dabei jedoch vollkommen erhalten! An 9 Spielstätten<br />

rund um den illuminierten Marktplatz finden je 9 Konzerte à 60 Minuten zeitversetzt<br />

in zwei Zeitschienen statt. Für diese Konzerte kündigt sich ein illustres „Who is<br />

who“ der internationalen Musikszene an: das Orchester Les Siècles und François-<br />

Xavier Roth, das Dunedin Consort, The Gesualdo Six, Europa Galante und Fabio Biondi,<br />

das franz ensemble, Nicolas Altstaedt, das Shalosh Trio, die Band Electro<br />

Deluxe und das Janoska Ensemble.<br />

Zu den hochkarätigen Darbietungen in den folgenden drei Wochen zählen zwei Klavierabende<br />

mit Daniil Trifonov, eine franko-flämische Vokalnacht mit The Tallis<br />

Scholars, ein Strauss-Tschaikowski-Programm mit Diana Damrau, der Deutschen<br />

Kammerphilharmonie Bremen und Jérémie Rhorer, das multimediale „Pastoral for<br />

the Planet“-Projekt rund um Beethovens „Pastorale“-Sinfonie von Carlus Padrissa<br />

und seinem Künstlerkollektiv La Fura dels Baus, ein Programm zum Orpheus-Mythos<br />

mit Rolando Villazón, Christina Pluhar und L’Arpeggiata sowie Gastspiele des<br />

diesjährigen Musikfest-Preisträgers Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vocale<br />

Gent und dem Orchestre des Champs-Elysées. Das Abschlusskonzert gestalten<br />

Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester. Zusätzlich bürgt die Reihe<br />

MUSIKFEST SUPRISE für neue musikalische Grenzüberschreitungen und unerwartete<br />

Brückenschläge in der Überseestadt, während das Arp-Schnitger-Festival erneut<br />

das Orgelparadies rund um Bremen in den Fokus rückt.<br />

TICKETS & INFO: Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo-Fr 10-18 Uhr,<br />

Sa 10-15 Uhr) sowie unter www.musikfest-bremen.de<br />

»»» musikfest-bremen.de<br />

KORZUS<br />

und<br />

PARTNER<br />

RECHTSANWÄLTE UND NOTARE<br />

Denise Fromme<br />

Rechtsanwältin<br />

Fachanwältin für Familienrecht und Notarin<br />

„Frau Rechtsanwältin<br />

Denise Fromme berät<br />

und vertritt Sie im<br />

Scheidungsverfahren,<br />

insbesondere im<br />

Rahmen der Vermögensauseinandersetzung,<br />

Scheidungsfolgenvereinbarungen<br />

und<br />

Eheverträgen, sowie in<br />

allen weiteren Bereichen<br />

rund um das Familienrecht.“<br />

Hemmstraße 165, 28215 Bremen<br />

Telefon: (0421) 37 77 90 | Telefax: (0421) 376 00 86<br />

E-Mail: rae@korzus-partner.de<br />

www.korzus-partner.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 19


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Im Mittelpunkt des Konzertes mit dem Posaunenquartett der Bremer Philharmoniker<br />

steht ein Werk des niederländischen Komponisten Jan Koetsier mit dem<br />

Titel “Max und Moritz“<br />

Die Reihe Fockes Pavillon bietet jedes Jahr im Sommer ein bunt gemischtes Veranstaltungsprogramm<br />

aus Konzerten, Lesungen, Theaterstücken und Opern. Im<br />

Mittelpunkt des Konzertes mit dem Posaunenquartett der Bremer Philharmoniker<br />

am 29. <strong>August</strong> von 11.30 bis 12.30 Uhr steht ein Werk des niederländischen Komponisten<br />

Jan Koetsier mit dem Titel "Max und Moritz". Darin vertont er die Geschichte<br />

der beiden Lausbuben aus dem Kinderbuch von Wilhelm Busch. Auf dem<br />

Programm stehen außerdem Geniestreiche von Ludwig van Beethoven und Claude<br />

Debussy.<br />

Der Eintritt kostet 15 Euro, ermässigt 10 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />

unter Telefon (0421) 699 600-0 oder per E-Mail an kasse@focke-museum.de. 150<br />

Sitzplätze stehen zur Verfügung. Es besteht freie Platzwahl, eine Platzreservierung<br />

kann leider nicht vorgenommen werden.<br />

»»» focke-museum.de<br />

Posaunen-<br />

Streiche<br />

Konzert aus der Reihe<br />

Fockes Pavillon<br />

Sieben Themenareale formulieren künstlerische Annäherungen an die<br />

Darstellung des Menschen (Bild: Amoako Boafo, Steve Mekoudja, 2019,<br />

Miettinen Collection)<br />

So wie wir sind 3.0<br />

Ausstellung in der Weserburg<br />

So wie wir sind 3.0 stellt mehr als 190 Werke aus unterschiedlichen Zeiten und<br />

Kontexten unter inhaltlichen und formalen Fragestellungen zusammen. Sieben Themenareale<br />

formulieren künstlerische Annäherungen an die Darstellung des Menschen,<br />

entwerfen ein aktuelles Bild von Deutschland, inszenieren ein vielfältiges<br />

Spiel mit dem Alltag oder dem Medium Buch und spüren minimalistischen Tendenzen,<br />

fotografischen Verfahren oder ästhetischem Widerspruch nach. Räume von<br />

Kapwani Kiwanga, Joyce Pensato, Claudia Piepenbrock und Norbert Schwontkowski<br />

geben darüber hinaus einen konzentrierten Einblick in vier künstlerische Ansätze<br />

mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Und mit Mel Chin zieht sogar eine<br />

Künstlerbar ein.<br />

So entwirft ein Themenbereich mit Hilfe von Film, Skulptur, Audio, Malerei, Fotografie<br />

oder Installation ein vielgestaltiges Bild von Deutschland, das sich von Nationalsozialismus,<br />

Atmosphären der Nachkriegszeit und Migration über Bezüge auf<br />

Romantik, Brutalismus und Celebrity Culture bis zu Wiedervereinigung, politischer<br />

Macht, globalisierter Wirtschaft und rechtsradikalen Tendenzen spannt. An anderer<br />

Stelle werden ikonische Positionen der Minimal Art von Carl André, Richard<br />

Serra, Elsworth Kelly, Fred Sandback oder Charlotte Posenenske durch aktuelle Arbeiten<br />

in die Gegenwart erweitert und gegen den Strich gebürstet. Alt trifft auf neu<br />

und tritt in einen Dialog, der historische Stränge im Neuen und Überraschendes im<br />

Bekannten aufspürt. Da eignet sich z.B. Amoako Boafo „weiße“ Malereitraditionen<br />

für seine Portrait-Darstellungen von People of Colour an, während Kasia Fudakowski<br />

der Gattung so humorvoll wie klug gleich mit Mop und Putzeimer zu Leibe<br />

rückt.<br />

Wolfgang Tillmans dagegen löst sich von der herkömmlichen Darstellungsverpflichtung<br />

der Fotografie, wenn er Staub und Schlieren in der Entwicklerflüssigkeit<br />

ein zufälliges und abstraktes Abbild schaffen lässt, während Monica Bonvicini die<br />

BesucherInnen mit den überzogenen Erwartungshaltungen unserer Gesellschaft<br />

konfrontiert. Die Ausstellung geht bis zum 23. Januar 2022. Kuratiert von Ingo<br />

Clauß und Janneke de Vries<br />

»»» weserburg.de<br />

20<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

Von knackigen Brötchen über schmackhafte Brote bis zu saftigem Kuchen und<br />

Stückgebäck stammen alle Produkte bei Müller & Egerer aus eigener handwerklicher<br />

Herstellung<br />

Neu: Müller & Egerer-<br />

Bäckereifiliale bei Lestra<br />

Neueröffnung<br />

„Deine Backstube“<br />

Die familiengeführte Handwerksbäckerei Müller & Egerer hat kürzlich eine neue Filiale<br />

im Kaufhaus Lestra, Horner Heerstraße 29-31, eröffnet. Kundinnen und Kunden<br />

konnten die Backwaren des Unternehmens bereits seit Anfang vergangenen<br />

Jahres im Verkaufspavillon vor dem Hauptgebäude kennenlernen. In Bremen ist<br />

das Bäckereiunternehmen mit Hauptsitz in Rastede (Ammerland) nun mit insgesamt<br />

15 Filialen vertreten. Die neue Filiale in Horn liegt direkt an der Haltestelle Horner<br />

Kirche und kann somit optimal mit dem öffentlichen Nahverkehr angesteuert<br />

werden.<br />

„Ladenbacken ist eine unserer Kompetenzen“, betont Geschäftsführer Jan-Christoph<br />

Egerer, der den Familienbetrieb aus Rastede in dritter Generation führt. Im<br />

Steinbackofen werden die frischen Teiglinge vor den Augen der Kunden gebacken<br />

und laden gut duftend zum Kauf ein. Auch die Brotqualität ist ein Schlüsselmerkmal<br />

des Unternehmens. Backstubenleiter und Qualitätsmanagement arbeiten beständig<br />

an neuen Strategien, welche die Bekömmlichkeit und Frischhaltung der<br />

Brote und Brötchen optimieren. „Unsere Brotkompetenz ist etwas auf das wir als<br />

Handwerksbäckerei sehr stolz sind. Lange Teigreifezeiten, hochwertige Rohstoffe<br />

und die Erweiterung unseres Bio-Sortiments stehen für uns im Fokus“, fügt Jan-<br />

Christoph Egerer hinzu. Filialleiterin Nadine Schimanski-Masuud und ihr Team<br />

freuen sich darauf, ihre Kunden in der neuen Filiale zu begrüßen. „Unsere Kunden<br />

konnten uns im vergangenen Jahr bereits ein wenig kennenlernen. Nun können wir<br />

ihnen endlich das Gesamtpaket Müller & Egerer präsentieren“, so Nadine Schimanski-Masuud.<br />

Das Ladendesign schafft das typische und bei Kunden so beliebte<br />

Müller-Egerer-Ambiente.<br />

Müller & Egerer bei Lestra in der Horner Heerstraße hat montags bis sonnabends<br />

von 7 Uhr bis 21 Uhr sowie sonntags von 8 Uhr bis 12 Uhr geöffnet und ist unter<br />

der Rufnummer (0421) 204655 erreichbar.<br />

»»» mueller-egerer.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 21


Kathrin Kaiser bereichert mit Ihrem Kinder Concept-<br />

Store die Shoppingmeile in der Wachmannstraße<br />

Hier werden nicht nur Eltern und Großeltern auf der<br />

Suche nach schönen Kindersachen fündig<br />

22<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


GANS GLÜCKSELIG<br />

Concept Store<br />

„Gans Glückselig“<br />

Alles was das Kinderherz begehrt<br />

Schon von außen bin ich „gans“ angetan - dieses<br />

Wortspiel muss sein - von dem Ambiente und es<br />

macht neugierig auf mehr. Geht man die paar Stufen<br />

runter, landet man in einem kleinen feinen Kinder-<br />

und Elternparadies. Die Farben, die Auswahl,<br />

die Dekoration – alles ist einfach zauberhaft. Oft betreten<br />

Kunden den Laden und es folgen „Oh, ah,<br />

und wie niedlich“, erzählt die Inhaberin Kathrin<br />

Kaiser. Hier findet man lauter schöne und besondere<br />

Dinge für Kinder, aber auch für die Mutter.<br />

Spielsachen, Holzspielzeug, wunderschöne Kinderkleidung,<br />

Decken und Kissen, Geschenkartikel,<br />

Wohn-Accessoires, Schmuck, Malbücher, Stifte,<br />

Freundschaftsbücher und so viel mehr gibt es zu<br />

entdecken. Auch alles rund um die Einschulung ist<br />

im Angebot. Alles ist persönlich ausgesucht, für den<br />

Alltag oder für „gans“ besondere Momente. Ob für<br />

sich und die eigenen Kinder oder als Geschenk –<br />

hier findet jeder etwas. Auch ich gehe nicht ohne<br />

Einkaufstüte hinaus. Alles liebevoll als Geschenk<br />

verpackt.<br />

„Hier oder gar nicht“<br />

Seit rund zwei Jahren bereichert Kathrin Kaiser mit<br />

ihrem Geschäft „Gans Glückselig“ die Shoppingmeile<br />

in der Wachmannstrasse. In dem Ladengeschäft<br />

hatte vorher das ebenfalls sehr ansprechende<br />

Geschäft „Glanz und Gloria“ seine Heimat. Die Inhaberin<br />

ist mit ihrem Laden auf die andere Straßenseite<br />

gezogen und die Räumlichkeiten wurden<br />

frei. Da ergriff Kathrin Kaiser die Chance, nahm mit<br />

dem Vermieter Kontakt auf, renovierte vier Monate<br />

alles nach ihren Wünschen und startete durch.<br />

Damit erfüllte sie sich einen großen Traum. „Hier<br />

oder gar nicht“, erzählt die Schwachhauserin, die<br />

seit sechs Jahren hier lebt und sich gleich in den<br />

Stadtteil verliebt hat. Sie mag das Urlaubsfeeling in<br />

der Wachmannstrasse mit den Geschäften und der<br />

Gastronomie und fühlte sich sofort toll aufgenommen<br />

in der Nachbarschaft und von den Kunden.<br />

TEXT | IRA SCHEIDIG<br />

FOTOS | VERA DÖPCKE<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 23


GANS GLÜCKSELIG<br />

Nicht nur bei der Auswahl und beim Dekorieren kann Kathrin Kaiser ihre Kreativität ausleben. Sie hat sogar selbst eine hübsche Musselin-Bluse entworfen, die auch<br />

im Laden zu bekommen ist.<br />

Concept-Store für Kinder<br />

Der Charakter ihres Ladens war für sie immer klar: ein Kinder-Concept-<br />

Store mit besonderen Labels und vielen schönen außergewöhnlichen Dingen.<br />

Ein Mix aus Kleidung für die Kleinen und für die Mama, Spielzeug,<br />

Babyausstattung, Kuscheltiere, Schmuck oder Partyausstattung für den<br />

Kindergeburtstag. Vieles ist im Retro-Design. „Als meine älteste Tochter,<br />

heute 17 Jahre alt, noch ganz klein war, hatte ich schon ein Faible für<br />

schöne Spielsachen, Kleidung und Einrichtung“, erzählt die Inhaberin.<br />

Sie war selbst immer auf der Suche nach schönen Dingen für ihre beiden<br />

Kinder, aber einen eigenen Laden zu eröffnen, das hat sich nie ergeben,<br />

auch wenn die Idee seit über 15 Jahren immer mal wieder in ihrem Kopf<br />

herumschwirrte. Eigentlich ist sie Schifffahrtskauffrau. Die kaufmännischen<br />

