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ISSN 2197-5450 JULI | AUGUST <strong>2021</strong><br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
GANS GLÜCKSELIG<br />
Alles was das Kinderherz begehrt<br />
FRISCHE VOM FELD<br />
Der Kleine Hofladen<br />
EIN GESTALTER „DURCH UND DURCH“<br />
Ralf Möller - neuer Ortsamtsleiter Schwachhausen/Vahr<br />
KAUFHAUS MADE IN BREMEN<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff mit dem Blick für das Besondere<br />
WWW.MAGAZINEFUERBREMEN.DE
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Lena Blum<br />
Leiterin der Freiwilligen-Agentur Bremen<br />
Sie stehen sonntags als Übungsleiterin auf dem<br />
Sportplatz, bringen mittwochs den Spielplatz<br />
einer Kita auf den neusten Stand, packen in Krisensituationen<br />
mit an, stellen Kulturveranstaltungen<br />
auf die Beine, bringen sich regelmäßig<br />
in Beiräten und Vereinen ein und kümmern<br />
sich um diejenigen in unserer Gesellschaft, die<br />
ein Ohr, eine unterstützende Hand oder einfach<br />
nur Gesellschaft und Anteilnahme benötigen.<br />
Vielleicht haben Sie sich wiedererkannt? Dann<br />
sind Sie eine von rund 200.000 Freiwilligen in<br />
Bremen, die versuchen, im Kleinen einen Unterschied<br />
ums Ganze zu machen.<br />
„Warum machen die das eigentlich, so ohne<br />
Geld“, fragte mich vor kurzem mein achtjähriger<br />
Sohn. Gute Frage – der jüngst erschienene<br />
Freiwilligensurvey, die größte regelmäßig erscheinende<br />
Studie zum Engagement in<br />
Deutschland, gibt darauf Antworten. Ums Geld<br />
und ums Ansehen geht es schon mal nicht. Sondern<br />
vielmehr darum, Spaß und Freude zu erleben,<br />
zu helfen, die Gesellschaft zumindest im<br />
Kleinen mitzugestalten, etwas zurückzugeben<br />
und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.<br />
Für Jüngere ist zudem die Möglichkeit,<br />
sich beruflich zu qualifizieren nicht unwichtig.<br />
Wie wichtig das Miteinander ist und wie sehr<br />
doch gerade das kulturelle, soziale Leben, das<br />
maßgeblich auch durch Freiwilligenarbeit möglich<br />
wird, dies überhaupt erst bunt, abwechslungsreich<br />
und reizvoll macht, haben wir wohl<br />
alle in den letzten eineinhalb Jahren bitter vor<br />
Augen geführt bekommen. Zeit also für einen<br />
Neustart, um wieder gemeinsam anzupacken,<br />
etwas auf die Beine zu stellen und in den Austausch<br />
mit anderen zu gehen. Wie das geht?<br />
Als Freiwilligen-Agentur Bremen sind wir im<br />
Dammweg 18-20 und im Internet eine Anlaufstelle<br />
für alle, die etwas bewegen wollen<br />
in Bremen. In der digitalen Engagementbörse<br />
findet man über 300 Tätigkeiten, für die es<br />
sich lohnt, aktiv zu werden – in Schwachhausen,<br />
aber auch in allen anderen Stadtteilen<br />
Bremens. Von der redaktionellen Mitarbeit in<br />
einer Zeitung, der Übernahme einer Patenschaft<br />
oder Lesehilfe für ein Kind, der Mitarbeit<br />
in einem Museum, der Begleitung von<br />
Reisen mit Menschen mit Handicap – alles ist<br />
möglich.<br />
Damit das auch mit dem Alltag vereinbar ist,<br />
gibt es inzwischen viel mehr Möglichkeiten,<br />
sich auch punktuell zu engagieren. Freiwilliges<br />
Engagement hat viele Gesichter. Auch digitales<br />
Engagement ist mehr und mehr<br />
gefragt.<br />
Vielleicht ist ja auch für Sie etwas Passendes<br />
dabei? Bremen würde es sicherlich freuen.<br />
Herzlich,
INHALTSVERZEICHNIS<br />
RALF MÖLLER<br />
Ein Portrait des neuen Ortsamtsleiters<br />
Schwachhausen-Vahr<br />
28<br />
EIN HOFLADEN<br />
DER BESONDEREN ART<br />
Leckere Beeren, engagierten<br />
Frauen und die Liebe zum Produkt<br />
40<br />
ALLES WAS DAS<br />
KINDERHERZ BEGEHRT<br />
Kathrin Kaiser bereichert<br />
mit ihrem Kinder-Concept-Store<br />
die Shoppingmeile in der<br />
Wachmannstraße<br />
22<br />
FRISCH GEMISCHTES<br />
06 Aktuell, informativ, menschlich:<br />
unser buntes Stadtteilleben<br />
GANS GLÜCKSELIG<br />
22 Ein Kinder-Concept-Store mit<br />
besonderen Labels und vielen<br />
schönen außergewöhnlichen<br />
Dingen<br />
FRISCH UND REGIONAL<br />
28 Der Kleine Hofladen kooperiert<br />
mit regionalen Landwirten und<br />
hat viele tolle und frische<br />
Produkte aus der Region im<br />
Sortiment<br />
HANSEATISCH-BREMISCH<br />
EINKAUFEN<br />
34 Die Ideen und Konzepte der<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff<br />
EINE LEIDENSCHAFT<br />
FÜR GRÜNE THEMEN<br />
40 Der neue Ortsamtsleiter<br />
Schwachhausen/Vahr<br />
Ralf Möller im Gespräch<br />
KUNSTHALLE BREMEN<br />
47 Mit den Augen riechen. Geruchsbilder<br />
seit der Renaissance. Die<br />
Kunsthalle Bremen rückt die<br />
Geschichte des Riechens, Stinkens<br />
und Duftens in der Bildenden<br />
Kunst in den Mittelpunkt.<br />
NUKLEARMEDIZIN<br />
48 Eine Schwangerschaft übt großen<br />
Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion<br />
aus<br />
RUNDUM GESUND<br />
50 Begegnungen mit Zecken lassen<br />
sich nicht vermeiden – was im<br />
Fall der Fälle zu tun ist, stellen<br />
wir auf Seite 50 vor<br />
4<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
INHALTSVERZEICHNIS<br />
34<br />
KAUFHAUS<br />
MADE IN BREMEN<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff<br />
hat ein neues Kaufhaus-<br />
Konzept entwickelt<br />
FAMILIE & CO.<br />
Endlich wieder<br />
Programm! In der<br />
Stadt können sich<br />
Familien mit Kindern<br />
auf viele Kinder-<br />
Theateraktionen<br />
freuen<br />
54<br />
FAMILIE & CO.<br />
54 Der Sommer kann kommen!<br />
Für viel Spaß sorgt ein<br />
umfangreiches Kindertheaterprogramm<br />
in der Stadt<br />
NEWS VON BREMEN 1860<br />
62 Immer in Bewegung<br />
IMPRESSUM<br />
66 Wer, was und wann<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 5
FRISCH GEDRUCKT<br />
Katharina Pasternak<br />
Draußen-Deko<br />
DIY-Projekte für Garten,<br />
Terrasse und Balkon<br />
Nicht nur das eigene Haus,<br />
sondern auch Balkon, Garten<br />
oder Terrasse in eine<br />
Wohlfühloase verwandeln!<br />
Katharina Pasternak verleiht<br />
dazu mit ihrem Buch<br />
neue Impulse. Ideenreiche<br />
Projekte, Dekoideen für alle<br />
Jahreszeiten sowie passende<br />
Anleitungen machen<br />
Lust auf eigene Kreativität.<br />
DIY – „Do it yourself“ –<br />
lautet die Devise, wenn es<br />
gilt, passende Deko zu finden.<br />
Im Sommer lädt ein<br />
hängender Erdbeergarten<br />
zum Ernten und Genießen<br />
am feinen Teetisch ein.<br />
Zu den herbstlichen Dekoideen<br />
zählt eine stilvolle<br />
Weinkistenbank;<br />
formschöne Windlichter passen zu jeder Jahreszeit. Die Arbeiten sind<br />
meist mit wenigen Mitteln einfach durchzuführen, laden zum Entspannen ein und<br />
vermitteln ein neues Lebensgefühl.<br />
Autor Katharina Pasternak<br />
ISBN 978-3-86355-974-8<br />
Seiten 144<br />
Format 23,5 x 20 cm<br />
Ausstattung Hardcover<br />
Preis 15,00 Euro<br />
»»» emf-verlag.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Draußen-Deko“<br />
Einfach eine E-Mail bis<br />
zum 15. <strong>August</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Der betrogene Kadi<br />
Gartenoper<br />
der Familie Castringius<br />
im Fockes Pavillon<br />
Die Opernaufführungen der Familie Castringius gehören fest zum Programm der<br />
Pavillon-Konzerte im Park des Focke-Museums. Am Sonntag, den 1. <strong>August</strong> von<br />
11.30 Uhr bis 12.30 Uhr wird Christoph Willibald Glucks einaktige Oper „Der betrogene<br />
Kadi“ gegeben, ein komisches Singspiel, das 1761 in Wien uraufgeführt<br />
wurde. Hauptperson ist ein türkischer Würdenträger, der Kadi, der zum missfallen<br />
seiner Frau Fatima die unwillige Zelmire als Zweitfrau heiraten möchte. Aber Zelmire<br />
ist in Nuradin verliebt. Intrigen sorgen für heitere Verwicklungen rund um die<br />
charakterliche Festigkeit der Figuren.<br />
Der Eintritt kostet 15 Euro, ermässigt 10 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />
unter Telefon (0421) 699 600-0 oder per E-Mail an kasse@focke-museum.de. 150<br />
Sitzplätze stehen zur Verfügung. Es besteht freie Platzwahl, eine Platzreservierung<br />
kann leider nicht vorgenommen werden.<br />
»»» focke-museum.de<br />
6<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Eine farbenfrohe Sommerausstellung erwartet die Besucher der Galerie<br />
Corona Unger<br />
Jürgen Jansen –<br />
to the start of forever<br />
Ausstellung<br />
verlängert bis 15. <strong>August</strong><br />
Ein großformatiges Gemälde in leuchtenden Magenta-, Violett- und Blautönen mit<br />
dem Titel „Summertime“ unterstreicht die sommerliche Atmosphäre dieser Ausstellung.<br />
Es zeichnet sich – wie viele Werke des Künstlers Jürgen Jansen – neben<br />
besonderen koloristischen Qualitäten durch suggestive Bewegungsmomente aus.<br />
Die Dynamisierung resultiert aus der Überlagerung und Verschiebung farbiger Elemente.<br />
„Ich versuche genau den Moment zu erreichen, in dem Auflösung deutlich wird.<br />
Der verdeutlicht, dass alles im nächsten Augenblick anders sein kann, und der<br />
meine Bilder in Bewegung versetzt.“<br />
Jürgen Jansen hat sich einer non-figurativen Bildsprache verschrieben und überlässt<br />
die Deutung seiner unergründlichen, scheinbar von innen heraus leuchtenden<br />
Farbkörper der Imagination des Betrachters. Amorphe Strukturen, die<br />
zahlreichen Assoziationen Raum geben, kennzeichnen sie ebenso wie die Addition<br />
übereinander liegender, irisierender Lasuren. Sie schaffen eine Malerei von außerordentlicher<br />
Strahlkraft. Charakteristisch ist ihre Transparenz – Jürgen Jansen gestaltet<br />
durchscheinende Motive und Bildebenen mit schimmernden Oberflächen, in<br />
deren Tiefe der Blick sogartig eintauchen möchte. Der helle oder dunkle Grund<br />
scheint Teile der jeweiligen Darstellung hinter einem Schleier zu verbergen und<br />
verleiht ihr eine komplexe, räumlich-zeitliche Tiefe.<br />
Unsere farbenfrohe Sommerausstellung vereint Gemälde aus sechs Werkgruppen<br />
des Künstlers und zeigt damit einen umfassenden Querschnitt seines facettenreichen<br />
Oeuvres. Sie geleitet die Besucher zudem in die oberen Galerieetagen.<br />
Veranstaltungshinweise<br />
Sonntag, 01.08.<strong>2021</strong>, 15 Uhr | Pulsierende Farben | Vortrag Corona Unger<br />
Sonntag, 15.08.<strong>2021</strong>, 15 Uhr | Finissage | Führung, Sekt und Süßikeiten<br />
zum Ausklang der Ausstellung<br />
»»» galerie-corona-unger.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 7
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Die Pochers live<br />
Mittwoch 18.08.<br />
Seebühne Bremen<br />
Die Pochers zieht es diesen Sommer wieder auf die Live-Bühnen der Republik –<br />
nicht nur den bekannten Comedian und TV-Moderator Oliver Pocher, sondern auch<br />
seine Frau Amira. Und wer die Pochers verfolgt, der weiß: Es gibt einiges zu berichten!<br />
Oliver Pocher verspricht die schonungslose Wahrheit, Amira sieht sich<br />
schon die Scherben zusammenkehren. Die Pochers haben zuletzt mit einem Podcast<br />
auf sich aufmerksam gemacht – und ihre Hörer dabei mehr als einmal zum<br />
Lachen gebracht. „Schuld“ daran hatte übrigens einmal mehr die Corona-Pandemie:<br />
Während sie im Frühjahr 2020 in Quarantäne waren, unterhielten sie täglich<br />
zehntausende via Instagram – kurz darauf gab es dann den entsprechenden Podcast.<br />
Titel: „Die Pochers hier!“ Der 1978 in Hannover geborene Pocher, der mit seiner<br />
Familie heute in Köln lebt, hat im deutschen Fernsehen schon zahlreiche<br />
Formate moderiert, unter anderem „Die Oliver Pocher Show“ und „Mein Mann<br />
kann“.<br />
»»» seebuehne-bremen.de<br />
Ein Zug fährt durch eine Landschaft, die aus Zeitungspapier gemacht ist. Die Installation<br />
Landscape Europe <strong>2021</strong> wird ab dem 27. <strong>August</strong> präsentiert und der<br />
Weserburg als Schenkung hinterlassen. (Bild: Mateo Maté)<br />
Landscape Europe <strong>2021</strong><br />
Eine Installation des spanischen<br />
Künstlers Mateo Maté<br />
Im Auftrag des Instituto Cervantes Bremen hat der spanische Künstler Mateo Maté<br />
die Arbeit Landscape Europe 2020-21 eigens für das Weserburg Museum angefertigt.<br />
Die Installation Landscape Europe <strong>2021</strong> wird ab dem 27. <strong>August</strong> präsentiert<br />
und der Weserburg als Schenkung überlassen.<br />
Ein Zug fährt durch eine Landschaft, die aus Zeitungspapier gemacht ist. Der Reisende<br />
sieht Neuigkeiten, Ereignisse und Charaktere, die die Wirklichkeit dieses<br />
Moments ausmachen. Politik und menschliche Konflikte sind kurze Augenblicke, die<br />
unsere Alltagslandschaft bestimmen. Sie werden in unserer Erinnerung als ein<br />
Stratum der endlichen Geschichte bestehen bleiben. Ein Projektor, der mit einer<br />
Kamera verbunden ist, die im Zug angebracht ist, zeigt auf einem Bildschirm, was<br />
dieser in Echtzeit erfasst. Die Änderung im Maßstab verwandelt die Landschaft in<br />
etwas Reales, eine Reise durch Täler und europäische Städte. Jeder sieht die Realität,<br />
die auf seinen eigenen Zwangsvorstellungen basiert. Subjektivität macht unsere<br />
Beziehung zur Welt in dieser Archäologie unserer inneren Visionen aus.<br />
»»» instituto.cervantes.es<br />
Ihre<br />
persönliche<br />
Rechtsanwältin im<br />
Mühlenviertel<br />
Heike Leonhardt-Langhammer<br />
Rechtsanwältin<br />
§<br />
• Allgemeinanwältin<br />
• Familienrecht<br />
• Scheidung - Trennung<br />
• Medizinrecht - Ärzteberatung<br />
• Hausbesuche nach Vereinbarung<br />
§ §<br />
Gerold-Janssen-Str. 2A · 28359 Bremen · Tel. (0421) 169 00 22 · Fax (0421) 169 00 20<br />
E-Mail: rain-leonhardt@email.de · www.heikeleonhardt.de<br />
8<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Andreas Elster von STILPLUS OPTIC und Dr. Peter Valtink, Vorstand Bremer<br />
Suppenengel e. V. bei der Spendenübergabe<br />
Solidarität ist das Salz<br />
in der Suppe<br />
STILPLUS OPTIC spendet 1.500<br />
Euro an die Bremer Suppenengel<br />
Die Bremer Suppenengel versorgen bereits seit 1997 Obdachlose, Bedürftige und<br />
Menschen in sozialen Notlagen mit Essen. Freie und ehrenamtlichen Helfer gehören<br />
zum Stadtbild und sind eine feste Größe zwischen Domsheide und Hauptbahnhof,<br />
um mit Spezial-Fahrrädern eine frisch gekochte Suppe, belegte Brote,<br />
frische Salate und Kaffee auszugeben. Das Angebot wird mittlerweile von mehr als<br />
200 Personen dankbar angenommen.<br />
Der Verein organisiert neben der mobilen Essensversorgung vor Ort Hilfe zur Selbsthilfe<br />
in verschiedenen Problemfeldern, ist gleichermaßen Ansprechpartner für Fragen<br />
rund um die Wohnungssuche und medizinische Hilfe sowie bei Informationen<br />
zu Behördengängen.<br />
COVID-19 war und ist für viele von uns eine große Herausforderung. Für Menschen<br />
ohne Obdach kam erschwerend hinzu, dass während der Lockdown-Phasen ihre<br />
wichtigen Einnahmequellen wegfielen. Die Bremer City und die ansonsten stark<br />
frequentierten Straßen und Plätze waren verwaist. Keine Chance, nach Kleingeld zu<br />
fragen, Pfandflaschen zu finden oder Zeitungen zu verkaufen.<br />
Herzhafte Hilfe<br />
STILPLUS OPTIC hatte im zweiten Halbjahr 2020 seine Kundinnen und Kunden gebeten,<br />
die reduzierte Mehrwertsteuer für verschiedene soziale Projekte zu spenden.<br />
Auf der Habenseite der Bremer Suppenengel konnte der City-Optiker einen von ihm<br />
großzügig aufgestockten Betrag in Höhe von 1.500 Euro verbuchen.<br />
»»» stilplus.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 9
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Ein genauer Blick auf das Programm, welches auch täglich wechselnde Zusatzangebote<br />
der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker und Mal- und Kreativworkshops<br />
beinhaltet und zu allen anderen Veranstaltungen der CityInitiative in<br />
der Bremer City lohnt sich<br />
Summerfeeling pur<br />
Viel Abwechslung in<br />
der Bremer City<br />
Den Sommer genießen heißt abtauchen, neues entdecken, sich etwas gönnen, lekkeres<br />
Essen, Unterhaltung und Spaß – einfach mal anders. Erleben Sie die historische<br />
Kulisse des Schnoors und der Böttcherstraße, machen Sie sich auf eine<br />
Shoppingtour durch die Obernstraße, die Sögestraße und die Einkaufspassagen,<br />
verweilen Sie mit Ihren Kindern an den City-Sandkästen oder bei den Hochbeeten<br />
auf dem Ansgarikirchhof und Hanseatenhof und genießen Sie die Sonne. Es gibt<br />
in diesem Sommer viele Gründe, sich auf den Weg in die Innenstadt zu machen,<br />
denn dort gibt es gleich mehrere Highlights.<br />
Die CityInitiative organisiert viele Aktionstage unter dem Motto „Summerfeeling“<br />
für alle, die den Stadtbesuch zum Erlebnis machen möchten. Die gesamte Innenstadt<br />
wird dabei zur Bühne: In den unterschiedlichen Quartieren der Innenstadt,<br />
die es auch immer wieder für Bremerinnen und Bremer neu zu entdecken gilt, finden<br />
Konzerte, Straßenkunst, ein Skateevent, Genussaktionen und noch vieles mehr<br />
statt. Die Aktionen finden jeweils samstags statt und werden natürlich unter Einhaltung<br />
der Corona-Hygienestandards geplant und durchgeführt. Im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
dürfen sich die Innenstadtbesucher auf zahlreiche Aktionen freuen, die Lust<br />
auf mehr erleben machen, mehr Sommergefühle aufkommen lassen und dabei<br />
neue Lieblingsorte wieder neu zu entdecken. Die CityInitiative lädt ein: zu Frühshoppen-Konzerten<br />
auf dem Ansgarikirchhof in Kooperation mit dem BID Ansgari, Urban<br />
Gardening, Urban Fun & Action Day, der vorwiegend die jungen Leute ansprechen<br />
wird, Classic & Delicious, die einmalige Verbindung aus klassischen Oldtimern<br />
