Aurum 999,9 MagBook – Autumn 2021
The Coffee Table MagBook
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EDITORIAL<br />
L<br />
Liebe <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9-Community,<br />
Ihnen dieses Editorial zu schreiben, ist mir eine ganz besondere Freude!<br />
In der letzten Ausgabe hat sich Andy Gaiser bei Ihnen mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge als Herausgeber verabschiedet und<br />
damit sein geliebtes <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 in meine Hände gelegt. An dieser<br />
Stelle möchte ich mich nochmals für sein Vertrauen und auch für die<br />
Unter stützung in den letzten Monaten herzlichst bedanken.<br />
Wo soll ich nun beginnen? Es liegen wirklich spannende und ereignisreiche<br />
Wochen hinter meinem Team und mir. Wir haben mit vollem Engagement<br />
einen neuen zeitgemäßen Wegbegleiter für Sie kreiert. Unsere<br />
Interpretation von <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 ist eine faszinierende Fusion von Magazin<br />
und Coffee Table Book, eine innovative Verschmelzung zweier Genres<br />
zu einem neuen, in sich stimmigen Ganzen: ein luxuriöses und nachhaltiges<br />
Coffee Table <strong>MagBook</strong>.<br />
Die ersten Eindrücke dieser Verwandlung haben Sie vermutlich bereits<br />
am Cover wahrgenommen <strong>–</strong> das neue Logo und der Einband liefern<br />
schon Hinweise. Wir haben uns aber nicht nur mit Äußerlichkeiten<br />
beschäftigt. Mit einer DNA-Analyse sind wir tief in unsere inhaltliche<br />
Genetik vorgedrungen. Begleiten Sie uns nun auf einer Reise um die<br />
Welt. Eine Reise durch die Vergangenheit und in die Zukunft. Eine<br />
Reise hoch hinauf und weit hinunter und eine Expedition zu kreativen<br />
Machern, architektonischen Besonderheiten, wunderschönen Musthaves<br />
und paradiesischen Sehnsuchtsorten.<br />
„Eine innovative<br />
Verschmelzung<br />
zweier Genres zu<br />
einem neuen, in sich<br />
stimmigen Ganzen:<br />
ein luxuriöses und<br />
nachhaltiges Coffee<br />
Table <strong>MagBook</strong>“<br />
Vor exakt 200 Jahren hat Louis Vuitton das Licht der Welt erblickt<br />
und Napoleon ist verstorben. Wir erinnern in zwei Retrospektiven an<br />
diese großen Persönlichkeiten, deren Erbe bis heute nachwirkt. Als visionär<br />
kann man ebenso das Schaffen der Architekten und Bauherren von<br />
noblen Penthäusern bezeichnen. Ich freue mich, Sie in diese schwindelerregenden<br />
und eleganten Höhen entführen zu dürfen. Mit allem, was<br />
dazugehört, um den Penthouse-Traum zu genießen und den Lifestyle zu<br />
leben. Ähnlich opulent präsentiert sich unser Architektur-Highlight <strong>–</strong> es<br />
erhebt sich futuristisch aus dem Wasser, direkt am historischen Pier 54,<br />
wo einst die Überlebenden der Titanic-Katastrophe erstmals wieder<br />
festen Boden unter den Füßen hatten. Apropos Wasser: Nachdem wir<br />
gemeinsam hoch oben einen Blick über die Skylines der Metropolen<br />
geworfen haben, tauchen wir nun ab in ein Faszinosum aus mehr Meer,<br />
endloser Weite und köstlicher Kulinarik. Für all jene, die lieber am Steuer<br />
sitzen oder bequem im Fond Platz nehmen, haben wir in unserer<br />
neuen Serie „Test the Best“ Luxuslimousinen wie den Rolls-Royce<br />
Ghost für kostenfreie Ausfahrten reserviert!<br />
Sie sehen, auch das neue <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 <strong>MagBook</strong> ist der Philosophie<br />
treu geblieben, Ihnen und unserer gesamten Community die<br />
schönsten, exklu sivsten und luxuriösesten Dinge all around the world<br />
näherzu bringen sowie interessante Menschen und sehenswerte Destinationen<br />
in den Mittelpunkt zu rücken. Wir möchten Sie sprichwörtlich<br />
aus dem Alltag reißen und auf eine inspirierende Reise mitnehmen.<br />
Seite für Seite. Geschichte für Geschichte. Bild für Bild.<br />
Nun wünsche ich Ihnen goldene Zeiten mit Ihrem neuen <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9<br />
<strong>MagBook</strong> und natürlich viel Spaß beim Lesen und Entdecken!<br />
Ihr<br />
Foto: Jürgen Hammerschid<br />
Reinhard Neussner<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
7
EDITORIAL | TEAM<br />
Percival Pachta-Rayhofen<br />
x<br />
v<br />
Christoph Kulmer<br />
v<br />
Elisabeth Habitzl<br />
k<br />
Elisabeth Muth<br />
j<br />
Marily Elmezoglou<br />
v<br />
Florian Reichel<br />
h<br />
Rosemarie Pescheck<br />
j<br />
Bernhard Musil<br />
h<br />
Brigitte R. Winkler<br />
v<br />
Clouseau<br />
Euch gilt mein ganz besonderer Dank! Euch, meinem Team. Unglaublich, dass wir es geschafft<br />
haben! Hinter uns liegen intensive Wochen und Monate. Es war ein Kraftakt und es war definitiv<br />
nicht immer leicht <strong>–</strong> doch ich habe jede Sekunde genossen. Was macht ein erfolgreiches Team<br />
aus? Für mich ist es der Zusammenhalt und dass alle gemeinsam an einem Strang ziehen, das<br />
Zusammenwirken von unterschiedlichen Menschen und ihren kreativen Ideen, Gedanken und<br />
Erfahrungen. Das Resultat ist ein spannender, innovativer Melting Pot an tollen Geschichten.<br />
Dieser unermüdliche Einsatz von euch war für mich immer das Licht am Ende des Tunnels.<br />
Euer Engagement hat mir wirklich imponiert. Ich denke, der Wunsch, für unsere Community<br />
ein zeitgemäßes und wunderschönes Coffee Table <strong>MagBook</strong> zu kreieren, hat uns zu Höchstleistungen<br />
angespornt <strong>–</strong> und das sieht und spürt man auf jeder einzelnen Seite. Deshalb ziehe ich<br />
meinen Hut vor euch. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen und macht Lust auf mehr!<br />
Vielen Dank,<br />
Euer Reinhard<br />
Fotos: Jürgen Hammerschmid<br />
8
DNA-ANALYSE<br />
DNA<br />
Analyse #1<br />
Der angestammte Platz für unser Coffee Table <strong>MagBook</strong> ist natürlich<br />
ein Coffee Table <strong>–</strong> das liegt sozusagen in den Genen! Deshalb präsentiert<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 hier die schönsten und exklusivsten Beistelltische, um sich<br />
stilecht in Szene zu setzen<br />
Fotos von Jürgen Hammerschmid<br />
„Bell Side Table“<br />
ClassiCon<br />
Design: Sebastian Herkner<br />
Glassockel mit Metallaufsatz aus Stahl, Platte aus Kristallglas,<br />
beides schwarz lackiert.<br />
Gesehen bei mood Wien, Schleifmühlgasse 13, 1040 Wien<br />
www.classicon.com<br />
Kugeldosen von Lobmeyr<br />
Design: Oswald Haerdtl<br />
COFFEE TABLES<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
9
DNA-ANALYSE<br />
„Ilary“<br />
Poltrona Frau<br />
Design: Jean-Marie Massaud<br />
Gestell aus satiniertem und brüniertem Stahl, die Tischplatte<br />
ist mit Sattelleder bezogen.<br />
Gesehen bei Poltrona Frau Wien, Salztorgasse 6, 1010 Wien<br />
www.poltronafrau.com<br />
Blumenvasen von Lobmeyr<br />
Design: Stefan Rath<br />
Wasserkrug und Becher von Lobmeyr<br />
Design: Hans Harald Rath<br />
10 AUTUMN <strong>2021</strong>
„Fold Coffee Table“<br />
Steininger Designers<br />
Design: Martin Steininger<br />
Entwurf aus Metall Tombak.<br />
www.steiningerdesigners.com<br />
Vase „Under Rosso Sfumato Cristallo“ von Venini<br />
Design: Ron Arad
„Antilles Verde“<br />
Wittmann<br />
Design: Luca Nichetto<br />
Gefertigt aus Marmor und Leder.<br />
www.wittmann.at<br />
Blumenvase von Lobmeyr<br />
Design: Stefan Rath
DNA-ANALYSE<br />
„Sengu“<br />
Cassina<br />
Design: Patricia Urquiola<br />
Der Sockel ist aus Carnico-Marmor, die Platte lackiert.<br />
www.cassina.com<br />
Birnendose, Zitronendose und Ananasdose, alle<br />
Goldpunkt, von Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
13
DNA-ANALYSE<br />
„Cicladi“<br />
Edra<br />
Design: Jacopo Foggini<br />
Das Gestell besteht aus Metall im Farbton Ruthenium,<br />
die Tischplatte aus Alabaster.<br />
Gesehen bei mood Wien, Schleifmühlgasse 13, 1040 Wien<br />
www.edra.com<br />
Figur „Kapuzineraffe“ von Porzellanmanufaktur Augarten<br />
14 AUTUMN <strong>2021</strong>
„Flirt“<br />
Minotti<br />
Design: Rodolfo Dordoni<br />
Die glänzende Edelstahlplatte ist in Gold und Black-Nickel lackiert.<br />
Gesehen im Minotti Showroom, Parkring 20, 1010 Wien<br />
www.minotti.com<br />
Ananasdose, Goldpunkt mit Glanzgold von<br />
Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen
INHALT<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
22<br />
DNA ANALYSE<br />
Unser <strong>MagBook</strong> gehört auf einen Coffee Table<br />
9 BEST OF COFFEE TABLES #1<br />
149 BEST OF COFFEE TABLES #2<br />
FASHION<br />
22 PORTRAIT<br />
Zu Fuß zum Weltreich<br />
200 Jahre Louis Vuitton<br />
44 SHOWROOM<br />
Ein Eldorado der Mode in Wien<br />
46 LUXURY PIECE for Women<br />
48 ACCESSOIRES<br />
Goldene Zeiten<br />
54 PORTRAIT<br />
Qualität geht Petar Petrov über alles<br />
58 LUXURY PIECE for Men<br />
ART<br />
68 DAS TOR ZUR WELT<br />
Raoul Haspel öffnet Türen, die andere nicht sehen<br />
70 TRIO FANTASTIQUE<br />
Alles neu macht der Herbst an der Bayerischen Staatsoper<br />
72 IT’S ALL ABOUT ART<br />
Neuer Kunst-Hotspot für Sammler in Wien<br />
74 PORTRAIT<br />
SA-PO<br />
HISTORY<br />
82 MYTHOS NAPOLEON<br />
Eine Retrospektive zum 200. Todestag<br />
ARCHITEKTUR<br />
90 THE SKY IS THE LIMIT<br />
Aufstieg vom Bachelor-Paradise zum Luxus-Must-have<br />
98 DIE TOP 9 VON WIEN<br />
Die luxuriösesten Penthäuser der Stadt<br />
108 IMMOBILIEN ROUND TABLE<br />
110 PORTRAIT<br />
Immobilienentwickler-Duo Clemens und Gregor Rauhs von Liv<br />
114 HIGHLIGHT<br />
Grüne Insel für urbane Kunst<br />
LIVING<br />
118 SHOWROOM INTERNATIONAL<br />
Edra Showroom Palazzo Durini<br />
121 PENTHOUSE LIVING<br />
Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche & Esszimmer, Bad<br />
132 SHOWROOM NATIONAL<br />
Die Eleganz von Minotti<br />
134 STATUSSYMBOL DACHGARTEN<br />
Paradies zwischen Himmel und Erde<br />
142 VILLA<br />
Klare Verhältnisse in der Villa R<br />
COFFEE TABLE BOOK<br />
158 LUXUS AN BORD<br />
Hier geraten nicht nur Yacht-Liebhaber ins Schwärmen<br />
BEAUTY<br />
164 CRÈME DE LA CRÈME<br />
Ultimative Pflegespezialisten für Gentlewomen<br />
168 DERNIER CRI<br />
Duftneuheiten für den Herbst<br />
173 MEN<br />
Verwöhnmomente für den modernen Gentlemen<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Archives Louis Vuitton Malletier, Williams New York, Hersteller, The Nautilus Maledives<br />
16
INHALT<br />
182<br />
92<br />
208<br />
MOBILITY<br />
182 TEST THE BEST LIMOUSINES<br />
Rolls-Royce, Mercedes-Benz, BMW und Volvo<br />
KULINARIK<br />
192 DER GOLDSTANDARD GUTEN GESCHMACKS<br />
Der meistprämierte Single Malt Scotch Whiskey der Welt<br />
195 ZU BESUCH BEI<br />
Trüffeljäger Luca Miliffi<br />
196 NEW IN TOWN<br />
197 MENU À LA CHEF<br />
Das Beste zweier Welten im Shiki<br />
TRAVEL<br />
202 THE DEEP BLUE<br />
Die Sehnsucht nach dem Meer<br />
204 DAS LEBEN LEBEN<br />
in Südfrankreich<br />
206 WELLNESS IN DER WACHAU<br />
Spa-Luxus in Krems an der Donau<br />
208 EINFACH MEHR MEER<br />
Sehnsuchtsorte über und unter Wasser<br />
222 TRAVEL WITH THE STARS<br />
Musha Cay Island von David Copperfield<br />
224 NEW PLACES<br />
KOLUMNEN<br />
66 TATJANA LACKNER<br />
Geschenke sprechen Bände<br />
156 ELKE REITMAYER<br />
Wieviel psychologisches Know-how benötigt unsere Architektur?<br />
190 IRMGARD QUERFELD-MICKO<br />
Denklabor Kaffeehaus<br />
PHOTOGRAPHY<br />
60 PORTRAIT JULIA SPICKER<br />
176 PORTRAIT ELSA OKAZAKI<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Reinhard Neussner Management und Beteiligungs GmbH, Kaasgrabengasse 86/4/40A, 1190 Wien, office@aurum-magbook.com<br />
Verlags- und Redaktionsadresse: Kaasgrabengasse 86/4/40A, 1190 Wien<br />
Herausgeber, Chefredakteur, Geschäftsführer: Reinhard Neussner. Redaktionsteam: Bernhard Musil, Brigitte R. Winkler, Christoph Kulmer,<br />
Elisabeth Habitzl, Elisabeth Muth, Percival Pachta-Rayhofen, Reinhard Neussner, Rosemarie Pescheck. Redaktionsassistentin: Marily Elmezoglou.<br />
Chef vom Dienst: Christoph Kulmer. Art Director: Florian Reichel. Textchefin: Elisabeth Habitzl. Autoren dieser Ausgabe: Tatjana Lackner,<br />
Elke Reitmayer, Irmgard Querfeld-Micko, Alice Mandel. Herstellungsort: Wien. Druck: Holzhausen/Gerin Druck GmbH.<br />
Blattlinie: <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 <strong>MagBook</strong> ist eine Verschmelzung der Genres Coffee Table Book & Magazin. Das Redaktionsteam berichtet 4-mal jährlich<br />
für seine exklusive Member-Community über Wissenswertes, Exklusives und Aufregendes. Die Luxus-Lifestyle-Themen reichen von Architektur,<br />
Design, Fotografie, Kunst, Mode, Genuss, Reisen und Mobilität bis hin zu Business und History.<br />
Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Alle angegebenen Preise sind Richtpreise,<br />
redaktionelle Sonderwerbeformen sind mit dem Wort Advertorial gekennzeichnet.<br />
Offenlegung: www.aurum-magbook.com/impressum<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 17
Mah Jong. Modulares Sofa, Design Hans Hopfer.<br />
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, Kollektion Constellation.<br />
Basis aus gebeiztem Holz, Alezan Ausführung.<br />
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In diesem Jahr feiert Roche Bobois das 50-jährige Bestehen des<br />
Mah Jong Sofas. Zu diesem Anlass hüllt sich das Mah Jong in neue<br />
Designer Stoffe und nimmt auf einer eleganten Basis Platz, welche<br />
dessen Linie und Komfort unterstreichen. Ein ultra-modulares Sofa,<br />
avantgardistisch zur Zeit seiner Entstehung, ikonisch heute.<br />
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FASHION | PORTRAIT<br />
ZU<br />
FUSS<br />
ZUM<br />
WELT-<br />
REICH<br />
200 Jahre Louis Vuitton<br />
Porträt von Louis Vuitton © Louis Vuitton<br />
Alles begann mit einem Koffer. Dann ging es mit unglaublich<br />
innovativen Ideen weiter. Damit begeisterte Louis Vuitton auch<br />
Kaiserinnen und Afrikaforscher, prominente Schauspielerinnen,<br />
Schriftsteller und Präsidenten. Seine Nachkommen taten es ihm gleich.<br />
Durch Bernard Arnault gehört das überwältigend profitable<br />
Unternehmen heute zum Luxuskonzern LVMH. Am 4. August <strong>2021</strong><br />
jährte sich der Geburtstag des genialen Louis Vuitton zum 200. Mal <strong>–</strong><br />
ein Rück- und Vorausblick auf das Modeimperium<br />
Von Brigitte R. Winkler<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
23
Dem Vater war es gar nicht recht. Er wollte, dass sein Sohn etwas<br />
Vernünftiges lerne. Trotzdem machte sich Louis Vuitton im Alter<br />
von 13 Jahren auf den Weg nach Paris. Im Frühjahr 1835. Zu Fuß.<br />
Insgesamt 441 Kilometer galt es zu bewältigen. Louis verdiente sich<br />
unterwegs seinen Unterhalt mit kleinen Arbeiten, schlief oft einfach im<br />
Wald. Seine große Liebe: Koffer. In Paris angekommen, begann er 1837<br />
eine Lehre bei einem Gepäckhersteller, Monsieur Maréchal. Und schon<br />
bald wurde er aufgrund seines Talents der exklusive Kofferpacker von<br />
Kaiserin Eugénie am Hofe Napoléons III.<br />
Doch der Reihe nach: Geboren wurde Louis Vuitton in der französischen<br />
Kleinstadt Anchay im Département Jura am 4. August 1821.<br />
Es ist also genau 200 Jahre her, dass dieses unglaubliche Genie das Licht<br />
der Welt erblickte. Mit 33 Jahren eröffnete er 1854 unweit der Place<br />
Vendôme in der Pariser Rue Neuve-des-Capucines 4 (heute Rue des<br />
Capucines) sein eigenes Geschäft: Louis Vuitton Malletier. Und Malletier<br />
heißt auf Deutsch natürlich nichts anderes als Kofferhersteller.<br />
441<br />
Kilometer<br />
zum Ruhm<br />
j<br />
Auch im Flieger braucht man<br />
praktisches Reisegepäck:<br />
Vuitton-Koffer kann man stapeln<br />
Historische Werbung mit Models: Man fährt jetzt mit dem Zug<br />
Aber was für einer! Fast genau bis zu diesem Zeitpunkt waren<br />
Reisende auf Pferde und Kutschen angewiesen gewesen. Die Koffer<br />
lagen obenauf im Freien und hatten einen gewölbten Deckel, damit<br />
das Regenwasser ablaufen konnte. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
trat die Eisenbahn ihren Siegeszug an und auch Schiffe kamen in<br />
Mode. In den neuen Verkehrsmitteln mussten die Gepäckstücke nun<br />
gestapelt werden können. Das hatte Louis Vuitton vorhergesehen<br />
und verkaufte in seinem Laden hochpreisige flache Koffer.<br />
Die noch dazu leicht, luft- und wasserdicht waren. Für die Rahmen<br />
wurde (und wird nach wie vor) jahrelang gelagertes Pappelholz,<br />
für Boden und Deckel exotisches Sperrholz und für die Leisten<br />
Buchenholz verwendet. Alle Messingnägel wurden händisch<br />
mit dem Hammer eingeschlagen.<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Archives Louis Vuitton Malletier<br />
24
FASHION | PORTRAIT<br />
Louis Vuitton ließ sich 1859 eine eigene Fabrik in einem<br />
Vorort von Paris bauen<br />
Asnières <strong>–</strong><br />
Beginn einer Erfolgsreise<br />
Um der wachsenden Nachfrage Genüge leisten zu können, baute<br />
Louis Vuitton 1859 im Pariser Vorort Asnières eine Fabrik. Zunächst<br />
stellten dort zwanzig Mitarbeiter seine modernen, wasserabweisenden<br />
und strapazierfähigen Koffer her. Um die Jahrhundertwende waren<br />
es bereits hundert. Heute sind es etwa 150 Mitarbeiter und die Fabrik<br />
gibt es <strong>–</strong> neben rund zwanzig weiteren weltweit <strong>–</strong> immer noch.<br />
Dort werden inzwischen die hochwertigsten Louis-Vuitton-Kreationen<br />
hergestellt, wie zum Beispiel der Trophäenkoffer des diesjährigen<br />
Formel 1 Grand Prix von Monaco. Unter dem Motto „Victory travels in<br />
Louis Vuitton“ wurde damit eine mehr jährige Partnerschaft mit dem<br />
Automobile Club de Monaco gestartet.<br />
h<br />
Dieser Text war auf dem Etikett im Koffer zu lesen: Louis Vuitton,<br />
Koffermacher mit einem Geschäft auf den Champs-Élysées 70 in Paris<br />
k<br />
Louis und Georges (auf dem Kutschbock) sowie Gaston-Louis Vuitton<br />
(auf einem Kofferbett sitzend) mit ihren Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern im Innenhof der Fabrik in Asnières-sur-Seine, 1888<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
25
k<br />
Wenn der Koffer zum Kasten wird:<br />
Louis Vuittons historischer<br />
Schrankkoffer „Wardrobe“<br />
Aus dem Koffer entsteht sogar ein Bett:<br />
Spezialanfertigung für den Afrikaforscher<br />
Pierre Savorgnan de Brazza, 1879<br />
c<br />
Kreative Koffer für<br />
Globetrotter<br />
Nur „normale“ Koffer zu erzeugen, befriedigte Louis Vuitton von<br />
Anfang an nicht. Als der französische Afrikaforscher Pierre Savorgnan de<br />
Brazza in den Jahren 1879/80 den Kongo erforschte, konnte er dabei ein<br />
von Vuitton im Jahr 1876 entwickeltes „Kofferbett für Entdeckungsreisende“<br />
mit sich führen. Der gar nicht so große Koffer enthielt ein faltbares<br />
Bett gestell, eine Rosshaarmatratze, zwei Decken und vier Betttücher.<br />
Klar, dass auch der Schriftsteller Jules Verne („Die Reise zum Mittelpunkt<br />
der Erde“, „In 80 Tagen um die Welt“) zu Louis Vuittons Kunden<br />
zählte. Genauso wie Maharadschas, Sultane, Künstler und Könige. Denn<br />
die aufklappbaren Schrankkoffer, die Kabinenkoffer für Schiffsreisende,<br />
die kofferartigen Hutschachteln und Koffer mit herausnehmbaren Innenaufteilungen<br />
waren nicht nur großartig anzusehen, sondern auch unglaublich<br />
praktisch zum Reisen. Da ließen sich im „Wardrobe“-Schrankkoffer<br />
Kleidungsstücke wie in einem Kasten aufhängen oder in kleineren Innovationen<br />
etwa Kämme und Bürsten samt Cremen und Parfüms, Schuhe,<br />
Bücher und mehr sicher, problemlos und griffbereit unterbringen. Dass die<br />
weltweit geliebten und begehrten Produkte tatsächlich wasserdicht waren,<br />
zeigte eine erschütternde Tatsache: Nach dem Untergang der Titanic 1912<br />
schwammen noch tagelang wuchtige braune Koffer auf dem Nordatlantik.<br />
h<br />
Wenn der Koffer zur Teestunde mit<br />
Kuchen einlädt: „High Tea Trunk“<br />
h<br />
Der Koffer verwandelt sich in einen Frisiersalon samt<br />
Schminktisch: die Spezialanfertigung „Malle Coiffeuse“<br />
Wenn der Koffer als Bücherschrank dient:<br />
der „Library Trunk“ für Ernest Hemingway<br />
v<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Patrick Gries<br />
26
FASHION | PORTRAIT<br />
1867<br />
k<br />
Premiere in englischer Sprache:<br />
Louis Vuitton erfindet auch den Kundenkatalog<br />
nahm das Werbegenie Louis Vuitton an der Weltausstellung<br />
in Paris teil. Und schließlich eröffnete der Unternehmer 1885<br />
sein erstes Geschäft außerhalb von Frankreich <strong>–</strong> in Londons<br />
nobler Oxford Street. Nur ein Jahr später entwickelte er zusammen mit<br />
seinem nicht minder einfallsreichen und talentierten Sohn Georges,<br />
der 1857 geboren worden war, ein innovatives Kofferschloss. Das fünfzackige,<br />
aufbruchsichere Schloss wird seit 1890 unverändert in jeden<br />
Koffer eingenietet. Seither wird auch jeder Kunde eines Vuitton-Koffers<br />
namentlich und mit seiner Schlüsselnummer in einer Liste verzeichnet.<br />
In den unzähligen Jahresbänden dieser Tabellen finden sich<br />
berühmte Namen von damals bis heute. Sie stammen aus dem englischen<br />
Königshaus ebenso wie von französischen Staatsmännern wie<br />
Georges Clemenceau oder François Mitterand, von Literaturgrößen wie<br />
Ernest Hemingway und von Stars wie der Mistinguett, Lauren Bacall<br />
oder Sophia Loren und sie reichen von Coco Chanel über Catherine<br />
Deneuve und Angelina Jolie bis zu Rihanna.<br />
Im Jahr 1888 wurde der wasserfeste Leinenstoff auf den Koffern mit<br />
dem schachbrettartigen „Damier“-Muster bedruckt. Doch 1892 verstarb<br />
der große Louis Vuitton 71-jährig. Sein Sohn Georges stellte nur ein Jahr<br />
später alle Produkte des Hauses auf der Weltausstellung in Chicago vor.<br />
Und hatte dann eine Idee, die man eigentlich als Treppenwitz der<br />
(Kopier-)Geschichte bezeichnen kann: Nachdem die erfolgreichen<br />
Koffer des Familienunternehmens zunehmend kopiert wurden, wollte<br />
Georges Vuitton dem etwas entgegensetzen.<br />
Also kreierte er 1896 das LV-Signet. Er ließ es zu den stilisierten<br />
Blüten auf den Leinenstoff seiner Koffer und Taschen aufdrucken und<br />
gesetzlich schützen. Auch das berühmte Signature-Muster <strong>–</strong> inspiriert<br />
von Details historischer Architektur und der damals gerade unglaublich<br />
aktuellen Liebe zur japanischen Kultur, dem Japonismus <strong>–</strong> hatte er sich<br />
schon einfallen lassen, um sich wirksam gegen Imitationen zu wappnen.<br />
v<br />
Bei der Weltausstellung in Paris 1889:<br />
Goldmedaille für Monsieur Vuitton<br />
b<br />
Inspiration für das legendäre LV-Muster:<br />
Details von Kirchen- und Museumsgebäuden<br />
h<br />
Auch manche Muster auf Fliesen in Asnières waren<br />
wichtige Einflüsse für Georges Vuitton<br />
k<br />
Zertifikat vom Pariser Handelsgericht für das<br />
berühmte „Monogram Canvas“: Im Oktober 1908<br />
wurde das Muster vor Kopien geschützt<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
27
Vom Koffer<br />
zur Tasche<br />
Dass das unverwechselbare Muster und das unverkennbare Monogramm<br />
nur noch reger und bis heute weltweit für zahllose Kopien<br />
sorgen, ist ja hinlänglich bekannt.<br />
1996 wurde es <strong>–</strong> anlässlich seines 100. Geburtstag <strong>–</strong> dennoch entsprechend<br />
gefeiert. Dazu lud man sechs weltbekannte Modeschöpferinnen<br />
und Modeschöpfer ein, einen (später limitierten) Entwurf mit dem<br />
„Monogram Canvas“ zu kreieren. Darunter waren Vivienne Westwood,<br />
Romeo Gigli sowie Azzedine Alaïa <strong>–</strong> und Helmut Lang, der sich einen<br />
DJ-Koffer für Schallplatten und CDs einfallen ließ. Langs Kommentar<br />
danach: „Es war großartig, mit Louis Vuitton die Hingabe zu Qualität,<br />
Form und Volumen zu teilen.“<br />
Doch davor erfand Georges Vuitton 1901 die „Steamer Bag“, eine<br />
quaderförmige Reisetasche im Hochkantformat mit Falzverschluss<br />
und Henkeln, die problemlos in eine größere gestellt werden konnte.<br />
Die Tasche wurde ein Verkaufshit und gilt als Vorläufer der Soft Bags.<br />
1914 eröffnete er das größte Geschäft für Reisewaren in der Avenue<br />
des Champs-Élysées in Paris. Es besteht noch heute und wird <strong>–</strong> außer<br />
bei einem Lockdown <strong>–</strong> immer wieder von wartenden Kunden geradezu<br />
umzingelt. Bereits kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs kamen wei <br />
tere Geschäfte in New York, Bombay, London und Los Angeles hinzu.<br />
Und weiter ging es mit großartigen Ideen: 1925 fertigte die Luxusmarke<br />
für die Sängerin Lily Pons einen Koffer, der 36 Paaren ihrer<br />
zahlreichen Schuhe Platz bot. Heute gibt es ähnliche Versionen für<br />
unzählige Sneaker. Bald darauf kam ein „Tea Case“ für Autofahrer auf<br />
den Markt. Seine Innenaufteilung enthielt alles, was man zur Teezubereitung<br />
braucht: einen Brennspirituskocher, eine Teekanne und einen<br />
Wasserbehälter. In den Folgejahren erweiterten die ersten Reisetaschen<br />
aus Leder oder Leinenstoff das Portfolio, darunter 1930 die „Keepall“<br />
(ursprünglich genannt „Tien-tout“, auf Deutsch: „Hält alles“) und 1932<br />
das Modell „Noé“, das ebenso sofort zum Kassenschlager wurde. Die<br />
Tasche in Form eines handlichen Sacks mit Tunnelzugverschluss und<br />
Schulterriemen wurde ursprünglich konzipiert, um genau fünf Flaschen<br />
Champagner transportieren zu können. Sie avancierte zur ersten wirklichen<br />
Damenhandtasche aus dem Hause Louis Vuitton.<br />
Kurze Zeit später wurde die inzwischen weltbekannte „Speedy“-<br />
Handtasche lanciert, deren Design in etwa einem heutzutage gebräuchlichen<br />
Kosmetikkoffer mit zwei Henkeln ähnelt. Auf Anfrage von<br />
Audrey Hepburn, ob man „Speedy“ auch in einer kleineren Version<br />
bekommen könnte, reagierte Vuitton schnell. Mittlerweile gibt es vier<br />
Größen und verschiedene Tragegurte. Jetzt fehlten von den bis heute<br />
begehrten Klassikern nur noch die Modelle „Alma“ und „Pochette“. Nach<br />
dem Tod von Georges Vuitton trat 1936 sein Sohn Gaston-Louis Vuitton<br />
(1883 <strong>–</strong> 1970) als Unternehmensleiter in dessen Fußstapfen.<br />
k<br />
Ururenkel Patrick-Louis Vuitton (2019 verstorben) mit seinem Sohn<br />
Benoit-Louis (rechts), der für das Unternehmen Uhren entwirft<br />
j<br />
1901 begann Georges Vuitton auch Reisetaschen zu entwerfen: Das Ergebnis ist<br />
die „Steamer Bag“<br />
Moderne Versionen klassischer LV-Taschen: „Speedy“ (links), „Keepall Bandouliere“<br />
(rechts) und „Monogram Cerises Neo Deauville“ (Mitte) mit Takashi-Murakami-Muster<br />
c<br />
Um das Sortiment erneut auszubauen, arbeitete die Firma 1959<br />
am „Monogram Canvas“-Dessin, damit es sich auch für Geldbeutel,<br />
Brief- und Handtaschen eignete. Der ursprüngliche Leinenstoff<br />
wurde durch ein widerstandsfähiges, in Polyvinylchlorid getränktes<br />
Baumwollgewebe (Toile beziehungsweise Canvas) ersetzt. Im Jahr<br />
1966 feierte das Unternehmen Louis Vuitton die Einführung einer<br />
zylinderförmigen Handtasche im Querformat mit langen Henkeln,<br />
genannt „Papillon”, die bis heute sehr gefragt ist.<br />
Auf Gaston-Louis folgte 1971 dessen Enkel Patrick-Louis Vuitton.<br />
Er leitete die Spezialabteilung für besondere Kundenwünsche im<br />
Atelier des Hauses in Asnières. Dem Ururenkel von Louis Vuitton<br />
war kein langes Leben vergönnt, er verstarb im November 2019 im<br />
Alter von 68 Jahren in Paris.<br />
Bereits 1977 übernahm Henry Racamier, der Ehemann von<br />
Gaston-Louis’ Tochter Odile Vuitton, auf Bitten der Familie die<br />
Firmenleitung. Er und sein Mitarbeiter Alain Chevalier kauften<br />
1986 den Champagnerhersteller Veuve Clicquot, die Parfümmarke<br />
Givenchy und Teile des Kosmetiklabels Guerlain. Zum Schutz vor<br />
einer feindlichen Übernahme kam es zum Zusammenschluss von<br />
Louis Vuitton mit dem französischen Spirituosenunternehmen<br />
Moët Hennessy. Es entstand der legendäre Konzern LVMH (Moët<br />
Hennessy <strong>–</strong> Louis Vuitton SE), zu dem sich im Lauf der Zeit bis in die<br />
Gegenwart zahlreiche bekannte Markennamen gesellten. Doch zuvor<br />
kam ein Name ins Spiel, der nichts mit der Familie Louis Vuitton an<br />
sich zu tun hatte, jedoch alles ändern sollte: Bernard Arnault.<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Louis Vuitton Malletier Alain Beule<br />
28
FASHION | PORTRAIT<br />
Vom<br />
Malletier<br />
zur<br />
Marke<br />
k<br />
1859 ließ sich Louis Vuitton in<br />
Asnières-sur-Seine nieder:<br />
die Villa mit Garten (l.) und in<br />
einer Zeichnung (r.)<br />
kh<br />
In jedem Raum der Villa können<br />
Besucher viel Biografisches der<br />
Vuittons entdecken<br />
vx<br />
Hier wohnte die Familie Vuitton bis 1954,<br />
später wurde das Haus in ein Museum umgestaltet.<br />
Ein Rundgang im wunderschönen Gebäude mit<br />
Art-dèco-Elementen ist ein spannendes Erlebnis<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
29
v<br />
Hoher Besuch: die offizielle Wiedereröffnung des legendären<br />
Kaufhauses „La Samaritaine” am 21. Juni diesen Jahres in Paris<br />
mit Präsident Emmanuel Macron und Besitzer Bernard Arnault<br />
Die Louis-Vuitton-Dependance vor Ort<br />
x<br />
k<br />
Im Nobelkaufhaus sind zudem Möbel und Interior-Accessoires aus der<br />
„Objets Nomades“-Kollektion von Louis Vuitton ausgestellt<br />
Goldenes Portal: der Eingang zur<br />
Louis-Vuitton-Boutique im „Samaritaine“<br />
x<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Gabriele de la Chapelle via Louis Vuitton LVMH © Louis Vuitton Malletier Alain Beule<br />
30
FASHION | PORTRAIT<br />
Inzwischen ist er samt Familie laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes”<br />
der reichste Mann Frankreichs, Europas und <strong>–</strong> abwechselnd mit<br />
Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Erfinder Elon Musk <strong>–</strong> auch<br />
der Welt. Mit angeblich einmal 150 Milliarden US-Dollar, dann sogar<br />
197,5 und dann wieder „nur“ 182,7 Milliarden zumindest der zweit- oder<br />
drittreichste Mensch der Erde. Betrachtet man die Karriere von Bernard<br />
Arnault, verwundert es nicht. Mit dem Gründer Louis Vuitton kann<br />
man den jetzigen Vorstandsvorsitzenden des französischen Luxusgüter-<br />
Konzerns LVMH vielleicht insoferne vergleichen, als dass Arnault ebenfalls<br />
mit einer innovativen Idee ein Weltreich startete: Er war der erste<br />
Geschäftsmann der Welt, der den Einfall hatte, prestigeträchtige Luxuslabels<br />
zu sammeln. Was Louis Vuitton auch weiterhin<br />
hauptsächlich mit Kreativität erreicht, gelingt Bernard<br />
Arnault mit gnadenlos hartem Verhandlungsgeschick.<br />
Am 5. März 1949 in Roubaix in Nordfrankreich<br />
geboren, studierte Bernard zunächst Ingenieurwissenschaften<br />
und stieg dann in das Immobilienunternehmen<br />
seines Vaters ein, das er bis 1984 führte.<br />
Als im Jahr 1988 Alain Chevalier <strong>–</strong> damals schon<br />
Präsident des erst ein Jahr zuvor gegründeten<br />
Konzerns LVMH <strong>–</strong> mit seinem Stellvertreter Henry<br />
Racamier in Streit geriet, rief dieser Bernard Arnault<br />
zu Hilfe. Er sollte Anteile von LVMH übernehmen<br />
und damit Racamiers Position stärken. Die gegenseitigen<br />
Unterstützer wurden jedoch schnell zu Feinden<br />
im eigenen Haus: Mit Hilfe der Investmentbank<br />
Lazard Frères und Guinness erwarb Bernard Arnault<br />
schließlich 45 Prozent von LVMH. Ein Rechtsstreit<br />
mit Henry Racamier folgte (Alain Chevalier war<br />
inzwischen ausgeschieden), aus dem Arnault als<br />
Sieger hervorging. Somit konnte er 1989 gegen den<br />
Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder<br />
Präsident des Konzerns werden.<br />
Ähnlich war er schon bei Dior und später bei weiteren Luxusmaisons<br />
vorgegangen. Zweimal sollte er allerdings auch scheitern. Vermutlich<br />
ärgert es den Mode-Milliardär noch heute, dass er 1994, als man ihm das<br />
gerade nicht mehr so blendend dastehende Florentiner Unternehmen<br />
Gucci aufdrängen wollte, nicht eingewilligt hatte. Als bald darauf Tom<br />
Ford zum Chefdesigner von Gucci wurde, schossen die Gewinne in die<br />
Höhe. Und beim Haus Hermès nützten ihm seine bewährten Tricks<br />
ausnahmsweise nichts. Ab 2001 erwarb LVMH immer wieder mehr<br />
oder minder heimlich Aktienanteile an dem erfolgreichen französischen<br />
Konkurrenten. Vergeblich. Die Hermès-Eigentümer wehrten<br />
sich <strong>–</strong> offenbar war diese Familie durch die Vorgänge bei Louis Vuitton,<br />
Dior und Co zur Vorsicht und Nachdenklichkeit angeregt worden.<br />
Schließlich musste Arnault acht Millionen Euro Strafe an die französische<br />
Börsenaufsicht AMF, die 2010 Ermittlungen eingeleitet hatte,<br />
zahlen. Eine Summe, die es in dieser Höhe vorher noch nie gegeben<br />
hatte <strong>–</strong> für Multimilliardär Bernard Arnault ein Flaps.<br />
Wunderbar die Überschriften in den Medien, die damals darüber<br />
berichteten: Das ging von „Luxuskrieg in Paris“ über „Schlammschlacht<br />
in Lederrock und Kaschmirschal“ und „Ende des Handtaschenkrieges“<br />
bis zu „Die Luxus-Streithähne schließen Frieden“.<br />
DIE<br />
FAMILIE<br />
ARNAULT<br />
Die Ehefrau des französischen Präsidenten trägt gerne Louis Vuitton:<br />
Gemeinsamer Auftritt von Hélène und Bernard Arnault, Brigitte Macron,<br />
LV-Chefdesigner Nicolas Ghesquière, Brigitte und Michael Burke,<br />
CEO von Louis Vuitton (v.l.n.r.) x<br />
Keine öffentlichen Probleme gab es dagegen, obwohl auch aus altem<br />
Familienbesitz, 1<strong>999</strong> beim Erwerb des Schlosses Château d‘Yquem,<br />
das eines der weltberühmtesten Weingüter Frankreichs ist. Seine<br />
Geschichte geht auf das Jahr 1593 zurück. Somit ist es die älteste Marke<br />
des Konzerns. Glatt verlief ebenso der Kauf des italienischen Luxuslabels<br />
Bulgari, bei dem drei Milliarden Euro den Besitzer wechselten.<br />
Der bisher letzte Superkauf von Monsieur Arnault war allerdings<br />
wieder von Scharmützeln begleitet: Tiffany & Co. Dabei kam dem<br />
genialen Deal-Maker ausgerechnet Covid-19 zu Hilfe. Zunächst bot<br />
er für den weltbekannten Nobeljuwelier rund 16 Milliarden Dollar.<br />
Dann brach die Pandemie aus und verminderte natürlich auch den<br />
Umsatz von Tiffany & Co. Dadurch kam es zu allen möglichen<br />
Reibereien, vom Beinahe-Abbruch der Verkaufs- bis zu drohenden<br />
Gerichtsverhandlungen. Schließlich einigte man sich auf einen neuen<br />
Preis von 15,8 Milliarden Dollar. Doch Bernard Arnault ersparte sich<br />
dadurch immerhin satte 420 Millionen Dollar. Der Wert seines Luxus-<br />
Konglomerats <strong>2021</strong> beträgt an der Börse inzwischen 322 Milliarden<br />
Euro. Nicht zuletzt deshalb, weil der Netto gewinn im ersten Halb jahr<br />
um sagenhafte 62 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum<br />
im Jahr 2019 gestiegen ist. Hauptsächlich ergab er sich bei Modeund<br />
Lederwaren.<br />
Bemerkenswert und unübersehbar ist das Denkmal, das sich der<br />
Kunstliebhaber und -sammler Arnault bereits 2014 von der Architekten-Ikone<br />
Frank Gehry bauen ließ. Und zwar mitten im Pariser Bois<br />
de Boulogne, in dem sonst kein Quadratmeter bebaut werden darf. Das<br />
aufsehenerregende Museum Fondation Louis Vuitton lädt seither regelmäßig<br />
zu renommierten Ausstellungen und Mode-Events ein. Hin und<br />
wieder kümmert sich der Kulturliebhaber aber auch um Dinge, die nicht<br />
zu seinem Unternehmen gehören. So spendete Arnault für den Wiederaufbau<br />
der 2019 durch einen Brand zerstörten Pariser Kathedrale und<br />
Legende Notre-Dame 200 Millionen Euro.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
31
Denkmal für<br />
Bernard Arnault<br />
k<br />
Frank Gehry vor einem seiner<br />
legendärsten von ihm entworfenen Gebäude:<br />
der Fondation Louis Vuitton in Paris<br />
Aktuell gehören zum größten Luxuskonzern der Welt nunmehr<br />
75 bekannte Marken, die auf der ganzen Welt erfolgreich vertrieben<br />
werden. Das Portfolio umfasst hochwertige Lederwaren (Louis Vuitton)<br />
und Mode (etwa Dior, Givenchy, Fendi, Céline, Berluti, Loewe, Loro<br />
Piana, Kenzo oder Marc Jacobs), Parfüms und Beauty (unter anderem<br />
Guerlain, Aqua di Parma, Make Up For Ever), ebenso Uhren und<br />
Schmuck (etwa Tiffany & Co, Bulgari, Maison Chaumet, Tag Heuer,<br />
Hublot, Zenith) sowie erstklassige Weine und Spirituosen (darunter<br />
Moët & Chandon, Ruinart, Dom Perignon, Veuve Clicquot, Krug,<br />
Château d‘Yquem und Domaine Chandon).<br />
Kein Wunder, dass es dadurch relativ einfach zu Kooperationen<br />
kommen kann, wie zum Beispiel im Juli diesen Jahres bekannt gegeben<br />
wurde: „Fendi kollaboriert erneut mit der legendären Luxusgepäckmarke<br />
Rimowa und lanciert zwei einzigartige Koffer. Langjährige Handwerkskunst<br />
und industrielles Know-how von Rimowa werden mit<br />
hoch wertigen, luxuriösen Fendi-Details kombiniert.“<br />
Außerdem engagiert sich das Unternehmen in verschiedenen<br />
Medien, unter anderem den Zeitungen „Les Echos“ und „Les Parisien“,<br />
den Magazinen „Investir“ und „Paris Match“ sowie dem Radiosender<br />
„Radio Classique“, und im Einzelhandel. Diesen Juni wurde zum Beispiel<br />
h<br />
Die „Glaswolke“ im Bois de Boulogne in Paris: So nennt Architekt<br />
Frank Gehry seinen Entwurf der Fondation Louis Vuitton<br />
das Pariser Traditionskaufhaus „La Samaritaine“ wiedereröffnet. Es war<br />
zwanzig Jahre zuvor erworben und nach 16 Jahren toprenoviert worden,<br />
denn es gab immer wieder endlose Streits wegen der Bauarbeiten. Das<br />
benachbarte Art-dèco-Gebäude, welches früher einen Teil des Kaufhauses<br />
bildete, ist jetzt ein Luxushotel der Cheval-Blanc-Kette. Als quasi<br />
drittes Bauwerk ließ Arnault den bekannten Architekten Kazuyo Sejima<br />
einen von Glas beherrschten Neubau errichten.<br />
Neben bekannten Modemarken, darunter auch Petar Petrov aus<br />
Wien, beherbergen die drei Gebäude auch Restaurants, Büros und noch<br />
viel wichtiger, um Touristen anzulocken, das größte noch existierende,<br />
monumentale Jugendstilgemälde der Welt. Das jetzt historische Wandbilddenkmal<br />
mit Pfauen wurde von Francis Jourdain, dem Sohn des<br />
„La Samaritaine“-Architekten Frantz Jourdain gemalt.<br />
Und wer kam zur Eröffnung? Emmanuel Macron samt Gattin<br />
Brigitte. Beim Rundgang traf der Präsident dabei auf eine seiner<br />
Nichten, die im legendären Konsumtempel arbeitet. Davon wusste<br />
Macron bis zu diesem Zeitpunkt allerdings nichts, wie Arnault der<br />
Presse danach lächelnd erzählte. Am nächsten Tag kamen allerdings<br />
Aktivisten einer bekannten Organisation für soziale Gerechtigkeit in<br />
die Rue du Pont Neuf, entfalteten ein riesiges Banner über den Hauptsitz<br />
von LVMH und sprühten schwarze Farbe auf die Fenster des gegenüberliegenden<br />
Kaufhauses. Attac wollte solcherart „gegen die schamlose<br />
Bereicherung der Milliardäre während der Pandemie“ protestieren.<br />
Eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger hat Arnault noch nicht<br />
bestimmt. Allerdings hat er seine fünf Kinder aus zwei Ehen beruflich<br />
und 2017 auch finanziell in sein Unternehmen eingebunden. Jedes<br />
erhielt, sozusagen als Weihnachtsgeschenk, Anteile am LVMH-Konzern<br />
und dem Modehaus Christian Dior im Wert von je 73 Millionen Euro,<br />
insgesamt also 365 Millionen Euro.<br />
Vier seiner Kinder sind bereits fest in den Luxusbetrieb eingestiegen.<br />
Antoine und Delphine Arnault, Sohn und Tochter aus erster Ehe mit<br />
Anne Dewavrin, sind beide Mitglieder des LVMH-Vorstands und er hielten<br />
jeweils 189.000 Anteile, was genau einem Fünftel entspricht.<br />
Delphine Arnault agiert als Direktorin und stellvertretende Vorsitzende<br />
von Louis Vuitton, während ihr Bruder Geschäftsführer der französischen<br />
Luxus-Männermodemarke Berluti und Vorsitzender des italienischen<br />
Premium-Labels Loro Piana ist.<br />
Delphine Arnault brachte 2014 auch einen Louis-Vuitton-Award in<br />
die Modewelt ein und leitet ihn seither auch. Die Gewinnerin oder der<br />