Kenntnisse sind nun von Vorteil.<br />

Besondere Marken und Bremer Labels<br />

Das Besondere ist Kathrin Kaiser wichtig. „Wir finden das, was andere<br />

nicht haben, das ist mein Ziel.“ Damit unterscheidet sie sich sehr vom<br />

klassischen Babyfachhandel. Hier gibt es nichts von der Stange, vieles ist<br />

Handmade und nicht oft zu finden in Bremen. Die Lieferanten, mit denen<br />

sie zusammenarbeitet, kennt sie alle persönlich, da legt sie Wert drauf.<br />

Marken wie Little Dutch, Lilli-Marleen und de Boer Kids schmücken die<br />

Auslage. Auch viele kleine Bremer Firmen wie das Label Louicito mit<br />

wunderschönen Postkarten und Scherenschnitten sind vertreten. Sie<br />

haben auch das Logo entworfen. Ebenso Schmuck von Ann Lace oder die<br />

Halstücher von Glüxwurm. Kathrin Kaiser hält immer Ausschau nach<br />

weiteren Entdeckungen Bremer Kleinunternehmen.<br />

24<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


GANS GLÜCKSELIG<br />

Liebevoll und voller Freude an ihrer Arbeit kümmert sich Kathrin Kaiser um<br />

kleine und große Kunden<br />

Die eigenen Kinder inspirieren sie<br />

Wie findet sie denn die ganzen wunderschönen Dinge, möchte ich von<br />

Kathrin Kaiser wissen. „Beim privaten Shoppen in anderen Städten oder<br />

im Urlaub entdecke ich viele Sachen und auf Messen. Da steuere ich<br />

immer gleich die kleinen Stände von kleinen Firmen an“, erzählt sie lächelnd.<br />

Und ihre beiden Töchter sind natürlich ebenso Inspiration.<br />

Manchmal ist ihre kleine siebenjährige Tochter auch mit im Laden und<br />

wohl genauso begeistert von den vielen schönen Dingen wie ihre Mutter<br />

und die Kunden. Dass es übrigens in ihrem Laden mehr Dinge für Mädchen<br />

als für Jungen gibt, liegt an den Herstellern, die oft einfach mehr<br />

Mädchensachen anbieten, erklärt die Ladenbesitzerin die Auswahl und<br />

das Angebot. Ein Lager hat sie übrigens nicht. Alles was sie hat, kann man<br />

im Laden sehen.<br />

Das Außergewöhnliche zu fairen Preisen<br />

Wer nun meint, für diese besonderen Dinge tief in die Tasche greifen zu<br />

müssen, der irrt. Denn sie achtet sehr darauf, dass ihre ausgesuchten<br />

Waren auch für alle bezahlbar sind. Sie hat sich nämlich beim Einkaufen<br />

selbst oft gefragt, warum die schönen Sachen immer so teuer sein müssen<br />

und hat festgestellt, müssen sie nicht. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit,<br />

dass ihre Produkte schön, aber bezahlbar sind.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 25


GANS GLÜCKSELIG<br />

Kleidung, Wohn-Accessoires, Kuscheltiere, Spielzeug, Malbücher – Großes und Kleines ist im Angebot<br />

Sie liebt, was sie tut<br />

Kathrin Kaiser hat gut zu tun, unterstützt wird sie von einer Mitarbeiterin.<br />

Aber die Zeit vergeht wie im Fluge, findet sie. „Es fühlt sich nicht an<br />

wie Arbeit. Wenn ich morgens die Tür aufschließe und meine ganzen kleinen<br />

Schätze sehe, bin ich glücklich.“ Nicht nur bei der Auswahl und beim<br />

Dekorieren kann sie ihre Kreativität ausleben. Sie hat sogar selbst eine<br />

hübsche Musselin-Bluse entworfen, die auch im Laden zu bekommen ist.<br />

„Ich liebe den Freiraum, den ich hier habe. Ich kann selbst entscheiden,<br />

was ich heute machen möchte, ob ich das Fenster dekoriere oder eine<br />

Bluse entwerfe“, lacht sie. Sie mag ihre Freiheit hier und dass sie so viele<br />

unterschiedliche Sachen machen kann. Wie sehr sie ihre Arbeit liebt, weiß<br />

man, wenn man in ihr strahlendes Gesicht schaut, während sie voller Begeisterung<br />

erzählt.<br />

Zum Namen kam sie eher zufällig, nachdem sie schon eine Agentur beauftragt<br />

hatte. Dann meinte ihr Bruder irgendwann, was macht dein<br />

Laden, der sei ja ganz niedlich. Aus ganz niedlich entstand der heutige<br />

Name „Gans Glückselig“. Dieses Wortspiel taucht im Laden auch immer<br />

wieder auf. Wenn geschlossen ist, hängt zum Beispiel an der Tür ein<br />

Schild „Gans zu“.<br />

Es hat Karthrin Kaiser überrascht, wie gut ihr Laden gleich angenommen<br />

wurde und wie viele Menschen Lust haben, das Liebevolle und Kleinteilige<br />

in ihrem Geschäft zu entdecken. Das freut sie sehr. Denn es ist für sie<br />

ein echtes Herzensprojekt.<br />

www.gans-glueckselig.de<br />

26<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 27


DER KLEINE HOFLADEN<br />

Leckere Beeren, engagierte Frauen<br />

und die Liebe zum Produkt<br />

28<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


DER KLEINE HOFLADEN<br />

Ein Hofladen der<br />

besonderen Art<br />

TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />

Der Kleine Hofladen in der Metzer Straße hat<br />

seit April diesen Jahres geöffnet. Südöstlich von<br />

Bremen in Groß Köhren bei Beckeln liegt der<br />

Hof der Alfkens. Dieser ist seit der 9. Generation<br />

im Familienbesitz. Seit 2017 ist der Hof nun<br />

unter der Leitung der Tochter Sonja Alfken und<br />

ihrem Mann. Die sehr engagierte Landwirtin<br />

hat, bevor sie sich doch dazu entschlossen hat<br />

den Hof zu übernehmen, Gartenbau studiert.<br />

Nun betreibt sie seit ein paar Jahren den Hof,<br />

der für Frische Und Qualität steht. „Wir bauen<br />

Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren<br />

an und freuen uns darüber, dass es uns gelungen<br />

ist, immer für besondere Frische zu<br />

stehen, da wir unsere Produkte nur im Direktvertrieb<br />

zum Kunden bringen“, erklärt Sonja Alfken.<br />

Regionalität, kurze Wege für die Produkte<br />

sind ihr wichtig. „Es ist das Ziel, dass die Produkte<br />

schnell aus ihrer Region an die Kunden<br />

kommen, kurze Wege bedeutet Frische und weniger<br />

Transportkosten sowie Immission. Wenn<br />

das Gemüse erst zum Großmarkt kommt, um<br />

dann von den Händlern gekauft zu werden, um<br />

sie erst dann in einem Supermarkt zu vertreiben,<br />

vergeht viel Zeit“, betont die Landwirtin.<br />

Darüber hinaus ist besonders der Spargel von<br />

hoher Qualität, denn er wird in 14 verschiedenen<br />

Kategorien eingeteilt, der Supermarkt-<br />

Spargel nur in drei. Da wird viel genauer hingeschaut,<br />

welcher Qualität der Spargel entspricht<br />

und das schmeckt man.<br />

Mithalten mit den Dumpingpreisen der großen<br />

Ketten kann sowieso keiner und so ist es eben<br />

nicht nur mit Milchprodukten und Fleisch, sondern<br />

auch mit allen anderen Produkten. „Wir<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 29


DER KLEINE HOFLADEN<br />

Nicht nur für die Frische der Produkte steht der Laden, sondern auch<br />

für ausgesuchte regionale Produkte<br />

möchten den regionalen Markt stärken und suchen<br />

bewusst Partnerinnen und Partner, die regional<br />

nachhaltige Produkte mit hoher Qualität<br />

anbieten“, erklärt sie und übergibt damit sozusagen<br />

das Wort an ihre Schwester Susanne Alfken.<br />

Bei unserem netten Gespräch mit dem guten<br />

Kaffee aus dem eigenen Sortiment sitzen wir auf<br />

der Terrasse des Hauses in der Metzer Straße 3<br />

in Bremen Schwachhausen. „Letztes Jahr mitten<br />

in der Corona-Zeit haben wir das Haus gekauft,<br />

unten war ein großer Raum – ideal als<br />

Ladenfläche – und mir war sofort klar, da kommt<br />

der Hofladen hinein“, erzählt Susanne Alfken.<br />

Sie ist Klimaforscherin und arbeitet im Marum<br />

an der Universität Bremen. Im April <strong>2021</strong><br />

haben sie dann den Laden eröffnet. „Natürlich<br />

war der Start nicht leicht, aber wir sind hoch<br />

motiviert und wissen, dass es zur Etablierung<br />

eines solchen Ladens auch Zeit braucht“, beschreibt<br />

sie ihren Hofladen-Start. Man merkt<br />

beiden Schwestern ihre Begeisterung und ihr<br />

Engagement an. „Wir haben ja schon Verkaufsstände<br />

in ganz Bremen und Umzu und unseren<br />

eigenen Hofladen direkt am Hof, aber einen<br />

Hofladen im eigenen Haus, das ist noch einmal<br />

etwas anderes“, erklärt die junge Ladenbetreiberin.<br />

Die Idee Landwirtschaft nachhaltiger und vor<br />

allem regionaler zu machen, die Preise so zu gestalten,<br />

dass die Landwirte auch davon leben<br />

können, ist für beide Schwestern ein Thema.<br />

Susanne Alfken ist allerdings nicht mehr am<br />

Hof tätig. „Na, jedenfalls offiziell, natürlich bin<br />

ich dort, wenn Hilfe nötig ist, das ist eben das<br />

schöne am Landleben, man hilft sich gegenseitig“,<br />

erzählt sie.<br />

Im Sortiment haben die Zwei aber nicht ausschließlich<br />

Produkte vom eigenen Hof. „Wir kooperieren<br />

mit einigen regionalen Landwirten.<br />

Die Fleischprodukte beziehen wir vom Hof<br />

Pleus, die ihre Tiere im nah gelegenen Schlacht-<br />

30<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


DER KLEINE HOFLADEN<br />

Es gibt nie den perfekten Moment. Aber<br />

es gibt den richtigen Zeitpunkt für Veränderungen<br />

und dieser ist nach wunderbaren<br />

41 Jahren gekommen. Zum 31. Dezember<br />

<strong>2021</strong> gebe ich meine Kassenzulassung<br />

zurück.<br />

Dessen ungeachtet stehe ich weiterhin für<br />

Sie im privatzahnärztlichen Bereich mit<br />

meinem Wissen, Erfahrungsschatz und<br />

außergewöhnlichen Therapiemöglichkeiten<br />

uneingeschränkt zur Verfügung.<br />

Ich danke allen Patienten, die mir immer<br />

wieder Ihr Vertrauen schenken und sehe<br />

mit einem Lächeln in die Zukunft.<br />

Der „Kleine Hofladen“ in der Metzer Straße in Bremen-Schwachhausen lädt<br />

Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 13 Uhr zum<br />

Schauen, Staunen und Kaufen ein<br />

Dr. med. dent Carsten Molsen - Privatzahnarzt -<br />

in Organisationsgemeinschaft mit<br />

Dr. med. dent. Ulla Molsen | ZA Michael Manthey | Dr. med. dent. Robert Theurer<br />

& Dr. Dr. med. dent. Dieter Edinger - Alle Kassen -<br />

Rockwinkeler Heerstraße 118 | 28355 Bremen<br />

Telefon: 0421-205520 | Telefax: 0421-2055223 | praxis@mundstil.de<br />

hof schlachten, und dann das Fleisch selbst verarbeiten. Die Eier sind Bio-<br />

Eier aus der Region. Wir arbeiten mit einem Imker aus unserer Gegend zusammen<br />

sowie einer kleinen feinen Rösterei in Bücken und natürlich das<br />

unschlagbare Eis vom Hof Kaemena sowie Kartoffeln vom Hof Winte aus<br />

Syke, eben alles Erzeuger, hinter denen wir voll stehen können“, erklärt<br />

Sonja Alfken. Sogar fast regionalen Wein bieten sie an, von einer Kellerei<br />

aus Schleswig-Holstein. Und eigene am Hof produzierte Produkte bereichern<br />

noch zusätzlich das Sortiment.<br />

„Ja wir haben ein sehr gutes Erdbeerchutney und viele Marmeladen, die<br />

von einer unserer langjährigen Angestellten hergestellt werden, sowie Eierlikör<br />

von Karin, den wir besonders zu Eis und Erdbeeren und zum Kaffee<br />

empfehlen können“, beschreibt Sonja Alfken das Angebot.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 31


DER KLEINE HOFLADEN<br />

Sonja und Susanne Alfken freuen sich über ihren Hofladen, der seit April <strong>2021</strong> eröffnet ist und die wunderbaren Produkte ihres Hofes und anderer ausgesuchter<br />

regionaler Erzeuger anbietet<br />

Der Laden ist wirklich ein kleiner Schatz. Schon der Vorgarten ist liebevoll<br />

angelegt, das Haus erstrahlt in frischem sonnengelb. Alles wird ansprechend<br />

vorgestellt, es gibt kleine Rezept-Empfehlungen und eine nette<br />

junge Dame im Verkauf. Der Laden ist nur während der Saison bis Mitte<br />

<strong>August</strong> geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag von 8<br />

bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 13 Uhr.<br />

Ich kann natürlich auch nicht widerstehen und nehme bei der Verabschiedung<br />

noch einen leckeren Ziegenkäse und grünen Spargel mit und<br />

war nach der Verkostung sehr begeistert. Ein kleiner Ausflug in die Metzer<br />

Straße kann ich nur wärmstens empfehlen.<br />

www.alfkens-hof.de<br />

32<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 33


Das Innere der historischen Stadtwaage<br />

wurde liebevoll und detailreich zum<br />

„Made in Bremen“ Kaufhaus umgestaltet<br />

34<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Der Blick<br />

fürs Besondere<br />

TEXT | GABRIELE WIESENHAVERN FOTOS | JULIA SCHULZE-WINDHOFF & M. IHLE<br />

Als die Schwachhauserin <strong>Juli</strong>a Windhoff – damals noch ohne Schulze – Anfang der 90er Jahre<br />

ihre Ausbildung zur Werbe- und Industriefotografin beendete, hätte sie jeden für verrückt erklärt,<br />

der behauptet hätte, dass sie eines Tages in einem der schönsten und geschichtsträchtigsten<br />

