MoinMoin Flensburg 45 2021
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AUS DER REGION<br />
<strong>Flensburg</strong> -10. November <strong>2021</strong> -Seite 11<br />
Gerda und Peter Kopsch bangen um die Zukunft ihres kleinen Tauchermuseums.<br />
<strong>Flensburg</strong> (lip) – Gerda und<br />
Peter Kopsch sind verzweifelt.<br />
Im August noch konnten sie<br />
das fünfjährige Bestehen ihres<br />
kleinen, aber feinen Tauchermuseumsfeiern<br />
–nun drohtder<br />
urigen Sammlung mit seltenen<br />
Exponaten aus aller Welt das<br />
Aus. Denn die ehemalige Bundeswehr-Liegenschaft<br />
in Fahrensodde<br />
20 gehört der Stadt<br />
–und die hat allen Mietern zum<br />
Jahresende gekündigt. Neben<br />
dem Tauchermuseum betrifft<br />
das auch die Firma Dantronik,<br />
eine kleine Bootspolsterei, der<br />
Tauchclub UC Baltic, eine Segelmacherei<br />
und die Surfschule<br />
der Universität<strong>Flensburg</strong>sowie<br />
ein Küchenstudio.<br />
Begründung: das marode Gebäude<br />
sei „abgängig“, wie es<br />
so schön im Behördendeutsch<br />
heißt,und lasse sichnicht mehr<br />
sanieren. Auf die Brandruine<br />
schräg gegenüber – im März<br />
war die ehemalige Fliegerhalle<br />
mitsamt historischer Segelyachten<br />
und Autos abgebrannt –<br />
mag das zutreffen, doch ob ein<br />
Abriss der u-förmigen Baracke<br />
Erst kürzlich waren Gerda und<br />
Peter Kopsch der persönlichen<br />
Einladung eines Kompressorenherstellers<br />
aus München gefolgt,<br />
woihnen ein K-14 Tauchkompressor<br />
von 1968 feierlich<br />
übergeben wurde. Doch nun<br />
wissen sienicht, wohin mit dem<br />
Exponat.<br />
Denn eine neue günstige Bleibe<br />
für das Museum zu finden,<br />
noch dazu vorzugsweise in<br />
Wassernähe, ist gar nicht so<br />
einfach. Gut 150 Quadratmeter<br />
Fotos. Philippsen<br />
Tauchermuseum suchtneueBleibe<br />
benötigen sie für ihr Tauchermuseum,<br />
doch die Mittel des<br />
gemeinnützigen Vereins mit<br />
seinen 30Mitgliedern sind begrenzt.<br />
„Wir versuchen wirklich<br />
alles und sind auch bereit uns<br />
nochmal anders zu organisieren“,<br />
betonen der pensionierte<br />
Berufsfeuerwehrmann und seine<br />
Frau, die bislang rund5.000<br />
Die ehemalige Bundeswehrbaracke soll abgerissen werden, hinten der Eingang<br />
zum Tauchermuseum.<br />
Euro im Jahr Miete an die Stadt<br />
zahlen mussten. Das ist zwar<br />
sehr günstig, aber man muss<br />
bedenken, dass essich ja nicht<br />
um ein kommerzielles Museum<br />
handelt. Denn der Eintritt istfrei!<br />
„Wir möchten der Stadt <strong>Flensburg</strong><br />
unddem Tourismus etwas<br />
Gutes tun und wollen die maritime<br />
Tauchgeschichte und die<br />
Schönheit der Unterwasserwelt<br />
für die nachfolgenden Generationen<br />
erhalten“, beschreiben<br />
Gerda und Peter Kopsch ihre<br />
Beweggründe für den Erhalt<br />
des Museums, in dem auch regelmäßigSchulklassenzuGast<br />
sind.<br />
Noch auf der Jubiläumsfeier im<br />
August habe Oberbürgermeisterin<br />
Simone Lange sich in einer<br />
flammende Rede für den Erhalt<br />
des Tauchermuseums eingesetzt.<br />
„Dem müssten jetzt aber<br />
auch mal Taten folgen“, findet<br />
derehemalige Sporttaucher.<br />
Wer eine neue Bleibe für das<br />
Tauchermuseum <strong>Flensburg</strong> hat<br />
oderden Verein anderweitig unterstützen<br />
möchte darf sich gerne<br />
mit Gerda und Peter Kopsch<br />
per E-Mail unter info@tauchermuseum-flensburg.deinVerbindungsetzen.<br />
