moneytitel AKTIENANLEIHEN Das Beste aus zwei Welten HAPPY SHOPPEN: Spezielle Zinspapiere bieten Anlegern in der aktuellen Marktlage überdurchschnittliche Erträge bei hoher Sicherheit Normale Anleihen: nur Verluste! Die sogenannte Umlaufrendite ergibt sich aus den Effektivzinsen von Bundesanleihen verschiedener Laufzeiten. Diese waren bei Privatanlegern jahrzehntelang ausgesprochen beliebt und geben auch die Tendenz für zahlreiche andere Zinspapiere vor. Selbst ohne Berücksichtigung der steigenden Inflation entstehen für Käufer der Titel aufgrund der umstrittenen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) auf jeden Fall Verluste. Umlaufrendite deutscher Staatsanleihen in Prozent 2012 13 14 15 16 17 18 19 20 <strong>2021</strong> 1,5 1,0 0,5 0 –0,5 –1,0 Quelle: Bloomberg 6 Illustration: VectorStock Composing: FOCUS-MONEY FOCUS-MONEY <strong>34</strong>/<strong>2021</strong>
Minuszinsen und hohe Aktienkurse machen Anlegern das Leben schwer. Es gibt aber einen lukrativen Ausweg: Aktienanleihen. Eine Top-Kombi aus Sicherheit und Rendite Selbst für erfahrene, gut informierte Investoren ist die Lage vertrackt: Die bekannten Börsenindizes wie der Dow Jones (USA) oder der Dax eilen von Rekord zu Rekord und gleichzeitig sinken die Zinsen von sicheren Anleihen oder von Kontengeldern immer weiter – oft tief in den negativen Bereich. Die Zahl der Menschen, die von der historisch einmaligen Situation wie paralysiert sind – sprich, teils hohe Beträge auf Giro- oder Festgeldkonten dümpeln lassen – ist extrem hoch. Denn traditionell halten viele Deutsche den Großteil ihres Ersparten in zinsorientierten Anlagen. Laut dem Finanzportal Biallo.de verlangen hierzulande derzeit schon 470 Banken und Sparkassen von Privatkunden Strafzinsen (220 mehr als am Jahresanfang), und das teils bereits ab 5000 Euro Einlage. Vergangene Woche rutschte sogar die Rendite für 30 Jahre (!) laufende Bundesanleihen in den negativen Bereich. Bei fünfjährigen deutschen Staatsanleihen zahlen Anleger sogar fast 0,8 Prozent drauf – und zwar jedes Jahr. Gleichzeitig steigen die Aktienbörsen per saldo bereits seit März 2009. Die Bewertungen sind entsprechend ambitioniert – so liegt das durchschnittliche Dax-Kurs-Gewinn- Verhältnis (KGV) mit rund 20 um ein Drittel über dem langjährigen Mittel. In den USA sind die Relationen noch ungünstiger. Da zudem die Inflation rasant anzieht (in Deutschland zuletzt 3,8 Prozent), erleiden Zinssparer unterm Strich massive reale Verluste, an den Aktienmärkten steigen dadurch die Rückschlaggefahren. Wer will es Investoren da verdenken, dass sie zögerlich sind? Hier gibt’s die Lösung. Doch genug des Jammerns. Denn es existiert ein Königsweg für Anleger, denen überdurchschnittliche, laufende Erträge wichtig sind (etwa, weil sie ihr Einvon ANDREAS KÖRNER und SASCHA ROSE Stand: 6.8.<strong>2021</strong>; nach Volatilität geordnet; Quelle: eigene Recherche Schwankungen sind willkommen Bei Aktienanleihen führt höhere Volatilität zu lukrativeren Zinskupons, weil dann die Wahrscheinlichkeit größer ist, Aktien statt Bargeld zurückzuerhalten. Dax-Unternehmen Kurs impl. 30-Tage- Vola tilität Dividendenrendite <strong>2021</strong> Delivery Hero 132,25 € 38,11 % 0,0 % Deutsche Bank 10,74 € 32,49 % 1,9 % Infineon 35,16 € 32,12 % 0,7 % Siemens Energy 23,66 € 30,64 % 0,3 % Volkswagen (Vz.) 208,50 € 29,71 % 3,7 % MTU 211,70 € 29,39 % 1,0 % Daimler 76,80 € 29,14 % 5,3 % Covestro 54,64 € 28,64 % 4,4 % Continental 115,12 € 28,26 % 2,2 % BMW 82,40 € 25,98 % 5,6 % Adidas 313,65 € 25,14 % 1,0 % Bayer 47,68 € 24,75 % 4,3 % HeidelbergCement 76,14 € 24,50 % 3,2 % RWE 30,47 € 24,48 % 2,9 % SAP 124,92 € 23,54 % 1,5 % Siemens 139,96 € 23,28 % 2,6 % BASF 67,<strong>34</strong> € 22,03 % 5,1 % Merck KGaA 181,40 € 21,33 % 0,8 % Deutsche Post 58,10 € 21,05 % 2,8 % Fresenius 44,92 € 20,97 % 2,0 % Deutsche Börse 143,65 € 20,32 % 2,3 % Münchener Rück 235,20 € 20,29 % 4,5 % Fresenius Medical Care 67,06 € 19,93 % 1,8 % Henkel (Vz.) 88,00 € 19,83 % 2,1 % Linde 259,60 € 19,59 % 1,4 % Deutsche Telekom 17,62 € 19,57 % 3,4 % Vonovia 58,56 € 19,12 % 3,0 % Allianz 198,24 € 18,56 % 5,4 % E.on 10,40 € 18,24 % 4,7 % Deutsche Wohnen 52,86 € 14,<strong>34</strong> % 2,0 % Quelle: DDV DDV-Aktienanleihen-Index prozentuale Entwicklung seit 1.1.2009 Euro-Stoxx-50 2009 11 13 15 17 19 <strong>2021</strong> +60 +40 +20 0 –20 –40 Sicherer Pfad nach oben Der Aktienanleihen-Index, der vom Deutschen Derivate Verband (DDV) berechnet wird, gibt die Wertentwicklung von 20 repräsentativen Aktienanleihen wieder. In zahlreichen Marktphasen schlug er den paneuropäischen Aktienindex Euro-Stoxx- 50, schwankte dabei aber wesentlich weniger. Das ist für viele zinsorientierte Anleger ein wichtiges Kriterium – gerade jetzt, da die Unsicherheit an der Börse steigt und die Inflation Gefahren für die Kurse birgt. e = erwartet FOCUS-MONEY <strong>34</strong>/<strong>2021</strong> 7