Gebäude der Stadt ein ganz besonderes Kaufhaus eröffnen würde. Im Gegenteil,<br />

wahrscheinlich hätte sie sich an die Stirn getippt und behauptet, mit 50 würde sie Hollywood-<br />

Stars so auf die Titelbilder der <strong>Magazin</strong>e bringen, wie sie noch nie jemand gesehen hat. Oder<br />

die armen Seelen portraitieren, die in der Glitzerstadt Las Vegas gescheitert sind und jenseits<br />

des Glamours in Mülltonnen nach Essensresten suchen. Fotografie, auf jeden Fall, immer mit<br />

dem Blick für das Besondere, das Andere, das Ungewöhnliche. Aber einen Laden für alles, was<br />

„Made in Bremen“ ist? Das nicht.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 35


MADE IN BREMEN<br />

Das ehemalige Sparkassengebäude war eine Vorzeigefiliale, und das in den<br />

60er und 70er Jahren angesiedelte Flair kommt durch die neuen Nutzer noch<br />

einmal richtig zur Geltung<br />

Das Innere der historische Stadtwaage, im 16. Jahrhundert von Lüder von<br />

Bentheim erbaut, ist liebevoll hergerichtet. Wobei die Betonung durchaus<br />

auch auf der zweiten Silbe liegen darf, denn eine unglaubliche Fülle<br />

von regional produzierten Waren wartet auf Käuferinnen und Käufer. Das<br />

ehemalige Sparkassengebäude war eine Vorzeigefiliale, und das in den<br />

60er und 70er Jahren angesiedelte Flair kommt durch die neuen Nutzer<br />

noch einmal richtig zur Geltung. Geschickt sind Tische, Regale, Aufsteller<br />

platziert, sodass die Kundinnen und Kunden beim Rundgang die komplette<br />

Palette des regionalen Schaffens im ur-bremischen, hanseatischen<br />

Ambiente erkunden können.<br />

Eine neue Ladung wird gerade von der Langenstraße hereingeschafft, und<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff, ihr Mann Stevie Schulze und Kompagnon Florian<br />

Wolff packen kräftig an, um Eierlikör, T-Shirts, Bücher, Marmeladen und<br />

handgefertigte Textilien in dem altehrwürdigen Gemäuer unterzubringen<br />

und schön zu präsentieren. Vielleicht ist es gerade der Blick der Fotografin<br />

für das Besondere, der die Schwachhauserin zum Erfolg führt. Denn<br />

die Details sind wichtig, und das spürt man in allem, was sie anfasst. Nicht<br />

einfach nach Gruppen sortieren, also Bücher zu Büchern, Tees und<br />

Schnaps zu Kulinarischem oder alle Textilien in eine Ecke – so funktioniere<br />

es nicht, findet sie. „Eine Geschichte über einen Piraten, einen schönen<br />

Gin dazu, ein Seesack, ein Wal-T-Shirt und Salmiakpastillen, dann<br />

wird ein Schuh draus.“ So lässt sich auch der Erfolg der Bremer Boxen erklären,<br />

die sowohl in der Stadtwaage als auch im Made in Bremen Online-<br />

Shop und in ausgewählten Geschäften erhältlich sind. Die<br />

Kohl-und-Pinkel-Box, die Gluckhennen-Box, die Gin-Box – diese und auch<br />

die anderen Bremer Boxen enthalten regional erzeugte Produkte, die in<br />

dieser durchdachten, witzigen Art und Weise noch nie zusammen verkauft<br />

wurden. Echte Charme-Pakete, die viel mehr sind als die Summe<br />

ihrer Teile.<br />

Der Weg in die Stadtwaage war weder absehbar noch gerade. Aber mit der<br />

ihr eigenen Hartnäckigkeit überwand <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff auch das<br />

holprigste Kopfsteinpflaster, um das Ziel zu erreichen. „Angefangen hat<br />

es mit der ‚Verraten & Gekauft‘-Seite in der Sonntagsausgabe des Weser<br />

Kuriers“, erzählt sie. „Zwei Jahre haben wir besondere Ideen und Produkte<br />

aus Bremen und umzu vorgestellt. Und dann hatte ich die Idee,<br />

das Ganze auf einer Messe zu präsentieren. Alles unter dem Motto ‚Made<br />

in Bremen‘.“ Aus der Messe wurde corona-bedingt bisher leider nichts.<br />

Aber alle zeitintensiven, mühseligen Vorbereitungen in den Wind schießen<br />

oder abwarten? Niemals. „Wir haben uns stattdessen die Boxen ausgedacht,<br />

um schöne Ideen und Produkte gebündelt anbieten zu können.<br />

Aus den Bestellmöglichkeiten entwickelte sich dann später der Online-<br />

Shop. ‚Made in Bremen‘ als Dachmarke für die Schaffenskraft der Menschen<br />

aus dieser Region – das ist die Idee, sowohl bei der Messe als auch<br />

im Kaufhaus und im Online-Shop.“ Gesagt, getan; geht nicht gibt’s nicht:<br />

So ist das im Hause Schulze-Windhoff. „Nur war es von Zuhause aus bei<br />

der steigenden Nachfrage irgendwann nicht mehr zu schaffen, alle Bestellungen<br />

abzuwickeln. Außerdem sah das Haus aus wie ein Warenlager,<br />

überall standen Kisten und Kästen. Wir hatten niemals Feierabend.“ Das<br />

sei zwar immer noch oft so, aber um das Familienleben aus der Schneise<br />

des Wirbelsturms zu rücken, überlegten die drei Made-in-Bremen-Schaffer<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff und ihr Mann Stevie Schulze zusammen mit<br />

Florian Wolff, wohin man das Geschehen auslagern könnte. „Der Schnoor<br />

war so eine Idee, doch dort etwas Passendes zu finden, ist nicht einfach.“<br />

36<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


MADE IN BREMEN<br />

Das „Made in Bremen“- Team vor der Stadtwaage: Florian Wolff,<br />

<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff und Stevie Schulze<br />

Die zündende Idee präsentierte sich mit dem Umbau des Balgequartiers<br />

und das Angebot durch den Investor Johann Christian Jacobs. Die historische<br />

Stadtwaage, zusammen mit Kontor- und Essighaus Bestandteil des<br />

neuzugestaltenden Gebäudeensembles, stand leer. „Ich war schon immer<br />

verliebt in dieses Haus“, erzählt Schulze-Windhoff. „Und es passt doch<br />

wirklich perfekt: Die Stadtwaage ist ur-bremisch, historisch genau zum<br />

Zweck der Wareninspektion gebaut und das Einfallstor zum Markt, auf<br />

dem die Waren dann verkauft wurden.“ Und so kam zunächst temporär<br />

zusammen, was zusammengehört: Von Mitte November bis zum Lockdown<br />

zwei Wochen vor Weihnachten zog der Made in Bremen Pop-up-<br />

Store in das leerstehende Gebäude ein. „Das Jacobs-Team war von<br />

unseren Ideen überzeugt. Und mit dem für sechs Wochen geplanten Popup-Store<br />

war das Risiko ja auch überschaubar.“<br />

Überzeugend aufzutreten sei nicht schwierig, so Schulze-Windhoff, wenn<br />

man selbst so begeistert von dem ganzen Konzept ist. „Bremerinnen und<br />

Bremer haben allen Grund, selbstbewusst zu sein. Wenn man hier gebündelt<br />

sieht, was die Region an Kreativität und Erfindungsgeist zu bieten<br />

hat, braucht man sich nicht vor großen Nachbarn zu verstecken. Es<br />

musste nur jemand den Blick für das Besondere haben und alles zusammenbringen.“<br />

<strong>Juli</strong>a-Schulze-Windhoff hat das Auge für das regional-liebenswerte<br />

bereits zuvor unter Beweis gestellt, als sie vier Jahre als<br />

Herausgeberin des Familienmagazins Grünschnabel die Region im Nordwesten<br />

Deutschlands beleuchtete. „Auch hier haben manche Menschen<br />

gesagt, ein neues Stadtmagazin für Familien – das braucht niemand. Aber<br />

als Mutter einer damals kleinen Tochter habe ich gemerkt, dass mir etwas<br />

fehlt: Freizeitmöglichkeiten, Erziehungsangebote, Kindergarten- und<br />

Schulthemen, Kunst und Kultur … Alles auf Familien bezogen und regional<br />

gedacht. So etwas wollte ich für meine und andere Familien machen.“<br />

Genauso verhält es sich mit dem gemeinsamen Dach, das Schulze-Windhoff<br />

nun für die regionalen Produzentinnen und Produzenten und ihren<br />

Waren, Ideen und Kulturgütern erschaffen hat. Das gab es vorher noch<br />

nicht in dieser Größenordnung. Handgefertigte Kacheln in Delfter Tradition,<br />

Seifen aus einer hiesigen Manufaktur und Süßigkeiten aus lokaler<br />

Produktion gehören genauso in die ehrwürdigen Hallen der Stadtwaage<br />

wie die Design-Ideen hier beheimateter Grafikerinnen und Textilgestalter.<br />

Verlage, Autorinnen und Autoren präsentieren ihre Werke neben Imkern,<br />

Kunsthandwerkenden und Schnapsbrennerinnen. Es gilt, Synergien<br />

herzustellen, so Schulze-Windhoff, denn eins sei klar: „Gerade Hersteller<br />

und Herstellerinnen, die in kleinerem Rahmen arbeiten und produzieren,<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 37


MADE IN BREMEN<br />

Der Blick der Fotografin fürs Besondere verspricht ein durchdachtes Kaufhaus-Konzept,<br />

denn die Details sind wichtig, und das spürt man in allem, was sie anfasst<br />

haben so die Möglichkeit, Teil von etwas Größerem zu sein. Gerade in Krisenzeiten<br />

ist es gut, kein Einzelkämpfer sein zu müssen.“<br />

Zusammenhalt ist wichtig, findet sie – und er biete neue Chancen: „Es<br />

geht mir auch darum, ein Netzwerk zu schaffen, in dem sich die Produzentinnen<br />

und Produzenten untereinander kennenlernen und zusammen<br />

neue Ideen entwickeln können“ erklärt <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff. „Deshalb<br />

kann jemand, der für uns Messestände und Verkaufsmodule konzipiert<br />

und anfertigt, auch Verbindungen zu weiteren neuen Auftraggebern aus<br />

Wirtschaft und Handel knüpfen. Oder eine Verpackungsgestalterin entwirft<br />

für einen anderen hiesigen Produzenten neue Labels für die Produkte.<br />

Die Möglichkeiten eines solchen Netzwerks sind endlos.“<br />

Zwar nicht endlos, aber über zwei Jahre läuft der frisch abgeschlossene<br />

Mietvertrag für die Stadtwaage. So lange wird der Umbau an den anderen<br />

Gebäuden des neu entstehenden Balgequartiers in etwa dauern, und<br />

dann erst wird auch die Stadtwaage für das von Jacobs‘ geplante Gesamtkonzept<br />

zwischen Obern- und Martinistraße renoviert. Bis dahin wird<br />

sie Heimat des Made-in-Bremen Kaufhauses sein. „Wir hoffen, dass die<br />

Impfsituation sich so weit verbessert, dass wir endlich wieder über Click<br />

& Collect hinaus ein sicheres und schönes Verkaufserlebnis bieten können“,<br />

so Schulze-Windhoff. Der Online-Shop unter www.madeinbremen.com<br />

sei natürlich auch ein tolles Projekt und enorm viel Arbeit in der<br />

Umsetzung. „Aber die ganze Bandbreite dessen, was die Menschen von<br />

hier für die Menschen von hier zu bieten haben, sozusagen der Herzschlag<br />

der regionalen Produktivität, ist in der Stadtwaage am schönsten zu<br />

spüren.“<br />

Die von Ehemann Stevie Schulze grafisch aufbereitete und von Administratorin<br />

Mirja Wenkelewsky betreute Made-in-Bremen-Internetseite nebst<br />

Shop ist einen Besuch wert: Optisch durchgestylt und mit Witz und<br />

Charme werden unzählige regionale Perlen angeboten. In Szene gesetzt<br />

und fotografiert natürlich meistens von <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff höchstpersönlich.<br />

Denn die Kamera ist nie weit entfernt. Und was wird aus mit<br />

dem Hollywood Boulevard und dem Caesar’s Palace? „Die nächsten zwei<br />

Jahre bin ich hier im wunderschönen Bremen und zeige den Menschen<br />

das Besondere direkt vor ihrer Haustür. Aber, wer weiß … etwas Bremisches<br />

nach Amerika verpflanzen? Vielleicht eine Grünkohltour an der<br />

Route 66? Könnte funktionieren!“<br />

www.madeinbremen.com<br />

38<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 39


PERSÖNLICHKEIT<br />

RALF MÖLLER<br />

alf möller<br />

Ein Gestalter „durch und durch“<br />

Ein Portrait des neuen Ortsamtsleiters<br />

Schwachhausen/Vahr Ralf Möller<br />

TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN, BIRGIT REHDERS<br />

Treffpunkt für das Interview ist „Emma am See“.<br />

Wir treffen uns schon am Fahrrad-Parkplatz und<br />

tauschen uns erst einmal fachgerecht über E-Bikes<br />

aus. Früher habe ich darüber gelästert, heute<br />

schweige ich und freue mich über die Leichtigkeit<br />

des Fahrens bei Gegenwind.<br />

Ralf Möller ist eigentlich gebürtiger Rheinländer,<br />

was man ihm wirklich nicht anmerkt und lebt „gefühlt“<br />

schon immer in Bremen. „Meine Mutter ist<br />

Bremerin sowie auch mein Großvater, und mein<br />

Vater kommt aus Schleswig-Holstein. Sie sind damals<br />

der Arbeit wegen nach Düsseldorf gegangen<br />

und ich bin dort, bis ich 16 Jahre alt war, aufgewachsen“,<br />

erklärt Ralf Möller.<br />

Es ist wirklich ein besonderer Werdegang, den er<br />

durchlaufen hat. Aufgewachsen im engen Stadtraum<br />

ohne Garten, entschloss er sich mit 16 Jahren<br />

eine Lehre zum Gärtner zu machen. „Meine Eltern<br />

konnten das nicht wirklich glauben, aber sie ließen<br />

mich machen. Ich wollte draußen arbeiten und<br />

bauen“, schildert der Ortsamtsleiter den Beginn seiner<br />

Laufbahn. Als er dann in Bremen durch Zufall<br />

an dem Plan zum Rhododendron-Park beteiligt war,<br />

wurde ihm klar; genau das wollte er machen: „planen“.<br />

Also holte er das Abitur nach und studierte<br />

Landespflege in Osnabrück. Während dieser Zeit<br />

hat er viele Erfahrungen in Planungsbüros sammeln<br />

können. Sein Weg führte ihn nach erfolgreich bestandenem<br />

Studium zunächst in ein interdisziplinäres<br />

Planungsbüro nach Rheine, in dem er, die<br />

Wiedervereinigung lag erst wenige Monate zurück,<br />

als Freiraumplaner bei der Sanierung und Umgestaltung<br />

ostdeutscher Dörfer und Städte beteiligt<br />

40<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Ralf Möller hat als gelernter Gärtner<br />

