Gemeindebote Dezember 2021 - März 2022
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aßen nur pflanzliche Kost (V.2), weil
sie glaubten, ein Christ dürfe kein
Fleisch essen. Darüber hinaus fühlten
sich einige in der Gemeinde dazu verpflichtet,
bestimmte Tage als heilige
Tage zu begehen. Außerdem hielten
manche Christen bestimmte Speisen
für unrein (V.14 und V.20). Und nach
V.21 scheint auch das Trinken von
Wein ein Problem gewesen zu sein.
Offenbar lehnten manche Gemeindeglieder
jeden Alkoholgenuss ab.
Paulus macht mit seiner Argumentation
deutlich, dass es sich bei all
diesen Problemen um Ansichtssachen
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gemeinsam evangelisch
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(V.1b dialogismoi) und nicht um absolute
Dinge handelt. Solche Dinge
werden traditionell auch als Gewissensfragen
angesehen. Eine Gewissensfrage
liegt dann vor, wenn Gott
in der Bibel ein bestimmtes Verhalten
nicht explizit anspricht: Er hat es weder
eindeutig verboten noch eindeutig
geboten. Hier ist Weisheit gefragt,
damit wir nicht – auf der einen Seite
– fast alles und jedes als Gewissensfrage
abtun, bzw. – auf der anderen
Seite – dass es fast nichts gibt, wo man
verschiedener Meinung sein kann.
Wir erkennen Parallelen zu unserer
jetzigen Situation: Sowie ein bestimmtes
Verhalten beim Essen und
Trinken nicht über die Erlösung bzw.
das Heil eines Menschen entscheidet,
so auch nicht die Frage, ob ich mich
impfen oder nicht impfen lasse. Denn
alles, was mit dem Thema rund um
die Impfung zu tun hat, ist eine Gewissensfrage.
In jeglicher Hinsicht ist
hier die Frage, wie ich in Liebe, Frieden
und Freiheit zu einer persönlichen
Entscheidung finde bzw. anderen
Menschen ebenfalls diese Freiheit
zugestehe. Wie gehen wir trotz unterschiedlicher
Ansichten miteinander
um? Wie sehen wir den anderen?
Damit wir uns richtig verstehen: Hier
geht es nicht so sehr um die Frage, wie
sinnvoll oder wie sinnlos eine Impfung
ist. Es geht nicht um den Stellenwert
der Impfung, sondern konkret um
die Frage, ob ich Menschen, die sich
bewusst anders entschieden haben
Evangelisches Pfarramt für Bad Tatzmannsdorf und Unterschützen:
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