Der Josef_Ausgabe #2
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BAMBUS WÄCHST SCHNELL UND IST
OBENDREIN NOCH STÄRKER ALS STAHL.
WARUM ALSO NICHT AUF DEN BAU-
STOFF ALS NACHHALTIGE OPTION FÜR
DIE ZUKUNFT SETZEN?
BAUSTOFFE DER
ZUKUNFT.
WIE DURCH NEUE MATERIALIEN
DIE BAUWIRTSCHAFT
NACHHALTIG VERÄNDERT
WERDEN KANN.
Die eigenen vier Wände haben in den letzten
Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Doch
wie sehen die Häuser der Zukunft aus? Schwebend,
künstlich intelligent oder doch ganz bodenständig? Und
womit wird in Zukunft gebaut, wenn Ressourcen immer
knapper und Nachhaltigkeit immer wichtiger wird?
Wir haben die Baumaterialien mit Zukunftspotential
genauer unter die Lupe genommen.
NATURVERBUNDENER GEHT NICHT:
BAMBUS
Dass Bambus sehr stabil und widerstandsfähig ist,
ist uns allen schon längst bekannt, wenn man an
die verschiedenen Bambusprodukte denkt. Davon
gibt es ja bereits viele für die unterschiedlichsten
Anwendungsbereiche. Doch hast du gewusst, dass eine
Bambussorte der Rekordhalter im Tageswachstum aller
Baumarten ist? Der Riesenbambus („Dendrocalamus
giganteus“) wächst unter warm-tropischen Bedingungen,
bis zu 70 cm innerhalb von 24 Stunden. Deshalb
wird diese Bambusart speziell im asiatischen Raum in
großem Stil angebaut.
Ziel ist es, herkömmliche Werkstoffe und Verbundwerkstoffe
gegen günstigere und nachwachsende
bzw. ressourcenschonende Produkte zu ersetzen.
Bambus qualifiziert sich mit seinen vielseitigen Eigenschaften
und Einsatzbereichen als eine denkbare
Lösung für die Probleme der Ressourcenknappheit
und umweltbelastenden Baustoffen inklusive deren
Verarbeitungsvarianten.
Bambus überzeugt aber nicht nur als nachwachsender
Rohstoff, sondern auch mit den überaus stabilen aber
zugleich auch elastischen Eigenschaften. Im Gerüstbau
wird bereits auf Bambus gesetzt, da er durch diese
Besonderheiten, anders als bei starren Stahlgerüsten,
heftigen Winden und Stürmen problemlos standhält und
elastischer reagiert. Ebenso wie bei anderen Holzarten,
gehört auch die Bruchstabilität und der sogenannte
„innere Stoßdämpfer“ zu den herausragenden Merkmalen
von Bambus. Die Kombination aus Festigkeit,
Leichtigkeit und Elastizität macht ihn zu einem
absoluten Allrounder. Auch die natürliche antibakterielle
Eigenschaft ist positiv hervorzuheben.
Wo Vorteile sind, gibt es bekanntlich auch Nachteile. Da
sich der Anbau nur bei optimalen Bedingungen rentiert,
sind die Transportwege enorm lang. Auch die intensive
Behandlung gegen Schädlinge und Verrottung bei
Feuchtigkeit gestaltet sich sehr aufwendig.
Mit der stetig steigenden Bevölkerungszahl steigt
auch weltweit der Bedarf an Wohnfläche enorm. Doch
für konstruktive und tragende Anwendungen wird es
für den Bambus wohl noch nicht ganz reichen. Die
Verarbeitung stellt nach dem aktuellen Stand eine zu
große Herausforderung dar. Aber wer weiß, vielleicht
wird dieses Problem in Zukunft auch ganz leicht zu lösen
sein. Die herausragenden Eigenschaften sind jedenfalls
die besten Voraussetzungen, um sich als Baustoff der
Zukunft einen Platz zu ergattern.
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