und studierter Landespfleger eine<br />

Nähe zu „grünen Themen“<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 41


PERSÖNLICHKEIT<br />

Das Ortsamt Schwachhausen/Vahr ist die neue Wirkungsstätte von Ralf Möller<br />

war. Die Auftragslage war gut, die Projekte interessant,<br />

dennoch hatte das Büro Zahlungsschwierigkeiten.<br />

Ralf Möller orientierte sich um,<br />

wollte in den Norden und wechselte in ein Garten-<br />

und Landschaftsbaubetrieb nach Itzehoe.<br />

Aber dort fühlte er sich nicht wirklich wohl,<br />

denn es ging vorwiegend um Umsetzung und<br />

das Planerische blieb außen vor. Von dort aus hat<br />

er sich dann beim „Stadtgrün Bremen“ beworben.<br />

Dann folgten so spannende Projekte wie die<br />

Umsetzung des Parkpflegewerks der Altstadtswallanlagen<br />

und die des Nelson-Mandela-Parks<br />

und der Wechsel ins Management der Grünflächenunterhaltung.<br />

„Und irgendwie kam die<br />

Weiterentwicklung für mich immer ganz von alleine,<br />

bis zu meiner jetzigen Position“, erläutert<br />

Ralf Möller seinen Werdegang. Ich glaube ihm<br />

das sofort. Ralf Möller ist neugierig, interessiert<br />

und möchte, dass sich die Dinge entwickeln.<br />

Beste Voraussetzungen für die Tätigkeiten, die<br />

auf ihn warten. Aber wie wird man denn nun<br />

Ortsamtsleiter?<br />

„Ich habe viele Gespräche im Vorhinein geführt<br />

und wusste was mich erwartet, und ich wusste<br />

auch, dass ich große Lust auf diese Aufgaben<br />

habe“, erklärt Ralf Möller, der parteilose Ortsamtsleiter.<br />

„Und ja ich bin natürlich den Grünen-Themen<br />

verpflichtet, und es ist klar, dass<br />

wir für eine lebenswerte Stadt Grün brauchen,<br />

schon als Kühlanlage und Luftreiniger. Wir stehen<br />

vor der Situation, dass sich durch Klimawandel<br />

die Grundwassersituation sehr<br />

verschlechtert hat, dass wir immer weniger<br />

Platz in den Straßen haben, weil Autos immer<br />

noch mehr und größer werden“, erläutert er.<br />

Aber Ralf Möller geht es vor diesem Hintergrund<br />

immer darum Visionen aufzuzeigen.<br />

„Zeigen wie es besser gehen könnte, die Menschen<br />

mitnehmen und im Kleinen beginnen,<br />

Dinge die man verändern und verbessern kann<br />

auch um zu setzen“, so sieht sein sehr realistischer<br />

Ansatz aus.<br />

Während seiner Zeit bei den Umweltbetrieben<br />

Bremen hat er die Krokusse in der Franz-<br />

Schütte Allee pflanzen lassen – bis heute ein<br />

wunderbarer Frühjahrsbegleiter. „Ich hatte<br />

immer die Idee, aber nie darüber gesprochen,<br />

und in einem Interview, ähnlich wie mit Ihnen<br />

jetzt, sprach ich davon und dann nahmen die<br />

Dinge ihren Lauf“, schildert Ralf Möller dieses<br />

Projekt. „Begeisterung ist ansteckend und dann<br />

gibt es unverhofft Menschen, mit deren Hilfe<br />

sich große Dinge erst realisieren lassen.“ Wenn<br />

das nicht gestalterischer Wille ist.<br />

„Mir liegt auch ganz besonders das Gemeinwohl<br />

am Herzen. Die Menschen in den Stadtteilen,<br />

die sich ehrenamtlich engagieren, sei es<br />

für die Essensausgabe für Bedürftige oder sich<br />

als Beiräte ehrenamtlich engagieren und vieles<br />

mehr. Menschen, ohne die so manches nicht<br />

möglich wäre“, führt er weiter sein Anliegen als<br />

Ortsamtsleiter aus.<br />

In der Verkehrsplanung geht es auch darum<br />

allen Menschen Bewegungsfreiheit zu gewährleiten<br />

und da haben wir, so die Sichtweise von<br />

Ralf Möller, einen besonderen Auftrag gegenüber<br />

den eingeschränkten Menschen, wie RollstuhlfahrerInnen,<br />

älteren Menschen mit<br />

42<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 43


PERSÖNLICHKEIT<br />

Die engen Straßen Schwachhausens sind eine Herausforderung; hier soll ein gutes Verhältnis von Bepflanzung und Verkehrsteilnehmenden sowie den Anliegen der<br />

Bewohnern entstehen<br />

Gehhilfen aber auch Eltern mit Kinderwagen.<br />

Die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen und ein<br />

ausgewogenes Miteinander zu kreieren, das<br />

wäre wohl zu kurz gedacht, so das Anliegen von<br />

Ralf Möller. „Und ich bin mir sicher, dass das<br />

geht, man muss die Menschen motivieren und<br />

mitnehmen, das will ich gerne tun“, beschreibt<br />

der Ortsamtsleiter sein Engagement.<br />

Ralf Möller hat eine starke Verbindung zu Bäumen<br />

und Pflanzen. Wie kann man in Schwachhausen<br />

das Verhältnis von Pflanze oder Baum,<br />

zu Auto, Rad und Fußgängern verbessern? In<br />

einer typischen Wohnstraße Schwachhausens<br />

sehen wir sehr gut, worum es geht: altes Kopfsteinpflaster<br />

erschwert es den Radfahrenden,<br />

die Fahrradwege sind zugeparkt und löchrig.<br />

Die Bäume sind zum Teil schon trocken und befallen.<br />

Es gibt Lücken im Bestand und dann ist<br />

leider auch manch einer fehl am Platz. „Die Platanen<br />

wurden damals gepflanzt, was allerdings<br />

für solch enge Straßen ein viel zu ausladender<br />

Baum ist. Ja und die Trockenheit macht den<br />

Stadtbäumen zu schaffen, da haben wir noch<br />

eine große Aufgabe vor uns“, erklärt Ralf Möller.<br />

Ich bekomme „by the way“ noch eine Einführung<br />

in die Gattung „Städtische Bäume“, da<br />

habe ich wirklich etwas dazugelernt.<br />

www.ortsamtschwachhausenvahr.<br />

bremen.de<br />

44<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 45


Mit den Augen riechen.<br />

Geruchsbilder seit der Renaissance<br />

Im Rahmen von „Smell it!“, einer Kooperation von zehn Bremer Kunstinstitutionen<br />

zum Geruch in der zeitgenössischen Kunst, zeigt die Kunsthalle<br />

Bremen historische Darstellungen von Geruch und Duft seit dem<br />

16. Jahrhundert und bringt sie in einen Dialog mit einem neuen Werk<br />

des zeitgenössischen kolumbianischen Künstlers Oswaldo Maciá (*1960).<br />

Wie lässt sich Geruch in Bilder fassen? Gerüche begleiten den Alltag und<br />

besondere Momente, aber als unsichtbare und flüchtige Sinneserscheinungen<br />

sind sie ein herausforderndes Thema für die Kunst. Die Kunsthalle<br />

Bremen macht einen großen geschichtlichen Bogen auf und zeigt<br />

Geruchsbilder seit dem 16. Jahrhundert. So lädt die Ausstellung dazu ein,<br />

mit den Augen zu riechen: Welche Gestalt hat Geruch? Wie erkennen wir<br />

durch ihn die Welt? Und wie wird Geruch im menschlichen Miteinander<br />

inszeniert? Gemälde, Graphiken, Fotografien und Skulpturen aus verschiedenen<br />

Jahrhunderten kommen dafür in der Ausstellung zusammen.<br />

Darunter sind farbintensive Gemälde von Malerinnen wie Paula Modersohn-Becker<br />

und Aline von Kapff, die über die Augen – für manche –<br />

auch den Geruchssinn ansprechen können; Darstellungen des Geruchssinns<br />

als Personifikation, wie etwa von Georg Pencz; detailreiche Graphiken<br />

von Hans Weiditz und Albrecht Altdorfer, die von der religiösen<br />

und weltlichen Verwendung von Düften in der Renaissance erzählen; humorvolle<br />

Blätter von William Hogarth und Honoré Daumier, die Schnüffeln<br />

und Stinken in den Mittelpunkt rücken, ebenso wie etwa das<br />

„JOB“-Plakat von Alphonse Mucha, das den sinnlichen Genuss von Geruch<br />

stilisiert; und schließlich auch Zeichnungen von Günter Grass, der<br />

Riechendes zeigt, um soziale Ungerechtigkeiten anzuprangern, sowie jüngere<br />

Objekte und Fotografien von Andreas Slominski und Tom Wood.<br />

Speziell für die Ausstellung in Bremen kreiert der kolumbianische Geruchskünstler<br />

Oswaldo Maciá (*1960) dazu als zeitgenössische Arbeit<br />

eine neue raumgreifende Installation. Dabei spricht er Augen, Nase und<br />

Ohren an: „Rieche und höre, du wirst sehen“, lautet das Motto des Künstlers.<br />

Die verschiedenen Sinne stehen in seinem Schaffen gleichberechtigt<br />

nebeneinander. BesucherInnen können ganzheitlich in die Erfahrung der<br />

Installation eintauchen. Maciás Werk „New Cartographies of Smell Migration“<br />

stellt globale Verbindungen durch verschiedene Arten von Bewegung<br />

in den Mittelpunkt. Der weltweite Handel mit mittelamerikanischen<br />

Geruchsstoffen spielt dabei genauso eine Rolle wie natürliche<br />

Bewegungen und Verknüpfungen durch Winde oder durch Insekten,<br />

die Pflanzen bestäuben.<br />

Geruch und Klang sind die zentralen künstlerischen Materialien von Oswaldo<br />

Maciá. Damit hinterfragt er nicht zuletzt die traditionelle Vorstellung<br />

von Kunst als Seherlebnis und dem Museum als Ort des Betrachtens.<br />

Die Ausstellung ist Teil des Gemeinschaftsprojekts „Smell it! Geruch in<br />

der Kunst“. Anlässlich dieser Kooperation von zehn Bremer Kunstinstitutionen<br />

rückt die Kunsthalle Bremen die Geschichte des Riechens, Stinkens<br />

und Duftens in der Bildenden Kunst in den Mittelpunkt. Kuratorin<br />

ist Mara-Lisa Kinne.<br />

www.kunsthalle-bremen.de<br />

Installationsansichten Oswaldo Maciá<br />

Oswaldo Maciá, New Cartographies of Smell Migration, <strong>2021</strong><br />

Installationsansicht Kunsthalle Bremen: „Mit den Augen riechen. Geruchsbilder<br />