Gewinner bekommt 300.000 Euro und jede Menge weitere Unterstützungen.<br />
Damit wurde der „LVMH Prize“ zur wichtigsten und einflussreichsten<br />
Auszeichnung der Branche. Schon wenn man von einer<br />
hochkarätigen Jury zu den Finalisten gewählt wird, profitiert man davon<br />
enorm. Nicht zuletzt ein gewisser Virgil Abloh, der den Preis 2015 dann<br />
auch erhielt. Seit 2018 ist der US-Amerikaner der Chefdesigner der<br />
Herrenmodelinie von Louis Vuitton.<br />
Von Arnaults Söhnen aus zweiter Ehe mit der Pianistin Hélène<br />
Mercier <strong>–</strong> auch Bernard spielt gerne und gut Klavier <strong>–</strong> ist der älteste,<br />
Alexandre, im Jahr 2016 nach der Übernahme des deutschen Reisegepäckherstellers<br />
Rimowa mit nur 24 Jahren Geschäftsführer der Marke<br />
geworden. Im Jänner <strong>2021</strong> ernannte ihn der Vater auch bei Tiffany & Co<br />
zum Vizechef. Sein jüngerer Bruder Frédéric verbrachte während des<br />
Studiums ein Sabbatical bei Tag Heuer, ehe er 2020 <strong>–</strong> ebenfalls erst<br />
24-jährig <strong>–</strong> zum CEO aufstieg. Der jüngste Sohn Jean, geboren 1998,<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Todd Eberle<br />
32
FASHION | PORTRAIT<br />
Anteile für<br />
den Nachwuchs<br />
studiert noch, hat aber bereits ein Praktikum in der Louis-Vuitton-Boutique auf den<br />
Champs-Elysées absolviert.<br />
Preise und Auszeichnungen hat Bernard Arnault schon einige eingeheimst.<br />
So wurde er 2007 etwa zum Kommandeur ernannt, 2011 zum Großritter der<br />
französischen Ehrenlegion. Weiters bekam er den nationalen Verdienstorden Frankreichs<br />
verliehen. Zuletzt, im Jänner 2020, nur eine Woche, nachdem die Marktkapitalisierung<br />
von LVMH 250 Milliarden Euro erreichte <strong>–</strong> ein Rekord an der Pariser<br />
Börse <strong>–</strong>, wählte ihn der französische Wirtschaftsnachrichtensender BFM Business<br />
zum „Manager des Jahrzehnts“.<br />
Als BFM Business damals feststellte, dass LVMH in den vergangenen zehn Jahren<br />
den Umsatz verdreifacht und den Gewinn vervierfacht hatte, bestand Arnault darauf,<br />
dass Gewinn zu machen, keines seiner Ziele sei. LVMHs globales Netzwerk von<br />
Delphine Arnault (Zweite von links) mit prominenten Werbegesichtern,<br />
den Schauspielerinnen Léa Seydoux und Alicia Vikander (r.)<br />
Glückliches Ehepaar: das frühere Topmodel Natalia Vodianova und<br />
Antoine Arnault<br />
Bernard Arnault mit zwei seiner Kinder: Tochter Delphine und<br />
Sohn Alexandre<br />
Beruflich gerne gemeinsam: Natalia Vodianova, Chefdesigner<br />
Nicolas Ghesquière, Delphine und Antoine Arnault (v. l. n. r.)<br />
fast 5.000 Geschäften habe es ihm ermöglicht, den Schock der Pandemie besser zu<br />
absorbieren als kleinere Konkurrenten. Im Interview mit dem Radiosender formulierte<br />
Bernard Arnault es so: „Ich möchte nicht anmaßend wirken, aber es stimmt,<br />
dass eine Gruppe wie unsere gestärkt aus einer Krise hervorgeht, weil ihr wirtschaftliches<br />
Gewicht es ihr ermöglicht, diese schwierigen Momente besser zu überstehen.“<br />
Wunderbar seine Antwort auf die Frage, ob LVMH nach dem Kauf des US-Juweliers<br />
Tiffany & Co noch weitere Akquisitionen plane: „Ich bin von Natur aus ein Träumer.“<br />
Und der Träumer schlug in diesem Mai mit 75 Millionen Euro wieder zu und<br />
erwarb dabei ein Aktienpaket von 6,8 Prozent am italienischen Unternehmen Tod‘s,<br />
das im Besitz der Familie Della Valle steht. Somit verfügt Arnault bereits über zehn<br />
Prozent des Modekonzerns, zu dem auch die Brands Fay, Hogan und Roger Vivier<br />
gehören. Kurze Zeit später unterstützte LVMH als Minderheiteninvestor die<br />
gefeierte Modeschöpferin Phoebe Philo, die von 2008 bis 2017 Céline zur begehrten<br />
Kultmarke gemacht hatte, bei der Gründung ihres eigenen Unternehmens.<br />
Um sich bald darauf als Mehrheitseigentümer an der Eigenmarke des hausinternen<br />
Menswear-Kreativdirektors bei Louis Vuitton, Virgil Abloh, zu etablieren. Jetzt sind<br />
60 Prozent seines Labels Off-White im Besitz von LVMH, was einen weiteren Vorteil<br />
in sich birgt <strong>–</strong> ist doch die italienische Holding New Guards Group der Lizenznehmer<br />
von Off-White. Und es finden sich in der Holding doch noch weitere acht weltbekannte<br />
Modemarken als Tochtergesellschaften. Die Dachorganisation ist die Onlinehandelsplattform<br />
Farfetch, die die Gruppe 2019 um rund 700 Millionen Euro gekauft<br />
hatte, um ihr eigenes Business auszubauen. Das hat Bernard Arnault offenbar<br />
gefallen und jetzt hat er durch Off-White einen Fuß in der Tür. Virgil Abloh hingegen<br />
darf Chef der Männermodelinie von Louis Vuitton bleiben, soll aber auch weitere<br />
Marken lancieren und Partnerschaften über die gesamte Bandbreite der Aktivitäten<br />
des Luxuskonzerns über die Mode hinaus besiegeln.<br />
Das LVMH sich von Akquisitionen auch wieder trennt, kommt vor, allerdings<br />
eher selten. Dazu zählen die Namen Christian Lacroix, Donna Karan, Michael Kors<br />
und das mit Ali Hewson, Ehefrau des U2-Sängers Bono, gegründete ethische Modelabel<br />
Edun. Überraschend war in jüngster Vergangenheit, dass ausgerechnet das erst<br />
vor Kurzem gemeinsam ins Leben gerufene Fashion-Start-up Fenty mit Superstar<br />
Rihanna auf unbestimmte Zeit in eine Pause geschickt wurde. Der Betrieb des New<br />
Yorker Hemdenmachers Thomas Pink hingegen wurde eingestellt.<br />
Bereits 2019 hatte LVMH eine Plattform initiiert, die den Verbrauchern direkten<br />
Zugriff auf die Produkthistorie, den Eigentumsnachweis, die Garantie und die<br />
Wartungsaufzeichnungen von Marken gibt. Im April <strong>2021</strong> beschlossen auch zwei<br />
Konkurrenten, nämlich die Prada Group und die Compagnie Financière Richemont,<br />
sich dem Aura Blockchain Consortium anzuschließen. Damit sind bereits Bulgari,<br />
Cartier, Hublot, Louis Vuitton und Prada in die Plattform eingebunden. Auf diese<br />
Weise will man das Vertrauen der Kunden in die nachhaltigen Praktiken und die<br />
Produktbeschaffung der Marken erhöhen sowie ihrem Wunsch nach mehr Information<br />
über das, was sie kaufen, nachkommen.<br />
Dass Technologie immer wichtiger wird und auch und gerade in einen Luxuskonzern<br />
einbezogen werden muss, bewies LVMH durch eine weitere Initiative:<br />
Mitte Juni kündigte man eine fünfjährige strategische Partnerschaft mit Google<br />
Cloud an. Man wolle vor allem das digitale Kundenerlebnis durch Bereitstellung<br />
personalisierter Inhalte verbessern, damit auch der Online-Einkauf zum<br />
„einzigartigen und unvergesslichen Erlebnis“ werde.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
33
MIT<br />
MARC JACOBS<br />
IN DEN<br />
MODEOLYMP<br />
Ein Buch über den ersten, unglaublich<br />
erfolgreichen Modedesigner des Hauses:<br />
Marc Jacobs für Louis Vuitton<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Todd Eberle<br />
34
FASHION | PORTRAIT<br />
Die letzte große Show von Marc-Jacobs-Nachfolger Nicolas Ghesquière vor<br />
der Pandemie 2020 mit einem Chor in historischen Kostümen<br />
x<br />
Die<br />
Verbindung<br />
von Kunst<br />
und Mode<br />
v<br />
„Speedy“ mit Graffiti-Monogramm von Stephen Sprouse (links)<br />
und „Multicolor Monogram Bag“ von Takashi Murakami (rechts)<br />
Brachte Künstler mit Louis Vuitton zusammen: Modeschöpfer<br />
Marc Jacobs (rechts) mit Takashi Murakami aus Japan (links)<br />
x<br />
Als sich im Konzern die Erkenntnis, dass man allein mit Koffern<br />
nicht mehr das ganz große Geschäft machen könne, durchzusetzen<br />
begann, mussten neue Konzepte her. So entschloss man sich 1997,<br />
unter der Marke Louis Vuitton auch Mode zu kreieren. Vermutlich<br />
nahm man sich das italienische Koffer-, Taschen- und Lederwarenunternehmen<br />
Prada, bei dem die Enkelin des Gründers, Miuccia<br />
Prada, 1988 ihre erste Modekollektion vorstellte, zum Vorbild.<br />
Also engagierte man den US-amerikanischen Designer Marc<br />
Jacobs (und fügte sein Label gleich einmal zum Konzern von LVMH<br />
dazu). Im März 1998 wurde die internationale Modemeute erstmals<br />
zu einer Prêt-à-porter-Schau von Louis Vuitton in Paris eingeladen.<br />
Seither findet sie <strong>–</strong> wie in der Branche bis zur Pandemie und danach<br />
wieder üblich <strong>–</strong> regelmäßig vier Mal im Jahr statt. Im Jänner gibt es<br />
die Herbstmode für Männer zu sehen, im März jene für Frauen. Im<br />
Juni ist wieder die Frühjahrsmode der Männer dran, im September<br />
die der Frauen. Wenn nicht physisch, dann eben digital.<br />
Marc Jacobs’ erste Kollektion war mutig, hauptsächlich in<br />
Schwarz, Weiß und Grau, aber noch nicht überzeugend. Das sollte<br />
sich jedoch bald ändern. Fulminante Visionen hatte der nunmehrige<br />
künstlerische Leiter des Hauses Louis Vuitton auch für die<br />
übrigen Produktsortiments, die er allerdings nicht ohne Weiteres<br />
umsetzen durfte. Er suchte sich grandiose Künstler aus, die Louis-<br />
Vuitton-Taschen mitgestalten sollten <strong>–</strong> was offenbar nicht sofort auf<br />
Gegenliebe im Konzern stieß. Bei einem Interview mit der Autorin<br />
echauffierte sich Marc Jacobs damals darüber, dass Manager sich<br />
in seine Pläne eingemischt und ihm davon abgeraten hätten, als er<br />
für die Entwürfe der Taschen der Frühjahr/Sommerkollektion 2001<br />
den Designer und Graffitikünstler Stephen Sprouse holen wollte.<br />
Dessen Idee: Anstelle des weltberühmten Monogramms wollte er<br />
den Namen Louis Vuitton ausschreiben und zwar in seiner prägnantkunstvollen<br />
Schrift. Marc Jacobs ließ Monsieur Arnault wissen:<br />
„Entweder wird Stephen Sprouse engagiert oder ich verlasse das Haus.“<br />
Daraufhin ließ Bernard Arnault ihn gewähren. Die Taschen mit Stephen<br />
Sprouses Graffiti-Schriftzug wurden zu Bestsellern und schlussendlich<br />
die Manager gefeuert. Gleichzeitig hatte sich Jacobs auch noch<br />
beschwert, dass er zu wenig bezahlt bekäme. Auch das änderte sich<br />
durch seinen Auftritt beim Chef, wie er erzählte. Bereuen musste<br />
Arnault seine Entscheidung nicht. Ganz im Gegenteil.<br />
Auf Sprouse, der 2004 mit 50 Jahren verstarb, ließ Marc Jacobs die<br />
Künstler Takashi Murakami, Richard Prince, Rei Kawakubo und Yayoi<br />
Kusama folgen. Die Umsätze des Hauses Louis Vuitton gingen rasant<br />
nach oben. Der Designer verwandelte das leicht verstaubte Koffer- und<br />
Taschenunternehmen in eine weltbekannte, begehrte Lifestyle-Marke<br />
mit Willhaben-Effekt. Doch auch die Künstler profitierten von den<br />
Kooperationen. Insbesondere Kusama. Seit ihre markanten Punkte<br />
2012 die berühmten Taschen überzogen, ist sie auch als Künstlerin<br />
weltweit populärer, gefragter und im Wert unglaublich gestiegen.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
35
Model Edie Campbell mit Graffiti-Körperbemalung<br />
bei der Frühjahr/Sommer-Show 2014 <strong>–</strong> die letzte<br />
Kollektion von Marc Jacobs für das Haus Louis Vuitton<br />
Fotos: © Louis Vuitton, © Brigitte R. Winkler, © Karim Sadli<br />
36
FASHION | PORTRAIT<br />
Bereits 2005 wurde Jacobs der niederländische Designer Paul<br />
Helbers als Studiodirektor für die Herrenmode an die Seite gestellt.<br />
Und 2011 übernahm diese Rolle dann Kim Jones. Womit in dieser Sparte<br />
fast so etwas wie ein Bäumchen-wechsel-dich-Spiel begann. Nicht so in<br />
der Womenswear: Als Marc Jacobs im Jahr 2013 Louis Vuitton verließ,<br />
um sich intensiver seiner eigenen Marke zu widmen, wurde Nicolas<br />
Ghesquière sein Nachfolger <strong>–</strong> und ist es nach wie vor.<br />
In der Menswear-Abteilung hingegen wurde Kim Jones 2018 gegen<br />
den US-Amerikaner Virgil Abloh ausgetauscht. Nach dem Gewinn<br />
des „LVMH Prize“ hatte er zunächst das Streetwear-Label Off-White<br />
gegründet und war daneben ein langjähriger Geschäftspartner von<br />
Kanye West. Kein Wunder, dass <strong>–</strong> zumindest bis zur Scheidung <strong>–</strong> der<br />
Hip-Hop-Star und seine Ehefrau Kim Kardashian regelmäßig bei Ablohs<br />
Modeschauen in der ersten Reihe saßen. Dafür bekam der großartige<br />
Kim Jones als neuen Arbeitsplatz die Herrenlinie-Kreativdirektion bei<br />
Dior. Und vor nicht all zu langer Zeit auch bei der italienischen Marke<br />
Fendi, die noch immer unter dem Verlust von Karl Lagerfeld litt, der<br />
dem Haus 55 Jahre als Chefdesigner diente. Eine Treue, die heute nicht<br />
Star-Designer<br />
mehr möglich und offenbar gar nicht gewünscht ist.<br />
Schon unter Marc Jacobs zählten die Runway-Shows von Louis<br />
Vuitton bald zu den aufwendigsten Events während der Fashion Weeks.<br />
v<br />
Leitete die<br />
Herrenkollektionen<br />
für Louis Vuitton<br />
von 2011 bis 2018:<br />
Modeschöpfer<br />
Kim Jones<br />
k<br />
Begegnung bei der<br />
Premiere 2018: LV-<br />
Herrenmode-Designer<br />
Virgil Abloh und<br />
Brigitte R. Winkler<br />
Für die passende Präsentation seiner bald überzeugenden und damit<br />
auch überaus begehrten Kollektionen dachte sich Marc Jacobs tolle<br />
Inszenierungen aus.<br />
So wurde etwa für die Frühjahr/Sommerkollektion 2012 ein riesiges<br />
Karussell aufgebaut, auf dem Models posierten. Für die folgende Herbst/<br />
Winterkollektion fuhr eine klassische Dampflokomotive samt Wagon in<br />
eine eigens dafür angelegte Halle ein. Drinnen waren Sitzplätze für die<br />
Einkäuferinnen und Einkäufer sowie Medienleute wie in einem Theater<br />
angelegt worden. Dann entstiegen die Models dem Zug. Ihre Louis-<br />
Vuitton-Koffer und -Gepäcktaschen wurden ihnen vom „Bahnhofspersonal“,<br />
das ebenfalls in Louis Vuitton gekleidet war, abgenommen.<br />
Im Frühjahr darauf ließ Jacobs die Mannequins über vier nebeneinander<br />
aufgebaute Rolltreppen zunächst hinauf-, dann wieder herunterfahren.<br />
Nicolas Ghesquière begann <strong>–</strong> ähnlich wie einst Marc Jacobs <strong>–</strong> nach<br />
seiner Zeit bei Balenciaga seine Arbeit bei Louis Vuitton sehr zurückhaltend.<br />
Die Models erschienen in äußerst tragbaren, schlichten Modellen,<br />
allerdings in Minilänge. Er setzte auf schmale Hosen, geometrische<br />
Muster und sportliche Eleganz. Man könnte sagen, es war eine interessante,<br />
aber brave Kollektion. In der ersten Reihe saß dafür ein sehr<br />
spezieller Gast: Fürstin Charlène von Monaco.<br />
Großartig Ghesquières letzte Show vor Ausbruch der Pandemie<br />
Anfang März 2020: Er thematisierte darin für den Herbst auf spektakuläre<br />
Weise das Verhältnis von Mode und Zeit. Zu Beginn der Schau<br />
im Innenhof des Louvre war da am Ende des Laufstegs zunächst ein<br />
riesiger schwarzer Vorhang zu sehen. Als dieser langsam aufging,<br />
erblickte man 200 Personen, die mit leichtem Abstand nebeneinandersaßen.<br />
Der gemischte Chor <strong>–</strong> es wurde nicht nur ein Livekonzert<br />
geboten und das Orchester von einer Frau dirigiert, sondern<br />
auch gesungen <strong>–</strong> war in unterschiedlichste historische Kostüme aus<br />
350 Jahren eingekleidet. Entworfen hatte sie Stanley Kubricks Kostümdesignerin<br />
Milena Canonero, die etwa an der Filmausstattung von<br />
„A Clockwork Orange“ mitgearbeitet hatte. Dazu kam Musik im Zeiten-<br />
Mix von Woodkid und Bryce Dessner mit dem Titel „Three Hundred<br />
and Twenty “, die sich teils auf die Komposition von Nicolas de Grigny,<br />
einem Zeitgenossen von Johann Sebastian Bach, bezog.<br />
Auf dem Laufsteg sah man dann die Mode von heute, ja von morgen.<br />
Doch nicht ohne den Blick auf die Vergangenheit: Da trafen mit Juwelen<br />
besetzte Boleros auf Fallschirmhosen, gutbürgerliche Schneiderkunst<br />
auf Sporttrikots. Unter Nadelstreifenanzügen und Motherboard-<br />
Tanktops trug ein Model Rüschenpetticoats, ein anderes kunstvoll<br />
geraffte und gekräuselte Boxenstopp-Overalls. Der musikalische und<br />
optische Zusammenprall von Jahrhunderten und Stilen war so konfrontativ,<br />
mitreißend, ja regelrecht erschütternd und zugleich kathartisch.<br />
h<br />
Seit 2014 der Nachfolger von Marc Jacobs bei<br />
der LV-Frauenmodelinie: Nicolas Ghesquière<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
37
Männermodekollektion<br />
Herbst/Winter <strong>2021</strong>/22:<br />
Virgil Abloh konnte sie<br />
wegen der Pandemie nur<br />
digital zeigen<br />
Schwarz-Weiß Farbe,<br />
oder<br />
das ist die Frage<br />
Dazu meinte Nicolas Ghesquière: „Fragen Sie nicht, wessen Schuld<br />
es ist, dass wir dort sind, wo wir sind. Fragen Sie stattdessen, wohin<br />
wir als Nächstes gehen.“ Und: „Das Thema meiner Show ist die Zeit<br />
an sich. Vor allem die Frage, was wäre, wenn uns die Vergangenheit<br />
sehen könnte. Was wäre, wenn wir im gegenwärtigen Moment die<br />
Geschichte mit zeitgenössischen Freiheiten konfrontieren könnten,<br />
die für das reine Vergnügen der Mode inszeniert werden?“ Und weiter:<br />
„Als Modeschöpfer habe ich immer versucht, Silhouetten, Techniken,<br />
Erinnerungen und Eindrücke von der Vergangenheit mit den aktuellsten<br />
Technologien zu verheiraten, um Mode für das Heute zu kreieren,<br />
welche die Zukunft anspricht.“<br />
Für seine Herbst/Winterkollektion <strong>2021</strong>/22 ging der Modeschöpfer<br />
eine Kooperation mit der Interior-Designmarke Fornasetti ein. Deren<br />
berühmte Muster in Schwarz-Weiß fanden sich auf Jacken, Kleidern,<br />
Mänteln und Taschen <strong>–</strong> und dabei spielte er mit Silhouetten und<br />
Volumen. Es gab ausufernde Daunenjacken, breitschultrige Blazermäntel,<br />
Egg-Shape-Capes und kastige Kleider. Man könnte sie<br />
insgesamt auch gut mit der Beschreibung „antike Rüstungen in<br />
modernem Gewand“ charakterisieren.<br />
Und die Herrenmode? Während Paul Helbers noch nicht so markant<br />
in die Gestaltung der Menswear für Louis Vuitton eingriff, wurde das<br />
unter Kim Jones schon gewaltig anders. Lange bevor der noch junge<br />
Begriff „Athleisure“ zum Trendwort in der Mode wurde, setzte er genau<br />
auf diese nun populäre Kombination von athletischen, sprich sportlichen<br />
Details und Freizeitkleidung, also „Leisure wear“. Kim Jones war auch<br />
der Erste, der den Skater-Giganten Supreme zu einer Zusammenarbeit<br />
ins Traditionshaus holte. Zigfach prangte der Begriff (und Markenname)<br />
„Supreme“ auf Taschen, Jacken und Oberteilen. Bald darauf gab es fast<br />
kein bekanntes Modelabel, dass nicht mit Supreme gemeinsame Sache<br />
machte. Was Kim Jones kurz danach den Spitznamen „Messias der<br />
Männermode“ bescherte. Wie bereits erwähnt, bringt er sein geniales<br />
Können seit 2018 bei Dior und nun auch bei Fendi ein.<br />
Überraschend großartig zeigte sich dann gleich einmal die erste<br />
Herrenmode-Show von Virgil Abloh. Allein die Gestaltung des<br />
„Laufstegs“ war überwältigend und er damit 2018 seiner Zeit voraus:<br />
Ein unendlich langer Weg im Park des Palais Royal in Paris war<br />
abschnittsweise in alle Farben des Regenbogens getunkt worden. Alles!<br />
Der Boden, die Wiese, die Bänke und die T-Shirts, die auf jedem Sitz<br />
eingerollt in durchsichtigen Plastikbehältern lagen. Dazu bekam jeder<br />
eine Weltkarte, auf der alle Orte eingezeichnet waren, aus denen die<br />
Models und ihre Eltern stammten.<br />
Abloh startete seine Kollektion zunächst ganz in Weiß, ehe sie<br />
in Farben und interessante Drucke überging. Sie bot weite Hosen zu<br />
schmalen Blazern und kastige Hemden zu engen Westen, Elegantes<br />
mischte sich mit Arbeitskleidung, Extravagantes mit Alltäglichem.<br />
Wunderbar seine Botschaften: Es ist egal, woher du kommst, welchem<br />
Geschlecht du angehören möchtest, was immer du anziehst, es ist alles<br />
okay. Du bist okay, so wie du bist und so wie du angezogen bist.<br />
Bedingt durch die Pandemie, die es unmöglich machte, Publikum zu<br />
den Shows einzuladen, mussten sich die Modeschaffenden einen Ersatz<br />
für die Laufstegschauen ausdenken. So stellte Abloh seine Herbst/<br />
Winterkollektion <strong>2021</strong>/22 mit Hilfe eines Kurzfilms im Internet vor.<br />
Hauptakteure neben den Models: die Hip-Hop-Künstler Yasiin Bey, einst<br />
Mos Def, und Saul Williams. Beide tauchten in der Kulisse, die einem<br />
Flughafen ähnelte, immer wieder auf und unterbrachen die Models bei<br />
ihrer Präsentation. Weil manche Models auch saßen, standen oder gar so<br />
taten, als schliefen sie, konnte man die Details richtig bewundern:<br />
Oversize-Brillen, riesige Gürtelschnallen, Bandanas unter hohen Hüten<br />
und ausgefallenen Statement-Schmuck. Dazu prägnant geschnittene<br />
Mäntel und Anzüge, dann wieder sehr Verspieltes <strong>–</strong> ein Mantel hatte<br />
kleine Flugzeuge statt Knöpfen und manche Mäntel waren so lang, dass<br />
sie wie eine Schleppe am Boden schleiften. Auffallend war auch eine<br />
neue Art von Aktenkoffer, genannt „Président“, den man wegen seines<br />
hohen Wertes mit einer massiven Panzerkette am Arm anhängen kann.<br />
Dass sich der Entschluss, ein Modelabel zu gründen, lohnte, geht<br />
aus den Umsatzzahlen von LVMH klar hervor. Ist doch Louis Vuitton im<br />
Bereich Lederwaren und Mode der Hauptumsatzträger der Gruppe. Um<br />
diesen Bereich weltweit bewerben zu können, wurden immer wieder<br />
die Prominentesten ihrer Zeit gebucht. Als Werbegesichter fungierten<br />
zunächst Gisele Bündchen, Jennifer Lopez und Naomi Campbell. Später<br />
gesellten sich Vielreisende wie Tennisstar Steffi Graf mit Ehemann<br />
Andre Agassi oder Catherine Deneuve, aber auch Politiker wie Michail<br />
Gorbatschow oder Popstars wie Keith Richards von den Rolling Stones<br />
und Madonna dazu. Auch Sean Connery, Mikhail Baryshnikov, Bono<br />
mit Ehefrau Ali Hewson, die Fußballer Zinédine Zidan, Pelé und Diego<br />
Die Cruise-Kollektion 2022:<br />
Auch Nicolas Ghesquière musste sie im<br />
Juni <strong>2021</strong> rein digital präsentieren<br />
Fotos: © Louis Vuitton<br />
38
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Lässig mit<br />
Sean Connery 2008<br />
Naomi Campbell 2010 präsentiert den<br />
„FIFA Trophy Case“<br />
x<br />
Catherine Deneuve mit<br />
„Twist Epi Denim Bag“<br />
x<br />
Angelina Jolie trägt<br />
eine „Alto Bag“ 2011<br />
x<br />
k<br />
Steffi Graf<br />
und Andre<br />
Agassi in<br />
inniger<br />
Umarmung 2007<br />
Werbe-Topstars<br />
Maradona sowie Angelina Jolie traten für Louis Vuitton vor die Kamera<br />
von Starfotografen wie Annie Leibovitz und Steven Meisel.<br />
Eine groß angelegte Werbekampagne etwa zeigte ab 2005 die<br />
Schauspielerin Uma Thurman, deren Gesicht unter anderem weltweit<br />
in überdimensionaler Größe von ausgewählten Häuserfassaden über<br />
Louis-Vuitton-Boutiquen prangte. Star einer der jüngsten Promotions<br />
für die „Capucines“-Handtasche ist Léa Seydoux, die in den Fotos von<br />
Steven Meisel sehr an Marilyn Monroe erinnert. Davor hatte sie unter<br />
anderem Werbung für Parfüms des Hauses gemacht.<br />
Ein wichtiges Kapitel in der Geschichte des Luxuskonzerns war und<br />
ist das Problem, dass seine Produkte kopiert werden. Unter den weltweit<br />
gefälschten Markennamen nimmt Louis Vuitton den Spitzenplatz<br />
ein. Dafür beschäftigt das Unternehmen eine eigene Abteilung,<br />
welche rund um den Globus die Produktionsstätten von Fälscherware<br />
aufspürt und mit rechtlichen Mitteln zu bekämpfen versucht.<br />
Im Jahr 2008 strengte man beispielsweise <strong>–</strong> laut Wikipedia <strong>–</strong> international<br />
13.000 Verfahren gegen Produktfälscher an und veranlasste über<br />
6.000 Durchsuchungen von Geschäftsräumen. Die Marke geht dabei<br />
gegen jegliche nachgewiesenen oder vermuteten Verkaufsmöglichkeiten<br />
von Produktfälschungen wie eBay, aber auch gegen andere Betreiber<br />
von Onlineshops, gegen Schwarzmarktverkäufer oder gegen Endverbraucher,<br />
die gefälschte Ware erwerben, vor.<br />
So forderten Anwälte des Unternehmens 2009 von einem Secondhandladen<br />
des Deutschen Roten Kreuzes in Marburg eine Strafzahlung<br />
von 2.600 Euro wegen des Verkaufs einer gefälschten Louis-Vuitton-<br />
Tasche. Sie war dem Geschäft gespendet worden. Etwas früher, im Jahr<br />
2007, kam es zum Rechtsstreit zwischen Sony BMG und Louis Vuitton.<br />
Grund war ein Musikvideo von Britney Spears, in dem sie mit dem<br />
Finger auf eine Autoablage klopft, die mit einem gefälschten „Cherry<br />
Blossom“-Muster bezogen ist. Louis Vuitton erwirkte die Absetzung des<br />
Videos auf MTV und jegliche weitere Vermarktung des Videos. Sony<br />
BMG, die Tochterfirma Zomba und der Sender MTV mussten an Louis<br />
Vuitton 80.000 Euro Entschädigung zahlen. Außerdem wurde ihnen<br />
h<br />
Jennifer Lopez mit Murakami-Taschen 2003<br />
auferlegt, dass sie das Video nicht verbreiten und auch nicht damit<br />
handeln durften, vor allem nicht über das Internet.<br />
Die dänische Künstlerin Nadia Plesner bildete auf ihrem politischen<br />
Gemälde „Darfurnica“ eine Tragtasche des nach EG-Geschmacksmusterverordnung<br />
geschützten „Multicolore Canvas“-Designs ab. Ihr Werk<br />
ist eine Adaption von Pablo Picassos „Guernica“, mit der die Künstlerin<br />
darauf hinweisen will, dass die mediale Aufmerksamkeit zu sehr auf<br />
Luxus und Celebritys und zu wenig auf Hunger und Armut in Krisengebieten<br />
wie der sudanesischen Provinz Darfur liegt.<br />
Ein Element von „Darfurnica“ ist das schon zuvor unter dem Titel<br />
„Simply Living“ erstellte Bild mit einem abgemagerten sudanesischen<br />
Jungen mit dem Chihuahua von Paris Hilton auf dem Arm und einer<br />
dem Louis-Vuitton-Modell stark ähnelnden Tasche um das Handgelenk.<br />
Dieses Motiv wurde als Poster und T-Shirt verkauft, wobei der Erlös<br />
an eine karitative Organisation mit Engagement in Darfur ging.<br />
Dafür wurde es als Blickfang verwendet.<br />
Das Luxuslabel klagte und berief sich auf sein Eigentumsrecht nach<br />
Artikel 1 des Zusatzprotokolls zur Europäischen Menschenrechtskonvention.<br />
Das Bezirksgericht Den Haag entschied anderweitig, hob damit<br />
die einstweilige Verfügung auf und gab der Kunst- und Meinungsfreiheit<br />
nach Artikel 10 der EMRK den Vorrang. Solange nicht der Ruf<br />
bewusst zu kommerziellen Zwecken ausgenutzt und das Unternehmen<br />
in einen falschen Kontext gesetzt werde, sei eine solche Darstellung<br />
zulässig, lautete das Urteil. Vor allem weltweit bekannte Firmen<br />
müssten mit einer kritischen Verwendung ihrer Produkte rechnen.<br />
Louis Vuitton geht aber auch regelmäßig gegen branchenfremde<br />
Dinge vor, wenn diese Ähnlichkeiten mit den Kreationen oder dem<br />
Namen der Marke haben. So wurde zum Beispiel ein südkoreanischer<br />
Imbissbetreiber auf insgesamt 11.000 Euro Schadenersatz verklagt, denn<br />
er hatte seinen Hähnchengrill in Seoul „Louisvui Ton Dak“ genannt .<br />
Eine Anspielung auf „tonqdak“, den koreanischen Begriff<br />
für „ganzes Hähnchen“. Und in Österreich ging Louis Vuitton 2018<br />
anwaltlich gegen mehrere Konditoren und private Tortenbäcker vor,<br />
die ohne vorherige Erlaubnis des französischen Luxusgiganten Kuchen<br />
mit LV-Markenzeichen, so genannte „Taschentorten”, produziert und<br />
Fotos davon im Internet veröffentlicht hatten.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
39
„Stellar Times“-Kollektion 2020:<br />
Hier entsteht eine exklusive Schmuckkreation<br />
x<br />
Die kostbare Weißgolduhr „Damier Absolu Rivière“<br />
strahlt mit einer diamantbesetzten Lünette<br />
k<br />
k<br />
Das LV-Maskottchen<br />
„Vivienne“ 2020 als<br />
Schmuckstück: Sie ist<br />
seit 4. August zum<br />
200-jährigen Jubiläum im<br />
Internet zu verfolgen<br />
h<br />
Armreife aus der<br />
„B Blossom“-Kollektion<br />
v<br />
Die exklusive Roségolduhr<br />
„Tambour Monogram<br />
Forever“<br />
vv<br />
Purer Luxus: die High-<br />
End-Schmuckkollektion<br />
„Pure V“ <strong>2021</strong><br />
SCHMUCK<br />
UND DUFT<br />
Und wieder war es Marc Jacobs, der dem Konzern mit einer<br />
kreativen Idee zu noch mehr Geld verhalf. Waren es früher in erster<br />
Linie Taschen, Schuhe und Parfüms, mit denen Modefirmen das meiste<br />
Geld verdienten, so kamen vor ein paar Jahren zwei wesentliche Dinge<br />
hinzu: Schmuck und Uhren.<br />
Mit dem Charms-Armband hatte Marc Jacobs die hochpreisige<br />
Schmucksparte von Louis Vuitton 2001 ins Leben gerufen. Und diese<br />
Charms-Armbänder sowie die dazugehörigen Anhänger, die je nach<br />
Ausführung bis zu 50.000 Euro kosten können, sind weiterhin im<br />
Sortiment. Im Jahr 2009 stieg Louis Vuitton in die Haute-Joaillerie-<br />
Branche mit kostbarem Schmuck aus Perlen, Edelmetallen und -steinen<br />
ein. Mitte 2012 wurde auf der eleganten Place Vendôme in Paris, an<br />
der viele namhafte Nobeljuweliere und Uhrenmarken <strong>–</strong> wie Cartier,<br />
Bulgari (das Haus gehört inzwischen ja ohnedies auch zu LVMH), Van<br />
Cleef & Arpels, Mikimoto, die Schmuckboutiquen von Chanel und<br />
Dior sowie Patek Philippe, Piaget, Breguet SA oder Rolex <strong>–</strong> ansässig<br />
sind, ein edles Juwelen- und Schmuckgeschäft eröffnet. Hier werden<br />
zudem Armbanduhren für Damen und Herren angeboten <strong>–</strong> abgesehen<br />
von Foulards, Schals, Handschuhen, Gürteln, Sonnenbrillen, Kopfbedeckungen,<br />
Krawatten, Manschettenknöpfen, Modeschmuck, Schlüsselanhängern,<br />
Billardtisch und Tischfußball, Kopfhörern etc.<br />
Wer die Monogramm-Blume liebt, wird an der „B Blossom“-Linie<br />
Gefallen finden. Eine Neuinterpretation erweitert das Angebot: In<br />
einem kreativen Medley aus bunten Steinen wie grünem Malachit, rosa<br />
Opal, schwarzem Onyx und weißen Achatsteinen umfasst die neue<br />
Kollektion 13 neue Teile, darunter Armbänder, Ohrringe und Anhänger<br />
aus poliertem Gelb- und Roségold. Die charakteristischen Monogramm-<br />
Blüten <strong>–</strong> das Wappen des Hauses <strong>–</strong> finden sich auch in einzigartigen<br />
Versionen von Sammelarmbändern wieder, während leichte Kettenanhänger<br />
zum Layering anregen. Gefasste Diamanten verleihen den<br />
Preziosen eine n strahlenden Feinschliff.<br />
Etwas später, nämlich 2011, kündigte das Unternehmen seine<br />
Rückkehr in den Parfümbereich an. Denn Louis Vuitton hatte doch<br />
schon von den 1920er-Jahren bis 1946 bereits Duftwässer erzeugt.<br />
Die vier Düfte hießen „Heures d‘Absence“, „Je, Tu, Il“, „Reminiscences“<br />
und „Eau de Voyage“.<br />
Die Wiedereinführung von Parfüms war für Ende 2013 geplant,<br />
wurde jedoch erst im September 2016 vollzogen. Jacques Cavallier-<br />
Belletrud aus Grasse entwickelte im Auftrag von Louis Vuitton mehrere<br />
Damendüfte, von denen zuletzt sieben für eine Parfümserie der<br />
gehobenen Preisklasse ausgewählt wurden. Wobei der Spitzen-<br />
Parfümeur für „Les Parfums Louis Vuitton“ innerhalb von vier Jahren<br />
exklusive, neuartige Inhaltsstoffe entwickelt hatte. Darunter befand sich<br />
natürlich eine Infusion aus Louis-Vuitton-Leder. Eine innovative Extraktionsmethode<br />
auf Alkoholbasis, die auf das <strong>–</strong> auch nach einer eigenen<br />
Methode <strong>–</strong> in Asnières gegerbte helle Leder angewandt wurde.<br />
Dafür wurde dem Duftspezialisten Cavallier-Belletrud in Grasse ein<br />
eigenes Forschungszentrum namens Les Fontaines Parfumées in einem<br />
Gebäude aus dem 17. Jahrhundert errichtet. Wo unter anderem auch der<br />
kostbare Jasmin aus Grasse mit flüssigem Kohlendioxid gewaschen wird:<br />
Durch diese Methode kommt der einzigartige Jasminduft so deutlich<br />
wie sonst nie zum Tragen.<br />
Fotos: © Louis Vuitton<br />
40
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Gruppenbild der ersten Serie von<br />
Louis Vuittons Parfüm-Comeback:<br />
Die Düfte sind „haut de gamme“,<br />
also Spitzenprodukte, der<br />
Designer Marc Newson kreierte<br />
die klaren Trademark-Flakons<br />
Wahre<br />
Geschichten<br />
auf der Haut<br />
erzählen<br />
k<br />
Seit 2012 für Louis Vuitton<br />
am innovativen Duftwerk:<br />
Jacques Cavallier-Belletrud<br />
Mitte 2018 wurde eine ebenso von Cavallier-Belletrud konzipierte<br />
fünfteilige Louis-Vuitton-Duftlinie für Herren auf den Markt gebracht,<br />
die auch diesmal in Flakons, die der Designer Marc Newson entworfen<br />
hat, abgefüllt wurde. Die Flakons sind schlicht und ohne verspielte<br />
Details, außerdem sogar nachfüllbar. Lediglich die Farben der Fläschchen<br />
variieren je nach Parfüm und Duftnoten.<br />
So hat beispielsweise der Flakon von „On the Beach“ (mit Yuzu,<br />
Thymian, Nelken und Rosmarin) einen rotorangen Farbton, während<br />
bei „Afternoon Swim“ (mit Orange, Mandarine, Bergamotte und Ingwer)<br />
das Blau stark an den Ozean erinnert. Der gelbe Flakon von „Sun Song“<br />
(ein Mix aus Orangenblüte, Moschus und Zitrus) ist den Sonnenstrahlen<br />
nachempfunden und der tiefgrüne „Cactus Garden“ (mit Mate-Blättern,<br />
Zitronengras und Bergamotte) bezieht sich auf Wälder und Wiesen.<br />
Verkauft werden die Düfte exklusiv in Louis-Vuitton-Boutiquen, sonst<br />
sollten sie eigentlich nirgends erhältlich sein.<br />
Wie Grasse zur Welthauptstadt des Parfüms aufstieg, kommt Louis<br />
Vuitton dabei sehr zugute. Im 15. und 16. Jahrhundert gab es dort wegen<br />
des Wasserreichtums viele Gerber. Daher wurde Grasse zunächst zur<br />
Welthauptstadt der Handschuhmacher. Durch Katharina von Medici<br />
wurde es üblich, Handschuhe zu parfümieren. Und so begann man in<br />
dem provenzalischen Städtchen, nebenbei Düfte herzustellen. Jetzt<br />
pflegt Louis Vuitton hier die Verbindung von Leder und Parfüm auf eine<br />
etwas andere, direktere Weise.<br />
Und hier gelang auch Jacques Cavallier-Belletrud 2019 nach dreijähriger<br />
Versuchstätigkeit wieder eine Besonderheit. Es hatte ihn schon<br />
immer frustriert, dass Eau de Cologne und Parfüm so unterschiedliche<br />
Qualitäten haben. Er wollte die Leichtigkeit und Frische eines Colognes<br />
mit der Haltbarkeit des Parfüms verbinden. Seither gibt es drei Parfums<br />
de Cologne von erfrischender Spritzigkeit, die jedoch nicht so schnell<br />
verfliegt: „Sun Song“, „Cactus Garden“ und „Afternoon Swim“.<br />
Es glückte ihm aber noch etwas: Er schuf eine Neuauflage des ersten<br />
Duft des Hauses „Heures d‘Absence“. Und dann kamen noch „Imagination“<br />
und „On The Beach“ in die Läden <strong>–</strong> Unisex-Düfte, die einen „von<br />
warmen Sommertagen träumen lassen und mit dem man sich eine<br />
Weltreise auf die Haut sprühen kann“, so der Meister-Parfümeur.<br />
Wer dann auch noch im Meer tauchen will, kann das mit einer neuen<br />
Uhrenreihe von Louis Vuitton tun. Die „Tambour Street Diver“ ist eine<br />
Uhr zwischen Tauchgang und Streetwear, zwischen Sportlichkeit und<br />
Eleganz. Die vier verschiedenen Modelle haben jeweils ein Edelstahlgehäuse<br />
und sind allesamt bis auf 100 Meter wasserdicht. Mithilfe eines<br />
sogenannten „Quick-Change Strap-Systems“ können außerdem die<br />
Armbänder blitzschnell ausgetauscht werden. Wer ein Fan von Virgil<br />
Abloh ist, kommt um die „Tambour Damier Graphite Race“ nicht herum:<br />
Diese dynamische Uhr trägt seine Handschrift.<br />
Überlegt man sich jetzt, was aus dem monatelangen Fußweg des<br />
14-jährigen Louis Vuitton geworden ist, hier noch eine Schlussfolgerung.<br />
Sagen wir, etwas zum Nachdenken <strong>–</strong> speziell für Mütter und Väter:<br />
Ist es nicht immer noch vielen Eltern wichtig, dass ihre Kinder etwas<br />
lernen, was sie für vernünftig halten?<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
41
FASHION | PORTRAIT<br />
200 Jahre<br />
große Momente<br />
Zum 200. Geburtstag wurde man bei Louis Vuitton natürlich<br />
besonders kreativ. Exakt am 4. August <strong>2021</strong> launchte man die iOS- und<br />
Android-App „Louis The Game“. Lädt man das Spiel herunter, verrät<br />
es auf Englisch und Chinesisch alles Wissenswerte über den Ursprung<br />
des Modeimperiums und die großen Momente des Werdegangs von<br />
Louis Vuitton. Vorgespielt werden einem die Geschichten von Vivienne.<br />
Das unverkennbare Monogramm-Maskottchen ist auf der Suche nach<br />
200 Kerzen für den 200. Geburtstag und hat dabei 200 Erlebnisse, die<br />
sich jeweils auf die abenteuerreiche Erfolgsgeschichte des französischen<br />
Modehauses beziehen.<br />
Und nachdem Louis Vuitton sozusagen von Beginn an auch für<br />
innovative Schaufenstergestaltungen bekannt ist, sorgen seit dem<br />
4. August bis ins Jahr 2022 insgesamt 200 Künstlerinnen und Künstler<br />
der unterschiedlichsten Genres auch auf diesem Gebiet sicher für<br />
erhöhte Aufmerksamkeit bei Passanten.<br />
Unter den Gestaltern finden sich zum Beispiel etliche Maler,<br />
darunter ist auch einer aus Österreich vertreten, nämlich Johann Garber<br />
aus dem Art/Brut Center Gugging. Seine Arbeit wird im September<br />
in den Auslagen zu sehen sein. Doch mit dabei sind auch Tänzer,<br />
ein Astronaut, eine Food-Designerin, Handschuhmacher, Musiker,<br />
h<br />
„Louis The Game“: Mit Monogram-Maskottchen<br />
Vivienne von<br />
Abenteuer zu Abenteuer<br />
v<br />
In den Schaufenstern von Louis-<br />
Vuitton-Stores weltweit abwechselnd<br />
zu sehen sind die Arbeiten<br />
von 200 Künstlern<br />
Astrologen, Paralympic-Schwimmer, ein Countertenor, eine Dragqueen,<br />
Stylisten und mehr. Sie alle wurden eingeladen, ein dreidimensionales<br />
Objekt <strong>–</strong> quasi eine Nachbildung des ersten Koffers mit flachem Deckel<br />
von 1850 in der Größe 50 x 50 x 100 cm <strong>–</strong> zu kreieren. So hat Johann<br />
Garber es mit seinen Kunstwerken beklebt, Architekt Peter Marino hat<br />
daraus eine Tasche gefertigt usw. Daneben wurde ein Dokumentarfilm<br />
mit dem Titel „Looking for Louis“, der die Abenteuer des jungen<br />
Entrepreneurs nachzeichnet, gedreht, der ab Dezember auf Apple TV<br />
ausgestrahlt wird. Weiters gibt es ein großformatiges Triptychon des<br />
amerikanischen Künstlers Alex Katz, das irgendwann im Herbst enthüllt<br />
wird. Und eine „Cuvée Spéciale“-Edition der LVMH-eigenen Champagnermarke<br />
Veuve Clicquot, die ebenfalls irgendwann …<br />
Und <strong>–</strong> womit wir wieder beim Schmuck wären <strong>–</strong> mit „Bravery“,<br />
be stehend aus 90 Stücken, kommt die bisher größte Juwelenkollektion<br />
der Marke auf den Markt. Entworfen hat sie Francesca Amfitheatrof, die<br />
künstlerische Leiterin der Uhren- und Schmuckabteilung. Inspirieren<br />
ließ sie sich dafür vom aufregenden Leben des Gründers. Und Nicolas<br />
Ghesquière engagierte dafür die Schauspielerin Alicia Vikander als<br />
Werbegesicht für Louis Vuitton. p<br />
www.louisvuitton.com<br />
www.instagram.com/louisvuitton<br />
.<br />
h<br />
Ein Kunstwerk aus Österreich,<br />
gemalt von Johann Garber aus dem<br />
Art/Brut Center Gugging<br />
v<br />
Was immer den Künstlern<br />
einfällt: Es muss in die<br />
Form des ersten Koffers von<br />
Louis Vuitton gebracht werden<br />
Fotos: © Louis Vuitton<br />
42 AUTUMN <strong>2021</strong>
THE CONCEPT STUDIO<br />
FINE JEWELLERY <strong>–</strong> CONTEMPORARY ART <strong>–</strong> GOLD & GEMSTONES <strong>–</strong> BAR- & SILVERWARE<br />
LITERATURE <strong>–</strong> GIFTING <strong>–</strong> GAMES <strong>–</strong> ACCESSORIES <strong>–</strong> FINE SPIRITS.<br />
SELECT the concept studio | Seitzergasse 1-3 | 1010 Vienna<br />
Follow us on Instagram: www.instagram.com/select.xyz
EIN<br />
ELDORADO<br />
DER MODE<br />
Immer am Zeitgeist, jedoch mit der nötigen Kontinuität, die es<br />
braucht, um sich als Fashion-Hotspot zu etablieren: Amicis begeistert<br />
seit über 25 Jahren Stilbewusste in Wien und darüber hinaus<br />
h<br />
Einblicke in die Boutique Amicis Men,<br />
Tuchlauben 14, 1010 Wien<br />
v<br />
Exklusiv und stilvoll: Amicis Deuxieme<br />
im Goldenen Quartier, Tuchlaubenhof 10, 1010 Wien<br />
44
FASHION | SHOWROOM<br />
h<br />
Die edle und elegante Damenboutique,<br />
Tuchlauben 11, 1010 Wien<br />
v<br />
Anfang des Jahres 1995 öffnete Amicis, einer der exklusivsten<br />
Places-to-be in Sachen Mode in Wien, seine Pforten. Und<br />
