TLN 09/2021
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Wirtschaft<br />
LNG – Kraftstoff der Zukunft<br />
Im Kampf gegen den Klimawandel bleibt der Mobilitätssektor das Sorgenkind der Energiewende, im Vergleich zu anderen<br />
Sektoren hat der Verkehr in den vergangenen Jahren nur einen geringen Klimaschutzbeitrag geleistet. Immer<br />
mehr Unternehmen legen ihr Augenmerk auf eine emissionsarme Lieferkette. Doch welche alternative Antriebsart<br />
bietet eine günstige und zuverlässige Lösung? LNG (Liquefied Natural Gas) ist sofort verfügbar und reduziert die<br />
Emissionen deutlich. Zudem bietet sich das verflüssigte Erdgas dank seiner hohen Energiedichte insbesondere als Alternative<br />
zu Diesel bzw. Schweröl in der Schifffahrt und im Straßengüterverkehr an, wo entsprechende Reichweiten<br />
erforderlich sind bzw. wo Elektroantriebe heute und in absehbarer Zukunft nicht einsetzbar sein werden.<br />
Mit LNG lassen sich Emissionen stark vermeiden. Vor allem<br />
bei den Stickoxidemissionen werden selbst gegenüber modernen<br />
Euro-VI Lkw bis zu 85 Prozent eingespart. Feinstaub wird<br />
nahezu gänzlich vermieden. Nicht zu unterschätzen sind auch die<br />
Lärmemissionen. Da die Verbrennung von Erdgas in einem Ottomotor<br />
weicher und harmonischer als beim Dieselselbstzündungsmotor<br />
erfolgt, ist ein gasbetriebener Motor etwa halb so leise wie<br />
ein vergleichbarer Dieselmotor. Hinzu kommen CO2-Einsparungen<br />
von bis zu 15 Prozent.<br />
<strong>2021</strong> sind in Deutschland bereits 72 LNG-Tankstellen in Betrieb.<br />
Bestätigt wird dieser Trend durch eine hohe Nachfrage von LNG-<br />
Lkw im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffiziente und/<br />
oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge“ (EEN). Von den bis<br />
Ende 2020 eingegangenen Förderanträgen wurden etwa 87 Prozent<br />
für LNG-Fahrzeuge gestellt.<br />
Nahezu klimaneutral<br />
unterwegs mit Bio-LNG<br />
„Die Vorteile von LNG hat auch die EU erst in ihrem kürzlich<br />
veröffentlichten Fit for 55-Maßnahmenpaket anerkannt“, erläutert<br />
Dr. Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft<br />
Gas. „Neben dem Anstieg der LNG-Mobilität sind mit dem Maßnahmenpaket<br />
auch deutlich mehr LNG-Tankstellen vorgesehen.<br />
Die letzten Lücken im europäischen LNG-Tankstellennetz sollen<br />
spätestens bis zum 1. Januar 2025 geschlossen werden.“<br />
Deutlicher Trend zu LNG-Fahrzeugen<br />
erkennbar<br />
Die Infrastruktur für die Gasmobilität hat sich in den letzten<br />
Jahren bereits eindrucksvoll entwickelt. So wurden in Europa zwischen<br />
Januar 2020 und April <strong>2021</strong> rund 300 neue CNG-Tankstellen<br />
und 150 neue LNG-Tankstellen gebaut und damit ein Meilenstein<br />
von 4400 Gas-Tankstellen in Europa erreicht. Stand Juni<br />
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Auch die Absatzmengen von LNG sind zuletzt stark gestiegen.<br />
Im Jahr 2020 haben sich die Mengen mit 48.000 Tonnen gegenüber<br />
dem Vorjahr mehr als verdreifacht. Somit konnten allein im<br />
letzten Jahr etwa 36.500 Tonnen CO2eq eingespart werden.<br />
Werden die Gas-Lkw mit Bio-LNG angetrieben werden noch<br />
mehr Emissionen vermieden. Die Fahrzeuge sind dann nahezu<br />
klimaneutral unterwegs. Während Bio-CNG bereits an mehr als<br />
der Hälfte der deutschen CNG-Tankstellen verfügbar ist, steckt<br />
Bio-LNG noch in den Kinderschuhen. Doch in den letzten Monaten<br />
wurden einige Bio-LNG Projekte auf den Weg gebracht.<br />
So haben zum Beispiel die LIQVIS GmbH und die EnviTec Biogas<br />
AG einen Vertrag über die Lieferung von Bio-LNG abgeschlossen.<br />
Dafür wird die Biogasanlage in Güstrow, die bisher zur Herstellung<br />
von Biomethan genutzt wurde, nun auf die Produktion von<br />
Bio-LNG umgerüstet. Ab dem dritten Quartal 2022 beliefert die<br />
KRAFT- & SCHMIERSTOFFE<br />
TANKSTELLEN<br />
EnviTec Bioenergie Güstrow GmbH LIQ-<br />
VIS mit Bio-LNG. Spätestens ab Oktober<br />
2022 wird LIQVIS an seinen LNG-Tankstellen<br />
in Deutschland das Bio-LNG als<br />
alternativen Kraftstoff für den Schwerlastverkehr<br />
anbieten. Zudem planen<br />
die Unternehmen Shell und Rolande die<br />
Produktion von Bio-LNG in Köln bzw. in<br />
Leeuwarden in den Niederlanden.<br />
Vorteile für Spediteure<br />
Das Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur (BMVI) und<br />
8 TRANS LOGISTIK NEWS