und hochwertigen Delikatessen, Zauberhafte City, City-Sandkästen, Bremen liest,<br />
Büchermeile und zum Kinder-Spaß-Tag. Eine Menge Spaß haben die Kleinen auch<br />
im neu eröffneten Kinderspielparadies „Pöks“ in der Knochenhauerstraße 9. Auf<br />
über 150 qm wird eine kostenfreie Kinderbetreuung angeboten. Während die Eltern<br />
also entspannt shoppen und Besorgungen erledigen, werden die Kinder durch geschultes<br />
und liebevolles Personal betreut.<br />
»»» bremen-city.de<br />
Der Wein für Bremen<br />
Sied an Sied för Fründskupp<br />
un Hülp in Bremen<br />
Die Bremer Serviceclubs Ladies‘ Circle 101 und Round Table 2 haben Seite an Seite<br />
erstmalig „Den Wein für Bremen“ ins Leben gerufen. Ein Fundraising Projekt, welches<br />
bedürftige Frauen und Kinder in Bremen unterstützt und somit direkt dort<br />
Hilfe leistet, wo sie am meisten gebraucht wird.<br />
Die Serviceclubs engagieren sich ehrenamtlich für verschiedene soziale Projekte in<br />
Bremen. Freundschaft und Hilfsbereitschaft stehen hierbei im Vordergrund, ebenso<br />
ein enger Austausch unter den Mitgliedern. Ein besonders spannendes Projekt<br />
konnte dieses Jahr umgesetzt werden: Seite an Seite haben die Clubs einen eigenen<br />
Wein kreiert, dessen Erlös gezielt den sozialen Projekten der Vereine zu Gute<br />
kommt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Weingut Bietighöfer aus der Südpfalz, dessen Inhaber<br />
Stefan Bietighöfer ebenfalls Mitglied bei Round Table ist, haben die BremerInnen<br />
einen fruchtig aromatischen Weißburgunder gestaltet. Der Wein wird nach<br />
strengen Bio-Vorschriften hergestellt und ist ebenso Demeter zertifiziert. „Wir wollten<br />
einen Wein für die BremerInnen anbieten, der einfach Spaß macht: fruchtig<br />
und angenehm zu trinken, sodass man schnell Lust auf mehr bekommt. Der ideale<br />
Begleiter zu einem gemütlichen Abendessen oder einem entspannten Sun-Downer<br />
auf dem Balkon. Einfach genießen und dabei noch Gutes tun“, sagen <strong>Juli</strong>a und<br />
Tobias Scholtes und Arijalda Mujkovic, die das Projekt als Gemeinschaftsprojekt der<br />
beiden Clubs ins Leben gerufen haben.<br />
Ein besonderes Augenmerk soll auch auf der Flaschengestaltung liegen, denn auf<br />
dem Etikett sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen unserer<br />
Hansestadt zu sehen. „Uns war es besonders wichtig, dass sich die Menschen mit<br />
unserem Produkt identifizieren können. Bremen hat als Handelsstadt eine große<br />
Weintradition und grade deswegen hat es uns besonders gefreut, dass wir eine<br />
Zeichnung einer lokalen Künstlerin mit bedeutenden Bremer Wahrzeichen für unser<br />
Etikett verwenden durften.“<br />
Der Wein ist bei ausgewählten Händlern in der Region aber auch ganz einfach über<br />
den Online Shop des Ladies‘ Circle 101: bremen.ladiescircle.de oder über E-Mail<br />
zu bestellen: DerWeinFuerBremen@gmail.com<br />
Mit dem Kauf des Weins unterstützt man direkt bedürftige Frauen und Kinder in<br />
Bremen: Der Ladies‘ Circle und Round Table arbeiten eng mit Kinder -und Behindertenheimen<br />
sowie Bremer Frauenhäusern zusammen.<br />
»»» bremen.ladiescircle.de<br />
»»» rt2.de<br />
10<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Auf ins Freibad!<br />
Verkauf von<br />
Eintrittskarten im<br />
Webshop der Bremer<br />
Bäder GmbH<br />
Das lange Warten hatte Anfang Juni endlich ein Ende: Die Bremer Freibäder durften<br />
in die Open-Air-Saison starten. Seitdem können Besucherinnen und Besucher<br />
wieder einen Ausflug in das Stadionbad, das Freibad Blumenthal, das Freibad des<br />
Schloßparkbades und in den Außenbereich des Westbades unternehmen. Pandemiebedingt<br />
öffnen die Freibäder wie im vergangenen Jahr in Zeitzonen, die Pausen<br />
werden zur Reinigung und Desinfizierung der Anlagen benötigt. Die Öffnungszeiten<br />
lauten von Montag bis Freitag 06.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 18.00 Uhr,<br />
samstags und sonntags 09.00 bis 13.00 Uhr sowie 14.00 bis 18.00 Uhr.<br />
Die Eintrittspreise bleiben unverändert, sodass beispielsweise Kinder und Jugendliche<br />
bis einschließlich 15 Jahren weiterhin einen Euro bezahlen. Eine detaillierte<br />
Übersicht ist auf www.bremer-baeder.de zu finden. Tickets werden im Webshop<br />
(shop.bremer-baeder.de, eine Weiterleitung gibt es auch auf der Internetseite der<br />
Bremer Bäder GmbH) sowie im Bremer Bäder-Shop bei SportScheck verkauft. An<br />
den Schwimmbadkassen können nur in Ausnahmen Eintrittskarten erworben werden.<br />
Vorerst stehen wieder nur beschränkte Ticketkontingente zur Verfügung. Um<br />
garantiert Zutritt zu erhalten – und um größere Ansammlungen vor den Eingängen<br />
zu vermeiden – wird dringlich empfohlen, die Buchung bereits zu Hause abzuschließen.<br />
Es gelten die allgemein bekannten Hygiene- und Abstandsregeln sowie die jeweils<br />
aktuell gültigen Corona-Bestimmungen. Zu beachten sind die Hinweise an den<br />
Schwimmbadkassen, auf den Aushängen in den Bädern und im Webshop der Bädergesellschaft.<br />
»»» bremer-baeder.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 11
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Seit Mitte März steht der Baum nun in unmittelbarer Nähe zum Franz-Schütte-Denkmal und erfreut ebenso wie die stimmungsvollen Hornkonzerte Friedrich Müllers<br />
die flanierenden Bürgerparkbesucher (Foto: René Beckmann)<br />
Baumpflanzung im Bürgerpark<br />
Mit Hornkonzerten Spenden für neuen Baum gesammelt<br />
Viele Hundert Spaziergänger hat Friedrich Müller, Hornist bei den Bremer Philharmonikern,<br />
in den vergangenen Monaten durch seine spontanen Bürgerparkständchen<br />
erfreut. Mit den dabei gesammelten Spenden konnte der Bürgerparkverein<br />
nun in direkter Nachbarschaft hinter Müllers improvisierter Open-Air-Bühne einen<br />
neuen Baum pflanzen.<br />
„Mir ist es eine wahre Herzensangelegenheit, dem Park für die wunderbaren Stunden,<br />
die ich hier verbringen kann, zu danken. Was ist also naheliegender als die<br />
Parkverwaltung beim Erhalt dieser grünen Oase zu unterstützen?! Mit meiner Musik<br />
kann ich das am authentischsten und beglücke damit zusätzlich auch noch viele<br />
Parkbesucher, die zufällig während meiner kleinen Konzerte vorbeikommen“, so<br />
Friedrich Müller, der selbst nicht nur ausgiebige Spaziergänge im Park liebt, sondern<br />
dort auch viel Zeit mit seinen Kindern auf den abwechslungsreichen Spielplätzen<br />
verbringt. Dass die Spendenbereitschaft bei seinen Zuhörern so groß war,<br />
dass es jetzt sogar zu einer Baumpflanzung reicht, freut ihn ganz besonders.<br />
Parkdirektor Tim Großmann hat für die Neupflanzung eine bereits 4 bis5 Meter hohe<br />
Rot-Buche ausgewählt – nicht ohne Grund, denn: „Die Rot-Buchen sind zusammen<br />
mit den Stieleichen die prägenden Bäume im Bürgerpark, das heißt, sie geben<br />
dem Park sein Gesicht. Gerade die Buchen verleihen den Gehölzflächen im Park<br />
ihren schönen, waldartigen Charakter. Der neue Baum ersetzt eine Buche aus der<br />
Anfangszeit des Parks, der aus Altersgründen in diesem Frühjahr gefällt werden<br />
musste“, erklärt Tim Grossmann und dankt Friedrich Müller herzlich für sein Engagement<br />
„Der Bürgerparkverein ist hocherfreut über die Auftritte von Herrn Müller.<br />
Zu normalen Zeiten sind diese eine passende Bereicherung für den Park. Im<br />
zurückliegenden Corona-Jahr stellten die kleinen Konzerte von Herrn Müller für viele<br />
Besucher einen Lichtblick in schwierigen Zeiten dar.“<br />
»»» buergerpark.de<br />
»»» bremer-philharmoniker.de<br />
12<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Mit einem bunten Programm von rund 200 Veranstaltungen steht der KulturSommer Summarum wieder in voller Pracht da<br />
Bremer KulturSommer Summarum<br />
Verwandelt ganz Bremen in ein Gesamtkunstwerk<br />
Der KulturSommer Summarum steht wieder in voller Pracht da. Alles, was die Initiatoren<br />
im letzten Jahr „gepflanzt“, sprießt und blüht und wächst noch größer<br />
als 2020. Vom Kultur-Notfallprogramm kann schon lange keine Rede mehr sein!<br />
Rund 200 Veranstaltungen präsentiert der Kultursommer Summarum an rund 40<br />
Spielorten.<br />
2020 hatte ein Team von Bremer Kulturakteuren kurzentschlossen ein Open Air Kulturprogramm<br />
initiiert, damit Künstler, die durch die Pandemie praktisch monatelang<br />
unter Auftrittsverbot zu leiden hatten, wieder eine Bühne zu geben. Open Air<br />
und begrenzte Zuschauerzahl, dafür aber mehrere und kürzere Auftritte – das war<br />
das Erfolgsrezept, das auch in diesem Jahr wieder aufgeht. Ganz nebenbei kann das<br />
Publikum wieder ungewöhnliche, kaum bekannte Outdoor-Locations kennenlernen,<br />
von denen sich viele als wahre Open Air Highlights entpuppten.<br />
Wieder dabei sind deshalb z. B. das Institut francais, wo ein „Sommerliches Quartettkonzert“<br />
am 27. <strong>Juli</strong> dargeboten wird. „Ohneland“ mit Johannes Haase und Ingo<br />
Bohne verzaubern in Fockes Museumsgarten mit effektvollen und hypnotischen<br />
Klängen und das Kulturzentrum Schlachthof zeigt, was er an Kindertheater alles zu<br />
bieten hat. Einen großen Raum nehmen die zahlreichen Musikdarbietungen ein,<br />
die in diesem Jahr sogar ein eigenes Label, „Musiksommer Summarum“ tragen.<br />
Noch mehr als im letzten Jahr wachsen die Veranstaltungen in die Innenstadt hinein,<br />
zum Beispiel auf den Theaterberg in den Wallanlagen und auf den Domshof.<br />
Die Innenstadt braucht nach der Pandemie eine Herzmassage, deshalb findet eine<br />
Show mit dem Titel „Schöne neue Innenstadt“ genau dort im Theatergarten in den<br />
Wallanlagen statt. Und für die kommende Generation ist in der Innenstadt auch gesorgt.<br />
Das Kindertheaterfestival „Theater för Lütte“ findet ebenfalls in der Theatergarten-Saison<br />
vom 22. <strong>Juli</strong> bis zum 29. <strong>August</strong> statt. Mit einem poetischen<br />
Gartenspektakel wartet die „Blaue Stunde“ auf: berührendes Maskentheater und<br />
sphärische Licht- und Klangkunst verzaubern die Wallgärten in eine surreale Landschaft.<br />
Aber Bremen ist auch eine Stadt am Wasser. Vom 9. bis zum 15. <strong>August</strong> präsentieren<br />
sich auf der Seebühne an der Waterfront unterschiedliche Stars der Musikszene:<br />
der Bremer RathsChor mit dem Barockorchester, die Deutsche<br />
Kammerphilharmonie mit Mark Scheibe und ein Jazz Special, Conic Rose mit Uli<br />
Beckerhoff. Der KulturSommer Summarum verwandelt ganz Bremen in ein Gesamtkunstwerk!<br />
Alle Tickets gibt es nur im Vorverkauf bei Nordwest Ticket.<br />
»»» sommer-summarum.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 13
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Ein stark vergrößerter Korallenpolyp im Übersee Museum<br />
(Foto: Volker Beinhorn)<br />
Renate Kiekebusch:<br />
Nich argern – blots wunnern<br />
Een Feernseher, over dree Feernbedenen dorto? Dien Telefonanbeeder hett di ut Versehn<br />
vun‘n Rest vun de Welt afknippst un du hest söss Weken keen Telefon un keen<br />
Internet? Oder den Urlaub gifft dat nich wegen enen ne’en Virus? Man kunn sik<br />
jümmer blots argern, mutt man over nich... Renate Kiekebusch hett för dat een<br />
oder annere Problem jümmers enen plietschen Utweg... Un... ene Krüüzfohrt moken<br />
kann man ook tohuus!<br />
Blangen plattdüütsche Böker schrifft se ok för de plattdüütsche Kolumne in dat<br />
Stader Tageblatt un wiest Gäste Stood un dat Oole Land. 2012 hett se för ehren Text<br />
»Auf den Spuren der Familie - eine Reise nach Stuhm« den<br />
Stuhmer Kulturpries kregen, de von’n Landkreis<br />
Rodenborg vergeven warrt. Se leevt in Düünbeudel<br />
un ok ehr Böker hannelt<br />
faken von dat Leven in Düünbeudel.<br />
96 Seiten gebunden<br />
Artikelnummer:<br />
978-3-8378-7061-9<br />
Preis: 9,90 Euro<br />
»»» edition-temmen.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Nich argern –<br />
blots wunnern“<br />
Einfach eine E-Mail bis<br />
zum 15. <strong>August</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Korallenriffe<br />
vielfältig. verletzlich. verloren?<br />
Ausstellung im Kabinett Übersee<br />
und der Ozeanien-Ausstellung<br />
Farbenfroh, lebendig, artenreich – das ist unser Bild von Korallenriffen. Sie zählen<br />
zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde. Sie sind Kinderstube für rund 25 Prozent<br />
aller Meeresbewohner. Sie sichern die wirtschaftliche Existenz von etwa 500 Millionen<br />
Menschen. Sie schützen tropische Küsten vor der Kraft der Wellen und sind<br />
Quelle neuer Wirkstoffe für die Medizin. Doch der Lebensraum Korallenriff und seine<br />
Bewohner sind in Gefahr. Der fortschreitende Klimawandel, die zunehmende Verschmutzung<br />
unserer Ozeane, Massentourismus oder Fischfang per Chemie und Dynamit<br />
bedrohen diese unverzichtbaren Zentren der Artenvielfalt und -erhaltung.<br />
Die Ausstellung führt ein in die Bedeutung der Korallenriffe, klärt auf über globale<br />
und lokale Gefahren, denen die marinen Ökosysteme ausgesetzt sind und gibt Einblick<br />
in verschiedene Lösungsansätze und -möglichkeiten zur ihrer Rettung.<br />
„Korallenriffe – vielfältig. verletzlich. verloren?“ findet begleitend zur 14. und 15.<br />
Weltkorallenriffkonferenz <strong>2021</strong>/2022 (International Coral Reef Symposium, ICRS)<br />
statt und wurde gemeinsam mit dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund und<br />
der Universität Bremen realisiert. Ausstellung im Kabinett Übersee und der Ozeanien-Ausstellung<br />
geht bis 10. <strong>Juli</strong> 2022.<br />
»»» uebersee-museum.de<br />
14<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Ulrich Kaiser, Leiter des Knabenchores Unser Lieben Frauen, hat im Staatsarchiv<br />
eine spannende Entdeckung gemacht<br />
Rätsel um Joachim<br />
Neanders Grab gelöst<br />
Beisetzung des Dichters von Lobe den<br />
Herren fand 1680 auf dem Kirchhof von<br />
Unser Lieben Frauen statt<br />
„Hier ist ein Pastor vergessen. Joachim Neander“ – Was sich als Nachtrag in einer<br />
historischen Pastorenliste von St. Martini findet, könnte auch für die Bremische<br />
Neander-Rezeption im Allgemeinen gelten: Besonders viel Aufhebens wird um den<br />
Dichter des weltberühmten Lobe den Herren in seiner Heimatstadt nicht gemacht.<br />
Doch damit will sich der 2018 nach Bremen gekommene Kirchenmusiker und Leiter<br />
des Knabenchores an Unser Lieben Frauen, Ulrich Kaiser, nicht abfinden. „Als<br />
ich nach einer Aufführung der Bach-Kantate Lobe den Herren zufällig von Neanders<br />
Taufe in unserer Kirche hörte, konnte ich es zuerst kaum glauben.“ Zunächst<br />
machte sich Ulrich Kaiser auf die Suche nach dem bisher unbekannten Geburtstag<br />
Neanders im Jahr 1650. Das dazugehörige Taufbuch war allerdings schon im<br />
19. Jahrhundert als vermisst gemeldet, ein nahezu hoffnungsloser Fall also.<br />
Doch im Rahmen von monatelangen Recherchen stieß Ulrich Kaiser auf die Information,<br />
dass es seinerzeit bei Beerdigungen keinen „Parochialzwang“ gab: Sie<br />
mussten also nicht (anders als bei Taufen und Trauungen) in der eigenen Gemeinde<br />
erfolgen. „Und zum Glück spielten die Einnahmen auch damals schon eine Rolle“,<br />
schmunzelt Ulrich Kaiser, dem die Dokumentation der 2 Taler Begräbnisgebühren<br />
den entscheidenden Hinweis lieferten. Dieser fand sich im Staatsarchiv auf einer<br />
von hunderten handgeschriebenen Karteikarten, auf denen Namen und Begräbnisorte<br />
aus einem alten U.L.F.-Rechnungsbuch zusammengestellt waren: Neander<br />
Joachimus ULF.<br />
Die Sensation war perfekt! Alle bisherigen Biographen wussten von keiner Ruhestätte<br />
oder vermuteten sie in St. Martini, wo der Dichter das letzte Jahr seines nur<br />
29-jährigen Lebens lediglich als Hilfsprediger beschäftigt war. „Der Fundort selbst<br />
ist frei zugänglich und gar nicht so wahnsinnig spektakulär. Aber dass von den<br />
zahlreichen engagierten Neander-Forschern an dieser Stelle noch keiner gegraben<br />
hat, ist schon kurios“, wundert sich Ulrich Kaiser. „Und wer hätte gedacht, dass<br />
sich den Archiven auch nach fast dreieinhalb Jahrhunderten noch solche atemberaubenden<br />
Entdeckungen entlocken lassen?“<br />
Nun ist man in Unser Lieben Frauen sichtlich stolz, dass der Schöpfer des weltweit<br />
wohl meistgesungenen Kirchenliedes in Unser Lieben Frauen nicht nur getauft,<br />
sondern am 3.6.1680, drei Tage nach seinem Tod, auf dem Friedhof neben der Kirche<br />
begraben wurde. „Die Verbindung Joachim Neanders zu unserer Kirche erscheint<br />
jetzt in noch viel hellerem Licht“, freut sich Pastor Stephan Kreutz und fügt<br />
begeistert hinzu: „Ab heute wird bei uns kein Pastor mehr vergessen!“<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 15
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Am 1. September <strong>2021</strong> öffnet Trauerland zum ersten Mal seine Türen am neuen Standort in der Schwachhauser-Heerstraße 268a.<br />
In den Gruppen haben Kinder einen geschützten Raum für ihre Trauer.<br />
Tag der offenen Tür bei Trauerland<br />
Verein öffnet Türen am neuen Standort<br />
Der gemeinnützige Bremer Verein „Trauerland – Zentrum für trauernde Kinder und<br />
Jugendliche e.V.“ lädt am Mittwoch, den 1. September in der Zeit von 16 bis 19<br />
Uhr zum Tag der offenen Tür ein. Die Veranstaltung findet am neuen Standort in der<br />
Schwachhauser Heerstraße 268a statt.<br />
Seit Ende letzten Jahres ist der Verein „Trauerland“ nun schon am neuen Standort<br />
in Horn. „Die Pandemie hat es bisher verhindert, uns persönlich vorzustellen. Jetzt<br />