seither setzt die edle Shopkette mit einem untrüglichen<br />
Gespür für Trends, luxuriösen Ambientes und einem exzellenten<br />
Service beständig Maß stäbe. Die mittlerweile vier Boutiquen <strong>–</strong> Women,<br />
Men und Deuxieme sowie ein Outlet <strong>–</strong> befinden sich allesamt in bester<br />
Lage in der Wiener City und jede für sich ist ein Paradies für anspruchsvolle<br />
Modefans.<br />
„Unsere Vision war und ist es, die beste Auswahl an High-End-<br />
Designern zu bieten“, erklärt Zoé Daie von Amicis und hat damit absolut<br />
recht. Denn das Markenportfolio umfasst das Who’s who der<br />
Fashionwelt von Alexander McQueen, Balenciaga und Dior über<br />
Dries Van Noten bis zu Marc Jacobs, Givenchy und Victoria Beckham.<br />
So vielfältig die Brands sind, so schnörkelfrei, fast schon clean präsentieren<br />
sich die Geschäfte selbst. Es dominieren gedeckte Farben wie<br />
Weiß, Schwarz oder Braun und geben durch diese Zurückhaltung der<br />
Mode den Raum, sich zu entfalten, zu wirken und in den Mittelpunkt zu<br />
treten. Auf diese Weise werden stilvolle Wohlfühloasen geschaffen, in<br />
denen man sich von aktuellen Trends inspirieren, aber auch von zeitlosen<br />
Klassikern neu in den Bann ziehen lassen kann. Ab Herbst gibt es<br />
hier zudem die Kollektionen von Petar Petrov und Marine Serre zu entdecken<br />
<strong>–</strong> wunderschöne Entwürfe, die man keinesfalls verpassen sollte.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Amicis<br />
Amicis verrät <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 seine Favorites<br />
Unser absolutes Must-have sind die Taschen von Bottega Veneta. Die Qualität des Leders ist unglaublich<br />
und vor allem bei den „Intrecciato“-Modellen spürt man das italienische Kunsthandwerk in seiner Vollendung.<br />
Bei Schuhen sind es die Modelle von Amina Muaddi, die es uns angetan haben. Diese It-Pieces sind<br />
aktuell jedoch sehr schnell vergriffen. Um einen extravaganten Look zu perfektionieren, kommt man an<br />
den Kleidern von Zimmermann nicht vorbei <strong>–</strong> man kann sie zu jedem Event tragen und sie lassen sich easy<br />
kombinieren. Last but definitely not least würden wir für den Winter den Clean Chic von The Row,<br />
Khaite oder Totême wählen: zeitlose Basics in wunderschönen Farben für die kühlere Jahreszeit.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
45
LUXURY PIECE | WOMEN<br />
Verpixelte<br />
Preziosen<br />
Es sind kostbare Kontraste, die sich bei dem prachtvollen Collier „Pixelage“ von Cartier, mehr als nur<br />
ergänzen. Das Design ruft den legendären Panther, dessen Fellzeichnung bereits seit 1914 als Inspiration<br />
für kreative Meisterwerke der Luxus-Maison dient, erneut ins Gedächtnis. Bei diesem Schmuckstück wird<br />
die dunkle Marmorierung der eleganten Raubkatze wie verpixelt in poliertem Onyx dargestellt und der<br />
Pelz in weißen, gelben und organgefarbenen Diamanten. Abgerundet wird die makellose Komposition<br />
durch drei goldbraune Topase in der Mitte, mit insgesamt 27,34 Karat. Diese formvollendete Schönheit ist<br />
nur eines von sieben faszinierenden Glanzstücken aus der neuen Kollektion „Sixième Sens Par Cartier“ <strong>–</strong><br />
eine Hommage an unsere Sinne und intuitive Wahrnehmung.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer Fotos: Hersteller<br />
46<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
www.jomalone.eu
48<br />
Fotos: Shayne Laverdiére, Hersteller
ACCESSOIRES<br />
Goldene<br />
ZEITEN<br />
Eine exklusive Armbanduhr ist viel mehr als nur ein<br />
klassisches Accessoire, das man am Handgelenk trägt.<br />
Es ist ein Statement und Passion zugleich.<br />
Allen voran ist es eine tiefgehende Leidenschaft zu<br />
traditioneller Handwerkskunst, formvollendeten<br />
Designs, seltenen Juwelen und hochwertigen Edelmetallen.<br />
Die Königsklasse ist natürlich eine Golduhr in<br />
all ihren Facetten und Nuancen <strong>–</strong> vom schimmernden<br />
Gelbgold über verspieltes Roségold bis hin zum edlen<br />
Rotgold und neutralen Weißgold. Hier ist definitiv<br />
alles Gold, was glänzt, versprochen!<br />
Von Christoph Kulmer<br />
SWING O’CLOCK<br />
Julia Roberts strahlt mit diesem<br />
Klassiker um die Wette! Es ist eine<br />
Uhren-Ikone mit fünf beweglichen<br />
Diamanten zwischen zwei<br />
Saphirgläsern über dem Zifferblatt.<br />
Die verschiedenen Designs<br />
der Kollektion „Happy Sport“<br />
sind ein raffinierter Clou:<br />
Dieses Modell ist in glanzvollem<br />
Roségold gehalten und der<br />
Inbegriff von Weiblichkeit mit<br />
einem Hauch zeitloser Eleganz<br />
und sportivem Chic.<br />
Von Chopard, um 35.100 Euro<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
49
ACCESSOIRES<br />
Goldene<br />
ZEITEN<br />
Women<br />
ZEITREISE<br />
Das Design des kissenförmigen<br />
Gehäuses aus 18 Karat Rotgold<br />
geht auf die frühen 1920er-Jahre<br />
zurück. Dessen polierter Boden<br />
bietet viel Platz für persönliche<br />
Widmungen und Gravuren.<br />
Doch das Nonplusultra ist eine<br />
feine Guillochierung auf dem<br />
weißen Perlmuttzifferblatt.<br />
„Pavonina“ von Glashütte<br />
Original, um 23.300 Euro<br />
GOLDREGEN<br />
Diese außergewöhnliche Variante<br />
der „Reine de Naples“ von<br />
Breguet weiß mit insgesamt<br />
139 Diamanten an der Lünette,<br />
dem Höhenring sowie dem<br />
Bandanstoß zu überzeugen. Ein<br />
zusätzlicher Blickfang ist die<br />
Armbandkette aus 18-karätigem<br />
Gelbgold: Lange Glieder davon<br />
fallen lose über Zifferblatt und<br />
Handgelenk und erinnern an die<br />
Fransen der Charleston-Kleider<br />
aus den Goldenen Zwanziger<br />
Jahren. „Reine de Naples Mini<br />
Charleston“, von Breguet,<br />
um 64.700 Euro<br />
DIAMANTENFIEBER<br />
Ein Chronometer der Superlative:<br />
Das Meisterwerk aus 18 Karat<br />
Gelbgold bezaubert mit<br />
158 Diamenten am Gehäuse,<br />
weitere 44 Diamanten zieren die<br />
Lünette. Mit 596 Diamanten ist<br />
das Armband besetzt und ein Pavé<br />
aus 291 Diamanten bringt das<br />
Zifferblatt zum Funkeln.<br />
„Lady-Datejust“, von Rolex.<br />
Gesehen bei Juwelier Wagner,<br />
Preis auf Anfrage<br />
KUNST DER STUNDE<br />
Das brandneue Modell in Rotgold<br />
aus der „Villeret“-Kollektion überrascht<br />
unter anderem mit dem<br />
ovalen Datumfenster und rundlicheren<br />
Ziffern. Die sorgfältig<br />
abgestimmten Proportionen<br />
ergeben eine perfekte Harmonie<br />
der einzelnen Elemente. Durch<br />
den Saphirboden kann das<br />
Bienenwaben-Guillochis, ein<br />
traditionelles Dekormotiv, auf<br />
der Schwingmasse bewundert<br />
werden. „Villeret Date“ von<br />
Blancpain, um 30.140 Euro<br />
Fotos: Hersteller<br />
50 AUTUMN <strong>2021</strong>
Italian Masterpieces<br />
In The Mood sofa designed by Jean-Marie Massaud<br />
Pierre low table designed by Jean-Marie Massaud<br />
Marth rocking armchair designed by Roberto Lazzeroni<br />
Plot room divider designed by GamFratesi<br />
poltronafrau.com<br />
POLTRONA FRAU WIEN by Faulmann und Zeilinger GmbH<br />
Salztorgasse 6, 1010 Wien<br />
T. 01 890 69 64<br />
office@at.poltronafrau.com | poltronafrau.com
ACCESSOIRES<br />
Goldene<br />
ZEITEN<br />
Men<br />
BREITLING MEETS<br />
BENTLEY<br />
Einer fast zwei Jahrzehnte langen<br />
Partnerschaft ist ein wahres<br />
Uhrenjuwel entsprungen.<br />
Dieses Stil-Highlight aus 18 Karat<br />
Rotgold präsentiert sich mit einem<br />
Zifferblatt in der Farbe „British<br />
Racing Green“ sowie einem goldbraunen<br />
Alligatorenarmband<br />
und ist auf exklusive 25 Stück<br />
streng limitiert! „Premier B21<br />
Chronograph Tourbillon 42<br />
Bentley Limited Edition“ von<br />
Breitling, um 49.000 Euro<br />
NOBLER<br />
DURCHBLICK<br />
Kühn, kreativ und absolut am<br />
Puls der Zeit: Das Räderwerk der<br />
„Grande Seconde Skelet-One“<br />
scheint komplett zu schweben<br />
und ist nur an den skelettierten<br />
grauen Brücken des Uhrwerks<br />
befestigt. Umgeben ist dieses<br />
von einem Gehäuse aus warmem<br />
18 Karat Rotgold. Von Jaquet Droz,<br />
um 34.400 Euro<br />
UNDERWATER LOVE<br />
Die eindrucksvolle Taucheruhr<br />
für den Mann, der es sowohl<br />
unter dem Meerespiegel als auch<br />
darüber gerne stilvoll hat. Die<br />
duale Ästhetik wird zudem durch<br />
den transparenten Gehäuseboden<br />
unterstrichen, der den Blick auf das<br />
Manufakturwerk freigibt. „Black<br />
Bay Fifty-Eight 18K“ mit Gehäuse<br />
aus 18-karätigem Gelbgold von<br />
Tudor, um 15.750 Euro<br />
UHRGESCHICHTE<br />
Schlicht, aber mit raffinierten<br />
Details <strong>–</strong> ein echter Klassiker, der<br />
es nicht nötig hat, Trends hinterherzulaufen.<br />
Die Neuauflage des<br />
Portugieser-Chronografen schafft<br />
eine vornehme Symbiose aus<br />
dem 18-karätigem rotgoldenen<br />
Gehäuse, goldenen Appliken und<br />
einem maskulinen, ardoisefarbenen<br />
Zifferblatt. „Portugieser<br />
Tourbillon Rétro-grade Chronograph<br />
Boutique Edition“ von IWC<br />
Schaffhausen, um 18.100 Euro<br />
Fotos: Hersteller<br />
52 AUTUMN <strong>2021</strong>
QUALITÄT ALS<br />
LEBENSGEFÜHL<br />
Statt mit einem Diplom in Wien beendete Petar Petrov sein Studium mit einer<br />
erfolgreichen Schau in Paris. Seiner Herrenlinie ließ er bald Damenmode folgen, auf<br />
Paris London und auf seine erfolgreichen Outfits eine stets noch bessere Kollektion.<br />
Kein Wunder, dass er als „Wiens angesagtester Modeexport“ bezeichnet wird<br />
Von Brigitte R. Winkler<br />
Ein Markenzeichen von<br />
Petar Petrov ist Leder<br />
x<br />
v<br />
Fließendes Outfit mit<br />
unverkennbaren Petrov-Details<br />
h<br />
Look aus der umjubelten<br />
Show im Februar 2020 in<br />
London: ein Mantelkleid<br />
h<br />
Flauschiger Mantel in Maxilänge:<br />
Eleganz ist essenziell<br />
v<br />
Vom Scheitel bis zu<br />
den Schuhsohlen: Alles ist<br />
so typisch Petar Petrov<br />
Fotos: Petar Petrov, Brigitte R. Winkler<br />
54
FASHION | PORTRAIT<br />
k<br />
Backstage nach<br />
dem gelungenen<br />
Showdebüt in London:<br />
Petar Petrov mit<br />
seinen Models<br />
Seine Markenzeichen:<br />
Kreativität und<br />
Konsequenz<br />
Was haben Louis Vuitton und Petar Petrov gemeinsam?<br />
Einiges! Geboren in der Ukraine und aufgewachsen in Bulgarien<br />
erobert sich der junge Modeschöpfer mit seinem Partner<br />
Christoph Pirnbacher von Wien aus über Paris und London die internationale<br />
Modewelt vor allem mit zwei Ks: Kreativität und Konsequenz.<br />
Sucht man im Internet nach Petar Petrov, bekommt man sofort Dinge<br />
zu lesen, die für Qualität sprechen. Abgesehen von seiner offiziellen<br />
Webseite und Kaufangeboten wird da gelobt und bejubelt. In der Online-„Vogue“<br />
schwärmt Sarah Mower über seine Herbst/Winterkollektion<br />
<strong>2021</strong>/22: „Die Zuschauer dieser Generation werden Patti Smith und die<br />
vage Aura der Underground-Rockstar-Eleganz in seinen taillierten Mänteln<br />
und extralangen Ärmeln erkennen. All diese Ästhetik wurde geglättet<br />
und zu einer zeitgemäßen Garderobe aufgewertet.“ Die gleiche Kollektion<br />
analysiert Natalie Theodosi in der US-amerikanischen Modezeitung<br />
„WWD“: „Petrov hat eine überzeugende Aussage darüber gemacht, wo<br />
wir stehen und wohin wir uns bewegen. Indem er Neuland betrat, sei es<br />
Denim, Strick oder figurbetonte Kleider, unterstrich er auch das Potenzial<br />
seiner Marke, über seine charakteristischen Anzüge hinauszuwachsen.“<br />
Da ist von „fließenden femininen Silhouetten“ und von „makelloser<br />
Schneiderkunst“ (www.net-a-porter.com) die Rede oder vom „angesagten<br />
Sortiment von Petar Petrov“ im Onlineshop von Breuninger. Das bekannte<br />
E-Commerce-Unternehmen Farfetch, das Designermode von Boutiquen<br />
aus der ganzen Welt verkauft, bezeichnet ihn als „Der Geheimtipp unter<br />
Fashionexperten“ und preist seine Mode wie folgt an: „Was geschieht,<br />
wenn ein in der Ukraine geborenes Fashion-Talent in Bulgarien aufwächst<br />
und in Österreich studiert? Es wird wie Petar Petrov zum angesagtesten<br />
Fashion-Export Wiens. Die Smoking-Blazer, fließenden Kleider mit<br />
Zipfelsäumen sowie schimmernden Tops samt Schleifenkragen sind trotz<br />
ihrer komplexen Designs sehr casual und leicht zu tragen.“<br />
Bereits 2017 schreibt Frances Wasem im Interview mit Petar Petrov<br />
für „Global Blue“: „Der in Wien lebende Petar Petrov ist für seine herausragenden<br />
Stücke in der Modeelite bekannt geworden. Lernen Sie den<br />
zurückhaltenden Designer kennen, der die Modewelt in seinen Bann<br />
gezogen hat.“<br />
Und was haben Louis Vuitton und Petar Petrov jetzt tatsächlich gemeinsam?<br />
Der Franzose ließ sich bereits mit 13 Jahren nicht einmal von<br />
seinem Vater daran hindern, das zu tun, was er für richtig hielt. Nämlich<br />
nach Paris zu gehen. Petar Petrov studierte noch an der Universität für angewandte<br />
Kunst in Wien (zunächst bei Paolo Piva, dann bei Viktor & Rolf,<br />
schlussendlich bei Raf Simons), als er 2003 nach Paris ging, um dort seine<br />
erste Männer modenschau zu zeigen <strong>–</strong> während der offiziellen Fashion<br />
Week natürlich. Ein voller Erfolg. Hatte der Designer bereits während des<br />
Studiums mehr auf sein Herz und Hirn gehört als auf die Angebote und<br />
Wünsche der Lehrenden, umso mehr dann nach diesem Erfolg. Anstatt<br />
zum Abschluss des Studiums zum Diplom anzutreten, betrachtete er die<br />
Modenschau in Paris als ein solches und arbeitete lieber an seinen Ideen<br />
weiter. Die ihn danach regelmäßig nach Paris führten: Seit 2004 scheint<br />
er dort im offiziellen Showkalender des Chambre Syndicale auf.<br />
Und wieder gab es eine wichtige Entscheidung: 2009 wechselte<br />
Petrov von der Herren- zur Damenmode. Zugleich beendete er seine wilden<br />
Schauen und zeigt seine Kollektionen seither in unterschiedlichen<br />
Showrooms in Paris. Und der Erfolg gab ihm recht. Womit wir wieder<br />
bei Louis Vuitton wären. Okay, bei Kaiserinnen und Königen als Kunden<br />
kann Petar Petrov jetzt nicht mithalten, aber bei den Schauspielerinnen<br />
und sonstigen internationalen Stars sehr wohl. Eines der ersten großen<br />
Kaliber, die zu seinen Fans zählen, ist Anne Hathaway. Unübersehbar<br />
war der wunderbare rote Hosenanzug, in dem sie 2019 an der Seite von<br />
Matthew McConaughey zum Werbeauftritt für den Film „Serenity“ kam.<br />
Es folgten Helen Mirren, Solange Knowles, Caroline de Maigret, die<br />
indische Schauspielerin Sonam Kapoor Ahuja und unzählige weitere<br />
Stars. Zuletzt das Model Hailey Baldwin, seit ihrer Hochzeit mit Justin,<br />
Hailey Bieber.<br />
Kaum schlüpft ein solcher Megastar in ein Petar-Petrov-Outfit,<br />
kommen unzählige Anfragen von weiteren Celebrities. Die er zumeist<br />
konsequent ablehnt. Denn da gibt es noch ein wichtiges Wort, das seine<br />
Arbeit anbelangt: Qualität. Sowohl was seine Mode betrifft <strong>–</strong> da muss ganz<br />
einfach alles seinen hohen Ansprüchen entsprechen <strong>–</strong> als auch bei den<br />
Followern, die bei seiner Agentin anklopfen. Und genauso, wenn es um<br />
Boutiquen geht, die seine Kollektionen führen wollen, etwa das ikonische<br />
Kaufhaus „La Samaritaine“ in Paris. Es bedurfte mehrerer Monate und<br />
mehrerer Anläufe des dort zuständigen Managers, ehe Petrov zusagte.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
55
Jetzt gehört seine Mode zum Sortiment des frisch eröffneten Luxustempels.<br />
Damit reiht sich das Nobelkaufhaus in eine Liga mit Printemps<br />
in Paris, mit Bergdorf Goodman in New York, mit Harrods, Selfridges und<br />
Harvey Nichols in London, mit vielen Lane-Crawford-Läden in Hongkong<br />
und China sowie mit Apropos The Concept Store in Köln und weiteren.<br />
Hierzulande bekommt man Petar Petrovs coole Mode seit Jahren in Österreichs<br />
erstem Concept Store, der auf avantgardistische Mode spezialisierten<br />
Boutique Park. Und ab sofort ist sie auch im Shop Amicis Women<br />
erhältlich, der auf seiner Homepage über Petar Petrov schwärmt: „Die<br />
Ästhetik der Marke bietet Weiblichkeit, Eleganz und Leidenschaft durch<br />
hochwertige, fließende Stoffe.“ Kurz gesagt, das Label gibt es in allen relevanten<br />
Geschäften<strong>–</strong> mit Ausnahme von Italien <strong>–</strong> weltweit. Dazu kommen<br />
renommierte Online-Portale wie Farfetch, Net-a-Porter oder Mytheresa.<br />
Begonnen hat alles, wie gesagt, an der Universität für angewandte<br />
Kunst in Wien. Wobei Petrov vorher Wirtschaft und Bankwesen studiert<br />
hatte, ehe er von der Angewandten erfuhr und dorthin wechselte. Die<br />
Liebe zur Mode hat er wohl von seiner Mutter, einer gelernten Schneiderin,<br />
geerbt. Vor allem aber hat er das Handwerk zu Hause kennengelernt.<br />
Seine Produktionsstätten in Bulgarien standen zunächst unter der<br />
Aufsicht seiner Mutter und auch jetzt ist sie nach wie vor involviert.<br />
Auch fast von Anfang an dabei und inzwischen an fast allen Bereichen<br />
beteiligt ist Christoph Pirnbacher. Der Stylist und brillante Fotograf arbeitet<br />
seit 2004 für Petar Petrov und war zunächst für das Styling und die<br />
Lookbooks zuständig. Jetzt ist er vor allem bei Farben, Materialien und<br />
Prints aktiv und macht gemeinsam mit Petar die Fittings. Am Schnitt<br />
arbeitet er nicht mit, denn, so Christoph Pirnbacher: „Das kann ich gar<br />
nicht.“ Dafür kann er sehr gut mit Kreativen kommunizieren, die dann zur<br />
Beratung kommen, Castings organisieren, fotografieren oder für sonstige<br />
Tätigkeiten kooperieren.<br />
h<br />
Trademark-Design:<br />
Diese drei Farben<br />
fehlen in keiner<br />
Kollektion des<br />
Modeschöpfers<br />
v<br />
Ganz wichtig für<br />
Petar Petrov:<br />
die Qualität seiner<br />
Materialien<br />
Ob bei Jacken, Hosen,<br />
Kleidern oder Mänteln:<br />
Leder ist immer dabei<br />
x<br />
„Es hat mir sicher geholfen, aus dem<br />
Osten zu stammen und mit<br />
wenig Geld auszukommen.“<br />
Kunstvolle<br />
Drapierungen prägen<br />
die elegante<br />
Mischung<br />
aus Hosenanzug<br />
und Kleid<br />
Befragt man Petar Petrov zu seiner nunmehr fast 20-jährigen Laufbahn<br />
im Modebusiness, kommen noch sehr interessante Details seines<br />
Erfolges ans Tageslicht: „Ich habe immer auf das Produkt gesetzt. Für die<br />
Männerkollektionen bin ich ja eigentlich ohne jede Erfahrung ins kalte<br />
Wasser gesprungen und habe gleich in Paris gezeigt. Was ich dabei gelernt<br />
habe, konnte ich dann für die Damenmode einsetzen, diese besser machen<br />
und darauf achten, dass wir immer ein gutes Produkt haben. Wenn<br />
die Leute dafür viel Geld zahlen, sollte es ihnen auch das Gefühl geben,<br />
dass es vielleicht sogar zeitlos ist. Ich habe ständig intensiv daran gearbeitet,<br />
dass wir gute Partner haben, gute Netzwerker, gute Produzenten.<br />
Das war die schwierigste Phase am Anfang. Wenn man ein kleines Label<br />
ist, dann ist das sehr schwer. Niemand will einem so richtig helfen. Die<br />
Leute wollten ja durch mich Geld verdienen, sie wollen Umsatz erzielen<br />
und sind profitorientiert. Trotzdem will man das machen, was man selbst<br />
möchte und seine Ideen verwirklichen. Da muss man dann sehr flexibel<br />
sein. Da hat es mir sicher geholfen, dass ich aus dem Osten stamme und<br />
gewohnt war, mit wenig Geld auszukommen. Wir haben uns unseren Namen<br />
eigentlich über unseren Retail-Partner aufgebaut.“ Und wer war das?<br />
Petrov: „Die erste große Firma, die uns unterstützt und auf ein total<br />
anderes Level katapultiert hat, war Net-a-Porter. Das Schwierigste zu Beginn<br />
war, Leute und Shops davon zu überzeugen, dass das Produkt etwas<br />
kann und gut ist. Als Net-a-Porter dazukam, haben wir gemerkt, dass alles<br />
andere Dimensionen annimmt, andere Umsätze. Ich wollte immer etwas<br />
machen, was die Leute wollen, was sie gerne anziehen <strong>–</strong> ich will nicht den<br />
Leuten die Zukunft vorhersagen und sie verstehen mich nicht. Denn ich<br />
möchte den Leuten etwas anbieten, was sie jetzt verstehen, was sie jetzt<br />
brauchen. Wir machen Kleidung und keine Kunst. Man muss einfach seine<br />
Umgebung reflektieren und schauen, was die Menschen brauchen.“<br />
Fotos: Petar Petrov, Brigitte R. Winkler<br />
56
FASHION | PORTRAIT<br />
Wie alles begann:<br />
Looks von den<br />
Menswear-Schauen in Paris<br />
x<br />
v<br />
Wichtige Merkmale schon bei<br />
der Männermode: Eleganz und<br />
charakteristische Details<br />
Lieber begehrt<br />
als berühmt<br />
Offenbar hat er die Gabe, das genau zu erkennen. Petar Petrov: „Frauen<br />
möchten überrascht werden. Männer kaufen ganz anders ein. Frauen<br />
suchen immer etwas, in dem sie sich besser fühlen. Man hat ein anderes<br />
Gefühl, wenn etwas neu ist. Kleidung kann ein Lebensgefühl vermitteln.<br />
Auch wenn es einem nicht wichtig ist, setzt man ein Statement mit<br />
dem, was man trägt und womit man auf die Straße geht. Von Designern<br />
wird erwartet, dass sie die Leute überraschen. Das ist der hauptsächliche<br />
Druck, den wir haben. Aber die Leute bemerken auch, ob man sich<br />
treu ist. Für mich war es immer wichtig, meine Stärken und Schwächen<br />
zu erkennen und daran zu arbeiten, was ich am besten kann, was wir am<br />
besten können. Ich habe gewisse Produktgruppen nicht gelauncht, wenn<br />
ich keine gute Idee hatte oder wenn ich erkannt habe, dass das Produkt<br />
nicht konkurrenzfähig ist. Irgendwann habe ich registriert, dass mit meinen<br />
Ressourcen, mit meinen Interessen ein Mittel-Produkt aufgrund der<br />
Produzenten und Mengen nicht funktioniert. Da habe ich entschieden:<br />
Fokussieren wir uns auf ein Luxusprodukt. Machen wir das, wozu wir die<br />
Mittel und Ressourcen haben, um das beste Produkt zu kreieren. Und<br />
lernen wir in der Zwischenzeit, was man noch verbessern könnte."<br />
Ein wohl überlegter Prozess: „Es war mir immer wichtig, das Label<br />
langsam aufzubauen. Bestimmte Sachen dauern natürlich länger, wenn<br />
man gewisse Netzwerke nicht hinter sich hat. Es ist ebenso ein Luxus,<br />
alles zur Verfügung zu haben, was man braucht. Aber das birgt auch<br />
Gefahren. Es war mir immer wichtig, gut zu liefern und zeitgerecht. Wir<br />
haben über die Jahre gute Erfahrungswerte gesammelt und haben so<br />
gut wie nie Qualitätsprobleme. Das dauert eben, bis man so weit ist.“<br />
k<br />
Immer sehr stimmig:<br />
die Proportionen bei<br />
Petar Petrovs Entwürfen<br />
Zu seiner Arbeitsweise meint der Modeschöpfer: „Für mich war nie<br />
ein Muster oder ein Schnitt wichtig, sondern ein Lebensgefühl. Daher ist<br />
es auch schwierig für mich, wenn ich meine Entwürfe beschreiben müsste.<br />
Denn ich entwerfe immer noch sehr intuitiv. Auch im Studium hatte<br />
ich nie ein Thema <strong>–</strong> es geht um die Kollektion, um das Lebensgefühl. Oft<br />
war es den Leuten zu wechselhaft, was wir machen, und ich habe gesagt:<br />
Ja, das haben wir gut verkauft, das hat gut funktioniert <strong>–</strong> trotzdem gibt es<br />
jetzt etwas Neues, man muss aber daran glauben. Ich bin eben schnell gelangweilt.<br />
Ab und zu könnte ich länger das Gleiche machen, doch dann<br />
denke ich mir: Warum? Man kann stattdessen auch ständig in Bewegung<br />
bleiben, andere Ideen haben und diese verwirklichen.“<br />
Im Februar 2020 hatte Petar Petrov beschlossen, seine Herbstkollektion<br />
in London zu zeigen. Was der Grund dafür war, erklärt der Designer:<br />
„Mein Netzwerk, das ich habe, geht über London, nicht über Paris. Unser<br />
Sales-Showroom ist in London und wir haben die meiste Unterstützung<br />
von dort.“ Und es war ein enormer Erfolg: Alle wichtigen Medien<br />
und Journalisten kamen, darunter Suzy Menkes persönlich, eine der Ikonen<br />
der Modeberichterstattung. Und dann brach die Pandemie aus. Jetzt<br />
ist Petar Petrov gerade wieder am Nachdenken. Wo soll er seine nächste<br />
Schau zeigen? In Mailand, um endlich auch Italien für seine Werke zu begeistern?<br />
Doch wenn die Entscheidung für Februar 2022 gefallen ist, kann<br />
man sich eines sicher sein: Sie wird makellos konsequent umgesetzt! p<br />
www.petarpetrov.com<br />
instagram: @petarpetrovofficial<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
57
LUXURY PIECE | MEN<br />
Smarter<br />
Schatzhüter<br />
Der „Guardian“, ein tragbarer (Uhren-)Safe, gefertigt von der deutschen Manufaktur Döttling, ist der<br />
sichere Begleiter für den Mann von Welt. In einer eleganten und hochwertigen Lederhülle verbirgt sich<br />
das doppelwandige Hochsicherheitsrohr und somit das Herzstück dieses Accessoires. Die Metallkomponente<br />
ist fast so hart wie Diamant und dadurch so gut wie unzerstörbar. Nur mithilfe eines dreistelligen<br />
Codes lässt sich die kleine Tresortür öffnen. Sollte einem dieses besondere Stück doch einmal abhanden<br />
kommen, kann es jederzeit mit dem integrierten GPS-Sender geortet werden. Es bietet Platz für bis<br />
zu sechs Armbanduhren, Schmuck sowie Bargeld oder wichtige Dokumente. Nur zirka vier Kilogramm<br />
schwer ist es ein echtes Hightech-Security-Leichtgewicht, das auf Reisen keinesfalls fehlen darf.<br />
Gesehen bei Select, Seitzergasse 1 <strong>–</strong> 3, 1010 Wien.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer Fotos: Hersteller<br />
58 AUTUMN <strong>2021</strong>
Please savour responsibly<br />
Crafted without compromise<br />
from American and European<br />
oak sherry seasoned casks.<br />
THE MACALLAN DOUBLE CASK RANGE<br />
Photography by Steve McCurry
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Julia Spicker<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Marily Elmezoglou, Fotos: Tina Herzl (Porträtbild), Julia Spicker<br />
v<br />
Nadine Wolfbeisser für „1st Magazin“<br />
Produktion: Michaela Darer<br />
Styling: Barbara Zach<br />
Make-up: Christopher Koller<br />
Die Oberösterreicherin Julia Spicker wusste schon sehr früh, dass für<br />
sie nur ein kreativer Beruf infrage kommt. Ihre Begeisterung, etwas<br />
gestalten und inszenieren zu können, aber gleichzeitig diese besonderen<br />
Momente festzuhalten, hat sie im Endeffekt zur Fotografie gebracht.<br />
Julia Spicker legt den Fokus auf Mode-, Werbe- und Porträtfotografie.<br />
Zu ihren Karrierehighlights gehören zahlreiche Editorials für internationale<br />
Zeitschriften und Magazine sowie eine wunderschöne Kampagne für<br />
die „Vienna Awards for Fashion and Lifestyle“, in der das Leben von Kaiserin<br />
Elisabeth von Österreich neu interpretiert und von Topmodel Emma<br />
Heming-Willis als Sisi inszeniert wurde. Im Jahr 2014 konnte sie selbst<br />
diese begehrte Trophäe als „Photographer of the Year“ erhalten <strong>–</strong> übrigens<br />
als erste Frau in dieser Kategorie.<br />
Zu den bekannten Persönlichkeiten, die sie bereits ablichten durfte,<br />
zählen Schauspielerin Nina Proll, Model Lena Gercke oder Opernsängerin<br />
Lena Belkina. Das Ausnahmetalent hat aber keine favorisierte Person,<br />
die sie unbedingt einmal vor der Kamera haben möchte, denn es<br />
ist ständig auf der Suche nach interessanten Menschen und Gesichtern.<br />
Julia Spicker sieht ihre Berufung, also die Fotografie, in einem ständigen<br />
Entwicklungsprozess. Dieser Wandel wird natürlich äußerlich von<br />
Trends und Technik beherrscht. Aber bloß darum geht es nicht. Für sie<br />
sind auch Faktoren entscheidend wie die eigene Persönlichkeit, die Herangehensweise,<br />
die Einstellung zu unterschiedlichen Themen oder die Empfindung<br />
und Wahrnehmung von Schönheit und Ästhetik. „Veränderungen<br />
in uns und um uns lassen Kunst immer wieder neu entstehen. Sich und<br />
seine Arbeit neu zu entdecken, zu verwerfen und wieder neu zu erschaffen,<br />
das macht für mich den Reiz und die Faszination an der Fotografie<br />
aus“, schildert sie die kreative Motivation für ihre spannenden Arbeiten.<br />
www.juliaspicker.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
61
Fotos: Julia Spicker
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Nadine Wolfbeisser für „1st Magazin“<br />
Produktion: Michaela Darer<br />
Styling: Barbara Zach<br />
Make-up: Christopher Koller<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
63
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Model: Martina @ Wiener Models<br />
Styling: Sonia Shaieb @ Tatendrang, Make-up: Sophie Chudzikowski @ perfectprops<br />
Model: Dominika Kryszczyska<br />
Styling: Nina Kepplinger, Make-up: Jody Cuberli @ perfectprops<br />
Fotos: Julia Spicker<br />
64<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
Model: Kati Tutavac<br />
für „Die Presse Schaufenster“<br />
Styling: Barbara Zach<br />
Make-up: Patrick Glatthaar<br />
@ Total World
Geschenke sprechen Bände<br />
Von<br />
Dr. Tatjana Lackner, MBA<br />
Kommunikations- & Verhaltens-Profilerin<br />
Fotos: Die Schule des Sprechens GmbH<br />
66
KOLUMNE<br />
Auch Geschenke sind Kommunikation. Wir unterscheiden<br />
zwischen Souvenir, Mitbringsel, einer nett gemeinten Geste für<br />
die Einladung bei den Nachbarn zum Essen und einem hochwertigen<br />
Präsent. Nicht immer muss ein wertvolles Geschenk viel Geld<br />
kosten. Vielmehr geht es darum, dass sich der Beschenkte wirklich von<br />
uns gelesen und in seinen Wünschen erkannt fühlt. Selbst gebastelte, gekochte<br />
oder gebackene Geschenke fallen meistens nur unter kleine Aufmerksamkeiten<br />
<strong>–</strong> außer es handelt sich um die große Hochzeitstorte oder<br />
einen aufwendig kreierten Geburtstagsmotivkuchen. „Schau, was ich dir<br />
mitgebracht habe. Wir hatten so viele Nüsse und Ringlotten im Garten.<br />
Du magst das eh, gell?“ In jedem Fall sollten wir sicher sein, dass der selbst<br />
gemachte Nusslikör oder die Ringlottenmarmelade von Tante Herta auch<br />
nachgefragt und willkommen sind.<br />
Ein Geschenk sagt schließlich eine Menge über uns und das Verhältnis<br />
zum Jubilar aus: „Jö, ein Bademantel. Dabei hab ich doch erst letzte Weihnachten<br />
einen neuen bekommen!“ „Ja, Oma <strong>–</strong> ich habe das Pickerl dran gelassen.<br />
Du kannst alles umtauschen!“ In<br />
vielen Beziehungen hat das falsche Geschenk<br />
schon mal zur Enttäu schung geführt,<br />
weil es vielleicht zu praktisch war<br />
und zu wenig beziehungs bin dend oder<br />
kaum persönlich: „Ich habe mir zum dritten<br />
Hochzeitstag keinen Staubsauger-<br />
Roboter mit Wischfunktion gewünscht, Heinz!“<br />
Freude schenken<br />
Die Art, wie und was wir zum Geburtstag, zu Ostern, dem Jahrestag<br />
etc. überreichen, spricht Bände und gibt eine Menge über uns<br />
preis: Stilsicherheit, Geschmack, das Verhältnis zum Beschenkten,<br />
unser Budget und was uns der andere in Wahrheit wert ist. Gelungene<br />
Geschenke brauchen vor allem gedankliche Vorbereitung. Der<br />
finanzielle oder zeitliche Aufwand für die Besorgung des Präsentes sind<br />
ebenso wenig zu vernachlässigen wie eine hübsche Verpackung. Am<br />
wichtigsten ist allerdings, dass mit jeder Gabe eine klare Aussage verbunden<br />
ist und so ein liebevoller persönlicher Bezug zum Beschenkten<br />
hergestellt wird. Doch was schenkt man einem Menschen, der sich selbst<br />
ohnehin alles leisten kann?<br />
Wenn der Podcast-Biograf läutet …<br />
… entsteht eine klangvolle „Talking Biography“ <strong>–</strong> das persönlichste Geschenk.<br />
Unser Leben: eine Gesprächsbiografie. Dafür muss nicht zwingend<br />
Weihnachten sein. Vielleicht steht der Pensionsantritt eines lieben<br />
Mit arbeiters vor der Türe oder die Geburt des ersten Enkelkindes. Vielleicht<br />
möchten Sie sich einfach selbst endlich mal ein paar Stunden ein<br />
ganz besonderes Profiling gönnen. Wie wohltuend, mal psychisch „aufzuräumen“.<br />
Dafür braucht es nicht immer gleich eine Therapie, sondern<br />
lieber mal ein gut geleitetes Gespräch durch das eigene Leben.<br />
Der wohltuende Blick zurück<br />
Lehnen Sie sich zurück und lassen Sie sich im Podcast-Interview Frage<br />
für Frage leiten und auf Ihren interessanten Lebensweg schauen: Wo waren<br />
Sie als Kind am glücklichsten? Wann haben Sie Geschichte erlebt?<br />
„Zurückblicken“ hat viel mit seelischer Reinigung und Orientierung zu<br />
tun. Im Zuge eines Lebens drehen wir uns immer wieder um. Das tut<br />
uns manchmal richtig gut. Wir haben schließlich alle auch schwere Zeiten<br />
hinter uns gebracht. Wie von einem Gipfel ins Tal blickend, so sehen wir<br />
tief unten den Weg, der sich zu uns heraufschlängelt. Tausende Schritte<br />
mussten wir gehen und mit hunderten Menschen Worte wechseln.<br />
Der professionelle Rückblick bietet eine völlig neue Qualität: Wir<br />
erleben unser Leben wie eine Dokumentation. Im Gespräch mit einem<br />
Podcast-Biografen oder -Biografin wird die persönliche Lebensgestaltung<br />
herausgearbeitet. Wer bin ich eigentlich? Von wo aus bin ich gestartet?<br />
Wie wurde ich erzogen? Was hat mich geprägt? Was wird wohl von mir<br />
bleiben? Die Podcast-Biograf:innen fangen dabei berührende, witzige<br />
„Ein Geschenk sagt schließlich<br />
eine Menge über uns und das<br />
Verhältnis zum Jubilar aus.“<br />
und gescheite Momente ein. Liebevoll werden durch die Methode des<br />
„Memoiren-Profilings“ persönliche Anekdoten, wichtige Begegnungen<br />
und nennenswerte Wendepunkte gesammelt. Man fühlt sich fast wie ein<br />
Zeitzeuge auf der eigenen biografischen Dokumentationsreise. Einige<br />
Gesprächsstunden dauert es schon, um sicher durch den Themenwald<br />
geführt zu werden und das eigene Leben zu reflektieren. „Talking Biographies“<br />
sind nicht zu verwechseln mit einem Fotoalbum oder schriftlichen<br />
Memoiren. Man bekommt viel mehr <strong>–</strong> und das vertont!<br />
Lieblingsrezepte finden sich darin vielleicht ebenso wie einige Zeilen,<br />
die aus einem handgeschriebenen<br />
Liebesbrief vorgelesen werden. Manche<br />
sprechen über ihren Familienstammbaum,<br />
während sie alte Fotos durchblättern<br />
und so jüngeren Fami lienmitgliedern<br />
wertvolle Informationen<br />
weiterreichen. Jede „Talking Bio gra phy“<br />
ist wie ein Schatz und völlig anders als die andere. Warum? Weil, schließlich<br />
jedes Leben einzigartig ist! Sie gibt Auskunft über den bunten Pfad des<br />
Lebens und die Stationen, die einem wichtig erscheinen. Vielleicht hat<br />
jemand noch seinen ersten Gehaltszettel aufgehoben, ein anderer eine Konzertkarte<br />
aus alten Tagen als Andenken an einen unvergesslichen Abend<br />
mit der Jugendliebe. Das „Memoiren-Profiling“ garantiert ein Gespräch<br />
in vertrauter Atmosphäre. Alle „Talking Biographies“ sind Unikate und<br />
werden von professionellen Sprechern vertont. Am Ende sind gleich drei<br />
Seiten stolz über einen sehr individuell gestalteten biografischen Doku:<br />
Der Schenker, der Podcast-Biograf und natürlich der Beschenkte selbst.<br />
Ihre Stimme ist ein Geschenk<br />
Eltern, die sich beim Schenken Mühe geben und dem Fortpflanz vorleben,<br />
welche Gedanken man sich im Vorfeld macht, werden die Früchte<br />
ihrer Bemühungen hoffentlich eines Tages selbst ernten können. Wer Kinder<br />
jedoch mit Geldgeschenken, Kontoüberweisungen und Gutscheinen<br />
abspeist, der darf sich nicht wundern, wenn es am Muttertag wenig<br />
kreativ oder liebloser zugeht. Wenn das Kind nämlich nur gelernt hat,<br />
„irgendwas“ zu schenken, dann wird es das auch als Erwachsener so<br />
weiterführen.<br />
Wie wäre es deshalb für die Kleinsten statt der Toniebox mal mit etwas<br />
Selbstgelesenem? Dank Kindergarten und Volksschule basteln unsere<br />
Kiddies für uns, und wir …? Wir kaufen!<br />
Sprechen Sie für Ihren Liebling die schönsten Geschichten oder Witze<br />
in Form eines Podcasts auf! Kinder mögen es, wenn sie ihren Namen hören.<br />
Je persönlicher sie angesprochen werden, umso begeisterter sind sie.<br />
Diesen individuellen Bezug wird eine professionell abgemischte Märchen-<br />
CD aus dem Kaufhaus nie erreichen. Genauso verhält es sich mit selbst<br />
vertonten Fotoalben. Kinder lieben die alten Geschichten rund um ihr<br />
Älterwerden und können sie nicht oft genug hören. Kaum blättert man<br />
die Seite um, schon hört man eine neue Anekdote aus der eigenen Kindheit:<br />
„Und hier sitzt du grinsend auf einem Esel. Der Ausflug in den Nationalpark<br />
hat damals mit Starkregen geendet, weißt Du das noch …?“<br />
Was tröstet die Kleinen, wenn wir abends nicht zu Hause sind, um<br />
ihnen vorlesen zu können? Am besten die Babysitterin spielt selbst besprochene<br />
Files von Mama, Papa oder Omi ab und das Kind lauscht den<br />
vertrauten Stimmen.<br />
Fazit: Schenken bleibt immer eine persönliche Angelegenheit <strong>–</strong> egal<br />
in welchem Alter. Mit Podcasts lassen sich tolle Geschenke zaubern. Bei<br />
„Talking Biographies“ helfen uns die Profisprecher, bei den eigenen<br />
Kindern sollten wir selbst ans Mikrofon.<br />
www.sprechen.com<br />
soundcloud.com/die-schule-des-sprechens<br />
www.youtube.com/user/SCHULEdesSPRECHENS<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
67
ART<br />
DAS TOR<br />
ZUR WELT<br />
Der Wiener Künstler Raoul Haspel öffnet Türen,<br />
die andere nicht sehen <strong>–</strong> anlässlich des Jubiläums<br />
275 Jahre Theresianische Akademie<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Raoul Haspel/Atelier Haspel-Mahir<br />
Die Theresianische Akademie, in Wien liebevoll „Theresianum“<br />
genannt, feiert 275-jähriges Jubliläum <strong>–</strong> und das mit einer<br />
dauerhaften künstlerischen Intervention von Raoul Haspel.<br />
Ein imposanter Torbogen aus Stahl thront ab sofort auf einem scheinbar<br />
endlosen roten Teppich direkt über der Feststiege. Die Idee hinter dem<br />
Kunstwerk lautet: „Der Weg hinaus führt in die Welt“. Durch den Torbogen<br />
blickt man von der traditionellen Historie über die Gegenwart in die<br />
Zukunft. „Es war eine Herausforderung, die Installation statisch fix zu<br />
verankern“, so Raoul Haspel. „Ich möchte mit dem Tor zeigen, dass man<br />
für das Leben lernt, mit der Welt interagiert, hinausgeht und neue Möglichkeiten<br />
erkennt, neue Einblicke gewinnt und sein Können, das man in<br />
der Schule gelernt hat, hinausträgt.“<br />
Sein Ansatz ist: Künstler öffnen Türen, die andere nicht sehen. Der<br />
durch das Tor verlaufende rote Teppich scheint in der Reflexion weiterzuführen,<br />
durch die Balustrade hindurch, über die Feststiege, zum gegenüberliegenden<br />
Fenster <strong>–</strong> und schließlich hinaus in die Welt. Das Lichtkonzept,<br />
das verdeckt in die Skulptur verbaut wurde, beleuchtet den historischen<br />
Saal und die Decke in neuer Weise und wird von der spiegelnden Oberfläche<br />
reflektiert. Das Objekt beherrscht nicht den Raum, sondern lenkt das<br />
Augenmerk auf seine Besonderheiten und bereichert ihn dadurch.<br />
Der österreichische Künstler wuchs nur wenige Kilometer von dieser<br />
Institution entfernt auf. Mit seinem Projekt „Schweigeminute (Traiskirchen)“<br />
erlangte er 2015 nationale wie internationale Bekanntheit und hat<br />
seither einen Fixplatz in der heimischen Kunstszene. Neben Fine Art und<br />
Designprojekten kooperiert er regelmäßig mit bekannten Brands. Meisterhafte<br />
Vielfalt, ungewöhnliche Techniken und Materialien, die er zu visionären<br />
Kreationen vereint, zeichnen sein Œuvre aus. Haspels unkonventionelle<br />
Herangehensweise eröffnet neue Perspektiven und resultiert in<br />
großflächen Installationen und künstlerischen Interventionen im öffentlichen<br />
Raum. In jüngster Zeit arbeitet er verstärkt an großflächiger Kunst<br />
im Bereich Architektur und setzt damit seinen Weg der Verbindung von<br />
bildender und angewandter Kunst konsequent fort <strong>–</strong> in die Welt hinaus.<br />
www.raoulhaspel.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
69
TRIO<br />
FANTASTIQUE<br />
„Drei sind einer zuviel“ <strong>–</strong> dieser Spruch trifft<br />
hier ganz und gar nicht zu. Denn Serge Dorny,<br />
Vladimir Jurowski und Igor Zelensky, das neue<br />
Dream-Team an der Bayerischen Staatsoper,<br />
überzeugen mit einem vielversprechenden<br />
