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naturgucker Nr. 56

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge. Weitere Infos: https://www.naturgucker-magazin.de

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die Gründe dieses Populationszusammenbruchs<br />

kann man nur spekulieren – vielleicht<br />

haben die überwinternden Puppen<br />

die strengen Frostnächte des vergangenen<br />

Winters nicht überstanden oder die frisch<br />

geschlüpften Tiere der Frühjahrsgeneration<br />

sind infolge eines Kälteeinbruchs<br />

quantitativ erfroren. Denkbar wäre auch,<br />

dass die Herbstraupen in extremem Maße<br />

parasitiert waren und ohnehin nur wenige<br />

Falter entließen. Was auch immer die<br />

Gründe sind, man kann jedenfalls nur<br />

hoffen, dass die Population der Art sich<br />

schnell wieder erholt, war sie doch vielerorts<br />

die einzige noch wirklich omnipräsente<br />

Bläulingsart überhaupt. Denn während<br />

die allermeisten Bläulinge ja blütenreiche<br />

magere Wiesen, Säume oder Halbtrockenrasen<br />

benötigen und mit dem Rückgang<br />

dieser Strukturen immer seltener wurden,<br />

kam der Faulbaumbläuling als anspruchsarme<br />

gehölzgebundene Art bisher immer<br />

noch sehr gut in unseren Gärten, Hecken<br />

und Wäldern zurecht.<br />

Blauwangenspint, der sich bereits am 7.<br />

Mai mitten in Nürnberg für wenige Stunden<br />

an der Pegnitz blicken ließ und der bei<br />

<strong>naturgucker</strong>.de umfangreich dokumentiert<br />

und kommentiert wurde. Blauwangenspinte<br />

sind nahe Verwandte unseres Bienenfressers,<br />

doch ihre Brutgebiete liegen<br />

weit von uns entfernt in Nordafrika und<br />

Asien, die nächstgelegenen Vorkommen<br />

befinden sich in der Türkei. Dort findet<br />

man sie fast immer in der Nähe von<br />

Fließgewässern, an deren Steilufern sie<br />

ihre Brutplätze finden. Da von dem hübschen<br />

Vogel keine Gefangenschaftshaltungen<br />

bekannt sind, muss es sich wohl um<br />

einen Wildvogel gehandelt haben, der sich<br />

aus unerfindlichen Gründen nach Franken<br />

verirrt hat. Beobachtungen von Blauwangenspinten<br />

in Europa sind äußerst selten<br />

und kommen nur alle paar Jahre überhaupt<br />

NATUR-SAISON<br />

einmal vor. Ein wenig häufiger verirrt sich<br />

da schon die Kappenammer zu uns, deren<br />

nächstgelegene Brutgebiete in Slowenien<br />

und Italien liegen. Doch auch deren, durch<br />

01 Weit entfernt von seinem Brutgebiet<br />

zeigte sich ein Blauwangenspint in<br />

Nürnberg. / Angelika Nijhoff<br />

02 Die Violett-Gelbeule kann man im<br />

nahen Herbst häufiger beobachten. /<br />

Dieter Schneider<br />

03 Auch andere Eulenfalter wie die Ockergelbe<br />

Escheneule haben eine herbstliche<br />

Farbgebung. / Werner Szramka<br />

04 Der Rote Fingerhut dominierte auf<br />

den Flächen abgestorbener Fichtenwälder. /<br />

Annett Deistung<br />

‣ 05 Die Zwergohreule ist nur sehr selten<br />

nördlich der Alpen zu finden. / Ralph<br />

Martin, Agami<br />

WOLF ZIEHT GEN WESTEN<br />

Erstaunlich gut zurecht in unserer Kulturlandschaft<br />

kommt mittlerweile auch der<br />

Wolf, der seinen Siegeszug gen Westen<br />

trotz regelmäßiger Verluste im Straßenverkehr<br />

immer weiter fortsetzt. Für seine<br />

weiten Wanderungen nutzt er neben Gewässerufern<br />

gerne unsere Bahntrassen<br />

oder Straßen als Leitlinien. Man nimmt an,<br />

dass auf diese Weise auch der junge Wolf<br />

geleitet wurde, der am 19. Mai nachts zuerst<br />

im Kölner Stadtteil Ehrenfeld gesichtet<br />

und gefilmt wurde und der im Laufe<br />

der Nacht an verschiedenen Stellen Kölns<br />

durch Passanten und Überwachungskameras<br />

noch mehrmals registriert werden<br />

konnte. Durch sein Auftauchen mitten in<br />

einer Großstadt, hat dieses Tier für kurze<br />

Zeit die Aufmerksamkeit der Massenmedien<br />

auf sich gezogen. Die am folgenden<br />

Morgen im Kölner Norden gefundenen<br />

vier toten Schafe gehen wahrscheinlich auf<br />

das Konto dieses offenbar ganz besonders<br />

erkundungsfreudigen Wanderwolfes.<br />

Kaum minder erkundungsfreudig war ein<br />

09

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