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EDITORIAL Martin Semmler M.A. | Chefredakteur Nach der Wahl ist es schöne Tradition in Medien und an Stammtischen, dass man die Gewinner feiert und sich über Verlierer das Maul zerreißt. Was aber tun mit Gewinnern, die eigentlich auch Verlierer sind? So zieht Andreas Scheuer als CSU-Direktkandidat wieder in den Bundestag ein. Er hat sein Mandat im Wahlkreis 229 erfolgreich verteidigt, liegt hier aber mit 30,65 % nur noch knapp <strong>10</strong> % vor dem SPD-Kandidaten mit 20,92 %. Während die CSU in den <strong>Thermenland</strong>-Gemeinden gut 8 % an Stimmen verlor, büßte der Bundesverkehrsminister als Direktkandidat hier fast 17 % der Wählerstimmen ein – also über doppelt soviel wie seine Partei. Auch Max Straubinger musste mit 9,76 % in den Gemeinden um Bad Birnbach mehr Federn lassen als seine Partei (CSU: -7,94 %). Dabei hatte sich Straubinger gemeinsam mit Scheuer sowohl für die Rückkehr der Ambulanten Badekur wie auch für einen möglichst zügigen Bau der A94 und den dreispurigen Ausbau der A3 zwischen Regensburg und Passau stark gemacht, teilweise so plakativ, dass man bei der Tuttinger Einhausung der A94 schon vom „Andi-Scheuer-Tunnel“ spricht. Im etwa gleichen Umfang, in dem die CSU im <strong>Thermenland</strong> verloren hat, haben die Freien Wähler hier aufgeholt und sind mit 14,94 % zur zweitstärksten Kraft geworden, kurz vor der SPD mit 14,82 %. Bei der letzten Wahl 2017 war noch die AfD zweitstärkste Kraft im Unteren Rott- und Inntal, doch hat sie wie im Bund für die Wähler an Attraktivität verloren und ihren Zenit wohl nunmehr hinter sich. Sie hat in den meisten Gemeinden mehr oder weniger um die 4,5 % verloren, in Kirchham und Neuburg a. Inn sogar über 5,5 %. Am stabilsten sind die Nationalkonservativen noch in Tettenweis, wo AfD-Kreisrat Johann Meier wohnt. Zulegen konnten sie aber nirgendwo im <strong>Thermenland</strong>. Wenn man auf die bundesweiten Gewinner der Wahl schaut, so spiegelt sich deren Erfolg im Unteren Rott- und Inntal nicht wider. Im Bund der große Wahlgewinner konnte die SPD hier gerade einmal 1,53 % (Bund: 5,2 %) zulegen. Die Grünen wuchsen hierzulande dagegen um immerhin 2,19 % (Bund: 5,8 %) und die FDP, die während der Pandemie auch mal bei Demos in den Kurorten engagiert mitmischte, musste leichte Verluste von –0,46 % (Bund: +0,7 %) hinnehmen. In den Gemeinden hat die SPD mit 2,68 % am stärksten in Kirchham zugelegt. Das hat gereicht, um die AfD als zweitstärkste politische Kraft am Ort abzulösen. Das gleiche gilt für Pfarrkirchen (+2,5 %) und Neuburg a.Inn (+2,47 %). Die Grünen können mit einem Plus von 4,46 % vor allem in Neuburg a.Inn ihren größten Erfolg im <strong>Thermenland</strong> feiern. Hier ist nicht nur der Grünen-Landespolitiker Eike Hallitzky zuhause, sondern hier wurde auch noch im August ein ganz frischer Ortsverband gepflanzt, der mit <strong>10</strong>,93 % fast so viele Prozente wie die Pfarrkirchner Grünen erreichen konnten (11 %; +2,5 %). Am drittstärksten gewannen sie noch vor Pfarrkirchen mit 2,53 % in Bad Füssing dazu, wo die Grünen mit Brigitte Steidele eine stellv. Bürgermeisterin stellen. Am zweitstärksten sind die Grünen mit <strong>10</strong>,38 % in Neuhaus a.Inn. Hier, wo Kreisvorsitzender Dirk Wildt wohnt, legte die Partei um 3,44 % zu. Noch keine 30 Jahre alt ist der FDP- Direktkandidat im Wahlkreis Passau Martin Probst. Der Jungliberale aus Ruhstorf a.d. Rott holte für seine Partei am Wohnort 17,9 % der Erststimmen (+11,31 %). In Rotthalmünster (<strong>10</strong>,74 %), Pocking (<strong>10</strong>,26 %) und Tettenweis (<strong>10</strong>,38 %) konnte er für seine Partei die besten Ergebnisse des <strong>Thermenland</strong>es einfahren. Die restlichen Kleinparteien wie ÖDP und Linke haben auf ohnehin schon sehr niedrigem Niveau durch die Bank auch noch rund die Hälfte ihrer wenigen Stimmen verloren. Die neue Querdenker-Partei „dieBasis“ kam nur in Ering über 2 % der Zweitstimmen. Während in Berlin eine Ampel-Koalition (SPD-FDP-Grüne) immer wahrscheinlicher wird, hätte sie im <strong>Thermenland</strong> mit 31,33 % keine Chance. Aber auch eine Koalition von CSU und Freien Wählern, wie sie gerade in München regiert, kommt im <strong>Thermenland</strong> mit 49,53 % auf keine Mehrheit. Hier müsste man derzeit auch um eine dritte Partei erweitern. Die FDP würde sich da für eine bürgerlich-bayerische Dreierkoalition anbieten. Zusammen hätten die drei im <strong>Thermenland</strong> mit 58,39 % eine satte Mehrheit der Wähler hinter sich. Funktioniert zwar nicht im Bund, aber wir stehen in Bayern ja auch bald wieder vor der Wahl. DO SCHAU HER ... Frisch, energiegeladen und voller Ideen hat sich die Faschingsgesellschaft Pocking jetzt völlig runderneuert und bereitet nach der Corona-Pause die kommende Faschingssaison vor. Zum Auftakt am 11.11. soll es auf alle Fälle einen angemessenen Auftakt geben. Danach muss man erst einmal sehen, was nach den dann aktuellen Regelungen möglich ist, meint der neugewählte Vorstand: Elferratsvorsitzender Sebastian Trißl, Schatzmeister Andreas Hasch, Schriftführerin Sabrina Danninger, Wahlleiter, 1. Bgm. Franz Krah, Präsident Christoph Huber und Vize-Präsident Alexander Kretschmer. Foto: Faschingsgesellschaft 3 www.thermenland-magazin.de