Programm und interessanten Premieren für die<br />
kommende Saison. Alles neu macht der Herbst!<br />
Von Rosemarie Pescheck<br />
Der neue Intentant<br />
Eine faszinierende Perspektive von der Technik über die Bühne bis<br />
zum Publikumsraum: Backstage-Einblicke der besonderen Art<br />
Dem deutschen Repertoiresystem verpflichtet ist die Bayerische Staatsoper.<br />
Ihre Leitung übernimmt ab September als Nachfolger des Österreichers<br />
Nikolaus Bachler der von der Opéra National de Lyon kommende<br />
gebürtige Belgier Serge Dorny. Nach dem Studium von Architektur, Kunstgeschichte,<br />
Archäologie, Komposition und Musikanalyse in Gent wurde<br />
er 1983 als Dramaturg in das Team von Gerard Mortier an der Brüsseler<br />
Oper La Monnaie aufgenommen. Von ihm hat sich Dorny nach eigener<br />
Aussage die Besessenheit für Musik angeeignet. Zwischen 2003 und <strong>2021</strong><br />
war er äußerst erfolgreich als Intendant an der Oper von Lyon tätig, wo er<br />
künstlerisch vorbildliche Arbeit leistete, neue thematische Schwerpunkte<br />
setzte und Bekanntes mit Unbekanntem geschickt mischte. Damit gelang<br />
es nicht nur, das dortige Publikum radikal zu verjüngen, sondern aus dem<br />
eher verschlafenen Haus ein pulsierendes kulturelles und soziales Zentrum<br />
der Stadt zu machen. Daraus erkennt man seine Stärke und Mission:<br />
Leute in die Oper holen.<br />
Im Gegensatz zu dem in München gepflegten Repertoiresystem mit<br />
täglich wechselnden Aufführungen bekennt sich Serge Dorny zu dem allgemein<br />
üblichen Stagione-Theater, das immer nur ein Stück erarbeitet<br />
und dieses anschließend mehrmals en suite spielt. Es ist allerdings einleuchtend,<br />
dass nicht alles, was in Lyon funktioniert hat, nach München<br />
exportiert werden kann. Das beabsichtigt Dorny auch nicht, da seiner Ansicht<br />
nach die Welt und die Menschen in ständiger Bewegung sind und<br />
Veränderungen unterliegen. Diesen Tatsachen sollte Rechnung getragen<br />
werden. Deshalb meint er auch, dass es im Musiktheater nichts Richtiges<br />
oder Falsches gibt, aber immer Fragen gestellt werden müssen. Sein Credo:<br />
Musiktheater ist eine Form des Diskurses, des gemeinsamen Nachdenkens<br />
über die allgemein gültigen und aktuellen Probleme der Menschheit.<br />
v<br />
Lichtgestalt für Klassikfans:<br />
Außenansicht der Bayerischen Staatsoper am Abend<br />
70
ART<br />
Das Trio Fantastique:<br />
Vladimir Jurowski, Serge Dorny und Igor Zelensky (v. l. n. r.)<br />
x<br />
h<br />
Das wunderschöne Ballett „Die Kameliendame“<br />
mit farbenfrohen Kostümen<br />
Fotos: Wilfried Hoesl, S. Gherciu<br />
Der neue Generalmusikdirektor<br />
Zeitgleich mit Serge Dorny wurde auch der gebürtige Moskauer Vladimir<br />
Jurowski als Generalmusikdirektor an die Bayerische Staatsoper berufen<br />
und nimmt am 1. September seine Tätigkeit auf. Ausgebildet wurde er<br />
zunächst bei seinem Vater Michail Jurowski am Konservatorium seiner<br />
Heimatstadt, dann bei Rolf Reuter und Sir Colin Davis in Dresden und<br />
Berlin. Weltweit war er als Gastdirigent an bedeutenden Opernhäusern<br />
engagiert. Mit der Oper „Der feurige Engel“ von Sergej Prokofjew gab<br />
Jurowski bereits vor sechs Jahren mit großem Erfolg ein viel bejubeltes<br />
Debüt in München. Erstmals trat er international 1995 beim Wexford<br />
Festival auf, ein Jahr später stand er in Convent Garden am Pult. Nach<br />
Kurt Masur war er von 2007 bis Ende der Spielzeit 2020/21 Chefdirigent<br />
des London Philharmonic Orchestra und tritt nunmehr in die Fußstapfen<br />
von Kirill Petrenko als Generalmusikdirektor in München.<br />
Beim Vergleich der Verpflichtung von Petrenko durch Bachler 2013 für<br />
diese Position und bei der diesjährigen Berufung von Jurowski fällt eine<br />
frappierende Ähnlichkeit auf und kann als bedeutender Schritt sowohl für<br />
München als auch den Dirigenten angesehen werden. Vladimir Jurowski<br />
befindet sich wie damals Petrenko in einer ähnlichen Phase seiner Karriere:<br />
Als Dirigent ist er erfahren, aber eben noch kein Weltstar. Er hat jedoch<br />
beste Voraussetzungen dazu, einer zu werden, denn er brennt für das Theater<br />
und wird dies <strong>–</strong> ebenso wie Petrenko seinerzeit <strong>–</strong> beweisen wollen.<br />
Wenn die Zusammenarbeit zwischen Jurowski und Serge Dorny ebenso<br />
gut funktionieren wird, wie dies zwischen Bachler und Petrenko bis zur<br />
Übergabe ihrer Funktionen der Fall war, stehen die Chancen gut, dass die<br />
Bayerische Staatsoper ihre Erfolgsgeschichte fulminant fortsetzen kann.<br />
Der neue bzw. alte Ballettdirektor<br />
Als Dritter des Leading Teams ist Igor Zelensky zu nennen. Seit 2016<br />
amtiert er als Leiter des Bayerischen Staatsballetts und sein Vertrag<br />
wurde nun bis 2026 verlängert. Der in Labinsk in Russland geborene,<br />
in Tiflis und Sankt Peterburg ausgebildete Tänzer gab 1988 sein Debüt<br />
am Marinsky-Theater, an dem er für viele Jahre Star des Balletts war.<br />
Darüber hinaus tanzte er nicht nur als Principal Dancer am New York City<br />
Ballet, sondern auch als gefragter Gastsolist auf weiteren internationalen<br />
Bühnen. Zwischen 2006 und 2015 fungierte er als künstlerischer Leiter der<br />
Compagnie in Novosibirsk, von 2011 bis 2016 betreute er als künstlerischer<br />
Direktor die zweite Moskauer Ballettcompagnie am Stanislawski-<br />
Nemirowitsch-Theater. Mit dem Bayerischen Staatsballett präsentiert er<br />
neben klassischen Werken in der Reihe „Heute ist Morgen“ auch zukunftsweisende<br />
Neukreationen der jüngeren Generation.<br />
Ein Premierenreigen<br />
Das Programm für die Spielzeit <strong>2021</strong>/22 bringt die Philosophie der Verantwortlichen<br />
deutlich zum Ausdruck: Es wird weniger Wert auf Glamour<br />
und Starqualitäten gelegt, also bei Premieren etwa auf Verdi oder Größen<br />
wie Jonas Kaufmann verzichtet. Vielmehr wird grundlegender, mutiger<br />
und erdender Humanismus herausgekehrt. Die Aufführungen sollen als<br />
Spiegel der Gesellschaft ein Ort der Unterhaltung, Reflexion, Auseinandersetzung<br />
und des Austausches sein. Im Mittelpunkt steht der irrende,<br />
suchende, kämpfende und nackte Mensch, der immer in Bewegung ist.<br />
Dorny stellt seine erste Spielzeit mit der Auswahl seiner Premieren stücke<br />
unter das Motto „Feier des 20. Jahrhunderts“. Er präsentiert Musik desselben<br />
und rückt soziale und politische Fragen in den Mittelpunkt.<br />
PREMIEREN<br />
24. 10. <strong>2021</strong> „Die Nase“ von Dmitri Schostakowitsch<br />
18. 12. <strong>2021</strong> „Giuditta“ von Franz Lehar<br />
30. 01. 2022 „Das schlaue Füchslein“ von Leos Janacek<br />
28. 02. 2022 „Peter Grimes“ von Benjamin Britten<br />
09. 05. 2022 „Les Troyens“ von Hector Berlioz<br />
FESTSPIEL-PREMIEREN<br />
27. 06. 2022 „Die Teufel von Loudun“ von Krysztof Penderecki<br />
17. 07. 2022 „Capriccio“ von Richard Strauss<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
71
h<br />
Roy Lichtenstein, „Shipboard Girl“,<br />
1965<br />
v<br />
Andy Warhol, „Liz II.6“,<br />
1964 <strong>–</strong> 1968<br />
Andy Warhol, „Mao II.93“,<br />
1972<br />
x<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: © OSME Fine Art, Mischa Nawrata<br />
72
ART<br />
IT’S ALL<br />
ABOUT<br />
ART<br />
KUNST FINDET STADT: EIN<br />
NEUER ART-HOTSPOT IN WIEN<br />
FÜR SAMMLER & EINSTEIGER<br />
v<br />
Othmar und<br />
Sandra Schimek<br />
Kunst befindet sich ständig im Wandel. Auch das<br />
international agierende Kunsthandelsunternehmen<br />
OSME Fine Art wechselt seinen Standort<br />
und zieht in den 1. Wiener Bezirk. Gegründet hat<br />
es Othmar Schimek, der seit über 15 Jahren als<br />
Kunsthändler und Sammlungsberater in London,<br />
Miami und Wien tätig ist. Ab September präsentieren<br />
Othmar und Sandra Schimek ausgewählte Werke von Andy Warhol,<br />
Keith Haring, Roy Lichtenstein, KAWS und anderen namhaften Künstlern<br />
an der neuen Adresse Tiefer Graben 19, wie er im Interview verrät:<br />
Herr Schimek, Sie unterstützen seit vielen Jahren Ihre Kundinnen und<br />
Kunden darin, Kunstsammlungen aufzubauen und zu erweitern. Worin<br />
sehen sie den Schwerpunkt von OSME Fine Art?<br />
Er liegt vor allem darin, österreichischen und internationalen Kunden<br />
durch unsere Erfahrung und unseren umfassenden Service das Sammeln<br />
von hochwertigen Kunstwerken zum Vergnügen zu machen. Denn Kunst<br />
zu sammeln macht dann am meisten Spaß, wenn<br />
man das richtige Werk im bestmöglichen Zustand<br />
und zum fairen Preis erwerben kann. Wir<br />
übernehmen für unsere Sammler die Recherchen<br />
über die Verfügbarkeit, die Provenienz und<br />
den Zustand der gesuchten Werke. Unser über<br />
viele Jahre aufgebautes Netzwerk an Kunden<br />
und Partnern, zu dem auch Galerien und Auktionshäuser gehören, ermöglicht<br />
es uns, An- und Verkäufe für unsere Kunden optimal und reibungslos<br />
zu organisieren. An erster Stelle steht bei uns die positive Erfahrung<br />
unserer Kunden beim Kunstkauf. Wir beraten Sammler, die ein bestimmtes<br />
Werk suchen, sich grundsätzlich über die Marktsituation gewisser<br />
Künstler informieren wollen oder über ein Investment in „Blue-Chip Art“<br />
nachdenken. Aufgrund unserer Expertise betreffend die Werke von Andy<br />
Warhol und anderer Künstler*innen <strong>–</strong> wie zum Beispiel Keith Haring,<br />
Jean-Michel Basquiat, Yayoi Kusama, Günther Förg und Bridget Riley,<br />
um nur einige zu nennen <strong>–</strong> können wir Kunstinteressierten eine sehr<br />
genaue Vorstellung von sinnvollen Investitionen für den Aufbau ihrer<br />
Sammlungen vermitteln.<br />
Demnächst sind Sie an einem neuen Standort anzutreffen. Worauf<br />
dürfen sich Ihre Besucher freuen?<br />
Unser neuer Standort soll Sammlern die Gelegenheit bieten, sich im<br />
Gespräch mit uns über ihre Interessen auszutauschen. In den zentral<br />
gelegenen neuen Räumlichkeiten können wir unseren Kunden <strong>–</strong> neben<br />
unserer beratenden Tätigkeit <strong>–</strong> Arbeiten von Andy Warhol und anderen<br />
bedeutenden Künstlern im Original vorstellen. Wir freuen uns darauf, in<br />
unserem Schauraum weitbekannte Werke zeigen zu können.<br />
www.osme.at<br />
h<br />
Andy Warhol, „Campbell’s Soup I“,<br />
1968<br />
k<br />
Keith Haring, „Subway Drawing“,<br />
ca. 1982-1984<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
73
ART | PORTRAIT<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Marily Elmezoglou, Fotos: Christiane Mader (Porträtbild), SA-PO<br />
v<br />
„Synthesia Overdose", 2014<br />
SA-PO<br />
Das Kunstkollektiv SA-PO, das sich aus Sven Sauer und Igor Posavec<br />
formiert, erkundet den menschlichen Drang nach Identität und Intimität.<br />
Sie konzentrieren sich auf das Zusammenspiel zwischen sozialen<br />
Bewegungen und lokalen Strukturen in Megastädten wie Tokio, New<br />
York oder Seoul <strong>–</strong> daraus entstehen seit 2012 berauschende Kunstwerke,<br />
die auf ein bis maximal fünf Exemplare limitiert sind. Das Duo agiert zum<br />
einen aus Berlin, dem kreativen Zentrum für Design in Deutschland, und<br />
aus Wiesbaden, wo sich die beiden Masterminds im Jahr 2005 im Atelier<br />
von Igor Posavec auch kennenlernten. Sie waren damals Nachbarn,<br />
die zeitgleich an ähnlichen Ideen arbeiteten. Man könnte also sagen, das<br />
Schicksal hat einen berühmten Matte-Painting-Künstler mit einem 3-D-<br />
Designer zusammengebracht und das Ergebnis ist aufregende, stimmige<br />
und hochwertige Kunst.<br />
Sven Sauer kommt aus der Filmbranche und trägt maßgeblich dazu<br />
bei, Szenenbilder zu visuellen Highlights werden zu lassen. Sein Können<br />
demonstrierte er unter anderem in Produktionen wie „Game of Thrones“<br />
und er erhielt bereits mehrere Auszeichnungen, darunter einen Oscar in<br />
der Kategorie „Best Visual Effects“ für seine Arbeit bei Martin Scorseses<br />
Film „Hugo“. Igor Posavec ist ein genialer 3-D-Designer sowie Dozent für<br />
Digitale Kunst und Technologie. Er schöpft aus einem über 20-jährigen<br />
Erfahrungsschatz in den Bereichen Design, Produktdesign und Game Art.<br />
Für beide Künstler ist es eine wichtige Komponente, sich ständig weiterzuentwickeln,<br />
auch wenn einem oftmals die Realität entgegensteht.<br />
Während der Pandemie ist vor allem die Ungewissheit für viele ein Hindernis.<br />
SA-PO haben jedoch neue Wege gefunden, sich zu präsentieren.<br />
Für kommende Ausstellungen planen die beiden Visionäre eine Echtzeit-<br />
Galerie auf ihrer Website, damit interessierte Käufer direkt mit ihnen und<br />
ihrer Kunst in Kontakt treten können.<br />
www.sa-po.de<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
75
Fotos: SA-PO
ART | PORTRAIT<br />
„Grubenvogel“, 2014<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 77
ART | PORTRAIT<br />
v<br />
„Electric sheep<br />
dreaming“, 2014<br />
„Moon“, 2014<br />
x<br />
„Amor fati“, 2013<br />
x<br />
Fotos: SA-PO<br />
78 AUTUMN <strong>2021</strong>
„Future fatigue“, 2013
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200<br />
François Gérard: „Napoléon bei der Schlacht von Austerlitz, 2. Dezember 1805“, 1810<br />
Fotos: Alamy Stock Foto<br />
82
HISTORY<br />
Mythos<br />
NAPOLEON<br />
Von Percival Pachta-Rayhofen<br />
Er war Feldherr und Staatsmann,<br />
Revolutionär und Monarchist,<br />
Friedensfürst und Kriegsherr,<br />
Organisator und Propagandist,<br />
Liebhaber der Künste und<br />
der Frauen. Eine Retrospektive<br />
zum 200. Todestag<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
83
Die Literatur über die Märchenkarriere des „petit Caporal“, der zum<br />
Kaiser der Franzosen und Beherrscher Europas von Spanien bis<br />
zur russischen Grenze aufstieg, ist unübersehbar und übertrifft alle<br />
anderen historischen Persönlichkeiten. Angeblich ist lediglich<br />
über Jesus Christus mehr geschrieben worden als über Napoleon.<br />
Jedes Kind kennt seinen Namen und viele uns heute bekannte<br />
Dinge und Institutionen gehen auf ihn zurück.<br />
Und wie bei allen Größen in der Geschichte stehen sich Bewunderer<br />
und Kritiker leidenschaftlich argumentierend gegenüber. Was war er<br />
nun, Genie oder Ungeheuer?<br />
Apropos Größe: Rein körperlich war Napoleon mit 1,68 Meter<br />
absolut im Durchschnitt der damaligen Zeit. Unbestritten ist er ein<br />
genialer Feldherr, der über 60 Schlachten schlug, die allermeisten davon<br />
gewann und damit Macht über ganz Europa erlangte. Neben taktischem<br />
Geschick und strategischem Weitblick verdankt er seine Erfolge zwei<br />
weiteren Eigenschaften, die wohl auch heute in Politik und Wirtschaft<br />
entscheidend sind: Er war stets bereit, ein Risiko auf sich zu nehmen,<br />
und er sorgte virtuos für seine eigene PR.<br />
Beispielhaft dafür ist sein legendärer Einsatz auf der Brücke von<br />
Arcole, als er seinen Soldaten im österreichischen Kugelhagel voranstürmte.<br />
Er landete zwar unrühmlich im Sumpf und musste herausgezogen<br />
werden, aber die Schlacht war gewonnen und ein wichtiger<br />
Meilenstein zum Sieg in Italien gesetzt. Neben den von ihm sorgfältig<br />
selbst verfassten Bulletins bewirkte auch das Gemälde von<br />
Antoine-Jean Gros, dass seine Taten im rechten Licht erstrahlten.<br />
Zeitgenossen<br />
sagten über ihn,<br />
dass er unter all<br />
den Generalen am<br />
wenigsten wie ein<br />
Militär aussah<br />
Zeitgenossen sagten über ihn, dass er unter all den Generalen am<br />
wenigsten wie ein Militär aussah. Er selbst verstand sich ebenfalls<br />
mehr als wohlwollender Staatenlenker, der <strong>–</strong> wo auch immer er war <strong>–</strong><br />
bleibende Erfolge bewirkte. Die Jahre seines Konsulats und der beginnenden<br />
Kaiserzeit gelten in Frankreich als goldene Jahre: Chaos und<br />
Terror der Französischen Revolution wurden beseitigt, Religionsfreiheit<br />
wieder eingeführt sowie die Ordnung und innerer Frieden wiederhergestellt.<br />
Zudem wurde ein wirtschaftlicher sowie kultureller Aufschwung<br />
durch seine klugen Maßnahmen bewirkt. Dazu gehören unter vielem<br />
anderen die Gründung der Banque de France ebenso wie die Förderung<br />
von Künstlern, Oper und Theater, teilweise sogar mit finanziellen<br />
Mitteln aus seiner eigenen Tasche.<br />
h<br />
Antoine-Jean Gros:<br />
„Bonaparte an der Brücke von Arcole“, 1796<br />
v<br />
Jean-Auguste-Dominique Ingres:<br />
„Napoleon Bonaparte als Erster Konsul von Frankreich“, 1803 <strong>–</strong> 1804<br />
Fotos: Alamy Stock Foto<br />
84
HISTORY<br />
Napoleon <strong>–</strong><br />
Staatsmann,<br />
Gesetzgeber,<br />
Organisator<br />
k<br />
Anne-Louis Girodet<br />
de Roucy-Trioson:<br />
„Napoleon Bonaparte im<br />
Krönungsgewand“, 1804<br />
Als Gesetzeswerk beeinflusst der Code Civil, der aufgrund Napoleons<br />
Veranlassung und auch tatkräftiger Mitwirkung zu Recht „Code<br />
Napoléon“ genannt wird, bis zum heutigen Tag die Rechtsprechung in<br />
Frankreich, aber auch in vielen anderen Ländern in Europa und Übersee.<br />
Die Insel Elba, der Ort seiner ersten Verbannung, profitiert noch heute<br />
von den wirtschaftlichen Initiativen, die er während seines kurzen<br />
Aufenthaltes dort ergriff. Auch in Ägypten setzte er sofort Akzente, um<br />
das Los der Bevölkerung zu verbessern. An dieser Stelle sei erwähnt,<br />
dass Napoleon sich als überzeugter Liberaler stets gegen Rassismus und<br />
Diskriminierung engagierte.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
85
HISTORY<br />
Napoleon <strong>–</strong><br />
Friedensfürst<br />
statt<br />
Kriegstreiber?<br />
h<br />
Napoleon grüßt seine Kavallerie: Gemälde „Napoleon Bonaparte in<br />
der Schlacht von Friedland, 1807“ von Ernest Meissonier<br />
j<br />
Hippolyte Bellangé und Adrien Dauzats: „Französische Kaisergarde,<br />
Parade vor dem Louvre, 1810“, 1852<br />
U<br />
ngeachtet seiner Genialität und bleibenden Verdienste in vielen<br />
Belangen besteht weiterhin die Hauptkritik an Napoleon, Europa<br />
20 Jahre lang in blutige Kriege verwickelt zu haben, die auch<br />
seinen Namen tragen. Betrachten wir aber seine militärische Seite<br />
einmal näher: Die Großmächte England, Österreich, Russland und<br />
Preußen standen Frankreich seit der Revolution schon deshalb feindlich<br />
gegenüber, weil sie ein Überschwappen des liberalen und egalitären<br />
Gedankengutes befürchteten. Frankreich war daher schon vor seiner<br />
Regentschaft den Angriffen dieser Mächte ausgesetzt.<br />
Als 1802 endlich ein dauerhafter Friede in Reichweite war, stellte<br />
sich England entschieden dagegen, denn man meinte dort, Frieden mit<br />
Frankreich sei weitaus gefährlicher als ein Krieg. Fortan verhinderte es<br />
alle Friedensbemühungen und schmiedete mit englischem Geld weitere<br />
anti-französische Koalitionen. Mit Fug und Recht kann man daher festhalten,<br />
dass die Napoleonischen Kriege <strong>–</strong> vielleicht mit der Ausnahme<br />
des Einmarsches in Russland 1812 <strong>–</strong> reine Verteidigungskriege Frankreichs<br />
unter der Führung Napoleons waren.<br />
Er selbst sagte oft, dass er viel lieber Frankreich weiter auf dem Weg in<br />
die Prosperität geführt hätte, als unablässig Kriege zu führen.<br />
Napoleon <strong>–</strong><br />
Architekt und<br />
Städteplaner<br />
Vieles verdankt die Nachwelt auch dem baulichen Gestaltungswillen<br />
Napoleons, insbesondere Paris stand im Mittelpunkt seiner Visionen.<br />
Selbstverständlich galt es, seinen Ruhm und den seiner Grande<br />
Armée zu verewigen: So wurden gleich zwei Triumphbögen errichtet,<br />
der kleinere beim Tuilerien-Palast und der größere am Place de l’Étoile,<br />
ein weithin bekanntes Wahrzeichen von Paris. Allerdings hat er dessen<br />
Fertigstellung nicht mehr erlebt. Der breite Straßengürtel rund um das<br />
Pariser Zentrum trägt die Namen seiner Marschälle und an seine Siege<br />
erinnern der Gare d’Austerlitz, die Rue de Rivoli und viele andere.<br />
Aber es ging ihm nicht nur um Ruhm und Ehre, sondern auch um <strong>–</strong><br />
wie man heute sagen würde <strong>–</strong> Nachhaltigkeit. Er wollte Paris nicht nur<br />
schöner, sondern auch gesünder machen. Dazu wurden auf seine Veranlassung<br />
hin Wasserleitungen und Abwasserkanäle errichtet und die<br />
stinkenden Gassen wichen breiten grünen Boulevards. Und letztlich<br />
sollten seine Soldaten im Schatten marschieren können, somit wurden<br />
in ganz Frankreich Alleebäume gepflanzt. Viele kolossale Visionen für<br />
ein „Über-Paris“ schwebten ihm noch vor <strong>–</strong> Europas Hauptstadt, die ein<br />
zweites Rom werden sollte. Doch dazu fehlte ihm letztlich die Zeit.<br />
Fotos: Everett Collection/Shutterstock.com, Alamy Stock Foto<br />
86 AUTUMN <strong>2021</strong>
Bilder:© schreinerkastler
HISTORY<br />
Napoleon <strong>–</strong><br />
die Frauen<br />
und die Liebe<br />
N<br />
apoleon galt als „Womanizer" und manche Damen waren regelrecht<br />
Groupies des mächtigen Korsen, wobei einige nach dem intimen<br />
Tête-à-Tête kurzerhand weggeschickt wurden, während er sich<br />
wieder seinem Schreibtisch und Staatsangelegenheiten zuwandte.<br />
Ab und zu fanden willige Gefährtinnen gar keine Beachtung.<br />
Einige Frauen spielten aber neben Laetitia Buonaparte, der stets im<br />
Hintergrund präsenten hochverehrten „Madame Mère“, durchaus eine<br />
wichtige Rolle in seinem Leben: Da wäre zunächst Désirée Clary zu<br />
nennen, seine erste Liebe. Er wandte sich bald Joséphine de Beauharnais<br />
zu, doch aus Verbundenheit verheiratete er Désirée mit General Bernadotte<br />
und machte diesen zum Marschall und Prinzen von Pontecorvo.<br />
Und dies, obwohl dessen Loyalität wie auch seine militärischen Fähigkeiten<br />
umstritten waren. Diesem Umstand verdankt jedoch Schweden<br />
sein derzeitiges Königshaus, denn Bernadotte wurde nach dem<br />
Aussterben des Hauses Wasa die Königswürde von Schweden angeboten.<br />
Désirée Bernadotte wurde somit Königin von Schweden.<br />
Joséphine de Beauharnais, die sechs Jahre ältere Witwe und Mutter<br />
zweier Kinder, entflammte die Leidenschaft des jungen Generals<br />
Bonaparte, wobei ihre exzellenten politischen Verbindungen zu<br />
Paul de Barras durchaus ebenfalls eine Rolle gespielt haben dürften.<br />
Trotz Eifersuchtsdramen eines feschen Husarenoffiziers heiratete<br />
er sie und machte sie schließlich zur Kaiserin von Frankreich.<br />
Sein erstes bedeutendes Kommando und Sprungbrett für seinen<br />
Aufstieg, nämlich 1796 über die Italienarmee, hatte er nicht zuletzt<br />
ihren Kontakten zu verdanken.<br />
j<br />
Guillaume Guillon Lethiére: Porträt von Joséphine de Beauharnais, die<br />
erste Frau von Napoléon Bonaparte 1763 <strong>–</strong> 1814<br />
Napoleon mit Kaiserin Marie Louise von Österreich und Sohn Napoleon II.,<br />
Herzog von Reichstadt und König von Rom, in den Gärten der Tuilerien<br />
(anonymes Gemälde)<br />
x<br />
Auf die polnische Gräfin Maria Walewska hatte Napoleon ein Auge geworfen<br />
und es entstand eine Liaison, der ein Sohn namens Alexandre<br />
entsprang. Unklar ist bis heute, ob diese Beziehung, die immerhin<br />
halboffiziell war, da ja die Gräfin dem Kaiser bisweilen nachreiste, eine<br />
gegenseitige Leidenschaft war oder ob die junge Maria nur aus patriotischen<br />
Gründen seine Mätresse wurde, um ein unabhängiges Polen von<br />
Napoleons Gnaden zu begünstigen. Kaiserin Joséphine störte die Beziehung<br />
wohl eher wenig, da sie ohnehin von Anfang an wenig Zurückhaltung<br />
mit Lieb habern zeigte. Dennoch zögerte der Kaiser lange, bis<br />
er 1810 die Scheidung der kinderlos gebliebenen Ehe mit Joséphine<br />
verlangte. Der kleine Sohn mit Maria Walewska war für ihn letztlich der<br />
schlagende Beweis, dass die Kinderlosigkeit nicht an ihm liegen könne.<br />
Marie Louise, Tochter des österreichischen Kaisers Franz, war<br />
schließlich eine politische Verbindung, um Österreich als Bündnispartner<br />
zu gewinnen. Obwohl man die junge Erzherzogin daheim am<br />
Wiener Hof von Napoleon nur als „korsisches Monster“ oder „Krampus“<br />
reden hörte, gestaltete sich die Ehe mit ihr <strong>–</strong> wohl für beide Seiten überraschend<br />
<strong>–</strong> glücklich, insbesondere, als sich mit dem gemeinsamen Sohn<br />
Napoleon I., König von Rom, der heiß ersehnte Nachwuchs zur Sicherung<br />
der Dynastie Bonaparte einstellte. Dieser Umstand stimmte auch<br />
die Franzosen wohlwollender, obwohl ja aufgrund ihrer Verwandtschaft<br />
zu Großtante Marie Antoinette gewisse Ressentiments gegen eine<br />
weitere „Autrichienne“ herrschten.<br />
Bemerkenswert ist jedenfalls, dass Napoleon trotz seines dringenden<br />
Wunsches nach einem die Dynastie erhaltenden Nachfolger in einem<br />
kritischen Moment der Geburt auf die Frage der Ärzte, wer gegebenenfalls<br />
gerettet werden sollte, seiner Marie Louise den Vorzug vor dem<br />
lange erhofften Thronfolger gab. Seine Zuneigung zu ihr muss also doch<br />
sehr groß gewesen sein. p<br />
Fotos: Alamy Stock Foto<br />
88 AUTUMN <strong>2021</strong>
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Exklusive Lage im Herzen Laxenburgs nur 200 m vom Schlosspark entfernt.<br />
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The sky<br />
is the limit<br />
Aussichtsreich: die Penthouse-Loggia im Steinway Tower mit<br />
beeindruckendem Blick auf den Central Park<br />
Fotos: Binyan Studios<br />
90
ARCHITEKTUR<br />
Ungestörte private Atmosphäre, weitab von der Hektik der Metropolen,<br />
doch trotzdem mittendrin im bunten Treiben <strong>–</strong> eine urbane Enklave<br />
der Ruhe sozusagen: Es sind exakt jene Sehnsuchtsgedanken, die das<br />
Penthouse zum begehrten Nonplusultra machen<br />
Von Christoph Kulmer<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
91
Moderne, offene Treppen bestimmen David Hotsons<br />
Designvisionen für eines der ältesten Penthäuser<br />
von New York: „The Pinnacle“<br />
x<br />
Die Sonne scheint hell durch die bodentiefen Glasfronten in<br />
den imposanten Wohnbereich. Sie schafft eine fast schon<br />
magische, kunstvolle Lichtstimmung, die sich aufgrund des<br />
loftartigen Grundrisses im gesamten Apartment verbreitet. Der Ausblick<br />
bis zum Horizont ist gigantisch. Und für eine Abkühlung lockt ein eigener<br />
Infinity-Pool auf der Rooftop-Terrasse, fernab vom lärmenden Großstadttrubel,<br />
aber trotzdem mitten im pulsierenden, urbanen Zentrum.<br />
Das Penthouse ist für so manchen Architekturliebhaber der absolute<br />
Inbegriff von Luxus und Eleganz. Es ist das Nice-to-have für den modernen<br />
Kosmopoliten, der schlichte und klare Konturen bevorzugt, den Weitblick<br />
über die Dächer der Metropolen liebt und die Erhabenheit, ganz oben angekommen<br />
zu sein, schätzt.<br />
Der präzisen Definition nach ist ein Penthouse eine Wohnung in der<br />
obersten Etage eines Gebäudes, die gegenüber den unteren Stockwerken<br />
zurückspringt und dadurch rundum begehbar wird. Es entsteht der Eindruck<br />
eines eigenen, separaten Baukörpers, der an die Spitze gesetzt wurde<br />
<strong>–</strong> ein Haus auf dem Haus sozusagen. Oder wie es das mittelenglische<br />
Wort „pentis“ beschreibt, von dem sich „Penthouse“ ableitet: ein kleiner<br />
Anbau. In der täglichen Praxis werden die Begrifflichkeiten jedoch nicht<br />
ganz so streng genommen und oft wird jede Dachgeschoßwohnung mit<br />
exklusiverer Ausstattung im städtischen Bereich einfach als Penthouse bezeichnet.<br />
Ein Etikett, das Flair und Esprit versprüht, verkauft eben besser.<br />
Woher kommt aber dieser Penthouse-Lifestyle, der uns in seinen<br />
Bann zieht? Nun ja, es war zumindest kein einfacher Start in der Masterclass<br />
der Immo-Welt. Dieser Wohntypus musste sich, obwohl er sich<br />
ohnehin ganz oben befindet, erst in die Gunst der Bewohner emporkämpfen.<br />
Man könnte sagen, das Penthouse ist die Beletage des 20. und<br />
21. Jahrhunderts. Denn Räumlichkeiten direkt unter dem Dach waren bis<br />
in die 1920er-Jahre nicht sehr populär und schon gar nicht luxuriös. Sie<br />
hatten wenige und kleine Fenster, waren dadurch dunkel, hatten viele<br />
Schrägen und man musste etliche Treppen bezwingen, bis man in seinen<br />
Gemächern angekommen war. Kurz gesagt, sie waren dem Personal<br />
vorbehalten. Die betuchten Hausherrinnen und Hausherren bevorzugten<br />
die komfortableren unteren Geschoße, eben die Beletage, für sich.<br />
W<br />
Hell, gemütlich und mit offenem Kamin:<br />
„The Pinnacle“ zeigt, wie wohnlich der Penthouse-Stil sein kann<br />
Doch die Zeit verändert vieles und wer es sich heutzutage leisten kann,<br />
will hoch hinaus. Was hat nun diesen Wandel ermöglicht? Der Hauptinitiator<br />
für den Siegeszug des Penthouse war ohne Frage eine technische<br />
Errungenschaft <strong>–</strong> nämlich die des Aufzugs. Der Vorläufer unseres allseits<br />
bekannten Personenlifts ist zurückzuführen auf Elisha Graves Otis,<br />
der diesen bereits 1853 präsentierte. Der Clou seiner Erfindung war das<br />
Sicherheitssystem, das einen Absturz verhindern sollte. Die Otis Elevator<br />
Company existiert noch heute und verbaute seine Anlagen in bekannten<br />
Gebäuden wie dem Eiffelturm in Paris oder dem Burj Khalifa in Dubai.<br />
Genau dieses Novum führte Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem<br />
regelrechten Bauboom. In den USA hat man das Potenzial, das sich aus<br />
der Möglichkeit, in die Höhe zu wachsen, ergeben hat, sehr früh erkannt.<br />
Einer der wahrscheinlich ikonischsten Outputs dieser Zeit ist das Woolworth<br />
Building in New York City, das mit seinen 271 Metern von 1913<br />
bis 1930 als höchstes Gebäude der Welt galt. Besondere Berühmtheit erlangte<br />
das Dachapartment des Besitzers F. W. Woolworth ab der 50. Etage.<br />
„The Pinnacle“, wie es aufgrund seiner Form genannt wird, verfügt über<br />
knapp 900 Quadratmeter Wohnfläche auf fünf Geschoßen sowie eine eigene<br />
Aussichtsplattform und ist im Moment wieder für knapp 80 Millionen<br />
Dollar zu haben. Architekt David Hotson wurde eigens engagiert,<br />
um mit modernen Visualisierungen die Möglichkeiten der altehrwürdigen<br />
Räumlichkeiten zu verdeutlichen. Das Resultat ist ein, könnte man sagen,<br />
Fotos: Williams New York, Binyan Studios<br />
92
ARCHITEKTUR<br />
Aufstieg<br />
vom Bachelor-<br />
Paradise zum<br />
Luxus-Must-have<br />
typischer Penthouse-Stil: klare Linien, helle Farben und viel Glas, kombiniert<br />
mit gemütlichen Elementen wie einer großzügigen Sofalandschaft,<br />
stilvollen Teppichen und einem offenen Kamin.<br />
Der Gedanke, dem Design ein Touch-Up zu verleihen und damit ins<br />
Hier und Jetzt zu katapultieren, kommt nicht von ungefähr. Domizile wie<br />
„The Pinnacle“ litten lange Zeit unter Imageproblemen und wurden vor<br />
allem mit Macht, Einfluss und Maskulinität assoziiert. Es war ein Statussymbol<br />
für den ungebundenen Junggesellen oder für jenen, der es vorgab<br />
zu sein. Bereits 1956 spielte das weltweit bekannte Männermagazin von<br />
Hugh Hefner in seiner US-Fernsehshow „Playboy’s Penthouse“ mit diesem<br />
Sittenbild. Das Luxus-Penthouse wurde zur Bachelor-Spielwiese mit<br />
freizügigen Frauen als (aus damaliger Sicht) hübsches „Beiwerk“. Und es<br />
ist bestimmt auch kein Zufall, dass eine andere, recht ähnlich gelagerte<br />
Illustrierte ausgerechnet „Penthouse“ heißt.<br />
Der gigantische Steinway Tower dominiert die<br />
Skyline entlang der Billionaires’ Row in New York<br />
Einige kreative Querdenkende aus der Designwelt haben in den<br />
letzten Jahrzehnten jedoch dazu beigetragen, dieses verstaubte Image aufzubrechen.<br />
Eine davon war Stararchitektin Zaha Hadid. Sie war und ist<br />
bekannt für ihre klaren Strukturen und ihren minimalistischen Stil. Eines<br />
der vielleicht besten Beispiele für ihr persönliches Rollenverständnis ist das<br />
nicht von ihr entworfene, aber neu gestaltete „Clerkenwell Penthouse“ in<br />
London, in dem sie selbst gewohnt und gearbeitet hat. Obwohl gewohnt<br />
ist vielleicht zu viel gesagt.<br />
Hadid war ein Workaholic, ständig auf Reisen und auf der ganzen Welt<br />
zu Hause. Die Farbe Weiß ist im kompletten Apartment die dominierende<br />
Konstante. Zugleich hat die Gestalterin alle möglichen Geschlechterklischees<br />
ausgespart und dadurch eine cleane Unisex-Atmosphäre geschaffen.<br />
Gänzlich weggelassen hat sie auch die Küche: „Nicht nötig, ich<br />
esse ohnehin immer auswärts“, soll sie gesagt haben. Die unverheiratete,<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
93
ARCHITEKTUR<br />
Weltspitze:<br />
Das teuerste<br />
Penthouse<br />
residiert in<br />
Monaco<br />
W<br />
Die pittoreske Bucht von Monaco liegt dem<br />
gläsernen Odéon Tower und seinem<br />
imposanten „Sky Penthouse“ zu Füßen<br />
kinderlose Visionärin hat mit ihrer Kunst und ihrer kompromisslosen<br />
Haltung der liberalen, modernen Frau zweifelsfrei ein diverses Rollenverständnis<br />
in unserer Gesellschaft geprägt <strong>–</strong> und damit auch die Sicht auf<br />
Architektur verändert.<br />
Ein weiterer Aspekt, der Auswirkungen auf die Gestaltung unserer Lebens-<br />
und Wohnräume hat, ist das Faktum, dass immer mehr Menschen in<br />
Städten leben. Der Trend geht also eindeutig in Richtung Urbanisierung.<br />
Wobei erwähnt werden soll, dass eine Stadt je nach Staat unterschiedlich<br />
definiert wird. In Österreich gelten Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern<br />
als solche. Statistiken zeigen, dass im Jahr 2020 bereits 58,75 Prozent<br />
der österreichischen Gesamtbevölkerung in urbanen Zentren ihren<br />
Lebensmittelpunkt hatten. Experten gehen davon aus, dass dieser Wert bis<br />
Ende 2050 auf fast 70 Prozent steigen wird. Eine Antwort <strong>–</strong> oder vielmehr<br />
eine Problemlösung <strong>–</strong> soll die vertikale Verdichtung sein. Ein bezeichnendes<br />
Beispiel dafür sind die enorm schlanken Wohntürme der Billionaires’<br />
Row in New York. Es handelt sich hierbei um eine Reihe von High-End-<br />
Luxuswolkenkratzern in Manhattan, die auf einer vergleichsweise kleinen<br />
Grundfläche bis zu 470 Meter in die Höhe ragen <strong>–</strong> jedoch nicht ohne<br />
Probleme. Bewohner berichten von starken Schwankungen, lauten Windgeräuschen<br />
und häufigen Ausfällen der Liftanlagen. Trotzdem erreichen<br />
die Verkaufspreise neue Superlative: Ein Penthouse im 96. Stockwerk der<br />
432 Park Avenue hat für 87,7 Millionen Dollar die Besitzer gewechselt,<br />
ein anderes an der Adresse 220 Central Park South für 100 Millionen Dollar.<br />
Ein besonders eindrucksvolles Exempel dieser Baukunst ist auch der<br />
Steinway Tower. New-York-Fans und Design-Bewunderer haben Glück,<br />
denn die beiden Penthouses darin sind um je etwa 60 Millionen Dollar<br />
noch erhältlich. Die Wohnungen bieten natürlich die klassischen Musthaves<br />
wie einen Privatlift in die eigenen vier Wände sowie faszi nierende<br />
On-top-Highlights wie eine Loggia mit einem gigantischen 360-Grad-<br />
Panoramablick auf den Big Apple, der sprachlos macht.<br />
Allerdings können nicht nur die USA mit Mega-Penthouses protzen. In<br />
den „Wallich Residences“ in Singapur beeindruckt das Rooftop-Apartment<br />
auf drei Etagen mit einem eigenen Swimmingpool, Jacuzzi und Barbecue-<br />
Pit für gemütliche Abende. Im Jahr 2019 wurde es für 54,2 Millionen Dollar<br />
verkauft. Das jedoch mit Abstand teuerste Penthouse befindet sich<br />
in Europa: Im „Tour Odéon Sky Penthouse“ in Monaco wird einem auf<br />
einer 3.300 Quadratmeter großen Wohnfläche für knapp 380 Millionen<br />
Dollar wirklich jeder erdenkliche Luxus geboten <strong>–</strong> vom Privatchauffeur<br />
über den 24/7-Concierge-Service bis zum eigenen Wellnessbereich mit<br />
Spa, Hammam, verschiedenen Saunen und Fitnesscenter.<br />
In Wien haben wir diese Höhen noch lange nicht erreicht, weder preislich<br />
noch architektonisch. Die Nachfrage von Penthouses in der Donaumetropole<br />
ist jedoch ungebrochen. Und steigt womöglich noch: Denn<br />
inzwischen ist das Penthouse vom Bachelor-Paradise zum It-Piece für<br />
moderne, stilvolle Kosmopoliten und Großstädter avanciert. p<br />
Fotos: SCI Odéon/Touillon<br />
94
ADVERTORIAL<br />
Stilvolle<br />
Wohlfühlbereiche<br />
im eigenen<br />
Wohnambiente<br />
Von Südtirol über Dubai bis Shanghai: Seit über 45 Jahren sorgt das<br />
italienische Traditionsunternehmen Starpool mit Premium Well-<br />
Being-Konzepten, einzigartigen Wellness-Produkten und modernsten<br />
Technologien immer wieder für Aufsehen. Die Experten realisieren<br />
maßgeschneiderte Wellnessbereiche und bieten über 20.000<br />
mögliche Konfigurationen für Dampfbäder, Saunen und Wärmebäder<br />
sowie Reaktionsbäder und Floating-Liegen.<br />
Die Sauna-Spezialisten aus dem Val di Fiemme im Trentino können<br />
noch mehr. Sie überzeugen mit individueller Beratung, stilvollem<br />
italienischem Design und professioneller Konzeption. Auch bei der Umsetzung<br />
eines individuellen Private Spas. Denn mittlerweile findet man<br />
die exklusiven Produkte nicht mehr nur in den besten Wellness-Hotels<br />
der Welt, in Fitnessstudios oder Spas, sondern auch im gehobenen Privatbereich.<br />
„Wir möchten vor allem unsere privaten Kunden unterstützen, ein<br />
individuelles und maßgeschneidertes Wellness-Erlebnis für ihr eigenes<br />
Zuhause zu realisieren. Als Ansprechpartner von der Ideenfindung bis zur<br />
Umsetzung“, betont Starpool-Geschäftsführer Riccardo Turri.<br />
Mit Erfolg. In den vergangenen zehn Jahren hat Starpool über 1.900<br />
individuelle Spa-Konzepte entwickelt. Viele davon in privaten Häusern<br />
und Wohnungen. Starpool schafft es, selbst in Schlafzimmern oder<br />
Bädern stilvolle Premium-Wellnessbereiche in das Wohnambiente zu<br />
integrieren. Dabei werden die Anforderungen an Räumlichkeiten und den<br />
persönlichen Wohnstil genauso einbezogen wie die innovative Steuerung<br />
und das Energiemanagement. Dafür hat Starpool praktische Smart Home<br />
Lösungen entwickelt. Einfacher geht entspannen nicht.<br />
Schweglerstraße 47-49/GL2<br />
A-1150 Wien<br />
+43 664 4018518<br />
www.starpool.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
95
Österreich mit eigener Repräsentanz!<br />
Ob Stressbewältigung oder Steigerung des Wohlbefindens <strong>–</strong> die Starpool<br />
Sauna- und Spa-Konzepte sind zum Glück nicht nur Wellness-Hotels vorbehalten.<br />
Die Experten aus dem italienischen Val di Fiemme bieten auch für private<br />
Räumlichkeiten kleine, individuelle und maßgeschneiderte Lösungen an. Genauso<br />
wie die großen SPAs, überzeugen sie durch stilvolles Design, hochwertige Materialien<br />
und smarte Technologien. Seit 2018 steht den österreichischen Kunden<br />
der SPA Experte Andreas Poschalko als Starpool Consulent für Beratung, Konzeption<br />
und Umsetzung zur Seite. Zum Beginn des Jahres <strong>2021</strong> wurde mit der<br />
ANTIRI GMBH eine eigene Generalvertretung Österreich realisiert. CEO<br />
Andreas Poschalko und sein Team verwirklichen Starpool Wohlfühl-Oasen der<br />
Extraklasse. Damit aber nicht genug. Ganz dem neuen Wohntrend Cocooning<br />
entsprechend, verwandeln die Starpool Produkte das eigene Zuhause in einen<br />
stilvollen Wohlfühlort an den man sich gerne zurückzieht. So wird selbst aus<br />
einem überschaubaren Badezimmer, dank des nur drei Quadratmeter großen<br />
Sweet Dampfbads, ein exklusives Mini-Spa. Und die Sauna aus der eleganten<br />
Soul Collection lässt sich gleich einem Einrichtungsobjekt im Schlafzimmer<br />
unterbringen. Ein echter Design-Hingucker.<br />
Egal ob nach einem anstrengenden Tag im Büro oder nach dem Sport, ob<br />
alleine oder mit Freunden <strong>–</strong> Starpool hat immer die richtige Wohlfühl-Lösung<br />
parat. „Wir haben langjährige Erfahrung mit Wellness-Bereichen aller Größen<br />
und Anforderungen. Wir können unseren Kunden schon bei der Konzeption<br />
einen echten Mehrwert bieten, um Fehler von vorneherein zu vermeiden“,<br />
versichert der Starpool-Geschäftsführer.
