EDUCATION 4.21
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PHBern – aktuell<br />
Was war Ihre Motivation, am Projekt<br />
teilzunehmen?<br />
Sonja Schär Auch wenn ich aufgrund<br />
des heterogenen Hintergrunds meiner<br />
Studierenden regelmässig Anpassungen<br />
an meinen Lehrveranstaltungen vornehme,<br />
wollte ich etwas verändern. Ich beschäftige<br />
mich sowieso schon mit Fragen zu<br />
meiner eigenen Lehre und so dachte ich,<br />
dass dieses Projekt der richtige Zeitpunkt<br />
ist, diese Veränderung anzugehen.<br />
Was haben Sie untersucht?<br />
Die Studierenden in meiner Veranstaltung<br />
entwickeln eine Projektarbeit, bei der sie<br />
frei wählen können, was sie im Bereich<br />
Robotik und Programmierung umsetzen<br />
möchten. Dies ergibt eine sehr grosse<br />
Bandbreite an Projekten. Daher wollte ich<br />
untersuchen, wie sich die Programmierkompetenz<br />
der Studierenden im Rahmen<br />
dieser Arbeit entwickelt. Spannend war,<br />
dass der forschende Ansatz des Projektes<br />
mich dazu zwang, meine Forschungsfrage<br />
möglichst explizit zu formulieren. Hätte<br />
ich mir die Frage im Rahmen einer Selbstreflexion<br />
gestellt, hätte ich diese wohl weniger<br />
eindeutig formuliert.<br />
Welche Erkenntnisse konnten<br />
Sie aus diesem Projekt gewinnen?<br />
Meine Forschungsfrage konnte ich schlussendlich<br />
so beantworten, dass ich erkannte,<br />
dass sich aufgrund der Wahlfreiheit der<br />
Projektarbeiten nicht alle Studierenden<br />
gleich intensiv mit dem Thema «Programmieren»<br />
aus einandersetzen. Daher war<br />
meine Erkenntnis, dass ich die Entwicklung<br />
der Programmierkompetenzen künftig<br />
in einer anderen Veranstaltung stärker<br />
fördern muss, wenn die Wahlfreiheit in der<br />
Projektarbeit bei behalten werden soll.<br />
Inwiefern verändert dieses Projekt<br />
Ihre künftige Lehrtätigkeit?<br />
Nebst dem bereits genannten Punkt zur<br />
Auslagerung der Programmierkompetenz<br />
werde ich künftig vermehrt Selbsttests<br />
einführen. Denn ich habe bemerkt, dass<br />
die Studierenden ihre Programmierkenntnisse<br />
bei der Selbstevaluation unterschätzen.<br />
Die Selbsttests sollen die Studierenden<br />
unterstützen, ihr Fachwissen gezielt<br />
zu überprüfen und so ihre Kompetenzen<br />
realistischer einzuschätzen.<br />
Wovon haben Sie mit der Teilnahme<br />
am Projekt «DeLfi» am meisten<br />
profitiert?<br />
Von der Klarheit, was ich mit meiner Fragestellung<br />
eigentlich erreichen will. Mir wurde<br />
durch den Lehrforschungsansatz wieder<br />
einmal bewusst, dass ich die Lernziele klar<br />
auseinanderhalten und mich entscheiden<br />
muss, welches Lernziel zu welchem Zeitpunkt<br />
meiner Veranstaltungen im Vordergrund<br />
stehen soll.<br />
MÖCHTEN SIE IHREN UNTERRICHT<br />
EBENFALLS WEITERENTWICKELN?<br />
Im CAS Kooperative Unterrichtsentwicklung an Schulen setzen Sie sich mit der Unterrichtsqualität<br />
sowie der persönlichen und kooperativen fachspezifischen Unterrichtsentwicklung<br />
auseinander. Nebst dem Einnehmen der Perspektive der Schülerinnen<br />
und Schüler sowie der Weiterentwicklung des eigenen Unterrichts lernen Sie Methoden<br />
der Unterrichtsbeobachtung und der kooperativen Reflexion in Gruppen kennen.<br />
Weitere Informationen zum CAS der PHBern finden Sie unter<br />
www.phbern.ch/cas-kus<br />
Haben Sie Fragen zu Ihrem Unterricht,<br />
zu denen Sie sich gerne mit anderen<br />
Lehrpersonen oder Experten austauschen<br />
würden? In einer Beratung oder in einem<br />
Coaching zu Ihrem Unterricht werden Sie<br />
durch die PHBern begleitet und unterstützt:<br />
www.phbern.ch/unterrichtsberatung<br />
Oder teilen Sie im Forum für Lehrpersonen<br />
Wissen und Erfahrungen<br />
online und erhalten Sie Rat der<br />
Expertinnen und Experten der PHBern:<br />
www.lehrperson-bern.ch<br />
FORUM WEITERBILDUNG<br />
ZUKUNFT.SCHULE AN DER SWISS DIDAC<br />
IN BERN<br />
Welche Kompetenzen benötigen Schülerinnen und Schüler,<br />
aber auch ihre Lehrpersonen, um den kommenden<br />
Anforderungen zu begegnen? Und wie gestaltet sich das<br />
individualisierte Lernen im Kontext der Digitalisierung<br />
zwischen Fremd- und Selbstbestimmung?<br />
Die Frage, wie Schulen und Lehrpersonen unterstützt werden<br />
können, damit sie für künftige Herausforderungen vorbereitet<br />
sind, ist komplex. Und die Erfahrungen im Zusammenhang mit<br />
der Corona-Pandemie haben die gegenwärtigen, gesellschaftlichen<br />
Herausforderungen akzentuiert: Digitalisierung und Chancengerechtigkeit,<br />
Gesundheit, Klimawandel und Nachhaltigkeit<br />
sind zurzeit einer besonderen Dynamik unterworfen.<br />
Das FORUM WEITERBILDUNG setzt sich im Rahmen der<br />
Swissdidac Bern 2021 unter dem Titel «Zukunft.Schule» mit<br />
verschiedenen dieser Aspekte auseinander: So fragt Prof. Dr.<br />
Andreas Schleicher, Direktor für Bildung und Kompetenzen und<br />
Berater für Bildungsfragen des Generalsekretärs bei der OECD,<br />
was jetzt zu tun ist, um die Schule für das 21. Jahrhundert zu<br />
gestalten. Mit Megatrends in der Bildung beschäftigt sich Tina<br />
Teucher in ihrem Beitrag. Sie ist Expertin für Zukunftskompetenz<br />
und nachhaltiges Wirtschaften. Abgerundet wird das Programm<br />
mit dem Input von Rahel Tschopp, Leiterin des Zentrums Medienbildung<br />
und Informatik an der PH Zürich, die sich mit Fragen<br />
zur Bedeutung der Individualisierung in der Digitalkultur auseinandersetzt.<br />
Das FORUM WEITERBILDUNG ist Begegnungsort für Lehrpersonen,<br />
Schulleiterinnen und Schulleiter, Bildungsverantwortliche<br />
und Mitglieder von Behörden. Es hat sich im Rahmen der Swissdidac<br />
in Bern etabliert und lädt ein, sich vom 22. bis 24. November<br />
2021 mit aktuellen schulischen und bildungspolitischen Themen<br />
auseinanderzusetzen und über Weiterbildung nach zudenken.<br />
Es findet im BERNEXPO-Gelände in Bern sowie online statt.<br />
www.forumweiterbildung.ch<br />
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