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Reichswaldblatt - September 2021

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PARTEIEN<br />

Wir als Feuchter Bürger fühlen uns im Stich gelassen<br />

Der Klimawandel schreitet voran, man hat erkannt, dass zusammenhängende<br />

Waldgebiete wie der Reichswald einen massiven Beitrag leisten,<br />

um den Klimawandel zu verlangsamen oder diesen sogar verhindern<br />

können. Die Bayerische Staatsregierung hat festgestellt, wie wichtig es<br />

ist, in das Klima zu investieren um Schäden von der Bevölkerung, den<br />

Tieren und den Pflanzen zu nehmen. Aus diesem Grund werden jährlich<br />

Milliarden in die Umwelt Bayerns investiert. Man hat auch erkannt, dass<br />

unser Holz ein CO2 Speicher ist und die Wälder Bayerns 1,1 Milliarden<br />

Tonnen CO2 jährlich speichern können. Es sollen bis zum Jahr 2030, 450<br />

Hektar Wald neu aufgeforstet werden und Humus- sowie Ackerflächen<br />

geschützt werden. Dies zeigt uns, dass man das „System Wald“ in der<br />

Theorie verstanden hat.<br />

Wenn wir jetzt vor die Tore von Feucht schauen, müssen wir allerdings feststellen:<br />

Mehr als Ankündigungen hat es bislang noch nicht gegeben. Der Wald wird<br />

weiter abgeholzt, sei es zum Ausbau der Autobahnen, zum Ausbau des Stromnetzes<br />

und der Erweiterung von Sandabbaugebieten. Dies alles soll in unserem,<br />

so schützenswerten Wald passieren. Ein zusammenhängendes Erholungsgebiet<br />

für Menschen und Tiere würde massiv beeinträchtigt sein.<br />

Der Feuchter Reichswald schützt uns vor den umliegenden Autobahnen, sowohl<br />

vor Lärm als auch vor der Luftverschmutzung durch Abgase und Reifenabrieb.<br />

Wir können und wollen den Wald nicht hergeben. Er wird benötigt, um in Feucht<br />

gesund leben zu können. Feucht soll weiter der Markt im Grünen bleiben - und<br />

vor allem soll es dort weiterhin lebenswert sein.<br />

Ein ICE-Instandhaltungswerk passt nicht in diesen Wald und auf das Gelände in<br />

und an der Muna erst recht nicht. Geschützter Bannwald und Vogelschutzgebiet<br />

der Muna in Feucht sind ein Rückzugsort und Lebensraum für viele seltene und<br />

bedrohte Tier- und Pflanzenarten geworden. Da es sich seit 70 Jahren Großteils<br />

um ein Sperrgebiet handelt, konnte sich dort eine vielfältige und erhaltenswerte<br />

Natur ungestört entwickeln – mit geschützten Arten auch der Roten Liste. Wo<br />

gibt es das noch? Die wenigsten Orte der Welt sind noch ungestört.<br />

Die CSU Nürnberg hat gejubelt, als es hieß, das ICE Werk komme nach Altenfurt.<br />

So sehr ich Markus König und seine Politik schätze, in diesem Fall lag er<br />

leider falsch. Denn als sich der Widerstand in Altenfurt formierte – und der<br />

Ministerpräsident sogar zur Seite sprang - suchte man ganz schnell nach einem<br />

Ersatzstandort und versucht seitdem, das ICE Werk in bzw. an die Muna nach<br />

Feucht zu verlagern. Die feine Art der Nachbarschaft ist das nicht.<br />

Ein Miteinander stelle ich mir anders vor.<br />

Wer jetzt die Zeichen des Klimawandels nicht verstanden hat und aus puren<br />

Eigeninteressen beim Nachbarn Wald und Natur opfern will, wird politisch<br />

keine Zukunft haben. Mehr als 1000 m² Wald für je einen Arbeitsplatz zu opfern<br />

ist eine wahrlich schlechte Rechnung – die von den Wählern zu Recht nicht<br />

honoriert werden würde.<br />

Die DB AG hat am 03.09.<strong>2021</strong> recht unerwartet und kurzfristig eine Pressemitteilung<br />

herausgegeben, dass nun nur noch drei Standorte in die Fortführung<br />

der Untersuchung für das Raumordnungsverfahren gehen. Dies ist zum einen<br />

der Standort Allersberg, zum anderen sind dies die Standorte Muna und südlich<br />

der Muna. Die anderen Standorte wurden mit der Begründung abgelehnt, dass<br />

diese vom Nürnberger Hauptbahnhof nicht innerhalb der verfügbaren Zeitfenster<br />

erreichbar wären, somit waren dies von vornherein nur Alibistandorte, denn das<br />

wurde sicherlich sehr schnell, viel früher und einfach festgestellt. Der Standort<br />

Altenfurt wurde abgelehnt, da er für die Anbindung der für das ICE Werk<br />

geeigneten Flächen baulich bzw. betrieblich nicht realisierbar sei. Diese Aussage<br />

muss wohl so stehen bleiben, jeder kann sich selbst seine Meinung dazu bilden.<br />