ADVERTORIAL<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
97
98<br />
Fotos: Sangreal Properties
ARCHITEKTUR<br />
DIE TOP 9<br />
VON WIEN<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 wagt sich<br />
hoch hinauf <strong>–</strong> und hat die<br />
luxuriösesten Penthäuser<br />
der Stadt entdeckt<br />
Von Christoph Kulmer<br />
STERNENBLICK<br />
TELEGRAPH YARDS Als Post und Telegraphenzentrale wurde dieses<br />
Gründerzeithaus in der Zollergasse im 7. Bezirk einst errichtet. Nun entstehen<br />
hier stilvolle Apartments, wobei die denkmalgeschützte, historische Fassade<br />
erhalten bleibt und die LNR Projektentwicklung GmbH moderne Wohnstandards<br />
mit der wunderschönen Altsubstanz eines geschichtsträchtigen<br />
Gebäudes gekonnt kombiniert. Die innovative Innenarchitektur überzeugt<br />
mit High-End-Technologien sowie qualitativ hochwertigen Materialien und<br />
schafft ein wahres Immobilienkunstwerk. Den Beweis dafür liefern auch die<br />
beiden traumhaften „Skyview“-Penthouses. Deren offene Dachkonstruktion<br />
ist ein wahrlich einzigartiges Element: Untertags kann man den Blick<br />
über Wien schweifen lassen und nach Sonnenuntergang leuchten die Sterne<br />
geradewegs in die Wohnräume.<br />
ZOLLERGASSE 7<br />
1070 WIEN<br />
Wohnungsgrößen: ab 270 m 2<br />
Freiflächen: 90 m 2<br />
Fertigstellung: Sommer 2023<br />
www.telegraphyards.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
99
ARCHITEKTUR<br />
LUXUS HOCH 33<br />
TRIIIPLE Direkt am Donaukanal befindet sich im Bezirk Landstraße<br />
ein beispielloses Waterfront-Projekt in Bau. Es handelt sich<br />
um drei spektakuläre Wohntürme mit insgesamt über 4.000 Quadratmetern<br />
Gemeinschaftsflächen für die Bewohner. Unter<br />
anderem stehen eine Party- und Barbecue-Lounge zur Verfügung,<br />
eine Bocciabahn sowie ein Spiel-, Sport- und Basketballplatz. Das<br />
Ziel der Architekten Henke Schreieck ist es, höchste Lebensqualität<br />
zu bieten, jedoch mit großem Respekt vor der Umwelt und<br />
dem Menschen. Eine moderne Flusswasserkühlung sorgt für angenehme<br />
Temperaturen in den Wohnungen und spart gleichzeitig<br />
2.100 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Wenn man trotzdem eine Abkühlung<br />
benötigt, lockt der allen Bewohnern zugängliche Rooftop-Pool.<br />
Das Grande Finale befindet sich in „Turm 1“. Hier begeistert das<br />
Penthaus in der 33. Etage mit hohen Räumen, einem durchdachten<br />
Grundriss, viel Licht und einer unvergleichlichen Aussicht über die<br />
ganze Stadt. In diesem Luxusapartment ist man definitiv ganz oben<br />
angekommen. Im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
SCHNIRCHGASSE 13<br />
1030 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 160 m 2<br />
Freifläche: 46 m 2<br />
Fertigstellung: Herbst <strong>2021</strong><br />
www.triiiple.at<br />
KULTIVIERTE<br />
WOHNSYMPHONIE<br />
OPERNRESIDENZ Wien wird weltweit mit Kunst, Kultur und<br />
Klassik in Verbindung gebracht. Die historische Innenstadt, prachtvolle<br />
Barock- und Jugendstilbauten, die verschiedenen Museen<br />
und die unzähligen Bühnen für Theater, Oper und Musical schaffen<br />
eine optimale Basis für einen kultivierten und urbanen Lifestyle.<br />
Nahe der Wiener Staatsoper liegt ein ganz besonderes architektonisches<br />
Glanzstück. Es ist 1863 von Anton Hefft erbaut worden<br />
und beheimatet bis heute die Ballettschule der Wiener Staatsoper<br />
und die Kostümwerkstatt. Ein Aufzug führt bis ins oberste Stockwerk,<br />
wo es ein traumhaftes Penthouse auf internationalem Niveau<br />
zu entdecken gibt. Das Domizil erstreckt sich auf einer Ebene<br />
mit offenem Kamin, drei Schlafzimmern und zwei Bädern sowie<br />
einem offenen und großzügigen Wohn- und Essbereich. Absolutes<br />
Penthouse-Flair versprühen jedoch die 166 Quadratmeter große<br />
Terrasse und ein begrüntes Atrium. Für kulturbegeisterte Design-<br />
Aficionados ein absolutes Must-have!<br />
GOETHEGASSE 1<br />
1010 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 207 m 2<br />
Freifläche: 166 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
www.opernresidenz.at<br />
Fotos: ZOOMVP, Findmyhome<br />
100 AUTUMN <strong>2021</strong>
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A-1010 Wien. Parkring 20<br />
T +43 (0)1 - 513 42 60<br />
info@minotti-wien.at<br />
www.minotti-wien.at
ARCHITEKTUR<br />
URBANE RUHEOASE<br />
LUXURY AT 7TH <strong>–</strong> ÜBER DEN LINDEN Es ist schon lange hinreichend<br />
bekannt, dass Farben unseren Alltag und unser Wohlbefinden<br />
beeinflussen. Die Natur bringen wir mit grünen und braunen<br />
Tönen in Verbindung, urbane Zentren eher mit grauen Nuancen.<br />
Die Strabag schafft bei diesem eindrucksvollen Neubauprojekt<br />
einen spannenden und erwünschten Brückenschlag zwischen kosmopolitischer<br />
Großstadt und unbeschwerter Natur. Die offene und<br />
luftige Außengestaltung mit großzügigen Balkonen fällt sofort ins<br />
Auge. Denn die warmen Erd- und Bronzetöne der Fassade vermitteln<br />
auf Anhieb ein angenehmes Gefühl von bodenständigem<br />
Luxus. Vor allem das Penthouse „Über den Linden“ ist ein wahres<br />
Architekturjuwel mit exklusivem Weitblick über die Dächer der<br />
Metropole und besticht durch Eleganz, Finesse und Funktionalität.<br />
Für die persönliche Entspannung und erholsame Me-Time sorgen<br />
der eigene Fitnessraum, Sauna und Infrarotkabine.<br />
LINDENGASSE 52<br />
1070 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 230 m 2<br />
Freifläche: 280 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
www.luxuryat7th.at<br />
LUXUS-HOCHBLÜTE<br />
AM STADTPARK<br />
ALMANAC RESIDENCES Zwei einzigartige Penthouse-Residenzen<br />
mit den blumigen Namen „Silent Rose“ und „Royal Lily“<br />
beherbergt das neue Luxushotel Almanac Vienna, gleich gegenüber<br />
vom Stadtpark. Sie verbinden außergewöhnliches Wohn-Flair mit<br />
den exklusiven Services eines Fünf-Sterne-Hotels. Die Schmuckstücke<br />
sind am Parkring 14 in einem historischen Stadtpalais, das<br />
1872 von Johann Romano von Ringe entworfen und von August<br />
Schwendenwein von Lanauberg erbaut wurde, ansässig. Die<br />
Geschichte besagt, dass es ein Geschenk des Industriellen Hugo<br />
Henckel von Donnersmarck an seine Frau Laura war. Heute beeindruckt<br />
dieses revitalisierte Immobilienhighlight mit erstklassigen<br />
Materialien wie Naturstein und Holzdielenböden sowie einem extravaganten<br />
Interieur. Das Optimum bei diesen faszinierenden Domizilen<br />
ist das umfangreiche Serviceangebot des Hotels Almanac.<br />
Darin enthalten sind etwa ein Wellness- und Spa-Bereich, ein Gourmetrestaurant,<br />
ein persönlicher Concierge-Service sowie ein privates<br />
Entrée für die Apartmenteigentümer. Mehr Luxus geht nicht.<br />
PARKRING 14<br />
1010 WIEN<br />
Wohnungsgrößen: bis zu 351 m 2<br />
Freiflächen: bis zu 165 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
www.almanacresidences.com<br />
Fotos: Strabag Real Estate GmbH, Terzo Piano Srl<br />
102 AUTUMN <strong>2021</strong>
waltl & waltl<br />
KEIN HAUS WIE DAS ANDERE<br />
WEIL KEIN MENSCH DEM ANDEREN GLEICHT<br />
Natürliches Holz. Formschöne, individuelle Architektur.<br />
Einzigartige Raumlösungen.<br />
Das Leben genießen <strong>–</strong> in Häusern von Magnum Vollholz.Design.<br />
*Dieser Gutschein gilt nur beim Kauf eines Magnum-Einfamilienwohnhauses und ist nicht in bar ablösbar oder an<br />
Dritte übertragbar. Nur einlösbar beim Designstudio Nowak in 7301 Deutschkreutz oder 1020 Wien. Gültigkeit bis<br />
zu 1 Jahr nach Vertragsabschlussdatum mit der Fa. Magnum Vollholzdesign. Satz- und Druckfehler vorbehalten.<br />
MAGNUM vollholzdesign GmbH<br />
Fertighauspark Blaue Lagune Parz. 66, A-2334 Vösendorf Süd<br />
T: +43 2236 677 099, info@vollholzdesign.at<br />
www.vollholzdesign.at<br />
NR 1325
PARK-AVENUE-FLAIR<br />
NO10 Im historischen Kern der Wiener Innenstadt residiert dieser<br />
bemerkenswerte Apartmentkomplex. Die interessante Optik ist bei<br />
jedem Stadtspaziergang einen oder mehrere Blicke wert. Für die<br />
außergewöhnliche Architektur dieses Landmarks zeichnet das<br />
renommierte dänische Team 3XN Architects verantwortlich und es<br />
hat ein Objekt von internationalem Format geschaffen. Ziel war es,<br />
das organisch geschwungene Design ins Zentrum zu rücken, um<br />
damit seine volle Strahlkraft entfalten zu können. Dafür hat man<br />
reduzierte Farben verwendet, auf weiße Wände gesetzt und zurückhaltende<br />
Dielenböden aus Eiche für die Wohnräume gewählt,<br />
die von Naturstein und messingfarbenen Armaturen in den Badezimmern<br />
komplettiert werden. Diese Liebe zum Detail spürt man<br />
auch im Penthouse. Es versprüht eine wunderbare Atmospäre aus<br />
Schönheit und Qualität und schafft somit einen Wohnkomfort, der<br />
seinesgleichen sucht. Getoppt wird all das jedoch von der Terrasse<br />
mit fantastischem Ausblick. Ausgewählte Inhouse-Facilities wie<br />
ein eigener Doorman runden den High-Class-Anspruch ab.<br />
RENNGASSE 10<br />
1010 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 207 m 2<br />
Freifläche: 46 m 2<br />
Fertigstellung: bezugsfertig<br />
www.no10.at<br />
DESIGN FÜR<br />
FREIGEISTER<br />
KARMELITA Das unvergleichliche Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit<br />
ist der Wunsch vieler Menschen, die eine Metropole als Lebensmittelpunkt<br />
wählen. Das beeindruckende Projekt, das von der<br />
3Si Immogroup nach den Plänen der Haas Architektur ZT GmbH<br />
entwickelt wird, bietet den glücklichen Bewohnern in Zukunft luxuriöse<br />
Besonderheiten für ein extravagantes Lebensgefühl. Der<br />
revitalisierte Stilaltbau weiß mit einem wunderschönen Penthouse<br />
inklusive einer 80 Quadratmeter großen Terrasse zu glänzen.<br />
Noble Materialien wie Eichenholzparkett und ein zeitgemäßes<br />
Design der Räume vervollständigen dieses Meisterwerk und verwirklichen<br />
eine elegante Ästhetik direkt am Genuss-Hotspot<br />
Karmelitermarkt in der Leopoldstadt. Doch auch auf nachhaltige<br />
Elemente wurde geachtet: Der Sonnenschutz hat einen Solarantrieb<br />
und die Button-Intelligent-Living-Steuerung ermöglicht es,<br />
den Energieeinsatz ressourcenschonend und optimal zu regulieren.<br />
GROSSE PFARRGASSE 6<br />
1020 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 122 m 2<br />
Freifläche: 82 m 2<br />
Fertigstellung: Sommer 2022<br />
www.karmelita.at<br />
Fotos: JP Immobilien, 3SI Immogroup | JamJam, ZOOMVP, JamJam<br />
104
ARCHITEKTUR<br />
RESIDIEREN MIT<br />
WEITSICHT<br />
MARINA TOWER Wohnen im Turm, hoch über der Stadt in individuellen<br />
Penthäusern <strong>–</strong> das versprechen die modernen Luxusapartments,<br />
die im Moment von der Buwog erbaut werden. Entworfen<br />
wurde der Tower von Zechner & Zechner ZT GmbH. Und bereits<br />
die Namen der sechs exklusiven Rooftop-Residenzen wecken<br />
Emotionen und beschreiben zugleich deren unterschiedlichen<br />
Charakter. Interessentierte können wählen zwischen „Sunrise“,<br />
„Sunset“, „Skyline“, „Aqua“, „Infintiy“ und „Citylights“. Jedes Penthouse<br />
ist auf drei Ebenen aufgeteilt <strong>–</strong> zwei zum Wohnen und eine<br />
mit groß zügigen Freiflächen. Die Wohnungen verfügen über drei<br />
bis vier Schlafzimmer, die meisten mit Bad en-suite und bodentiefen<br />
Glasfronten, die einen endlosen und freien Blick auf die Donau und<br />
Wien schenken. Individualität ist ein entscheidender Faktor für ein<br />
angenehmes Wohngefühl, deshalb kann man mit Sonderwünschen<br />
bis ins kleinste Detail den neuen vier Wänden seinen persönlichen<br />
Stempel aufdrücken. Die Eigentümer erwartet auch ein eigener<br />
Zugang zur Donau sowie eine hauseigene Infrastruktur vom<br />
Kindergarten bis zum Ärzte zentrum. Komfortables Wohnen am<br />
Puls der Zeit.<br />
WEHLISTRASSE 291<br />
1020 WIEN<br />
Wohnungsgrößen: bis zu 300 m 2<br />
Freiflächen: bis zu 120 m 2<br />
Fertigstellung: Sommer 2022<br />
www.penthouses.marinatower.at<br />
WEINREFUGIUM<br />
DE LUXE<br />
CUVÉE 49 Das Penthouse am Südhang des bekannten Kahlenbergs<br />
kombiniert zeitgemäßen Wohnkomfort mit erfrischendem<br />
Naturgenuss. Über einen privaten Liftzugang erreicht man komfortabel<br />
das Refugium und sobald man aussteigt, erwartet einen<br />
ein atemberaubender Blick über die Döblinger Weinberge. Das neu<br />
erbaute Wohnprojekt von Winegg stellt eine einzigartige Symbiose<br />
aus Stadtleben, Entspannung und Erholung pur dar. Weitläufige<br />
Außenbereiche, Raumhöhen von bis zu 2,68 Metern, eine elegante<br />
Gestaltung und die funktionale Beschaffenheit dieses Vorstadtjuwels<br />
lassen keine Wünsche offen. Eine ganz besondere Überraschung<br />
verbirgt sich jedoch im Untergeschoß: Der hauseigene<br />
Weinkeller mit einem persönlichen Abteil für jedes Apartment und<br />
einem traditionellen Verkostungsraum. Zusätzlich wird den Bewohnern<br />
der Alltag mit einem Boxensystem für Paketlieferungen und<br />
einem Smart-Home-System erleichtert. Darauf stoßen wir an!<br />
UNTERER SCHREIBERWEG 49<br />
1190 WIEN<br />
Wohnungsgröße: 169 m 2<br />
Freifläche: 93 m 2<br />
Fertigstellung: Herbst <strong>2021</strong><br />
www.cuvee49.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
105
Naturstein<br />
in seiner<br />
schönsten<br />
Form.<br />
d.signwerk.com / Foto: Felix Hohagen
eitwieser.com
IMMOBILIEN<br />
Round Table<br />
Bei einem Penthouse handelt es sich nicht einfach um irgendein Domizil <strong>–</strong><br />
man assoziiert damit einen extravaganten Lifestyle aus luxuriöser Freiheit,<br />
unbeschwerter Leichtigkeit und kosmopolitischer Urbanität.<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 analysiert mit den Immobilien- und Architekturinsidern<br />
Peter Marschall, Maria Planegger und Michaela Thul den Hype um das<br />
Wohnen hoch über den Dächern der Großstadt<br />
Von Christoph Kulmer<br />
PETER MARSCHALL<br />
Immobilienprofi und geschäftsführender<br />
Gesellschafter von Marschall Real Estates<br />
Die klassische Definition eines Penthouses ist ein<br />
Apartment in der obersten Etage eines Wohnturms,<br />
die im Vergleich zu den unteren Stockwerken<br />
zurückspringt und dadurch rundum begehbar<br />
wird. Es entsteht der Eindruck eines eigenen Baukörpers<br />
auf dem eigentlichen Gebäude. In der Praxis werden<br />
jedoch Begriffe wie Dachgeschoßwohnung damit vermischt <strong>–</strong><br />
was macht für Sie als Experte den Unterschied?<br />
Zum einen ist ein Penthouse nur dann ein echtes Penthouse, wenn es<br />
die gesamte oberste Etage eines Gebäudes umfasst. Doch zum anderen<br />
stimmt es schon: In der Alltagssprache werden auch sehr große und<br />
luxuriöse Dachgeschoßwohnungen gerne als Penthouse bezeichnet, was<br />
natürlich, wenn man die korrekte Definition betrachtet, falsch ist. Für<br />
mich persönlich definiert sich ein Penthouse aber noch durch eine außergewöhnliche<br />
Deluxe-Ausstattung, eine lichtdurchflutete Großzügigkeit<br />
und einen fantastischen Blick in die Ferne.<br />
Worauf legen Ihre Kunden, die sich für ein Penthouse interessieren,<br />
besonders viel Wert?<br />
Ein entscheidendes Argument sind tatsächlich die Außenbereiche. Die<br />
Klassiker in diesem Zusammenhang sind natürlich die weitläufigen Terrassenflächen<br />
sowie der Ausblick. Bei den Wohnräumen wird häufig<br />
darauf geachtet, dass sich alles auf einer Ebene befindet, ein gewisser<br />
Grad an Uneinsehbarkeit und Privatsphäre gegeben ist sowie auf höchste<br />
Ausstattungsqualität und einen großräumigen, offenen Grundriss. Die<br />
Lage ist nach wie vor eine sehr wichtige Kaufentscheidung. Neue Trends,<br />
die wir beobachten, sind die starke Nachfrage nach Inhouse-Annehmlichkeiten<br />
wie etwa Concierge-Service, Wellnessbereichen, Fitnessmöglichkeiten<br />
oder einer Spa-Area. Eine andere Entwicklung, die wir<br />
zur Zeit gespannt verfolgen, ist das große Interesse an Wohntürmen, die<br />
in ehemals nicht sehr gefragten Lagen entstehen.<br />
Wer ist aktuell die relevante Zielgruppe für Penthäuser, welche Beobachtungen<br />
haben Sie in diesem Zusammenhang gemacht?<br />
Nach wie vor eine sehr wohlhabende Käuferklientel, die den urbanen<br />
Lifestyle schätzt. Besonders Singles oder Paare jeder Altersgruppe interessieren<br />
sich für diesen Wohnungstypus. Die Nachfrage bei Familien mit<br />
Kindern hingegen ist eher gering.<br />
Fotos: Marschall Immobilien, Sabine Hauswirth, Akos Burg<br />
108
ARCHITEKTUR<br />
MARIA PLANEGGER<br />
Architektin und geschäftsführende<br />
Gesellschafterin bei A01 Architects<br />
Was macht für Sie als Architektin das Penthouse<br />
zum Penthouse? Welche Faktoren oder Aspekte<br />
versuchen Sie im Planungsprozess zu berücksichtigen<br />
und welche entscheidenden Entwicklungen<br />
oder Trends gibt es aktuell?<br />
Das Thema ist ja nicht unbedingt neu. Grundsätzlich<br />
ist der Wohnraum im obersten Geschoß eines<br />
Gebäudes <strong>–</strong> mit all seinen Vor- und Nachteilen <strong>–</strong> in<br />
der Stadt seit Langem begehrt. Was ein Penthouse zum<br />
Penthouse macht, ist jedoch sicher das Lebensgefühl, das<br />
man damit kauft. Hier spreche ich von offenen, lichtdurchfluteten<br />
und möglichst hohen Räumen, von einer komfortablen Großzügigkeit<br />
und natürlich einer imposanten Aussicht. Aber wenn man es<br />
sich leisten kann, und das kann man, wenn man ein Penthouse hat, dann<br />
sollte man nicht jeden Quadratmeter in Nutzfläche verwandeln. Wichtig<br />
sind hierbei Terrassen, Balkone, Grünräume und etwas mehr freie Flächen<br />
als üblich. Dieses Verständnis vom Raum als Luxusgut hat sicherlich in<br />
den letzten Jahren zugenommen. Als Architektin sehe ich das Penthouse<br />
aber vor allem auch als Volumen <strong>–</strong> als dreidimensionales Gebilde auf einem<br />
Haus in der Stadt. Begrünte Freiflächen, wo man die unterschiedlichen<br />
Jahreszeiten erleben kann, bringen natürlich einen erheblichen Mehrwert.<br />
Die sogenannte vertikale Verdichtung ist vor allem im Städtebau ein<br />
großes Thema. Worauf sollen oder müssen Architekten bei der Planung<br />
von Hochhäusern achten, damit der Penthouse-Traum nicht zum<br />
veritablen Alptraum wird?<br />
Für einen Tower gilt dasselbe wie für jedes andere Gebäude auch: Es ist gut<br />
geplant oder eben nicht. Wir bauen im Moment das Projekt „Danube Flats“<br />
in Wien. Mit 170 Metern Höhe und 48 Stockwerken wird es der höchste<br />
Wohnturm Europas. Direkt am Donauufer und mit begrünter Fassade sind<br />
wir bei diesem Bau vor vielen Herausforderungen gestanden. Bereits die<br />
Form des Bauwerks hat sich aufgrund der Aspekte wie Wind und Schallreduktion<br />
ergeben und generiert. Dies wird durch die abgerundeten Gebäudekanten,<br />
die aerodynamische Form und die ausschwenkenden, umlaufenden<br />
Terrassen erreicht. Es waren monatelange Windberechnungen<br />
notwendig, um gegebenenfalls im Planungsprozess noch darauf reagieren<br />
zu können. In der Entwicklung sind jedoch noch viele weitere, grundlegende<br />
Komponenten zu bedenken wie Sonneneinstrahlung, Begrünung,<br />
Haustechnik, Tragwerksplanung etc. Was ich aber eigentlich damit sagen<br />
möchte, ist, dass Architektur niemals „nur“ Getaltung oder Design ist. Vor<br />
allem ein Hochhaus ist ein spezielles, hochtechnologisches, ausgeklügeltes<br />
und statisches Gebilde, das neben vielen Funktionen<br />
auch vielerlei Ansprüchen genügen muss. Das Penthouse<br />
ist dabei nur das Sahnehäubchen, aber natürlich<br />
Bestandteil des großen Ganzen.<br />
Wie viel Quadratmeter sind für ein Penthouse in<br />
Österreich eine sinnvolle Größe?<br />
Welche Größenordnung sinnvoll ist, entscheidet<br />
der Bauherr aufgrund seiner Platzbedürfnisse.<br />
Alles ist möglich, wenn es der Raum und das<br />
Budget zulassen. Aber wenn man ein Penthouse-<br />
Feeling haben möchte, zählt weniger die Nutzfläche<br />
als die freie Fläche <strong>–</strong> und um diese Großzügigkeit zu<br />
erreichen, würde ich von mindestens 200 bis 400 Quadratmetern<br />
ausgehen.<br />
MICHAELA THUL<br />
(Innen-)Architektin und geschäftsführende Gesellschafterin<br />
bei mood Einrichtungs- und Planungs GmbH<br />
Die Wohnnutzflächen einer klassischen Villa und eines Penthouses<br />
sind oftmals vergleichbar. Doch welche Unterschiede sehen Sie bei der<br />
Inszenierung der Räume?<br />
Eine Villa hat in erster Linie ein anderes Raumkonzept als ein Penthouse.<br />
Letzteres ist offener angelegt, besitzt meistens große Räume, in denen<br />
zum Beispiel die Bereiche Essen, Wohnen und Lounge ineinander übergehen<br />
und bodentiefe Fensterfronten die Architektur bestimmen. Das<br />
Interieur sollte daher diesem offenen Grundriss in seiner Gesamtheit angepasst<br />
werden und in sich stimmig sein. Damit es nicht zu monoton oder<br />
gar langweilig wirkt, ist es ratsam, einzelne Akzente zu setzen. Bei einer<br />
kleinteiligeren Aufgliederung wie in manchen Villen, können die Räume<br />
unterschiedlicher und individueller gestaltet werden <strong>–</strong> sollten aber dennoch<br />
am Ende ein harmonisches Ganzes ergeben.<br />
Treffen diese Unterschiede ebenso auf die Freiflächen zu? Welche Erfahrungen<br />
haben Sie etwa bei der Gestaltung der Außenbereiche eines<br />
Penthouses gesammelt?<br />
Eine Villa hat in der Regel einen größeren Garten als ein Penthouse. Bei<br />
der Outdoormöblierung sollte man jedoch keinen Unterschied machen:<br />
Die Terrasse stellt in den warmen Monaten ein weiteres Zimmer dar <strong>–</strong><br />
bietet also Platz für einen gemütlichen Loungebereich für Familie und<br />
Freun de, einen großen Esstisch oder eine ruhige Leseecke. Die Auswahl an<br />
hochwertigen, komfortablen und wetterbeständigen Möbeln ist riesig.<br />
Man sollte sich jedoch schon bewusst sein, dass ein Dachgarten anderen<br />
Regeln folgt als die grüne Oase einer Villa. So ist das Thema Beschattung<br />
bei einem Penthouse sehr wichtig und unumgänglich.<br />
Wie würden Sie einen klassischen Penthousebewohner<br />
definieren?<br />
Er will Urbanität und im Zentrum einer Stadt leben,<br />
gleichzeitig aber nicht auf einen Garten, in diesem<br />
Fall Dachgarten, und einen Pool verzichten.<br />
Außerdem gewähren die oft zurückgesetzten<br />
Penthousewohnungen viel Privatsphäre.<br />
Zeichnen sich diese Personen durch einen speziellen<br />
Interiorstil aus?<br />
Einen bestimmten Stil bei der Einrichtung eines Penthouses<br />
gibt es nicht. Zum Glück sind die Geschmäcker<br />
höchst verschieden. Da solche Wohnungen jedoch nicht<br />
sehr häufig vertreten sind, ist die Ausstattung meistens sehr<br />
exklusiv und der Ausbau oft modern und geradlinig mit großen Fensterflächen<br />
<strong>–</strong> dieses Bild spiegelt sich dann auch bei der Einrichtung wider.<br />
Viele Bewohner wählen Möbel mit klaren Linien und Formen. Üppigkeit<br />
würde in den meisten Fällen nur den tollen Ausblick stören, den man in<br />
der Regel in Penthousewohnungen hat.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
109
ARCHITEKTUR | PORTRAIT<br />
AMANFANG<br />
STEHT IMMER<br />
EINEVISION<br />
Die Brüder Clemens und Gregor Rauhs haben mit modernen Impulsen<br />
und viel Empathie ein innovatives Immobilienunternehmen geschaffen.<br />
Ein Porträt über die Masterminds der spannenden Marke Liv<br />
Von Reinhard Neussner<br />
Ausblick aus<br />
dem Penthouse<br />
„An der alten Donau“<br />
in 1210 Wien<br />
x<br />
W<br />
Die Masterminds hinter der Marke Liv:<br />
die Brüder Clemens und Gregor Rauhs<br />
Es war eine Idee. Ein grundsolider und menschlicher Gedanke, der<br />
eine neue Form des Wohnens und Arbeitens schaffen sollte. Ein<br />
engagiertes Immobilienprojekt, das ein nachhaltiges Gegenmodell<br />
zu Ausgrenzung und Verdrängung darstellt. An einem der buntesten<br />
und belebtesten Plätze von Wien, rund um den Yppenplatz in Hernals,<br />
entsteht zurzeit auf 12.500 Quadratmetern ein innovativer Lebensraum.<br />
Die Rede ist vom „Apfelbaum“. Wachsen lassem ihn die Immobilien-Visionäre<br />
Clemens und Gregor Rauhs und ihrem gemeinsamen Unternehmen<br />
Liv. Doch nun der Reihe nach und wieder auf Anfang.<br />
Bei Clemens Rauhs spürt man sofort eine starke Faszination und Hingabe<br />
zur Stadt, in der er geboren worden und aufgewachsen ist. „Mein<br />
Interesse für Wien, seine Entwicklung und Planung war schon sehr früh<br />
stark ausgeprägt“, schildert er und fügt hinzu, er sei eigentlich Jurist und<br />
habe seine ersten beruflichen Erfahrungen in einer internationalen Unternehmensberatung<br />
gemacht. Er bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger<br />
in der Entwickler-Branche, in der er sich durch Neugierde und Begeisterung<br />
das nötige Detailwissen aneignete. Die Firma, welche er gemeinsam<br />
mit seinem Bruder Gregor Rauhs führt, zählt mittlerweile 30 Mitarbeiter.<br />
Die Marke Liv, die 2003 kreiert wurde, sollte ein positives Lebensgefühl<br />
vermitteln. Es ist keine Abkürzung, mit dem Namen wollte man einfach<br />
etwas Neues und Spezielles schaffen, bei dem nicht sofort auf der Hand<br />
liegt, was es bedeutet. Die Vermutung liegt jedoch nahe, dass es „Living<br />
in Vienna“ heißen könnte, gibt Clemens Rauhs zu und erklärt: „Ich bin<br />
überzeugt davon, dass man für eine Entwicklung und ein Marketing, die<br />
Erfolg haben, den Markt und das Umfeld kennen und verstehen sollte.<br />
W<br />
Eindrucksvoller Dachausbau im<br />
„Strozzihof“ in 1080 Wien<br />
W<br />
Innenhof des Projekts<br />
„Piaristengasse“ in 1080 Wien<br />
Deshalb agieren wir derzeit auch ausschließlich in Wien und der direkten<br />
Umgebung.“ Liv versteht sich als Bauträger und als Immobilienvermarkter.<br />
Ein essenzieller Aspekt hierbei ist die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Architekten, Landschaftsplanern und Interiorexperten sowie<br />
Ingenieuren. Denn, so Clemens Rauhs: „Dieses gebündelte Know-how<br />
garantiert ein gutes und zeitloses Design, das auf Funktionalität und Qualität<br />
trifft.“ Dem Immo-Duo ist es ein Anliegen, einen Mehrwert für die<br />
Stadt entwicklung zu generieren, indem man bewusst das gesamte Grätzl<br />
miteinbezieht. Darunter verstehen sie etwa, die Erdgeschoßflächen nicht<br />
zu vernachlässigen, Grünoasen und Gemeinschaftsflächen zu inte grieren<br />
und auch Autoparkplätze unter die Erde zu verlegen.<br />
Fotos: Liv<br />
110 AUTUMN <strong>2021</strong>
CONNERY SEATING SYSTEM | RODOLFO DORDONI DESIGN<br />
TORII ARMCHAIR | NENDO<br />
LIAM COFFEE TABLE | RODOLFO DORDONI DESIGN<br />
DISCOVER MORE AT SPAETAUF.AT<br />
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SPÄTAUF Möbel, Design<br />
& Handwerk GmbH<br />
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POLIFORM WIEN<br />
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1010 Wien<br />
T +43 (0)1 - 533 56 00<br />
info@poliform-wien.at<br />
www.poliform-wien.at
ARCHITEKTUR | PORTRAIT<br />
Wichtig sei es zu verstehen, für wen man baut. „Nur wenn man richtig<br />
in den Standort eintaucht <strong>–</strong> auch in die Sehnsüchte der künftigen Bewohner<strong>–</strong><br />
kann man das optimale Gebäude entwickeln, in dem ein Wohlfühlgefühl<br />
entsteht. Ich denke, diese Empathie zum Ort und zum Käufer<br />
macht uns aus“, präzisiert der Vordenker das Erfolgsmodell der Brüder und<br />
verdeutlich einmal mehr, dass sie hohe Maßstäbe an sich setzen, indem<br />
sie sich stets selbst reflektieren, um sich zu verbessern. Dabei versuchen<br />
sie, Trends und Entwicklungen am Markt frühzeitig zu erkennen und zukunftsweisende<br />
Ideen zu konzipieren. Mit Liv worx etwa haben sie auf<br />
Veränderungen am Arbeitsplatz reagiert und sagen: „Wir entwickeln Büros<br />
mit Charisma als Gegenpol zum Homeoffice: ein Ort, wo man sich gerne<br />
trifft und austauscht. Eine Begegnungszone, wo man wieder aufblüht<br />
und die Trennung von beruflichem und privatem Leben bewusst schätzt.“<br />
„Der ‚Apfelbaum‘ ist<br />
ein Ort, der verschiedene<br />
Personen mit unterschiedlichen<br />
Bedürfnissen<br />
zusammenbringt und<br />
verbindet.“<br />
Visualisierung des Projekts<br />
„Apfelbaum“ rund um den Yppenplatz in 1170 Wien<br />
x<br />
Clemens Rauhs setzt zusammen mit seiner Ehefrau Katharina und seinen<br />
vier Kindern beim Wohnen vor allem auf durchdachte Blickachsen<br />
und großzügige Freiflächen. Eine inspirierende Mischung aus Alt und<br />
Neu <strong>–</strong> sowohl bei der Architektur selbst als auch beim Interior <strong>–</strong> schafft<br />
für ihn eine spannende Komponente für das eigene Wohlbefinden.<br />
Besondere Herzensprojekte für ihn und seine Frau sind der Verein und<br />
das Immobilienprojekt „Apfelbaum“. Im Februar 2015 haben die Eltern eines<br />
Sohnes mit Behinderung diesen Verein gegründet und verwirklichen<br />
nun ein progressives Bauprojekt. Der Antrieb war, ihrem ältesten Sohn<br />
Johannes ein selbstbestimmtes Leben in einer neuen Form des Wohnens<br />
und des Arbeitens zu ermöglichen. Der Familienmensch Clemens Rauhs<br />
beschreibt den „Apfelbaum“ selbst so: „Es ist ein Ort, der verschiedene<br />
Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammenbringt und verbindet.<br />
Im Grunde wie die Diversität des Apfels. Es sollte ein Dorf in der<br />
Stadt sein, in dem gegenseitige Unterstützung, das Miteinander und die<br />
Freude aneinander im Vordergrund stehen. Die vielen Gemeinschaftsflächen<br />
als Begegnungszone spielen hierbei eine entscheidende Rolle.“ Das<br />
Projekt ist sozusagen von der Idee bis zur Realisierung stetig natürlich<br />
gewachsen. Denn vom Zeitpunkt des Erwerbs der ersten Immobilie im<br />
besagten Grätzl in Hernals rund um den lebendigen Yppenplatz konnten<br />
über zehn Jahre hinweg weitere angrenzende Liegenschaften hinzugewonnen<br />
werden <strong>–</strong> mittlerweile sind es eben bereits insgesamt 12.500 Quadratmeter.<br />
Die Fertigstellung dieser bemerkenswerten Anlage ist für das<br />
Jahr 2023 geplant.<br />
Die spürbare Empathie, die Liebe zum Detail und die Hingabe zur<br />
eigenen Stadt, in die man ja mit jedem Bauwerk optisch eingreift, machen<br />
den Immo-Mastermind ungemein sympathisch. Seine Kreativität schöpft<br />
er dabei aus Aufenthalten in der Natur. Inspirationen holt er sich aus der<br />
Kunst, denn Museen und Ausstellungen verändern den Blickwinkel, wie<br />
er sagt. Außerdem umgibt er sich gerne mit begeisterten Menschen:<br />
„Leidenschaft ist eine großartige Kraftquelle.“<br />
Auf die Frage, welches Objekt er gerne entwickeln würde, wenn er<br />
ganz frei, spontan und ohne Grenzen und Auflagen daran arbeiten und<br />
es umsetzen könnte, antwortet er, ohne lange zu überlegen, mit einem<br />
Schmunzeln: „Na ja, das AKH-Gebäude kann eigentlich nur ansehnlicher<br />
werden.“ Und spricht damit wohl vielen Wienern aus der Seele.<br />
Die Brüder Clemens und Gregor Rauhs haben zusammen ein Unternehmen<br />
geschaffen, das Immobilien ganzheitlich betrachtet: nämlich im<br />
Einklang mit dem Menschen, der Umgebung, der Umwelt <strong>–</strong> und seiner<br />
eigentlichen Bestimmung. <br />
p<br />
Fotos: JamJam<br />
112 AUTUMN <strong>2021</strong>
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Wichtige Hinweise: Marketingmitteilung gemäß Wertpapieraufsichtsgesetz.<br />
Diese Information ist keine Finanzanalyse und stellt weder eine Anlageberatung<br />
noch ein Angebot oder eine Empfehlung beziehungsweise eine Einladung zur<br />
Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen<br />
dar. Diese Information ersetzt nicht die persönliche Beratung und Risikoaufklärung<br />
durch die Kundenbetreuerin oder den Kundenbetreuer im Rahmen<br />
eines Beratungsgesprächs. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass<br />
Finanzinstrumente und Veranlagungen teilweise erhebliche Risiken bergen, bis<br />
hin zum Verlust oder Totalverlust des eingesetzten Kapitals.<br />
Impressum: Medieninhaber:<br />
Raiffeisen-Landeswerbung Niederösterreich-Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien. Stand: Oktober 2020
ARCHITEKTUR | HIGHLIGHT<br />
Fotos: Michael Grimm<br />
114
GRÜNE INSEL<br />
FÜR URBANE<br />
KUNST<br />
Little Island ist ein eindrucksvoll auf Stelzen<br />
schwebender öffentlicher Park in New York City.<br />
Und eine kosmopolitische Ruheoase auf fast<br />
10.000 Quadratmetern, die Kreativen<br />
eine besondere Bühne bietet<br />
Von Christoph Kulmer<br />
Insel im Fluss: Stararchitekt Thomas Heatherwick pflanzte<br />
Betonbtulpen in den Hudson. Little Island verbindet Stadt<br />
und Ruhe, Kunst und Natur vor der Skyline Manhattans<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
115
h<br />
Das Amphitheater bietet Platz für 687 Personen<br />
und stellt New Yorks Kunstschaffenden eine<br />
faszinierende Bühne bereit<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Formen und Höhen<br />
der „Betontulpen“ entsteht ein individueller<br />
Landschaftsgarten<br />
v<br />
Am historischen Pier 54 und dem benachbarten<br />
Pier 55 wächst Little Island aus dem Wasser<br />
x<br />
Fotos: Michael Grimm<br />
116
ARCHITEKTUR | HIGHLIGHT<br />
Am Pier 55, West 13th Street, wächst dieses Bauwerk, das vom<br />
britischen Stararchitekten Thomas Heatherwick entworfen<br />
wurde, modern und futuristisch aus dem Hudson River.<br />
Es hat den Anschein, als würde es sich direkt aus dem Wasser erheben.<br />
Dadurch strahlt es Extravaganz und Erhabenheit aus sowie eine Stärke,<br />
sich allen Widrigkeiten und Mächten des Flusses, der wenige Meter weiter<br />
direkt in den Atlantik mündet, entgegenzustellen. Initiator und Entwickler<br />
dieses beeindruckenden Architektur-Highlights ist Barry Diller,<br />
ein US-amerikanischer Medienunternehmer, der das Projekt mit seiner<br />
Privatstiftung The Diller-von Furstenberg Family Foundation finanzierte.<br />
Eine Institution, die auch viele andere Public Areas schafft und unterstützt.<br />
Dem Mastermind schwebte eine grüne Oase vor, die für alle Menschen in<br />
New York ein inspirierender und lebendiger Ort sein sollte.<br />
Dieser ist auch aus historischer Sicht von Bedeutung. Bis Mitte der<br />
1930er-Jahre war der Pier 54 für die britische Cunard-White Star Line der<br />
Abfahrts- und Anlegesteg bei transatlantischen Schifffahrtsrouten. Traurige<br />
Berühmtheit erlangte er im Jahr 1912, als hier die Überlebenden der<br />
Titanic-Katastrophe von Bord der RMS Carpathia, von der sie aufgenommen<br />
und gerettet worden waren, an Land gingen. Ein Jahrhundert später,<br />
2012, hat Hurrican Sandy den Steg jedoch völlig zerstört und die Stimmen,<br />
die auf eine Revitalisierung drängten, wurden immer lauter.<br />
Ein Naturjuwel<br />
in einer der<br />
pulsierendsten<br />
Metropolen<br />
der Welt<br />
Genau an dieser Stelle, dem geschichtsträchtigen Pier 54 und dem benachbarten<br />
Pier 55, ist nun ein urbanes Naherholungsgebiet entstanden.<br />
Es wird von insgesamt 280 Betonstelzen getragen, die zwischen den übrig<br />
gebliebenen Holzpflöcken von Pier 54 hervortreten. Die Pflöcke der<br />
Anlegestelle wurden großteils erhalten, um den Lebensraum der Wassertiere<br />
zu schützen und zu fördern. Auf den Beton- und Holzstelzen bilden<br />
132 „Tulpen“ aus Beton die Struktur des Parks. Aufgrund ihrer unterschiedlichen<br />
Formen und Höhen wurde ein individueller Landschaftsgarten mit<br />
hügeligen Rasenflächen und Aussichtspunkten geschaffen, eingebettet<br />
von mehr als 350 Arten von Blumen, Bäumen und Sträuchern.<br />
Dadurch ergibt sich ein wahres Naturjuwel in einer der pulsierendsten<br />
Metropolen dieser Welt <strong>–</strong> mit vielen Kulturschätzen: etwa einem Amphitheater,<br />
das 687 Sitzplätze umfasst, einer intimen Bühne, vielen Verweilund<br />
Picknickmöglichkeiten sowie natürlich einem atemberaubenden Blick<br />
auf den Hudson River und nicht zuletzt die Skyline von New York.<br />
Aus der Vogelperspektive erkennt man die<br />
Konstruktion und Größe dieses Parks am Hudson River<br />
in vollem Ausmaß<br />
x<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
117
Sessel-Galerie mit Edra-Ikonen wie „Gina“, „Gilda B“ und ‚Ella“<br />
von Jacopo Foggini, Armsessel „Blue Velvet“ von Fernando and Humberto Campana
LIVING | SHOWROOM INTERNATIONAL<br />
PALAST DER<br />
MÖBELTRÄUME<br />
Edra Showroom Palazzo Durini<br />
Von Alice Mandel<br />
Schönheit bedingt Schönheit. Ein Satz, der auf Edras neue Dependance<br />
im altehrwürdigen Palazzo Durini Caproni di Taliedo zutrifft. Mitten in<br />
Mailands berühmten Designviertel steht dieses architektonische Juwel aus<br />
dem 17. Jahrhundert, das durch seine wechselvolle Geschichte nichts an Glanz<br />
und Ausstrahlung verloren hat. Die Innenräume des Palais sind spektakulär:<br />
Trompe-l‘œil-Malereien, aufwendige Fresken, Holz decken mit vergoldetem<br />
Schnitzwerk und Gemälde bilden ein beeindruckendes Ensemble. Über eine<br />
Treppe aus rotem Veroneser Marmor gelangt man in die Beletage und den<br />
Showroom. Die italienische Luxusmöbelmarke hat hier mit Vago Furniture ein<br />
Reich makelloser Eleganz geschaffen, in dem Historie auf Moderne trifft.<br />
Das Ambiente aus Spiegeln, Marmor und Licht wird zur Bühne für<br />
die Kollektionen des 1987 von Valerio und Monica Mazzei in der Toskana<br />
gegründeten Premium-Labels. In den Sälen arrangiert sind die Sofa-Ikonen<br />
namhafter Designer wie Francesco Binfaré und Jacopo Foggini sowie die kreativen<br />
Meisterwerke von Fernando & Humberto Campana. Wie Skulpturen<br />
inszeniert werden sie von Tischen, Sideboards und Accessoires umrahmt.<br />
Einer Installation gleichen die legendären Sesselmodelle, darunter „Ella“<br />
und „Gilda B“ <strong>–</strong> und alles gemeinsam ergibt ein virtuoses Zusammenspiel.<br />
Oder wie es Monica Mazzei beschreibt: „Es ist unmöglich zu sagen, ob es ein<br />
Lieblingsprodukt im Ausstellungsraum gibt. Die Kombination aller unserer<br />
Produkte ist notwendig und außergewöhnlich für Edra. Die Edra-Kollektion<br />
ist wie ein Orchester, jedes Element ist für die Harmonie des Klangs wichtig.“<br />
Demgemäß sind Highlights wie das großzügige Sofa „Grand Soffice“ oder<br />
Sondereditionen mit Swarovski-Kristallen zu bewundern <strong>–</strong> sowie der Palazzo<br />
selbst. Ein wichtiger Punkt für Monica Mazzei: „Wir waren auf der Suche<br />
nach einem Raum, der die Werte unseres Unternehmens vermitteln sollte. Wir<br />
wollten einen ‚gemütlichen‘ Raum, in dem sich auch jeder willkommen fühlt.“<br />
Und bleibende Werte schätzt <strong>–</strong> wie die Möbel von Edra.<br />
h<br />
Samtiges Schneckenhaus: Sofa „Tatlin“,<br />
Design: Mario Cananzi und Roberto Semprini<br />
Adresse: Via Durini, 24, I-20122 Milano<br />
www.edra.com<br />
Fotos: Alessandro Moggi, Edra<br />
v<br />
Möbelkunst: Sofa „Boa“, weißes<br />
Sofa „Cipria“ und Beistelltisch<br />
„Brasilia“ von Fernando & Humberto<br />
Campana. Vorne und rechts:<br />
Tisch „Egeo“, Sessel „Ella“ und<br />
Leuchte „Ines“ von Jacopo Foggini<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
119
8. - 10. OKT <strong>2021</strong><br />
DESIGN<br />
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Illustration: Blagovesta Bakardjieva<br />
8.- 10. OKT<br />
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auf über 6.000 m 2 aus den Bereichen Living & Lifestyle<br />
HOFBURG VIENNA<br />
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LIVING<br />
Higher Living: Das Penthouse „Über den Linden“ bietet viel Freiraum<br />
mit 230 Quadratmetern Wohnfläche und einer 98 Quadratmeter großen<br />
Dachterrasse, entwickelt von Strabag, www.luxuryat7th.at<br />
x<br />
HEADLINE<br />
VOPRSPANN<br />
HABITZL<br />
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Redaktion: Alice Mandel, Fotos: Eva Kelety, Hersteller<br />