haben wir endlich die Gelegenheit, unsere Türen zu öffnen“, berichtet Beate Alefeld-<br />
Gerges, Gründerin des Vereins. Interessierte haben an diesem Tag die Möglichkeit,<br />
mehr über das Thema Kindertrauer und das kostenfreie Hilfsangebot von Trauerland<br />
zu erfahren. Das Trauerland-Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen bietet bei<br />
Führungen durch die Räumlichkeiten Einblicke in die verschiedenen Spiel- und<br />
Gruppenangebote. Die einzelnen Bereiche des Vereins stellen sich ebenfalls vor<br />
und beantworten Fragen. Neben der beratenden und begleitenden Arbeit des pädagogischen<br />
Teams zählen dazu auch die Bereiche, die die inhaltliche Arbeit ermöglichen<br />
– das Ehrenamt, Fundraising, Öffentlichkeitsarbeit sowie unser<br />
Kompetenzzentrum trauerland bildung. Alle, die an einer ehrenamtlichen Mitarbeit<br />
interessiert sind, sich über das vielfältige Beratungsangebot informieren wollen<br />
oder mehr über Unterstützungsmöglichkeiten erfahren möchten, sind herzlich willkommen.<br />
»»» trauerland.org<br />
16<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
P E R S Ö N L I C H E S<br />
MILA CRESPO PICÓ<br />
Direktorin des Instituto Cervantes<br />
ICH LEBE GERNE IN BREMEN, WEIL ...<br />
Es eine ruhige Stadt ist, mit vielen schönen Grünflächen,<br />
die zum Spaziergang einladen.<br />
DAS GEFÄLLT MIR AN MEINER TÄTIGKEIT ALS<br />
DIREKTORIN IM INSTITUTO CERVANTES...<br />
Die hispanoamerikanischen Kulturen und die spanische<br />
Sprache im Dialog mit den bremischen Institutionen<br />
den Bremerinnen und Bremern näher zu<br />
bringen, um ein qualitatives, angemessenes und<br />
zeitgemäßes Bild Spaniens in den Bundesländern<br />
Bremen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />
gemeinsam zu gestalten.<br />
GUT FÜR BREMEN WÄRE ...<br />
Innovative Firmen anzusiedeln, um das Stellenangebot<br />
auf dem Arbeitsmarkt auszuweitern und zu<br />
stabilisieren.<br />
HIERFÜR SETZE ICH MICH EIN ...<br />
Für keine Diskriminierung, für Toleranz und friedliches<br />
Zusammenleben.<br />
DAS WÜRDE ICH IN <strong>SCHWACHHAUSEN</strong> VERÄNDERN ...<br />
Als Neuling in Schwachhausen - ich lebe und arbeite<br />
im Stadtteil - bin ich nicht die geeignete Person,<br />
etwas zu verändern, da ich durch die Pandemie<br />
vieles noch nicht kennenlernen konnte. Vielleicht<br />
vermisse ich nur einige kleinere Geschäfte oder<br />
mehr Cafés oder Bistros mit schönen Terrassen...<br />
EIN SCHÖNER TAG FÜR MICH ...<br />
Sonnig, warm, mit viel Licht. Ein Tag mit Freunden,<br />
ein gutes Essen und ein guter Wein. Und Lachen,<br />
viel lachen.<br />
ENTSPANNUNG IST FÜR MICH ...<br />
Während meines Urlaubs in meiner Heimat den Alltag<br />
erleben.<br />
EINE REISE WERT IST ...<br />
Die ganze Welt ist eine Reise wert, aber für alle, die<br />
es noch nicht kennen, auf jeden Fall Spanien und<br />
Lateinamerika.<br />
EIN GUTES ZITAT ...<br />
Mir gefällt dieser Satz von Miguel Ángel Asturias<br />
sehr: „Los corazones, como los ladrones, no devuelven<br />
las cosas olvidadas“ („Herzen geben wie Diebe<br />
keine vergessenen Dinge zurück“).<br />
EIN GLÜCKSMOMENT ...<br />
Mein Leben ist voll von kleinen Glücksmomenten.<br />
Ich könnte sagen, dass ich meistens in einem<br />
glücklichen Zustand lebe: das Grün vom Fenster<br />
aus zu sehen oder von meinem Wohnzimmer aus<br />
dem starken Regen lauschen, die Augen schließen,<br />
wenn die Sonne auf mich scheint, Zeit mit meiner<br />
Familie in Spanien verbringen... schöne Veranstaltungen<br />
im Instituto planen...<br />
EIN WUNSCH ...<br />
In diesem Moment, Gesundheit für alle, dann Arbeit<br />
und das Zusammensein mit den Menschen im Instituto<br />
Cervantes.<br />
EIN ZIEL ...<br />
Dass viele Bremer die Veranstaltungen des Instituto<br />
Cervantes genießen, sei es ein Spanischkurs für<br />
ihre Kinder oder für sie selbst, ein DELE-Zertifikat<br />
erwerben, unserer Bibliothek einen Besuch abstatten<br />
oder an den zahlreichen kulturellen Veranstaltungen<br />
teilnehmen.<br />
Rolladen<br />
Markisen<br />
Jalousien<br />
Insektenschutz<br />
Vordächer<br />
Terrassendächer<br />
Garagentore<br />
Rollos<br />
Wintergartenbeschattung<br />
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Münchener Straße 29<br />
28215 Bremen<br />
Tel: (0421) 6 16 03 32<br />
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www.hintelmann-rolladen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 17
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Es ist angerichtet!<br />
Praxisschulungen für Auszubildende im Gastgewerbe schließen Lernrückstände<br />
Die Hotellerie und Gastronomie waren massiv von coronabedingt angeordneten<br />
Schließungen betroffen, was zu fehlenden Praxiserfahrungen in der Berufsausbildung<br />
geführt hat. Von den mehr als 600 Auszubildenden im Gastgewerbe im Land<br />
Bremen gaben im letzten Jahr auf Nachfrage der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-<br />
Gaststätten (NGG) rund 200 Auszubildende an, coronabedingt fast ausschließlich<br />
ausbildungsfremde Tätigkeiten zu erledigen, nicht mehr ausgebildet zu werden<br />
und auch keine Praxisschulungen zu erhalten. Auf Initiative der Gewerkschaft NGG<br />
haben sich der Deutsche Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bremen) und<br />
die Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, sowie das Schulzentrum<br />
Rübekamp zusammengetan, um den Auszubildenden im Gastgewerbe<br />
mehr Praxiseinheiten in der Ausbildung zu ermöglichen. Dafür konnten der Landesverband<br />
der Hotel- und Restaurantfachkräfte in Bremen (Ho.Re.B.) sowie der<br />
Koch-Club Bremen gewonnen werden, vermehrt Praxisschulungen durchzuführen,<br />
um ausgefallene Inhalte für Auszubildende zu vermitteln.<br />
Das Schulungskonzept wird seit Dezember 2020 stetig ausgeweitet und umfasst<br />
zusätzlich Praxisnachmittage für Köche am Schulzentrum Rübekamp sowie gesonderte<br />
Plätze bei der Akademie Überlingen. Die Koordination übernimmt der Bildungsdienstleister<br />
inab Ausbildungs- und Beschäftigungsgesellschaft des bfw,<br />
die Finanzierung kommt aus dem Hause der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Europa. Iris Münkel, Gewerkschaftssekretärin der Gewerkschaft NGG, ist vom Wert<br />
des Schulungsangebots überzeugt: „Es ist viel Zeit vergangen und die Auszubildenden<br />
haben viel verpasst. Jetzt ist es an den Betrieben diese Chance der betrieblichen<br />
Ausbildung zu nutzen und ihren Auszubildenden mit Unterstützung dieses<br />
Angebotes die so dringend notwendige Praxis zu vermitteln.“<br />
Auch Nathalie Rübsteck, Hauptgeschäftsführerin des DEHOGA Bremen, freut sich<br />
über das Schulungsangebot: „Mit Unterstützung etlicher Betriebe haben wir schon<br />
diverse Schulungen organisiert, um coronabedingte Lernrückstände der Auszubildenden<br />
zu kompensieren. Dabei sind die finanziellen Möglichkeiten in der Branche<br />
aktuell begrenzt, sodass die neu hinzugekommene Finanzierung aus dem Hause der<br />
Wirtschaftssenatorin sicher hilfreich ist.“ Björn Reichenbach, Teamleiter im Bereich<br />
Aus- und Weiterbildung der Handelskammer, bestätigt diese Einschätzung:<br />
„Die Praxisnähe ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der dualen Berufsausbildung. Wir<br />
freuen uns, dass ein breites Bündnis gemeinsam Wege gesucht und gefunden hat,<br />
um den besonderen Herausforderungen der Branche zu begegnen. Die Schulungen<br />
haben eine hohe Bedeutung für erfolgreiche Berufsabschlüsse, zumal das Gastgewerbe<br />
nach Corona dringend wieder gut qualifizierte Fachkräfte benötigt.“ Börje<br />
Horn, Direktor des Schulzentrums am Rübekamp, ergänzt: „Diese Zusammenarbeit<br />
der Ausbildungspartner im Gastgewerbe, DEHOGA, NGG, Handelskammer und<br />
Berufsschule zeigt eindrucksvoll, wie pragmatisch, zielführend und flexibel in Bremen<br />
auch größere Herausforderungen der Branche gemeinsam mit weiteren Akteuren<br />
erfolgreich gemeistert werden können.“<br />
»»» dehoga-bremen.de<br />
»»» ngg.net<br />
Fenster<br />
Haustüren<br />
Treppen<br />
Einbaumöbel<br />
Holz und mehr ...<br />
Durch unser gut ausgebildetes Personal<br />
und den modernen Maschinenpark können<br />
alle auszuführenden Leistungen in hoher<br />
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ausgeführt werden.<br />
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Haferwende 42 • 28357 Bremen<br />
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www.tischlerei-voss-gmbh.de<br />
18<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Das Festival startet am 28. <strong>August</strong> rund um den illuminierten Marktplatz<br />
32. Musikfest<br />
Bremen<br />
Drei prall gefüllte Wochen<br />
mit Live-Musik!<br />
Nach Monaten einer analogen kulturellen Zwangsentwöhnung lockt nun endlich<br />
wieder die Verheißung auf vielfältige musikalische Entdeckungsreisen – live, authentisch,<br />
hautnah! Ob populäre Meisterwerke oder spannende Raritäten, ob etablierte<br />
Stars ihrer Zunft oder vielversprechende Newcomer, das 32. Musikfest<br />
Bremen verspricht exquisiten Musikgenuss. Vom 28. <strong>August</strong> bis zum 18. September<br />
bieten 47 Konzerte Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart in Bremen,<br />
Bremerhaven und ausgewählten Spielstätten im Nordwesten.<br />
Der Eröffnungsabend „Eine große Nachtmusik“ ist unter Corona-Bedingungen in<br />
den zeitlichen und räumlichen Abläufen entzerrt, der aufregende Mix aus Stilen,<br />
Epochen und Genres bleibt dabei jedoch vollkommen erhalten! An 9 Spielstätten<br />
rund um den illuminierten Marktplatz finden je 9 Konzerte à 60 Minuten zeitversetzt<br />
in zwei Zeitschienen statt. Für diese Konzerte kündigt sich ein illustres „Who is<br />
who“ der internationalen Musikszene an: das Orchester Les Siècles und François-<br />
Xavier Roth, das Dunedin Consort, The Gesualdo Six, Europa Galante und Fabio Biondi,<br />
das franz ensemble, Nicolas Altstaedt, das Shalosh Trio, die Band Electro<br />
Deluxe und das Janoska Ensemble.<br />
Zu den hochkarätigen Darbietungen in den folgenden drei Wochen zählen zwei Klavierabende<br />
mit Daniil Trifonov, eine franko-flämische Vokalnacht mit The Tallis<br />
Scholars, ein Strauss-Tschaikowski-Programm mit Diana Damrau, der Deutschen<br />
Kammerphilharmonie Bremen und Jérémie Rhorer, das multimediale „Pastoral for<br />
the Planet“-Projekt rund um Beethovens „Pastorale“-Sinfonie von Carlus Padrissa<br />
und seinem Künstlerkollektiv La Fura dels Baus, ein Programm zum Orpheus-Mythos<br />
mit Rolando Villazón, Christina Pluhar und L’Arpeggiata sowie Gastspiele des<br />
diesjährigen Musikfest-Preisträgers Philippe Herreweghe mit dem Collegium Vocale<br />
Gent und dem Orchestre des Champs-Elysées. Das Abschlusskonzert gestalten<br />
Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester. Zusätzlich bürgt die Reihe<br />
MUSIKFEST SUPRISE für neue musikalische Grenzüberschreitungen und unerwartete<br />
Brückenschläge in der Überseestadt, während das Arp-Schnitger-Festival erneut<br />
das Orgelparadies rund um Bremen in den Fokus rückt.<br />
TICKETS & INFO: Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo-Fr 10-18 Uhr,<br />
Sa 10-15 Uhr) sowie unter www.musikfest-bremen.de<br />
»»» musikfest-bremen.de<br />
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Denise Fromme<br />
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„Frau Rechtsanwältin<br />
Denise Fromme berät<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 19
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Im Mittelpunkt des Konzertes mit dem Posaunenquartett der Bremer Philharmoniker<br />
steht ein Werk des niederländischen Komponisten Jan Koetsier mit dem<br />
Titel “Max und Moritz“<br />
Die Reihe Fockes Pavillon bietet jedes Jahr im Sommer ein bunt gemischtes Veranstaltungsprogramm<br />
aus Konzerten, Lesungen, Theaterstücken und Opern. Im<br />
Mittelpunkt des Konzertes mit dem Posaunenquartett der Bremer Philharmoniker<br />
am 29. <strong>August</strong> von 11.30 bis 12.30 Uhr steht ein Werk des niederländischen Komponisten<br />
Jan Koetsier mit dem Titel "Max und Moritz". Darin vertont er die Geschichte<br />
der beiden Lausbuben aus dem Kinderbuch von Wilhelm Busch. Auf dem<br />
Programm stehen außerdem Geniestreiche von Ludwig van Beethoven und Claude<br />
Debussy.<br />
Der Eintritt kostet 15 Euro, ermässigt 10 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich<br />
unter Telefon (0421) 699 600-0 oder per E-Mail an kasse@focke-museum.de. 150<br />
Sitzplätze stehen zur Verfügung. Es besteht freie Platzwahl, eine Platzreservierung<br />
kann leider nicht vorgenommen werden.<br />
»»» focke-museum.de<br />
Posaunen-<br />
Streiche<br />
Konzert aus der Reihe<br />
Fockes Pavillon<br />
Sieben Themenareale formulieren künstlerische Annäherungen an die<br />
Darstellung des Menschen (Bild: Amoako Boafo, Steve Mekoudja, 2019,<br />
Miettinen Collection)<br />
So wie wir sind 3.0<br />
Ausstellung in der Weserburg<br />
So wie wir sind 3.0 stellt mehr als 190 Werke aus unterschiedlichen Zeiten und<br />
Kontexten unter inhaltlichen und formalen Fragestellungen zusammen. Sieben Themenareale<br />
formulieren künstlerische Annäherungen an die Darstellung des Menschen,<br />
entwerfen ein aktuelles Bild von Deutschland, inszenieren ein vielfältiges<br />
Spiel mit dem Alltag oder dem Medium Buch und spüren minimalistischen Tendenzen,<br />
fotografischen Verfahren oder ästhetischem Widerspruch nach. Räume von<br />
Kapwani Kiwanga, Joyce Pensato, Claudia Piepenbrock und Norbert Schwontkowski<br />
geben darüber hinaus einen konzentrierten Einblick in vier künstlerische Ansätze<br />
mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Und mit Mel Chin zieht sogar eine<br />
Künstlerbar ein.<br />
So entwirft ein Themenbereich mit Hilfe von Film, Skulptur, Audio, Malerei, Fotografie<br />
oder Installation ein vielgestaltiges Bild von Deutschland, das sich von Nationalsozialismus,<br />
Atmosphären der Nachkriegszeit und Migration über Bezüge auf<br />
Romantik, Brutalismus und Celebrity Culture bis zu Wiedervereinigung, politischer<br />
Macht, globalisierter Wirtschaft und rechtsradikalen Tendenzen spannt. An anderer<br />
Stelle werden ikonische Positionen der Minimal Art von Carl André, Richard<br />
Serra, Elsworth Kelly, Fred Sandback oder Charlotte Posenenske durch aktuelle Arbeiten<br />
in die Gegenwart erweitert und gegen den Strich gebürstet. Alt trifft auf neu<br />
und tritt in einen Dialog, der historische Stränge im Neuen und Überraschendes im<br />
Bekannten aufspürt. Da eignet sich z.B. Amoako Boafo „weiße“ Malereitraditionen<br />
für seine Portrait-Darstellungen von People of Colour an, während Kasia Fudakowski<br />
der Gattung so humorvoll wie klug gleich mit Mop und Putzeimer zu Leibe<br />
rückt.<br />
Wolfgang Tillmans dagegen löst sich von der herkömmlichen Darstellungsverpflichtung<br />
der Fotografie, wenn er Staub und Schlieren in der Entwicklerflüssigkeit<br />
ein zufälliges und abstraktes Abbild schaffen lässt, während Monica Bonvicini die<br />
BesucherInnen mit den überzogenen Erwartungshaltungen unserer Gesellschaft<br />
konfrontiert. Die Ausstellung geht bis zum 23. Januar 2022. Kuratiert von Ingo<br />
Clauß und Janneke de Vries<br />
»»» weserburg.de<br />
20<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
FRISCH GEMISCHTES FÜR <strong>SCHWACHHAUSEN</strong><br />
Von knackigen Brötchen über schmackhafte Brote bis zu saftigem Kuchen und<br />
Stückgebäck stammen alle Produkte bei Müller & Egerer aus eigener handwerklicher<br />
Herstellung<br />
Neu: Müller & Egerer-<br />
Bäckereifiliale bei Lestra<br />
Neueröffnung<br />
„Deine Backstube“<br />
Die familiengeführte Handwerksbäckerei Müller & Egerer hat kürzlich eine neue Filiale<br />
im Kaufhaus Lestra, Horner Heerstraße 29-31, eröffnet. Kundinnen und Kunden<br />
konnten die Backwaren des Unternehmens bereits seit Anfang vergangenen<br />
Jahres im Verkaufspavillon vor dem Hauptgebäude kennenlernen. In Bremen ist<br />
das Bäckereiunternehmen mit Hauptsitz in Rastede (Ammerland) nun mit insgesamt<br />
15 Filialen vertreten. Die neue Filiale in Horn liegt direkt an der Haltestelle Horner<br />
Kirche und kann somit optimal mit dem öffentlichen Nahverkehr angesteuert<br />
werden.<br />
„Ladenbacken ist eine unserer Kompetenzen“, betont Geschäftsführer Jan-Christoph<br />
Egerer, der den Familienbetrieb aus Rastede in dritter Generation führt. Im<br />
Steinbackofen werden die frischen Teiglinge vor den Augen der Kunden gebacken<br />
und laden gut duftend zum Kauf ein. Auch die Brotqualität ist ein Schlüsselmerkmal<br />
des Unternehmens. Backstubenleiter und Qualitätsmanagement arbeiten beständig<br />
an neuen Strategien, welche die Bekömmlichkeit und Frischhaltung der<br />
Brote und Brötchen optimieren. „Unsere Brotkompetenz ist etwas auf das wir als<br />
Handwerksbäckerei sehr stolz sind. Lange Teigreifezeiten, hochwertige Rohstoffe<br />
und die Erweiterung unseres Bio-Sortiments stehen für uns im Fokus“, fügt Jan-<br />
Christoph Egerer hinzu. Filialleiterin Nadine Schimanski-Masuud und ihr Team<br />
freuen sich darauf, ihre Kunden in der neuen Filiale zu begrüßen. „Unsere Kunden<br />
konnten uns im vergangenen Jahr bereits ein wenig kennenlernen. Nun können wir<br />
ihnen endlich das Gesamtpaket Müller & Egerer präsentieren“, so Nadine Schimanski-Masuud.<br />
Das Ladendesign schafft das typische und bei Kunden so beliebte<br />
Müller-Egerer-Ambiente.<br />
Müller & Egerer bei Lestra in der Horner Heerstraße hat montags bis sonnabends<br />
