TRENDYone | Das Magazin – Ulm – Oktober 2021

Fashion & Beauty M19
FAZIT
Für leichte Fehlstellungen der Zähne greifen
viele Erwachsene mittlerweile zu unsichtbaren
Zahnspangen. Diese bestehen aus
mehreren Kunststoff-Schienen, die individuell
gefertigt werden und 20 bis 22 Stunden
am Tag getragen werden – Patienten
nehmen die Schienen nur zum Essen heraus.
Nach ein bis zwei Wochen folgt dann
die nächste Schiene, bis das gewünschte
Ergebnis erreicht ist. Neben der Optik sind
auch die kurze Behandlungsdauer sowie die
einfachere Reinigung ein Vorteil dieser Methode,
die allerdings zwischen 2.000 und
7.000 Euro an Kosten nach sich zieht.
Für wen ist die unsichtbare Zahnspange
geeignet?
Grundsätzlich eignet sich eine unsichtbare
Zahnspange vor allem für Personen
mit leichten Zahnfehlstellungen
– das können beispielsweise kleinere
Lücken, Engstände oder vorstehende
Frontzähne sein. Bei extremeren Fehlstellungen
schafft eine unsichtbare
Spange selten Abhilfe. Die unsichtbaren
Schienen sind hauptsächlich für
junge Erwachsene beziehungsweise
Erwachsene und ältere Personen konzipiert,
die keine sichtbare Spange mit
Brackets tragen möchten.
Kosten
Die gesetzlichen Kassen zahlen bei
Zahnkorrekturen für Erwachsene über
18 Jahre in der Regel nicht. Die Kosten
sind je nach Anbieter verschieden: Das
Original von Align Technology liegt je
nach Gesamtaufwand zwischen 2.000
und 7.000 Euro. Neben dem 3D-Scan
sind darin die Schienen sowie eigene
Retainer-Schienen und der Retainer
selbst enthalten. Anbieter wie Dr. Smile
sind dabei etwas günstiger, jedoch fehlt
hier die Kontrolle durch den Kieferorthopäden.
Vorteile, Nachteile und Risiken
Der größte Vorteil einer unsichtbaren
Spange liegt darin, dass sie die Optik
nicht wesentlich verändert: Im Gegensatz
zu den festen Brackets samt metallenem
Draht, wird die Spange vom
Gegenüber meist gar nicht wahrgenommen,
weshalb sich die Träger damit
deutlich wohler fühlen. Außerdem werden
die Schienen stets individuell gefertigt.
Bis auf ein leichtes Druckgefühl
beim Wechsel auf eine neue Schiene in
den ersten ein bis zwei Tagen verursacht
die Therapie mit einer unsichtbaren
Zahnspange keine Schmerzen.
Die Behandlungsdauer ist gerade bei
kleineren Fehlstellungen oftmals sehr
kurz. Zusätzlich kann der Kieferorthopäde
im Voraus bereits die Endstellung
der Zähne berechnen und detailliert
aufzeigen. Nicht zuletzt lassen sich die
Zähne besser und gründlicher reinigen
als bei einer festen Spange.
Ein Nachteil ist, dass eine unsichtbare
Zahnspange nicht alle schweren Zahnfehlstellungen
korrigieren kann. Des
Weiteren ist der Aufwand wegen der
umfangreichen Planung, der vielen
Kontrollen und der komplizierten Herstellung
der Schienen sehr hoch, was
auch für die Kosten gilt. Einen weiteren
Risikofaktor bieten sogenannte Do-ityourself-Angebote
aus dem Internet:
Dabei machen Patienten alles selbst,
vom Abdruck bis zum regelmäßigen
Einsatz der Zahnschienen. Für ein sicheres
Ergebnis sollten Sie sich jedoch
immer an einen Kieferorthopäden wenden.
|Text: Vera Mergle
Von einer Behandlung in Eigenregie wird dringend abgeraten.