Hell, luftig, weitläufig: Penthouses bieten viel Platz <strong>–</strong><br />
gerade schönen Dingen. Beim Interieur assoziiert<br />
man den typischen Penthouse-Stil mit minimalistischen<br />
Designs und zurückhaltenden Farben. Doch<br />
in Wahrheit braucht er zusätzlich eine Dosis Exklusivität<br />
und einen Hauch geschmackvollen Glamour.<br />
Zur dezenten Farbpalette von Weiß, Grau,<br />
Braun und Schwarz wirken Akzente in Gold elegant.<br />
Unverzichtbar sind wertvolle Materialien wie Marmor,<br />
Naturstein, edle Hölzer und Metalle, die man<br />
mit Leder, Kristallglas oder handgeknüpften Teppichen<br />
ergänzt. Sofas, Leuchten, Tische und Schränke<br />
dürfen Größe zeigen und in- wie outdoor stilvolle<br />
Lounge- und Spabereiche nicht fehlen. Llimi tierte<br />
Designerstücke und ausgefallene Eyecatcher-Objekte<br />
verleihen Räumen zudem eine individuelle Note.<br />
Hier finden Sie Vorschläge für Interior und Accessoires<br />
im Penthouse-Stil <strong>–</strong> vom Wohnzimmer bis zur<br />
Dachterrasse<br />
Giorgetti<br />
Refllex<br />
Vartian<br />
Moooi<br />
Armani/Casa<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
121
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Wohnzimmer<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
1 Op-Art: grafisch gemusterte Tapete „Ensemble“ von Debonademeo für Wall & decò, wallanddeco.com 2 Trickreiches Innenleben:<br />
Der Barschrank „Houdini“ von Roberto Lazzeroni mixt Holz und Glas, von Giorgetti, giorgetti.com 3 High Glass: Marcel Wanders Studio kreierte<br />
das vulkangraue Sideboard „Echo“ aus Holz mit Intarsien aus Glas von Fiam, fiam.com 4 Soundskulptur: limitierter Lautsprecher „Beoplay A9“ mit<br />
polierten Alubeinen von Saint Laurent x Bang & Olufsen, ysl.com, bang-olufsen.com 5 Kunstvoll gefaltete Metallvasen „Fold“ von Martin Steininger<br />
in mehreren Größen und Formen von Steininger, steiningerdesigners.com 6 Handgeknüpft: Den Teppich „Milano Stomped“ hat Jan Kath<br />
entworfen, von Rahimi & Rahimi, rahimi.at 7 Brillant: facettierter Ganzkörperspiegel „Diamond XL Mirror Silver“ von Reflections Copenhagen,<br />
Fotos Hersteller<br />
122
LIVING<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
reflections-copenhagen.com 8 Glamourös: Der Kronleuchter „Hollywood“ (Design von William Brand und Annet Van Egmond) macht Licht<br />
und Eindruck, von Brand van Egmond, brandvanegmond.com 9 Playtime: Schachspiel von Marcel Wanders Studio mit Marmorintarsien und<br />
Kristallglasfiguren, nummerierte Auflage von Baccarat, baccarat.fr 10 Swingt: Sessel „Ribbon Dance“ von André Fu aus der „Objets Nomades“-<br />
Kollektion von Louis Vuitton, louisvuitton.com 11 Wolkenweich und -weiß: Modulsofa „Saint-Germain“ von Jean-Marie Massaud für<br />
Poliform, poliform.it 12 Couch-Trabant: vielseitiger Beistelltisch „Moon Eclipse“ von Mist-o aus Holz von Living Divani, livingdivani.it<br />
13 Edelstein: Jeder „Infinito“-Tisch aus feinem Carrara-Marmor von Roberto Lazzeroni ist ein Unikat von Poltrona Frau, poltronafrau.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 123
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Schlafzimmer<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
1 Goldig: Vide-poche „Eaux d’Or“ aus Limoges-Porzellan mit Goldfischmotiv von Bernardaud, bernardaud.com 2 Glanzstück:<br />
handgeknüpfter Teppich „Sympony Taupe Gold“ aus echter Tibetwolle und Seide von Vartian, vartian-carpets.com 3 Schönmacher: Schminktisch<br />
„Olympia" von Nika Zupanc mit glänzender Keramikplatte und zwei Spiegeln von Sé, se-collections.com 4 Limitiertes Sammlerstück: Parfüm<br />
„Collectible Crystal Flacon Cascade“ im Kristallflakon von Lalique, lalique.com 5 Erhellt 1.001 Nacht und mehr: Stehleuchte „Mille Nuits<br />
Kandelaber“ aus geschliffenem Kristallglas von Baccarat, baccarat.fr 6 Ornamental: Die Kommode „Antigua“ aus massivem Nussbaumholz und<br />
Weißeschenfurnier hat Luca Nichetto designt, von Wittmann, wittmann.at 7 Traumhaft: Viele Details am Luxusbett „Diamond Majesty“ sind<br />
Fotos: Herstller<br />
124
LIVING<br />
8<br />
9<br />
7<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
Fotos: Victor Robyn, Hersteller<br />
handgefertigt und aus wertvollen Materialien wie Kaschmir, Seide, Vikunja-Wolle oder Bambus. Von Vispring, vispring.com 8 Strahlend:<br />
formschöner Kronleuchter „Meshmatics“ von Rick Tegelaar aus Stahlgeflecht und Messing mit LED-Leuchtmitteln von Moooi, moooi.com<br />
9 Schirmt ab: Paravent „Ombra“ aus Walnussholz mit Spiegelpaneelen von Armani/Casa, armani.com 10 Meeresbrise: Duftkerze „Oceans“ in edlem<br />
Kristallglas von Lalique, lalique.com 11 Night & Day: Nachttisch „Lambert“ aus lackiertem Holz mit Marmorplatte und gerundeten Kanten von<br />
Fendi Casa, fendi.com 12 Entspannungsbogen: Chaiselongue „Onda“ aus Massivholz und Leder von Armani/Casa, armani.com 13 Fashionable:<br />
Vase und Tischleuchte zugleich sind die „Various“-Objekte aus Glas und Holz von Modedesignerin Ann Demeulemeester für Serax, serax.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 125
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Küche & Esszimmer<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1 Frisch aus dem Meer: dekoratives Teller-Set „Cheval Blanc Saint Barthelemy“ aus Limoges-Porzellan von Dior Maison, dior.com<br />
2 Stets zu Diensten: Servierwagen „Come As You Are” von Christophe de la Fontaine aus pulverbeschichtetem Stahl mit getönten Glaseinsätzen<br />
von Dante Goods and Bads, dante.lu 3 Wohltemperiert: Der Weinklimaschrank „Vario 400“-Serie aus Edelstahl und Aluminium von Gaggenau ist<br />
mit einem Designpreis ausgezeichnet, gaggenau.at 4 Schöner Mittelpunkt: kunstvoller Tafelaufsatz aus Silber und Glas aus der Kooperation des<br />
Designers Bodo Sperlein mit den Manufakturen Lobmeyr und Jarosinski & Vaugoin. Von Lobmeyr, lobmeyr.at 5 Heißes Design: Wasserkocher<br />
„Via Roma“ aus Edelstahl mit Lederhülle von Casa Bugatti über Artemest, artemest.com 6 Light up my life: smarter LED-Kronleuchter<br />
4<br />
5<br />
Fotos: © Manuel Cacciatore, © John Day, Strasser Steine, Hersteller<br />
126
LIVING<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
Fotos: Dior, Hersteller<br />
„The Knight“ von Marco Dessí in Kupfer von Lobmeyr, lobmeyr.at 7 Schrank „Midnight“ mit vergoldeten Alutüren, Rosa-Portogallo-Marmor<br />
und Walnussholz von Armani/Dada, armani.com, dada-kitchens.com 8 Faltkunst: Anrichte „Origami Maxi buffet“ von R & C Reflex aus Holz in<br />
Metalloptik von Reflex, reflexangelo.com 9 Haute Cuisine: monolithische Küche „ST-ONE Unit XL500” im „Moraine Leather Look“ aus Naturstein<br />
mit Massivholzkorpus von Strasser, strasser-steine.at 10 Zartschmelzend: Der Schalenstuhl „Gilda B“ aus bernsteinfarbenem Polykarbonat ist ein<br />
Meisterstück von Jacopo Foggini für Edra, edra.com 11 Innovativ: Esstisch „Corail“ mit Standbein mit 3-D-gedrucktem Flechtwerk aus Beton und<br />
Glasplatte, gestaltet von Antoine Fritsch & Vivien Durisotti für Roche Bobois, roche-bobois.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 127
LIVING<br />
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Bad<br />
2<br />
1<br />
4<br />
3<br />
5<br />
6<br />
1 Schaustück: Den großen Spiegel „La Plus Belle“ von Philippe Starck umgibt ein Aluminiumrahmen mit integrierten LED von Flos, flos.com<br />
2 Sauber: formschönes Zubehör-Set „Water Bath Collection" aus Kunstharz mit Lederdetails von Tina Frey, tinafreydesigns.com 3 Wasser-Farben:<br />
Waschbecken „Ago“ aus Kunstharz von Antoniolupi, antoniolupi.it 4 Edler Rahmen: Marmor meets Gold bei den Fliesen „Coleos Calacactta Gold“<br />
für Wand und Boden von L’Argilla, largilla.at 5 Farbbad: Wanne „Barcelona 2“ in „RAL 1014 Elfenbein” aus der Sonderfarbedition mit dem Magazin<br />
„Wallpaper,“ von Victoria + Albert, vandabaths.com 6 Reines Kleinod: Doppel-Waschtischkonsole „Kobol Anniversary“ mit Edelstahl, emaillierten<br />
Keramikbecken, verchromtem Messing und Marmor von Antolini. Entwurf von Alessandro La Spada für Visionnaire, visionnaire-home.com<br />
Fotos: Hersteller<br />
128 AUTUMN <strong>2021</strong>
KETTENBRÜCKENGASSE 22<br />
1040 Wien / coming soon<br />
46 EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER, CA. 50 BIS 160 m 2<br />
HWB 21,73 kWh/m 2 a<br />
FABERGASSE 2<br />
1230 Wien / in Verkauf<br />
39 EIGENTUMSWOHNUNGEN<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER, CA. 37 BIS 103 m 2<br />
HWB 30,5 kWh/m 2 a<br />
HOHENBERGSTRASSE 20<br />
1120 Wien / in Verkauf<br />
37 EIGENTUMSWOHNUNGEN, 2 TOWNHOUSES<br />
2 <strong>–</strong> 4 ZIMMER CA. 39 BIS 101 m 2<br />
HWB 32,95 kWh/m 2 a<br />
WINEGG REALITÄTEN GMBH / VERKAUF@WINEGG.AT / T +43 1 907 61 78<br />
WINEGG.AT
LIVING<br />
PENTHOUSE<br />
LIVING<br />
Bad<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1 Elegantes Licht fürs Bad: Ein Meisterstück ist der „Bonnington Chandelier“ mit Kristallglasstäben und Messing von Aerin, aerin.com<br />
2 Privates Spa zum Wohlfühlen: „Soul Steam“ ist Dampfbad, Dusche und Wasserkaskade in einem und kreiert von Cristiano Mino für Starpool,<br />
starpool.com 3 Klare Ordnung: Vitrinenschrank „Strato” aus Aluminium, lackiertem Holz und Glas, von Inbani, inbani.com 4 Aufgedreht:<br />
Die c-förmige Armatur „CYO“ in Messing- oder Platin-Finish (oberes Foto) besitzt austauschbare Griffeinsätze in verschiedenen Designs<br />
(unteres Foto) von Dornbracht, dornbracht.com 5 Pure Wellness: Die „Horizontaldusche“ verfügt dank „Ambiance Tuning Technique“ über<br />
sechs verschiedene Wasserstrahlarten von belebend bis entspannend. Von Dornbracht, dornbracht.com<br />
4<br />
Fotos: Santi Caleca, Dornbracht/Gerhardt Kellermann, Hersteller<br />
130 AUTUMN <strong>2021</strong>
SEHNSUCHTSORT GARTEN<br />
WORK<br />
wir planen und bauen<br />
no water, no fun<br />
POOLS UND TEICHE<br />
MÖBEL & AUSSTATTUNG<br />
stilvoll relaxen<br />
VERDARIUM GmbH 3400 Weidling, Hauptstrasse 286 www.verdarium.at 01/21 21 309
132<br />
Text: Alice Mandel, Fotos: Michaela Gritsch, Minotti
LIVING | SHOWROOM NATIONAL<br />
INTERIOR-<br />
COUTURE<br />
Die Eleganz von Minotti<br />
An der Haute Couture orientieren sich die hochwertigen Stoffe und die<br />
erfahrene Schneiderkunst von Minotti. Sie bilden ebenso die Quintessenz<br />
des Premium-Labes wie elegante, exklusive High-End-Möbel zwischen<br />
Volumen und Geometrie, die oft die Handschrift des Haus- und<br />
Sta rdesigners Rodolfo Dordoni tragen. Das vor über 70 Jahren gegründete<br />
italienische Familienunternehmen ist international äußerst erfolgreich.<br />
Alle Produkte sind traditionsreiche Made-in-Italy-Wertarbeit, sie werden<br />
in Meda gefertigt und in die ganze Welt exportiert, so auch nach Wien.<br />
Dort landen sie im Monobrand-Store Minotti Wien, den Marianne und<br />
Harald Spätauf sowie Marlies Schaden-Spätauf und Isabella Hoffelner-<br />
Spätauf mit fachlicher Expertise und Passion für die raffinierten Designkonzepte<br />
der Marke führen. Im Vorjahr wurde dieser unter der<br />
kreativen Ägide von Susanne Minotti neu gestaltet. Nun stellt ein spannendes<br />
Hell-Dunkel-Konzept auf zwei Etagen Sofas, Sessel, Tische und Betten<br />
ins Rampenlicht. Präsentiert werden die aktuelle Kollektion mit Highlights<br />
wie dem Esstisch „Linha“ oder die vom japanischen Designer Nendo<br />
kreierte Serie „Torii“ <strong>–</strong> und natürlich die exquisiten Materialien, Leder und<br />
Bezugsstoffe. Ein Interior-Expertenteam berät bei der Auswahl und der<br />
Einrichtung vom Boden bis zur Beleuchtung. Denn Minotti ist auch eine<br />
Art Lebensgefühl <strong>–</strong> elegant und sophisticated.<br />
Adresse: Parkring 20, 1010 Wien<br />
www.minotti-wien.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
133
134
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
PARADIES<br />
ZWISCHEN<br />
HIMMEL<br />
UND ERDE<br />
Grünes Rooftop-Glück<br />
Der ultimative Luxus eines Penthouse:<br />
ein großzügiger Dachgarten für ein<br />
himmlisches Leben im Freien.<br />
Drei Experten erklären, wie man sich<br />
eine stilechte Grünoase on top schafft<br />
Von Alice Mandel<br />
Fotos: Alamy Stock Foto, katesey.org (Kramer & Kramer)<br />
Penthäuser bestechen mit einem atemberaubenden Ausblick.<br />
Die schönste und angenehmste Art, ihn zu genießen, ist im<br />
eigenen weitläufigen Dachgarten, den man in ein Paradies unter<br />
freiem Himmel verwandeln kann. Die Rückbesinnung zu mehr Natur<br />
und Nachhaltigkeit wird auch im Wohnbereich entscheidend. Gerade<br />
Gärten werden immer wichtiger und zunehmend zum intensiv genutzten<br />
Lebensraum, sodass beim Wohnen die Grenzen zwischen Drinnen und<br />
Draußen regelrecht verschwimmen. Bei Premium-Apartments sind sie<br />
ein wesent liches Luxuskriterium <strong>–</strong> und für den urbanen Bereich sogar essenziell.<br />
Denn Grünflächen haben einen enorm positiven Einfluss auf das<br />
Mikroklima. Vom Urban bis zum Vertical Gardening und dicht bepflanzten<br />
Häuserfassaden kommen gerade begrünten Dächern und Rooftop-Gärten<br />
eine wichtige Rolle zu, auch als Lebensraum für (inzwischen oft bedrohte)<br />
nützliche Insekten und bunt schillernde Schmetterlinge.<br />
Doch primär steigern sie das Wohlbefinden und fördern die körperliche<br />
und mentale Entspannung. Mit exklusiver Ausstattung avancieren<br />
zu wahren Luxusoasen, die sich vielfältig nutzen lassen <strong>–</strong> etwa als Privat-<br />
Spa, Lounge, Freibad mit Pool, Küche und Esszimmer. Für die stimmige<br />
Gestaltung braucht es ausgewählte Pflanzen, Möbel, Licht und dekorative<br />
Accessoires. Daneben gilt es ganz Grundlegendes zu beachten,<br />
wie Böden, Bewässerung, Sicht- und Sonnenschutz und vieles mehr.<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 hat drei Experten gefragt, welche Luxustrends beim Rooftop-<br />
Garden zurzeit besonders en vogue sind.<br />
Vor allem gewinnt er an Bedeutung als multifunktionaler Lebensraum,<br />
meint Jörg Zecha von Begründer, dem Spezialisten für Gartenund<br />
Landschaftsbau: „Der wichtigste Trend geht dahin, einen vollwertigen<br />
Gartenraum zu erhalten <strong>–</strong> dieser soll vor allem ein Rückzugsort sein.<br />
Je nach Möglichkeit sind idealerweise ein Außen- oder Whirlpool, Sauna<br />
und Outdoorküche inbegriffen, ein Loungebereich ist Standard. Und die<br />
v<br />
Die Rooftop-Terrasse als privater Wellnesstempel<br />
h<br />
Der Dachgarten wird durch einen stilvollen<br />
Loungebereich zum Rückzugsort. Design: Kramer & Kramer<br />
Dachterrasse wird auch immer mehr als Homeoffice im Freien betrachtet.“<br />
Dabei stehen die individuellen Interessen im Vordergrund, sagt Clemens<br />
Lutz von Verdarium, Experte in Gartengestaltung: „Mir geht es immer darum,<br />
mit den Bauherren gemeinsam deren Sehnsuchtsort zu definieren<br />
und soweit wie möglich umzusetzen. Trends von heute bzw. morgen entstehen<br />
für mich daher durch Änderungen in den Köpfen meiner AuftrageberInnen.<br />
Es entstehen Wünsche und Sehnsüchte. Diese versuche ich<br />
herauszuarbeiten und in meinen Projekten zu realisieren.“<br />
Hat man zusammen mit dem Gartenarchitekten oder -berater für sich<br />
definiert, welche Ansprüche man an die Rooftop-Oase hat und wie man<br />
sie am liebsten nutzen will, dann geht es zuerst an eine solide Basis wie<br />
Böden und ans Grüne. Hier ist Vielfalt <strong>–</strong> vom Blumenbeet über Gräser bis<br />
zum Baum <strong>–</strong> erlaubt, gefragt und angesagt, meint Bernhard Kramer von<br />
Kramer & Kramer, Concept Store mit Gartenarchitektur und Baumschule:<br />
„Zu den bekannten Terrassenbelägen aus Holz oder Naturstein werden<br />
Bereiche aus extensiv oder intensiv bepflanzten Flächen kombiniert <strong>–</strong> und<br />
natürlich üppige Pflanzenkompositionen in hochwertigen Gefäßen aus<br />
Keramik oder Messing, aber auch große Bäume als Schattenspender und<br />
Strukturgeber über den Dächern. Dies ist aber abhängig von der Statik<br />
und bedarf dementsprechend einer Vorabprüfung der Gegebenheiten.“<br />
Der sogenannte Biophilia-Trend und die Liebe zu Grünpflanzen inund<br />
outdoor in jeder Form ist für Clemens Lutz Ausdruck des aktuellen<br />
Zeitgeists: „Heutzutage ist das wohl der Einfluss der Klimakrise auf unser<br />
Denken. Die Pflanzungen sollten <strong>–</strong> neben anderen Qualitäten <strong>–</strong> gesund<br />
und resilient sein, wenig Wasser benötigen und darüber hinaus im Idealfall<br />
auch einen kleinen, aber positiven Beitrag für unsere Klimabilanz schaffen.<br />
Die (grüne) Beschattung kühlt die Stadt und auch die Wohnung, reduziert<br />
die Temperaturspitzen und damit auch den Einsatz von Klimaanlagen.“<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
135
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
h<br />
Relaxen und abtauchen! Der Rooftop-Garten als Sonnendeck mit Pool,<br />
gestaltet von Verdarium<br />
Wegen der exponierten Lage ist Abkühlung durch schattige und wasserreiche<br />
Plätze ein wichtiges Kriterium: „Schatten und Wasser, etwa auch<br />
Brunnen“, sind für Clemens Lutz bei einer Dach-Oase schlicht unverzichtbar.<br />
Genauso sieht es Bernhard Kramer: „Abkühlung steht immer mehr<br />
im Vordergrund, vor allem da ja auch die Sommer im urbanen Raum<br />
immer heißer werden. Pools, Swim-Spas, Whirlpools oder hochwertige<br />
Outdoor-Duschen können da Abhilfe schaffen. Und generell ist das nasse<br />
Element wieder im Trend <strong>–</strong> sei es funktional oder nur optisch <strong>–</strong> in Form<br />
eines Brunnens oder Wassertisches.“<br />
Ein Traum sind natürlich eigene Pools oder ein Verwöhn-Spa.<br />
Klarerweise lässt er sich erfüllen, so Bernhard Kramer: „Wichtig ist, entsprechende<br />
Bereiche für die jeweilige Funktion zu definieren und dann<br />
für eine passende Ausstattung wie verschiedene Wasserelemente oder<br />
eine Outdoor-Sauna, zum Beispiel ein Container-Sauna-Modell, zu sorgen.<br />
Dazu gehören ein Entspannungsbereich mit Daybeds und Sonnenliegen<br />
sowie eine Lounge zur Kommunikation und für ein paar Drinks.“<br />
Neben kalten Cocktails dürfen kühle Zonen nicht fehlen, denn: „Nicht<br />
zu vernachlässigen ist dabei auch die Beschattung durch Sonnenschirme<br />
und -segel, Cabanas, Pergolas etc. Zudem kreieren ein abgestimmtes<br />
Beleuchtungskonzept für die Abendstunden und auch eine Soundanlage<br />
für draußen die entsprechende Atmosphäre.“<br />
Wenn man schon einen ganzen Tag am Dach verbringt, möchte<br />
man gleich open-air kochen und essen und ihn lauschig ausklingen<br />
lassen. „Früher war das Outdoor-Cooking in erster Linie mit<br />
Grillen assoziiert“, erklärt Jörg Zecha. „Jetzt werden vollwertige Küchen<br />
installiert und die Außenküche muss denselben Anforderungen<br />
gerecht werden wie indoor <strong>–</strong> von Induktionskochfeldern über Gasoder<br />
Teppanyaki-Grill, Kühlschrank, Weinkühler, Bar und mehr. Für<br />
einen Diningroom in luftiger Höhe gelten für den Experten ähnliche<br />
h<br />
Eine lauschige Naturoase mit Sträuchern, einem Baum und<br />
viel Holz zum Entspannen von Begründer<br />
Aspekte wie bei Relaxzonen, nämlich: „Ein wichtiger Punkt sind vor<br />
allem die Faktoren Sonne und Wind. Einerseits soll der repräsentative<br />
Ausblick gewährleistet sein, andererseits sollte man geschützt sitzen<br />
können. Ein Pavillon gibt durch seitliche Lamellen oder Verglasungen<br />
Wind- und bei Bedarf Sichtschutz. Mit einem gedeckten Dach schafft<br />
man Sonnen- und Windschutz bzw. auch die Möglichkeit einer guten<br />
Beleuchtung von oben, die den Esstisch gedimmt in Szene setzen kann.<br />
Diese gut inszenierte Lichtstimmung ergänzt eine Akustikplanung mit<br />
einem effizienten Soundsystem, etwa von Bose.“ Dann ist für ein wunderbares<br />
Leben im Freien mit allem Komfort gesorgt.<br />
www.begruender.at<br />
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www.verdarium.at<br />
Fotos: Manfred Seidl (Verdarium), Unart (Begründer)<br />
136 AUTUMN <strong>2021</strong>
LIVING | STATUSSYMBOL<br />
PENTHOUSE LIVING<br />
DACHGARTEN<br />
Möbel & Accessoires<br />
2<br />
3<br />
1<br />
4<br />
6<br />
5<br />
7<br />
8<br />
1 Tagtraum: Gepolstertes Daybed „Casilda“ mit Baldachin, Holz und Marmor, Design: Ramón Esteve. Von Talenti, talentisrl.com 2 Sommerfrisch:<br />
Sonnenschirm „Riviera“ aus Kiefernholz und Baumwolle mit „Toile de Jouy“-Motiv von Dior Maison, dior.com 3 Relax: Hängematte „Dioriviera“ aus<br />
Eschenholz und Baumwolle mit „Toile de Jouy“-Motiv von Dior Maison, dior.com 4 Im Fluss: wellige Outdoor-Badewanne „DR Cemento“ von<br />
Studio Mk27, Marcio Kogan, Mariana Ruzante von Agape, agapedesign.it 5 Hell: Laterne aus Holz mit Ledergeflecht von Zanellato/Bortotto GM<br />
aus der „Objets Nomades“-Kollektion von Louis Vuitton, louisvuitton.com 6 Heiß: schwarze Outdoor-Küche aus Naturstein von Breitwieser,<br />
breitwieser.com 7 Schwungvoll: Outdoor-Sofa „Trampoline“ von Patricia Urquiola mit nachhaltigen Materialien von Cassina, cassina.com<br />
8 Unikate: Die Keramikbeistelltische „Calatini“ von Marco Merendi werden von Nicolò Morale handbemalt. Von Paola Lenti, paolalenti.it<br />
Fotos: Hersteller<br />
138 AUTUMN <strong>2021</strong>
Ein schöner<br />
Garten ist eine<br />
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ADA AUSTRIA premium, Sitzgruppe Sacramento W<br />
NATÜRLICH UND URBAN<br />
Lifestyle: Natürliche Schönheit und innere Werte <strong>–</strong><br />
der Trend zum Natural Living ist ungebrochen.<br />
Schon seit einigen Jahren ist die Natur Vorbild vieler Einrichtungskonzepte.<br />
Dabei stehen vor allem naturbelassene Materialien, sanfte Farben und<br />
eine weiche, aber klare Formensprache im Mittelpunkt. Gleichzeitig setzt<br />
der natürliche Lifestyle auf eine hohe Qualität, die einerseits auf erlesenen<br />
Hölzern, Stoffen und Ledern sowie andererseits auf einer sorgsamen Fertigung<br />
beruht. So wird das Ursprüngliche, Echte der Natur in das Zuhause<br />
gebracht und damit ein Ort der Geborgenheit geschaffen. Möbelauswahl,<br />
Farbgebung und Arrangement werden heute aber nicht nur von einem<br />
Trend bestimmt. Vielmehr fließen viele Stile, harmonisch miteinander<br />
kombiniert, in die Gestaltung ein. Geprägt durch engere Raumverhältnisse<br />
in den Städten, wächst auch der Einfluss des Urban Living: Multifunktionale,<br />
flexible Möbel werden den Ansprüchen kleiner Grundrisse gerecht<br />
und kühler Stahl und geometrische Formen spiegeln die nüchterne<br />
Eleganz des Städtischen wider.<br />
Fotos: ADA Möbelwerke<br />
140
ADVERTORIAL<br />
Sitzgruppen<br />
mit natürlichem Look<br />
Mit der Natur zieht Wohnlichkeit in die eigenen vier Wände ein. Warme<br />
Sand- und Erdtöne, aber auch sanfte Blau- und Grünnuancen sorgen für<br />
eine behagliche Atmosphäre. Dazu kommen Leder sowie Stoffe aus Wolle<br />
und Baumwolle, durch die Polstermöbel, Kissen, Decken und Teppiche<br />
besonders anschmiegsam werden. Auf die sorgfältige Auswahl seiner<br />
Materialien ist auch der Polstermöbelhersteller ADA bedacht, denn mit<br />
seinen Möbeln soll man sich vor allem wohl und geborgen fühlen. Die<br />
aufwendige Handwerkskunst, mit der hier gefertigt wird, schafft perfekt<br />
gepolsterte Wohnlandschaften, die höchsten Komfort und eine lauschige<br />
Behaglichkeit bieten <strong>–</strong> individuell, wohnlich und mit natürlicher Ästhetik.<br />
Eine Vorziehbank erweitert<br />
die Sitzfläche.<br />
x<br />
Natural Living:<br />
Holz zieht in Ihr Zuhause ein<br />
Edle Vollholzelemente setzen wohnlich-warme Akzente und sorgen<br />
gleichzeitig für ein angenehmes Raumklima. Dazu kommen feine Stoffe<br />
und naturbelassene Leder, die mit ihrer weichen Haptik die Sinne ansprechen.<br />
Eine solche natürliche Ruheinsel ist das Modell Sacramento.<br />
Das elegante Design aus zeitloser Formensprache und schlanken Metallfüßen<br />
fügt sich harmonisch in den Wohnraum ein. Zudem bereichern raffinierte<br />
Funktionen den Komfort: Auf Knopfdruck erweitert eine elektrische<br />
Vorziehbank die Sitzfläche und je nach gewünschter Position sind<br />
die Nackenstützen beliebig verstellbar.<br />
W ADA AUSTRIA premium, Sitzgruppe Messina<br />
Urban Living:<br />
Platzsparendes Sofa-Design<br />
Auf den ersten Blick gegensätzlich wird die gemütliche Atmosphäre des<br />
Natural Living durch das nüchterne Flair des Urban Living facettenreich<br />
ergänzt <strong>–</strong> denn spannende Kontraste gehören zum aktuellen Lifestyle.<br />
Minimalistisches Design und geometrische Formen aus kühlen Materialien<br />
wie Stahl spielen zusammen mit weichen Polstern aus natürlichen<br />
Materialien und bringen Eleganz in die Wohnbereiche. Gleichzeit zeichnet<br />
sich der urbane Stil durch durchdachte Funktionalität aus, die die<br />
Anforderungen des städtischen Lebens auf kleinem Raum erfüllen. Ob<br />
Auszugstische oder Schlafsofas <strong>–</strong> gefragt sind flexible Möbel, die sich der<br />
jeweiligen Situation und den sich verändernden Bedürfnissen anpassen.<br />
Stauraumwunder:<br />
Sitzgruppe Messina<br />
So ein Multifunktionstalent ist etwa das Ecksofa Messina von ADA. Durch<br />
sein elegantes, aber platzsparendes Design eignet es sich gerade für kleine<br />
Grundrisse. Im Inneren verbirgt sich eine komfortable Vorziehbank zum<br />
Beine-hochlegen und Relaxen. Für Gäste verwandelt sich das Sofa mit der<br />
Schlaffunktion schnell und unkompliziert in eine großzügige Liegefläche<br />
mit vollwertigem Bettkomfort. Bettwäsche, Kissen und Topper können<br />
bequem im geräumigen Bettkasten verstaut werden.<br />
Aus der Verbindung von Natürlichem und Urbanen entstehen individuelle<br />
Wohnkonzepte mit dem gewissen Etwas. Dabei gehen Design und<br />
Qualität, Wohnlichkeit und Funktionalität Hand in Hand.<br />
www.ada.at<br />
W Sitgruppe Messina mit integriertem Stauraum und Schlaffunktion.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
141
Privater Schauraum: Die 100-Quadratmeter-Garderobe ist mit dem<br />
„Storage"-Schranksystem mit Melaminfronten und Drehtüren „Iron"<br />
ausgestattet, Entwurf von Piero Lissoni. Die „Pivot“-Tür von<br />
Decoma Design geht direkt ins Schlafzimmer. Alles von Porro<br />
Text: Alice Mandel, Fotos: Steininger Designers<br />
142
LIVING | VILLA<br />
KLARE<br />
VERHÄLTNISSE<br />
Minimalismus und Behaglichkeit, Luxus ohne Prunk <strong>–</strong><br />
diese Vorgaben erfüllten Steininger Designers bravourös<br />
in der Moskauer Villa R in formvollendeter Harmonie:<br />
ein luzider Wohntraum mit klarem Konzept<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 143
LIVING | VILLA<br />
h<br />
Geschmackvoll: Die Kücheninsel „Modul" in weiß-grauem Beton prägt den<br />
Koch- und Essbereich und bildet einen edlen Kontrast zum Hochschrank<br />
„Wall" in Eiche Tinte, beide von Steininger Designers<br />
Minimalismus und Behaglichkeit klingen zunächst nach Gegensatz.<br />
Wie man beides in Wohnräumen verbindet, beweist eindrucksvoll<br />
die Villa R, für die Martin Steininger mit seinem<br />
Team ein in sich stimmiges Konzept der Luxusklasse realisierte. In nobler<br />
Lage bei Moskau ist sie das Domizil eines Ehepaars mit zwei Kindern und<br />
einer Kunstsammlung. Der Bau zeigt auf vier Ebenen Eleganz und Großzügigkeit,<br />
die weitläufigen 2.000 Quadratmeter Wohnfläche verströmen<br />
eine klare, reduzierte Ästhetik. Verantwortlich dafür ist eine Kombination<br />
aus hellen und dunklen Elementen, die in verschiedenen Variationen alle<br />
Räumlichkeiten optisch miteinander vereint. Sie strahlen Perfektion und<br />
eine geradezu ultimative Balance aus.<br />
Die Bewohner legten Wert auf eine anspruchsvolle Innenarchitektur:<br />
ein Ambiente, das zwar puristisch und modern gestaltet ist, aber trotz<br />
der Dimensionen eine intime und komfortable Atmosphäre bietet. Dafür<br />
müssen viele Komponenten aufeinander abgestimmt werden und<br />
perfekt zusammenspielen <strong>–</strong> ausgewählte Farben und Materialien ebenso<br />
wie passende Möbel, Lichtlösungen und handverlesene Accessoires. Die<br />
Exklusivität des Designs ist in vielen Details spürbar und beginnt bei einer<br />
durchdachten Definition der Wohnebenen: So wurden zum einen Rückzugsorte<br />
für Eltern, Kinder, Gäste und Personal angelegt, zum anderen<br />
wurden entsprechende Räume für Aktivitäten und Feste konzipiert. Soziales<br />
Zentrum im Wohnsalon ist eine ausladende Sofalandschaft, die vor einem<br />
Kamin eine behagliche Ruheinsel bildet. Daran schließt ein Koch- und<br />
Essbereich der Extraklasse an: Hier thront ein maßgearbeiteter Küchenblock<br />
aus Beton von Steininger Designers, der mit perfekter Geradlinigkeit<br />
besticht. Ausgekleidet ist der Diningroom mit weißen Wänden und hellen<br />
Böden aus großformatigen Fliesen, die sich zudem im Eingangs- und<br />
Außenbereich wiederfinden. Markant und elegant heben sich davon<br />
Schränke und Raumverkleidungen aus dunklen Edelhölzern, matt lackierte<br />
Wandpaneele und mit Leder tapezierte Flächen ab, die zugleich<br />
als Orientierungshilfen im Haus dienen. Modernen Charakter hat ebenso<br />
der subtile Umgang der Innenarchitekten mit der Farbe Schwarz: Er<br />
stilisiert Panoramafensterrahmen, Regale, Einbauten und verschiedene<br />
Accessoires zu effektvollen Interiorelementen.<br />
Besonders edel wirken diese ausgeklügelten Finessen im Master-Bad:<br />
Ein fünf Meter langer Waschtisch aus Weißbeton mit einem überdimensionalen<br />
Spiegel erstreckt sich über die gesamte Wand. Zu dunklen Regalen<br />
h<br />
Fine Dining de luxe: Der Esstisch „Share“ in Räuchereiche<br />
und das maßgefertigte, dunkelbraun lackierte Sideboard mit<br />
Glas stammen von Steininger Designers. Den ovalen schwarzen<br />
Tisch „Synapsis“ hat Jean-Marie Massaud für Porro entworfen<br />
v<br />
Die Villa umfasst 2.000 Quadratmeter und vier Ebenen.<br />
Fast nahtlose Übergänge bis zum Pool schaffen durchgängige<br />
Boden- und Lichtlösungen<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
145
LIVING | VILLA<br />
als Kontrapunkt strahlt er umso heller und eine Aura der absoluten Reinheit<br />
aus. Auch im Kinder- und Gästebad gibt es dunklere Wandverkleidungen.<br />
Angenehme Wärme und Wohlgefühl vermitteln Holzböden in<br />
freundlichen Tönen, die im Master-Schlafzimmer, Kinder- und Gästezimmer<br />
sowie im TV-Room verlegt wurden. Ein Raum, der die luxuriöse<br />
Ausstattung der Villa und Vornehmheit des Interieurs vielleicht am<br />
besten versinnbildlicht, ist die begehbare Garderobe: Auf 100 Quadratmetern<br />
mit 4,5 Meter hohen Wänden bewahren stilvolle Kleider- und Schuhschränke<br />
mit integrierter Beleuchtung mondäne Mode und mehr auf.<br />
Durch den raffinierten Einsatz von Licht <strong>–</strong> von den Zimmerdecken<br />
bis zu den Treppen oder mittels Glasfronten <strong>–</strong> sowie weißem Beton ist<br />
man durchgängig von einer Atmosphäre der Klarheit und Schwerelosigkeit<br />
umgeben. Diese wird durch erstklassige und naturverbundene Materialien<br />
wie hochwertige Hölzer und Leder in gedeckten Farben geerdet.<br />
Infolge entsteht ein exklusives, bis ins kleinste Detail durchkomponiertes<br />
Gesamtbild, das sich bis in den Outdoorbereich erstreckt. Bewusst wollen<br />
W<br />
Relax-Refugium: Die Sofas „Chester Moon“ und „Budapest“ sowie die<br />
Sessel „Housse Extra“ hat Paola Navone designt. Beistelltische:<br />
„Loren“ und „Liquid sind Entwürfe von Draga & Aurel, „Miroir“ von<br />
Matteo Thun und Antonio Rodriguez. Alles von Baxter<br />
Steininger Designers die Trennung zwischen Innen und Außen auflösen.<br />
So ziehen sich die hellen Fliesenböden bis ins Freie und verstärken das Gefühl<br />
von Offenheit und Transparenz. Spektakulär und repräsenativ ist die<br />
Villa R, dennoch hat alles einen äußerst wohnlichen Charakter, was sich der<br />
Kreativität und dem Know-how von Martin Steininger verdankt: „Ziel<br />
guter Gestaltung und Architektur ist es, gute Orte wie diesen entstehen<br />
zu lassen, die den Nutzern dienen und ja <strong>–</strong> auch ihr Leben verschönern.<br />
Das ist der Anspruch bei allem, was wir machen.“<br />
v<br />
Die in- und outdoor verwendeten<br />
Bodenbeläge aus hellen Fliesen in<br />
großflächigen Formaten heben die<br />
Grenzen zwischen Innen und Außen auf<br />
Design: steininger.designers<br />
Fotocredits: steininger.designers<br />
Fotograf: Vitaly Riesler<br />
146 AUTUMN <strong>2021</strong>
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Design: Dmitry Kozinenko<br />
Tisch aus Metall mit aufgesetzter Glasplatte, außen<br />
mit dem Stoff „Sole“ bezogen.<br />
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„DOF Becher schwer I.NEO/cut/ off IV-I” von Lobmeyr<br />
Design: Martino Gamper<br />
COFFEE TABLES<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
149
„Islands Low Table“<br />
Living Divani<br />
Design: Stephen Burks<br />
Das Gestell und die Lamellen sind aus schwarz<br />
lackiertem Metall, die Platte in Steineiche furniert.<br />
www.livingdivani.it<br />
Kugeldose von Lobmeyr<br />
Design: Oswald Haerdtl
DNA-ANALYSE<br />
„Blending Marble“<br />
Objects by Breitwieser<br />
Design: Soda Designers <strong>–</strong> Nasrallah & Horner<br />
Entwurf aus pulverbeschichteten Stahl und Marmor.<br />
www.breitwieser.com<br />
Wasserkrug und Becher aus der Kollektion<br />
„Paradiesgarten“ von Lobmeyr<br />
Design: Tatiana de Nicolay<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
151
DNA-ANALYSE<br />
„Sengu“<br />
Cassina<br />
Design: Patricia Urquiola<br />
Der Sockel ist aus Carnico-Marmor und die Platte aus<br />
schwarz gebeizter Esche.<br />
Gesehen bei mood Wien, Schleifmühlgasse 13, 1040 Wien<br />
www.cassina.com<br />
Vase „Gletscher “von Lobmeyr<br />
Design: Sebastian Menschhorn<br />
152 AUTUMN <strong>2021</strong>
„Next 147“<br />
Gervasoni<br />
Design: Paola Navone<br />
Gestell aus Gussaluminium poliert, Platte gehämmert.<br />
Gesehen bei Casa del design, Breite Gasse 13, 1070 Wien<br />
www.gervasoni1882.it
„Sidekick“<br />
Team 7<br />
Design: Stefan Radinger<br />
Entwurf aus Massivholz in Nussbaum, geeölt.<br />
www.team7-home.com
DNA-ANALYSE<br />
„Ilda“<br />
Poliform<br />
Design: Jean-Marie Massaud<br />
Das Gestell ist aus goldpoliertem Messingguss, die Platte aus<br />
Onyx-Bernstein.<br />
Gesehen im Poliform Showroom, Franz-Josefs-Kai 47, 1010 Wien<br />
www.poliform.it<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
155
Wie viel psychologisches Know-how<br />
benötigt unsere Architektur?<br />
Von<br />
DI Elke Reitmayer<br />
Architektin und Wohnpsychologische Expertin<br />
Foto: Maria Pirchner Fotografie<br />
156
KOLUMNE<br />
Tag für Tag machen wir Erfahrungen mit Architektur, die uns<br />
umgibt. In unserem Zuhause, auf dem Weg zur Arbeit und auch<br />
in unserer Freizeit kommen wir nicht umhin, in einen ständigen<br />
Austausch mit unserer gebauten Umwelt zu treten <strong>–</strong> ob nun bewusst oder<br />
unbewusst. Auf öffentlichen Plätzen, in Cafés oder auch in Büros nehmen<br />
wir die Wirkung von Architektur vielleicht nur passiv wahr, sobald wir<br />
jedoch ein eindrucksvolles Bauwerk betreten, werden wir uns der Mächtigkeit<br />
und dem immensen Einfluss von derartiger Baukunst auf unsere<br />
Empfindungen bewusst.<br />
Als ich zum ersten Mal die Sagrada Família von Antonio Gaudí in<br />
Barcelona besichtigte, sah ich, wie die Besucher beim Anblick der gigantischen<br />
Gewölbe, die von steinernen Säulen getragenen werden, ein<br />
und derselbe Gesichtsausdruck ereilte: Es war eine erfrischend ehrliche<br />
Mischung aus Achtung und Staunen. Beim Betreten dieses imposanten<br />
Monuments spüren wir alle dieselbe Ehrfurcht, die bereits so viele vor<br />
uns vernommen haben, aber auch dieselbe Stille und die wohltuende<br />
Entschleunigung, die sich in uns ausbreitet. Es lässt sich erahnen, dass<br />
diese Bauwerke gezielt so geplant und errichtet wurden, um unsere Gefühle,<br />
unser Denken und unser Handeln zu beeinflussen. Manchmal<br />
suchen wir gerade deshalb diese kraftvollen Plätze auf, um genau jene<br />
Emotionen wahrzunehmen <strong>–</strong> ganz egal, ob wir nun religiös sind oder nicht.<br />
Doch obwohl wir alle tagtäglich<br />
mit einer Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Sentiments konfrontiert sind,<br />
hinterfragen wir meist nicht, woher<br />
diese kommen und bringen sie erst<br />
recht nicht mit der Architektur von<br />
Gebäuden oder mit der Beschaffenheit<br />
von Orten in Verbindung.<br />
„Gute Architektur ist also nicht<br />
wirklich eine Frage des Geschmacks,<br />
sondern vielmehr, ob und wie sie ihre<br />
Bestimmung erfüllt.“<br />
Denken Sie nur daran, wie geschickt Einkaufszentren oder Geschäfte<br />
unser Konsumverhalten manipulieren. In lauschiger Atmosphäre mit<br />
wohltuenden Düften und entspannter Musik kommen wir oftmals mit<br />
mehr Tragetaschen nach Hause, als wir es ursprünglich vorhatten.<br />
All das ist möglich aufgrund von Psychologie. Je besser wir den Menschen<br />
und sein Handeln verstehen, desto eher können wir ihn lenken.<br />
Hierbei ist jedoch nicht gemeint, ihm etwas aufzuzwingen, das er nicht<br />
möchte. Vielmehr geht es darum, auf Bedürfnisse zu reagieren und<br />
gewünschte Verhaltensweisen positiv zu fördern.<br />
Genau an diesem Punkt kommt meine Person ins Spiel. Ich bin<br />
Architektin und habe mich auf den spannenden, vielseitigen und vor allem<br />
wichtigen Bereich der Architekturpsychologie spezialisiert. Meine Aufgabe<br />
ist es, diese Welten miteinander zu verknüpfen. Kurzum, es geht um<br />
die sinnvolle Symbiose aus Architektur,<br />
Design und Umweltpsychologie.<br />
Denn nur wenn man verstanden hat,<br />
wie der Mensch sich bewegt, welche<br />
Grundbedürfnisse und Verhaltensmuster<br />
ihm zugrunde liegen, kann<br />
man geeignete Architektur schaffen,<br />
die ihre Bestimmung erfüllt.<br />
Gute Architektur ist also nicht wirklich eine Frage des Geschmacks,<br />
sondern vielmehr, ob und wie diese ihre Bestimmung erfüllt. Zum Beispiel<br />
sollen Bürogebäude einen Raum schaffen, an dem wir ungestört<br />
unserer Arbeit nachgehen können. Bei Baukörpern dieser Art ist es<br />
also essenziell, eine optimale Umgebung zu konzipieren, um die Konzentration<br />
zu fördern, die Arbeitsleistung der Mitarbeitenden zu steigern,<br />
das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und<br />
noch viele weitere Aspekte. Wenn das Objekt zwar optisch einem<br />
Design-Highlight gleicht, es aber seine ureigene Bestimmung verfehlt<br />
hat <strong>–</strong> in unserem Exempel nämlich adäquate Arbeitsbedingungen zu<br />
ermöglichen <strong>–</strong>, dann kann man nicht von guter Architektur sprechen.<br />
Was macht nun also den Unterschied?<br />
Ich frage Sie ganz einfach direkt: Inwiefern würden sich Ihr Verständnis<br />
für und Zugang zu Architektur verändern, wenn Ihnen bewusst werden<br />
würde, dass wir den Sitzplatz in einem Restaurant nicht zufällig auswählen?<br />
Dass Emotionen, die wir in einer Kirche fühlen und erleben, nicht<br />
beiläufig geschehen, sondern tatsächlich gewollt und geplant wurden?<br />
Was würde es für Ihre Wertschätzung der um uns herum geschaffenen<br />
Bauwerke bedeuten, wenn ich Ihnen sage, dass der gebaute Raum unser<br />
Verhalten und Handeln steuern kann und somit die Entscheidungen, die<br />
wir im Minutentakt treffen, nicht auf der Gunst des Schicksals beruhen?<br />
Wenn man die Prinzipien der Architekturpsychologie einmal begriffen<br />
hat, fragt man sich, wie die Ausbildung von Architekten jemals ohne<br />
dieses Wissen auskommen konnte und kann <strong>–</strong> denn im klassischen Architekturstudium<br />
werden diese Inhalte noch immer nicht vermittelt. Ein<br />
