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franz

mack

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Franz Mack war

eine bodenständige

Unternehmerpersönlichkeit

Hansjörg Eckert

Alt-Bürgermeister von

Hinterzarten

Er freute

sich über jeden

einzelnen Gast

Paola Felix

Moderatorin und Sängerin

Jetzt ist

alles gut in

Waldkirch

Christian von Elverfeldt

Geschäftsführer Mack Rides

Ich lernte Franz Mack als (Un)Ruheständler im Europa-Park kennen, der sich immer noch für die Details interessierte,

wenn er mit seinem Caddy durch den Park fuhr. Begeistert war er insbesondere über die fröhlichen Kinder.

Ich habe ihn als herausragende Unternehmerpersönlichkeit geschätzt, der immer auf dem Boden geblieben

ist. Er war ein Praktiker mit Mut zu Neuem, ein Könner und ein Macher. Sicher auch ein anspruchsvoller Vater

und Chef. Ein Vorbild für die Mitarbeiter, bei dem Leistung zählte. Trotzdem immer zurückhaltend gegenüber

„Fremden“.

Nicht vergessen will ich seine sympathische Frau Liesel, die viel im Hintergrund geleistet hat. Als Bürgermeister

von Hinterzarten war ich für die Unterstützung und das Sponsoring für unser „Adler Skistadion“ mit der Europa-Park-Schanze

und Veranstaltungen wie zum Beispiel die Nordische Juniorenweltmeisterschaft mehr als

dankbar. Als ich wieder einmal mit einem Wunsch bei Roland Mack im Park war, sagte sein Vater ganz trocken,

aber humorvoll: „Will der wieder Geld?“ Wir haben alle herzlich gelacht! Ja, so war er. Er schaute schon genau

die Freunde und Geschäftspartner des Parks an.

Franz Mack saß auf einem Bänklein neben dem Eingang zum Hotel „Colosseo“ in der Abendsonne, als mein

Mann Kurt und ich wieder einmal im Europa-Park in Rust ankamen. Ein Bild, das sich in meine Erinnerung eingebrannt

hat. Wartete er auf jemand ganz Besonderen? Auf eine VIP-Person? Nein. Er freute sich auf jeden

einzelnen Besucher, den er mit einem herzlichen Lächeln begrüßte. Eine so wunderbare Zufriedenheit war in

seinem Gesicht abzulesen, die mich beeindruckte. Der Gründer des Europa-Park, der sympathische Patron, der

mit seiner liebenswürdigen Art jeden Gast willkommen hieß und ihm das Gefühl gab, zu seiner Familie zu gehören,

im Wissen, dass er für alle, ob groß, ob klein, viel Freude, Spaß und Vergnügen bereithielt. Damit verkörperte

er genau das, was den Europa-Park ausmacht.

Was für ein schönes Erinnerungsbild von Franz Mack!

Als ich im April 2005 zunächst als Berater und dann ab August 2005 als Geschäftsführer bei Mack Rides anfing,

hatte Franz Mack überhaupt keine gute Meinung über mich. Wie mir Roland Mack später erzählte, war er nicht

von mir überzeugt, da ich weder Techniker bin, noch zu diesem Zeitpunkt unsere Branche kannte. Außerdem

meinte Franz Mack wohl, dass ein Adeliger von Natur aus nicht arbeiten kann und will und ich somit die weitaus

schlechteste Wahl sei.

Allerdings änderte er später tatsächlich seine Meinung und sagte vielleicht ein Jahr vor seinem Tod zu mir (Zitat):

„Jetzt ist alles gut in Waldkirch.“ Da Franz Mack das „Loben“ nicht gerade erfunden hatte, war dies wohl

das größte Lob für mich und Mack Rides, was er nur aussprechen konnte. Ich bin bis heute stolz auf diesen Satz.

Auch erinnere ich mich an einen gemeinsamen Gang durch die Firma in Waldkirch, bei welchem er feststellen

musste, dass unsere Konstrukteure jetzt plötzlich zwei Bildschirme an ihrem Arbeitsplatz hatten. Daraufhin

schüttelte er nur den Kopf und meinte, jetzt arbeiten die gar nicht mehr und schauen nur noch Fernsehen und

das noch mit zwei Fernsehern. Natürlich war diese Aussage nicht ganz ernst gemeint, es wurde aber klar, dass

er diesen neuen Medien und Arbeitsmitteln nicht wirklich traute und lieber auf sein Zeichenbrett setzte.