von 7 Uhr bis 21 Uhr sowie sonntags von 8 Uhr bis 12 Uhr geöffnet und ist unter<br />
der Rufnummer (0421) 204655 erreichbar.<br />
»»» mueller-egerer.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 21
Kathrin Kaiser bereichert mit Ihrem Kinder Concept-<br />
Store die Shoppingmeile in der Wachmannstraße<br />
Hier werden nicht nur Eltern und Großeltern auf der<br />
Suche nach schönen Kindersachen fündig<br />
22<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
GANS GLÜCKSELIG<br />
Concept Store<br />
„Gans Glückselig“<br />
Alles was das Kinderherz begehrt<br />
Schon von außen bin ich „gans“ angetan - dieses<br />
Wortspiel muss sein - von dem Ambiente und es<br />
macht neugierig auf mehr. Geht man die paar Stufen<br />
runter, landet man in einem kleinen feinen Kinder-<br />
und Elternparadies. Die Farben, die Auswahl,<br />
die Dekoration – alles ist einfach zauberhaft. Oft betreten<br />
Kunden den Laden und es folgen „Oh, ah,<br />
und wie niedlich“, erzählt die Inhaberin Kathrin<br />
Kaiser. Hier findet man lauter schöne und besondere<br />
Dinge für Kinder, aber auch für die Mutter.<br />
Spielsachen, Holzspielzeug, wunderschöne Kinderkleidung,<br />
Decken und Kissen, Geschenkartikel,<br />
Wohn-Accessoires, Schmuck, Malbücher, Stifte,<br />
Freundschaftsbücher und so viel mehr gibt es zu<br />
entdecken. Auch alles rund um die Einschulung ist<br />
im Angebot. Alles ist persönlich ausgesucht, für den<br />
Alltag oder für „gans“ besondere Momente. Ob für<br />
sich und die eigenen Kinder oder als Geschenk –<br />
hier findet jeder etwas. Auch ich gehe nicht ohne<br />
Einkaufstüte hinaus. Alles liebevoll als Geschenk<br />
verpackt.<br />
„Hier oder gar nicht“<br />
Seit rund zwei Jahren bereichert Kathrin Kaiser mit<br />
ihrem Geschäft „Gans Glückselig“ die Shoppingmeile<br />
in der Wachmannstrasse. In dem Ladengeschäft<br />
hatte vorher das ebenfalls sehr ansprechende<br />
Geschäft „Glanz und Gloria“ seine Heimat. Die Inhaberin<br />
ist mit ihrem Laden auf die andere Straßenseite<br />
gezogen und die Räumlichkeiten wurden<br />
frei. Da ergriff Kathrin Kaiser die Chance, nahm mit<br />
dem Vermieter Kontakt auf, renovierte vier Monate<br />
alles nach ihren Wünschen und startete durch.<br />
Damit erfüllte sie sich einen großen Traum. „Hier<br />
oder gar nicht“, erzählt die Schwachhauserin, die<br />
seit sechs Jahren hier lebt und sich gleich in den<br />
Stadtteil verliebt hat. Sie mag das Urlaubsfeeling in<br />
der Wachmannstrasse mit den Geschäften und der<br />
Gastronomie und fühlte sich sofort toll aufgenommen<br />
in der Nachbarschaft und von den Kunden.<br />
TEXT | IRA SCHEIDIG<br />
FOTOS | VERA DÖPCKE<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 23
GANS GLÜCKSELIG<br />
Nicht nur bei der Auswahl und beim Dekorieren kann Kathrin Kaiser ihre Kreativität ausleben. Sie hat sogar selbst eine hübsche Musselin-Bluse entworfen, die auch<br />
im Laden zu bekommen ist.<br />
Concept-Store für Kinder<br />
Der Charakter ihres Ladens war für sie immer klar: ein Kinder-Concept-<br />
Store mit besonderen Labels und vielen schönen außergewöhnlichen Dingen.<br />
Ein Mix aus Kleidung für die Kleinen und für die Mama, Spielzeug,<br />
Babyausstattung, Kuscheltiere, Schmuck oder Partyausstattung für den<br />
Kindergeburtstag. Vieles ist im Retro-Design. „Als meine älteste Tochter,<br />
heute 17 Jahre alt, noch ganz klein war, hatte ich schon ein Faible für<br />
schöne Spielsachen, Kleidung und Einrichtung“, erzählt die Inhaberin.<br />
Sie war selbst immer auf der Suche nach schönen Dingen für ihre beiden<br />
Kinder, aber einen eigenen Laden zu eröffnen, das hat sich nie ergeben,<br />
auch wenn die Idee seit über 15 Jahren immer mal wieder in ihrem Kopf<br />
herumschwirrte. Eigentlich ist sie Schifffahrtskauffrau. Die kaufmännischen<br />
Kenntnisse sind nun von Vorteil.<br />
Besondere Marken und Bremer Labels<br />
Das Besondere ist Kathrin Kaiser wichtig. „Wir finden das, was andere<br />
nicht haben, das ist mein Ziel.“ Damit unterscheidet sie sich sehr vom<br />
klassischen Babyfachhandel. Hier gibt es nichts von der Stange, vieles ist<br />
Handmade und nicht oft zu finden in Bremen. Die Lieferanten, mit denen<br />
sie zusammenarbeitet, kennt sie alle persönlich, da legt sie Wert drauf.<br />
Marken wie Little Dutch, Lilli-Marleen und de Boer Kids schmücken die<br />
Auslage. Auch viele kleine Bremer Firmen wie das Label Louicito mit<br />
wunderschönen Postkarten und Scherenschnitten sind vertreten. Sie<br />
haben auch das Logo entworfen. Ebenso Schmuck von Ann Lace oder die<br />
Halstücher von Glüxwurm. Kathrin Kaiser hält immer Ausschau nach<br />
weiteren Entdeckungen Bremer Kleinunternehmen.<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
GANS GLÜCKSELIG<br />
Liebevoll und voller Freude an ihrer Arbeit kümmert sich Kathrin Kaiser um<br />
kleine und große Kunden<br />
Die eigenen Kinder inspirieren sie<br />
Wie findet sie denn die ganzen wunderschönen Dinge, möchte ich von<br />
Kathrin Kaiser wissen. „Beim privaten Shoppen in anderen Städten oder<br />
im Urlaub entdecke ich viele Sachen und auf Messen. Da steuere ich<br />
immer gleich die kleinen Stände von kleinen Firmen an“, erzählt sie lächelnd.<br />
Und ihre beiden Töchter sind natürlich ebenso Inspiration.<br />
Manchmal ist ihre kleine siebenjährige Tochter auch mit im Laden und<br />
wohl genauso begeistert von den vielen schönen Dingen wie ihre Mutter<br />
und die Kunden. Dass es übrigens in ihrem Laden mehr Dinge für Mädchen<br />
als für Jungen gibt, liegt an den Herstellern, die oft einfach mehr<br />
Mädchensachen anbieten, erklärt die Ladenbesitzerin die Auswahl und<br />
das Angebot. Ein Lager hat sie übrigens nicht. Alles was sie hat, kann man<br />
im Laden sehen.<br />
Das Außergewöhnliche zu fairen Preisen<br />
Wer nun meint, für diese besonderen Dinge tief in die Tasche greifen zu<br />
müssen, der irrt. Denn sie achtet sehr darauf, dass ihre ausgesuchten<br />
Waren auch für alle bezahlbar sind. Sie hat sich nämlich beim Einkaufen<br />
selbst oft gefragt, warum die schönen Sachen immer so teuer sein müssen<br />
und hat festgestellt, müssen sie nicht. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit,<br />
dass ihre Produkte schön, aber bezahlbar sind.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 25
GANS GLÜCKSELIG<br />
Kleidung, Wohn-Accessoires, Kuscheltiere, Spielzeug, Malbücher – Großes und Kleines ist im Angebot<br />
Sie liebt, was sie tut<br />
Kathrin Kaiser hat gut zu tun, unterstützt wird sie von einer Mitarbeiterin.<br />
Aber die Zeit vergeht wie im Fluge, findet sie. „Es fühlt sich nicht an<br />
wie Arbeit. Wenn ich morgens die Tür aufschließe und meine ganzen kleinen<br />
Schätze sehe, bin ich glücklich.“ Nicht nur bei der Auswahl und beim<br />
Dekorieren kann sie ihre Kreativität ausleben. Sie hat sogar selbst eine<br />
hübsche Musselin-Bluse entworfen, die auch im Laden zu bekommen ist.<br />
„Ich liebe den Freiraum, den ich hier habe. Ich kann selbst entscheiden,<br />
was ich heute machen möchte, ob ich das Fenster dekoriere oder eine<br />
Bluse entwerfe“, lacht sie. Sie mag ihre Freiheit hier und dass sie so viele<br />
unterschiedliche Sachen machen kann. Wie sehr sie ihre Arbeit liebt, weiß<br />
man, wenn man in ihr strahlendes Gesicht schaut, während sie voller Begeisterung<br />
erzählt.<br />
Zum Namen kam sie eher zufällig, nachdem sie schon eine Agentur beauftragt<br />
hatte. Dann meinte ihr Bruder irgendwann, was macht dein<br />
Laden, der sei ja ganz niedlich. Aus ganz niedlich entstand der heutige<br />
Name „Gans Glückselig“. Dieses Wortspiel taucht im Laden auch immer<br />
wieder auf. Wenn geschlossen ist, hängt zum Beispiel an der Tür ein<br />
Schild „Gans zu“.<br />
Es hat Karthrin Kaiser überrascht, wie gut ihr Laden gleich angenommen<br />
wurde und wie viele Menschen Lust haben, das Liebevolle und Kleinteilige<br />
in ihrem Geschäft zu entdecken. Das freut sie sehr. Denn es ist für sie<br />
ein echtes Herzensprojekt.<br />
www.gans-glueckselig.de<br />
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DER KLEINE HOFLADEN<br />
Leckere Beeren, engagierte Frauen<br />
und die Liebe zum Produkt<br />
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DER KLEINE HOFLADEN<br />
Ein Hofladen der<br />
besonderen Art<br />
TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />
Der Kleine Hofladen in der Metzer Straße hat<br />
seit April diesen Jahres geöffnet. Südöstlich von<br />
Bremen in Groß Köhren bei Beckeln liegt der<br />
Hof der Alfkens. Dieser ist seit der 9. Generation<br />
im Familienbesitz. Seit 2017 ist der Hof nun<br />
unter der Leitung der Tochter Sonja Alfken und<br />
ihrem Mann. Die sehr engagierte Landwirtin<br />
hat, bevor sie sich doch dazu entschlossen hat<br />
den Hof zu übernehmen, Gartenbau studiert.<br />
Nun betreibt sie seit ein paar Jahren den Hof,<br />
der für Frische Und Qualität steht. „Wir bauen<br />
Spargel, Erdbeeren, Heidelbeeren und Himbeeren<br />
an und freuen uns darüber, dass es uns gelungen<br />
ist, immer für besondere Frische zu<br />
stehen, da wir unsere Produkte nur im Direktvertrieb<br />
zum Kunden bringen“, erklärt Sonja Alfken.<br />
Regionalität, kurze Wege für die Produkte<br />
sind ihr wichtig. „Es ist das Ziel, dass die Produkte<br />
schnell aus ihrer Region an die Kunden<br />
kommen, kurze Wege bedeutet Frische und weniger<br />
Transportkosten sowie Immission. Wenn<br />
das Gemüse erst zum Großmarkt kommt, um<br />
dann von den Händlern gekauft zu werden, um<br />
sie erst dann in einem Supermarkt zu vertreiben,<br />
vergeht viel Zeit“, betont die Landwirtin.<br />
Darüber hinaus ist besonders der Spargel von<br />
hoher Qualität, denn er wird in 14 verschiedenen<br />
Kategorien eingeteilt, der Supermarkt-<br />
Spargel nur in drei. Da wird viel genauer hingeschaut,<br />
welcher Qualität der Spargel entspricht<br />
und das schmeckt man.<br />
Mithalten mit den Dumpingpreisen der großen<br />
Ketten kann sowieso keiner und so ist es eben<br />
nicht nur mit Milchprodukten und Fleisch, sondern<br />
auch mit allen anderen Produkten. „Wir<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 29
DER KLEINE HOFLADEN<br />
Nicht nur für die Frische der Produkte steht der Laden, sondern auch<br />
für ausgesuchte regionale Produkte<br />
möchten den regionalen Markt stärken und suchen<br />
bewusst Partnerinnen und Partner, die regional<br />
nachhaltige Produkte mit hoher Qualität<br />
anbieten“, erklärt sie und übergibt damit sozusagen<br />
das Wort an ihre Schwester Susanne Alfken.<br />
Bei unserem netten Gespräch mit dem guten<br />
Kaffee aus dem eigenen Sortiment sitzen wir auf<br />
der Terrasse des Hauses in der Metzer Straße 3<br />
in Bremen Schwachhausen. „Letztes Jahr mitten<br />
in der Corona-Zeit haben wir das Haus gekauft,<br />
unten war ein großer Raum – ideal als<br />
Ladenfläche – und mir war sofort klar, da kommt<br />
der Hofladen hinein“, erzählt Susanne Alfken.<br />
Sie ist Klimaforscherin und arbeitet im Marum<br />
an der Universität Bremen. Im April <strong>2021</strong><br />
haben sie dann den Laden eröffnet. „Natürlich<br />
war der Start nicht leicht, aber wir sind hoch<br />
motiviert und wissen, dass es zur Etablierung<br />
eines solchen Ladens auch Zeit braucht“, beschreibt<br />
sie ihren Hofladen-Start. Man merkt<br />
beiden Schwestern ihre Begeisterung und ihr<br />
Engagement an. „Wir haben ja schon Verkaufsstände<br />
in ganz Bremen und Umzu und unseren<br />
eigenen Hofladen direkt am Hof, aber einen<br />
Hofladen im eigenen Haus, das ist noch einmal<br />
etwas anderes“, erklärt die junge Ladenbetreiberin.<br />
Die Idee Landwirtschaft nachhaltiger und vor<br />
allem regionaler zu machen, die Preise so zu gestalten,<br />
dass die Landwirte auch davon leben<br />
können, ist für beide Schwestern ein Thema.<br />
Susanne Alfken ist allerdings nicht mehr am<br />
Hof tätig. „Na, jedenfalls offiziell, natürlich bin<br />
ich dort, wenn Hilfe nötig ist, das ist eben das<br />
schöne am Landleben, man hilft sich gegenseitig“,<br />
erzählt sie.<br />
Im Sortiment haben die Zwei aber nicht ausschließlich<br />
Produkte vom eigenen Hof. „Wir kooperieren<br />
mit einigen regionalen Landwirten.<br />
Die Fleischprodukte beziehen wir vom Hof<br />
Pleus, die ihre Tiere im nah gelegenen Schlacht-<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
DER KLEINE HOFLADEN<br />
Es gibt nie den perfekten Moment. Aber<br />
es gibt den richtigen Zeitpunkt für Veränderungen<br />
und dieser ist nach wunderbaren<br />
41 Jahren gekommen. Zum 31. Dezember<br />
<strong>2021</strong> gebe ich meine Kassenzulassung<br />
zurück.<br />
Dessen ungeachtet stehe ich weiterhin für<br />
Sie im privatzahnärztlichen Bereich mit<br />
meinem Wissen, Erfahrungsschatz und<br />
außergewöhnlichen Therapiemöglichkeiten<br />
uneingeschränkt zur Verfügung.<br />
Ich danke allen Patienten, die mir immer<br />
wieder Ihr Vertrauen schenken und sehe<br />
mit einem Lächeln in die Zukunft.<br />
Der „Kleine Hofladen“ in der Metzer Straße in Bremen-Schwachhausen lädt<br />
Montag bis Samstag von 8 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 13 Uhr zum<br />
Schauen, Staunen und Kaufen ein<br />
Dr. med. dent Carsten Molsen - Privatzahnarzt -<br />
in Organisationsgemeinschaft mit<br />
Dr. med. dent. Ulla Molsen | ZA Michael Manthey | Dr. med. dent. Robert Theurer<br />
& Dr. Dr. med. dent. Dieter Edinger - Alle Kassen -<br />
Rockwinkeler Heerstraße 118 | 28355 Bremen<br />
Telefon: 0421-205520 | Telefax: 0421-2055223 | praxis@mundstil.de<br />
hof schlachten, und dann das Fleisch selbst verarbeiten. Die Eier sind Bio-<br />
Eier aus der Region. Wir arbeiten mit einem Imker aus unserer Gegend zusammen<br />
sowie einer kleinen feinen Rösterei in Bücken und natürlich das<br />
unschlagbare Eis vom Hof Kaemena sowie Kartoffeln vom Hof Winte aus<br />
Syke, eben alles Erzeuger, hinter denen wir voll stehen können“, erklärt<br />
Sonja Alfken. Sogar fast regionalen Wein bieten sie an, von einer Kellerei<br />
aus Schleswig-Holstein. Und eigene am Hof produzierte Produkte bereichern<br />
noch zusätzlich das Sortiment.<br />
„Ja wir haben ein sehr gutes Erdbeerchutney und viele Marmeladen, die<br />
von einer unserer langjährigen Angestellten hergestellt werden, sowie Eierlikör<br />
von Karin, den wir besonders zu Eis und Erdbeeren und zum Kaffee<br />
empfehlen können“, beschreibt Sonja Alfken das Angebot.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 31
DER KLEINE HOFLADEN<br />
Sonja und Susanne Alfken freuen sich über ihren Hofladen, der seit April <strong>2021</strong> eröffnet ist und die wunderbaren Produkte ihres Hofes und anderer ausgesuchter<br />
regionaler Erzeuger anbietet<br />
Der Laden ist wirklich ein kleiner Schatz. Schon der Vorgarten ist liebevoll<br />
angelegt, das Haus erstrahlt in frischem sonnengelb. Alles wird ansprechend<br />
vorgestellt, es gibt kleine Rezept-Empfehlungen und eine nette<br />
junge Dame im Verkauf. Der Laden ist nur während der Saison bis Mitte<br />
<strong>August</strong> geöffnet. Die Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag von 8<br />
bis 18 Uhr und am Sonntag von 9 bis 13 Uhr.<br />
Ich kann natürlich auch nicht widerstehen und nehme bei der Verabschiedung<br />
noch einen leckeren Ziegenkäse und grünen Spargel mit und<br />
war nach der Verkostung sehr begeistert. Ein kleiner Ausflug in die Metzer<br />
Straße kann ich nur wärmstens empfehlen.<br />
www.alfkens-hof.de<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 33
Das Innere der historischen Stadtwaage<br />
wurde liebevoll und detailreich zum<br />
„Made in Bremen“ Kaufhaus umgestaltet<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Der Blick<br />
fürs Besondere<br />
TEXT | GABRIELE WIESENHAVERN FOTOS | JULIA SCHULZE-WINDHOFF & M. IHLE<br />
Als die Schwachhauserin <strong>Juli</strong>a Windhoff – damals noch ohne Schulze – Anfang der 90er Jahre<br />
ihre Ausbildung zur Werbe- und Industriefotografin beendete, hätte sie jeden für verrückt erklärt,<br />
der behauptet hätte, dass sie eines Tages in einem der schönsten und geschichtsträchtigsten<br />
Gebäude der Stadt ein ganz besonderes Kaufhaus eröffnen würde. Im Gegenteil,<br />
wahrscheinlich hätte sie sich an die Stirn getippt und behauptet, mit 50 würde sie Hollywood-<br />
Stars so auf die Titelbilder der <strong>Magazin</strong>e bringen, wie sie noch nie jemand gesehen hat. Oder<br />
die armen Seelen portraitieren, die in der Glitzerstadt Las Vegas gescheitert sind und jenseits<br />
des Glamours in Mülltonnen nach Essensresten suchen. Fotografie, auf jeden Fall, immer mit<br />
dem Blick für das Besondere, das Andere, das Ungewöhnliche. Aber einen Laden für alles, was<br />
„Made in Bremen“ ist? Das nicht.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 35
MADE IN BREMEN<br />
Das ehemalige Sparkassengebäude war eine Vorzeigefiliale, und das in den<br />
60er und 70er Jahren angesiedelte Flair kommt durch die neuen Nutzer noch<br />
einmal richtig zur Geltung<br />
Das Innere der historische Stadtwaage, im 16. Jahrhundert von Lüder von<br />
Bentheim erbaut, ist liebevoll hergerichtet. Wobei die Betonung durchaus<br />
auch auf der zweiten Silbe liegen darf, denn eine unglaubliche Fülle<br />
von regional produzierten Waren wartet auf Käuferinnen und Käufer. Das<br />
ehemalige Sparkassengebäude war eine Vorzeigefiliale, und das in den<br />
60er und 70er Jahren angesiedelte Flair kommt durch die neuen Nutzer<br />
noch einmal richtig zur Geltung. Geschickt sind Tische, Regale, Aufsteller<br />
platziert, sodass die Kundinnen und Kunden beim Rundgang die komplette<br />