Es gilt jetzt den Protest der Menschen auf die übriggebliebenen Standorte zu<br />

konzentrieren, wir bitten die ausgeschiedenen Standorte und Bürgerinitiativen<br />

um ihre Unterstützung. Die Feuchter Bürger sollten den Protest ebenso ernst<br />

nehmen und uns unterstützen. Ein erneuter Kahlschlag im Reichswald mit<br />

diesem großen ICE – Werk würde die Lebensqualität der Feuchter Bevölkerung<br />

massiv einschränken.<br />

Für unsere politischen Entscheidungsträger wird es Zeit Farbe zu bekennen:<br />

Möchte man den Klimawandel verhindern und den Worten auch Taten folgen<br />

lassen oder bleibt es bei bloßen Bekenntnissen, die nicht ernst gemeint sind?<br />

Daher die Bitte zur Aufforderung: Helfen Sie uns, das ICE-Werk im Reichswald<br />

und in bzw. südlich der Muna Feucht zu verhindern. Stehen Sie hinter Ihren<br />

Bürgern, der Natur und vor allem stehen Sie zu Ihrem Wort.<br />

Ich lade alle Interessierten nach Feucht ein, sich ein Bild vor Ort zu machen<br />

und das Gespräch mit den Feuchter Bürgerinnen und Bürgern zu suchen. Vor<br />

allem sollten sie sich ein Bild von der Feuchter Waldsiedlung machen. Das ICE<br />

- Werk würde in direkter Nachbarschaft stehen und das Leben der Menschen<br />

dort massiv beeinträchtigen.<br />

Harald Danzl<br />

Pragmatische Politik für den Mittelstand für regionale Arbeitsplätze<br />

Am 26. <strong>September</strong> dieses Jahres ist Bundestagswahl. Die Spuren sind<br />

bereits seit längerer Zeit im täglichen Leben und in den öffentlichen<br />

Medien zu verfolgen. Es steht, insbesondere für unseren Stimmkreis im<br />

Nürnberger Land ein Wandel an. Die bisherige Abgeordnete Marlene<br />

Mortler aus der CSU tritt nach ihrem Wechsel in das EU – Parlament nicht<br />

mehr als Stimmkreiskandidatin für den Bundestag an. Ihr Nachfolger<br />

aus den Reihen der CSU soll Ralph Edelhäußer aus Roth werden. Ralph<br />

Edelhäußer ist 1973 in Roth geboren und führt dort die Kreisstadt Roth<br />

erfolgreich als Erster Bürgermeister. Er ist verheiratet und hat einen<br />

Sohn. In Berlin will er sich um eine pragmatische Politik und dabei vor<br />

allen um den Mittelstand kümmern.<br />

Gerade die Unternehmen des Mittelstandes seien es, die für die regionalen<br />

Arbeitsplätze zuständig sind und auch eng mit den jeweiligen Kommunen<br />

verknüpft sind. Wichtig ist ihm dabei stets nicht nur die politische, sondern<br />

auch die bürgerliche Basis, deren Meinungen und insbesondere Interessen mit<br />

in alle Abwägungen und Entscheidungen ein zu beziehen sind.<br />

Ralph Edelhäußer können Sie mit ihrer Erststimme wählen. Bei der Bundestagswahl<br />

haben Sie grundsätzlich zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählt<br />

man einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus seinem eigenen Wahlkreis,<br />

die unmittelbar die regionalen Interessen vertritt. Wer die meisten Erststimmen<br />

in seinem Wahlkreis bekommt, erhält ein Direktmandat und kommt als Abgeordneter<br />

in den Bundestag. Die Zweitstimme hingegen entscheidet über die<br />

Mehrheitsverhältnisse im Bundestag, also darüber, wie viele der insgesamt<br />

vorhandenen Sitze im Bundestag jeweils einer Partei zustehen.<br />

Die Zweitstimmen sind auch die, die im Rahmen der Hochrechnungen am<br />

Wahltag dargestellt werden. Daher ist es wichtig, beide Stimmen der CSU zu<br />

geben, damit alle möglichen Abgeordneten der Erststimme auch den Einzug in<br />

den Bundestag schaffen. Durch einen möglichst großen Anteil der Stimmen für<br />

die CSU wird auch die Zusammensetzung der Ausschüsse im Bundestag dann<br />

durch einen größeren Anteil von Repräsentanten der CSU geprägt. Dies führt<br />

insgesamt zu einer Stärkung Bayerns durch Ihre Stimme für die CSU.<br />

Wichtig ist, dass Sie generell von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Die<br />

Briefwahlunterlagen sind bereits abrufbar, die Wahlkarten wurden durch die<br />

Dienstleister der Marktgemeinde Feucht versandt. Ihre Briefwahlunterlagen<br />

werden Ihnen dann durch die Amtsboten zugestellt.<br />

Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis auf die beiden Wahlstände der CSU<br />

Feucht am 24. <strong>September</strong> in der Zeit von 15 bis 18 Uhr und am 25. <strong>September</strong><br />

von 9 bis 12 Uhr vor dem Backhaus Fuchs.<br />

8<br />

SEPTEMBER <strong>2021</strong><br />

Oliver Siegl

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