seit der Renaissance“ (12.06.– 15.08.<strong>2021</strong>)<br />

© Oswaldo Maciá, Foto: Franziska von den Driesch<br />

46<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 47


Schilddrüse, Schwangerschaft<br />

und Hashimoto<br />

Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ,<br />

was hauptsächlich der Regulierung der Stoffwechselprozesse<br />

im Körper dient. Bei extremen Situationen benötigt<br />

der Körper mehr Energie. Dann produziert die<br />

gesunde Schilddrüse entsprechend mehr Hormone.<br />

Eine solche, extreme Situation stellt für die Schilddüse<br />

die Schwangerschaft dar. Sie übt erheblichen Einfluss<br />

auf die Schilddrüsenfunktion aus. Das liegt unter anderem<br />

am Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin,<br />

kurz hCG. Dieses Hormon übernimmt<br />

die Kontrolle über die mütterliche Schilddrüse. So<br />

steigt der Jodbedarf der Schilddrüse zeitweise um<br />

100%, die Produktion des Schilddrüsenhormons Thyroxin<br />

um etwa 50%, das Schilddrüsenvolumen nimmt<br />

zu.<br />

Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, kann diese<br />

extreme Situation, den hormonellen Regelkreis komplett<br />

durcheinanderbringen. Aus dem Grund manifestieren<br />

sich Schilddrüsenfunktionsstörungen der<br />

Mutter häufig erstmalig in der Schwangerschaft.<br />

Dabei handelt es sich meistens um Schilddrüsenunterfunktionen.<br />

In 2/3 der Fälle entstehen diese auf dem<br />

Boden einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse,<br />

einer sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis.<br />

In der Schwangerschaft können Schilddrüsenunterfunktionen<br />

besonders problematisch sein, da vermehrt<br />

Schwangerschaftskomplikationen wie Fehloder<br />

Frühgeburten auftreten können. Des Weiteren<br />

können sie zu geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen<br />

des Fötus führen. Aus diesen Gründen<br />

muss eine Schilddrüsenunterfunktion der Schwangeren<br />

rechtzeitig erkannt und mit Schilddrüsenhormon<br />

behandelt werden.<br />

Dabei war lange Zeit nicht klar, ab welchem TSH-Wert<br />

die Gabe von Schilddrüsenhormon-Tabletten eingeleitet<br />

werden muss. Bis vor kurzem hatten wir bei<br />

Schwangeren, getrieben durch die Angst die Entwicklung<br />

des Fötus zu gefährden, sehr großzügig<br />

Schilddrüsenhormontabletten verschrieben. Standardmäßig<br />

wurde bei Schwangeren, auch bei solchen<br />

mit einem hochnormalen TSH-Wert und somit definitionsgemäß<br />

eine normale Schilddrüsenfunktion, sogenannte<br />

Euthyreose, ein TSH-Wert im unteren<br />

Normbereich angestrebt.<br />

Große internationale Studien haben jedoch gezeigt,<br />

dass bei gesunden Schwangeren mit TSH-Werten von<br />

2,5 bis 4,0 mU/l (Normbereich 0,4-4,0 mU/l) weder<br />

Fehlgeburten noch kindliche Fehlbildungen zunehmen<br />

oder Einbußen bei den kognitiven Fähigkeiten des Ungeborenen<br />

zu befürchten sind. Somit besteht bei<br />

Schwangeren mit einer gesunden Schilddrüse und<br />

einem hochnormalen TSH-Wert keine Notwendigkeit,<br />

Schilddrüsenhormone zu verordnen. “Was jedoch bei<br />

Schwangeren ein Muss bleibt, ist die Einnahme von<br />

Jodid. Der hohe Bedarf an Jod während Schwangerschaft<br />

und Stillzeit kann nicht adäquat durch die alimentäre<br />

Jodaufnahme abgedeckt werden. Damit<br />

keine Minderversorgung entsteht, wird die tägliche<br />

Einnahme von 150 µg Jodid zur Unterstützung der<br />

Schilddrüsenfunktion empfohlen”, betont Dr. Georgios<br />

Farmakis, Facharzt für Nuklearmedizin an dem Zentrum<br />

für Nuklearmedizin und PET/CT, langjähriger<br />

Oberarzt an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums<br />

des Saarlandes. „Diese kann z.B. in<br />

Kombination mit Folsäure erfolgen“.<br />

Aber wie sollen Schwangeren konkret vorgehen, um<br />

eine Schilddrüsenfunktionsstörung zu erkennen? Im<br />

Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird vom<br />

Frauenarzt im ersten Schwangerschaftsdrittel der<br />

TSH-Wert bestimmt. Ein erhöhter TSH-Wert weist auf<br />

eine Unterfunktion hin. Ab einem TSH-Wert von 2,5<br />

mU/l halten wir weitere diagnostische Maßnahmen<br />

48<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


NUKLEARMEDIZIN BREMEN<br />

Dr. med. Norbert Czech FEBNM<br />

für ratsam. Diese Diagnostik umfasst die ausführliche<br />

Anamnese der Schwangeren und ihrer Familie,<br />

eine körperliche Untersuchung, einen Ultraschall der<br />

Schilddrüse sowie ausführliche Schilddrüsenlabortests.<br />

„Hier ist die Bestimmung der Schilddrüsenantikörper<br />

von besonderer Bedeutung“, erklärt Dr.<br />

Farmakis. Stellt sich heraus, dass die Schwangere<br />

tatsächlich an einer Autoimmunerkrankung wie der<br />

Hashimoto-Thyreoiditis leidet, ist eine Verordnung von<br />

Schildrüsenhormonpräparaten ab einem TSH-Wert<br />

von über 4,0 mU/l zwingend.<br />

Wie sieht es aber mit dem unerfüllten Kinderwunsch<br />

aus? Auch hier liegt meistens eine Schilddrüsenfunktionsstörung<br />

vor, in der Regel eine Unterfunktion.<br />

So findet sich unter Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion<br />

ein Anteil von bis zu 60 Prozent, die ihre<br />

Monatsblutung nur unregelmäßig bekommen. Davon<br />

sind wiederum etwa dreizehn Prozent unfruchtbar.<br />

Grundsätzlich gilt: Ein niedriger TSH-Wert erhöht die<br />

Chancen auf eine Schwangerschaft. Wir wissen, dass<br />

eine Schwangerschaft am besten bei einem TSH-Wert<br />

um 1,0 eintritt. Dieser Wert ist ideal für alle Frauen<br />

mit Kinderwunsch.<br />

„Bei unerfülltem Kinderwunsch bleiben wir deshalb<br />

bei der Verordnung von Schilddrüsenhormonen besonders<br />

großzügig“, meint Dr. Farmakis. Wieso ein<br />

niedriger TSH-Wert, so wichtig bei Kinderwunsch ist,<br />

ist nicht ganz klar. Es wird angenommen, dass der<br />

TSH-Wert einen Einfluss auf den Vorgang des Einnistens<br />

des Embryos in die Gebärmutter hat. Andockstellen<br />

für TSH sind in der Gebärmutterschleimhaut<br />

vorhanden, und man fand die meisten Andockstellen<br />

in der Einnistungsphase. Man darf’s aber nicht übertreiben.<br />

Eine Erniedrigung des TSH-Wertes durch<br />

übermäßige Hormoneinnahme kann eine gewünschte<br />

Schwangerschaft verhindern.<br />

Natürlich stellt die Schilddrüse nicht das einzige Problem<br />

bei unerfülltem Kinderwunsch dar. Neben einer<br />

Schilddrüsen-Fehlfunktion sollte im Fall einer ausbleibenden<br />

Schwangerschaft anfänglich auch gleich<br />

abgeklärt werden, ob bei der Patientin ein polyzystisches<br />

Ovar-Syndrom (PCOS) vorliegt. Darunter leiden<br />

nach Schätzungen ca. 5-10 Prozent der gebärfähigen<br />

Frauen in Deutschland.<br />

„Die enge Zusammenarbeit des Frauenarztes und des<br />

Nuklearmediziners oder Endokrinologen ist sicherlich<br />

zielführend bei unerfülltem Kinderwunsch“, betont Dr.<br />

Farmakis. Nicht vergessen werden darf im Weiteren<br />

auch nicht die Hashimoto-Thyreoiditis der Frau im<br />

mittleren Alter, etwa von 40 bis 50 Jahren. „Die Erkrankung<br />

ist chronisch, flammt aber meist im Frühjahr<br />

auf, wenn sich das Immunsystem umstellt,<br />

Infekte bekämpft oder auf Pollen reagiert“, so Dr.<br />

Czech, Facharzt für Nuklearmedizin und PET/CT, ein<br />

Kollege von Dr. Farmakis. Aus bisher nicht genau erforschten<br />

Gründen wendet sich die Körperabwehr<br />

plötzlich gegen das eigene Schilddrüsengewebe und<br />

zerstört es allmählich. In der Folge sinkt die Produktion<br />

der Schilddrüsenhormone, was nach und nach<br />

die Beschwerden wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion<br />

auslöst. „Weil die Erkrankung meist<br />

schmerzlos abläuft und sich mit allgemeinen Symptomen<br />

äußert, wird sie leicht übersehen“, so Dr.<br />

Czech.<br />

Dabei ist die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion<br />

bzw. Hashimoto-Thyreoiditis Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen,<br />

etwa durch einen Endokrinologen<br />

oder Nuklearmediziner schnell gestellt. Die<br />

Schilddrüsenspezialisten leiten auch die Therapie ein.<br />

Weil die Schilddrüsenhormone grundsätzlich wichtig<br />

für den Energiehaushalt im Körper sind, müssen sie<br />

bei sinkender Produktion von außen zugeführt werden.<br />

Meistens nehmen die Patienten ein Leben lang<br />

morgens eine Tablette auf nüchternen Magen mit<br />

etwas Wasser ein. „Bei einer guten Einstellung, die<br />

durch regelmäßige Blutwertkontrollen überprüft wer-<br />

Dr. med. Georgios Farmakis<br />

den sollte, ist der Patient beschwerdefrei und die Lebenserwartung<br />

nicht vermindert“, erläutern gemeinsam<br />

Czech und Farmakis. Nebenwirkungen treten bei<br />

korrekter Dosierung nicht auf. „Dennoch fühlt sich ein<br />

Teil der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis nicht<br />

gesund, obwohl der Hormonhaushalt den Laborwerten<br />

zufolge ausgeglichen ist“. In diesen Fällen kann<br />

die zusätzliche Einnahme von Selen hilfreich sein.<br />

Das Spurenelement, das für die Funktion der Schilddrüse<br />

unverzichtbar ist, lindert die Entzündungsaktivitäten<br />

und balanciert das Immunsystem aus. „Die<br />

Patienten fühlen sich fitter, haben mehr Energie, das<br />

Allgemeinbefinden bessert sich“, so Farmakis und<br />

Czech. Die Einnahme von Selen kommt vor allem für<br />

Patienten in Frage, deren Antikörper-Konzentrationen<br />

sehr hoch sind.<br />

Schwachhauser Heerstraße 54<br />

28209 Bremen<br />

Telefon: 0421 84131313<br />

Mail: info@nuklearmedizin-bremen.de<br />

www.nuklearmedizin-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 49


Der richtige<br />

Zeckenschutz<br />

50<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Rundum<br />

GESUND<br />

Die Gesundheits-Tipps<br />

TEXT & FOTOS | (C) PFIZER | WWW.ZECKEN.DE<br />

Kopfschmerzen, hohes Fieber, bleibende<br />

Spätschäden – das können die schlimmen<br />

Folgen eines Zeckenstiches sein. Wer Vorsorge<br />

treffen möchte, um Krankheiten, die<br />

nach einem Zeckenstich auftreten könnten,<br />

zu verhindern, kann verschiedene Maßnahmen,<br />

wie die Wahl geeigneter Kleidung oder<br />

auch insektenabweisende Sprays, anwenden.<br />

Doch dabei sollte bedacht werden, dass viele<br />

Hausmittel oder natürliche Mittel wie<br />

Schwarzkümmelöl gegen Zecken nur wenig<br />

Wirkung zeigen.<br />

Warum sollte ich mich gegen<br />

Zecken schützen?<br />

Zecken übertragen die Viren, die zur gefährlichen<br />

Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />

(FSME) führen können, und Bakterien, die<br />

Borreliose verursachen. Gegen beide durch<br />

einen Zeckenstich verursachte Krankheiten<br />

ist die Medizin nur bedingt gerüstet: Bei der<br />

FSME helfen keine Medikamente, wenn die<br />

Krankheit erst einmal ausgebrochen ist. Es<br />

gibt aber eine Impfung, die dazu beitragen<br />

kann, das Risiko einer FSME-Erkrankung<br />

nach einem Zeckenstich zu verringern. Bei<br />

der Borreliose ist es genau umgekehrt: Die<br />

Krankheit kann gut mit Antibiotika behandelt<br />

werden. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es<br />

bislang nicht.<br />

Wer vorbeugen möchte, sollte Zeckenstiche,<br />

fälschlicherweise auch oft Zeckenbisse genannt,<br />

daher so gut es geht vermeiden. Wie<br />

das geht, zeigen folgende wichtige Tipps.<br />

• Halten Sie sich möglichst nicht im hohen<br />

Gras oder im Unterholz auf. In der Laubstreu<br />

im Wald fühlen sich Zecken besonders wohl,<br />

da die Temperaturen auch im Winter moderat<br />

sind und die Luftfeuchtigkeit hoch. Abseits<br />

der befestigten Wege besteht im Wald<br />

daher immer erhöhte Zeckengefahr. Auch die<br />

langen Grashalme auf nicht gemähten Wiesen,<br />

am Wegesrand oder am Flussufer werden<br />

von Zecken gern genutzt, um nach potenziellen<br />

Wirten Ausschau zu halten.<br />

• Auch Kleidung kann als Zeckenschutz dienen:<br />

Tragen Sie geschlossene Kleidung mit<br />

langen Ärmeln und langen Hosen und ziehen<br />

Sie die Socken über die Hosenbeine. Zecken<br />

klettern nicht höher als 1,50 Meter und<br />

klammern sich daher mit Vorliebe an den Hosenbeinen<br />

fest. Auch Gummistiefel können<br />

dazu beitragen, Zecken den Zugang zur Haut<br />

zu erschweren.<br />

• Kommen Sie den Zecken zuvor: mit heller<br />

Kleidung! Zecken lassen sich auf heller Kleidung<br />

besser erkennen. Rechtzeitig bemerkt,<br />

können Sie die Zecke sogar noch entfernen,<br />

bevor sie zusticht.<br />

• Verwenden Sie insektenabweisende Mittel<br />

gegen Zecken, sogenannte Repellentien.<br />

Diese halten Ihnen nicht nur lästige Stechmücken,<br />

sondern auch Zecken für eine Weile<br />

vom Leib. Stiftung Warentest hat die effektivsten<br />

Mittel für Sie getestet.<br />

• Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zekken<br />

ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten<br />

haben. Zecken sind winzig klein<br />

und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung<br />

herum, um eine geeignete Einstichstelle<br />

für das Blutsaugen zu finden. Sie<br />

bevorzugen dünne und warme Hautstellen.<br />

Deshalb sollten Sie sich in den Kniekehlen,<br />

im Bauch- und Brustbereich sowie im Schritt<br />

gründlich nach Zecken absuchen. Bei Kindern<br />

sind außerdem Kopf, Haaransatz und<br />

Nacken häufig betroffen.<br />

Zeckenstich trotz Zeckenschutz –<br />

was soll ich jetzt tun?<br />

Aller Vorsicht zum Trotz: Ein Zeckenstich<br />

lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit<br />

vermeiden. Neben den oben aufgeführten<br />

Maßnahmen gehört auch eine<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 51


Rundum<br />

GESUND<br />

Die Gesundheits-Tipps<br />

FSME-Impfung zu möglichen Vorbeugungsmethoden.<br />

Sie kann dabei helfen, das Risiko<br />

einer FSME-Erkrankung zu mindern. Vor<br />

allem für Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet<br />

leben, ist besondere Vorsicht geboten.<br />

Die Ständige Impfkommission (STIKO)<br />

empfiehlt Bewohnern sowie Reisenden in Risikogebiete<br />

die FSME-Impfung.<br />

Bei der Borreliose hat man dagegen noch eine<br />

kleine Schonzeit, wenn die Zecke schon zugestochen<br />

hat: Der Erreger braucht mindestens<br />

12 Stunden, um in den menschlichen<br />

Organismus übertragen zu werden. Wird eine<br />

Zecke schnell wieder entfernt, kann das helfen,<br />

diesen Krankheitserreger zu vermeiden.<br />

Natürliche Mittel gegen Zecken<br />

Ob Hausmittel gegen Zecken helfen, ist wissenschaftlich<br />

nicht abschließend geklärt. Zur<br />

Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl, Kokosöl<br />

und anderen Hausmitteln gegen Zecken findet<br />

jedoch in verschiedenen Onlineforen oder<br />

auf Social-Media-Kanälen ein reger Austausch<br />

statt.<br />

Zeckenstiche bei Kindern vermeiden<br />

Kinder haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit,<br />

von Zecken gestochen zu werden,<br />

sind nach dem Stich aber nicht stärker<br />

gefährdet, an FSME oder Borreliose zu erkranken.<br />

Gern streifen sie im Sommer durch<br />

Wiesen und Wälder, bauen Baumhäuser im<br />

Garten. Auch Spielplätze sind nicht unbedingt<br />

zeckenfrei, besonders wenn sie naturnah<br />

angelegt sind. Da überrascht es nicht,<br />

dass laut Robert Koch-Institut relativ viele<br />

Kinder Borrelien-Antikörper im Blut haben.<br />

Sie wurden also mindestens einmal im Leben<br />

von einer infizierten Zecke gestochen – auch<br />

wenn die Krankheit nicht immer ausbricht.<br />

Ein kleiner Trost: Eine FSME verläuft bei Kindern<br />

meist milder als bei Erwachsenen. Während<br />

bei den Erwachsenen rund zwei Drittel<br />

der FSME-Patienten im Krankenhaus behandelt<br />

werden müssen, muss bei den Kindern<br />

nur jedes zweite ins Krankenhaus. Ein Kinderimpfstoff<br />

kann gegen FSME helfen und ist<br />

gut verträglich. Er ist für Kinder ab einem<br />

Jahr erhältlich.<br />

Sebastian Köhler e.K.<br />

Horner Heerstr. 35<br />

28359 Bremen<br />

Mo.-Fr. von 8.00 bis 19 Uhr<br />

Sa. von 8.30 bis 14 Uhr<br />

· modern · servicefreundlich · preiswert<br />

· bequem online vorbestellen<br />

Tel. 0800 - 20 366 10 (kostenfrei)<br />

Fax 0421 - 20 366 40<br />

mail@hornerapotheke.de<br />

www.hornerapotheke.de<br />

52<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Zeckenschnelltest Borrelien, FSME und<br />

