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KOMM 5/2021

KOMM ist das Mitgliedermagazin des Fachbereichs Telekommunikation, Informationstechnologie und Datenverarbeitung in ver.di.

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13 <strong>KOMM</strong> 05/<strong>2021</strong><br />

Foto: clareich/Pixabay<br />

zen geben wird. Hier sollen schärfere<br />

Ausbauverpflichtungen an die Vergabe<br />

geknüpft werden.<br />

FDP<br />

Zur Nutzung von Synergieeffekten sollen<br />

Kompetenzen in einem Ministerium gebündelt<br />

und in einem Ministerium für<br />

digitale Transformation koordiniert werden.<br />

Die FDP fordert eine flächendeckende<br />

und hochleistungsfähige Mobilfunkabdeckung<br />

durch echten Wettbewerb auf<br />

dem Mobilfunkmarkt sowie eine konsequente<br />

Hochrüstung des Glasfasernetzes.<br />

Nach FDP-Vorstellungen soll 2025 bundesweit<br />

der Ausbau der 5G-Infrastruktur<br />

abgeschlossen sein. Für die anstehenden<br />

Vergaben von Nutzungslizenzen für Mobilfunkfrequenzen<br />

sieht die Partei das<br />

Auktionsformat (Versteigerung) als Mittel<br />

der Wahl. Für die Dynamisierung des<br />

Breitbandausbaus fordert die FDP einen<br />

Teil der anfallenden Kosten bei der Umstellung<br />

auf Gigabitanschlüsse für private<br />

Haushalte und kleiner Unternehmen zu<br />

kompensieren. Dies erfolgt über die Vergabe<br />

von entsprechenden Gutscheinen.<br />

CDU/CSU<br />

Die Union sieht beim Breitbandausbau die<br />

neu geschaffene Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft<br />

(MIG) in einer zentralen Rolle.<br />

Der MIG sei Dank, werde es bis 2025 eine<br />

flächendeckende 5G-Infrastruktur geben.<br />

ver.di hatte die Schaffung der MIG heftig<br />

kritisiert. Wie die FDP möchte auch die<br />

CDU ein separates Ministerium für „digitale<br />

Innovationen und Transformation“<br />

schaffen. Unter anderen soll dieses Ministerium<br />

„die zentrale politische Steuerungsstelle<br />

für Innovationen und Digitalisierung<br />

werden, die die Modernisierung des Staates<br />

und der Verwaltung“ vorantreibt. Der<br />

flächendeckende Glasfaserausbau soll insbesondere<br />

auf dem Land dann gefördert<br />

werden, wenn kommerzielle Ausbauprogramme<br />

von Unternehmen nicht tragen.<br />

Dann sollen Kommunen in die Lage versetzt<br />

werden, den Breitbandausbau in Eigenregie<br />

voranzutreiben. Generell will die<br />

CDU/CSU den „Netzausbau durch eine<br />

unbürokratische, digitale und rasche Genehmigungspraxis<br />

beschleunigen.“<br />

SPD<br />

Foto: Sven Guski<br />

Im Wahlprogramm sehen die Sozialdemokraten<br />

in Sachen Breitbandausbau in erster<br />

Linie die Netzbetreiber in der Pflicht.<br />

Noch in diesem Jahrzehnt „muss Deutschland<br />

zur ,Gigabit-Gesellschaft‘ werden“.<br />

Die SPD will die Versorgung aller Haushalte<br />

und Unternehmen mit einer Bandbreite<br />

von mindestens einem Gigabit pro<br />

Sekunde garantieren. Das will sie „durch<br />

konkrete, gesetzlich festgelegte Ausbauund<br />

Versorgungsverpflichtungen“ erreichen.<br />

Auch für die SPD ist es wichtig,<br />

dass der Zugang zum Netz bezahlbar sein<br />

muss. Deshalb plant sie „für Bürger*innen<br />

mit geringem Einkommen, für Schüler*innen<br />

und Studierende“ die Einführung eines<br />

Sozialtarifs für den Netzzugang.<br />

Die SPD fordert für Europa eine selbstbestimmte<br />

Entwicklung und Herstellung<br />

von Komponenten für mobile oder leitungsgebundene<br />

Netzinfrastrukturen. Die<br />

dafür notwendigen Komponenten und<br />

Bauteile sollen zukünftig auch aus Europa<br />

kommen, die Abhängigkeit von US- und<br />

chinesischen Herstellern soll beseitigt werden.<br />

Dafür will die SPD europäische, langfristige<br />

Lösungen für die Entwicklung und<br />

Produktion entsprechender Komponenten.<br />

AfD<br />

Das 207-seitige Wahlprogramm der AfD<br />

orientiert sich bei den Forderungen des<br />

flächendeckenden Netzausbaus an dem<br />

Vorbild des „nationalen Roamings“. Generell<br />

soll der Breitbandbandausbau, speziell<br />

auch der Glasfaserausbau besser koordiniert<br />

werden. Der 5G-Ausbau wird unter<br />

die Prämisse fortlaufender wissenschaftlicher<br />

transparenter Untersuchungen im<br />

Hinblick auf gesundheitliche Risiken gestellt.<br />

Die AfD strebt im Wahlprogramm<br />

die flächendeckende, anbieteroffene Bereitstellung<br />

von Glasfaseranschlüssen und<br />

ein leistungsfähiges, flächendeckendes<br />

Mobilfunknetz an. Als einzige Partei stellt<br />

sie die derzeitige Praxis der Mobilfunk-Frequenzbandversteigerungen<br />

auf den Prüfstand.<br />

Christoph Heil<br />

ver.di-Bereich<br />

Mitbestimmung<br />

und<br />

Branchenpolitik

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