Palette des regionalen Schaffens im ur-bremischen, hanseatischen<br />
Ambiente erkunden können.<br />
Eine neue Ladung wird gerade von der Langenstraße hereingeschafft, und<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff, ihr Mann Stevie Schulze und Kompagnon Florian<br />
Wolff packen kräftig an, um Eierlikör, T-Shirts, Bücher, Marmeladen und<br />
handgefertigte Textilien in dem altehrwürdigen Gemäuer unterzubringen<br />
und schön zu präsentieren. Vielleicht ist es gerade der Blick der Fotografin<br />
für das Besondere, der die Schwachhauserin zum Erfolg führt. Denn<br />
die Details sind wichtig, und das spürt man in allem, was sie anfasst. Nicht<br />
einfach nach Gruppen sortieren, also Bücher zu Büchern, Tees und<br />
Schnaps zu Kulinarischem oder alle Textilien in eine Ecke – so funktioniere<br />
es nicht, findet sie. „Eine Geschichte über einen Piraten, einen schönen<br />
Gin dazu, ein Seesack, ein Wal-T-Shirt und Salmiakpastillen, dann<br />
wird ein Schuh draus.“ So lässt sich auch der Erfolg der Bremer Boxen erklären,<br />
die sowohl in der Stadtwaage als auch im Made in Bremen Online-<br />
Shop und in ausgewählten Geschäften erhältlich sind. Die<br />
Kohl-und-Pinkel-Box, die Gluckhennen-Box, die Gin-Box – diese und auch<br />
die anderen Bremer Boxen enthalten regional erzeugte Produkte, die in<br />
dieser durchdachten, witzigen Art und Weise noch nie zusammen verkauft<br />
wurden. Echte Charme-Pakete, die viel mehr sind als die Summe<br />
ihrer Teile.<br />
Der Weg in die Stadtwaage war weder absehbar noch gerade. Aber mit der<br />
ihr eigenen Hartnäckigkeit überwand <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff auch das<br />
holprigste Kopfsteinpflaster, um das Ziel zu erreichen. „Angefangen hat<br />
es mit der ‚Verraten & Gekauft‘-Seite in der Sonntagsausgabe des Weser<br />
Kuriers“, erzählt sie. „Zwei Jahre haben wir besondere Ideen und Produkte<br />
aus Bremen und umzu vorgestellt. Und dann hatte ich die Idee,<br />
das Ganze auf einer Messe zu präsentieren. Alles unter dem Motto ‚Made<br />
in Bremen‘.“ Aus der Messe wurde corona-bedingt bisher leider nichts.<br />
Aber alle zeitintensiven, mühseligen Vorbereitungen in den Wind schießen<br />
oder abwarten? Niemals. „Wir haben uns stattdessen die Boxen ausgedacht,<br />
um schöne Ideen und Produkte gebündelt anbieten zu können.<br />
Aus den Bestellmöglichkeiten entwickelte sich dann später der Online-<br />
Shop. ‚Made in Bremen‘ als Dachmarke für die Schaffenskraft der Menschen<br />
aus dieser Region – das ist die Idee, sowohl bei der Messe als auch<br />
im Kaufhaus und im Online-Shop.“ Gesagt, getan; geht nicht gibt’s nicht:<br />
So ist das im Hause Schulze-Windhoff. „Nur war es von Zuhause aus bei<br />
der steigenden Nachfrage irgendwann nicht mehr zu schaffen, alle Bestellungen<br />
abzuwickeln. Außerdem sah das Haus aus wie ein Warenlager,<br />
überall standen Kisten und Kästen. Wir hatten niemals Feierabend.“ Das<br />
sei zwar immer noch oft so, aber um das Familienleben aus der Schneise<br />
des Wirbelsturms zu rücken, überlegten die drei Made-in-Bremen-Schaffer<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff und ihr Mann Stevie Schulze zusammen mit<br />
Florian Wolff, wohin man das Geschehen auslagern könnte. „Der Schnoor<br />
war so eine Idee, doch dort etwas Passendes zu finden, ist nicht einfach.“<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
MADE IN BREMEN<br />
Das „Made in Bremen“- Team vor der Stadtwaage: Florian Wolff,<br />
<strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff und Stevie Schulze<br />
Die zündende Idee präsentierte sich mit dem Umbau des Balgequartiers<br />
und das Angebot durch den Investor Johann Christian Jacobs. Die historische<br />
Stadtwaage, zusammen mit Kontor- und Essighaus Bestandteil des<br />
neuzugestaltenden Gebäudeensembles, stand leer. „Ich war schon immer<br />
verliebt in dieses Haus“, erzählt Schulze-Windhoff. „Und es passt doch<br />
wirklich perfekt: Die Stadtwaage ist ur-bremisch, historisch genau zum<br />
Zweck der Wareninspektion gebaut und das Einfallstor zum Markt, auf<br />
dem die Waren dann verkauft wurden.“ Und so kam zunächst temporär<br />
zusammen, was zusammengehört: Von Mitte November bis zum Lockdown<br />
zwei Wochen vor Weihnachten zog der Made in Bremen Pop-up-<br />
Store in das leerstehende Gebäude ein. „Das Jacobs-Team war von<br />
unseren Ideen überzeugt. Und mit dem für sechs Wochen geplanten Popup-Store<br />
war das Risiko ja auch überschaubar.“<br />
Überzeugend aufzutreten sei nicht schwierig, so Schulze-Windhoff, wenn<br />
man selbst so begeistert von dem ganzen Konzept ist. „Bremerinnen und<br />
Bremer haben allen Grund, selbstbewusst zu sein. Wenn man hier gebündelt<br />
sieht, was die Region an Kreativität und Erfindungsgeist zu bieten<br />
hat, braucht man sich nicht vor großen Nachbarn zu verstecken. Es<br />
musste nur jemand den Blick für das Besondere haben und alles zusammenbringen.“<br />
<strong>Juli</strong>a-Schulze-Windhoff hat das Auge für das regional-liebenswerte<br />
bereits zuvor unter Beweis gestellt, als sie vier Jahre als<br />
Herausgeberin des Familienmagazins Grünschnabel die Region im Nordwesten<br />
Deutschlands beleuchtete. „Auch hier haben manche Menschen<br />
gesagt, ein neues Stadtmagazin für Familien – das braucht niemand. Aber<br />
als Mutter einer damals kleinen Tochter habe ich gemerkt, dass mir etwas<br />
fehlt: Freizeitmöglichkeiten, Erziehungsangebote, Kindergarten- und<br />
Schulthemen, Kunst und Kultur … Alles auf Familien bezogen und regional<br />
gedacht. So etwas wollte ich für meine und andere Familien machen.“<br />
Genauso verhält es sich mit dem gemeinsamen Dach, das Schulze-Windhoff<br />
nun für die regionalen Produzentinnen und Produzenten und ihren<br />
Waren, Ideen und Kulturgütern erschaffen hat. Das gab es vorher noch<br />
nicht in dieser Größenordnung. Handgefertigte Kacheln in Delfter Tradition,<br />
Seifen aus einer hiesigen Manufaktur und Süßigkeiten aus lokaler<br />
Produktion gehören genauso in die ehrwürdigen Hallen der Stadtwaage<br />
wie die Design-Ideen hier beheimateter Grafikerinnen und Textilgestalter.<br />
Verlage, Autorinnen und Autoren präsentieren ihre Werke neben Imkern,<br />
Kunsthandwerkenden und Schnapsbrennerinnen. Es gilt, Synergien<br />
herzustellen, so Schulze-Windhoff, denn eins sei klar: „Gerade Hersteller<br />
und Herstellerinnen, die in kleinerem Rahmen arbeiten und produzieren,<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 37
MADE IN BREMEN<br />
Der Blick der Fotografin fürs Besondere verspricht ein durchdachtes Kaufhaus-Konzept,<br />
denn die Details sind wichtig, und das spürt man in allem, was sie anfasst<br />
haben so die Möglichkeit, Teil von etwas Größerem zu sein. Gerade in Krisenzeiten<br />
ist es gut, kein Einzelkämpfer sein zu müssen.“<br />
Zusammenhalt ist wichtig, findet sie – und er biete neue Chancen: „Es<br />
geht mir auch darum, ein Netzwerk zu schaffen, in dem sich die Produzentinnen<br />
und Produzenten untereinander kennenlernen und zusammen<br />
neue Ideen entwickeln können“ erklärt <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff. „Deshalb<br />
kann jemand, der für uns Messestände und Verkaufsmodule konzipiert<br />
und anfertigt, auch Verbindungen zu weiteren neuen Auftraggebern aus<br />
Wirtschaft und Handel knüpfen. Oder eine Verpackungsgestalterin entwirft<br />
für einen anderen hiesigen Produzenten neue Labels für die Produkte.<br />
Die Möglichkeiten eines solchen Netzwerks sind endlos.“<br />
Zwar nicht endlos, aber über zwei Jahre läuft der frisch abgeschlossene<br />
Mietvertrag für die Stadtwaage. So lange wird der Umbau an den anderen<br />
Gebäuden des neu entstehenden Balgequartiers in etwa dauern, und<br />
dann erst wird auch die Stadtwaage für das von Jacobs‘ geplante Gesamtkonzept<br />
zwischen Obern- und Martinistraße renoviert. Bis dahin wird<br />
sie Heimat des Made-in-Bremen Kaufhauses sein. „Wir hoffen, dass die<br />
Impfsituation sich so weit verbessert, dass wir endlich wieder über Click<br />
& Collect hinaus ein sicheres und schönes Verkaufserlebnis bieten können“,<br />
so Schulze-Windhoff. Der Online-Shop unter www.madeinbremen.com<br />
sei natürlich auch ein tolles Projekt und enorm viel Arbeit in der<br />
Umsetzung. „Aber die ganze Bandbreite dessen, was die Menschen von<br />
hier für die Menschen von hier zu bieten haben, sozusagen der Herzschlag<br />
der regionalen Produktivität, ist in der Stadtwaage am schönsten zu<br />
spüren.“<br />
Die von Ehemann Stevie Schulze grafisch aufbereitete und von Administratorin<br />
Mirja Wenkelewsky betreute Made-in-Bremen-Internetseite nebst<br />
Shop ist einen Besuch wert: Optisch durchgestylt und mit Witz und<br />
Charme werden unzählige regionale Perlen angeboten. In Szene gesetzt<br />
und fotografiert natürlich meistens von <strong>Juli</strong>a Schulze-Windhoff höchstpersönlich.<br />
Denn die Kamera ist nie weit entfernt. Und was wird aus mit<br />
dem Hollywood Boulevard und dem Caesar’s Palace? „Die nächsten zwei<br />
Jahre bin ich hier im wunderschönen Bremen und zeige den Menschen<br />
das Besondere direkt vor ihrer Haustür. Aber, wer weiß … etwas Bremisches<br />
nach Amerika verpflanzen? Vielleicht eine Grünkohltour an der<br />
Route 66? Könnte funktionieren!“<br />
www.madeinbremen.com<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 39
PERSÖNLICHKEIT<br />
RALF MÖLLER<br />
alf möller<br />
Ein Gestalter „durch und durch“<br />
Ein Portrait des neuen Ortsamtsleiters<br />
Schwachhausen/Vahr Ralf Möller<br />
TEXT & FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN, BIRGIT REHDERS<br />
Treffpunkt für das Interview ist „Emma am See“.<br />
Wir treffen uns schon am Fahrrad-Parkplatz und<br />
tauschen uns erst einmal fachgerecht über E-Bikes<br />
aus. Früher habe ich darüber gelästert, heute<br />
schweige ich und freue mich über die Leichtigkeit<br />
des Fahrens bei Gegenwind.<br />
Ralf Möller ist eigentlich gebürtiger Rheinländer,<br />
was man ihm wirklich nicht anmerkt und lebt „gefühlt“<br />
schon immer in Bremen. „Meine Mutter ist<br />
Bremerin sowie auch mein Großvater, und mein<br />
Vater kommt aus Schleswig-Holstein. Sie sind damals<br />
der Arbeit wegen nach Düsseldorf gegangen<br />
und ich bin dort, bis ich 16 Jahre alt war, aufgewachsen“,<br />
erklärt Ralf Möller.<br />
Es ist wirklich ein besonderer Werdegang, den er<br />
durchlaufen hat. Aufgewachsen im engen Stadtraum<br />
ohne Garten, entschloss er sich mit 16 Jahren<br />
eine Lehre zum Gärtner zu machen. „Meine Eltern<br />
konnten das nicht wirklich glauben, aber sie ließen<br />
mich machen. Ich wollte draußen arbeiten und<br />
bauen“, schildert der Ortsamtsleiter den Beginn seiner<br />
Laufbahn. Als er dann in Bremen durch Zufall<br />
an dem Plan zum Rhododendron-Park beteiligt war,<br />
wurde ihm klar; genau das wollte er machen: „planen“.<br />
Also holte er das Abitur nach und studierte<br />
Landespflege in Osnabrück. Während dieser Zeit<br />
hat er viele Erfahrungen in Planungsbüros sammeln<br />
können. Sein Weg führte ihn nach erfolgreich bestandenem<br />
Studium zunächst in ein interdisziplinäres<br />
Planungsbüro nach Rheine, in dem er, die<br />
Wiedervereinigung lag erst wenige Monate zurück,<br />
als Freiraumplaner bei der Sanierung und Umgestaltung<br />
ostdeutscher Dörfer und Städte beteiligt<br />
40<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Ralf Möller hat als gelernter Gärtner<br />
und studierter Landespfleger eine<br />
Nähe zu „grünen Themen“<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 41
PERSÖNLICHKEIT<br />
Das Ortsamt Schwachhausen/Vahr ist die neue Wirkungsstätte von Ralf Möller<br />
war. Die Auftragslage war gut, die Projekte interessant,<br />
dennoch hatte das Büro Zahlungsschwierigkeiten.<br />
Ralf Möller orientierte sich um,<br />
wollte in den Norden und wechselte in ein Garten-<br />
und Landschaftsbaubetrieb nach Itzehoe.<br />
Aber dort fühlte er sich nicht wirklich wohl,<br />
denn es ging vorwiegend um Umsetzung und<br />
das Planerische blieb außen vor. Von dort aus hat<br />
er sich dann beim „Stadtgrün Bremen“ beworben.<br />
Dann folgten so spannende Projekte wie die<br />
Umsetzung des Parkpflegewerks der Altstadtswallanlagen<br />
und die des Nelson-Mandela-Parks<br />
und der Wechsel ins Management der Grünflächenunterhaltung.<br />
„Und irgendwie kam die<br />
Weiterentwicklung für mich immer ganz von alleine,<br />
bis zu meiner jetzigen Position“, erläutert<br />
Ralf Möller seinen Werdegang. Ich glaube ihm<br />
das sofort. Ralf Möller ist neugierig, interessiert<br />
und möchte, dass sich die Dinge entwickeln.<br />
Beste Voraussetzungen für die Tätigkeiten, die<br />
auf ihn warten. Aber wie wird man denn nun<br />
Ortsamtsleiter?<br />
„Ich habe viele Gespräche im Vorhinein geführt<br />
und wusste was mich erwartet, und ich wusste<br />
auch, dass ich große Lust auf diese Aufgaben<br />
habe“, erklärt Ralf Möller, der parteilose Ortsamtsleiter.<br />
„Und ja ich bin natürlich den Grünen-Themen<br />
verpflichtet, und es ist klar, dass<br />
wir für eine lebenswerte Stadt Grün brauchen,<br />
schon als Kühlanlage und Luftreiniger. Wir stehen<br />
vor der Situation, dass sich durch Klimawandel<br />
die Grundwassersituation sehr<br />
verschlechtert hat, dass wir immer weniger<br />
Platz in den Straßen haben, weil Autos immer<br />
noch mehr und größer werden“, erläutert er.<br />
Aber Ralf Möller geht es vor diesem Hintergrund<br />
immer darum Visionen aufzuzeigen.<br />
„Zeigen wie es besser gehen könnte, die Menschen<br />
mitnehmen und im Kleinen beginnen,<br />
Dinge die man verändern und verbessern kann<br />
auch um zu setzen“, so sieht sein sehr realistischer<br />
Ansatz aus.<br />
Während seiner Zeit bei den Umweltbetrieben<br />
Bremen hat er die Krokusse in der Franz-<br />
Schütte Allee pflanzen lassen – bis heute ein<br />
wunderbarer Frühjahrsbegleiter. „Ich hatte<br />
immer die Idee, aber nie darüber gesprochen,<br />
und in einem Interview, ähnlich wie mit Ihnen<br />
jetzt, sprach ich davon und dann nahmen die<br />
Dinge ihren Lauf“, schildert Ralf Möller dieses<br />
Projekt. „Begeisterung ist ansteckend und dann<br />
gibt es unverhofft Menschen, mit deren Hilfe<br />
sich große Dinge erst realisieren lassen.“ Wenn<br />
das nicht gestalterischer Wille ist.<br />
„Mir liegt auch ganz besonders das Gemeinwohl<br />
am Herzen. Die Menschen in den Stadtteilen,<br />
die sich ehrenamtlich engagieren, sei es<br />
für die Essensausgabe für Bedürftige oder sich<br />
als Beiräte ehrenamtlich engagieren und vieles<br />
mehr. Menschen, ohne die so manches nicht<br />
möglich wäre“, führt er weiter sein Anliegen als<br />
Ortsamtsleiter aus.<br />
In der Verkehrsplanung geht es auch darum<br />
allen Menschen Bewegungsfreiheit zu gewährleiten<br />
und da haben wir, so die Sichtweise von<br />
Ralf Möller, einen besonderen Auftrag gegenüber<br />
den eingeschränkten Menschen, wie RollstuhlfahrerInnen,<br />
älteren Menschen mit<br />
42<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 43
PERSÖNLICHKEIT<br />
Die engen Straßen Schwachhausens sind eine Herausforderung; hier soll ein gutes Verhältnis von Bepflanzung und Verkehrsteilnehmenden sowie den Anliegen der<br />
Bewohnern entstehen<br />
Gehhilfen aber auch Eltern mit Kinderwagen.<br />
Die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen und ein<br />
ausgewogenes Miteinander zu kreieren, das<br />
wäre wohl zu kurz gedacht, so das Anliegen von<br />
Ralf Möller. „Und ich bin mir sicher, dass das<br />
geht, man muss die Menschen motivieren und<br />
mitnehmen, das will ich gerne tun“, beschreibt<br />
der Ortsamtsleiter sein Engagement.<br />
Ralf Möller hat eine starke Verbindung zu Bäumen<br />
und Pflanzen. Wie kann man in Schwachhausen<br />
das Verhältnis von Pflanze oder Baum,<br />
zu Auto, Rad und Fußgängern verbessern? In<br />
einer typischen Wohnstraße Schwachhausens<br />
sehen wir sehr gut, worum es geht: altes Kopfsteinpflaster<br />
erschwert es den Radfahrenden,<br />
die Fahrradwege sind zugeparkt und löchrig.<br />
Die Bäume sind zum Teil schon trocken und befallen.<br />
Es gibt Lücken im Bestand und dann ist<br />
leider auch manch einer fehl am Platz. „Die Platanen<br />
wurden damals gepflanzt, was allerdings<br />
für solch enge Straßen ein viel zu ausladender<br />
Baum ist. Ja und die Trockenheit macht den<br />
Stadtbäumen zu schaffen, da haben wir noch<br />
eine große Aufgabe vor uns“, erklärt Ralf Möller.<br />
Ich bekomme „by the way“ noch eine Einführung<br />
in die Gattung „Städtische Bäume“, da<br />
habe ich wirklich etwas dazugelernt.<br />
www.ortsamtschwachhausenvahr.<br />
bremen.de<br />
44<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 45
Mit den Augen riechen.<br />
Geruchsbilder seit der Renaissance<br />
Im Rahmen von „Smell it!“, einer Kooperation von zehn Bremer Kunstinstitutionen<br />
zum Geruch in der zeitgenössischen Kunst, zeigt die Kunsthalle<br />
Bremen historische Darstellungen von Geruch und Duft seit dem<br />
16. Jahrhundert und bringt sie in einen Dialog mit einem neuen Werk<br />
des zeitgenössischen kolumbianischen Künstlers Oswaldo Maciá (*1960).<br />
Wie lässt sich Geruch in Bilder fassen? Gerüche begleiten den Alltag und<br />
besondere Momente, aber als unsichtbare und flüchtige Sinneserscheinungen<br />
sind sie ein herausforderndes Thema für die Kunst. Die Kunsthalle<br />
Bremen macht einen großen geschichtlichen Bogen auf und zeigt<br />
Geruchsbilder seit dem 16. Jahrhundert. So lädt die Ausstellung dazu ein,<br />