Ko-Infektionen im Medizinischen Labor Bremen<br />

In ganz Deutschland und in Europa sind Zecken weit verbreitet und<br />

können während des Blutsaugens Bakterien und Viren übertragen. Infektionen<br />

durch Borrelia burgdorferi spielen dabei die größte Rolle,<br />

bedeutsam sind aber auch die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />

(FSME). Etwa 20% aller Zecken tragen Borrelien in sich. Die<br />

Keimdichte in positiven Zecken beträgt meist 1.000 bis 100.000 Borrelien<br />

pro Zecke, aber manche haben sogar 10.000.000 Keime in sich!<br />

Je stärker der Keimbefall, und je länger die Kontaktzeit, desto größer<br />

ist das Infektionsrisiko. Doppel- oder Mehrfachinfektionen mit dem<br />

FSME-Virus, mit Anaplasmen, Rickettsien und Babesien sind möglich.<br />

Sie werden auch als Ko-Infektionen bezeichnet und können wahrscheinlich<br />

schwerere Verlaufsformen beim Menschen hervorrufen als<br />

der Einzelbefall.<br />

Zeckenschnelltest mit der PCR<br />

Wenn man von einer Zecke gestochen worden ist, sollte man diese so<br />

schnell wie möglich komplett von der Haut entfernen, ohne sie zu<br />

quetschen! Im Medizinischen Labor Bremen kann man diese mit<br />

einem hochsensitiven, wissenschaftlich fundierten, qualitätskontrollierten,<br />

molekularbiologischen PCR-Schnelltest untersuchen lassen,<br />

ob Borrelien, FSME-Viren oder Erreger der Ko-Infektionen enthalten<br />

sind. Der Test funktioniert bei lebenden, frischen und alten, eingetrockneten<br />

Zecken gleich gut und ist den simplen, immunologischen<br />

Do-it-yourself-Verfahren für Zuhause, wie man sie im Internet oder<br />

der Apotheke findet, drastisch überlegen. Neben einer viel besseren<br />

Nachweisempfindlichkeit liefert das Medizinische Labor Bremen bei<br />

Borrelien-positiven Zecken auch noch die Keimzahl, und meistens<br />

kann auch die vorliegende Borrelien-Unterart benannt werden.<br />

Die Vorgehensweise<br />

Die Zecke mit einer Spezialpinzette oder einer Zeckenkarte vorsichtig<br />

unter gleichmäßigem Zug aus der Haut herausziehen. Achtung: Die<br />

Zecke nicht quetschen, da dann erst recht Erreger übertragen werden<br />

können! Die Zecke vollständig (komplett oder alle Einzelteile) in einen<br />

verschließbaren Kunststoffbeutel geben und diesen gut verschließen.<br />

Bis zu 2 Zecken können in einem Untersuchungsgang bearbeitet werden.<br />

Das Befundergebnis liegt in aller Regel ein bis zwei Tage nach<br />

Eingang der Zecke im Labor vor und wird per Post, Fax oder E-Mail<br />

mitgeteilt. Nähere Informationen zu allen diesen Infektionen findet<br />

man auf der Homepage www.mlhb.de.<br />

Medizinisches Labor<br />

Bremen GmbH<br />

ZECKENLABOR<br />

Haferwende 12<br />

28357 Bremen<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 53


„Familie & Co“<br />

✺ ✿<br />

Grafik by sketchnotes-by-diana.com<br />

TEXT | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />

FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN, KINDERTHEATER SCHNURZEPIEPE & GEBRÜDER JEHN<br />

„Theater för Lütte“ –<br />

Kindertheater im Theatergarten<br />

Alex Gesch, Dramaturgin, Produktionsleiterin,<br />

Tanz-Theaterpädagogin aus Leidenschaft stellt sich<br />

und das Netzwerk vor


Unsere<br />

„Familie & Co“<br />

Seiten<br />

„Herzlich Willkommen! Es<br />

war einmal… und habt ihr<br />

gute Laune mitgebracht?“<br />

Endlich geht es nach einer langen<br />

Zeit pandemiebedingter Ruhepause<br />

wieder los! Es darf wieder<br />

gespielt, gezaubert, gesungen und getanzt<br />

werden. Und das möchte das Kindertheater<br />

Bremen gerne im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />

mit den Kindern und ihren Familien wieder tun.<br />

Im Zuge des Aktionsprogramms Innenstadt, ein Programm zur Wiederbelebung<br />

der Innenstadt, wird auf der Theaterbühne in den Wallanlagen<br />

im „Theatergarten“ (nahe der Bischofsnadel) ein buntes Programm für<br />

Kinder und Erwachsene präsentiert. Vom 27. <strong>Juli</strong> bis zum 8. <strong>August</strong> wird<br />

es jeden Nachmittag um 15 Uhr und an den Wochenenden zusätzlich<br />

vormittags eine Vorstellung um 11 Uhr geben. Vom Puppenspiel, zu Improtheater,<br />

Zauberei und Jazz für Kids ist alles dabei.<br />

Ein Jahr lang haben die KindertheatermacherInnen nicht gespielt, sich<br />

ausschließlich in Zoom-Meetings getroffen, um sich auszutauschen und<br />

Pläne zu schmieden. Diese Netzwerktreffen hat der „Landesverband darstellender<br />

Künste Bremen“ ermöglicht und begleitet. Seit einiger Zeit nun<br />

nennt sich dieser Zusammenschluss der freien Kindertheaterszene Bremens<br />

„Theater för Lütte“.<br />

Unter diesem Label werden sie nun ihre Netzwerkarbeit verstärken. Dabei<br />

unterstützt sie professionell die Dramaturgin, Produktionsleiterin und<br />

Tanz-Theaterpädagogin Alex Gesch. „Ich finde es absolut lohnend, diese<br />

vielschichtige freie Kindertheaterszene zu vernetzen und zu unterstützen.<br />

Wir sind dabei, für nächstes Jahr ein Kindertheater-Festival über mehrere<br />

Tage zu planen. Dabei wird es natürlich auch um ein vielfältiges<br />

Programm für Kinder und Erwachsene gehen, aber auch um künstlerische<br />

Workshops und auch Workshops für die DarstellerInnen aus Tanz,<br />

Schauspiel und Musik selbst“, erklärt die Organisatorin.<br />

„Familie & Co“<br />

<br />

Gerade hat sie gemeinsam mit Karina Schieck vom Kindertheater im<br />

Schlachthof, ein Programm mit kurzen Auszügen aus den verschiedenen<br />

Stücken des Netzwerks „Theater för Lütte“ in der Reihe „Rausgehen“ in<br />

der Arena des Schlachthofes gezeigt. „Sozusagen als Appetizer für den<br />

jetzt anstehenden Sommer. Mit dem Veranstaltungsformaten „Sommer<br />

Summarum“ und „Sommertheatergarten“ kommt viel Kindertheater auf<br />

die Bühnen der Stadt, das ist wirklich eine gute Chance jetzt wieder los<br />

legen zu können. Die letzten Monate waren für alle Theaterschaffenden,<br />

besonders für die frei Arbeitenden, sehr schwer, weil es so gut wie keine<br />

Arbeitsmöglichkeiten gab“, beschreibt die freie Theaterpädagogin.<br />

Auch sie hat ihren Job, der sie von Leipzig nach Bremen zog, erst einmal<br />

wieder pandemiebedingt verloren. „Aber mir gefällt Bremen so gut, ich<br />

will hierbleiben und mein Herz hat hier auch seinen Platz gefunden. Außerdem<br />

sehe ich es als große Chance, dass sich die Szene so geöffnet hat,<br />

und ich freue mich in Zukunft hier viel mitzugestalten“, erzählt sie. Die<br />

umtriebige Theaterfrau hat unter anderem Kommunikationswissenschaft<br />

und Theater in Bochum studiert, ein Diplom für Tanz hat sie sich noch in<br />

Leipzig erarbeitet. In der Folge hat sie sich dann weitergebildet zur Theaterpädagogin<br />

in Essen. Sie ist viel „getingelt“, hat in vielen verschiedenen<br />

Städten in Deutschland gearbeitet und nicht nur hier sondern auch in Kanada<br />

und Brasilien an Schulen und Bildungseinrichtungen theaterpädagogische<br />

Projekte durchgeführt.<br />

„Mir ist der theaterpädagogische Ansatz für die Entwicklung der Kinder<br />

enorm wichtig. Sie können dabei so unendlich viel lernen, das ist jedenfalls<br />

meine Erfahrung. Aber am liebsten würde ich irgendwann einmal<br />

eine eigene Schule mit einem Schwerpunkt auf kultureller Bildung in allen<br />

Fächern gründen“, erzählt die engagierte Planerin, die in diesem Feld gerade<br />

noch ein Studium in Marburg begonnen hat. Überhaupt hat man das<br />

Gefühl, dass Alex Gesch irgendeinen geheimen Energiespeicher hat. Und<br />

die Idee, Kinder über das aktive, körperliche Erfahrene lernen zu lassen,<br />

statt wie seit Corona noch verstärkt sitzend am Bildschirm, scheint mir<br />

eine wirklich gute Idee.<br />

Das Netzwerk „Theater för Lütte“ hat sich im Corona-Lockdown gegründet und hat nun so einiges vor in der Stadt Bremen


„Familie & Co“<br />

✺<br />

Die Kindertheatertage im Theatergarten, unter anderem mit den Gebrüdern<br />

Jehn (Foto), sind Teil des Kultursommers Bremen und finanziert vom Aktionsprogramm<br />

Innenstadt der Wirtschaftsförderung Bremen<br />

Aber nun geht es zunächst darum, Publikum und die KünstlerInnen wieder<br />

zusammen und Kultur wieder in die Stadt zu bringen und im Zuge des<br />

Aktionsprogramms Innenstadt sich auch Gedanken darüber zu machen,<br />

wie sich die Innenstadt entwickeln soll und kann. Das ist das Ziel des Aktionsprogramms<br />

Innenstadt einem Förderprogramm der Wirtschaftsförderung<br />

Bremen. Und so wird es unter anderem den ganzen Sommer lang<br />

Veranstaltungen mitten in den Wallanlagen geben.<br />

Das Programm findet man unter www.sommer-summarum.de. Tickets<br />

bekommt man auf Grund der Corona-Richtlinien online über die Webseite.<br />

Gruppen z.B. aus der Ferienbetreuung sollten sich ebenfalls dort anmelden.<br />

Es gibt allerdings für Kurzentschlossene die Möglichkeit, sich an<br />

der Kasse registrieren zu lassen, dafür benötigt man allerdings eine App.<br />

Die Veranstaltungen im Sommertheatergarten sind kostenfrei und werden<br />

zu hundert Prozent von der Stadt Bremen über das Aktionsprogramm<br />

Innenstadt gefördert. Insofern ist das ein tolles Angebot, um mit Kind und<br />

Kegel zahlreich zu einer der Veranstaltungen im Rahmen des Sommertheatergartens<br />

oder Kultursommers Bremen zu kommen.<br />

Spielplan Kindertheater<br />

vom 27. <strong>Juli</strong> bis 8. <strong>August</strong> im Theatergarten<br />

27.7. 15 Uhr Tinka Klindtwort, <strong>Juli</strong>a Klein:<br />

Geschichtenerfinderinnen<br />

28.7. 15 Uhr Geschichtenhändlerin:<br />

Der Kirschbaum hinterm Haus -<br />

Klingende Geschichten<br />

29.7. 15 Uhr Theaterwerk: Probiers mal mit Gemütlichkeit<br />

30.7. 15 Uhr Tinka Klindtwort, <strong>Juli</strong>a Klein:<br />

Geschichtenerfinderinnen<br />

31.7. 11 Uhr Friedrich der Zaubererr: Hokus Pokus Omnibus,<br />

15 Uhr Bremer Tourneetheater: Ein Sams zuviel<br />

1.8. 11 Uhr Kindertheater Schnurzepiepe:<br />

Rotkäppchen und der gute Wolf<br />

15 Uhr Kindertheater Schnurzepiepe: Nordseepiraten<br />

2.8. 15 Uhr Das Köfferchen: Als Minou die Farben fand<br />

3.8. 15 Uhr Bremer Tourneetheater: Ein Sams zuviel<br />

4.8. 15 Uhr Bremer Tourneetheater: (K)eine Vogelhochzeit<br />

5.8. 15 Uhr Das Köfferchen:<br />

Minou und die Reise zu den verlorenen Farben<br />

6.8. 15 Uhr Friedrich der Zaubererrr: Hokus Pokus Omnibus<br />

7.8. 11 Uhr Puppenthater Regenbogen:<br />

Kroberto, ein komisches Huhn<br />

15 Uhr Fabelhaft: Jazz für Kids<br />

8.8. 11 Uhr Gebrüder Jehn: Was macht die Maus im Sommer<br />

56<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


„Familie & Co“<br />

✺<br />

❁<br />

<br />

Das Universum ® Bremen verspricht Wissen zum Anfassen für Groß und Klein!<br />

(Bild: Universum ® Bremen)<br />

Mitreißende Challenge<br />

im Universum ® Bremen<br />

Kleiner Anstoß,<br />

große Wirkung!<br />

✪<br />

Eine wahrlich mitreißende Herausforderung erwartet die Gäste in den Sommerferien<br />

im Universum ® Bremen: Ab Donnerstag, 22. <strong>Juli</strong>, können sie individuelle<br />

Kettenreaktionsmaschinen bauen und mit einer kleinen Billardkugel<br />

kunterbunte Alltagsgegenstände vom Skateboard bis zum Campingbecher zu Fall<br />

bringen. Dabei werden Familien, Freunden, Paaren und anderen Kleingruppen an<br />

sechs separaten Stationen mit dem nötigen Abstand zueinander über 100 Utensilien<br />

und zusätzliche Verbindungsmaterialien zur Verfügung gestellt, um mit Teamgeist,<br />