hilfreicher Indikator in diesem Zusammenhang sind Beschreibungen von<br />
neu entstandenen Bauwerken. In diesen Exposés findet man häufig übliche<br />
Floskeln wie „fügt sich ein in die Landschaft“, „bildet eine reizvolle<br />
städtebauliche Kante“, „schafft Identität“ usw. Wo aber steht zum Beispiel<br />
geschrieben: „Es wurde alles unternommen, damit das Gebäude seine<br />
Bestimmung für den Menschen erfüllt“?<br />
Für mich persönlich ist es nicht nachvollziehbar, wie man Lebensraum<br />
entwickeln kann, ohne sich wirklich mit den Bedürfnissen der Personen<br />
und der Gesellschaft auseinandergesetzt zu haben, die diesen nutzen sollen.<br />
Ein Klassiker in jenem Fall sind die Gesundheitsbauten. Es gäbe viele<br />
Möglichkeiten, durch kleinere und größere bauliche Veränderungen, die<br />
im besten Falle bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden, die<br />
Gesundheit und damit einhergehend die Genesung der Patienten zu fördern<br />
und Stresssymptome des Personals zu vermindern.<br />
Wir könnten also problemlos Gebäude und Räume konzipieren, die<br />
uns den Alltag erleichtern, die Konzentration steigern, Erholung und<br />
Entspannung bringen oder aber auch die Vereinsamung älterer Mitmenschen<br />
in Pflegeheimen verringern. Die eigenen vier Wände sind hierbei<br />
keine Ausnahme. Das Zuhause kann unser Wohlbefinden und unsere<br />
Zufriedenheit steigern oder im umgekehrten Sinne Depressionen begünstigen,<br />
Konflikte verstärken und die Entwicklung unserer Kinder beeinträchtigen.<br />
Mit einer zweckgemäßen Planung und dem richtigen Wissen<br />
kann somit unser Lebensbereich zu einer wirklichen Stütze werden und<br />
familiäre Spannungen reduzieren.<br />
All das könnten wir erreichen, wenn wir mehr Psychologie in der<br />
Architektur hätten. Oder anders gesagt: Wenn wir mehr Psychologie in<br />
der Architektur zulassen würden.<br />
www.elke-reitmayer.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
157
Fotos: Assouline Verlag/ featuring photography by Guillaume Plisson
COFFEE TABLE BOOK<br />
LUXUS<br />
AN BORD<br />
„YACHTS:<br />
THE IMPOSSIBLE<br />
COLLECTION“<br />
k<br />
Das Buch ist<br />
neu erschienen<br />
im Assouline Verlag<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 in<br />
bester Gesellschaft!<br />
Wir präsentieren ein<br />
wunderschönes<br />
Coffee Table Book, bei dem<br />
nicht nur Yacht-Liebhaber<br />
ins Schwärmen geraten<br />
Von Elisabeth Muth<br />
Schon Sir Francis Drake, der Freibeuter von Königin Elisabeth<br />
I.,hatte es richtig erkannt: „Es ist nicht so, dass mir das<br />
Leben an Land zuwider wäre. Aber das Leben auf See ist besser!“<br />
Menschen wurden schon immer vom Wasser angezogen. Von dem<br />
Gefühl der Freiheit, des Dahingleitens, der unendlichen Weite. Und schon<br />
immer verbrachten Monarchen und wohlhabende Adelige ihre Freizeit auf<br />
dem Wasser und investierten viel Zeit und Geld in die Entwicklung und<br />
Konzeption von Schiffen und Yachten. Das beste Beispiel ist sicherlich die<br />
royale Yacht „Britannia“ ihrer Majestät Königin Elisabeth II, auf die sich die<br />
königliche Familie für ihre Reisen sehr gerne zurückgezogen hat. Auch die<br />
„Nahlin“ kann über eine weitreichende Geschichte zurückblicken, war sie<br />
doch die Yacht, die von König Edward VIII. mit seiner Geliebten und späteren<br />
Frau Wallis Simpson gechartert wurde. Die damalige High-Society<br />
hatte den Sommer mit Vorliebe auf Yachten verbracht und dort gelebt,<br />
legendäre Partys wurden gefeiert wie diejenigen von Aristoteles Onassis<br />
an Bord der „Christina O“.<br />
Viele dieser legendären Schiffe gibt es inzwischen nicht mehr in der<br />
weltweiten Flotte von über dreitausend großen Yachten. Der Bildband<br />
„Yachts: The Impossible Collection“ ist eine eklektische und von der<br />
Autorin Miriam Carin sorgfältig kuratierte Anthologie dieser speziellen<br />
Schiffe, die teilweise Geschichte geschrieben haben. Sie spannt den<br />
Bogen von den originalen „J-Class“-Yachten der frühen 1900er-Jahre<br />
bis hin zu Hightech-Megayachten und zeigt Klassiker mit zeitlosen<br />
Silhouetten ebenso wie aufsehenerregende Modelle, die mit gewagtem<br />
Design den Rahmen sprengen und ihre Ära neu definieren. All das ist<br />
perfekt aufbereitet vom bekannten Assouline Verlag.<br />
Solange es blaue Ozeane zum Erforschen und Menschen mit den<br />
nötigen Mitteln gibt, wird auch die Nachfrage nach diesen schönen, fast<br />
unmöglich designten Schiffen geben, die sowohl die Grenzen der Technologie<br />
als auch des Luxus und der Dekadenz aushebeln. Hier wird es fast<br />
unumgänglich sein, diesen neuen Yachten in Zukunft ein weiteres Buch<br />
zu widmen. Und weitere Geschichte(n) zu schreiben.<br />
O<br />
Yachten an der Küste Capris<br />
eu.assouline.com/products/yachts-the-impossible-collection<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
159
COFFEE TABLE BOOK<br />
Die „Moonbeam IV“ mit ihrer Racing Crew.<br />
Abenteuer pur!<br />
x<br />
R<br />
High-End-Technik ist bei modernen<br />
Yachten das Um und Auf<br />
Fotos: Assouline Verlag/ featuring photography by Guillaume Plisson<br />
160
CAN’T<br />
CHANGE<br />
THE<br />
WIND<br />
Unendliche<br />
Freiheit mit dem<br />
Wind in der Nase<br />
Ein Sprung ins Meer von der<br />
„Cloudbreak“, eine der exklusivsten<br />
Yachten der Welt<br />
x<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
161
COFFEE TABLE BOOK<br />
Das große Games-Deck auf der „Faith"<br />
lädt zu Tennis, Fußball und Volleyball<br />
x<br />
Sonnenbaden auf einer der<br />
wohl spektakulärsten<br />
Yachten: der „Excellence"<br />
x<br />
W<br />
Der Pool mit Glasboden auf der „Faith"<br />
liegt genau über der Lounge<br />
Fotos: Assouline Verlag/ featuring photography by Guillaume Plisson<br />
162
Das Leben in allen<br />
Facetten spüren<br />
und genießen<br />
ADVENTURES<br />
GUARANTEED!<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 163
BEAUTY | PFLEGE<br />
Crème<br />
de la<br />
Crème<br />
L<br />
Jahrelange intensive Forschung, innovatives Know-how, hochwertige<br />
und seltene Inhaltsstoffe sowie Pflege in Perfektion <strong>–</strong><br />
das adelt eine Creme zur Creme aller Cremen. Wertvolle Ingredienzen<br />
wie schwarzer Trüffel, feine Goldpartikel, natürliche Mikroalgen,<br />
grüne Seide oder ein Extrakt aus Kirschblütenblättern bewirken für die<br />
Haut wahre Wunder. Hier eine Auslese<br />
Estée Lauder<br />
„Re-Nutriv Ultimate Diamond“<br />
Black-Diamond-Trüffel, ein seltener Schatz aus der<br />
Natur, verstärkt das natürliche Kollagen und verhilft<br />
somit zu einer leuchtenden und ebenmäßigen<br />
Haut <strong>–</strong> der perfekte Pflege-Booster bei einem<br />
anspruchsvollen Lebensstil.<br />
Sensai<br />
„Ultimate <strong>–</strong> The Cream“<br />
Dieses Beauty-Meisterwerk basiert auf einer<br />
23-jährigen DNA-Forschung. Der daraus entwickelte<br />
„Sakura Eternal Complex“, ein Extrakt aus den Blättern<br />
der Kirschblüte, ermöglicht eine nachhaltige Reparatur<br />
der Zellfunktionen und optimiert die Energieproduktion<br />
der Haut. Die absolute Anti-Aging-Wunderwaffe.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Marily Elmezoglou, Fotos: Hersteller<br />
164<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
MORE POWER<br />
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**Instrumentelle Messung nach 7 Tage Anwendung an 30 Probanden
BEAUTY | PFLEGE<br />
„Vielleicht gibt es<br />
schönere Zeiten,<br />
aber diese ist die unsere.“<br />
Jean-Paul Sartre<br />
1<br />
2<br />
4<br />
5<br />
3<br />
1<br />
Shiseido<br />
„Future Solution LX Legendary Enmei <strong>–</strong><br />
Ultimate Renewing Cream“<br />
Mit zwei legendären Inhaltsstoffen stellt Shiseido die neueste<br />
„Renewing Cream“ vor: zum einen Enmei-Herb aus den Wäldern des<br />
heiligen Berges Koya und zum anderen hochwertige grüne Seide vom<br />
japanischen Eichenseidenspinner. Diese bewährte Kombination erzielt<br />
einen spürbaren Anti-Aging-Effekt und duftet wunderbar.<br />
2<br />
Barbor<br />
„Sea Creation <strong>–</strong> The Cream“<br />
Die innovative Essenz aus grünen Mikroalgen, tief aus dem Meer,<br />
schützt die Haut vor oxidativem Stress und bewirkt eine Reduktion<br />
sichtbarer und hartnäckiger Mimikfalten. Die Schönheit der Haut<br />
wird auf diese Weise lange und effektiv bewahrt.<br />
4<br />
Clarins<br />
„Nutri-Lumière Nuit“<br />
Die gehaltvolle, geschmeidige Creme-in-Öl-Textur mit biologischem,<br />
aus der Rosskastanie gewonnenem Blütenextrakt bringt die Haut<br />
wieder zum Strahlen und baut aktiv das Mikronährstoffnetzwerk auf.<br />
Man kann sich auf das Comeback ihrer natürlichen Leuchtkraft freuen.<br />
3<br />
JK7<br />
„24H Cream Day & Night Face Care“<br />
JK7 steht für einen ganzheitlichen und nachhaltigen Beauty-Lifestyle.<br />
Die organische Allroundcreme mit Vanille und Rosenöl, australischem<br />
und hawaiianischem Sandelholzöl sowie natürlichem Vitamin E ist eine<br />
wahre Powerkombination für geschädigte Haut <strong>–</strong> den ganzen Tag lang.<br />
5<br />
La Prairie<br />
„Pure Gold <strong>–</strong> Radiance Cream“<br />
Diese Luxuskomposition von La Prairie sorgt mit feinsten Goldpartikeln<br />
in Verbindung mit regenerierenden Wirkstoffen konzentriert für eine<br />
langfristige Hautrekonstruktion. Der Teint wird revitalisiert, mit Feuchtigkeit<br />
intensiv gepflegt und strahlt die Anmut der goldenen Stunde aus.<br />
Fotos: Hersteller<br />
166<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
ENTDECKEN SIE<br />
DIE KRÄFTE<br />
IHRER HAUT<br />
Crème de la Mer<br />
Tauchen Sie ein, in eine Welt voller strahlender Möglichkeiten.<br />
Infundiert mit dem zellerneuernden Miracle Broth, spendet Crème de la Mer<br />
tiefe, heilende Feuchtigkeit und energetisiert die natürliche Reparatur.<br />
Die Haut fühlt sich straffer und gesünder an<br />
und sieht sichtbar erneuert aus.<br />
Lamer.eu/at<br />
#CrèmedelaMer
BEAUTY | DUFT<br />
Dernier Cri<br />
M<br />
Die aktuellen Duftneuheiten sind ein vielfältiges, mutiges,<br />
überraschendes und aromatisches Ensemble. Nicht nur leichte<br />
und fruchtige Noten betören in diesem Herbst, sondern auch<br />
holzige und ledrige Akkorde rücken in den Mittelpunkt. Die Parfümeure<br />
haben, jeder für sich, neuerlich wahre Meisterwerke kreiert<br />
Von Christoph Kulmer<br />
Dolce & Gabbana<br />
„The One For Men Gold“<br />
Der exklusive goldene Flakon fängt die brillante Leuchtkraft von Frauen<br />
und Männern ein und repräsentiert selbstbewusste, charismatische<br />
Persönlichkeiten. Bergamotte, Blutorange und roter Ingwer sind die<br />
Aromen für den Gentleman. Die frischen Zitrusnoten entwickeln sich<br />
mit einem maskulinen Herz aus Muskatellersalbei und<br />
Kardamomessenz zu einer wahren Faszination.<br />
Dolce & Gabbana<br />
„The One Gold“<br />
Bei der Komposition des Pendants für Damen trifft spritzige Mandarine<br />
auf reife Pflaume und rosa Pfeffer. Die Basisnote besteht aus geheimnisvollem<br />
Patschuli sowie weißem Moschus und spiegelt die kraftvolle und<br />
moderne Weiblichkeit wider. Das Ergebnis ist ein fruchtig-floraler Duft,<br />
der auch mit einem lieblichen Hauch von Vanille zu überraschen weiß<br />
und für pure Lebensfreude steht.<br />
Fotos: Hersteller<br />
168<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
Spüre<br />
die Kraft<br />
der Natur.<br />
Elīna GaranČa, Opern-Weltstar & Master Lin-Markenbotschafterin<br />
Master Lin setzt ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe ein <strong>–</strong> aus Überzeugung<br />
und Respekt vor der Natur. Master Lin-Produkte vereinen das Wissen der<br />
Traditionellen Chinesischen Medizin mit dem Know-how des 21. Jahrhunderts.<br />
www.masterlin.com<br />
eine marke der<br />
familie
BEAUTY | DUFT<br />
„Wer unersetzbar sein will,<br />
muss vor allem<br />
anders sein.“<br />
Coco Chanel<br />
1<br />
2<br />
4<br />
6<br />
5<br />
3<br />
7<br />
1<br />
Hermès<br />
„Twilly d’Hermès Eau Ginger“<br />
Temperamentvoll, fröhlich und strahlend: So lässt sich diese glanzvolle<br />
Kreation der französischen Maison aus aufregender Pfingstrose,<br />
kandiertem Ingwer und lebhafter Zeder wohl am besten beschreiben.<br />
2<br />
Givenchy<br />
„Irresistible“<br />
Blumig, holzig und fruchtig zugleich lädt dieser Duft zum Loslassen ein.<br />
Spritzige Rose, holzige und Moschusakkorde in Kombination mit<br />
Birne und einer verführerischen Note aus Ambretto sind gedacht für<br />
eine elektrisierende Frau, der man überallhin folgen möchte.<br />
5<br />
Gucci<br />
„Flora Gorgeous Gardenia“<br />
Eine Legende besagt, dass die Gardenie in der Vergangenheit für<br />
Zaubertränke verwendet wurde. Davon inspiriert hat Gucci eine mystische<br />
Symphonie aus der Gardenie, Jasmin und Birnenblütenakkorden<br />
kreiert. Eine blumige und süße Wohltat.<br />
3<br />
Penhaligon`s<br />
„Constantinople“<br />
East meets West: Inspiriert von der Königin der Städte werden warme<br />
Sinnlichkeit mit kühler Luftigkeit kombiniert. Noten von Kiefer,<br />
Lavendel, Iris und Moos mit einem Schuss Vanille schaffen einen<br />
betörenden, holzig-orientalischen Klassiker.<br />
6<br />
Maison Francis Kurkdjian<br />
„Aqua Celestia“<br />
Ein zartsüßes und erfrischendes Gefühl verleihen die Aromen von<br />
Limette und Johannisbeere. Mit Minze aus England und Mimose aus der<br />
Provence als Herznote sowie Moschusakkorden als Basis ist eine neue<br />
Leichtigkeit entstanden. Entdeckt bei Nägele & Strubell.<br />
4<br />
Jean Poivre<br />
„Walk into the sunrise“<br />
Fein aufeinander abgestimmte Aromen von Zitrusfrüchten, Minze,<br />
würzigem Pfeffer und honigsüßem Neroli beleben den Geist. Aber nicht<br />
nur der Inhalt ist außergewöhnlich <strong>–</strong> der Flakon erinnert mit seinem<br />
eleganten Schliff an kostbare Kristallgläser.<br />
7<br />
Tom Ford<br />
„Ombré Leather“<br />
Tiefe und zugleich weiche Leder- und Holznoten bilden einen<br />
interessanten Kontrast zu blumigen Akzenten von Veilchenblatt, Jasmin<br />
und Iris. All das entwickelt eine geradezu süchtig machende<br />
Anziehungskraft aus Leidenschaft und Zärtlichkeit.<br />
Fotos: Hersteller<br />
170<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
www.largilla.at<br />
GRAZ . WIEN . KLAGENFURT . SALZBURG
Reha & Präventionstraining<br />
Functionaltraining<br />
Kettlebelltraining<br />
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Bodyshaping<br />
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Yoga<br />
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www.thebag.at
BEAUTY | MEN<br />
Kosmische<br />
FEEL-GOOD-VIBES<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Hersteller<br />
Paco Rabanne<br />
„Phantom“<br />
So riecht die Zukunft: Diese futuristische, selbstbewusste Duftessenz ist ein<br />
aromatisches It-Piece für den energiegeladenen Mann <strong>–</strong> egal von welchem<br />
Planeten er kommt. Das Zusammentreffen von unwiderstehlich cremigem<br />
Lavendel, anregend spritziger Zitrone und verführerischer Vanille garantiert<br />
eine Gute-Laune-Komposition für lange Nächte!<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
173
BEAUTY | MEN<br />
Face<br />
TIME<br />
So wunderbar wohltuend der Sommer für unseren Energiehaushalt auch war,<br />
so strapaziös sind Einflüsse wie UV-Strahlung, Chlorwasser oder lange<br />
Urlaubsnächte für unsere Haut. Bei Männern wird sie noch zusätzlich<br />
durch die tägliche Rasur beansprucht. Hier heißt es, erst mal das Gesicht<br />
wahren. Intensiv wirkende Pflegespezialisten helfen dabei!<br />
3<br />
1<br />
2<br />
1<br />
Doctor Mi!<br />
„Night“<br />
Verjüngt im Schlaf: Diese wohltuende und reparierende Nachtcreme<br />
verfeinert die Poren, wirkt entzündungshemmend und bekämpft<br />
gezielt oxidativen Stress. Eine spezielle Tiefentechnologie sorgt dafür,<br />
dass Inhaltsstoffe wie Retinol bis in die untere Hautschicht eindringen<br />
können. Anti-Aging at it’s best.<br />
5<br />
4<br />
2<br />
Declaré<br />
„Vitamineral After Shave Soothing Concentrate“<br />
Mit diesem Konzentrat ist die Haut ideal für die nächste Rasur<br />
gewappnet. Die sorgfältig ausgewählten Ingredienzen, allen voran die<br />
Heilsubstanz Allantoin, sind entzündungshemmend, wundheilend und<br />
beruhigend. Das Konzentrat wird direkt nach der Rasur aufgetragen, ein<br />
angenehmes Entspannungsgefühl der Haut ist sofort spürbar.<br />
3<br />
Shiseido<br />
„Energizing Moisturizer Extra Light Fluid“<br />
Die hydratisierende Pflege fördert die Selbsterneuerungskraft der Haut<br />
und balanciert gezielt den Feuchtigkeitsgehalt aus. Nach der Reinigung<br />
reichen zwei Pumpstöße Serum für das Gesicht <strong>–</strong> und es spendet<br />
Feuchtigkeit für bis zu 32 Stunden. Dieses Highlight lässt sich auch<br />
als Augencreme anwenden.<br />
4<br />
Chanel<br />
„Boy De Chanel Anti-Shine Toning Lotion“<br />
Optimal für den stilvollen Mann, der mit anderen Attributen glänzen<br />
möchte als mit seiner öligen Haut: Die Lotion sorgt für einen matten<br />
Teint, verhindert Austrocknung und schützt vor Unbehagen nach der<br />
Rasur. Ein ultrafeines Puder und Annatto-Extrakt in der Formel<br />
verfeinern sofort das Hautbild und minimieren Unregelmäßigkeiten.<br />
5<br />
Dovo<br />
„Rasierer Merkur 24G“<br />
Die klassische Nassrasur ist noch immer die Nummer Eins bei den<br />
Herren. Um diese so effizient, gründlich und angenehm wie möglich zu<br />
gestalten, ist dieser Hobel ein absolutes Must-have. Sein nobles goldenes<br />
Design wird durch hochwertige, in Solingen hergestellte Klingen mit<br />
geradem Schnitt perfektioniert.<br />
Redaktion: Christoph Kulmer, Fotos: Hersteller<br />
174<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
L I V I N G A T I T S B E S T<br />
Exklusive Villa mit Pool,<br />
Luxusapartments mit Terrassen und Eigengärten,<br />
Toplage inmitten der Weingärten mit<br />
atemberaubendem Panoramablick über Wien<br />
Kaufpreis auf Anfrage.<br />
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PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Redaktion: Bernhard Musil, Marily Elmezoglou, Fotos: Elsa Okazaki<br />
v<br />
„the future is INTROSPECTIVE“<br />
Produziert für die Kampagne des Take Festivals 2019<br />
Artdirection: Christian Schlager und Anouk Rehorek @ studio VIE<br />
Model: Franziska Bachofen<br />
Styling: Max Märzinger<br />
Haare/Make-up: Sophie Chudzikowski @ perfectprops<br />
Artwork: Milan Mladenovic<br />
Wien, 2019<br />
Elsa Okazaki<br />
Die Künstlerin wurde 1976 in Frankreich geboren und hat sowohl<br />
französische als auch japanische Wurzeln. Seit etlichen Jahren ist<br />
ihr privater wie auch beruflicher Lebensmittelpunkt Wien.<br />
Bevor sich Elsa Okazaki der visuellen Kunst vollends verschrieben hat,<br />
war sie mehrere Jahre lang in der Film- und Werbebranche tätig. Schließlich<br />
begann sie 2005 an der Akademie der bildenden Künste Wien ein<br />
Studium und wechselte 2007 in die Klasse für Kunst und Fotografie unter<br />
der Professur von Matthias Kogler. Es war sozusagen der Startschuss für<br />
eine eindrucksvolle Karriere. Seitdem ist sie hauptsächlich in den Bereichen<br />
Fotografie und Videoproduktion sowie als Kuratorin tätig. Im Laufe<br />
ihres beruflichen Schaffens hat die Fotografin interessante Porträtaufnahmen<br />
von bekannten Persönlichkeiten wie Marina Abramović, Stromae<br />
und Inna Shevchenko gemacht und beeindruckte mit zahlreichen Ausstellungen<br />
national sowie international.<br />
Nun war es an der Zeit für ihr erstes Buch <strong>–</strong> ein Resümee, wenn man<br />
so will. Wie in einem Tagebuch sind die Bilder von 2009 bis 2019 chronologisch<br />
geordnet. Elsa Okazaki hatte diese wundervolle Idee, ihre<br />
Analogfotografien in einem Band zusammenzufassen, bereits länger im<br />
Kopf. Die Entscheidung wurde aber erst 2019 getroffen, während des<br />
Festivals „Les Rencontres de la Photographie d‘Arles“, als sie ihre gesamte<br />
Arbeit einer Kuratorin zeigte, die von den Werken begeistert war.<br />
In der Edition „Analoge Augenblicke“ werden 353 Fotos auf 360 Seiten<br />
präsentiert. Auf Text wurde hingegen komplett verzichtet. Die Bilder<br />
sollten für sich selbst stehen und für sich sprechen. Somit ist man nicht<br />
von Informationen abgelenkt und jedem bleibt die Freiheit der eigenen<br />
Interpretation.<br />
Es ist eine eindrucksvolle Sammlung von klassischen Porträts, spontanen<br />
Snapshots sowie persönlichen Momenten und Begegnungen der<br />
Künstlerin. In diesen zehn Jahren hat die Ausnahmefotografin mehr<br />
als 9.000 analoge Fotos geschaffen <strong>–</strong> die Auswahl für das spannende<br />
Buchdebüt war somit sicher nicht ganz einfach.<br />
www.elsaokazaki.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
177
v<br />
Installation von Renate Bertlmann<br />
Model: Lili Epply<br />
Styling: Max Märzinger<br />
Haare/Make-up: Nelly Gschwandtner<br />
Wien, 2016<br />
Sigrid Renner<br />
Haare/Make-up: Sophie Chudzikowski @<br />
perfectprops<br />
Wien,2012<br />
k<br />
Fotos: Elsa Okazaki
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
v<br />
Edgar Retro<br />
Wien, 2011<br />
Installation von Mario Grubisic<br />
Volksgarten, Wien, 2016<br />
k<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
179
PHOTOGRAPHY | PORTRAIT<br />
Kaya Papaya<br />
Wien, 2019<br />
k<br />
Rue Nicolas Appert<br />
Paris, 2015<br />
x<br />
Fotos: Elsa Okazaki<br />
180 AUTUMN <strong>2021</strong>
„the future is VISIONS“<br />
Produziert für die Kampagne des Take Festivals 2019<br />
Artdirection: Christian Schlager<br />
und Anouk Rehorek @ studio VIE<br />
Model: Franziska Bachofen<br />
Styling: Max Märzinger<br />
Haare/Make-up: Sophie Chudzikowski @ perfectprops<br />
Artwork: Milan Mladenovic<br />
Wien, 2019
MOBILITY<br />
TEST<br />
THE BEST<br />
Limousines<br />
Exzellenter Fahrgenuss mit kaum zu überbietender<br />
Eleganz: Für die <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9-Community haben<br />
wir eine Auswahl der neuesten, schönsten und<br />
luxuriösesten Limousinen zusammengestellt.<br />
Frei nach dem Motto „Das muss man selbst<br />
erleben“ ist für Sie zudem eine exklusive<br />
Wochenendausfahrt mit diesen<br />
Meisterwerken reserviert<br />
Wir freuen uns auf Ihre E-Mail an:<br />
testit@aurum-magbook.com<br />
Unter allen Teilnehmer*innen wird pro Fahrzeug eine<br />
Wochenendausfahrt (Freitag bis Sonntag) vergeben.<br />
Das jeweilige Datum ist nicht frei wählbar.<br />
Teilnahmeschluss ist der 20.10.<strong>2021</strong>.<br />
Die teilnehmenden Personen werden zeitnah<br />
schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Eine Barablöse ist nicht möglich.<br />
Redaktion: Reinhard Neussner, Marily Elmezoglou, Fotos: Hersteller<br />
182
PERFEKTION PAR EXCELLENCE<br />
Rolls-Royce: Ghost<br />
Formvollendet, dynamisch, komfortabel und perfekt in seinem<br />
Minimalismus <strong>–</strong> Rolls-Royce setzt stets hohe Maßstäbe, übertrifft<br />
diese jedoch mit dem neuen Ghost problemlos. Liebhaber und Kenner<br />
schätzen seit dem ersten Phantom-Modell die selbstschließenden<br />
Türen. Diese wurden nun für den Ghost weiterentwickelt und<br />
lassen sich zum ersten Mal auch elektrisch öffnen. Ein neues Micro-<br />
Environment-Reinigungssystem erkennt durch hochsensible Sensoren<br />
Verschmutzungen und erfasst die Qualität der Umgebungsluft.<br />
Gegebenenfalls kann die Innenraumluft in weniger als zwei Minuten<br />
gereinigt werden. Der technologisch bisher fortschrittlichste Rolls-Royce<br />
präsentiert neben zahlreichen innovativen Charakteristika das<br />
weltweit erste Planar-Federungssystem für maximale Agilität.<br />
Diese First-Class-Luxuslimousine ist mehr als nur ein<br />
Chauffeurerlebnis <strong>–</strong> man muss sie selbst gefahren haben.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
MOBILITY<br />
h<br />
Die konsequente Reduzierung der Bedienelemente schafft<br />
ein minimalistisches und nobles Erscheinungsbild<br />
Fotos: Hersteller<br />
184
DER SMARTE KLASSIKER<br />
Mercedes-Benz: S-Klasse<br />
Mercedes-Benz kann seine Reputation als Topkonstrukteur exklusivster<br />
Limousinen mit der neuen S-Klasse wieder einmal mühelos<br />
verteidigen. Auch hier lässt sich der Trend zu ausgeklügelten Assistenzsystemen<br />
erkennen und die Vision des automatisierten Fahrens rückt<br />
ein großes Stück näher. Der Drive Pilot kann bei hohem Verkehrsaufkommen<br />
oder Stausituationen auf geeigneten Autobahn abschnitten<br />
sozusagen das Steuer übernehmen. Somit ist es möglich, den Fahrer zu<br />
entlasten. Der Clou ist jedoch, dass diese Technologien sogar Smart-<br />
Home-Systeme unterstützen. Mit der Mercedes-Benz User Experience<br />
regeln Sie von unterwegs zu Hause die Temperatur oder die Beleuchtung.<br />
Dieses smarte Fahrvergnügen muss man selbst ausprobiert haben.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
MOBILITY<br />
Die elegante Steppung des Nappaleders unterstreicht<br />
das Luxusambiente und harmoniert optimal mit den<br />
Interieurleisten aus amerikanischer Eiche<br />
x<br />
Fotos: Hersteller<br />
186
TIME T0 RELAX<br />
BMW: 7er-Reihe<br />
Die sportlichen Proportionen optimieren die progressive Interpretation<br />
von Luxus und die klassische Eleganz, die man von der 7er-Reihe<br />
seit vielen Jahren gewohnt ist. Die Neuauflage setzt deutliche Akzente<br />
für eine innovative Technologie in den Bereichen Bedienung,<br />
Fahrerassistenz und Vernetzung. Serienmäßig ist der neue 7er mit<br />
dem BMW Intelligent Personal Assistant ausgestattet und<br />
untermauert damit wieder einmal seinen Status im Luxussegment.<br />
Besondere Highlights: Das „Vitalize“- sowie „Relax-Programm“, mit<br />
Funktionen wie einer Sitzmassage, Duft oder Musik, die den Fahrer<br />
unterwegs erfrischen oder entspannen sollen. Das muss man selbst<br />
erlebt haben <strong>–</strong> mit einem einfachen „Hey, BMW“.<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
MOBILITY<br />
h<br />
Das klassische, skandinavische Innenraumdesign<br />
in Kombination mit modernsten Technikhighlights<br />
revolutionieren das Fahrvergnügen<br />
DAS HYBRID-WUNDER<br />
Volvo: S60<br />
Im Innenraum setzt die luxuriöse Limousine von Volvo auf klare,<br />
skandinavische Designelemente. Natürliche Materialien ergänzen die<br />
neuen Details am Armaturenbrett und auf der Instrumententafel.<br />
Der S60 ist das erste Volvo-Fahrzeug, das ohne Dieselmotor verkauft<br />
wird. Der Antrieb funktioniert über einen Drive-E-Benzinmotor <strong>–</strong><br />
hierbei handelt es sich um ein Hybridsystem mit einem emissions armen<br />
Benzinmotor und einem Elektromotor. Die technische Krönung ist jedoch<br />
die City Safety-Funktion: Es ist das einzige Assistenz-Feature am<br />
Markt, das Fußgänger, Radfahrer und große Tiere erkennt. Das sichere<br />
Fahrerlebnis mit diesem Limousinen-Highlight sollte man selbst testen.<br />
Fotos: Hersteller<br />
188<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
Real Estate - OG<br />
Immobilientreuhänder<br />
Zuerst der MENSCH<br />
und dann die Immobilie<br />
Seit dem Jahre 2002 sind WIR sehr<br />
erfolgreich für unsere Kunden in<br />
Kitzbühel tätig und betreuen SIE<br />
rund um das Thema WOHNEN.<br />
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Fachwissen zur Verfügung.<br />
KITZIMMO - Real Estate - OG<br />
staatl. gepr. Immobilientreuhänder - Makler - Verwalter - Bauträger<br />
6370 Kitzbühel, Im Gries 27 | Tel. +43 676 7047120 | office@kitzimmo.at | www.kitzimmo.at
Denklabor Kaffeehaus<br />
Zeit, die Perspektive zu wechseln!<br />
Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />
Von<br />
Irmgard Querfeld-Micko<br />
Cafetiére und Gärtnerin<br />
Foto: Caro Strasnik<br />
190
KOLUMNE<br />
Ich bin eine „Gastronomie-Quereinsteigerin“. Mein Beruf ist eigentlich<br />
Gärtnerin. Ich bin mit der Liebe zu Pflanzen aufgewachsen, da<br />
meine Eltern eine Baumschule und ein Gartencenter in der Steiermark<br />
besitzen. Mein Mann hat mich zur Gastronomie gebracht, als er damals<br />
das Café Residenz im Schloss Schönbrunn eröffnete und ich ihn dabei<br />
unterstützt habe, soweit ich das <strong>–</strong> bis dahin völlig unerfahren <strong>–</strong> konnte.<br />
Wie von selbst bekam ich plötzlich richtig große Lust auf das Arbeiten mit<br />
vielen verschiedenen Menschen und ich war interessiert an den vielen unterschiedlichen<br />
Abläufen. Die neue Herausforderung in der Gastronomie<br />
fand ich so spannend, ich wurde gefangen von dieser Vielseitigkeit und<br />
Abwechslung. Unser Familienbetrieb entwickelte sich und heute gehören<br />
zehn unterschiedliche Gastronomieunternehmen vom Wiener Kaffeehaus<br />
bis zum Bootshaus und über 300 Mitarbeiter zu uns.<br />
So weit, so gut.<br />
Stillstand<br />
Mit dem Ausbruch der Pandemie in Österreich und auf der ganzen Welt<br />
war von heute auf morgen alles anders und auf den Kopf gestellt. Alles<br />
stand still. Wir als Familie waren sofort im Krisenmodus und konnten<br />
uns keine Schockstarre erlauben, da stand zu viel auf dem Spiel. Wir bewiesen<br />
uns gegenseitig, wie gut wir als Einheit funktionieren, und waren<br />
unheimlich gut eingespielt, jeder übernahm verantwortungsvoll<br />
seinen Part. Waren wir am Anfang der Krise einfach mit der wirtschaftlichen<br />
Über lebensfrage beschäftigt, so mussten wir nach zwei Monaten<br />
Zwangsschließung und der Wiedereröffnung<br />
erkennen, dass es<br />
sich hier um keine Unsicherheit,<br />
die uns jetzt nur noch ein paar<br />
Tage begleiten wird, handelt. Im<br />
Gegenteil, es ging und geht um<br />
einen sehr langen Zeitraum, der<br />
die wirtschaftlichen Systeme ins<br />
Ungleichgewicht gebracht hat und<br />
weiterhin bringen wird.<br />
Unsicherheit<br />
Da war es wichtig zu begreifen, dass vieles neu gedacht werden muss.<br />
Aber wie? Es gab dazu keine Bilder im Kopf und auch keine Anleitungen.<br />
Dieser Zustand von Unsicherheit fühlt sich sehr unangenehm<br />
an <strong>–</strong> es ist ein schwammiges Gefühl, so als hätte man keinen Boden mehr<br />
unter den Füßen und gewohnte Konturen verschwimmen. Aber auch Wut,<br />
Ärger, Ungerechtigkeit und Kränkung waren Gefühle, die es zu beherrschen<br />
galt. Dieser inkohärente Zustand in meinem Gehirn verbrauchte<br />
viel zu viel Energie.<br />
Also wandte ich mich an unseren Firmencoach Marcus Josef Weiss<br />
und an Gerald Ziegler, unseren langjährigen Partner und Spezialisten für<br />
Change Management. Wir sprachen intensiv über die aktuellen Vorgänge<br />
in unseren Gehirnen. Und dass die Unsicherheit nicht bedeutet, dass gleich<br />
etwas Schlimmes passiert. Es bedeutete erst mal nur, dass hier etwas Neues<br />
passiert. Und es braucht wieder viel Aufmerksamkeit und Bewusstsein,<br />
um in ein neues Gleichgewicht zu kommen. Wir sprachen darüber, wie es<br />
uns allen gelingen könnte, wieder offen und zukunftsgerichtet vorwärts<br />
zu denken, wie Denkgrenzen gesprengt werden und wir alle Möglichkeiten<br />
unserer Intelligenzen einsetzen können. Indem ich mir diese und noch<br />
mehr Fragen stellte, schaffte ich ein Reframing und änderte mein Mindset.<br />
Ich konnte meinem Leitspruch wieder gerecht werden: „Du kannst den<br />
Wind nicht ändern, aber du kannst die Segel anders setzen“ (Aristoteles).<br />
„Wir sprachen darüber, wie es uns allen<br />
gelingen könnte, wieder offen und<br />
zukunftsgerichtet vorwärts zu denken,<br />
wie Denkgrenzen gesprengt werden<br />
und wir alle Möglichkeiten unserer<br />
Intelligenzen einsetzen können.“<br />
Damals im Juni 2020 wussten Marcus, Gerald und ich noch nicht, dass<br />
wir die ersten Samen unseres Salon7 säten, indem wir uns Zeit für neue<br />
Perspektiven schenkten. Wir hatten erkannt, dass gerade etwas Neues<br />
passiert und dass hier die ganze Gesellschaft wieder kreativ am Werk sein<br />
muss. In einer so unsicheren Situation ist lediglich Kreativität gefragt.<br />
Wenn wir die Historie betrachten, so können wir zuversichtlich sein, denn<br />
der Menschheit ist es immer gelungen, etwas Neues zu entwickeln, um<br />
sich einer ungewohnten Situation anzupassen.<br />
Gerald, Marcus und ich haben <strong>–</strong> wie viele andere auch <strong>–</strong> erkannt,<br />
dass wir an einem Scheideweg stehen: Der eine Weg führt in eine bessere<br />
Welt, die integrativer, gerechter, respektvoller ist. Der andere Weg führt<br />
zurück in die Welt vor Corona, nur schlimmer und mit noch mehr unschönen<br />
Überraschungen.<br />
Ein Virus hat bedeutsame Veränderungen herbeigeführt, Bruchlinien<br />
vergrößert. Es hat Herausforderungen, die es bereits vor der Pandemie gab,<br />
beschleunigt sichtbarer gemacht und zu einer Krise geführt. Wir können<br />
nicht wissen, wie die Welt in Zukunft aussehen wird, wir merken nur, wir<br />
müssen Dinge ändern. Die Pandemie gibt uns eine seltene Chance: ein<br />
gefühlt enges Zeitfenster zum Umdenken, Neuerfinden und Neustarten.<br />
Salonkultur<br />
Diese Idee der Gründung des Salon7<br />
ist im Kaffeehaus entstanden.<br />
Im Wiener Kaffeehaus, wo die Welt<br />
seit eh und je neu erfunden wurde.<br />
Stefan Zweig sprach davon, dass das<br />
Kaffeehaus die beste Bildungsstätte<br />
sei. Das Kaffeehaus ist ein echtes<br />
soziales Netzwerk und produziert<br />
jeden Tag Ideen, die die Welt verändern,<br />
meistens verbessern. Unser Anliegen ist eine Neuauflage der Salonkultur<br />
in der heutigen Zeit, um diese Tradition erfolgreich wiederzubeleben.<br />
Das Kaffeehaus soll wieder ein gefragter Ort sein, um abseits von der<br />
öffentlichen Meinung seine Gedanken auszutauschen und Neues auszuprobieren,<br />
ohne gleich „bestehen“ zu müssen.<br />
In unserem Salon7 im Café Museum stellen wir den Raum und den<br />
Rahmen zu Ver fügung, damit sich Menschen aus unterschiedlichen<br />
Disziplinen und Altersgruppen für spannende Vernetzungen treffen und<br />
austauschen können. Ein Zusammentreffen von Menschen aus der Wirtschaft<br />
und Politik, aus Sport und Kultur, die auf Augenhöhe miteinander<br />
kommunizieren. Wir zeigen, wie man vorgehen kann, das Neue zu sehen<br />
und zu verstehen: neue Denkmuster, neue Orientierung und neue Perspektiven.<br />
Allesamt Bausteine, die notwendig sind, um frei zu bleiben und<br />
auch auf Neues wieder reagieren zu können, denn Routineabläufe der<br />
„alten Normalität“ funktionieren nicht mehr.<br />
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass einem dadurch Ideen „zufallen“<br />
werden und man danach eigentlich nicht mehr genau weiß, wie einem<br />
das jetzt eingefallen ist. Es ist eine integrale Prozessmethodik, die angewendet<br />
wird, deren Wirkmechanismen so fein aufeinander abgestimmt<br />
sind, dass es für die Teilnehmer des Salon7 völlig mühelos möglich wird,<br />
ihr breites und tiefes Intelligenzspektrum zu nutzen und abzu rufen. All<br />
das hat mein Denken verändert und ich habe mich gefragt, was wäre,<br />
wenn alles möglich wäre? Ist dann das Café Museum ein Denk labor<br />
für den Neustart? Kann sich eine neue europäische Bewegung in den<br />
Kaffeehäusern Wiens formieren?<br />
Auf jeden Fall ist es Zeit für neue Sichtweisen, um gemeinsam<br />
den richtigen Weg zu gehen und mit Freude zu wachsen.<br />
Jetzt!<br />
www.cafe-wien.at<br />
www.salon7.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 191
KULINARIK | BEST OF<br />
Der Goldstandard<br />
des guten Geschmacks<br />
Er ist der meistprämierte Single Malt Scotch Whisky der Welt.<br />
Als Krönung präsentiert sich „Grande Couronne“ jetzt in einer exquisiten,<br />
26 Jahre alten Abfüllung mit Finishing in französischen Cognacfässern<br />
Aromatisch, lebhaft, mit intensiver toastiger Eichensüße <strong>–</strong> so präsentiert<br />
sich das Premiumprodukt aus dem Hause Glenfiddich. Ganz<br />
exklusiv wird es nur bei ausgesuchten Whiskyhändlern und in der<br />
High-Class-Gastronomie zu verkosten und zu erstehen sein.<br />
Mit der exklusiven Verbindung zweier glamouröser Genusswelten<br />
hinterfragt die innovative Whisky-Marke einmal mehr die Konventionen<br />
in der Branche: „Grande Couronne“ ist ein 26 Jahre alter Whisky,<br />
der in amerikanischen und europäischen Eichenfässern in der Destillerie<br />
Glenfiddich in Dufftown, Schottland, zu seinem krönenden Abschluss<br />
heranreifte. Ein verlängertes Finishing von bis zu zwei Jahren in sorgsam<br />
ausgewählten französischen Cognacfässern verleiht ihm einen wahrhaft<br />
eleganten Geschmack.<br />
Er fügt sich perfekt in die „Grand“-Serie von Glenfiddich ein. Sie ist<br />
eine extravagante Reihe von Single Malts, die sich durch Opulenz auszeichnet<br />
mit dem Ziel, exklusiven Anlässen und besonderen Momenten<br />
wahren Glanz zu verleihen. Der jüngste Neuzugang dieser Serie ist eben<br />
„Grand Couronne“, die noch zwei weitere Kostbarkeiten umfasst: nämlich<br />
den Glenfiddich „Grand Cru“, der 23 Jahre lang in amerikanischen<br />
und europäischen Eichenfässern reifte und danach in französischen<br />
Cuvée-Weinfässern verfeinert wurde, sowie den „Gran Reserva“, der<br />
21 Jahre geduldig in Ex-Bourbonfässern auf sein fulminantes Finale in<br />
karibischen Rumfässern wartete.<br />
Sowohl die Flasche als auch die Verpackung sind mit einer dekorativen<br />
goldenen Filigranarbeit verziert, während in der Box kunstvolle Illustrationen,<br />
die an große Renaissancegemälde erinnern, zu bewundern sind.<br />
Für alle Liebhaber von Reichhaltigkeit und eines einzigartigen Whiskygeschmacks<br />
ist der „Grande Couronne” ein Must-have in der Luxuswelt.<br />
In Österreich werden lediglich 130 Flaschen dieser edlen Kompo sition<br />
ab Herbst <strong>2021</strong> im gehobenen Whiskyfachhandel um etwa 549 Euro pro<br />
Stück erhältlich sein.<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Glenfiddich<br />
192<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
k47.wien Art-Edition<br />
Design by Green Dog für k47.wien<br />
Event-Penthouse k47.wien<br />
Franz-Josefs-Kai 47 | 1010 Wien<br />
+43-1-22 600 28<br />
www.k47.wien
KULINARIK | ZU BESUCH BEI<br />
Der<br />
Trüffeljäger<br />
Wenn Leidenschaft<br />
für das Echte<br />
zur Berufung wird<br />
Luca Miliffi CEO von Cibus Italy<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Cibus Italy<br />
Tartufo è felicità <strong>–</strong> der Trüffel ist einfach Ausdruck einer schlichten<br />
und naturbewussten Lebensweise!“ So beschreibt Luca Miliffi, bekannt<br />
als „Trüffelpapst und Trüffelbotschafter“, seine Leidenschaft<br />
für die kleinen Knollen, die er nur zu gern höchstpersönlich aus dem Wald<br />
holt. <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 hat ihn zu einem kurzen Talk getroffen.<br />
Luca, was hat dich ausgerechnet nach Österreich gezogen?<br />
Das ist relativ einfach erklärt. In den 1980er-Jahren lernte mein Vater Arnaldo<br />
Miliffi, Ex-Pilot der italienischen Luftwaffe und brillanter Projektingenieur<br />
der ENI, Österreich <strong>–</strong> und insbesondere Wien <strong>–</strong> kennen. Schon<br />
damals war unsere Familie mehr als Trüffel-affin und er schenkte Wien<br />
etwas ganz Besonderes: Er stellte hier die weiße Qualitäts-Trüffel vor. Und<br />
ab diesem Zeitpunkt galt er in Österreich als Trüffelpionier.<br />
Wie war das für dich als Kind?<br />
Von Anfang an stand ich mit Stolz und Begeisterung an der Seite meines<br />
Vaters. Und ich eignete mir schon früh das Wissen darüber an, wofür unser<br />
Delikatessengeschäft und Restaurantgroßhandel Cibus Italy heute steht:<br />
die Kultur des Geschmacks, der Echtheit und der gesunden Produkte.<br />
Und welche Ausbildung hattest du?<br />
Das war die Schule des Lebens und die großartige Küche meiner Nonna!<br />