mit den Augen zu riechen: Welche Gestalt hat Geruch? Wie erkennen wir<br />
durch ihn die Welt? Und wie wird Geruch im menschlichen Miteinander<br />
inszeniert? Gemälde, Graphiken, Fotografien und Skulpturen aus verschiedenen<br />
Jahrhunderten kommen dafür in der Ausstellung zusammen.<br />
Darunter sind farbintensive Gemälde von Malerinnen wie Paula Modersohn-Becker<br />
und Aline von Kapff, die über die Augen – für manche –<br />
auch den Geruchssinn ansprechen können; Darstellungen des Geruchssinns<br />
als Personifikation, wie etwa von Georg Pencz; detailreiche Graphiken<br />
von Hans Weiditz und Albrecht Altdorfer, die von der religiösen<br />
und weltlichen Verwendung von Düften in der Renaissance erzählen; humorvolle<br />
Blätter von William Hogarth und Honoré Daumier, die Schnüffeln<br />
und Stinken in den Mittelpunkt rücken, ebenso wie etwa das<br />
„JOB“-Plakat von Alphonse Mucha, das den sinnlichen Genuss von Geruch<br />
stilisiert; und schließlich auch Zeichnungen von Günter Grass, der<br />
Riechendes zeigt, um soziale Ungerechtigkeiten anzuprangern, sowie jüngere<br />
Objekte und Fotografien von Andreas Slominski und Tom Wood.<br />
Speziell für die Ausstellung in Bremen kreiert der kolumbianische Geruchskünstler<br />
Oswaldo Maciá (*1960) dazu als zeitgenössische Arbeit<br />
eine neue raumgreifende Installation. Dabei spricht er Augen, Nase und<br />
Ohren an: „Rieche und höre, du wirst sehen“, lautet das Motto des Künstlers.<br />
Die verschiedenen Sinne stehen in seinem Schaffen gleichberechtigt<br />
nebeneinander. BesucherInnen können ganzheitlich in die Erfahrung der<br />
Installation eintauchen. Maciás Werk „New Cartographies of Smell Migration“<br />
stellt globale Verbindungen durch verschiedene Arten von Bewegung<br />
in den Mittelpunkt. Der weltweite Handel mit mittelamerikanischen<br />
Geruchsstoffen spielt dabei genauso eine Rolle wie natürliche<br />
Bewegungen und Verknüpfungen durch Winde oder durch Insekten,<br />
die Pflanzen bestäuben.<br />
Geruch und Klang sind die zentralen künstlerischen Materialien von Oswaldo<br />
Maciá. Damit hinterfragt er nicht zuletzt die traditionelle Vorstellung<br />
von Kunst als Seherlebnis und dem Museum als Ort des Betrachtens.<br />
Die Ausstellung ist Teil des Gemeinschaftsprojekts „Smell it! Geruch in<br />
der Kunst“. Anlässlich dieser Kooperation von zehn Bremer Kunstinstitutionen<br />
rückt die Kunsthalle Bremen die Geschichte des Riechens, Stinkens<br />
und Duftens in der Bildenden Kunst in den Mittelpunkt. Kuratorin<br />
ist Mara-Lisa Kinne.<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
Installationsansichten Oswaldo Maciá<br />
Oswaldo Maciá, New Cartographies of Smell Migration, <strong>2021</strong><br />
Installationsansicht Kunsthalle Bremen: „Mit den Augen riechen. Geruchsbilder<br />
seit der Renaissance“ (12.06.– 15.08.<strong>2021</strong>)<br />
© Oswaldo Maciá, Foto: Franziska von den Driesch<br />
46<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 47
Schilddrüse, Schwangerschaft<br />
und Hashimoto<br />
Die Schilddrüse ist ein hormonproduzierendes Organ,<br />
was hauptsächlich der Regulierung der Stoffwechselprozesse<br />
im Körper dient. Bei extremen Situationen benötigt<br />
der Körper mehr Energie. Dann produziert die<br />
gesunde Schilddrüse entsprechend mehr Hormone.<br />
Eine solche, extreme Situation stellt für die Schilddüse<br />
die Schwangerschaft dar. Sie übt erheblichen Einfluss<br />
auf die Schilddrüsenfunktion aus. Das liegt unter anderem<br />
am Schwangerschaftshormon humanes Choriongonadotropin,<br />
kurz hCG. Dieses Hormon übernimmt<br />
die Kontrolle über die mütterliche Schilddrüse. So<br />
steigt der Jodbedarf der Schilddrüse zeitweise um<br />
100%, die Produktion des Schilddrüsenhormons Thyroxin<br />
um etwa 50%, das Schilddrüsenvolumen nimmt<br />
zu.<br />
Wenn die Schilddrüse nicht richtig arbeitet, kann diese<br />
extreme Situation, den hormonellen Regelkreis komplett<br />
durcheinanderbringen. Aus dem Grund manifestieren<br />
sich Schilddrüsenfunktionsstörungen der<br />
Mutter häufig erstmalig in der Schwangerschaft.<br />
Dabei handelt es sich meistens um Schilddrüsenunterfunktionen.<br />
In 2/3 der Fälle entstehen diese auf dem<br />
Boden einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse,<br />
einer sogenannten Hashimoto-Thyreoiditis.<br />
In der Schwangerschaft können Schilddrüsenunterfunktionen<br />
besonders problematisch sein, da vermehrt<br />
Schwangerschaftskomplikationen wie Fehloder<br />
Frühgeburten auftreten können. Des Weiteren<br />
können sie zu geistigen und körperlichen Fehlentwicklungen<br />
des Fötus führen. Aus diesen Gründen<br />
muss eine Schilddrüsenunterfunktion der Schwangeren<br />
rechtzeitig erkannt und mit Schilddrüsenhormon<br />
behandelt werden.<br />
Dabei war lange Zeit nicht klar, ab welchem TSH-Wert<br />
die Gabe von Schilddrüsenhormon-Tabletten eingeleitet<br />
werden muss. Bis vor kurzem hatten wir bei<br />
Schwangeren, getrieben durch die Angst die Entwicklung<br />
des Fötus zu gefährden, sehr großzügig<br />
Schilddrüsenhormontabletten verschrieben. Standardmäßig<br />
wurde bei Schwangeren, auch bei solchen<br />
mit einem hochnormalen TSH-Wert und somit definitionsgemäß<br />
eine normale Schilddrüsenfunktion, sogenannte<br />
Euthyreose, ein TSH-Wert im unteren<br />
Normbereich angestrebt.<br />
Große internationale Studien haben jedoch gezeigt,<br />
dass bei gesunden Schwangeren mit TSH-Werten von<br />
2,5 bis 4,0 mU/l (Normbereich 0,4-4,0 mU/l) weder<br />
Fehlgeburten noch kindliche Fehlbildungen zunehmen<br />
oder Einbußen bei den kognitiven Fähigkeiten des Ungeborenen<br />
zu befürchten sind. Somit besteht bei<br />
Schwangeren mit einer gesunden Schilddrüse und<br />
einem hochnormalen TSH-Wert keine Notwendigkeit,<br />
Schilddrüsenhormone zu verordnen. “Was jedoch bei<br />
Schwangeren ein Muss bleibt, ist die Einnahme von<br />
Jodid. Der hohe Bedarf an Jod während Schwangerschaft<br />
und Stillzeit kann nicht adäquat durch die alimentäre<br />
Jodaufnahme abgedeckt werden. Damit<br />
keine Minderversorgung entsteht, wird die tägliche<br />
Einnahme von 150 µg Jodid zur Unterstützung der<br />
Schilddrüsenfunktion empfohlen”, betont Dr. Georgios<br />
Farmakis, Facharzt für Nuklearmedizin an dem Zentrum<br />
für Nuklearmedizin und PET/CT, langjähriger<br />
Oberarzt an der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums<br />
des Saarlandes. „Diese kann z.B. in<br />
Kombination mit Folsäure erfolgen“.<br />
Aber wie sollen Schwangeren konkret vorgehen, um<br />
eine Schilddrüsenfunktionsstörung zu erkennen? Im<br />
Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge wird vom<br />
Frauenarzt im ersten Schwangerschaftsdrittel der<br />
TSH-Wert bestimmt. Ein erhöhter TSH-Wert weist auf<br />
eine Unterfunktion hin. Ab einem TSH-Wert von 2,5<br />
mU/l halten wir weitere diagnostische Maßnahmen<br />
48<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
NUKLEARMEDIZIN BREMEN<br />
Dr. med. Norbert Czech FEBNM<br />
für ratsam. Diese Diagnostik umfasst die ausführliche<br />
Anamnese der Schwangeren und ihrer Familie,<br />
eine körperliche Untersuchung, einen Ultraschall der<br />
Schilddrüse sowie ausführliche Schilddrüsenlabortests.<br />
„Hier ist die Bestimmung der Schilddrüsenantikörper<br />
von besonderer Bedeutung“, erklärt Dr.<br />
Farmakis. Stellt sich heraus, dass die Schwangere<br />
tatsächlich an einer Autoimmunerkrankung wie der<br />
Hashimoto-Thyreoiditis leidet, ist eine Verordnung von<br />
Schildrüsenhormonpräparaten ab einem TSH-Wert<br />
von über 4,0 mU/l zwingend.<br />
Wie sieht es aber mit dem unerfüllten Kinderwunsch<br />
aus? Auch hier liegt meistens eine Schilddrüsenfunktionsstörung<br />
vor, in der Regel eine Unterfunktion.<br />
So findet sich unter Frauen mit einer Schilddrüsenunterfunktion<br />
ein Anteil von bis zu 60 Prozent, die ihre<br />
Monatsblutung nur unregelmäßig bekommen. Davon<br />
sind wiederum etwa dreizehn Prozent unfruchtbar.<br />
Grundsätzlich gilt: Ein niedriger TSH-Wert erhöht die<br />
Chancen auf eine Schwangerschaft. Wir wissen, dass<br />
eine Schwangerschaft am besten bei einem TSH-Wert<br />
um 1,0 eintritt. Dieser Wert ist ideal für alle Frauen<br />
mit Kinderwunsch.<br />
„Bei unerfülltem Kinderwunsch bleiben wir deshalb<br />
bei der Verordnung von Schilddrüsenhormonen besonders<br />
großzügig“, meint Dr. Farmakis. Wieso ein<br />
niedriger TSH-Wert, so wichtig bei Kinderwunsch ist,<br />
ist nicht ganz klar. Es wird angenommen, dass der<br />
TSH-Wert einen Einfluss auf den Vorgang des Einnistens<br />
des Embryos in die Gebärmutter hat. Andockstellen<br />
für TSH sind in der Gebärmutterschleimhaut<br />
vorhanden, und man fand die meisten Andockstellen<br />
in der Einnistungsphase. Man darf’s aber nicht übertreiben.<br />
Eine Erniedrigung des TSH-Wertes durch<br />
übermäßige Hormoneinnahme kann eine gewünschte<br />
Schwangerschaft verhindern.<br />
Natürlich stellt die Schilddrüse nicht das einzige Problem<br />
bei unerfülltem Kinderwunsch dar. Neben einer<br />
Schilddrüsen-Fehlfunktion sollte im Fall einer ausbleibenden<br />
Schwangerschaft anfänglich auch gleich<br />
abgeklärt werden, ob bei der Patientin ein polyzystisches<br />
Ovar-Syndrom (PCOS) vorliegt. Darunter leiden<br />
nach Schätzungen ca. 5-10 Prozent der gebärfähigen<br />
Frauen in Deutschland.<br />
„Die enge Zusammenarbeit des Frauenarztes und des<br />
Nuklearmediziners oder Endokrinologen ist sicherlich<br />
zielführend bei unerfülltem Kinderwunsch“, betont Dr.<br />
Farmakis. Nicht vergessen werden darf im Weiteren<br />
auch nicht die Hashimoto-Thyreoiditis der Frau im<br />
mittleren Alter, etwa von 40 bis 50 Jahren. „Die Erkrankung<br />
ist chronisch, flammt aber meist im Frühjahr<br />
auf, wenn sich das Immunsystem umstellt,<br />
Infekte bekämpft oder auf Pollen reagiert“, so Dr.<br />
Czech, Facharzt für Nuklearmedizin und PET/CT, ein<br />
Kollege von Dr. Farmakis. Aus bisher nicht genau erforschten<br />
Gründen wendet sich die Körperabwehr<br />
plötzlich gegen das eigene Schilddrüsengewebe und<br />
zerstört es allmählich. In der Folge sinkt die Produktion<br />
der Schilddrüsenhormone, was nach und nach<br />
die Beschwerden wie bei einer Schilddrüsenunterfunktion<br />
auslöst. „Weil die Erkrankung meist<br />
schmerzlos abläuft und sich mit allgemeinen Symptomen<br />
äußert, wird sie leicht übersehen“, so Dr.<br />
Czech.<br />
Dabei ist die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion<br />
bzw. Hashimoto-Thyreoiditis Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen,<br />
etwa durch einen Endokrinologen<br />
oder Nuklearmediziner schnell gestellt. Die<br />
Schilddrüsenspezialisten leiten auch die Therapie ein.<br />
Weil die Schilddrüsenhormone grundsätzlich wichtig<br />
für den Energiehaushalt im Körper sind, müssen sie<br />
bei sinkender Produktion von außen zugeführt werden.<br />
Meistens nehmen die Patienten ein Leben lang<br />
morgens eine Tablette auf nüchternen Magen mit<br />
etwas Wasser ein. „Bei einer guten Einstellung, die<br />
durch regelmäßige Blutwertkontrollen überprüft wer-<br />
Dr. med. Georgios Farmakis<br />
den sollte, ist der Patient beschwerdefrei und die Lebenserwartung<br />
nicht vermindert“, erläutern gemeinsam<br />
Czech und Farmakis. Nebenwirkungen treten bei<br />
korrekter Dosierung nicht auf. „Dennoch fühlt sich ein<br />
Teil der Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis nicht<br />
gesund, obwohl der Hormonhaushalt den Laborwerten<br />
zufolge ausgeglichen ist“. In diesen Fällen kann<br />
die zusätzliche Einnahme von Selen hilfreich sein.<br />
Das Spurenelement, das für die Funktion der Schilddrüse<br />
unverzichtbar ist, lindert die Entzündungsaktivitäten<br />
und balanciert das Immunsystem aus. „Die<br />
Patienten fühlen sich fitter, haben mehr Energie, das<br />
Allgemeinbefinden bessert sich“, so Farmakis und<br />
Czech. Die Einnahme von Selen kommt vor allem für<br />
Patienten in Frage, deren Antikörper-Konzentrationen<br />
sehr hoch sind.<br />
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<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 49
Der richtige<br />
Zeckenschutz<br />
50<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Rundum<br />
GESUND<br />
Die Gesundheits-Tipps<br />
TEXT & FOTOS | (C) PFIZER | WWW.ZECKEN.DE<br />
Kopfschmerzen, hohes Fieber, bleibende<br />
Spätschäden – das können die schlimmen<br />
Folgen eines Zeckenstiches sein. Wer Vorsorge<br />
treffen möchte, um Krankheiten, die<br />
nach einem Zeckenstich auftreten könnten,<br />
zu verhindern, kann verschiedene Maßnahmen,<br />
wie die Wahl geeigneter Kleidung oder<br />
auch insektenabweisende Sprays, anwenden.<br />
Doch dabei sollte bedacht werden, dass viele<br />
Hausmittel oder natürliche Mittel wie<br />
Schwarzkümmelöl gegen Zecken nur wenig<br />
Wirkung zeigen.<br />
Warum sollte ich mich gegen<br />
Zecken schützen?<br />
Zecken übertragen die Viren, die zur gefährlichen<br />
Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) führen können, und Bakterien, die<br />
Borreliose verursachen. Gegen beide durch<br />
einen Zeckenstich verursachte Krankheiten<br />
ist die Medizin nur bedingt gerüstet: Bei der<br />
FSME helfen keine Medikamente, wenn die<br />
Krankheit erst einmal ausgebrochen ist. Es<br />
gibt aber eine Impfung, die dazu beitragen<br />
kann, das Risiko einer FSME-Erkrankung<br />
nach einem Zeckenstich zu verringern. Bei<br />
der Borreliose ist es genau umgekehrt: Die<br />
Krankheit kann gut mit Antibiotika behandelt<br />
werden. Einen zugelassenen Impfstoff gibt es<br />
bislang nicht.<br />
Wer vorbeugen möchte, sollte Zeckenstiche,<br />
fälschlicherweise auch oft Zeckenbisse genannt,<br />
daher so gut es geht vermeiden. Wie<br />
das geht, zeigen folgende wichtige Tipps.<br />
• Halten Sie sich möglichst nicht im hohen<br />
Gras oder im Unterholz auf. In der Laubstreu<br />
im Wald fühlen sich Zecken besonders wohl,<br />
da die Temperaturen auch im Winter moderat<br />
sind und die Luftfeuchtigkeit hoch. Abseits<br />
der befestigten Wege besteht im Wald<br />
daher immer erhöhte Zeckengefahr. Auch die<br />
langen Grashalme auf nicht gemähten Wiesen,<br />
am Wegesrand oder am Flussufer werden<br />
von Zecken gern genutzt, um nach potenziellen<br />
Wirten Ausschau zu halten.<br />
• Auch Kleidung kann als Zeckenschutz dienen:<br />
Tragen Sie geschlossene Kleidung mit<br />
langen Ärmeln und langen Hosen und ziehen<br />
Sie die Socken über die Hosenbeine. Zecken<br />
klettern nicht höher als 1,50 Meter und<br />
klammern sich daher mit Vorliebe an den Hosenbeinen<br />
fest. Auch Gummistiefel können<br />
dazu beitragen, Zecken den Zugang zur Haut<br />
zu erschweren.<br />
• Kommen Sie den Zecken zuvor: mit heller<br />
Kleidung! Zecken lassen sich auf heller Kleidung<br />
besser erkennen. Rechtzeitig bemerkt,<br />
können Sie die Zecke sogar noch entfernen,<br />
bevor sie zusticht.<br />
• Verwenden Sie insektenabweisende Mittel<br />
gegen Zecken, sogenannte Repellentien.<br />
Diese halten Ihnen nicht nur lästige Stechmücken,<br />
sondern auch Zecken für eine Weile<br />
vom Leib. Stiftung Warentest hat die effektivsten<br />
Mittel für Sie getestet.<br />
• Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zekken<br />
ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten<br />
haben. Zecken sind winzig klein<br />
und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung<br />
herum, um eine geeignete Einstichstelle<br />
für das Blutsaugen zu finden. Sie<br />
bevorzugen dünne und warme Hautstellen.<br />
Deshalb sollten Sie sich in den Kniekehlen,<br />
im Bauch- und Brustbereich sowie im Schritt<br />
gründlich nach Zecken absuchen. Bei Kindern<br />
sind außerdem Kopf, Haaransatz und<br />
Nacken häufig betroffen.<br />
Zeckenstich trotz Zeckenschutz –<br />
was soll ich jetzt tun?<br />
Aller Vorsicht zum Trotz: Ein Zeckenstich<br />
lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit<br />
vermeiden. Neben den oben aufgeführten<br />
Maßnahmen gehört auch eine<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 51
Rundum<br />
GESUND<br />
Die Gesundheits-Tipps<br />
FSME-Impfung zu möglichen Vorbeugungsmethoden.<br />
Sie kann dabei helfen, das Risiko<br />
einer FSME-Erkrankung zu mindern. Vor<br />
allem für Menschen, die in einem FSME-Risikogebiet<br />
leben, ist besondere Vorsicht geboten.<br />
Die Ständige Impfkommission (STIKO)<br />
empfiehlt Bewohnern sowie Reisenden in Risikogebiete<br />
die FSME-Impfung.<br />
Bei der Borreliose hat man dagegen noch eine<br />
kleine Schonzeit, wenn die Zecke schon zugestochen<br />
hat: Der Erreger braucht mindestens<br />
12 Stunden, um in den menschlichen<br />
Organismus übertragen zu werden. Wird eine<br />
Zecke schnell wieder entfernt, kann das helfen,<br />
diesen Krankheitserreger zu vermeiden.<br />
Natürliche Mittel gegen Zecken<br />
Ob Hausmittel gegen Zecken helfen, ist wissenschaftlich<br />
nicht abschließend geklärt. Zur<br />
Wirksamkeit von Schwarzkümmelöl, Kokosöl<br />
und anderen Hausmitteln gegen Zecken findet<br />
jedoch in verschiedenen Onlineforen oder<br />
auf Social-Media-Kanälen ein reger Austausch<br />
statt.<br />
Zeckenstiche bei Kindern vermeiden<br />
Kinder haben eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit,<br />
von Zecken gestochen zu werden,<br />
sind nach dem Stich aber nicht stärker<br />
gefährdet, an FSME oder Borreliose zu erkranken.<br />
Gern streifen sie im Sommer durch<br />