Franz Mack war ein ganz besonderer Mensch und ein großer Unternehmer. Ich mochte ihn sehr gerne, auch

wenn er nicht unbedingt immer sehr gesprächig war. Nachdem sein Enkel Michael, ich und das Team in Waldkirch

bewiesen hatten, dass wir das Unternehmen aus der Talsohle heben werden und wieder an die weltweite

Spitze führen würden, ist für ihn, glaube ich, ein großer Stein vom Herzen gefallen. Ich glaube, es wäre für ihn

das Schlimmste gewesen, falls Mack Waldkirch (sein Erbe) untergegangen wäre! Übrigens nannte er meine

Töchter immer „Contessen“, was ich sehr rührend fand.

Eine meiner wichtigsten Verbindungen mit Franz Mack: Wir wollten beide vor allem eines – höchstmögliche

Qualität! Mit dieser Haltung, jeden Mitarbeiter und seine Arbeit zu akzeptieren, ganz gleich, welche Bedeutung

ihm für das Ganze zukommt, und zu würdigen, ist Franz Mack und die gesamte Unternehmerfamilie Mack

sicherlich ein Vorbild weit über die Landesgrenzen hinaus. Franz und Roland Mack wollten einen Park mit einzigartigem

Flair – ich hatte die Idee und das Gesamtkonzept dafür. Mein Vorschlag war europäische Kultur. Das

wollte ich nachempfinden mit jeweils einer Stilepoche eines bestimmten Landes.

Für mich selbst stand schon schnell fest: Ich will mich auf meine eigene Menschenkenntnis verlassen und vor

allem auf Franz und Roland Mack setzen, denen ich von Anfang an zugetan war. Ihr großes Vertrauen in meine

Arbeit hat sich, trotz gelegentlicher Irritationen – es gab mitunter heftige Diskussionen – nicht erschüttern

lassen und all das, was sich aus diesem Vertrauen, das sich bis heute spüren lässt, ergeben hat, erfüllt mich mit

großer Dankbarkeit gegenüber der Familie Mack.

Meine ersten Erinnerungen an den Europa-Park sind unvergesslich: ein herrlich blühender Park, Fahrgeschäfte

für unsere Kinder, Fahrgeschäfte für uns Eltern, die wir mehrmals machen konnten, alles im Eintrittspreis inbegriffen.

Neugierig geworden, konnte ich es kaum erwarten, den Gründer dieser verzauberten Welt kennenzulernen.

Sehr schnell erfuhr ich, dass es der Herr war, der mit seinem Elektrofahrzeug mit niedriger Geschwindigkeit

durch den Park fuhr. Das ist das Bild, das ich von Herrn Franz Mack habe: Ich sehe ihn immer noch mit seinem

diskreten Lächeln, einem Lächeln der Befriedigung eines Mannes, der es verstanden hat, einen Traum zum

Glück anderer wahr werden zu lassen, den er zu teilen vermochte.

Später traf ich ihn als Bürgermeister von Schlettstadt und durch seine Söhne Roland und Jürgen öfter und hatte

die Gelegenheit, mich mit ihm auszutauschen. Ich habe seine Bescheidenheit trotz dieses außerordentlichen

Erfolgs immer geschätzt. Auch heute noch, wenn ich durch den Schlosspark gehe, schaue ich seine Statue an

und denke: Er war ein großer Mann!

Im ersten Jahr unserer Zusammenarbeit war Franz Mack noch sehr besorgt um die Zukunft der Brauerei. An

einem Morgen läutete das Telefon, am Apparat Franz Mack: „Ich habe gerade einen Eurer Bierfahrer auf der

Autobahn in Richtung Offenburg auf dem Parkplatz stehen und schlafen gesehen.“ Ich solle ja aufpassen, dass

der Fahrer frühzeitig nach Offenburg komme, um noch weitere Touren zu fahren.

Höchstmögliche

Qualität und

Vertrauen

Ulrich Damrau (1914-2007)

Filmarchitekt und „Baumeister“

des Europa-Park

Traum zum Glück

Marcel Bauer

Bürgermeister von Schlettstadt

Ein Schläfchen

des Bierfahrers

Michael Nitze

Seniorchef Kronen Brauerei

und einer der ersten Lieferanten

des Europa-Park

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