Weitere Infos auch<br />
aufder Website unter www.tauchermuseum-flensburg.de<br />
Die stolzen Schüler mit dem Spendenscheck.<br />
Fotos: Inken Wölk<br />
Laufen für den guten Zweck<br />
Jarplund (mm) –Bei strahlendem<br />
Sonnenschein traten 65<br />
SSchüler der Siegfried-Lenz-<br />
Schule Jarplund beim diesjährigen<br />
Lauftag an.<br />
Die Laufveranstaltung wurde<br />
erneut als Sponsorenlauf ausgetragen,<br />
so dass die Schülerinnen<br />
und Schüler durch ihre<br />
15-,30- und 60-minütige Laufleistung<br />
Geld sammeln konnten.<br />
Ein Großteil dieser Summe<br />
sollte dieses<br />
Jahr dem „Spendenparlament<br />
<strong>Flensburg</strong> und<br />
Umgebung“ als<br />
Spende zu Gute<br />
kommen.<br />
Das Spendenparlament<br />
<strong>Flensburg</strong> und<br />
Umgebung hat es sich als gemeinnütziger<br />
Verein zur Aufgabe<br />
gemacht, durch Armut,<br />
Obdachlosigkeit oder durch<br />
Einsamkeit in Not geratene<br />
Mitbürger in <strong>Flensburg</strong> und<br />
Umgebung zu helfen. Das<br />
Wissen, dass ein Großteil der<br />
Spendensumme nicht ihnen<br />
galt, sondern an Hilfsbedürftige<br />
gespendet wird, machte die<br />
Schüler besonders stolz und<br />
sie zeigten großes Mitgefühl.<br />
„Es ist wichtig, dass alle Menschen<br />
auf der Welt essen bekommen<br />
und deshalb spende<br />
ich!“ (Nieke, Drittklässlerin).<br />
„Ich finde, dass wir doch sehr<br />
viel Geld haben und wir auch<br />
mal Geld abgeben müssen.<br />
Manche haben gar kein Geld.<br />
Und das ist ungerecht<br />
für alle“<br />
(Emma, Drittklässlerin).<br />
„Kinder und Erwachsene<br />
brauchen<br />
Essen und<br />
Trinken. Ein Haus<br />
wäre für alle schön. (Tom, Drittklässler).<br />
Mit großer Begeisterung und<br />
unter Anfeuerung der Eltern<br />
erreichten alle Schüler ihre<br />
persönliche Bestleistung. Insgesamt<br />
konnte so eine beachtliche<br />
Spendensumme von über<br />
500 Euro gesammelt werden.<br />
Die Brandruine.<br />
wirklich nötig ist, daran haben<br />
zumindest die Kopschs so ihre<br />
Zweifel. „Es gibt viele Ungereimtheiten“,sagt<br />
Peter Kopsch.<br />
So habe es immer geheißen,<br />
dass durch den Brand der Lagerhalle<br />
auch der Tank für die<br />
Heizungsanlage beschädigt<br />
wurde und eine Reparatur nicht<br />
mehr lohne. „Doch da würde<br />
sich ja eine Lösung finden lasse,wenn<br />
manzum Beispieleine<br />
alternative Heizung aufstellen<br />
würde“, sagt das Ehepaar, das<br />
sogar bereit wäre sich an den<br />
Kosten zu beteiligen.<br />
Doch eine Zukunft am jetzigen<br />
Standort scheint praktisch ausgeschlossen,<br />
das hat auch ein<br />
erneutes Gespräch der Betroffenen<br />
mit Bürgermeister Henning<br />
Brüggemann vergangene<br />
Woche deutlich gemacht. „Unsere<br />
Experten aus den Kommunalen<br />
Immobilien sagen, dass<br />
das Gebäude nicht erhaltensfähig<br />
ist“, betont Stadtsprecher<br />
Christian Reimer auf <strong>MoinMoin</strong>-<br />
Nachfrage. Zielder Stadtsei es<br />
nachwie vor, einenInvestor zu<br />
finden, der aufdem Grundstück<br />
ein maritimes Dienstleistungszentrumerrichtet.<br />
Eine entsprechende<br />
Ausschreibung könne<br />
aber erst nach Abriss und Herrichtung<br />
des Areals erfolgen.<br />
Doch was wird aus den vielen<br />
Schätzen im Tauchermuseum?<br />
24941 <strong>Flensburg</strong> •AmSophienhof 2•Tel. 0461-93051 •<strong>Flensburg</strong>@holtex.de<br />
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