Wiesen und Wälder, bauen Baumhäuser im<br />
Garten. Auch Spielplätze sind nicht unbedingt<br />
zeckenfrei, besonders wenn sie naturnah<br />
angelegt sind. Da überrascht es nicht,<br />
dass laut Robert Koch-Institut relativ viele<br />
Kinder Borrelien-Antikörper im Blut haben.<br />
Sie wurden also mindestens einmal im Leben<br />
von einer infizierten Zecke gestochen – auch<br />
wenn die Krankheit nicht immer ausbricht.<br />
Ein kleiner Trost: Eine FSME verläuft bei Kindern<br />
meist milder als bei Erwachsenen. Während<br />
bei den Erwachsenen rund zwei Drittel<br />
der FSME-Patienten im Krankenhaus behandelt<br />
werden müssen, muss bei den Kindern<br />
nur jedes zweite ins Krankenhaus. Ein Kinderimpfstoff<br />
kann gegen FSME helfen und ist<br />
gut verträglich. Er ist für Kinder ab einem<br />
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52<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Zeckenschnelltest Borrelien, FSME und<br />
Ko-Infektionen im Medizinischen Labor Bremen<br />
In ganz Deutschland und in Europa sind Zecken weit verbreitet und<br />
können während des Blutsaugens Bakterien und Viren übertragen. Infektionen<br />
durch Borrelia burgdorferi spielen dabei die größte Rolle,<br />
bedeutsam sind aber auch die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME). Etwa 20% aller Zecken tragen Borrelien in sich. Die<br />
Keimdichte in positiven Zecken beträgt meist 1.000 bis 100.000 Borrelien<br />
pro Zecke, aber manche haben sogar 10.000.000 Keime in sich!<br />
Je stärker der Keimbefall, und je länger die Kontaktzeit, desto größer<br />
ist das Infektionsrisiko. Doppel- oder Mehrfachinfektionen mit dem<br />
FSME-Virus, mit Anaplasmen, Rickettsien und Babesien sind möglich.<br />
Sie werden auch als Ko-Infektionen bezeichnet und können wahrscheinlich<br />
schwerere Verlaufsformen beim Menschen hervorrufen als<br />
der Einzelbefall.<br />
Zeckenschnelltest mit der PCR<br />
Wenn man von einer Zecke gestochen worden ist, sollte man diese so<br />
schnell wie möglich komplett von der Haut entfernen, ohne sie zu<br />
quetschen! Im Medizinischen Labor Bremen kann man diese mit<br />
einem hochsensitiven, wissenschaftlich fundierten, qualitätskontrollierten,<br />
molekularbiologischen PCR-Schnelltest untersuchen lassen,<br />
ob Borrelien, FSME-Viren oder Erreger der Ko-Infektionen enthalten<br />
sind. Der Test funktioniert bei lebenden, frischen und alten, eingetrockneten<br />
Zecken gleich gut und ist den simplen, immunologischen<br />
Do-it-yourself-Verfahren für Zuhause, wie man sie im Internet oder<br />
der Apotheke findet, drastisch überlegen. Neben einer viel besseren<br />
Nachweisempfindlichkeit liefert das Medizinische Labor Bremen bei<br />
Borrelien-positiven Zecken auch noch die Keimzahl, und meistens<br />
kann auch die vorliegende Borrelien-Unterart benannt werden.<br />
Die Vorgehensweise<br />
Die Zecke mit einer Spezialpinzette oder einer Zeckenkarte vorsichtig<br />
unter gleichmäßigem Zug aus der Haut herausziehen. Achtung: Die<br />
Zecke nicht quetschen, da dann erst recht Erreger übertragen werden<br />
können! Die Zecke vollständig (komplett oder alle Einzelteile) in einen<br />
verschließbaren Kunststoffbeutel geben und diesen gut verschließen.<br />
Bis zu 2 Zecken können in einem Untersuchungsgang bearbeitet werden.<br />
Das Befundergebnis liegt in aller Regel ein bis zwei Tage nach<br />
Eingang der Zecke im Labor vor und wird per Post, Fax oder E-Mail<br />
mitgeteilt. Nähere Informationen zu allen diesen Infektionen findet<br />
man auf der Homepage www.mlhb.de.<br />
Medizinisches Labor<br />
Bremen GmbH<br />
ZECKENLABOR<br />
Haferwende 12<br />
28357 Bremen<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 53
„Familie & Co“<br />
✺ ✿<br />
Grafik by sketchnotes-by-diana.com<br />
TEXT | FRIEDERIKE HOLTMANN<br />
FOTOS | FRIEDERIKE HOLTMANN, KINDERTHEATER SCHNURZEPIEPE & GEBRÜDER JEHN<br />
„Theater för Lütte“ –<br />
Kindertheater im Theatergarten<br />
Alex Gesch, Dramaturgin, Produktionsleiterin,<br />
Tanz-Theaterpädagogin aus Leidenschaft stellt sich<br />
und das Netzwerk vor
Unsere<br />
„Familie & Co“<br />
Seiten<br />
„Herzlich Willkommen! Es<br />
war einmal… und habt ihr<br />
gute Laune mitgebracht?“<br />
Endlich geht es nach einer langen<br />
Zeit pandemiebedingter Ruhepause<br />
wieder los! Es darf wieder<br />
gespielt, gezaubert, gesungen und getanzt<br />
werden. Und das möchte das Kindertheater<br />
Bremen gerne im <strong>Juli</strong> und <strong>August</strong><br />
mit den Kindern und ihren Familien wieder tun.<br />
Im Zuge des Aktionsprogramms Innenstadt, ein Programm zur Wiederbelebung<br />
der Innenstadt, wird auf der Theaterbühne in den Wallanlagen<br />
im „Theatergarten“ (nahe der Bischofsnadel) ein buntes Programm für<br />
Kinder und Erwachsene präsentiert. Vom 27. <strong>Juli</strong> bis zum 8. <strong>August</strong> wird<br />
es jeden Nachmittag um 15 Uhr und an den Wochenenden zusätzlich<br />
vormittags eine Vorstellung um 11 Uhr geben. Vom Puppenspiel, zu Improtheater,<br />
Zauberei und Jazz für Kids ist alles dabei.<br />
Ein Jahr lang haben die KindertheatermacherInnen nicht gespielt, sich<br />
ausschließlich in Zoom-Meetings getroffen, um sich auszutauschen und<br />
Pläne zu schmieden. Diese Netzwerktreffen hat der „Landesverband darstellender<br />
Künste Bremen“ ermöglicht und begleitet. Seit einiger Zeit nun<br />
nennt sich dieser Zusammenschluss der freien Kindertheaterszene Bremens<br />
„Theater för Lütte“.<br />
Unter diesem Label werden sie nun ihre Netzwerkarbeit verstärken. Dabei<br />
unterstützt sie professionell die Dramaturgin, Produktionsleiterin und<br />
Tanz-Theaterpädagogin Alex Gesch. „Ich finde es absolut lohnend, diese<br />
vielschichtige freie Kindertheaterszene zu vernetzen und zu unterstützen.<br />
Wir sind dabei, für nächstes Jahr ein Kindertheater-Festival über mehrere<br />
Tage zu planen. Dabei wird es natürlich auch um ein vielfältiges<br />
Programm für Kinder und Erwachsene gehen, aber auch um künstlerische<br />
Workshops und auch Workshops für die DarstellerInnen aus Tanz,<br />
Schauspiel und Musik selbst“, erklärt die Organisatorin.<br />
„Familie & Co“<br />
<br />
Gerade hat sie gemeinsam mit Karina Schieck vom Kindertheater im<br />
Schlachthof, ein Programm mit kurzen Auszügen aus den verschiedenen<br />
Stücken des Netzwerks „Theater för Lütte“ in der Reihe „Rausgehen“ in<br />
der Arena des Schlachthofes gezeigt. „Sozusagen als Appetizer für den<br />
jetzt anstehenden Sommer. Mit dem Veranstaltungsformaten „Sommer<br />
Summarum“ und „Sommertheatergarten“ kommt viel Kindertheater auf<br />
die Bühnen der Stadt, das ist wirklich eine gute Chance jetzt wieder los<br />
legen zu können. Die letzten Monate waren für alle Theaterschaffenden,<br />
besonders für die frei Arbeitenden, sehr schwer, weil es so gut wie keine<br />
Arbeitsmöglichkeiten gab“, beschreibt die freie Theaterpädagogin.<br />
Auch sie hat ihren Job, der sie von Leipzig nach Bremen zog, erst einmal<br />
wieder pandemiebedingt verloren. „Aber mir gefällt Bremen so gut, ich<br />
will hierbleiben und mein Herz hat hier auch seinen Platz gefunden. Außerdem<br />
sehe ich es als große Chance, dass sich die Szene so geöffnet hat,<br />
und ich freue mich in Zukunft hier viel mitzugestalten“, erzählt sie. Die<br />
umtriebige Theaterfrau hat unter anderem Kommunikationswissenschaft<br />
und Theater in Bochum studiert, ein Diplom für Tanz hat sie sich noch in<br />
Leipzig erarbeitet. In der Folge hat sie sich dann weitergebildet zur Theaterpädagogin<br />
in Essen. Sie ist viel „getingelt“, hat in vielen verschiedenen<br />
Städten in Deutschland gearbeitet und nicht nur hier sondern auch in Kanada<br />
und Brasilien an Schulen und Bildungseinrichtungen theaterpädagogische<br />
Projekte durchgeführt.<br />
„Mir ist der theaterpädagogische Ansatz für die Entwicklung der Kinder<br />
enorm wichtig. Sie können dabei so unendlich viel lernen, das ist jedenfalls<br />
meine Erfahrung. Aber am liebsten würde ich irgendwann einmal<br />
eine eigene Schule mit einem Schwerpunkt auf kultureller Bildung in allen<br />
Fächern gründen“, erzählt die engagierte Planerin, die in diesem Feld gerade<br />
noch ein Studium in Marburg begonnen hat. Überhaupt hat man das<br />
Gefühl, dass Alex Gesch irgendeinen geheimen Energiespeicher hat. Und<br />
die Idee, Kinder über das aktive, körperliche Erfahrene lernen zu lassen,<br />
statt wie seit Corona noch verstärkt sitzend am Bildschirm, scheint mir<br />
eine wirklich gute Idee.<br />
Das Netzwerk „Theater för Lütte“ hat sich im Corona-Lockdown gegründet und hat nun so einiges vor in der Stadt Bremen
„Familie & Co“<br />
✺<br />
Die Kindertheatertage im Theatergarten, unter anderem mit den Gebrüdern<br />
Jehn (Foto), sind Teil des Kultursommers Bremen und finanziert vom Aktionsprogramm<br />
Innenstadt der Wirtschaftsförderung Bremen<br />
Aber nun geht es zunächst darum, Publikum und die KünstlerInnen wieder<br />
zusammen und Kultur wieder in die Stadt zu bringen und im Zuge des<br />
Aktionsprogramms Innenstadt sich auch Gedanken darüber zu machen,<br />
wie sich die Innenstadt entwickeln soll und kann. Das ist das Ziel des Aktionsprogramms<br />
Innenstadt einem Förderprogramm der Wirtschaftsförderung<br />
Bremen. Und so wird es unter anderem den ganzen Sommer lang<br />
Veranstaltungen mitten in den Wallanlagen geben.<br />
Das Programm findet man unter www.sommer-summarum.de. Tickets<br />
bekommt man auf Grund der Corona-Richtlinien online über die Webseite.<br />
Gruppen z.B. aus der Ferienbetreuung sollten sich ebenfalls dort anmelden.<br />
Es gibt allerdings für Kurzentschlossene die Möglichkeit, sich an<br />
der Kasse registrieren zu lassen, dafür benötigt man allerdings eine App.<br />
Die Veranstaltungen im Sommertheatergarten sind kostenfrei und werden<br />
zu hundert Prozent von der Stadt Bremen über das Aktionsprogramm<br />
Innenstadt gefördert. Insofern ist das ein tolles Angebot, um mit Kind und<br />
Kegel zahlreich zu einer der Veranstaltungen im Rahmen des Sommertheatergartens<br />
oder Kultursommers Bremen zu kommen.<br />
Spielplan Kindertheater<br />
vom 27. <strong>Juli</strong> bis 8. <strong>August</strong> im Theatergarten<br />
27.7. 15 Uhr Tinka Klindtwort, <strong>Juli</strong>a Klein:<br />
Geschichtenerfinderinnen<br />
28.7. 15 Uhr Geschichtenhändlerin:<br />
Der Kirschbaum hinterm Haus -<br />
Klingende Geschichten<br />
29.7. 15 Uhr Theaterwerk: Probiers mal mit Gemütlichkeit<br />
30.7. 15 Uhr Tinka Klindtwort, <strong>Juli</strong>a Klein:<br />
Geschichtenerfinderinnen<br />
31.7. 11 Uhr Friedrich der Zaubererr: Hokus Pokus Omnibus,<br />
15 Uhr Bremer Tourneetheater: Ein Sams zuviel<br />
1.8. 11 Uhr Kindertheater Schnurzepiepe:<br />
Rotkäppchen und der gute Wolf<br />
15 Uhr Kindertheater Schnurzepiepe: Nordseepiraten<br />
2.8. 15 Uhr Das Köfferchen: Als Minou die Farben fand<br />
3.8. 15 Uhr Bremer Tourneetheater: Ein Sams zuviel<br />
4.8. 15 Uhr Bremer Tourneetheater: (K)eine Vogelhochzeit<br />
5.8. 15 Uhr Das Köfferchen:<br />
Minou und die Reise zu den verlorenen Farben<br />
6.8. 15 Uhr Friedrich der Zaubererrr: Hokus Pokus Omnibus<br />
7.8. 11 Uhr Puppenthater Regenbogen:<br />
Kroberto, ein komisches Huhn<br />
15 Uhr Fabelhaft: Jazz für Kids<br />
8.8. 11 Uhr Gebrüder Jehn: Was macht die Maus im Sommer<br />
56<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
„Familie & Co“<br />
✺<br />
❁<br />
<br />
Das Universum ® Bremen verspricht Wissen zum Anfassen für Groß und Klein!<br />
(Bild: Universum ® Bremen)<br />
Mitreißende Challenge<br />
im Universum ® Bremen<br />
Kleiner Anstoß,<br />
große Wirkung!<br />
✪<br />
Eine wahrlich mitreißende Herausforderung erwartet die Gäste in den Sommerferien<br />
im Universum ® Bremen: Ab Donnerstag, 22. <strong>Juli</strong>, können sie individuelle<br />
Kettenreaktionsmaschinen bauen und mit einer kleinen Billardkugel<br />
kunterbunte Alltagsgegenstände vom Skateboard bis zum Campingbecher zu Fall<br />
bringen. Dabei werden Familien, Freunden, Paaren und anderen Kleingruppen an<br />
sechs separaten Stationen mit dem nötigen Abstand zueinander über 100 Utensilien<br />
und zusätzliche Verbindungsmaterialien zur Verfügung gestellt, um mit Teamgeist,<br />
Geschicklichkeit und Geduld möglichst kreative Wege zu ertüfteln. Wenn die<br />
Kugel unterwegs sogar ein Glockenspiel zum Klingen bringt oder eine Wippe meistert,<br />
sind Freude und Stolz garantiert groß!<br />
Sommerferienkurs<br />
✪<br />
in der Kunsthalle<br />
Luftsprünge &<br />
Drahtseilakte<br />
Achtung, Achtung, Manege frei! Dieser Sommerferienkurs in der Kunsthalle<br />
Bremen mit Vanessa Hartmann am Dienstag, 31. <strong>August</strong> und Mittwoch, 01.<br />
September bietet Kindern an den beiden letzten Sommerferientagen noch einmal<br />
Kunstgenuss vor den Originalen! Die Kosten für den Kurs betragen pro Kind 40<br />
Euro bzw. 35 Euro für Kinder/Mitglied und für Geschwisterkind(er) 35 Euro bzw. 30<br />
Euro für Geschwisterkind(er)/Mitglied.<br />
Anmelden kann man sich über die Homepage der Kunsthalle Bremen.<br />
✿<br />
www.kunsthalle-bremen.de<br />
Wie für das Universum ® üblich, haben die Teilnehmenden nicht nur eine Menge<br />
Spaß, sondern lernen auch noch etwas: Lageenergie, Spannenergie, Bewegungsenergie:<br />
Wo steckt sie drin? Wo kommt sie her? Wie wird sie weitergeben? Bei dieser<br />
Sommer-Challenge ist Teamwork genauso wichtig wie Geschicklichkeit und<br />
Geduld. Apropos: Auch im Weltall ist Teamwork das A und O. Dies vermittelt die<br />
aktuelle Sonderausstellung „Up to Space“ an zahlreichen interaktiven Stationen.<br />
Hier greifen kleine und große Gäste nach den Sternen. Wie sieht der Alltag auf der<br />
Internationalen Raumstation ISS aus? Welche Fähigkeiten müssen künftige Astronautinnen<br />
und Raumfahrer mitbringen? Und wie riecht es eigentlich im All? Umgeben<br />
von echtem Mondstaub und virtuellen Mondlandschaften gibt es viel zu<br />
entdecken. Raumfahrt-Fans können sich optisch auf die ISS beamen und davon ein<br />
Selfie machen. Oder wie wäre es mit einem Virtual-Reality-Spaziergang auf dem<br />
Mond? Bis zum 30. <strong>August</strong> <strong>2021</strong> hat das Universum ® täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.<br />
✿<br />
Weitere Informationen gibt es auf der Webseite!<br />
www.universum-bremen.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 57
„Familie & Co“<br />
❁<br />
✺<br />
✺<br />
Natürlich phänomenal!<br />
✪<br />
Experimente im Wachstumslabor: Jeden Sonntag ab 15.30 Uhr kann man<br />
überraschende Erkenntnisse und spielerische Experimente im interaktiven<br />
Entdeckerzentrum der botanika erleben. Treffpunkt ist das Wachstumslabor in der<br />
unteren Ebene des Entdeckerzentrums. Die nächsten Termine sind am 1., 8., 15.,<br />
22. und 29. <strong>August</strong>.<br />
Für jedes Alter geeignet / Im Eintritt enthalten<br />
Kleine Forscher & Gewinner<br />
Das Landesinstitut für Schule und<br />
die botanika prämieren Papierfalter<br />
zum „Tag der kleinen Forscher“<br />
✪<br />
In den letzten Wochen haben rund 20 Bremer Kitas und Grundschulen mit<br />
Papier geforscht. Unter dem Motto „Papier – das fetzt!“ wurden unzählige<br />
Schmetterlinge gefaltet, geklebt und konstruiert. Die kleinen und großen Kunstwerke<br />
sind ein Beitrag zum bundesweiten „Tag der kleinen Forscher“, der jedes<br />
Jahr im Juni stattfindet. Jetzt wurden die besten Einsendungen prämiert und zwar<br />
vom Landesinstitut für Schule (LIS) und der botanika Bremen, die gemeinsam zu<br />
diesem Forschungsprojekt aufgerufen hatten. Die kleinen Forscher haben herausgefunden,<br />
welche Materialien sich besonders gut eignen, welche Konstruktionen am<br />
haltbarsten sind und welche am besten fliegen. „Wir sind überwältigt von der Zahl<br />
und der Qualität der Papierfalter und Forschungsfragen, die uns erreicht haben“,<br />
verrät Dr. Claudia Börger, Referentin am LIS und Koordinatorin des Netzwerks<br />
„Kleine Forscher in Bremer Grundschulen“. Als Jurorin hat sie die Werke der kleinen<br />
Forscher begutachtet und darüber entschieden, welche Gruppen in Kürze einen<br />
tollen Forschertag in der botanika verbringen dürfen.<br />
www.botanika-bremen.de<br />
58<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong><br />
Spielspaß pur und Natur satt gibt es auf dem Gelände des NABU Bremen bei<br />
vielen spannenden Aktivitäten (Foto: © NABU Bremen)<br />
NABU-Kinderprogramm<br />
Ferien & Abenteuer<br />
✪<br />
Endlich ist das verordnete Alleinsein für Kinder und Jugendliche zu Ende<br />
und der NABU fährt seine jungen Angebote wieder hoch. Die Naturschützer<br />
erweitern jetzt sogar ihre Kindergruppen und bieten freie Aktionen rund um den<br />
Vahrer Feldweg an. Und natürlich sind auch die großen Ferien schon in Sicht, in<br />
denen die Naturschützer ein Ferienprogramm auf ihrem Gelände und Ferienlager<br />
im Schullandheim Dreptefarm in Wulsbüttel anbieten. „Die Kinder nehmen die Angebote<br />
unglaublich dankbar an, für sie ist das eine echte Befreiung“, betont die<br />
Umweltbildnerin Annette Siegert vom NABU.<br />
Schon in den vergangenen Tagen gab es eine Pfingstfreizeit und betreute Ferientage.<br />
Ganz handwerklich geht es beim neuen Projekt „Basteln for future“ zu: Ob Upcycling<br />
von T-Shirts oder Wurmkistenbau, hier können die Kinder Bastelspaß und<br />
Umweltschutz verbinden. Neben der schon seit Jahren bestehenden Kindergruppe<br />
von 8 bis 12 Jahre jeweils montags ab 17 Uhr hat der NABU nun auch am Mittwoch<br />