Geschicklichkeit und Geduld möglichst kreative Wege zu ertüfteln. Wenn die<br />

Kugel unterwegs sogar ein Glockenspiel zum Klingen bringt oder eine Wippe meistert,<br />

sind Freude und Stolz garantiert groß!<br />

Sommerferienkurs<br />

✪<br />

in der Kunsthalle<br />

Luftsprünge &<br />

Drahtseilakte<br />

Achtung, Achtung, Manege frei! Dieser Sommerferienkurs in der Kunsthalle<br />

Bremen mit Vanessa Hartmann am Dienstag, 31. <strong>August</strong> und Mittwoch, 01.<br />

September bietet Kindern an den beiden letzten Sommerferientagen noch einmal<br />

Kunstgenuss vor den Originalen! Die Kosten für den Kurs betragen pro Kind 40<br />

Euro bzw. 35 Euro für Kinder/Mitglied und für Geschwisterkind(er) 35 Euro bzw. 30<br />

Euro für Geschwisterkind(er)/Mitglied.<br />

Anmelden kann man sich über die Homepage der Kunsthalle Bremen.<br />

✿<br />

www.kunsthalle-bremen.de<br />

Wie für das Universum ® üblich, haben die Teilnehmenden nicht nur eine Menge<br />

Spaß, sondern lernen auch noch etwas: Lageenergie, Spannenergie, Bewegungsenergie:<br />

Wo steckt sie drin? Wo kommt sie her? Wie wird sie weitergeben? Bei dieser<br />

Sommer-Challenge ist Teamwork genauso wichtig wie Geschicklichkeit und<br />

Geduld. Apropos: Auch im Weltall ist Teamwork das A und O. Dies vermittelt die<br />

aktuelle Sonderausstellung „Up to Space“ an zahlreichen interaktiven Stationen.<br />

Hier greifen kleine und große Gäste nach den Sternen. Wie sieht der Alltag auf der<br />

Internationalen Raumstation ISS aus? Welche Fähigkeiten müssen künftige Astronautinnen<br />

und Raumfahrer mitbringen? Und wie riecht es eigentlich im All? Umgeben<br />

von echtem Mondstaub und virtuellen Mondlandschaften gibt es viel zu<br />

entdecken. Raumfahrt-Fans können sich optisch auf die ISS beamen und davon ein<br />

Selfie machen. Oder wie wäre es mit einem Virtual-Reality-Spaziergang auf dem<br />

Mond? Bis zum 30. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> hat das Universum ® täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

✿<br />

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite!<br />

www.universum-bremen.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 57


„Familie & Co“<br />

❁<br />

✺<br />

✺<br />

Natürlich phänomenal!<br />

✪<br />

Experimente im Wachstumslabor: Jeden Sonntag ab 15.30 Uhr kann man<br />

überraschende Erkenntnisse und spielerische Experimente im interaktiven<br />

Entdeckerzentrum der botanika erleben. Treffpunkt ist das Wachstumslabor in der<br />

unteren Ebene des Entdeckerzentrums. Die nächsten Termine sind am 1., 8., 15.,<br />

22. und 29. <strong>August</strong>.<br />

Für jedes Alter geeignet / Im Eintritt enthalten<br />

Kleine Forscher & Gewinner<br />

Das Landesinstitut für Schule und<br />

die botanika prämieren Papierfalter<br />

zum „Tag der kleinen Forscher“<br />

✪<br />

In den letzten Wochen haben rund 20 Bremer Kitas und Grundschulen mit<br />

Papier geforscht. Unter dem Motto „Papier – das fetzt!“ wurden unzählige<br />

Schmetterlinge gefaltet, geklebt und konstruiert. Die kleinen und großen Kunstwerke<br />

sind ein Beitrag zum bundesweiten „Tag der kleinen Forscher“, der jedes<br />

Jahr im Juni stattfindet. Jetzt wurden die besten Einsendungen prämiert und zwar<br />

vom Landesinstitut für Schule (LIS) und der botanika Bremen, die gemeinsam zu<br />

diesem Forschungsprojekt aufgerufen hatten. Die kleinen Forscher haben herausgefunden,<br />

welche Materialien sich besonders gut eignen, welche Konstruktionen am<br />

haltbarsten sind und welche am besten fliegen. „Wir sind überwältigt von der Zahl<br />

und der Qualität der Papierfalter und Forschungsfragen, die uns erreicht haben“,<br />

verrät Dr. Claudia Börger, Referentin am LIS und Koordinatorin des Netzwerks<br />

„Kleine Forscher in Bremer Grundschulen“. Als Jurorin hat sie die Werke der kleinen<br />

Forscher begutachtet und darüber entschieden, welche Gruppen in Kürze einen<br />

tollen Forschertag in der botanika verbringen dürfen.<br />

www.botanika-bremen.de<br />

58<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />

Spielspaß pur und Natur satt gibt es auf dem Gelände des NABU Bremen bei<br />

vielen spannenden Aktivitäten (Foto: © NABU Bremen)<br />

NABU-Kinderprogramm<br />

Ferien & Abenteuer<br />

✪<br />

Endlich ist das verordnete Alleinsein für Kinder und Jugendliche zu Ende<br />

und der NABU fährt seine jungen Angebote wieder hoch. Die Naturschützer<br />

erweitern jetzt sogar ihre Kindergruppen und bieten freie Aktionen rund um den<br />

Vahrer Feldweg an. Und natürlich sind auch die großen Ferien schon in Sicht, in<br />

denen die Naturschützer ein Ferienprogramm auf ihrem Gelände und Ferienlager<br />

im Schullandheim Dreptefarm in Wulsbüttel anbieten. „Die Kinder nehmen die Angebote<br />

unglaublich dankbar an, für sie ist das eine echte Befreiung“, betont die<br />

Umweltbildnerin Annette Siegert vom NABU.<br />

Schon in den vergangenen Tagen gab es eine Pfingstfreizeit und betreute Ferientage.<br />

Ganz handwerklich geht es beim neuen Projekt „Basteln for future“ zu: Ob Upcycling<br />

von T-Shirts oder Wurmkistenbau, hier können die Kinder Bastelspaß und<br />

Umweltschutz verbinden. Neben der schon seit Jahren bestehenden Kindergruppe<br />

von 8 bis 12 Jahre jeweils montags ab 17 Uhr hat der NABU nun auch am Mittwoch<br />

ab 16:30 Uhr eine Gruppe für Kinder ab sechs Jahre gegründet. Zusätzlich gibt es<br />

die regelmäßigen Treffen der Jugendgruppe zwischen 12 und 17 Jahre alle zwei<br />

Wochen donnerstags und monatlich das Treffen der „alten Hasen“ in der Naturschutzjugend<br />

NAJU von 18 bis 27 Jahre. Für die Allerkleinsten im Kitaalter bietet<br />

der NABU Eltern-Kind-Stündchen an, bei denen die behutsame Gewöhnung an die<br />

Tiere im Vahrer Feldweg im Mittelpunkt steht. Neben zwei Eseln hält der NABU auch<br />

eine bunte Schafherde und Hühner auf seinem Gelände und natürlich gibt es auch<br />

viele Vögel beim Einflug in die Nistkästen oder an den Futtersäulen zu beobachten.<br />

Für das große, wochenweise buchbare Ferienlager gibt es derzeit noch Plätze. Es<br />

geht in das Schullandheim Dreptefarm zwischen Bremen und Bremerhaven, wo<br />

der NABU seit mittlerweile 22 Jahren in allen Ferien Abenteuer, Spiele und Badespaß<br />

bietet. Die Ferienbetreuung im Vahrer Feldweg ist bereits in einigen Wochen<br />

ausgebucht, hier gibt es nur noch Restplätze ✿unter (04 21) 48 44 48 70.<br />

www.NABU-Bremen.de


✺<br />

❁<br />

„Familie & Co“<br />

Expedition Vitamine<br />

Mein erstes Gartenbuch fürs ganze Jahr<br />

✪<br />

Werde zum Gärtner! Mit »Expedition Vitamine« gehst du auf Enteckungstour<br />

in deinem Garten und kannst Obst und Gemüse ganz leicht selber anbauen.<br />

Was passiert im Kompost, wie baut man seinen eigenen Rasensprenger und welche<br />

Blumen lieben Bienen? Mit Gummistiefeln, Schaufel und Co. kannst du dann<br />

loslegen und Kartoffeln im Frühling, Erdbeeren im Sommer, Paprika im Herbst und<br />

Rosenkohl im Winter ernten. Zaubere daraus leckere Gerichte wie Pizza, Muffins<br />

und Smoothies. Klingt lecker? Dann an die Schaufeln, fertig – los!<br />

· Kinderleichter Anbau von Obst und Gemüse: mit Saisonkalender und Übersicht<br />

der Grundausstattung<br />

· Das kommt aus meinem Garten: mehr als 10 einfache Rezepte –<br />

gesund und lecker<br />

· Einblicke in Natur und Nachhaltigkeit: kleine<br />

und große Projekte sowie Bastelideen<br />

<br />

ISBN 978-3-7459-0520-5<br />

Seiten 96<br />

Format 26 x 21 cm<br />

✿<br />

Ausstattung Hardcover<br />

Preis 8,99 Euro<br />

www.emf-verlag.de<br />

Verlosung!<br />

2 x „Expedition<br />

Vitamine“<br />

Einfach eine E-Mail bis<br />

zum 15. <strong>August</strong> an:<br />

gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 59


„Familie & Co“<br />

✺<br />

✿<br />

✿<br />

Ferienspaß mit der<br />

Stadtbibliothek Bremen<br />

53°? Das ist Bremens Breitengrad<br />

und das kostenlose<br />

SommerFerienProgramm der<br />

Stadtbibliothek Bremen<br />

✪<br />

Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 12 Jahren können beim 53°-SommerFerienClub<br />

mitmachen. Alle Clubmitglieder haben ein besonderes Vorrecht<br />

und dürfen aus einem exklusiven Bestand brandneuer Bücher, Games,<br />

Hörbücher und Filme ausleihen – und das in den gesamten Sommerferien! Egal ob<br />

Erstleser, Fantasy-Fan, Krimi-Experte, begeisterter Gamer oder Cineast – es ist<br />

für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem gibt es extra für die 53°-TeilnehmerInnen<br />

ein cooles, kostenloses Mitmachangebot mit Workshops für GamerInnen und<br />

BastlerInnen sowie einen tollen Kreativ-Wettbewerb.<br />

Die Teilnahme am Wettbewerb geht ganz einfach und jeder darf das tun, was ihr<br />

oder ihm besonderen Spaß bereitet. Es können Kreativ-Beiträge aller Art eingereicht<br />

werden, sei es ein gezeichnetes Bild, ein selbstgeschriebener Text, ein eigener<br />

Song, eine Tanzperformance, etwas Gestricktes, ein Zeichentrickfilm, ein digital<br />

oder von Hand gezeichneter Comic und sogar ein kleiner Kurzfilm.<br />

Alle Ideen sind frei umsetzbar. Sie sollten sich allerdings auf ein Buch, Film, Hörbuch<br />

oder Game aus unserem 53°-Bestand unter dem Motto „Spielend durch den<br />

Sommer“ beziehen. Alle, die sich beim 53°-Club kreativ beteiligen, bekommen<br />

einen kleinen Preis und die schönsten und einfallsreichsten Kreativ-Beiträge werden<br />

mit einem tollen Hauptpreis geehrt! Das Ferienprogramm geht vom 16. <strong>Juli</strong><br />

bis zum 3. September.<br />

Teilnehmende Bibliotheken: Zentralbibliothek und die Bibliotheken Osterholz, Vahr,<br />

Huchting, Lesum, Vegesack und Gröpelingen der Stadtbibliothek Bremen.<br />

Weitere Informationen unter: www.53grad-hb.de<br />

Mit Frieda und Franz die Ausstellung entdecken und viel Spannendes über die<br />

Zeit um 1900 erfahren<br />

Rätselspaß im<br />

Focke Museum<br />

Mit dem Mediaguide<br />

durchs Schaumagazin<br />

Schnappt Euch einen Mediaguide und erforscht das Schaumagazin. Hier sind 8.000<br />

Ausstellungsstücke zu entdecken. Die Fragen könnt Ihr mit Hilfe des Mediaguides<br />

beantworten. Ihr erhaltet ihn kostenfrei an der Kasse. Am Ende wartet ein<br />

✪ kleines Geschenk für diejenigen, die die Rallyefragen beantwortet haben.<br />

Die Rallye könnt Ihr jeden Tag während der Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag<br />

von 10 bis 17 Uhr) absolvieren. Es ist für Kinder ab 8 Jahren konzipiert. Eltern oder<br />

Großeltern dürfen gerne miträtseln.<br />

Auf den Spuren von Frieda und Franz<br />

Mit den (fiktiven) Geschwistern Frieda und Franz entdeckt Ihr die Ausstellung auf<br />

spannende und kreative Weise. Die beiden Geschwister zeigen Euch, wie die Bremer<br />

Häuser damals aussahen und was es um 1900 sonst noch Neues und Modernes<br />

gab. An der Museumskasse erhaltet Ihr zwei Blätter mit Bildern und ein Blatt<br />

mit Text. An acht Stationen könnt Ihr nun die jeweils richtigen Bildausschnitte suchen.<br />

Habt Ihr ihn gefunden, kreist Ihr ihn ein. Und weiter geht’s! Das Suchspiel<br />

könnt Ihr jeden Tag während der Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag von 10 bis<br />

17 Uhr) absolvieren. Sie ist für Kinder ab 4 Jahren konzipiert. Eltern oder Großeltern<br />

dürfen gerne miträtseln und die Fragen vorlesen.<br />

Beide Angebote sind kostenlos. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist dank der<br />

Förderung durch die Sparkasse Bremen kostenfrei.<br />

www.focke-museum.de<br />

60<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


„Familie & Co“<br />

<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 61


CrossFit 1860: der Schlüssel zu Fitness und Gesundheit<br />

Bremen 1860 eröffnet seine ersehnte CrossFit Box<br />

Im September ist die Eröffnung der offiziellen CrossFit Box bei Bremen<br />

1860 am Baumschulenweg geplant. Unter der Leitung von Giannis Geiss<br />

werden die Räumlichkeiten über Halle 2 umgestaltet und die Umsetzung<br />

geplant. Giannis Geiss ist Sportwissenschaftler & Head of Programming<br />

bei Berlin Throwdown und CrossFit Icke. Nach seinem Sportstudium an<br />

der Universität Potsdam wurde Giannis zu einem der Owner von Cross-<br />

Fit Icke. Als Headcoach ist er seit fast zehn Jahren für das Class-Programming<br />

verantwortlich. Darüber hinaus hat Giannis sowohl Erfahrung als<br />

Competitor auf den großen CrossFit-Bühnen Europas, als auch als Event<br />

Organizer hinter den Kulissen. In den letzten Jahren richtete er als Head<br />

of Competition den Berlin Throwdown aus. Im Jahr 2019 war er technischer<br />

Leiter beim Elfit Egypt. Als gebürtiger Bremer und mit seiner langjährigen<br />

Erfahrung auf dem Gebiet ist der 35-jährige CrossFit-Trainierende<br />

eine Bereicherung für den Verein.<br />

Headcoach von CrossFit 1860 wird Sean Albers, der bereits seit seiner<br />

Kindheit Mitglied bei Bremen 1860 ist. Vom Kinderturnen zum Taekwondo,<br />

dann zum Rugby. Aufgrund einer Verletzung musste er dann<br />

pausieren. Sport stand aber bald wieder an oberster Stelle. Mittlerweile ist<br />

er selbstständiger Personaltrainer und ist seit acht Jahren Headcoach für<br />

Functional Fitness im Verein. Die Idee eines CrossFit Angebots steht seit<br />

2013. „Den Start machten wir damals mit dem Vereinsangebot Functional<br />

Fitness“, erinnert sich der 33-jährige Strongman Sportler. „Vor dem<br />

ersten Lockdown <strong>2021</strong> hatte ich zum Teil bis zu 60 Teilnehmer in meinem<br />