Meine Universität war die der authentischen Dinge, des Wertes der Früchte<br />
der Erde und der Arbeit. Bis heute habe ich viele bäuerliche Produzenten<br />
kennengelernt und bin immer noch auf der Suche nach Neuem. So<br />
habe ich auch meine Heimat Italien erkundet, das Italien des Genusses.<br />
Man nennt dich auch den Botschafter des weißen Alba-Trüffels.<br />
Ja, ich habe in der österreichischen Gastronomie eine Herkunftszertifizierung<br />
eingeführt, die auch von der Academia Italiana del Tartufo<br />
anerkannt wird. Es ist einfach wichtig zu wissen, wo die Trüffel herkommen.<br />
Denn nur ein gesunder Boden und ein gesundes Umfeld bringen<br />
wirklich gute Trüffel hervor.<br />
Was ist dir als CEO von Cibus Italy und deinem Team besonders wichtig?<br />
Es sind unsere Familien, unsere Freunde und die Menschen, denen wir<br />
jeden Tag begegnen. Die großartigen Produzenten, mit denen wir zusammenarbeiten<br />
dürfen und die Cibus mit ihrem Wissen bereichern. Und<br />
natürlich auch unsere Kunden, deren Meinung uns total wichtig ist, damit<br />
wir uns ständig weiter verbessern können. Wir setzen <strong>–</strong> in diesem Zeitalter<br />
der großen Lebensmittelindustrialisierung <strong>–</strong> mehr denn je auf das echte<br />
Handwerk mit Spitzenqualität. Das ist für uns ganz essenziell.<br />
Und was macht dich besonders glücklich?<br />
Das lässt sich ganz einfach beschreiben: Jedes Jahr erfahre ich von September<br />
bis zum 31. Dezember dieses ganz besondere Glück, den weißen<br />
Trüffel aus Alba zu erleben und seinen einzigartigen Duft zu riechen. Es<br />
ist eine unbeschreibliche Emotion und erinnert mich an meine spezielle<br />
Verbundenheit, die ich zur Natur und zu allem Natürlichen habe.<br />
cibusitaly.it<br />
Gourmet-Event<br />
Luca Miliffi ist im November <strong>2021</strong> zu<br />
Gast bei „Tartufo Totale“ im VIENNA<br />
Ballhaus, Berggasse 5, 1090 Wien<br />
Infos: viennaballhaus.com<br />
Eintritt frei!<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
195
KULINARIK<br />
NEW<br />
IN TOWN<br />
Der gute Fang<br />
Hannah Neunteufel erobert mit einem<br />
großen Projekt den Donaulido in Ybbs<br />
Was sie macht, macht sie ganz <strong>–</strong> oder gar nicht. Alles richtig macht sie<br />
allerdings im September. Dann nimmt Hannah Neunteufel in der Stadthalle<br />
Ybbs ihr neues Gastroprojekt in Betrieb. Es umfasst ein Gourmetrestaurant,<br />
ein Ganztages-Bistro, zwei Donaugärten sowie das exklusive<br />
Catering der Eventhalle für 1.200 Personen, dazu kommen ein Radler-<br />
Kiosk und Tourismusshop. Aufgrund der einzigartigen Lage, der günstigen<br />
infrastrukturellen Rahmenbedingungen und des zeitgemäßen Konzepts<br />
wird dieser Gastrotempel buchstäblich konkurrenzlos sein. Und ab<br />
jetzt ist diese Location direkt an der Donau auch ein echter Geheimtipp.<br />
dergutefang.at<br />
Lamée Minibar<br />
Reduce it to the max!<br />
Weniger ist mehr. Dieser bekannte Slogan bewahrheitet sich einmal mehr<br />
bei diesem Opening. Denn die Hauptstadt ist nun um ein neues Bar-Juwel<br />
reicher: Die „Lamée Minibar“ glänzt mit preisgekrönter Architektur und<br />
einem einzigartigen, bereits von den Hotels Topazz und Lamée bekannten<br />
Design. Zurecht wird sie Frühaufsteher und Nachtschwärmer gleichermaßen<br />
begeistern und das althergebrachte Bild einer Bar völlig auf den<br />
Kopf stellen. Geöffnet ist das Lokal-Kleinod täglich von 8 bis 22 Uhr.<br />
lameerooftop.com/lamee-minibar<br />
Boutiquehotel Motto<br />
Pure Gastlichkeit und perfekte Gastronomie<br />
Diesen Herbst eröffnet Wiens Top-Gastronom Bernd Schlacher einen<br />
neuen Hotspot: In der quirligen Mariahilferstraße gelegen verbindet das<br />
Boutiquehotel Motto den Pariser Flair der 1920er-Jahre mit modernem<br />
Wiener Lebensgefühl und skandinavischer Gemütlichkeit. Das Haus verfügt<br />
über 91 Zimmer und Suiten und eine Eventfläche von 140 Quadratmetern.<br />
Ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel aus Wohnräumen und<br />
Gastronomie mit Bar-Restaurant, Dachterrasse und eigener Bio-Bäckerei<br />
schafft einen vielschichtigen Mikrokosmos, der Luxus und Quali tät<br />
vereint. Ein weiteres Vorzeigeprojekt im großartigen Motto-Konzept!<br />
www.hotelmotto.at<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Der Gute Fang, Lenikus, Motto Group<br />
196
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
DAS BESTE<br />
zweier<br />
Welten<br />
Japan trifft Europa: Das Fine-Dining-Restaurant „Shiki" kreiert mit echter Passion außergewöhnliche<br />
Fusion-Haute-Cuisine, die Geschmack neu definiert. Für seine raffinierten Interpretationen<br />
wurde Top-Koch Alois Traint bereits mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: Shiki<br />
Joji Hattori und Alois Traint mit gemeinsamer Vision:<br />
zeitgemäße japanische Spitzenküche mit europäischen Akzenten<br />
Was haben Küchenchef Alois Traint und Inhaber Joji Hattori gemeinsam?<br />
Diese Frage lässt sich einfach beantworten: Beide dirigieren<br />
ihre Teams <strong>–</strong> der eine die ambitionierte Küchenmannschaft<br />
des „Shiki“, das 2018 als erstes japanisches Restaurant in Österreich einen<br />
Michelin-Stern erhielt, und der andere internationale Orchester.<br />
Das „Shiki“, viel gelobter Gourmet-Hotspot und Kultlokal, befindet<br />
sich mitten in der Wiener Innenstadt, nur einen Steinwurf entfernt von<br />
der Staatsoper. Geboren in Japan und aufgewachsen in Österreich kehrte<br />
der im In- und Ausland erfolgreiche Dirigent und Geiger Joji Hattori<br />
nach rund 20 Jahren in London nach Wien zurück und erfüllte sich hier<br />
umgehend seinen Traum <strong>–</strong> ein Restaurant zu eröffnen, welches das Beste<br />
aus der japanischen und europäischen Kultur vereint und in vielen Details<br />
seine Handschrift trägt. So bedeutet das japanische Wort „shiki“ neben<br />
„Vier Jahreszeiten“ auch „dirigieren“.<br />
Der Anspruch: zeitgemäße japanische Spitzenküche mit europäischen<br />
Akzenten und erstklassigem Service. Bei weitestgehender Verwendung<br />
regionaler und saisonaler Zutaten, einer innovativen Interpretation authentisch<br />
japanischer Zubereitungsarten und einer einzigartig großen<br />
Auswahl an veganen Gerichten präsentiert man hier eine Form moderner<br />
japanischer Haute Cuisine, wie es sie hierzulande noch nicht gab. Die<br />
Gäste können sowohl mittags als auch abends zwischen Brasserie & Bar<br />
im vorderen Teil des Restaurants oder dem eleganten Fine-Dining-Bereich<br />
wählen. Für geschlossene Gesellschaften steht darüber hinaus Platz und<br />
Raum für exklusives Private Dining zur Verfügung. Die Bar mit Blick auf<br />
die Krugerstraße sorgt mit köstlichen Drinks für eine entspannte Umgebung<br />
für den Aperitif und kleine Speisen für zwischendurch. Das Restaurant<br />
selbst zeichnet sich durch eine schicke, moderne Atmosphäre aus. Im<br />
Sommer wird das Ambiente von Brasserie und Bar, deren Glaswände ganz<br />
geöffnet werden können, im Gastgarten fortgesetzt.<br />
Die Servicekultur ist klassisch-europäisch und auf hohem Niveau.<br />
Kosmopolitisch präsentiert sich die besonders umfangreiche Weinkarte:<br />
Neben einer exklusiven Selektion von Sake in verschiedenen Qualitätsstufen<br />
umfasst sie eine große Auswahl österreichischer und französischer<br />
Weine von Top-Winzern. Passend dazu ist auch das Interieur, das von den<br />
in Wien ansässigen BEHF Corporate Architects gestaltet wurde, einzigartig:<br />
Ziel war nicht, den klassischen Stil japanischer Restaurants passend<br />
zum „Shiki“ zu interpretieren. Vielmehr dienten vornehme Restaurants in<br />
Tokio, deren Küchenlinie von europäischen Einflüssen geprägt ist, als Vorbild.<br />
Das minimalistische Design in gehobener Atmosphäre überzeugte<br />
2017 auch die Jury des „Finest Interior Awards“, die den Preis in der Kategorie<br />
Restaurants an BEHF verliehen hat.<br />
Alois Traint zeigt mit seinem Menü à la Chef in <strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 eine Auswahl<br />
seiner Kreationen der aktuellen Saison <strong>–</strong> eine kulinarische Symphonie<br />
aus frischem Salat, Trüffel, Ente und veganem Dessert um Abschluss.<br />
www.shiki.at<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
197
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
v<br />
Sengiri (= 1.000 Streifen)<br />
Das leichte Entrée<br />
Der Salat aus Karotten, gelben Rüben und Daikon mit einem Dressing mit Sesamund<br />
Miso-Noten läutet das Menü elegant ein und sorgt für einen perfekten Start.<br />
h<br />
Gobo & Trüffel<br />
Genuss pur!<br />
Trüffel-Liebhaber aufgepasst. Es warten Geschmacksexplosionen,<br />
wenn in Portwein geschmorte Schwarzwurzeln (Gobo) auf<br />
Schwarzwurzelcreme mit Trüffel-Miso-Jus und Salzkaramell<br />
angerichtet wird.<br />
Fotos: Shiki<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
199
KULINARIK | MENU À LA CHEF<br />
v<br />
Ente einmal ganz anders<br />
Faszinierende Kombinationen<br />
Das Crossover ist optimal gelungen und schmeckt einfach hervorragend!<br />
In Saikyo-Miso eingelegte Ente aus dem Backrohr trifft auf marinierten Kürbis,<br />
Preiselbeeren und eine Mirin-Honigwabe. Die Zitrusnote gibt einen feinen Touch.<br />
h<br />
Matcha-Schnitte<br />
Ein veganes Highlight<br />
Als verführerisches Dessert rundet die Matcha-Schnitte die<br />
vorhergehenden Gerichte ideal ab: Die Frische der Matcha, der dezente<br />
Geschmack von Cashewkernen und ein Hauch Zartbitterschokolade<br />
bilden den krönenden Abschluss des wunderbaren Menüs.<br />
Fotos: Shiki<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
201
TRAVEL<br />
The<br />
Deep<br />
Blue<br />
Im Rausch der Tiefe<br />
oder: Die Sehnsucht<br />
nach dem Meer<br />
Das letzte, sehr schwierige Jahr hat uns vieles gelehrt: über Freundschaften,<br />
die geblieben sind, Menschen, die näher gerückt sind,<br />
Menschen, die sich entfernt haben. Über gegenseitiges Helfen, eine<br />
neue Art des Arbeitens, eine andere Qualität des Lebens, nämlich der,<br />
sich auch wieder verstärkt an den kleinen Dingen zu erfreuen. Und wir<br />
haben uns auch gefragt: Wird Reisen jemals wieder so unbeschwert wie<br />
früher sein? Wann dürfen wir wieder voller Vorfreude an einen wunderbaren<br />
Urlaub denken?<br />
Wie gerne wäre ich in den letzten Monaten am Meer gewesen. Ich<br />
hätte einfach nur auf das Wasser geschaut, den Wellen gelauscht, das<br />
Gesicht in den Wind gehalten, die Zehen im Sand vergraben. Ich hätte die<br />
Freiheit genossen, den Strand, die frische Brise, den Blick auf das ewige<br />
Blau. Das Meer ermöglicht uns das Erlebnis von Unendlichkeit <strong>–</strong> der weite<br />
Horizont vermittelt uns ein Gefühl des grenzenlosen Loslassens. Und<br />
das Abtauchen in die Tiefe befreit von jeglichem Ballast, man spürt die<br />
Strömung und nimmt die Brandung wahr.<br />
Wir haben uns in dieser Ausgabe für Sie auf die Suche nach den schönsten<br />
Destinationen rund um den Globus gemacht: Im ersten Teil unseres<br />
Heftes präsentieren wir die höchsten Penthouses, hier nun alles am, im<br />
und unter Wasser. Wir erkunden das neu eröffnete The TownHouse in Mykonos<br />
und stilvolles Design im historischen Gebäude von Can Ferrereta in<br />
Mallorca, um dann im Unterwasserrestaurant im Huvafen Fushi auf den<br />
Malediven zu dinieren oder mit Mantarochen beim Aufenthalt im Nautilus<br />
auf der maledivischen Insel Milaidhoo zu tauchen. Die Fari Islands locken<br />
mit dem Patina Hotel & Resort, auf Bali erleben wir atemberaubende<br />
Natur und Luxus im Bvlgari Resort. Und was wären Urlaubsträume ohne<br />
Hideaways wie David Copperfields Musha Cay Island, das private tropische<br />
Inselreich für zutiefst magische Momente! Und für diejenigen unter<br />
Ihnen, die noch nicht unbedingt für Fernreisen in ein Flugzeug steigen<br />
möchten, machen wir kurz halt zum Entspannen im Coquillade Provence<br />
Resort & Spa und im Steigenberger Hotel & Spa Krems in der Wachau!<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Durchblättern<br />
der aktuellen Ausgabe und hoffe, Sie damit zu inspirieren. Und ja <strong>–</strong><br />
dieser Urlaub auf den kommenden Seiten wird völlig unbeschwert sein!<br />
Ihre Elisabeth Muth<br />
Foto: Jürgen Hammerschmid<br />
202 AUTUMN <strong>2021</strong>
… wenn Träume wahr werden!<br />
Edelstahlpool: Luxus im eigenen Garten<br />
Gassner GmbH | Betriebsstraße 6 | 4523 Neuzeug | Telefon: +43 7259 23 88 | www.edelstahl-pool.at
Südfrankreich pur:<br />
Das Leben<br />
leben<br />
Luberon <strong>–</strong> der Gebirgszug im<br />
Norden von Marseille verzauberte<br />
schon viele Künstler. Albert Camus<br />
und Peter Mayle liebten das<br />
ruhige Leben inmitten von<br />
Eichen- und Pinienwäldern<br />
Von Elisabeth Muth
TRAVEL<br />
Ein erfrischender Einblick<br />
in die neue Spa-Area<br />
Fotos: Coquillade Provence Resort & Spa<br />
Umgeben von 90 Hektar Weinbergen, üppigen Lavendelfeldern und<br />
übersät von Olivenhainen <strong>–</strong> mitten im Nationalpark Luberon vermittelt<br />
das Coquillade Provence Resort & Spa provenzalisches Lebensgefühl<br />
par excellence.<br />
Fast schon majestätisch thront das Coquillade Provence Resort & Spa<br />
auf einem Hügel mit Blick auf den Nationalpark und verkörpert provenzalische<br />
Gastfreundschaft auf höchstem Niveau. Das Fünf-Sterne-Relais-<br />
&-Châteaux-Resort liegt in der Nähe von Gargas, nur knapp 50 Kilometer<br />
östlich von Avignon. Insgesamt 63 Zimmer und Suiten, die sich auf<br />
mehrere französische Landhäuser verteilen, die einst einen Weiler bildeten,<br />
und zum Teil in 2015 hinzugekommenen südlichen Neubauten, bieten<br />
Gästen eine authentische und ruhige Provence-Erfahrung. Das älteste<br />
Gebäude auf diesem Gelände stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde<br />
der Legende nach von Zisterziensermönchen der Abtei Sénanque erbaut.<br />
Kulinarik at it’s best<br />
Das Fünf-Sterne-Haus verfügt über drei bemerkenswerte Restaurants und<br />
Bars, die die provenzalische Küche mit einem „Vom Garten zum Tisch“-<br />
Konzept perfekt zelebrieren. Im Restaurant „Les Vignes et son Jardin“<br />
genießen Gäste lokale und saisonale Produkte <strong>–</strong> teilweise direkt aus dem<br />
eigenen Garten gepflückt <strong>–</strong> und den tollen Blick auf den fantastischen<br />
Garten. Hier wird vor allem die einheimische provenzalische Kochkunst<br />
sowie das tägliche Frühstück serviert.<br />
Sans souci <strong>–</strong><br />
ohne Sorgen<br />
Im brandneuen Fine-Dining-Restaurant „Avelan“ gehen die Gäste auf<br />
eine Erkundungstour durch verschiedenste Küchen der Welt, während<br />
im italienischen Restaurant „Cipressa“ authentische italienische Köstlichkeiten<br />
in sizilianischem Ambiente serviert werden. Nach dem köstlichen<br />
Essen lädt die neu eröffnete Bar „Lalique“ zu exzellenten Cocktails, genialen<br />
Digestifs und langen Gesprächen ein.<br />
Ein Urlaub in der Provence verspricht blühende Lavendelfelder, silbergrüne<br />
Olivenhaine, duftende Kräuter, verwunschene Dörfer und malerische<br />
Altstädte <strong>–</strong> und vor allem authentische Erlebnisse vor Ort. Zweifellos<br />
besticht die Provence als Reiseziel zu jeder Jahreszeit und zählt dank des<br />
milden Mittelmeerklimas mit rund 2.600 bis 3.000 Sonnenstunden pro<br />
Jahr zur sonnenreichsten Gegend Frankreichs.<br />
Das Coquillade Provence Resort & Spa ist ein perfekter, authentischer<br />
Rückzugsort in einer der schönsten Gegenden Frankreichs. Sei es zum<br />
Entspannen in den hauseigenen Spa-Welten oder zum ausgiebigen Sporterlebnis<br />
mit großartigen Radtouren begleitet durch erfahrene Radsporttrainer.<br />
In jedem Fall ist dieses wunderbare Resort einen Besuch wert und<br />
wartet nur darauf, erkundet zu werden!<br />
www.relaischateaux.com/de/frankreich/<br />
coquillade-vaucluse-gargas<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 205
Wellness in<br />
der Wachau<br />
Grüner geht’s nicht! Smaragdene Weinberge, Wälder,<br />
Veltliner <strong>–</strong> es gibt viele gute Gründe, ins Welterbe Wachau<br />
zu reisen. Ein ganz besonderer: die neue Wellnessoase für<br />
indviduelle Entspannung in Krems an der Donau<br />
Von Elisabeth Muth<br />
Die Wellnessoase ist eingebettet in die<br />
malerische Landschaft der Wachau<br />
Fotos: Gregor Tietze
TRAVEL<br />
Wer einfach ausgezeichnet relaxen und entspannen will, braucht von<br />
Wien aus nicht weit zu fahren: Das Steigenberger Hotel & Spa in<br />
Krems bietet auf 3.000 Quadratmetern Wohlfühlfläche eine exklusive<br />
„Spa World Luxury“, die ihresgleichen sucht. Das überaus großzügig<br />
angelegte Areal bietet seinen Gästen Erholung pur. Mitten in die Weinberge<br />
eingebettet und mit viel Ausblick lockt das Wellnesshotel vor allem<br />
Urlauber, die ein perfektes Gesundheits- und Beautyangebot suchen.<br />
Die „Spa World Luxury“ hat durch einen großräumigen Anbau eine<br />
neue Ebene erhalten, im weitläufigen Entspannungs- und Ruhebereich<br />
warten nun zahlreiche Relax-Oasen und Rückzugsmöglichkeiten. Dort<br />
verleiten innovative Schaukelbetten zum Träumen, bequeme Chaiselonguen<br />
zum Chillen und ein Bereich mit Tischen und Lehnsesseln schafft<br />
eine heimelige Wohnzimmeratmosphäre. Ein separater Ruheraum im<br />
Bibliotheksstil mit Stehleuchten ist für Erwachsene reserviert, während<br />
das Spa-Bistro gesunde Snacks und Erfrischungen bietet.<br />
Im gesamten Bereich wurde auf die Auswahl und Verwendung natürlicher<br />
und regionaltypischer Materialien viel Wert gelegt. Infolge schaffen<br />
hochwertige Stoffe und warmes Licht viel Behaglichkeit, das reduzierte<br />
Design sorgt auch optisch für Entspannung <strong>–</strong> und der herrliche Ausblick<br />
ins Grüne war klarerweise von vornherein mit eingeplant.<br />
Im Zuge der Hotelerweiterung entstand ein neuer Gebäudeteil mit<br />
16 luxuriösen Suiten sowie 16 Doppelzimmern, die alle über einen eigenen<br />
Outdoorbereich verfügen. Eine Waldsauna und ein Außenbecken mit<br />
Panoramapool runden das hervorragende Angebot ab. Für Erholungssuchende,<br />
die einfach einmal ein Wochenende ausspannen wollen und dabei<br />
auch einen Ausflug zu den ansässigen Winzern in der Wachau unternehmen<br />
möchten, ist das Steigenberger Hotel & Spa die ideale Location.<br />
Doch natürlich kann man hier gerne auch länger bleiben.<br />
www.steigenberger.com<br />
j<br />
Völlig losgelöst: Im Spa und in<br />
Relaxräumen kommt man wieder in Balance<br />
k<br />
Weite spüren: Die 50 Quadratmeter<br />
große „Goldberg Suite“ besticht<br />
mit Komfort und Panoramabalkon<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
207
Fotos: Adobe Stock
TRAVEL<br />
Into the blue:<br />
Sehnsuchtsorte<br />
am, über und<br />
unter Wasser<br />
Am Meer hat man das Gefühl von Freiheit, weil man<br />
so weit auf den Horizont schauen kann <strong>–</strong> im Meer<br />
beim Schwimmen mit bunten Fischen und Rochen.<br />
In faszinierenden Unterwasserrestaurants erlebt<br />
man die maritime Welt hautnah. Hier können<br />
Gedanken fließen, es entsteht Raum für neue Ideen<br />
und das Meeresrauschen und tiefe Blau beruhigen.<br />
Entdecken Sie hier die schönsten Strandresorts zum<br />
Ein- und Abtauchen: Allein der Anblick weckt<br />
ozeanische Gefühle und Sehnsucht nach mehr<br />
Von Elisabeth Muth<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
209
W<br />
Mehr Wasser in Sicht: blaue Wellen<br />
mal zwei vor einer der Pool-Villen<br />
v<br />
Fast eine Ebene bildet das<br />
Schlafzimmer mit dem weißen Sand<br />
Fotos: Patina Maledives<br />
210
TRAVEL<br />
Find yourself:<br />
Fari Islands<br />
Patina Maledives<br />
W<br />
Die 90 Villen des Patina Resorts,<br />
entworfen vom brasilianischen Architekten<br />
Marcio Kogan, aus der Vogelperspektive<br />
j<br />
Design-Villa mit eigenem Pool<br />
für maximale Privatsphäre<br />
Auf Reisen lernt man nicht nur Neues, sondern auch sich selber kennen.<br />
Etwas Selbstfindung ist im Resort Patina Maledives regelrecht erwünscht.<br />
Gezielt richtet man sich an „sozial- und umweltbewusste Reisende“, die<br />
eine Verbindung zu Natur, Kreativität, Schönheit und Urlaub mit Tiefgang<br />
suchen. Ein durchdachtes Design soll dabei helfen, das Hotelteam<br />
geht sanft und intuitiv auf die individuellen Bedürfnisse von jedem Gast<br />
ein. In allen Details steht das Fünf-Sterne-Resort für anspruchsvollen<br />
Lifestyle. Entworfen hat die Anlage der brasilianische Architekt Marcio<br />
Kogan, sie umfasst 90 zeitgenössische „Beach Pool“- und „Water Pool“-<br />
Villen mit ein bis drei Schlafzimmern, zusätzlich gibt es noch 20 Studios<br />
sowie eine mietbare „Beach Collection“ für absolute Privatheit. Hier im<br />
Nord- Malé-Atoll taucht man in eine völlig neue Perspektive des Insellebens<br />
ein: Maßgeschneiderte Wellnessprogramme, interaktive Musikerlebnisse<br />
und die „Skyspace"-Skulptur des Künstlers James Turrell machen<br />
den Aufenthalt im Patina Maledives einzigartig.<br />
Nur 45 Minuten vom internationalen Flughafen Velana entfernt bilden<br />
vier Inseln ein Archipel von einmaliger Qualität und besonderem<br />
Charakter. Nachhaltigkeit in allen Belangen wird hier großgeschrieben.<br />
Top-Luxusfaktor: die Reise zu sich selbst.<br />
www.patinahotels.com<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
211
TRAVEL<br />
Tauchen mit<br />
Mantarochen:<br />
Thiladhoo,<br />
Malediven<br />
The Nautilus<br />
Einfach eine Traumdestination: The Nautilus befindet sich auf der maledivischen<br />
Privatinsel Thiladhoo im UNESCO-Biosphärenreservat des<br />
Baa-Atolls. Direkt an einem natürlichen Riff liegend ist es eines der exklusivsten<br />
Resorts der Welt und das einzige Relais & Châteaux-Mitglied<br />
auf den Malediven. Seinen Gästen gewährt es<strong>–</strong> zum Beispiel hinsichtlich<br />
der Öffnungszeiten der Restaurants, der Menüs und der Spa-Behandlungen<br />
<strong>–</strong> absolute Flexibilität und Freiheit. Wohnen und schlafen kann man in<br />
26 sehr privaten „Beach Houses“ und „Ocean Houses“ sowie großzügigen<br />
„Residences“ im Boho-de-luxe-Stil, dinieren in einem der drei Restaurants.<br />
Das Fünf-Sterne-Inselresort bietet den höchsten Standard bei Service,<br />
Komfort und Privatsphäre. So ist bei jedem „House“ und jeder „Residence“<br />
ein eigener temperaturgeregelter Pool sowie ein Butler inbegriffen.<br />
Alle Ankommenden werden direkt vom Flugzeug abgeholt, das Hotelteam<br />
kümmert sich um die Einreiseformalitäten sowie das Gepäck, danach<br />
werden sie von einem privaten Wasserflugzeug zur Insel gebracht.<br />
Zudem verfügt The Nautilus über zwei luxuriöse Yachten, die für Ausflüge<br />
gebucht werden können. Aber das wirkliche Highlight ist sicherlich<br />
das Tauchen mit den Mantarochen <strong>–</strong> zwischen Mai und November<br />
erlebt man hier ein unvergessliches Naturschauspiel. Denn in der vergangenen<br />
Saison wurden mehr als 1.600 Mantarochen im Baa-Atoll gesichtet.<br />
Top-Luxusfaktor: eindrucksvolle Tauchgänge im türkisblauen Meer.<br />
www.thenautilusmaldives.com<br />
W<br />
Perfektes Inselglück: Der Open-Air-Livingroom<br />
lädt zum Ausspannen ein<br />
b<br />
Rundum wohlfühlen: Luxus-Hideaway mit höchster<br />
Privatatmospäre auf Thiladhoo Island<br />
Fotos: The Nautilus Maledives<br />
212
W<br />
Verbunden mit der Natur: Tauchen<br />
mit Mantarochen im Indischen Ozean<br />
ist ein besonderes Erlebnis<br />
v<br />
Nah am Wasser gebaut: Das private<br />
Dinner bei Sonnen untergang sorgt<br />
für romantische Momente<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
213
TRAVEL<br />
Luxus mit Tiefgang:<br />
Maadhoo & Bolufushi<br />
Ozen Life Maadhoo und<br />
Ozen Reserve Bolufushi<br />
Im Unterwasserrestaurant „M6m“ speist man<br />
umgeben von farbenprächtigen Fischschwärmen<br />
Malerische Strände, tropische Vegetation und besonderer Service: Sowohl<br />
das Ozen Life Maadhoo als auch das brandneue Ozen Reserve Bolifushi<br />
offerieren ultraexklusive Packages, welche die Unterkunft in einer Villa,<br />
Kulinarik und Freizeitaktivitäten umfassen.<br />
Darüber hinaus bietet das Ozen Life Maadhoo wunderbares Fine<br />
Dining in einem der sechs Restaurants, unter anderem im besonders spektakulären<br />
„M6m“ (was „Minus 6 Meters" bedeutet), dem ersten Unterwasserrestaurant<br />
im Malé-Atoll. Im Ozen Reserve Bolifushi vereint der<br />
sogenannte „Reserve Plan“ einen erlesenen Mix aus gehobener Küche,<br />
fein selektierten Getränken und exklusiven Angeboten und Programmen.<br />
So kann man täglich zwischen vier verschiedenen Restaurants wählen<br />
und ein unglaubliches Sortiment an großartigen Drinks und Weinen<br />
genießen. In beiden Resorts gehört die Erkundung der Unterwasserwelten<br />
inklusive der kompletten Schnorchelausrüstung zum Standard. Zusätzlich<br />
stehen bei der Buchung der „Reserve Experience“ ein privater<br />
Buggy, ein persönlicher Butler-Service und In-Villa-Dining zur Verfügung.<br />
Top-Luxusfaktor: individuell maßgeschneiderte Packages.<br />
www.theozencollection.com/ozenlife-maadhoo<br />
www.theozencollection.com/ozenreserve-bolifushi<br />
W<br />
Pool trifft Meer:<br />
Der Erkundung der<br />
Unterwasserwelten<br />
steht nichts im Wege<br />
v<br />
Inselträume werden im<br />
Ozen Life Resort auf<br />
Maadhoo wahr<br />
Fotos: Ozen Life<br />
214<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
W<br />
Eleganz à la Bvlgari: Anspruchsvoll und luxuriös<br />
ist die Ausstattung des einzigartigen Resorts<br />
v<br />
Alle Villen verfügen über einen fantastischen<br />
Ausblick auf das offene Meer<br />
Fotos: Bulgari Bali<br />
216
TRAVEL<br />
Design-Refugium<br />
im Naturparadies:<br />
Uluwatu, Bali<br />
Bvlgari Resort Bali<br />
W<br />
Dinner am Pool mit Aussicht und<br />
herrlichem Sonnenuntergang<br />
j<br />
Der Cliff-Edge-Pool fasziniert<br />
alle Gäste gleichermaßen<br />
Das Bvlgari Resort befindet sich in der Nähe des Dorfes Pecatu und der<br />
beeindruckenden Klippenanlage des Pura Luhur Uluwatu Tempels an der<br />
äußersten Südwestspitze Balis. Die Jimbaran-Bucht und der internationale<br />
Flughafen liegen etwa 20 Kilometer nördlich des Resorts. Diese einzigartige<br />
Lage, nämlich mehr als 150 Meter über der Küste, bietet einen unvergleichlichen<br />
Blick auf den Indischen Ozean. Eingebettet zwischen der<br />
Klippe und dem Meer ist der eineinhalb Kilometer lange Strand nur über<br />
den Schrägaufzug der Hotelanlage erreichbar.<br />
Das Luxusresort besteht aus 58 Villen mit Meerblick, fünf Villen mit<br />
drei bis fünf Schlafzimmern und der 1.300 Quadratmeter großen „Bvlgari<br />
Villa“. Alle Unterkünfte verfügen über einen Plunge-Pool und eine Terrasse<br />
mit abgeschiedenem tropischen Garten, obligatorisch sind eine Hightech-Ausstattung<br />
und umfangreiche Palette an Annehmlichkeiten. Neben<br />
der unvergleichlichen Natur rund um die Hotelanlage kann man hier auch<br />
anspruchsvolle Einrichtungen genießen wie ein italienisches und indonesisches<br />
Restaurant, die Lounge-Bar, ein wunderbares Spa und den Cliff-<br />
Edge-Pool, die als pulsierender Mittelpunkt des Resorts geplant wurden.<br />
Der grandiose Entwurf der Stararchitekten Antonio Citterio Patricia Viel<br />
besticht auf allen Linien. So bezieht das Gesamtdesign des Resorts die<br />
geschichtsträchtige Kultur und natürliche Umgebung des Ortes mit ein.<br />
Top-Luxusfaktor: Elegantes Design trifft atemberaubende Natur.<br />
www.bulgarihotels.com/en_US/bali<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 217
TRAVEL<br />
Spa und Dinner<br />
unter Wasser:<br />
Huaven Fushi<br />
Nord-Malé-Atoll, Malediven<br />
Paradies unter Palmen für<br />
Luxus-Fans und Hedonisten<br />
Acht Meter unter dem Meeresspiegel erwartet die Urlauber auf Huvafen<br />
Fushi eine kulinarische Reise in die Tiefe. Im exklusiven Fine-Dining-<br />
Restaurant „Latitude 4°“ speist man mitten im Indischen Ozean und nur<br />
vier Grad vom Äquator entfernt entweder beim exklusiven Candle-Light-<br />
Dinner zu zweit oder am nächsten Morgen beim privaten Frühstück.<br />
Dabei tummeln sich hinter einem überdimensionalen Panoramafenster<br />
die Fische im Korallenriff. Mitten im Raum steht die nobel gedeckte<br />
Tafel und Küchenchef Abdulla Rifza begeistert selbst Gourmets mit individuell<br />
auf Wunsch kreierten Menüs und entsprechend exzellenter Weinbegleitung<br />
durch den Sommelier.<br />
Huvafen Fushi, was übersetzt „Trauminsel“ bedeutet, gilt als Ikone<br />
der maledivischen Luxushotels. Das Resort mit Wohlfühlgarantie verspricht<br />
Zweisamkeit, Ruhe und Privatsphäre. Highlight unter den Residenzen<br />
am Strand ist der 800 Quadratmeter große Luxusbungalow „Cube“<br />
mit hauseigenem Butler inklusive. Zudem kann man im weltweit ersten<br />
Unterwasser-Spa im wahrsten Sinn abtauchen und wohltuende Treatments<br />
genießen. Kulinarisch verwöhnen unter anderem die Restaurants „Celsius“,<br />
in dem das Frühstück serviert wird, „Forno“ mit knisterndem Holzofen<br />
unter Palmendächern und das japanische Izakaya-Restaurant „Salt“.<br />
Top-Luxusfaktor: Spa und Privatdinner unter Wasser.<br />
www.huvafenfushi.com<br />
W<br />
Das bekannte Resort<br />
Huvafen Fushi bietet<br />
Fine Dining unter dem<br />
Meer und Luxus pur<br />
W<br />
Fast schon ikonisch:<br />
die Anordnung der Villas<br />
über dem blauen Ozean<br />
Fotos: Huvafen Fushi<br />
218<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
TRAVEL<br />
Auf maritimer<br />
Umweltmission:<br />
Frégate, Seychellen<br />
Fregate Island Private<br />
Eine Insel, sieben Strände, 17 Villen <strong>–</strong> das ist das Resort Fregate Island Private.<br />
Die Insel Frégate im Indischen Ozean gehört zu den Seychellen und<br />
zählt über 3.500 Aldabra-Riesenschildkröten zu ihren Bewohnern. Hier<br />
wird naturnaher Tourismus konsequent und bewusst gelebt: Ein eigenes<br />
Conservation Team kümmert sich um Flora und Fauna des pittoresken<br />
Eilands und realisiert internationale Artenschutzprojekte. Auch der<br />
Garten wird streng biologisch bewirtschaftet. Das Resort ist daher seit<br />
seiner Eröffnung ein Vorzeigeprojekt für umweltbewussten Luxustourismus.<br />
Während Urlauber die Privatsphäre, die Weitläufigkeit und den<br />
persönlichen Service der Sechs-Sterne-Anlage schätzen, steht das Inselteam<br />
für ein nachhaltiges Management, das endemische Pflanzen- und<br />
Tierarten schützt und die Schätze der Insel bewahrt. Die Privatinsel liegt<br />
55 Kilometer östlich von Mahé, der Hauptinsel der Seychellen, und ist per<br />
Helikopter oder Boot zu erreichen.<br />
Gemeinsam mit der Schweizer Uhrenmarke Blancpain, der wissenschaftlichen<br />
Unterstützung der Schweizer Organisation Coralive.org und<br />
der auf den Philippinen ansässigen Initiative BlueNomads.org hat Fregate<br />
Island Private ein nachhaltiges Korallenschutzprogramm ins Leben gerufen:<br />
Mit einer zweijährigen Studie werden verschiedene Methoden zur<br />
Riffrestaurierung getestet. Nach der ersten positiven Bilanz läutet man<br />
nun die zweite Phase ein. Das große Ziel des Pilotprojektes ist es, den<br />
Fortbestand der Korallenriffe und deren Wiederaufbau zu gewährleisten.<br />
Top-Luxusfaktor: sanfter Tourismus mit Schutz der unberührten Natur.<br />
www.fregate.com<br />
b<br />
Konsequenter naturschonender Tourismus zum<br />
Schutz von Flora und Fauna der Insel<br />
Fotos: Fregate Island Private<br />
220
W<br />
Filmreife Kulisse mit tropischem<br />
Farbenspiel: einer der sieben<br />
Strände auf Fregate Island<br />
W<br />
Endlose Weite und Wasser bis zum<br />
Horizont. Das Tauchen wird zum<br />
einzigartigen Erlebnis<br />
AUTUMN <strong>2021</strong><br />
221
Die Kunst<br />
der Magie<br />
Ein karibisches Inselparadies ganz für sich<br />
und seine Freunde alleine? Dieser Wunsch lässt<br />
sich in David Copperfields privatem Refugium<br />
Musha Cay Island leicht erfüllen!<br />
Von Elisabeth Muth<br />
Fotos: Vladi Private Islands
TRAVEL | WITH THE STARS<br />
MUSHA<br />
CAY<br />
ISLAND<br />
von David<br />
Copperfield<br />
Der wohl legendärste Illusionist der Welt hat sich ein einzigartiges<br />
Paradies geschaffen <strong>–</strong> ein weitläufiges, sehr privates und<br />
exklusives tropisches Inselreich erwartet Gäste, die die Magie<br />
des Augenblicks mit allen Sinnen erleben wollen.<br />
Musha Cay ist das Zauberwort, das den Traum einer eigenen Insel,<br />
wenn auch nur für einen Urlaub, wahr werden lässt. Und wer hat davon<br />
nicht schon einmal geträumt! Etwa 137 Kilometer südöstlich von Nassau<br />
auf den Bahamas gelegen, verfügt das Resort über fünf verschiedene elegante,<br />
luxuriöse und beeindruckende Villen für insgesamt 24 Gäste, die<br />
hier das ganze Inselparadies für sich alleine haben.<br />
Dieser höchst private tropische Rückzugsort ist nur für exklusive Vermietung<br />
verfügbar und schafft ganz sicher bleibende Urlaubserinnerungen.<br />
Musha Cay besteht aus 700 üppig bepflanzten Hekar Land, die sich<br />
über elf Inseln mit 40 abgelegenen weißen Sandstränden erstrecken. Hier<br />
kann man die zauberhafte Atmosphäre des Ortes jede Minute aufs Neue<br />
erleben, zum Beispiel beim Schnorcheln und Tauchen rund um eine Drei-<br />
Meilen-Sandbank, die nur für wenige Stunden am Tag sichtbar ist. Man<br />
spürt sie ebenso, wenn man das unberührte Korallenriff erkundet, Angelund<br />
Segelausflüge auf dem türkisblauen Meer macht und anschließend die<br />
hervorragende Küche genießt. Insgesamt 30 Angestellte stehen Tag und<br />
Nacht bereit, jeden Wunsch zu erfüllen, und im Restaurant „The Landings“<br />
verwöhnen Spitzenköche die Urlaubsgäste mit kulinarischen Genüssen.<br />
Die magischen Momente beim Dinner am Meer, begleitet von spektakulären<br />
Sonnenuntergängen, werden wohl ewig in Erinnerung bleiben.<br />
Die Anreise erfolgt über den in der Nähe gelegenen Flughafen Georgetown,<br />
Great Exuma. Von dort landet man in 15 Minuten per Charterflug<br />
auf der privaten, etwa 67 Meter langen Landepiste von Musha Cay.<br />
Als beste Reisezeit ist Mitte Oktober bis Ende Juli zu empfehlen, damit<br />
umgeht man die Hurrican-Saison. It’s just magic!<br />
www.vladi-private-islands.de<br />
h<br />
Perfekt traditionell eingerichtet ist die Lobby<br />
v<br />
Karibisches Feeling: Schon beim Aufwachen umfängt<br />
einen der Zauber des Inselparadieses<br />
AUTUMN <strong>2021</strong> 223
TRAVEL<br />
New<br />
Places<br />
<strong>Aurum</strong> <strong>999</strong>,9 präsentiert internationale Neueröffnungen und Hotspots,<br />
die auf jede Bucket-List gehören<br />
The TownHouse Mykonos<br />
Ehrwürdiges Stadtpalais als Boutiquehotel<br />
Das bezaubernde Adults-Only-Hotel, das diesen Mai eröffnet hat, befindet<br />
sich in einem aristokratischen Palais des 18. Jahrhunderts und punktet<br />
mit einer Mischung aus griechischer Architektur, edlem Design und<br />
zeitgemäßem, schlichtem Luxus. Elegante 19 Zimmer und Suiten in unterschiedlichen<br />
Größen, die einzige Rooftop-Terrasse im Herzen der Altstadt<br />
mit atemberaubenden Ausblick sowie ein Premium-Fitnesstudio begeistern<br />
Gäste aus aller Welt. Ein weiteres Highlight ist sicherlich auch der<br />
erstklassige Concierge-Service. Und wer gerne mit Freunden und Familie<br />
feiern möchte, zum Beispiel Hochzeiten, Jubiläen oder Geburtstage: Das<br />
Hotel kann ganz exklusiv für diverse Anlässe gebucht werden.<br />
www.mykonostownhousehotel.com<br />
Il Sereno Lago di Como<br />
Hotspot für Design-Liebhaber<br />
Can Ferrereta Mallorca<br />
Stilvolles Ambiente in historischen Gemäuern<br />
Das wunderschöne Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert residiert im<br />
Südosten der Insel am Eingang des Ortes Santanyí. Bei der Renovierung<br />
blieb der ursprüngliche Charakter des Gebäudes perfekt erhalten und<br />
verschmilzt harmonisch mit zeitgenössischem Interieur, Kunst und regionalem<br />
Handwerk. Das Fünf-Sterne-Domizil beherbergt 32 Zimmer,<br />
zwei Restaurants und eine Bar. Saisonale Mittelmeerküche mit frischen<br />
Spitzenprodukten garantiert einzigartige Geschmackserlebnisse. Für entspannte<br />
Momente sorgt das Spa „Sa Calma“ mit beheiztem Pool, Sauna,<br />
Hammam und Fitnesscenter. Und die gut bestückte Bibliothek, kuratiert<br />
von einem Expertenteam der Maison Assouline London, lässt Buchfans<br />
voll auf ihre Kosten kommen. Unsere Empfehlung: unbedingt besuchen!<br />
www.hotelcanferrereta.com/de/<br />
Dolce Vita im Il Sereno! Die spanische Architektin Patricia Urquiola<br />
zeichnet für das Design des Hotels am Ostufer des Comer Sees verantwortlich.<br />
Dieses Jahr präsentiert sie die neue 150 Quadratmeter große<br />
„Concept Penthouse Suite“ im Look-and-feel der glamourösen 50er-Jahre.<br />
Das exklusive Haus verfügt lediglich über 30 Suiten, luxuriöses Understatement<br />
zieht sich durch alle Räumlichkeiten. Zu den Specials zählt<br />
das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Berton Al<br />
Lago“, in dem Chefkoch Andrea Berton klassische norditalienische Küche<br />
mit modernem Twist serviert. Das edle Valmont-Spa, ein Privatstrand, ein<br />
über 18 Meter langer Infinity-Pool sowie eine eigene Anlagestelle für die<br />
hoteleigenen Boote versprechen einen Auszeit-Genuss der Sonderklasse.<br />
www.serenohotels.com<br />
Redaktion: Elisabeth Muth, Fotos: The TownHouse Mykonos, Sereno Hotels, Arturo + Lauren/Can Ferrereta Hotel<br />
224<br />
AUTUMN <strong>2021</strong>
GHOST<br />
Rolls-Royce Motor Cars Berlin<br />
Riller & Schnauck GmbH<br />
+49 30 7900 95612<br />
rolls-roycemotorcars.com/berlin<br />
Rolls-Royce Motor Cars Munich<br />
Schmidt Premium Cars GmbH<br />
+49 89 4522 4180<br />
rolls-roycemotorcars.com/munich<br />
Rolls-Royce Motor Cars Dresden<br />
Thomas Exclusive Cars GmbH<br />
+49 351 404 640<br />
rolls-roycemotorcars.com/dresden<br />
Rolls-Royce Motor Cars Cologne<br />
Procar Automobile GmbH & Co. KG<br />
+49 223 491 5127<br />
rolls-roycemotorcars.com/cologne<br />
Fuel economy and CO2 results for Ghost: 343 g/km (*); 359-347 g/km (#).<br />
Combined consumption: 18.8 mpg / 15.0 ltr/100 km (*); 17.9-18.6 mpg / 15.8-15.2 ltr/100 km (#).<br />
The fuel efficiency specifications are determined according to the European Regulation (EC) 715/2007 in the version applicable at the time of type approval. The figures shown consider<br />
optional equipment and the different size of wheels and tyres available on the selected model. Changes of the configuration can lead to changes of the values. The figures marked with<br />
(*) are based on the new test (WLTP) and are translated back into outgoing test (NEDC) in order to ensure a comparison between the vehicles. The figures marked with (#) are already<br />
based on the new test (WLTP). For vehicle related taxes or other duties based (at least inter alia) on CO 2<br />
emissions the CO 2<br />
values may differ to the values stated here. They do not<br />
relate to any one particular vehicle, nor are they part of any offer made, rather they are solely for the purpose of comparing different kinds of vehicle. Further information about<br />
the official fuel consumption and the specific CO 2<br />
emissions of new passenger cars can be taken out of the “Guide to Fuel Consumption, CO 2<br />
Emissions and Electricity<br />
Consumption of New Passenger Cars”, which is available at all selling points and at http://carfueldata.direct.gov.uk/ in the United Kingdom,<br />
http://www.dat.de/angebote/verlagsprodukte/leitfaden-kraftstoffverbrauch.html in Germany and or your local government authority.<br />
© Copyright Rolls-Royce Motor Cars Limited <strong>2021</strong>. The Rolls-Royce name and logo are registered trademarks.