ab 16:30 Uhr eine Gruppe für Kinder ab sechs Jahre gegründet. Zusätzlich gibt es<br />
die regelmäßigen Treffen der Jugendgruppe zwischen 12 und 17 Jahre alle zwei<br />
Wochen donnerstags und monatlich das Treffen der „alten Hasen“ in der Naturschutzjugend<br />
NAJU von 18 bis 27 Jahre. Für die Allerkleinsten im Kitaalter bietet<br />
der NABU Eltern-Kind-Stündchen an, bei denen die behutsame Gewöhnung an die<br />
Tiere im Vahrer Feldweg im Mittelpunkt steht. Neben zwei Eseln hält der NABU auch<br />
eine bunte Schafherde und Hühner auf seinem Gelände und natürlich gibt es auch<br />
viele Vögel beim Einflug in die Nistkästen oder an den Futtersäulen zu beobachten.<br />
Für das große, wochenweise buchbare Ferienlager gibt es derzeit noch Plätze. Es<br />
geht in das Schullandheim Dreptefarm zwischen Bremen und Bremerhaven, wo<br />
der NABU seit mittlerweile 22 Jahren in allen Ferien Abenteuer, Spiele und Badespaß<br />
bietet. Die Ferienbetreuung im Vahrer Feldweg ist bereits in einigen Wochen<br />
ausgebucht, hier gibt es nur noch Restplätze ✿unter (04 21) 48 44 48 70.<br />
www.NABU-Bremen.de
✺<br />
❁<br />
„Familie & Co“<br />
Expedition Vitamine<br />
Mein erstes Gartenbuch fürs ganze Jahr<br />
✪<br />
Werde zum Gärtner! Mit »Expedition Vitamine« gehst du auf Enteckungstour<br />
in deinem Garten und kannst Obst und Gemüse ganz leicht selber anbauen.<br />
Was passiert im Kompost, wie baut man seinen eigenen Rasensprenger und welche<br />
Blumen lieben Bienen? Mit Gummistiefeln, Schaufel und Co. kannst du dann<br />
loslegen und Kartoffeln im Frühling, Erdbeeren im Sommer, Paprika im Herbst und<br />
Rosenkohl im Winter ernten. Zaubere daraus leckere Gerichte wie Pizza, Muffins<br />
und Smoothies. Klingt lecker? Dann an die Schaufeln, fertig – los!<br />
· Kinderleichter Anbau von Obst und Gemüse: mit Saisonkalender und Übersicht<br />
der Grundausstattung<br />
· Das kommt aus meinem Garten: mehr als 10 einfache Rezepte –<br />
gesund und lecker<br />
· Einblicke in Natur und Nachhaltigkeit: kleine<br />
und große Projekte sowie Bastelideen<br />
<br />
ISBN 978-3-7459-0520-5<br />
Seiten 96<br />
Format 26 x 21 cm<br />
✿<br />
Ausstattung Hardcover<br />
Preis 8,99 Euro<br />
www.emf-verlag.de<br />
Verlosung!<br />
2 x „Expedition<br />
Vitamine“<br />
Einfach eine E-Mail bis<br />
zum 15. <strong>August</strong> an:<br />
gewinnen@schwachhausenmagazin.de<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 59
„Familie & Co“<br />
✺<br />
✿<br />
✿<br />
Ferienspaß mit der<br />
Stadtbibliothek Bremen<br />
53°? Das ist Bremens Breitengrad<br />
und das kostenlose<br />
SommerFerienProgramm der<br />
Stadtbibliothek Bremen<br />
✪<br />
Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 12 Jahren können beim 53°-SommerFerienClub<br />
mitmachen. Alle Clubmitglieder haben ein besonderes Vorrecht<br />
und dürfen aus einem exklusiven Bestand brandneuer Bücher, Games,<br />
Hörbücher und Filme ausleihen – und das in den gesamten Sommerferien! Egal ob<br />
Erstleser, Fantasy-Fan, Krimi-Experte, begeisterter Gamer oder Cineast – es ist<br />
für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem gibt es extra für die 53°-TeilnehmerInnen<br />
ein cooles, kostenloses Mitmachangebot mit Workshops für GamerInnen und<br />
BastlerInnen sowie einen tollen Kreativ-Wettbewerb.<br />
Die Teilnahme am Wettbewerb geht ganz einfach und jeder darf das tun, was ihr<br />
oder ihm besonderen Spaß bereitet. Es können Kreativ-Beiträge aller Art eingereicht<br />
werden, sei es ein gezeichnetes Bild, ein selbstgeschriebener Text, ein eigener<br />
Song, eine Tanzperformance, etwas Gestricktes, ein Zeichentrickfilm, ein digital<br />
oder von Hand gezeichneter Comic und sogar ein kleiner Kurzfilm.<br />
Alle Ideen sind frei umsetzbar. Sie sollten sich allerdings auf ein Buch, Film, Hörbuch<br />
oder Game aus unserem 53°-Bestand unter dem Motto „Spielend durch den<br />
Sommer“ beziehen. Alle, die sich beim 53°-Club kreativ beteiligen, bekommen<br />
einen kleinen Preis und die schönsten und einfallsreichsten Kreativ-Beiträge werden<br />
mit einem tollen Hauptpreis geehrt! Das Ferienprogramm geht vom 16. <strong>Juli</strong><br />
bis zum 3. September.<br />
Teilnehmende Bibliotheken: Zentralbibliothek und die Bibliotheken Osterholz, Vahr,<br />
Huchting, Lesum, Vegesack und Gröpelingen der Stadtbibliothek Bremen.<br />
Weitere Informationen unter: www.53grad-hb.de<br />
Mit Frieda und Franz die Ausstellung entdecken und viel Spannendes über die<br />
Zeit um 1900 erfahren<br />
Rätselspaß im<br />
Focke Museum<br />
Mit dem Mediaguide<br />
durchs Schaumagazin<br />
Schnappt Euch einen Mediaguide und erforscht das Schaumagazin. Hier sind 8.000<br />
Ausstellungsstücke zu entdecken. Die Fragen könnt Ihr mit Hilfe des Mediaguides<br />
beantworten. Ihr erhaltet ihn kostenfrei an der Kasse. Am Ende wartet ein<br />
✪ kleines Geschenk für diejenigen, die die Rallyefragen beantwortet haben.<br />
Die Rallye könnt Ihr jeden Tag während der Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag<br />
von 10 bis 17 Uhr) absolvieren. Es ist für Kinder ab 8 Jahren konzipiert. Eltern oder<br />
Großeltern dürfen gerne miträtseln.<br />
Auf den Spuren von Frieda und Franz<br />
Mit den (fiktiven) Geschwistern Frieda und Franz entdeckt Ihr die Ausstellung auf<br />
spannende und kreative Weise. Die beiden Geschwister zeigen Euch, wie die Bremer<br />
Häuser damals aussahen und was es um 1900 sonst noch Neues und Modernes<br />
gab. An der Museumskasse erhaltet Ihr zwei Blätter mit Bildern und ein Blatt<br />
mit Text. An acht Stationen könnt Ihr nun die jeweils richtigen Bildausschnitte suchen.<br />
Habt Ihr ihn gefunden, kreist Ihr ihn ein. Und weiter geht’s! Das Suchspiel<br />
könnt Ihr jeden Tag während der Öffnungszeiten (Dienstag bis Sonntag von 10 bis<br />
17 Uhr) absolvieren. Sie ist für Kinder ab 4 Jahren konzipiert. Eltern oder Großeltern<br />
dürfen gerne miträtseln und die Fragen vorlesen.<br />
Beide Angebote sind kostenlos. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche ist dank der<br />
Förderung durch die Sparkasse Bremen kostenfrei.<br />
www.focke-museum.de<br />
60<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
„Familie & Co“<br />
<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 61
CrossFit 1860: der Schlüssel zu Fitness und Gesundheit<br />
Bremen 1860 eröffnet seine ersehnte CrossFit Box<br />
Im September ist die Eröffnung der offiziellen CrossFit Box bei Bremen<br />
1860 am Baumschulenweg geplant. Unter der Leitung von Giannis Geiss<br />
werden die Räumlichkeiten über Halle 2 umgestaltet und die Umsetzung<br />
geplant. Giannis Geiss ist Sportwissenschaftler & Head of Programming<br />
bei Berlin Throwdown und CrossFit Icke. Nach seinem Sportstudium an<br />
der Universität Potsdam wurde Giannis zu einem der Owner von Cross-<br />
Fit Icke. Als Headcoach ist er seit fast zehn Jahren für das Class-Programming<br />
verantwortlich. Darüber hinaus hat Giannis sowohl Erfahrung als<br />
Competitor auf den großen CrossFit-Bühnen Europas, als auch als Event<br />
Organizer hinter den Kulissen. In den letzten Jahren richtete er als Head<br />
of Competition den Berlin Throwdown aus. Im Jahr 2019 war er technischer<br />
Leiter beim Elfit Egypt. Als gebürtiger Bremer und mit seiner langjährigen<br />
Erfahrung auf dem Gebiet ist der 35-jährige CrossFit-Trainierende<br />
eine Bereicherung für den Verein.<br />
Headcoach von CrossFit 1860 wird Sean Albers, der bereits seit seiner<br />
Kindheit Mitglied bei Bremen 1860 ist. Vom Kinderturnen zum Taekwondo,<br />
dann zum Rugby. Aufgrund einer Verletzung musste er dann<br />
pausieren. Sport stand aber bald wieder an oberster Stelle. Mittlerweile ist<br />
er selbstständiger Personaltrainer und ist seit acht Jahren Headcoach für<br />
Functional Fitness im Verein. Die Idee eines CrossFit Angebots steht seit<br />
2013. „Den Start machten wir damals mit dem Vereinsangebot Functional<br />
Fitness“, erinnert sich der 33-jährige Strongman Sportler. „Vor dem<br />
ersten Lockdown <strong>2021</strong> hatte ich zum Teil bis zu 60 Teilnehmer in meinem<br />
Kurs. Bei derart vielen Sportlern geht die Qualität des Angebots verloren.<br />
Ich freue mich unseren ambitionierten Sportlern ein<br />
personalisiertes, hoch intensives Angebot in einer frisch renovierten, modernen<br />
Box zu ermöglichen und werde jeden von ihnen gerne an seine<br />
Grenzen bringen und für ein effektives Training sorgen. Aber vor allem die<br />
Gemeinschaft sowohl der Trainer als auch der Teilnehmer ist mir wichtig.<br />
An erster Stelle steht ein gutes Flair. Der Rest kommt dann von selbst“,<br />
versichert Sean Albers.<br />
CrossFit stellt sich zusammen aus den Sportarten Gewichtheben, gymnastisches<br />
Turnen und Ausdauersport. Alle Übungen sind leicht auf das<br />
Können der Sportler skalierbar und aus diesem Grund auch für jedes Alter<br />
und Fitnesslevel geeignet. Das Training findet in Gruppen von maximal<br />
acht Teilnehmern statt, damit eine saubere Technik und individualisiertes<br />
Training gewährleistet werden kann. Das Training ist funktionell und<br />
hoch-intensiv, daher lernen die Sportler sich gesünder durch den Alltag zu<br />
62<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Projektleiter Giannis Geiss und Headcoach<br />
Sean Albers freuen sich auf die Eröffnung der<br />
offiziellen CrossFit Box im September<br />
bewegen und durch den erhöhten Trainingsreiz schneller und bessere Erfolge<br />
zu erzielen.<br />
Beim CrossFit gibt es keinen Trainingsplan. Die Workouts bzw. das Trainingsprogramm<br />
wird vom Coach vorgeschrieben. Jeden Tag steht ein anderes<br />
Programm an der Tafel. Das Gruppentraining dauert insgesamt 60<br />
Minuten, die aus einem Warm-up, einem technischen Warm-up und dem<br />
WOD (workout of the day) bestehen. Der Trainer führt die Sportler durch<br />
die Class und kontrolliert und korrigiert sie. Zusätzlich wird es einen<br />
Weightliftingbereich geben. Hier darf frei trainiert werden, sei es für Begeisterte<br />
der Disziplinen Gewichtheben, Powerlifting, Strongman oder für<br />
Anfänger, die an ihrer Technik arbeiten möchten.<br />
Bremen 1860 legt großen Wert darauf Kinder aktiv zu halten. Was wäre<br />
seine CrossFit Box ohne Kinder? Kinder von vier bis zehn Jahren erlernen<br />
in der Class die Grundlagen und Techniken des CrossFits auf spielerische<br />
Art, um dann bei den Teens von 11 bis 17 Jahre mehr in Richtung Leistung<br />
zu gehen. Ob als eigenständige Sportart oder als Extratraining, um<br />
im eigenen Sport herauszuragen. Bewegungsqualität und die Entwicklung<br />
eines herausragenden Körpergefühls stehen im Vordergrund. Durch das<br />
Erlernen von Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination wird der Grundstein<br />
für einen aktiven und sportlichen Lebensstil im Erwachsenenalter<br />
gelegt.<br />
Die Kinder- und Teens Kurse finden an Wochentagen in der Nachmittagszeit<br />
statt. Erwachsene trainieren am frühen Morgen, nach Feierabend<br />
oder am Wochenende. Für Mitglieder des Vereins gibt es fixe Monatspreise.<br />
Nichtmitglieder haben Zugang auf Drop-in Preise oder 10er Karten.<br />
Mehr Infos unter www.crossfit1860.de und auf Social Media. Fragen<br />
gerne an info@crossfit1860.de<br />
BREMEN 1860<br />
Baumschulenweg 6<br />
28213 Bremen<br />
Tel. (0421) 21 18 60<br />
www.bremen1860.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 63
Beim Sportkompass rotieren Kinder in kleinen Gruppen auf vier Stationen und lernen verschiedene Sportarten kennen (Foto: Jonas Kröger)<br />
Neues Angebot: Sportkompass<br />
Bremen 1860 zeigt schnelle Umsetzung & Kreativität<br />
Die Pandemie hat Viele vor Herausforderungen gestellt. Der Bremer Sportverein<br />
ist keine Ausnahme. Für Bremen 1860 fühlte sich im Frühjahr alles<br />
wieder etwas normaler an, als die Lockerungen ihnen die Möglichkeit<br />
gab mit 10 Kindern im Freien kontaktfrei Sport zu treiben. Doch plötzlich<br />
wurde die Obergrenze auf fünf Kinder gesetzt. Ein weiteres Mal standen<br />
die Mitarbeiter des Bremer Sportvereins vor der Herausforderung ein<br />
Sportangebot zu erstellen, das der neuen Regelung entspricht und den<br />
Kindern zugleich Freude bringt. Das Team von 1860 erfand ein neues<br />
Konzept, das sowohl den Bestimmungen folgte als auch die Kinder bei<br />
guter Laune hielt. Der Sportkompass: Kinder rotieren in kleinen Gruppen<br />
auf vier Stationen und lernen verschiedene Sportarten kennen. „Wir wissen,<br />
wie schwer es den Familien aufgrund der Pandemie und den damit<br />
verbundenen Einschränkungen gefallen ist, ihre Kinder aktiv zu halten<br />
und zu Sport und Bewegung zu bringen.<br />
Viele Kinder haben das Interesse an ihrer eigenen Sportart verloren, weil<br />
diesen online an Reiz fehlte oder teilweise nicht stattgefunden haben. Vorrang<br />
hatte für uns, die Kinder wieder zurück in den Verein zu holen,<br />
damit sie selbst erleben wie viel Freude Bewegung bringt. Der Sportkompass<br />
gibt uns diese Möglichkeit, ihnen spielerisch die verschiedensten<br />
Sportarten zu vermitteln. Trainer aus unterschiedlichen Sparten<br />
haben sich auf diese neue Trainingsmethode eingelassen. Das Angebot<br />
wurden so gut angenommen, dass sie ständig ausgebucht waren“, berichtet<br />
Sebastian Stern, Geschäftsführer von Bremen 1860. Momentan<br />
findet der Sportkompass mit bis zu zehn Kindern von vier bis sechs Jahre<br />
und sieben bis zehn Jahre pro Feld statt.<br />
Eine Erweiterung des Sportkompasses für ältere Kinder ist der Fitnesskompass<br />
für Pre-Teens und Teens, der den Teilnehmern verschiedene Fitnessvarianten<br />
zeigt. „Es ist schön den Kindern wieder zu begegnen und<br />
sie mit Spiel und Spaß in Bewegung zu halten. Aufgrund der Vorschriften<br />
konnte unser KiBS (Kinderbewegungsschule) Angebot nicht stattfinden.<br />
Mit dem Sportkompass konnten wir bekannte Kinder wieder zu uns holen<br />
und deren Freunde begeistern. Ich freue mich darauf, sie nach den Sommerferien<br />
auch wieder in der Kinderbewegungsschule begrüßen zu dürfen“,<br />
erzählt Arne Tschorn, Leiter des Kinderbewegungszentrums und<br />
KiBs von Bremen 1860. Der Sportkompass wird bis zu den Sommerferien<br />
weiterlaufen. Am 07.08.<strong>2021</strong> ist die Abnahme des Sportabzeichens<br />
geplant. Wer Lust hat kann gerne die ersten Wochen in den Sommerferien<br />
zum Sportkompass kommen, um zu üben. Mehr Infos unter www.bremen1860.de<br />
64<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong>
Sean Albers (am Conan Wheel) und sein Team bei der Eröffnungsfeier des neuen Outdoorgyms (Foto: Christian Markwort)<br />
Neues Sportangebot bei Bremen 1860<br />
Bremen 1860 eröffnet sein Outdoorgym „1860 B.C.<br />
Functional Fitness“ mit einer Veranstaltung im Steinzeitstil<br />
Auf dem Rasenplatz des Bremer Sportvereins am Baumschulenweg versammelten<br />
sich am 12. Juni an die 120 Besucher, die ihr Interesse an dem<br />
innovativen Outdoorgym zeigten und sich an den Steinzeitgeräten versuchten.<br />
Es wurden Baumstämme gehoben, Steine geworfen, das Conan<br />
Wheel gedreht und sogar Handstände auf Baumstämmen versucht. Die<br />
ungenutzte verwilderte Fläche hat der Verein in ein nachhaltiges Outdoorgym<br />
verwandelt, um so das Sportangebot zu erweitern. Das durch<br />
Bäume und Büsche geschützte Gelände ist ein perfekter Ort, um mitten<br />
in der Stadt runterzukommen und sich in nachhaltiger Umgebung auszupowern.<br />
Projektleiter Sean Albers und sein Team haben das Outdoorgym<br />
eigen Hands gebaut und bepflanzt. Finanziert wurde das Projekt mit<br />
einem Crowdfunding und die Baumstämme hat ein befreundeter Förster,<br />
Mitglied des Vereins gespendet. Die Geräte der Stationen hat der 33-jährige<br />
Kraftsportler in seinem Garten selbst entworfen und gebaut. Seit dem<br />
21. Juni läuft das Sportangebot. „Trotz des regnerischen Wetters, haben<br />
sich bereits ein paar Sportler auf der Anlage des 1860 BC eingefunden<br />
und ihr Können bewiesen. Die Teilnehmer kommen aus ganz unterschiedlichen<br />
Richtungen, manche sehr sportlich, andere Anfänger und<br />
trotzdem trainieren sie 60 Minuten motiviert gemeinsam. Wir laden alle<br />
ein sich anzumelden, um diese einzigartige Art zu trainieren auszuprobieren<br />
und Teil einer motivierten Community zu werden“, lädt Sean Albers,<br />
Projektleiter und Headcoach ein.<br />
Auf dem Platz erwartet die Teilnehmer ein Gruppentraining, das Functional<br />
Fitness und Strongman-Sport vereint. Auf sechs Stationen werden<br />
unter anderem Steine geworfen, Baumstämme gehoben und das Conan<br />
Wheel getragen. Trainiert wird dabei immer der ganze Körper, so dass das<br />
Training gleichermaßen für Frauen und Männer gedacht ist, egal ob Anfänger<br />
oder erfahrene Sportler. Die Übungen werden entsprechend angepasst.<br />
Mindestalter ist jedoch, aufgrund der schweren Geräte, 16 Jahre.<br />
Das „1860 B.C. Functional Fitness“-Angebot wird angesichts der Wetterlage<br />
von März bis September laufen und in diesen Monaten bei Wind und<br />
Wetter durchgezogen. Dank der großzügigen Bepflanzung des Geländes<br />
ist das Training sowohl bei hohen Temperaturen als auch bei Regen geschützt.<br />
Die Kurse finden momentan drei Mal die Woche statt und kosten<br />
für Mitglieder zusätzlich 4,70 Euro und für Gäste 9,70 Euro pro Kurs.<br />
Anmeldungen laufen über die Homepage www.bremen1860.de<br />
<strong>SCHWACHHAUSEN</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Juli</strong> - <strong>August</strong> <strong>2021</strong> 65
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