Kurs. Bei derart vielen Sportlern geht die Qualität des Angebots verloren.<br />

Ich freue mich unseren ambitionierten Sportlern ein<br />

personalisiertes, hoch intensives Angebot in einer frisch renovierten, modernen<br />

Box zu ermöglichen und werde jeden von ihnen gerne an seine<br />

Grenzen bringen und für ein effektives Training sorgen. Aber vor allem die<br />

Gemeinschaft sowohl der Trainer als auch der Teilnehmer ist mir wichtig.<br />

An erster Stelle steht ein gutes Flair. Der Rest kommt dann von selbst“,<br />

versichert Sean Albers.<br />

CrossFit stellt sich zusammen aus den Sportarten Gewichtheben, gymnastisches<br />

Turnen und Ausdauersport. Alle Übungen sind leicht auf das<br />

Können der Sportler skalierbar und aus diesem Grund auch für jedes Alter<br />

und Fitnesslevel geeignet. Das Training findet in Gruppen von maximal<br />

acht Teilnehmern statt, damit eine saubere Technik und individualisiertes<br />

Training gewährleistet werden kann. Das Training ist funktionell und<br />

hoch-intensiv, daher lernen die Sportler sich gesünder durch den Alltag zu<br />

62<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Projektleiter Giannis Geiss und Headcoach<br />

Sean Albers freuen sich auf die Eröffnung der<br />

offiziellen CrossFit Box im September<br />

bewegen und durch den erhöhten Trainingsreiz schneller und bessere Erfolge<br />

zu erzielen.<br />

Beim CrossFit gibt es keinen Trainingsplan. Die Workouts bzw. das Trainingsprogramm<br />

wird vom Coach vorgeschrieben. Jeden Tag steht ein anderes<br />

Programm an der Tafel. Das Gruppentraining dauert insgesamt 60<br />

Minuten, die aus einem Warm-up, einem technischen Warm-up und dem<br />

WOD (workout of the day) bestehen. Der Trainer führt die Sportler durch<br />

die Class und kontrolliert und korrigiert sie. Zusätzlich wird es einen<br />

Weightliftingbereich geben. Hier darf frei trainiert werden, sei es für Begeisterte<br />

der Disziplinen Gewichtheben, Powerlifting, Strongman oder für<br />

Anfänger, die an ihrer Technik arbeiten möchten.<br />

Bremen 1860 legt großen Wert darauf Kinder aktiv zu halten. Was wäre<br />

seine CrossFit Box ohne Kinder? Kinder von vier bis zehn Jahren erlernen<br />

in der Class die Grundlagen und Techniken des CrossFits auf spielerische<br />

Art, um dann bei den Teens von 11 bis 17 Jahre mehr in Richtung Leistung<br />

zu gehen. Ob als eigenständige Sportart oder als Extratraining, um<br />

im eigenen Sport herauszuragen. Bewegungsqualität und die Entwicklung<br />

eines herausragenden Körpergefühls stehen im Vordergrund. Durch das<br />

Erlernen von Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination wird der Grundstein<br />

für einen aktiven und sportlichen Lebensstil im Erwachsenenalter<br />

gelegt.<br />

Die Kinder- und Teens Kurse finden an Wochentagen in der Nachmittagszeit<br />

statt. Erwachsene trainieren am frühen Morgen, nach Feierabend<br />

oder am Wochenende. Für Mitglieder des Vereins gibt es fixe Monatspreise.<br />

Nichtmitglieder haben Zugang auf Drop-in Preise oder 10er Karten.<br />

Mehr Infos unter www.crossfit1860.de und auf Social Media. Fragen<br />

gerne an info@crossfit1860.de<br />

BREMEN 1860<br />

Baumschulenweg 6<br />

28213 Bremen<br />

Tel. (0421) 21 18 60<br />

www.bremen1860.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 63


Beim Sportkompass rotieren Kinder in kleinen Gruppen auf vier Stationen und lernen verschiedene Sportarten kennen (Foto: Jonas Kröger)<br />

Neues Angebot: Sportkompass<br />

Bremen 1860 zeigt schnelle Umsetzung & Kreativität<br />

Die Pandemie hat Viele vor Herausforderungen gestellt. Der Bremer Sportverein<br />

ist keine Ausnahme. Für Bremen 1860 fühlte sich im Frühjahr alles<br />

wieder etwas normaler an, als die Lockerungen ihnen die Möglichkeit<br />

gab mit 10 Kindern im Freien kontaktfrei Sport zu treiben. Doch plötzlich<br />

wurde die Obergrenze auf fünf Kinder gesetzt. Ein weiteres Mal standen<br />

die Mitarbeiter des Bremer Sportvereins vor der Herausforderung ein<br />

Sportangebot zu erstellen, das der neuen Regelung entspricht und den<br />

Kindern zugleich Freude bringt. Das Team von 1860 erfand ein neues<br />

Konzept, das sowohl den Bestimmungen folgte als auch die Kinder bei<br />

guter Laune hielt. Der Sportkompass: Kinder rotieren in kleinen Gruppen<br />

auf vier Stationen und lernen verschiedene Sportarten kennen. „Wir wissen,<br />

wie schwer es den Familien aufgrund der Pandemie und den damit<br />

verbundenen Einschränkungen gefallen ist, ihre Kinder aktiv zu halten<br />

und zu Sport und Bewegung zu bringen.<br />

Viele Kinder haben das Interesse an ihrer eigenen Sportart verloren, weil<br />

diesen online an Reiz fehlte oder teilweise nicht stattgefunden haben. Vorrang<br />

hatte für uns, die Kinder wieder zurück in den Verein zu holen,<br />

damit sie selbst erleben wie viel Freude Bewegung bringt. Der Sportkompass<br />

gibt uns diese Möglichkeit, ihnen spielerisch die verschiedensten<br />

Sportarten zu vermitteln. Trainer aus unterschiedlichen Sparten<br />

haben sich auf diese neue Trainingsmethode eingelassen. Das Angebot<br />

wurden so gut angenommen, dass sie ständig ausgebucht waren“, berichtet<br />

Sebastian Stern, Geschäftsführer von Bremen 1860. Momentan<br />

findet der Sportkompass mit bis zu zehn Kindern von vier bis sechs Jahre<br />

und sieben bis zehn Jahre pro Feld statt.<br />

Eine Erweiterung des Sportkompasses für ältere Kinder ist der Fitnesskompass<br />

für Pre-Teens und Teens, der den Teilnehmern verschiedene Fitnessvarianten<br />

zeigt. „Es ist schön den Kindern wieder zu begegnen und<br />

sie mit Spiel und Spaß in Bewegung zu halten. Aufgrund der Vorschriften<br />

konnte unser KiBS (Kinderbewegungsschule) Angebot nicht stattfinden.<br />

Mit dem Sportkompass konnten wir bekannte Kinder wieder zu uns holen<br />

und deren Freunde begeistern. Ich freue mich darauf, sie nach den Sommerferien<br />

auch wieder in der Kinderbewegungsschule begrüßen zu dürfen“,<br />

erzählt Arne Tschorn, Leiter des Kinderbewegungszentrums und<br />

KiBs von Bremen 1860. Der Sportkompass wird bis zu den Sommerferien<br />

weiterlaufen. Am 07.08.<strong>2021</strong> ist die Abnahme des Sportabzeichens<br />

geplant. Wer Lust hat kann gerne die ersten Wochen in den Sommerferien<br />

zum Sportkompass kommen, um zu üben. Mehr Infos unter www.bremen1860.de<br />

64<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


Sean Albers (am Conan Wheel) und sein Team bei der Eröffnungsfeier des neuen Outdoorgyms (Foto: Christian Markwort)<br />

Neues Sportangebot bei Bremen 1860<br />

Bremen 1860 eröffnet sein Outdoorgym „1860 B.C.<br />

Functional Fitness“ mit einer Veranstaltung im Steinzeitstil<br />

Auf dem Rasenplatz des Bremer Sportvereins am Baumschulenweg versammelten<br />

sich am 12. Juni an die 120 Besucher, die ihr Interesse an dem<br />

innovativen Outdoorgym zeigten und sich an den Steinzeitgeräten versuchten.<br />

Es wurden Baumstämme gehoben, Steine geworfen, das Conan<br />

Wheel gedreht und sogar Handstände auf Baumstämmen versucht. Die<br />

ungenutzte verwilderte Fläche hat der Verein in ein nachhaltiges Outdoorgym<br />

verwandelt, um so das Sportangebot zu erweitern. Das durch<br />

Bäume und Büsche geschützte Gelände ist ein perfekter Ort, um mitten<br />

in der Stadt runterzukommen und sich in nachhaltiger Umgebung auszupowern.<br />

Projektleiter Sean Albers und sein Team haben das Outdoorgym<br />

eigen Hands gebaut und bepflanzt. Finanziert wurde das Projekt mit<br />

einem Crowdfunding und die Baumstämme hat ein befreundeter Förster,<br />

Mitglied des Vereins gespendet. Die Geräte der Stationen hat der 33-jährige<br />

Kraftsportler in seinem Garten selbst entworfen und gebaut. Seit dem<br />

21. Juni läuft das Sportangebot. „Trotz des regnerischen Wetters, haben<br />

sich bereits ein paar Sportler auf der Anlage des 1860 BC eingefunden<br />

und ihr Können bewiesen. Die Teilnehmer kommen aus ganz unterschiedlichen<br />

Richtungen, manche sehr sportlich, andere Anfänger und<br />

trotzdem trainieren sie 60 Minuten motiviert gemeinsam. Wir laden alle<br />

ein sich anzumelden, um diese einzigartige Art zu trainieren auszuprobieren<br />

und Teil einer motivierten Community zu werden“, lädt Sean Albers,<br />

Projektleiter und Headcoach ein.<br />

Auf dem Platz erwartet die Teilnehmer ein Gruppentraining, das Functional<br />

Fitness und Strongman-Sport vereint. Auf sechs Stationen werden<br />

unter anderem Steine geworfen, Baumstämme gehoben und das Conan<br />

Wheel getragen. Trainiert wird dabei immer der ganze Körper, so dass das<br />

Training gleichermaßen für Frauen und Männer gedacht ist, egal ob Anfänger<br />

oder erfahrene Sportler. Die Übungen werden entsprechend angepasst.<br />

Mindestalter ist jedoch, aufgrund der schweren Geräte, 16 Jahre.<br />

Das „1860 B.C. Functional Fitness“-Angebot wird angesichts der Wetterlage<br />

von März bis September laufen und in diesen Monaten bei Wind und<br />

Wetter durchgezogen. Dank der großzügigen Bepflanzung des Geländes<br />

ist das Training sowohl bei hohen Temperaturen als auch bei Regen geschützt.<br />

Die Kurse finden momentan drei Mal die Woche statt und kosten<br />

für Mitglieder zusätzlich 4,70 Euro und für Gäste 9,70 Euro pro Kurs.<br />

Anmeldungen laufen über die Homepage www.bremen1860.de<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 65


WIR, DIE MENSCHEN AUS <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Lars Hendrik Vogel<br />

Verlag<br />

VOGEL MEDIA Bremen<br />

Mühlenweg 9, 28355 Bremen<br />

Tel. (0421) 200 75 90<br />

info@vogelmedia.de<br />

Chefredakteur<br />

Lars Hendrik Vogel [LHV] V.i.S.d.P.<br />

LHV@magazine-bremen.de<br />

WIR SIND MITTENDRIN<br />

Menschlich, bürgernah, Leben pur!<br />

Drei <strong>Magazin</strong>e für drei liebenswerte Stadtteile<br />

www.magazine-bremen.de<br />

Ihre Redaktion des <strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />

Redaktionsleitung<br />

Birgit Rehders<br />

b.rehders@magazine-bremen.de<br />

Redaktion & Autoren<br />

Esther Bieback [EB]<br />

Friederike Holtmann [FH]<br />

Frieda Martha Gnodtke [FG]<br />

Christian Klarmann [CK]<br />

Annette Rauber [AR]<br />

Birgit Rehders [BR]<br />

Ira Scheidig [IS]<br />

Diana Meier-Soriat [DS]<br />

Titelfoto<br />

Vera Döpcke<br />

Media- & Anzeigenberatung<br />

Lars Hendrik Vogel<br />

LHV@magazine-bremen.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 01/<strong>2021</strong><br />

Gestaltung & Druckvorstufe<br />

VOGEL MEDIA Bremen<br />

Erscheinungsweise<br />

alle zwei Monate<br />

kostenlose Abgabe in Fachgeschäften,<br />

öffentlichen Einrichtungen usw.<br />

BIRGIT REHDERS<br />

b.rehders@magazine-bremen.de<br />

LARS HENDRIK VOGEL<br />

LHV@magazine-bremen.de<br />

ANNETTE RAUBER<br />

a.rauber@magazine-bremen.de<br />

Rechte<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Bilder, Dateien und Datenträger.<br />

Kürzung und Bearbeitung von<br />

Beiträgen und Leserbriefen bleiben<br />

vorbehalten. Zuschriften und Bilder<br />

können ohne ausdrückliche Vorbehalte<br />

veröffentlicht werden.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur<br />

mit Genehmigung und Quellenangabe<br />

gestattet. Sämtliche Rechte der<br />

Vervielfältigung liegen beim Verlag.<br />

ISSN 2197-5450<br />

www.schwachhausen-magazin.de<br />

ESTHER BIEBACK<br />

e.bieback@magazine-bremen.de<br />

Das nächste<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong><br />

erscheint ab 23. September <strong>2021</strong><br />

Made with in Bremen<br />

66<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>


68<br />

<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | Januar - Februar 2019

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!